[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Wärmofen für eine Vorbandgießanlage.
[0002] Bei dem sogenannten Vorbandgießverfahren erfolgt das Gießen des Vorbandes in einer
Stranggießanlage und anschließend wird das Vorband geschnitten und gelangt in einen
Wärmofen. Der Wärmofen richtet sich an seiner Abgabeseite nach dem Takt des Walzgerüstes
und an seiner Eingangsseite nach dem Takt der Gießanlage und muß somit einen gewissen
Puffer darstellen.
[0003] Dünnbrammen oder Vorbänder, die kontinuierlich als Warmeinsatz von der Stranggießanlage
hergestellt werden, müssen an der Einlaufseite des Walzgerüstes auf die vorgegebene
Einlauftemperatur ca. 1100 bis 1150° nachgewärmt oder auf diese Temperatur abgekühlt
und warmgehalten werden. Aus wirtschaftlichen Gründen muß dabei bei Störungen im Walzwerk
die Stranggießanlage weiterarbeiten und im ungünstigsten Fall mindestens den Gießpfanneninhalt
vergießen können.
[0004] Dieser Puffereffekt kann nur durch ausreichende Dünnbrammen- oder Bandspeicherplätze
im Nachwärmofen, durch das Aufwickeln zu Coils in einem separaten Warmhalteofen oder
im ungünstigsten Fall durch Zerteilen des Bandes in Tafeln erreicht werden.
[0005] Das Zerteilen des Bandes oder der Dünnbrammen in Tafeln ist wirtschaftlich eine
sehr schlechte Lösung, weil die Tafeln in den meisten Fällen neu eingeschmolzen werden
müssen.
[0006] In einer älteren Patentanmeldung P 37 40 619.1.24 werden übereinander angeordnete
Rollgänge als Speicherplätze in einem Wärmofen vorgeschlagen. Diese Anordnung hat
den Nachteil daß eine Ofenlänge erforderlich ist, die mehr als der doppelten Länge
des Vorbandes entspricht und daß die Tragkonstruktion für die Speicherplätze erhebliche
Aufwendungen bezüglich der Kühlung der Rollgänge erfordert.
[0007] Das Nachwärmen von in Form von Coils gespeicherten Vorbändern erfordert wegen der
langen Nachwärmzeit von ca. 3 bis 6 Stunden sehr lange Coilnachwärmöfen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Nachwärmofen zu schaffen, der
trotz hoher Ofenleistung und großer Bandspeicherkapazität nur Ofenlängen von ca. 50
- 100 m erfordert, d.h. die Ofenlänge übersteigt nicht wesentlich die Länge eines
Vorbandes. Der Ofen soll dabei so groß sein, daß er maximal einen Gießpfanneninhalt
als Vorband speichern kann.
[0009] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0011] Mit anderen Worten und allgemein ausgedrückt, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß eine bezüglich der Fördervorrichtung von der Gießanlage zum Walzgerüst quer ausgerichtete
Speicherkammer vorgesehen ist, die als keramischer Festherd gestaltet ist und in
der nunmehr die einzelnen Vorbänder nebeneinander gespeichert werden können. Im Normalfall
ist es somit möglich, das von der Einfördervorrichtung kommende Vorband schnell durch
die Speicherkammer zu dem als Hubbankherd ausgebildeten Nachwärmbereich des Ofens
zu fördern und dann auf die Ausfördervorrichtung abzugeben. Treten im Walzgerüst Störungen
auf, können nunmehr über den gesamten Bereich der quer beförderten Speicherkammer
Vorbänder abgelegt werden, so daß der erforderliche Puffereffekt erreicht wird und
doch die erforderliche Nachwärmung durchgeführt werden kann.
[0012] Hierbei kann so vorgegangen werden, daß die Ein- und Ausfördervorrichtung übereinander
angeordnet sind und die Speicherkammer als taschenartige, quer zu diesen Fördereinrichtungen
ausgerichtete Kammer gestaltet ist.
