(19)
(11) EP 0 360 002 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1990  Patentblatt  1990/13

(21) Anmeldenummer: 89115209.2

(22) Anmeldetag:  18.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.09.1988 CH 3522/88

(71) Anmelder: Bitra AG
CH-8932 Mettmenstetten (CH)

(72) Erfinder:
  • Isele, Joseph
    CH-8932 Mettmenstetten (CH)

(74) Vertreter: Gaggini, Carlo, Dipl.Ing. 
Ufficio brevetti Dipl.Ing. Carlo Gaggini Via M. d. Salute 5
6900 Massagno-Lugano
6900 Massagno-Lugano (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterbaukonstruktion für hinterlüftete Fassadenplatten


    (57) Unterbaukonstruktion für hinterlüftete Fassadenplatten, insbesondere Keramikplatten (2), bei welcher die Platten (2) in Reihen angeordnet sind und durch einen Raster aus drei sich in drei Ebenen befindenden Profilschienensystemen ge­tragen werden. Zwei der tragenden Profilsysteme weisen eine gegenüber den Plattendimensionen wesentlich grössere Teilung auf, während das dritte Profilschienensystem eine der Höhe der Platten entsprechende Teilung aufweist. Die Erfindung bietet die Vorteile der Einfachheit und der Wirtschaftlichkeit. Weiter ist die resultierende Fassade vollständig wasserdicht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Unterbaukonstruk­tion für hinterlüftete Fassadenplatten nach dem Oberbe­griff des Patentanspruches 1.

    [0002] Bei den Unterbaukonstruktionen für hinterlüftete Fassaden­platten wird die Erfüllung einer grossen Anzahl von Bedin­gungen verlangt. Die wichtigsten sind:
    - Erfüllung der bauphysikalischen Bedingungen wie Festig­keit, insbesondere Sicherheit der Konstruktion gegen äussere Einflüsse wie Wind, Kälte, Wärme, Feuchtigkeit (Verrottungsfestigkeit),
    - Auswechselbarkeit einzelner Platten,
    - Feuerfestigkeit,
    - Spannungsfreiheit der Befestigung der Platten, insbeson­dere wenn es sich um harte, aber brüchige Keramikplatten handelt,
    - Wirtschaftlichkeit der Konstruktion, wobei die Montage­probleme eine ganz besondere Rolle spielen.

    [0003] Es sind nun eine ganze Reihe von Unterbaukonstruktionen be­kannt, welche die gestellte Aufgabe jedoch in nicht ganz befriedigender Art und Weise lösen.

    [0004] So ist aus der EP-A-0261045 eine Befestigungsvorrichtung für die Platten einer Wand bekannt, bei welcher die Platten entsprechend dem Oberbegriff der vorliegenden Erfindung in waagrechten Reihen angeordnet sind und jede Platte unten mittels in einer waagrechten Profilschiene fix angeordneter Halterabgestützt wird. Die Profilschiene wird mit Winkel­supporten mit der Wand direkt verbunden, wobei die Befesti­gung der Profilschiene an den Winkelsupporten und der Winkelsupporte an der Wand durch Verschraubung geschieht. Der Winkelsupport ist an seinen beiden Schenkeln mit Lang­löchern für die Schrauben versehen, so dass eine Einstell­barkeit der Profilschiene in Querrichtung zur Wand und auch in vertikaler Richtung im Prinzip gegeben ist. Der Nachteil dieser Unterbaukonstruktion ist die grosse Anzahl von Win­kelsupporten, welche an der Wand direkt befestigt werden müssen. Die Montagearbeit wird deshalb sehr teuer und um­ständlich, vor allem wenn es sich um die relativ feinma­schige Struktur einer Fassadenwand mit kleinen Platten handelt. Die Notwendigkeit, viele Befestigungsdübel in einer Wand anzubringen, bietet weiter erfahrungsgemäss auch das Problem, dass man immer wieder Stellen des Mauerwerks trifft, wo ein solcher Dübel nicht angebracht werden kann, sei es weil die Mauerarmierung im Wege steht oder aus ande­ren Gründen. Ein weiteres Problem bei dieser Konstruktion würde auch das Anbringen der Isolation zwischen der Mauer und der Platte bieten, was allerdings bei dieser speziell für die Verkleidung eines Tunnels gedachten Konstruktion kein anvisiertes Ziel darstellt.

    [0005] Eine ganze Reihe von Vorveröffentlichungen betrifft weiter Unterbaukonstruktionen für Wandbekleidungstafeln, welche sich im wesentlichen von der erstgenannten nur dadurch unter­scheiden, dass statt waagrecht liegende, senkrecht stehende Tragschienen vorgesehen werden. Beispiele solcher bekannten Konstruktionen sind die Lösungen der CH-A-598448, CH-A-­539747, EP-A-0205793 und DE-A-2543174.

    [0006] Bei all diesen Konstruktionen werden die zueinander parallel liegenden, senkrechten Tragschienen mittels Winkelsupporten an die Maueroberfläche angeschraubt, wobei sich die verschiedenen gezeigten Lösungen auch mit dem Problem der Einstellbarkeit der Tragschiene beschäftigen. All diesen Lösungen haften prinzipiell die Nachteile der zuerst genannten Lösung, nämlich der Anwendung von sehr vielen Winkelsupporten an, welche mit Verschraubungen direkt auf der Wandoberfläche des Mauerwerkes befestigt und zueinander ausgerichtet werden müssen. Dies ergibt wirtschaftlich ungünstige Verhält­nisse, vor allem wegen des grossen Montageaufwandes. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Lösungen, welcher durch das Fehlen von waagrechten Tragprofilen gegeben ist, besteht darin, dass die horizontalen Spalten zwischen den Plattenreihen nicht wasserdicht abgedeckt werden kön­nen, so dass diese Konstruktionen die Erfüllung eines der wichtigsten Postulate für hinterlüftete Fassaden, nämlich dass die hinter der Plattenhaut liegende Isola­tion trocken bleibt, nicht bieten. Eine nasse Isolation isoliert bekanntlich viel schlechter, und es besteht weiter eine gewisse Verrotungsgefahr durch die Feuchtig­keit.

    [0007] Die vorliegende Erfindung bezweckt, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und eine Unterbaukon­struktion vorzuschlagen, welche in optimaler Weise die ob­genannten Erfordernisse dieser Bauart von Fassaden erfüllt.

    [0008] Sie ist durch die Merkmale des charakterisierenden Teils des Patentanspruches 1 gekennzeichnet. Die hier bean­spruchte Lösung bringt den Vorteil einer wirtschaftlichen Konstruktion, vor allem in der Montage.

    [0009] Die Befestigung am Mauerwerk von einzelnen senkrechten Pro­filschienen anstatt wie im Stand der Technik von einzelnen Winkelsupporten braucht eine viel kleinere Anzahl von Schrauben und somit von im Mauerwerk schwer herzustellender Löcher. Dazu kommt noch der Vorteil, dass die Lage der zu bohrenden Löcher freier gewählt werden kann, als wenn es sich um die ortsgenaue Plazierung der Winkelsupporte handelt. Dies vereinfacht wieder die Montage der Unterbaukonstruktion, da man leicht der schwer zu bohrenden oder schwer zugäng­lichen Stelle des Mauerwerkes ausweichen kann.

    [0010] Besonders vorteilhaft ist die erfinderische Konstruktion falls, wie im Anspruch 2 vorgesehene die dritte Profil­schiene, d.h. diejenige welche direkt am Mauerwerk be­festigt wird, eine gegenüber der Breite jeder Platte um ein Vielfaches grössere Teilung, d.h. gegenseitigen Abstand, aufweist, da in diesem Fall besonders wenige Profilschienen und somit besonders wenige Befestigungsschrauben anzubringen sind. Dies ist aber nur möglich dank der erfinderischen Konstruktion, welche eine Art von Raster auf der Wand des Gebäudes vorsieht, welcher an relativ wenigen Punkten der Wandoberfläche befestigt werden kann.

    [0011] Noch ausgeprägter wird der wirtschaftliche Vorteil falls, wie nach Anspruch 3 vorgesehen, auch die zweite Profil­schiene eine gegenüber der Höhe der Platten um ein Viel­faches grössere Teilung aufweist.

    [0012] Andere Vorteile der Erfindung gehen aus dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der übrigen Ansprüche hervor und werden im Detail später erläutert.

    [0013] Die Erfindung wird nun auf Grund der in den Figuren 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsbeispiele näher dargelegt. Es zeigen:

    Figur 1 einen vertikalen Schnitt durch die erfindungs­gemässe Unterbaukonstruktion,

    Figur 2 einen horizontalen Schnitt durch die Linie I - I der Figur 1,

    Figur 3 einen vertikalen Schnitt durch die Linie II - II der Figur 1.