[0013] Auch ist es möglich, den neuen Ofen so zu gestal ten, daß er von zwei Stranggießanlagen
beschickt werden kann. Die endgültige Nachwärmung des Vorbandes erfolgt dabei auf
einem im mittleren bereich des Ofens angeordneten Hubbankherd und beiderseits dieses
Hubbankherdes sind zwischen den Einfördervorrichtungen die erforderlichen Speicherkammern
vorgesehen.
[0014] Üblicherweise sind die Ein- und Ausfördervorrichtungen als Ein- und Auslaufrollgänge
gestaltet. Dies bedingt wegen der hohen Ofentemperaturen eine Wasser- oder Luftkühlung
der Rollgänge und die Rollenkühlverluste erhöhen dabei den spezifischen Wärmeverbrauch
pro Tonne Vorband beträchtig. Zusätzlich ist ein erheblicher finanzieller Aufwand
für die Anschaffung und Instandhaltung der Rollgänge erforderlich.
[0015] Ausgehend von dem Grundgedanken der Erfindung wird daher weiterhin vorgeschlagen,
daß das Wärmgut über Schleppvorrichtungen in den Ofen ein- und ausläuft, wobei auch
die bereits bei den erläuterten Öfen vorgesehenen Querschleppvorrichtungen vorgesehen
werden können. Die allseitige Beheizung und Nachwärmung wird wiederum durch einen
heb- und senkbaren Hubbankherd erreicht.
[0016] Vom Hubbankherd werden die auf die Solltemperatur gebrachten Vorbänder wiederum auf
den Festherd abgelegt, und zwar auf einer Auslaufbahn, die entweder aus keramischen,
aber vorzugsweise aus hitzebeständigen Gußplatten besteht, wodurch die Zugkraft für
das Herausziehen des Bandes stark herabgesetzt wird.
[0017] Durch die stets feste Auflage des Wärmgutes auf dem Festherd und durch den Einsatz
der Schleppeinrichtungen, sind keine Rollen für den Bandtransport erforderlich,
so daß die Kühlverluste durch Wasser- bzw. Luftkühlung der Rollen entfallen.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen
Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines Wärmofens in Richtung der Längsachse des Wärmofens
gesehen, in
Fig. 2 einen Ausschnitt gemäß der Linie 2 - 2 aus dem Wärmofen gemäß Fig. 1 geschnitten
und in Draufsicht, in
Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform eines Wärmofens gemäß der Darstellung in Fig.
1, in
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Wärmofen gemäß Fig. 3 in kleinerem Maßstab, in
Fig. 5 eine abgeänderte Ausführungsform eines Wärmofens im Schnitt dargestellt und
in Richtung der Längsachse des Ofens gesehen, in
Fig. 6 eine abgeänderte Ausführungsform eines Wärmofens und in
Fig. 7 eine Draufsicht auf den Wärmofen gemäß Fig. 6.
[0019] In den Figuren ist mit 1 ein Wärmofen bezeichnet, der an der einen Seite mit einer
Einfördervorrichtung 11 und an der gegenüberliegenden Seite mit einer Ausfördervorrichtung
3 ausgerüstet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Einfördervorrichtung
11 und die Ausfördervorrichtung 3 als durch die seitlichen Ofenwände 6 und 7 ein-
und ausfahrbare Rollgänge dargestellt.
[0020] Unterhalb der Einfördervorrichtung 11 ist ein Einlaufhubherd 12 vorgesehen, der
über zum Stand der Technik gehörende Mittel angehoben und abgesenkt werden kann und
der im übrigen gegenüber dem Ofeninnenraum durch entsprechende Wassertassen- oder
Sandtassendichtungen wärmetechnisch abgedichtet ist. An der Oberseite des Einlaufhubherdes
12 sind aus Keramik bestehende Herdstützen 5a vorgesehen, die im Abstand voneinander
angeordnet sind und auf Lücke zu den Rollen des Rollganges der Einfördervorrichtung
11 stehen. An der gegenüberliegenden Seite ist ein Hubbankherd 18 vorgesehen, der
ebenfalls mit Herdstützen 5 aus keramischem Material ausgerüstet ist und auf- und
abgesenkt werden kann. Zwischen der Einfördervorrichtung 11 und der Ausfördervorrichtung
3 ist die eigentliche Speicherkammer 10 vorgesehen, die als Keramikfestherd ausgebildet
ist.
[0021] Das zu behandelnde Vorband ist mit 14 bezeichnet und gestrichelt sind in der Speicherkammer
10 gespeicherte Vorbänder dargestellt.
[0022] Im Bereich des Hubbankherdes 18 an der rechten Seite des in Fig. 1 dargestellten
Wärmofens 1 erfolgt die Nachwärmung des Vorbandes 14 durch in der Wandung des Wärmofens
1 angeordnete Brenner 2, während im Bereich der Einfördervorrichtung 11 an der Oberseite
des Wärmofens 1 ein Abgaskanal 16 anschließt, so daß die Abgase entsprechend den Pfeilen
F die Speicherkammer 10 durchfließen und dabei gleichzeitig eine Erwärmung der in
der Speicherkammer 10 ggf. gelagerten Vorbänder 14 bewirken.
[0023] Der Boden der Speicherkammer 10 reicht von der rechten bis zur linken Seitenwandung
6, 7 des Wärmofens 1 und im Bereich des Einlaufhubherdes 12 und des Hubbankherdes
18 sind im Boden der Speicherkammer 10 Taschenschlitze 17 vorgesehen, so daß in diesem
Bereich Festherdbrücken 4 geschaffen werden.
[0024] In dem den Boden der Speicherkammer 10 bildenden Keramikfestherd sind Querschlepperschlitze
9 vorgesehen, in denen Querschlepper 15 angeordnet sind, die vertikal ausgerichtete
Mitnehmer 30 aufweisen und damit über die Ebene des Bodens der Speicherkammer greifen
und derart das Vorband 14 quer, d. h. von der Einfördervorrichtung 11 zur Ausfördervorrichtung
3 fördern können, aber auch die bereits gespeicherten Vorbänder 14 unterlaufen können.
[0025] Die Wirkungsweise des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Wärmofens 1 ist wie folgt:
[0026] Das Vorband 14 wird durch eine Schneideinrichtung auf die Sollänge abgetrennt und
läuft über die Einfördervorrichtung 11 mit erhöhter Geschwindigkeit in den Wärmofen
1 ein bis die Ofenposition erreicht ist. Dann wird die Einfördervorrichtung 11 gestopt.
[0027] Der Einlaufhubherd 12 bewegt sich vertikal nach oben und hebt über die Herdstützen
5a, die auf Lücke zu den Rollen der Einfördervorrichtung 11 stehen, das Vorband 14
von der Einfördervorrichtung 11 ab. Dann wird die Einfördervorrichtung 11, d. h. die
Rollen dieser Einfördervorrichtung 11 aus der seitlichen Ofenwand 6 zurückgezogen,
so daß nunmehr das Vorband 14 von den Herdstützen 5a des Einlaufhubherdes 12 getragen
wird. Der Einlaufhubherd 12 bewegt sich nach unten und legt dadurch das Vorband 14
auf die zwischen den Tastenschlitzen 17 gebildeten Festherdbrücken 4 ab.
[0028] Die vertikal einstellbaren Mitnehmer 30 der Querschlepper 15 ergreifen das Vorband
14 und fördern dieses Vorband 14 durch die Speicherkammer 10 in den Bereich des Hubbankherdes
18, so daß dann das Vorband 14 auf den in diesem Bereich vorgesehenen Festherdbrücken
4 liegt. Die Querschlepper 15 bewegen sich dabei in den Querschlepperschlitzen 9.