    [0014] In der Figur 1, welche einen vertikalen Schnitt durch die erfindungsmässige Unterbaukonstruktion zeigt, wird mit 1 ein Mauerwerk eines Gebäudes, in der Regel die Aussenwand der tragenden Mauerfassade, bezeichnet. An dieser äusseren Mauerwand soll nun durch die vorliegende Konstruktion eine äussere Fassade aus wetterfesten Platten 2, insbesondere aber nicht ausschliesslich Keramikplatten, so befestigt werden, dass eine sogenannte hinterlüftete Fassade ent­stehen soll. Eine solche hinterlüftete Fassade besteht in der Regel aus einer Schicht Isolationsmaterial, in Figur 1 mit 3 bezeichnet, deren Dicke den wärmetechnischen Anfor­derungen angepasst wird und normalerweise zwischen 2 und 8 cm sein kann, und aus einem hohlen Raum 4 zwischen der Iso­lation und der inneren Fläche der Platten. In diesem hohlen Raum kann die Luft frei zirkulieren,und man bekommt insge­samt einen optimalen Isolationswert der ganzen Fassade. Diese Bauart der hinterlüfteten Fassade ist sehr bekannt und wird oft für die sogenannte Sanierung alter Gebäude, falls es um die Verbesserung der Isolation einer alten Konstruktion oder um die Beseitigung von z.B. Betonschäden geht, verwendet.

    [0015] Es sei jedoch ausdrücklich erwähnt, dass eine solche Kon­struktion durchaus auch für neue Gebäude wegen ihrer wärme­technischen und aber auch ästhetischen Vorteile angewendet werden kann und auch immer mehr angewendet wird.

    [0016] Direkt an der Mauerwand werden waagrechte Profilschienen 5 (in Figur 1 nur eine davon gezeigt) mit passenden Mitteln, z.B. Schrauben und Dübeln (ebenfalls nicht gezeigt), be­festigt. Diese Profilschiene 5 wird hier "dritte waagrechte Profilschiene" genannt. Dabei dürfen diese dritten waagrech­ten Profilschienen 5 prinzipiell in beliebiger Distanz zu­einander an der Mauer befestigt werden. Dies bedeutet, dass die Schienen 5, welche nach einer bevorzugten Ausführungs­variante aus Aluminium sind, irgendwo an der Mauer 1, d.h. prinzipiell gerade dort, wo die Befestigungsbedingungen am geeignesten sind, fixiert werden können, ohne z.B. auf die Dimensionen der Platten 2 Rücksicht nehmen zu müssen. Falls man für die Profile 5 eine genügende Festigkeit wählt, und prinzipiell ist man nach der vorliegenden Erfindung frei, jede Profilhöhe gegenüber der Mauerwand zu wählen, hat man die Möglichkeit, die waagrechten Profilschienen 5 mit sehr wenigen Verankerungspunkten an der Mauerwand zu befestigen. Dabei bekommt man gegenüber dem bekannten Stand der Technik, mit einer dichten Masche von Tragkonsolen bzw. Winkel­supporten,die zwei bereits in der Einleitung genannten Vor­teile,nämlich dass wenige Befestigungslöcher in die Mauer­wand 1 gebohrt werden müssen ,und dass die Lage dieser Löcher weitgehend beliebig sein kann und somit leicht Lagekompro­misse getroffen werden können, um den Gegebenheiten der - eventuell schon vorhandenen - Fassade Rechnung zu tragen. Diese Vorteile wiegen besonders schwer, da es sich auch um Operationen handelt, welche nicht bequem in einer Werkstatt, sondern direkt an der Gebäudewand ausgeführt werden müssen.

    [0017] In Figur 1 wird weiter, im Sinne einer Variante der Veran­kerung, gezeigt, wie die waagrechte dritte Tragschiene 5 nicht direkt an der Mauerwand 1, wie in der oberen Partie, sondern über eine wärmetechnisch isolierende Unterlags­scheibe 6 befestigt wird. Dies gestattet dort, wo das ver­langt wird, den Aufbau einer vollkommenen Wärmeisolation durch Vermeidung der sogenannten Wärmebrücken.

    [0018] Die dritten waagrechten Profilschienen 5 tragen in geeig­netem Abstand Winkelsupporte 7. Diese liegen in einer hori­zontalen Ebene und weisen damit je einen Schenkel parallel und je einen Schenkel senkrecht zur dritten Profilschiene 5 auf.

    [0019] Die Befestigung jedes Winkelsupportes 7 an der dritten Pro­filschiene 5 erfolgt mittels Schrauben 8, wobei erfindungs­gemäss diese Befestigung eine Einstellbarkeit der Lage des Winkelsupportes 7 längs der dritten Profilschiene gestattet. Dies wird nach einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung dadurch erreicht, dass der entsprechende Schenkel des Winkelsupportes 7 ein längsgestrecktes Befestigungsloch (nicht gezeigt) aufweist.

    [0020] In Figur 1 ist eine weitere Möglichkeit einer solchen Ein­stellbarkeit des Winkelsupportes 7 gezeigt, bei welcher die Befestigungsschraube 8 einen in passenden Nuten 9 der Pro­filschiene 5 gleitenden Kopf 10 aufweist. Bei dieser Aus­führungsvariante bei welcher kein Langloch im entsprechenden Schenkel des Winkelsupportes 7 verlangt wird, ist eine opti­male Einstellbarkeit des Supportes 7 und seine leichte Mon­tage gewährleistet. Sie bedarf jedoch der Verwendung einer komplizierten und damit etwas teureren Profilschiene mit Nuten. An den sich senkrecht von der dritten Profilschiene 5 nach aussen erstreckenden Schenkeln der Winkelsupporte 7 werden senkrecht stehende Profilschienen 11 (siehe auch Figur 2) befestigt. Diese Profilschienen werden hier"zweite senkrechte Profilschienen"genannt.

    [0021] Diese senkrechte zweite Profilschiene 11, welche nach einer in Figur 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsvariante ein T-förmiges Profil mit Schenkeln 12 und 13 aufweist, ist erfindungsmässig an den entsprechenden Schenkeln der Winkel­supporte 7 in einstellbarer Weise befestigt. Dies wird in einfacher und bevorzugter Art und Weise durch die Ver­schraubung mittels in einem Langloch 14 geführter Schraube 15 erreicht. Dank dieser Einstellbarkeit kann somit die zweite senkrechte Profilschiene 11 in ihrer Distanz vom Mauerwerk 1 beliebig eingestellt werden, womit es auch optimal möglich ist, die eventuellen Unebenheiten des Mauerwerkes zu kompensieren, um eine absolut fehlerfreie Fassadenfläche zu erreichen.

    [0022] Die in Figur 2 gezeigte Lösung der Befestigung der Schraube 15 am mittleren Schenkel der Profilschiene 11 mittels einer Nut 16 und einer Schraube 15 mit Gleitkopf 17 gestattet weiter auch eine Einstellbarkeit der zweiten senkrechten Profilschiene 11 in vertikaler Richtung. Diese Lösung ist jedoch nicht zu diesem Zweck gedacht, sondern zur bequemeren Ausrichtung der Schraube 15 zum Langloch 14, was die Montage erleichtert. Dieser Aspekt ist jedoch nicht erfindungser­heblich und wird deshalb hier nicht weiter erwähnt.