Anschließend hebt der Hubbankherd 18 das Vorband 14 über die Herdstützen 5 von den
Festherdbrücken 4 ab, wobei in diesem Zeitpunkt die Ausfördervorrichtung 3 sich außerhalb
des Ofens befindet. Dann wird das von dem Hubbankherd 18 getragene Vorband 14 durch
die Brenner 2 allseitig beheizt, wobei - da auch die Querschlepperschlitze 9 auf Lücke
zu den Herdstützen 5 des Hubbankherdes 18 stehen - die durch die Querschlepperschlitze
9 eventuell bedingten Kühlschatten beseitigt und das Vorband 14 allseitig auf die
gewünschte Temperatur erhitzt wird.
[0029] Die Abgase der Brenner 2 durchströmen die Speicherkammer 10 zum Abgaskanal 16 und
gleichzeitig ist die Einfördervorrichtung 11 wieder in den Wärmofen 1 eingefahren
und transportiert ein neues Vorband 14 in den Ofen.
[0030] Hat das Vorband 14 auf dem Hubbankherd 18 die gewünschte Solltemperatur erreicht,
fährt die Ausfördervorrichtung 3 in den Wärmofen 1 ein, untergreift das auf den Herdstützen
5 liegende Vorband 14 und, nachdem der Hubbankherd 18 nach unten abgesenkt ist, fördert
die Ausfördervorrichtung 3 das die Solltemperatur aufweisende Vorband 14 zum Walzgerüst.
[0031] Die Taschenschlitze 17 können rechteckig, rund od. dgl ausgebildet sein.
[0032] Die Querschlepperschlitze 9 (über die Länge des Ofens gesehen etwa vier bis sechs
Stück) sind in dem Keramikfestherd ausgebildet. Die während des Quertransportes des
Vorbandes 14 von der Einfördervorrichtung 11 zur Ausfördervorrichtung 3 auftretenden
Querkräfte können sich nicht auf den Einlaufhubherd 12 und den Hubbankherd 18 auswirken,
da sich die Herdstützen 5a und 5 unterhalb der Ebene der Oberseite der Speicherkammer
10 bzw. des Keramikfestherdes befinden, so daß an den aus keramischem Werkstoff bestehenden
Herdstützen 5a und 5 kein Verschleiß auftreten kann. Durch den Einsatz keramischer
Herdstützen 5 und 5a wird aber eine gute Warmhaltung des Vorbandes 14, insbesondere
im Bereich des Hubbankherdes 18, sichergestellt.
[0033] Bei einer Störung im Walzgerüst können nunmehr zwischen der Einfördervorrichtung
11 und der Ausfördervorrichtung 3 Vorbänder 14 in der Speicherkammer 10 gespeichert
werden, so wie dies gestrichelt in Fig. 1 dargestellt ist. Bei kürzeren Störungen
ist eine Unterbrechung des Gießvorganges nicht erforderlich, weil die gespeicherten
Vorbänder 14 durch einen kürzeren Ziehtakt verwalzt werden können.
[0034] In Fig. 3 ist ein Wärmofen 1 dargestelt, der von zwei Stranggießanlagen beschickt
werden kann. Aus diesem Grunde sind zwei Einfördervorrichtungen 11 in den seitlichen
Ofenwänden 6 und 7 vorgesehen und eine mittlere Ausfördervorrichtung 3. Somit erfolgt
die endgültige Nachwärmung der Vorbänder 14 auf dem im mittleren Bereich des Wärmofens
1 angeordneten Hubbankherd 18.
[0035] Im übrigen entspricht die Arbeitsweise dieses Wärmofens 1 im wesentlichen der Arbeitsweise,
wie sie anhand von Fig. 1 und 2 erläutert wurde.
[0036] Zusätzlich ist in Fig. 4 mit
1 die Länge des Wärmofens 1 eingezeichnet, die im wesentlichen der Länge eines Vorbandes
14 entspricht. In Fig. 2 ist die Breite
b des Wärmofens erkennbar.
[0037] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist die eigentliche Speicherkammer 10 seitlich
des Wärmofens 1 angeordnet und die Einfördervorrichtung 11 und die Ausfördervorrichtung
3 sind als 2-Etagenrollgang ausgebildet. Die Arbeitsweise dieses Wärmofens ist derart,
daß das auf der Einfördervorrichtung 11 in Fig. 5 dargestellte Vorband 14 durch Anheben
des Hubherdes 18 abgehoben, abgesenkt und dann nachgewärmt wird, wobei in Fig. 5
die Brenner 2 im Bereich der Ausfördervorrichtung 3 angeordnet sind. Hat das Vorband
die erforderliche Temperatur erreicht, wird die Ausfördervorrichtung 3 in den Wärmofen
eingefahren, nimmt das Vorband 14 vom Hubherd 18 ab und fördert es zum Walzwerk.
[0038] Ein im Prinzip gleich arbeitender Ofen ist schließlich in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
[0039] Während in den Fig. 1 bis 5 die Wärmöfen 1 mit Ein- und Auslaufrollgängen ausgerüstet
dargestellt und beschrieben sind, ist der in Fig. 6 und 7 dargestellte Wärmofen 1
zwar im Grundsatz so aufgebaut wie der Ofen gemäß Fig. 1, aber das Vorband 14 läuft
bei dieser Ofenkonstruktion über einen Türschlitz 24 in den Wärmofen 1 ein und wird
dabei über eine Schleppvorrichtung 19 in den Wärmofen 1 eingezogen und von dem Keramikfestherd
der Speicherkammer abgestützt.
[0040] Für die Schleppvorrichtung 19 ist ein Schleppschlitz 19a vorgesehen und zum Anschluß
der Schleppvorrichtung 19 an das Vorband 14 wird entweder ein Mitnehmer 21 oder
ein Klemmverschluß benutzt. Wird eine Schleppvorrichtung 19 mit einem vertikal beweglichen
Mitnehmer 21 eingesetzt, dann muß in das Vorband 14 eine Mitnehmeröffnung 25 geschnitten
werden, in die der Mitnehmer 21 einrasten kann.
[0041] Sobald die gewünschte Länge des Vorbandes 14 erreicht ist, wird außerhalb des Wärmofens
1 das Vorband 14 vom Hauptband abgetrennt und mit erhöhter Geschwindigkeit durch
die Schleppvorrichtung 19 in die Ofenendposition gebracht. Solange die Trennung des
Vorbandes 14 vom Hauptband noch nicht erfolgt ist, läuft die Schleppvorrichtung 19
mit der Geschwindigkeit des Hauptbandes, die von der Gießanlage bestimmt wird, ein.
[0042] Durch Schubstößel 22 wird das Vorband 14 auf den mit Querschlepperschlitzen 9 ausgerüsteten
Keramikfestherd der Speicherkammer 10 geschoben und dann von den Querschleppern bis
zu den Festherdbrücken 4 im Bereich der Herdstützen 5 des Hubbankherdes 18 gefördert.
Der Hubbankherd 18 hebt das Vorband 14 an und hier erfolgt dann ebenfalls die Nachwärmung
über die dargestellten Brenner 2 (Fig. 6).
[0043] Sobald der Nachwärmvorgang beendet ist, wird das Vorband 14 durch Absenken des Hubbankherdes
18 auf die Festherdbrücken 4 abgelegt und die Querschlepper fördern das Vorband 14
auf eine Auslaufbahn, die allgemein mit 26 bezeichnet ist. Diese Auslaufbahn 26 kann
aus hitzebeständigen Gußplatten 23 bestehen, die mit dem keramischen Festherd durch
geeignete Haltevorrichtungen verbunden sind. Gegenüber der Reibung Stahl/Keramik wird
durch die Reibung Stahl/Stahl der Reibungskoeffizient beträchtlich herabgesetzt. Für
den Vorbandauslauf ist dadurch ein geringerer Zugkraftbedarf erforderlich. Wichtig
ist dabei, daß der Schlepperschlitz 20 nur sehr kurz sein muß, hier also kein großer
Wärmeverlust auftritt, da das Vorband 14 im Bereich des Schlepperschlitzes 20 ergriffen
werden kann und dann ausgezogen werden kann, während die Schleppvorrichtung 19 über
die ganze Länge des Ofens verlaufen muß.
[0044] Wegen der sehr kurzen spezifischen Verweilzeit der Unterseite des Vorbandes 14 im
Bereich der Querschlepperschlitze 9 kann ein schädlicher Kühlschatten an der Bandunterseite
nicht auftreten. Bei Bedarf erhält das auf der Auslaufbahn 26 befindliche Vorband
14 durch Schubstößel 22 eine entsprechende Ausrichtung während des Auslaufes, so
daß ein rechtwinkliger Vorbandeinlauf in die Walzen des Walzgerüstes gewährleistet
ist. Ebenso wie der Einlauftürschlitz 24 kann auch ein Auslauftürschlitz 28 bei Nichtgebrauch
durch entsprechende Türen verschlossen und damit gegen Wärmeverluste gesichert werden.
[0045] Bei Störungen im Walzwerk werden die Vorbänder 14 - wie dies gestrichelt in Fig.
6 dargestellt ist - in der Speicherkammer 10 gespeichert und danach verwalzt. Durch
das Nachwärmen des Vorbandes 14 auf dem angehobenen Hubbankherd 18 werden die durch
die Schlepperschlitze 15 und ggf. 9 verursachten Kühlschatten beseitigt. Das Vorband
14 wird bei niedrigem Wärmeverbrauch sehr gleichmäßig nachgewärmt.
[0046] Zusammenfassend ist also festzustellen, daß durch den Einsatz der erfindungsgemäßen
Ofenkonstruktion, ein Verfahrensprinzip gewährleistet ist, durch das Speicherpl ätze
zwischen der Einfördervorrichtung und der Ausfördervorrichtung erzielbar sind, wobei
ein schneller Transport des Vorbandes durch die normalerweise leere Speicherkammer
10 erfolgt. Im Bereich des Hubbankherdes 18 erfolgt eine allseitige Beheizung des
dort von den keramischen Herdstützen getragenen Vorbandes 14 im angehobenen Zustand
auch ausserhalb des Kühlschatteneinflusses der Transportelementschlitze oder sonstigen
wasser- oder luftgekühlten Transportvorrichtungen. Es wird eine einfache Belegung
und ein einfacher Abbau der Speicherplätze erreicht, so daß der Ofen für jeden Anwendungsfall
optimal konzipiert werden kann. Hierbei können an einen Ofen eine oder mehrere Stranggießanlagen
anschließen und arbeiten.
1. Wärmofen für eine Vorbandgießanlage,
gekennzeichnet durch
a) einen Wärmofen (1), dessen Länge (1) die maximale Länge des Vorbandes (14) etwas
übersteigt und dessen Breite (b) das Mehrfache der Vorbandbreite beträgt,
b) eine Einfördervorrichtung (11) für das Vorband (14) an der einen Breitseite des
Wärmofens (1),
c) einen im Bereich der Auslaufseite des Wärmofens (1) angeordneten Hubbankherd (18),
der das Vorband (14) aufnimmt und anhebt, wobei im Bereich des Hubbankherdes (18)
Brenner (2) zur Nachwärmung des Vorbandes (14) angeordnet sind,
d) eine im Bereich des Hubbankherdes (18) angeordnete Ausfördervorrichtung (3), die
das Vorband (14) einer zum Walzgerüst führenden Förderanlage übergibt,
e) eine als Festherd ausgebildete Speicherkammer (10) mit über die Breite der Speicherkammer
(10) reichenden und im Abstand voneinander angeordneten und über die Breite der Speicherkammer
(10) fördernden Querschleppern (15).
2. Wärmofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubbankherd (18) mit in Längsrichtung des Ofens gesehen im Abstand zueinander
angeordneten, nach oben vorstehenden Herdstützen (5) ausgerüstet ist, die wenigstens
an ihrer mit dem Vorband (14) in Kontakt kommenden Fläche mit einer Kera mikbeschichtung
ausgerüstet sind.
3. Wärmofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch im Bereich der Einfördervorrichtung (11) ein Einlaufhubbankherd (12) vorgesehen
ist, der mit in Längsrichtung des Ofens gesehen im Abstand zueinander angeordneten,
nach oben vorstehenden Herdstützen (5a) ausgerüstet ist, die wenigstens an ihrer mit
dem Vorband (14) in Kontakt kommenden Fläche mit einer Keramikbeschichtung ausgerüstet
sind.
4. Wärmofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherkammer (10) zwischen der Einfördervorrichtung (11) und dem Hubbankherd
(18) im Bereich der Ausfördervorrichtung (3) vorgesehen ist.
5. Wärmofen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschlepper (15) in Querschlepperschlitzen (9) umlaufen und mit vertikal
ausgerichteten Mitnehmern (30) ausgerüstet sind, die das in der Speicherkammer (10)
abgelegte Vorband erfassen und mitnehmen, wobei die Querschlepperschlitze (9) in der
Speicherkammer (10) auf Lücke zu den Herdstützen (5) des Hubbankherdes (18) stehen.
6. Wärmofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einfördervorrichtung (11) und die Ausfördervorrichtung (3) durch jeweils
durch die Ofenseitenwände in den Ofenraum ein- und ausfahrbare Roll gänge gebildet
sind.
7. Wärmofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einfördervorrichtung (11) als Schleppvorrichtung (19) ausgebildet ist.
8. Wärmofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfördervorrichtung als Schleppeinrichtung ausgebildet ist.
9. Wärmofen nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch Schubstößel (22), die das eingeschleppte Vorband (14) auf die Querschlepper (15)
übergeben.
10. Wärmofen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufbahn aus hitzebeständigen Gußplatten (23) besteht.
11. Wärmofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppvorrichtung (19) als Klemmvorrichtung ausgebildet ist.
12. Wärmofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppvorrichtung (19) einen vertikal beweglichen Mitnehmer (21) aufweist.
13. Wärmofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfördervorrichtung (11) und die Ausfördervorrichtung (3) für das Vorband
(14) als 2-Etagenrollgangsystem ausgebildet ist, der Hubbankherd (18) unterhalb der
übereinander angeordneten Einfördervor richtung (11) und Ausfördervorrichtung (3)
angeordnet ist, die Speicherkammer (10) taschenartig seitlich neben dem Hubbankherd
(18) vorgesehen ist und die Förderung des Vorbandes in der Speicherkammer (10) über
hin- und herbewegbare Querschleppereinrichtungen erfolgt.
14. Wärmofen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Einfördervorrichtungen (11) an den beiden seitlichen Ofenwänden (6, 7) des Wärmofens
(1) und eine mittlere Ausfördervorrichtung (3), wobei zwischen den beiden Einfördervorrichtungen
(11) und der mittleren Ausfördervorrichtung (3) je eine Speicherkammer (10, 10a)
angeordnet ist.
15. Wärmofen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Nachwärmung des Vorbandes (14) dienenden Brenner im Bereich des Hubbankherdes
(18) angeordnet sind und ein der Abführung der Gase dienender Abgaskanal (16) im Bereich
der Einfördervorrichtung (11) vorgesehen ist.