    [0023] An den nun in passender Distanz zum Mauerwerk 1 befestigten, senkrechten zweiten Profilschienen 11, welche prinzipiell eben­falls in beliebiger Distanz zueinander plaziert werden können, werden nun erfindungsmässig waagrechte Profil­schienen 18, in der Folge"erste waagrechte Profilschienen18" definiert, befestigt. Die ersten waagrechten Profilschienen 18 werden in einem Abstand voneinander an der senkrechten zweiten Schiene 11 befestigt, welcher der Höhe der Platten 2 entspricht. Auf diese Profilschienen 18 stützen sich an ihrem unteren Rand die Platten 2 ab. Zu diesem Zweck sind Halter 19 vorgesehen, welche mit der ersten waagrechten Profilschiene fix verbunden sind und einen Tragsteg 20 auf­weisen. Die Art der Befestigung der Halter 19 an den Schie­nen 18 ist nicht Gegenstand dieser Erfindung: es kann in jeder beliebigen geeigneten Weise geschehen, wie z.B. durch Verschraubung, Vernietung, elastische Verformung, usw. Auch können mehrere Halter 19 pro Platte vorgesehen sein. Vor­zugsweise, jedoch nicht einschränkend, sind mindestens zwei solche Halter 19 pro Platte vorgesehen, wobei ebenfalls vor­zugsweise die Halter so verteilt sind, dass sie für zwei nebenstehende Platten 2 dienen können. Die Art und Weise, wie diese Halter 19 die Platten 20 tragen und damit mit den waagrechten ersten Schienen verbunden sind, ist jedoch eben­falls nicht Gegenstand der Erfindung und wird deshalb hier nicht weiter beschrieben. Es sei hier nur festgestellt, dass gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Halter 19 für die untere Abstützung der Platten 2 gleich­zeitig auch als Halter für die kippfreie Sicherung der Platten 2 der untenliegenden Reihe dienen können. Zu diesem Zweck weisen die Halter 19 noch eine obere Lippe 21 und eine untere Lippe 22 auf. Mit der oberen Lippe wird der untere Rand der Platten 2 der oberen Reihe gegen die Ausrutschungsgefahr ge­halten, während die untere Lippe dafür sorgt, dass die Platte 2 der unteren Reihe nicht nach aussen kippen kann. Eine be­sonders vorteilhafte Ausführung des Halters 19 für den Ge­brauch im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird in der parallelen Anmeldung desselben Anmelders mit gleichem Datum, unter der Anmeldenummer 03 521/88-5 in der Schweiz, beschrieben. Die waagrechte erste Profilschiene 18 kann gemäss einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung aus einem symmetrischen Profil bestehen, welches in seiner Symmetrie­ebene mittels Verschraubung (nicht gezeigt) an der zweiten senkrechten Profilschiene 11 befestigt ist und beidseitig der Symmetrieebene ein aus einem Schenkel 23 des Profils aus­gehendes T-Profil 24 aufweist. Diese besondere Form der Schienen18 weist den Vorteil auf, dass sie zwei klare Ab­stützungen für die zwei übereinander stehenden Plattenreihen in "radialer" Richtung (d.h. quer zur Mauerwand 1) bietet, und dass sie im wesentlichen symmetrisch zu den horizontalen Zwischenfugen der Platten 2 montiert werden können. Auch dies vereinfacht die Montagearbeit. Ebenfalls im Sinne einer Ver­meidung von Kältebrücken und auch als Dämpfungsmittel gegen Erschütterungen jeglicher Natur können zwischen den Platten 2 und den Profilen 24 elastische, nicht wärmeleitende Zwischenlagen 25 vorgesehen sein, gegen welche die Platten 2 durch die Halter 19 mit einem gewissen Auflagedruck ange­drückt werden. Die Anwendung solcher Zwischenlagen ist jedoch bekannt in der Technik und bildet auch nicht Gegenstand die­ser Erfindung. Wesentlich ist lediglich die Tatsache, dass die waagrechten ersten Profilschienen 18 die horizontalen Fugen zwischen den Platten 2 wasserdicht zu verschliessen vermögen.

    [0024] Die erfindungsmässige Konstruktion bietet aber gegenüber den Lösungen des Standes der Technik den Vorteil, dass sie auch eine einfache und effiziente Lösung für das Problem der Ab­dichtung der zwischen den Platten 2 sich bildenden senk­rechten Fugen beinhaltet.

    [0025] Zu diesem Zweck zeigt Figur 3, wie zwischen zwei nebenstehen­den waagrechten ersten Profilschienen 18 auf der gleichen Ebene der zwischen zwei benachbarten Platten 2 sich bildenden senkrechten Fuge 26 ein rinnenförmiges Fugenprofil 27 einge­legt werden kann. Dieses Fugenprofil 27 deckt die ganze Fuge und fängt damit das durch die senkrechten Fugen von aussen einströmende wasser auf. Damit wird in Kombination mit der kompletten Abdichtung der waagrechten Fugen und einer totalen Abdichtung der durch die Platten 2 gebildeten äusseren Wand oder Haut des Gebäudes gegen Einströmen von Wasser von aussen die Gefahr des Nasswerdens der Isolationsschicht 3 der Kon­struktionen des Standes der Technik gebannt.

    [0026] Die erste, zweite und dritte Profilschiene dürfen erfindungs­gemäss jede beliebige Form aufweisen und insbesondere ver­schieden von den in den Beispielen der Figuren 1 bis 3 ge­zeigten Formen sein.

    [0027] Wesentlich für die Erfindung ist nun die Tatsache, dass ein aus drei Profilsystemen gebildetes Traggatter für die Platten 2 vorgesehen ist, und dass die direkt am Mauerwerk befestigte dritte Profilschiene 4 eine gegenüber den Plattendimensionen wesentlich grössere Teilung aufweist. Es hat sich weiter gezeigt, dass die Benutzung von Aluminiumprofilen für alle oder auch von einzelnen Schienen der ersten, zweiten und dritten Profilschienen vorteilhaft ist, da damit durch die grosse im Herstellungsverfahren solcher Schienen gebotene Gestaltungsfreiheit sehr günstige Montagemöglichkeiten, ins­besondere Schraubenverankerungen, realisiert werden können. Dies ist jedoch keine Bedingung der Erfindung, welche durch­aus auch mit anderen Profilmaterialien, insbesondere Stahl oder Holz, realisiert werden kann. Besonders günstig ist die Wahl von Stahlblech für die Herstellung der Winkelsupporte 7, aber auch dies gilt nur im Sinne einer bevorzugten Ausfüh­rungsvariante.

    [0028] Die Erfindung zeichnet sich durch die Vorteile der leichten Montage und damit der Wirtschaftlichkeit und durch die komplette Erfüllung der weiteren bauphysikalischen Bedin­gungen, insbesondere bezüglich der Dichtheit, aus. Ein Ver­gleich zwischen einer Unterbaukonstruktion nach dem in der Einleitung beschriebenen Stand der Technik und einer Kon­struktion gemäss der vorliegenden Erfindung hat ergeben, dass bei gleicher Beschaffenheit der äussersten Struktur der Fassade, insbesondere bei gleicher Grösse der Keramikplatten, mit der erfindungsmässigen Lösung etwa nur die Hälfte der Bohrungen an der Wand des Mauerwerkes nötig war. Dies be­deutet eine massive Reduktion des Montageaufwandes bei einer Verbesserung der Qualität der Arbeit.


    Ansprüche

    1. Unterbaukonstruktion für hinterlüftete Fassadenplatten (2), insbesondere Keramikplatten, bei welcher die Platten (2) in waagrechten Reihen angeordnet sind, und jede Platte (2) unten mittels in einer waagrechten ersten Profilschiene (18) fix angeordneten Haltern (19) abge­stützt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die waagrechte erste Profilschiene (18) durch in von der Plattenbreite unabhängigem Abstand liegende, senkrechte zweite Pro­filschienen (11) getragen werden, und dass die zweiten Profilschienen (11) mittels waagrechten Winkelsupporten (7) an mit dem Mauerwerk (1) fest verbundenen senkrechten dritten Profilschienen (5) einstellbar,sowohl in waag­rechter als auch in senkrechter Richtung, befestigt sind.
     
    2. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Teilung der dritten Profilschiene (5) ein Vielfaches der Breite jeder Platte (2) ist.
     
    3. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Teilung der zweiten Profilschiene (11) ein Vielfaches der Höhe jeder Platte (2) ist.
     
    4. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die zweite Profilschiene (11) ein T-­förmiges Profil aufweist, dessen zwei Schenkel (12,13) an der ersten Profilschiene (18) und der Steg an einem Schenkel des Winkelsupportes (7) befestigt werden.
     
    5. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass für die freie Einstellbarkeit der zweiten Profilschiene (11) sowohl in waagrechter als auch in senkrechter Richtung der Winkelsupport (7) sowohl in seinem parallel zur dritten Profilschiene liegenden, als auch in seinem senkrecht zur dritten Profilschiene liegenden Schenkel mit parallel zum entsprechenden Schenkel längsgestreckten Befestigungslöchern (14) aus­gerüstet ist.
     
    6. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Halter (19) für die untere Abstützung der Platten (2) gleichzeitig auch als Halter für die kippfreie Sicherung der Platten (2) der unten liegenden Reihe dienen.
     
    7. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die senkrechten Fugen (26) zwischen zwei nebenstehenden Platten (2) mittels eines senkrechtlie­genden, zwischen den zwei die entsprechende Platte (2) unten stützende und oben kippfrei haltenden ersten Profil­schienen (18) eingesetzten rinnenförmigen Fugenprofils (27) im wesentlichen wasserdicht abgeschirmt wird.
     
    8. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die erste Profilschiene (18) aus einem symmetrischen Profil besteht, welches in seiner Symmetrie­ebene mittels Verschraubung an der zweiten Profilschiene (11) befestigt ist und beidseitig der Symmetrieebene ein aus einem Schenkel (23) des Profils ausgehendes T-Profil (24) aufweist.
     
    9. Unterbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die erste, zweite und dritte Profilschiene (18,11,5) Aluminiumprofile sind, während die Winkelsup­porte (7) aus Stahlblech bestehen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht