[0001] Die Erfindung betrifft ein Aggregat aus einem OE-Spinnautomaten und einer mit dem
OE-Spinnautomaten zusammenarbeitenden fahrbaren Kannenwechselvorrichtung und einer
Einrichtung zum automatischen Auswechseln leerer gegen gefüllte Faserbandkannen.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das automatische Auswechseln der Faserbandkannen
effektiver zu gestalten.
[0003] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Aggregat mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Der mit einem Bandüberwachungsgerät zusammenarbeitende Sender für ein Kannenwechsel-Anforderungssignal
wirkt auf den Empfänger der fahrbaren Kannenwechselvorrichtung ein, um sie zu veranlassen,
an der anfordernden Spinnstelle den Kannenwechsel möglichst effektiv, das heißt rasch
und sicher, auszuführen. Hierzu gehört es auch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen,
daß die Spinnstelle unmittelbar nach dem Kannenwechsel automatisch wieder - in Betrieb
gehen kann.
[0006] Die auf Anforderung vor der Spinnstelle parkende Kannenwechselvorrichtung öffnet
und schließt nach Programm die Führungsöse, legt das Faserband in die Führungsöse
ein und verbindet die beiden Faserbandenden miteinander. Diese Tätigkeiten verrichtet
sie neben ihrer Haupttätigkeit, dem Auswechseln der Kannen.
[0007] Vorteilhaft führt die Kannenwechselvorrichtung mindestens eine gefüllte Kanne mit
sich. Sie nimmt vorteilhaft die ausgetauschte leere Kanne wieder mit. Sobald sie keine
gefüllten Kannen mehr zur Verfügung hat, kann sie zu einer Entladestelle für leere
Kannen und einer Ladestelle für gefüllte Kannen fahren, um dort beispielsweise mehrere
gefüllte Kannen in Empfang zu nehmen.
[0008] Anhand zeichnersich dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher beschrieben
und erläutert.
Fig. 1 zeigt eine vor einer Spinnstelle parkende Kannenwechselvorrichtung.
Fig. 2 zeigt Einzelheiten eines Bandüberwachungsgerätes.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine in Fig. 2 dargestellte Rolle längs der dort
angegebenen Linie III/III.
Fig. 4 zeigt Einzelheiten einer in Fig. 1 dargestellten Führungsöse für das Faserband.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die in Fig. 4 dargestellte Führungsöse längs der
dort gezeichneten Linie V/V.
Fig. 6 zeigt die Alternativausbildung einer Führungsöse.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Einzelheiten.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Spinnstelle 2 eines OE-Spinnautomaten 1. Vor der Spinnstelle 2
parkt eine fahrbare Kannenwechselvorrichtung 3.
[0010] Die Spinnstelle 2 verarbeitet das aus der Kanne 4 nach oben abgezogene und in die
Bandeinlaufstelle 5 eines Auflöseaggregates 6 einlaufende Faserband 7 zu einem Faden
8, der auf eine Kreuzspule 9 aufgewickelt wird. Das Auflöseaggregat 6 befindet sich
gemeinsam mit einem Rotor 10 in einer Spinnbox 11.
[0011] Außer der Bandeinlaufstelle 5 ragt aus der Spinnbox 11 die Welle 12 des Auflöseaggregats
6, die Welle 13 des Rotors 10 und ein Abzugsrohr 14 heraus, das den Faden 8 führt.
[0012] Die durch das Auflöseaggregat 6 aufgelösten Fasern des Faserbandes 7 gelangen durch
einen Faserkanal 15 in den Rotor 10, wo sie sich zu einem Faserring formieren, aus
dem schließlich der Faden 8 gebildet wird.
[0013] Der Faden 8 wird fortlaufend durch eine Abzugswalze 16 in Zusammenwirken mit einer
schwenkbar gelagerten Anlegewalze 17 aus dem Abzugsrohr 14 heraus abgezogen, über
einen Fadenleitdraht 18 und durch einen hin- und hergehenden Fadenführer 19 geführt
und von dort aus der in Richtung des Pfeils 20 rotierenden Kreuzspule 9 zugeführt.
[0014] Die Kreuzspule 9 wird durch eine in Richtung des Pfeils 21 rotierende Antriebswalze
22 durch Friktion angetrieben. Die Kreuzspule 9 ist in einem schwenkbaren Spulenrahmen
23 am Maschinengestell 24 der Spinnstelle 2 derartig gelagert, daß sie stets von oben
her an der Antriebswalze 22 anliegt. Das Auflöseaggregat 6 kann an seiner Welle 12,
der Rotor 10 an seiner Welle 13 angetrieben werden, beispielsweise durch Tangentialriemen
47, 48.
[0015] Das Faserband 7 durchläuft mit Abstand zur Bandeinlaufstelle 5 eine insgesamt mit
25 bezeichnete Führungsöse, die in den Fig. 4 und 5 in natürlicher Größe dargestellt
ist. Die Führungsöse 25 ist durch die Kombination eines feststehenden Führungsstückes
26 mit einem bewegbaren Führungsstück 27 gebildet. In das feststehende Führungsstück
26 ist eine das Faserband 7 führende Nut 28 eingearbeitet, in die das bewegbare Führungsstück
27 unter dem Einfluß der Schwerkraft eintastet, weil es am unteren Ende eines schwenkbar
gelagerten Hebels 29 angeordnet ist.
[0016] Das feststehende Führungsstück 26 sitzt am unteren Ende einer Lasche 31, die mit
dem Maschinengestell des OE-Spinnautomaten 1 verbunden ist und die oberhalb des Führungsstückes
26 eine Konsole 33 trägt, die ein Drehgelenk 35 für den Hebel 29 aufweist. Der Hebel
29 ist mit einem Griffstück 37 versehen, das zum Zurückschwenken des Hebels 29 und
damit zum Zurückziehen des Führungsstücks 27 dient, wodurch die Führungsöse 25 zum
Einlegen des Faserbands 7 von der Seite her geöffnet wird.
[0017] Die Spinnstelle 2 ist außerdem mit einem Bandüberwachungsgerät 39 versehen, das als
Faserbandwächter ausgebildet ist. Der Faserbandwächter 39 besitzt eine elektrische
Wirkverbindung 42 zu einer Abstelleinrichtung 43 der Spinnstelle 2, damit im Fall
des Ausbleibens eines Faserbandanwesenheitssignals die Spinnstelle schnellstmöglich
stillgesetzt werden kann. Dies geschieht dadurch, daß die als Elektromagnetantrieb
ausgebildete Abstelleinrichtung 43 in Richtung des Pfeils 44 eine Schaltstange 45
vorschiebt, die gelenkig an der Spinnbox 11 befestigt ist. Dabei schwenkt die Spinnbox
11 um ein Drehgelenk 46 nach vorn, so daß die Wellen 12 und 13 ihren Kontakt mit den
sie antreibenden Tangentialriemen 47 und 48 verlieren.
[0018] Das als Faserbandwächter ausgebildete Bandüberwachungsgerät 39 besitzt eine im feststehenden
Führungsstück 26 angeordnete Banddickenmeßeinrichtung 49, die insbesondere in Fig.
5 dargestellt ist. Sie ist als optoelektrische Meßeinrichtung ausgebildet, deren Strahlengang
50 quer durch die Faserband 7 führende Nut 28 geht. Vom Bandüberwachungsgerät 39 her
wird über elektrische Leitungen 51, 52 ein Lichtsender 55 mit elektrischer Engergie
versorgt. Eine Linse 56 parallelisiert die vom Lichtsender 55 ausgesendeten Lichtstrahlen.
Die parallelen Lichtstrahlen werden durch einen ersten Spiegel 58 um 90 Grad abgelenkt
und durch ein erstes Fenster 60 hindurch quer durch die Nut 28 geleitet.
[0019] Die Lichtstrahlen gehen durch ein zweites Fenster 61 und werden dann durch einen
zweiten Spiegel 59 wieder um 90 Grad abgelenkt, so daß sie auf eine zweite, als Sammellinse
ausgebildete Linse 57 treffen, in deren Brennpunkt sich ein Lichtempfänger 62 befindet,
der einen dem empfangenden Lichtstrom entsprechenden elektrischen Strom über elektrische
Leitungen 53, 54 an das Bandüberwachungsgerät 39 sendet.
[0020] Befindet sich Faserband 7 in der Nut 28 beziehungsweise in der Führungsöse 25, so
wird der Strahlengang 50 abgeschattet, so daß das Bandüberwachungsgerät 39 einen kleineren
elektrischen Strom empfängt als dann, wenn die Nut 28 leer ist. Sobald der Maximalstrom
fast erreicht ist, erfolgt über die elektrische Wirkverbindung 42 das an die Abstelleinrichtung
43 ergehende Abstellsignal. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Faserbandkanne
leerläuft und das Faserbandende 63 (Fig. 4) die Nut 28 verläßt. Da das Abschalten
der Spinnstelle 2 beziehungsweise ihres Faserbandeinzugs sehr rasch erfolgt, bleibt
das aus der Bandeinlaufstelle 5 heraushängende Faserbandende 63 in der in Fig. 4 dargestellten
Lage.
[0021] Fig. 1 zeigt, daß die gerade vor der Spinnstelle 2 parkende Kannenwechselvorrichtung
3 ein Fahrgestell 64 besitzt, das mit zwei genuteten Fahrrollen 65 und zwei glatten
Fahrrollen 66 versehen ist. Die Fahrrollen liegen auf Schienen 67, 68 auf, die parallel
zum OE-Spinnautomaten am Boden 69 befestigt sind. Ein steuerbarer Fahrwerksmotor 70
treibt eine der Fahrrollen 66 an.
[0022] Auf einer Plattform 71 der Kannenwechselvorrichtung 3 können gefüllte oder leere
Kannen transportiert werden. Fig. 1 zeigt, daß sich gerade eine leere Kanne 72 auf
der Plattform 71 befindet. Die Kanne 72 wurde zuvor aus der Spinnstelle 2 entnommen
und gegen die von der Kannenwechselvorrichtung 3 herantransportierte gefüllte Kanne
4 ausgetauscht
[0023] Zum Kannentransport besitzt die Kannenwechselvorrichtung 3 einen Manipulator 74,
der auf Rollen 75, 75′ in einer waagerechten Schiene 76 quer zur Fahrtrichtung der
Kannenwechselvorrichtung 3 in Richtung auf die Spinnstelle 2 und von der Spinnstelle
2 weg verfahrbar ist. Er kann durch einen Riementrieb 80 längs der Schiene 76 hin-
und hergefahren werden. Die Schiene 76 trägt Konsolen 90 und 91. Die Konsole 90 trägt
zwei Rollen 77 und die Konsole 91 zwei Rollen 77′. Die Rollen 77 sind in einer Schiene
78. Die Rollen 77′ in einer Schiene 78′ geführt. Die Schienen 78 und 78′ sind an der
Kannenwechselvorrichtung 3 in Fahrtrichtung angeordnet, so daß der Manipulator 74
auch eine begrenzte Strecke in Fahrtrichtung auf den Schienen 78 und 78′ entlangbewegt
werden kann. Hierzu dient eine Verstellspindel 79, die am Maschinengestell der Kannenwechselvorrichtung
3 drehbar gelagert ist und in eine mit der Konsole 91 verbundene Spindelmutter 73
eingreift.
[0024] Der Manipulator 14 dient dazu, mit ihm verbundene Kannengreifer 81 über eine zu transportierende
Kanne zu bringen.
[0025] Fig. 1 zeigt, daß die Kannengreifer 81 des Manipulators 14 gerade unter den Wulst
88 der Kanne 72 greifen. Die Kannengreifer 81 können gegen die Kanne und von der Kanne
weg geschwenkt und außerdem hochgehoben werden. Hierzu besitzen die Kannengreifer
81 eine besondere, steuerbare Antriebsvorrichtung 92.
[0026] Der Manipulator 74 der Kannenwechselvorrichtung 3 ist außerdem mit einer insgesamt
mit 93 bezeichneten Einrichtung versehen, die zum Verbinden des in die Führungsöse
25 eingelegten Faserbandes 7 der neuen Kanne 4 mit dem aus der Bandeinlaufstelle herausragenden
Ende 63 des alten Faserbandes (Fig. 4) dient.
[0027] Insbesondere die Fig. 7 und 8 zeigen, daß als Einrichtung 93 zum Verbinden der Faserbandenden
7, 63 eine längs eines vorgegebenen Weges relativ zur Spinnstelle 2 verfahrbare Kombination
von Bandgreifer 94 und Spleißer 95 dient. Der vorgegebene Weg setzt sich aus einer
halbkreisförmigen Bewegungsbahn 96 und aus einem Vorschub in Richtung des Pfeils 97
zusammen.
[0028] Die Kombination 94, 95 kann drei Vorzugsstellungen annehmen, die insbesondere in
Fig. 8 in einer Ansicht von hinten dargestellt sind. In der Bandaufnahmestellung,
die mit A bezeichnet ist, befindet sich der Bandgreifer 94 senkrecht unterhalb des
Spleißers 95. Wird aus dieser Stellung heraus die Kurbel 98, an deren Ende die Kombination
94, 95 angebracht ist, aus der Bandaufnahmestellung A heraus um 90 Grad geschwenkt,
so erreicht die Kombination eine mit B bezeichnete Zwischenstellung, auch Transportstellung
genannt. Soll die Kannenwechselvorrichtung 3 auf den Schienen 67 und 68 weitergefahren
werden, so muß die Kombination 94, 95 in der Zwischenstellung oder Transportstellung
B stehen, um nicht an Maschinenteilen des OE-Spinnautomaten anzustoßen. Wird aus der
Zwischenstellung B heraus die Kurbel 98 in Richtung des Pfeils 89 um weitere 90 Grad
hochgeschwenkt und zugleich in Richtung des Pfeils 97, das heißt in Achsrichtung der
Kurbel 98, vorgeschoben, so erreicht der Spleißer 95 die Spleißstellung, in der der
Bandgreifer 94 senkrecht über dem Spleißer 95 steht. In Fig. 8 ist die Spleißstellung
mit C bezeichnet.
[0029] Die Drehbewegung der Kurbel 98 entsteht durch die Drehbewegung eines mit der Kurbel
98 verbundenen Zahnrades 82 (Fig. 1), das in ein weiteres Zahnrad 83 eingreift, welches
durch einen Stellmotor 84 wahlweise linksherum oder rechtsherum gedreht werden kann.
Den Vorschub der Kurbel 98 in und gegen die Richtung des Pfeils 97 besorgt eine Teleskopanordnung
85, die beispielsweise pneumatisch beaufschlagt werden kann.
[0030] Sobald der Manipulator 74 aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung heraus nach links
vorgeschoben wird, um beispielsweise eine Kanne an die Spinnstelle 2 zu übergeben,
schiebt er dabei ein Gestänge 86 mit vorwärts, das als Einrichtung zum Öffnen und
Schließen der Führungsöse 25 eine Steuerstange 87 besitzt. Bei ihrer Bewegung nach
links nimmt die Steuerstange 87 das Griffstück 37 des Hebels 29 mit, so daß der Hebel
29 gegen den Uhrzeigersinn schwenkt und dabei das bewegbare Führungsstück 27 aus der
Nut 28 herauszieht, wodurch die Führungsöse 25 geöffnet wird.
[0031] An der gefüllten Kanne 4 hängt der Faserbandanfang über den Wulst 88′ der Kanne nach
unten herab, wie es in Fig. 1 an der Kanne 4 strichpunktiert angedeutet ist. Wenn
nun die Kurbel 98 aus der Stellung B nach Fig. 8 heraus gegen die Richtung des Pfeils
89 in die Stellung A geschwenkt und dann in Richtung des Pfeils 97 (Fig. 7) ein kleines
Stück vorwärtsbewegt wird, ist die Kombination 94, 95 zur Aufnahme des Faserbandes
an der neuen Kanne 4 bereit. Gemäß Fig. 8 befindet sich nun das Faserbandende 7 in
einer nutartigen Spleißkammer 100 des Spleißers 95, der sich gegen die Kanne 4 angelegt
hat. Das untere Ende des Faserbands 7 liegt nun vor einem Ansaugkanal 101 des Bandgreifers
94. Eine an der Kannenwechselvorrichtung vorhandene Programmsteuereinrichtung 99 sorgt
nun dafür, daß der Ansaugkanal 101 über eine Saugluftleitung 102 (Fig. 7) an eine
Saugluftquelle angeschlossen wird, die die Kannenwechselvorrichtung 3 beispielsweise
mit sich führt. Sobald durch die Saugluftleitung 102 in Richtung des Pfeils 103 Saugluft
strömt, wird das Faserband 7 in den Ansaugkanal 101 hinein angesaugt und dort festgehalten.
Danach besorgt die Programmsteuereinrichtung 99 das Schwenken der Kombination 94,
95 um 180 Grad in Richtung des Pfeils 89. Zugleich läßt die Programmsteuereinrichtung
99 die Teleskopanordnung 85 mit Druckluft beaufschlagen, um die Kurbel 98 in Richtung
des Pfeils 97 so weit vorzuschieben, wie es beispielsweise Fig. 7 zeigt.
[0032] Während der Kurbelbewegung von Stellung A nach Stellung C gerät das Faserband 7 in
die geöffnete Führungsöse 25, wie es Fig. 7 andeutet. Der Spleißer 94 berührt nun
die Lasche 31, und seine kanalförmige Spleißkammer 100 hat jetzt zusätzlich das aus
der Bandeinlaufstelle 5 herabhängende Faserbandende 63 der alten Faserbandpartie mit
aufgenommen, das sich nun mit dem Anfang des neuen Faserbandes 7 überlappt, wie es
Fig. 7 zeigt. Sobald dies geschehen ist, veranlaßt die Programmsteuereinrichtung 99,
daß der Spleißkammer 100 über eine Druckluftleitung 105 und einen Kanal 106 in Richtung
der Pfeile 104 und 107 Spleißluft zugeführt wird. Beim Spleißen tritt eine innige
Verbindung des Faserbands 7 mit dem Faserbandende 63 ein, wobei überschüssige Fasern
und Luft in Richtung der Pfeile 108 und 109 ins Freie entweichen.
[0033] Durch das Spleißen entsteht eine schräg verlaufende Spleißverbindung 110, die in
Fig. 4 angedeutet ist. Vor der Wiederaufnahme des Spinnvorgangs sorgt die Programmsteuereinrichtung
99 dafür, daß Saugluft und Druckluft abgestellt werden und daß die Kurbel 98 in die
Transportstellung gebracht wird, in der die Kombination 94, 95 in ihrer Zwischenstellung
B steht. Außerdem sorgt die Programmsteuereinrichtung 99 dafür, daß der Manipulator
74 in seine in Fig. 1 dargestellte Grundstellung zurückgefahren wird. Dabei gibt die
Steuerstange 87 das Griffstück 37 des Hebels 29 wieder frei, so daß das Führungsstück
27 wieder in die Nut 28 der Führungsöse 25 eintastet und die Führungsöse 25 sich dadurch
schließt. Sie ist jetzt in der Lage, das Faserband 7 einwandfrei zu führen, wobei
durch die Banddickenmeßeinrichtung 49 eine fortlaufende Überwachung des Faserbandes
7 stattfindet.
[0034] Fig. 1 läßt erkennen, daß die Spinnstelle 2 mit einem Sender 111 ausgerüstet ist,
der mit dem Bandüberwachungsgerät 25 zusammenarbeitet und zum Ausgeben eines Kannenwechsel-Anforderungssignals
bestimmt ist.
[0035] Der Sender 111 ist als ein optoelektrischer Sender ausgebildet. Er ist durch eine
Wirkverbindung 112 mit dem Bandüberwachungsgerät 39 (Fig. 5) verbunden. Sobald das
Bandüberwachungsgerät 39 anspricht, das heißt sobald das Faserband in der Führungsöse
25 nicht mehr vorhanden ist, sendet der Sender 111 einen Lichtstrahl aus, der durch
einen am Fahrgestell 64 der Kannenwechselvorrichtung 3 vorhandenen Empfänger 113 aufgefangen
und als Anforderungssignal identifiziert wird. Der Empfänger 113 ist als optoelektrischer
Empfänger ausgebildet. Er besitzt elektrische Wirkverbindungen 114 und 115 zur Programmsteuereinrichtung
99. Nach Empfang eines Kannenwechsel-Anforderungssignals veranlaßt die Programmsteuereinrichtung
99 zunächst das Positionieren und dann das Parken der Kannenwechselvorrichtung 3 vor
der anfordernden Spinnstelle 2. Danach veranlaßt sie das Tätigwerden des Riementriebs
80 und der Verstellspindel 79 zum Steuern des Manipulators 74 sowie die Betätigung
der Antriebsvorrichtung 92 für die Kannengreifer 81. Hierdurch wird ein automatischer
Kannenwechsel vorgenommen, und danach wird auf die schon geschilderte Art und Weise
der Anfang des neuen Faserbandes mit dem Ende des alten Faserbandes verbunden.
[0036] Die Wiederinbetriebnahme der Spinnstelle 2 nach erfolgtem Kannenwechsel geschieht
entweder von Hand oder mit Hilfe einer an sich bekannten automatischen Anspinneinrichtung,
auf die hier jedoch nicht näher eingegangen werden soll.
[0037] Fig. 6 zeigt eine Alternativausbildung einer Banddickenmeßeinrichtung 49′. Sie besitzt
einen elektrischen Plattenkondensator, dessen Kondensatorplatten 116, 117 zu beiden
Seiten der das Faserband führenden Nut 28′ einander gegenüberliegend angeordnet sind.
Die Kapazität des aus den Kondensatorplatten 116 und 117 gebildeten elektrischen Kondensators
ist unterschiedlich, je nachdem, ob zwischen den beiden Platten nur Luft oder zusätzlich
auch Faserband vorhanden ist. Aus der Kapazitätsänderung, die beispielsweise in einer
empfindlichen elektrischen Meßbrücke festgestellt werden kann, wird auf die Anwesenheit
beziehungsweise Abwesenheit des Faserbandes geschlossen. Eine derartige kapazitive
Meßeinrichtung tritt bei dem Bandüberwachungsgerät 39 an die Stelle der optoelektrischen
Überwachungseinrichtung 49.
[0038] Nach den Fig. 2 und 3 ist die Führungsöse 118 für das Faserband 7 durch ein Rollenpaar
119, 120 gebildet. Eine mit dem Maschinengestell des OE-Spinnautomaten verbundene
Lasche 32 trägt eine Konsole 121, an der eine Achse 122 befestigt ist. Die aus Kunststoff
bestehende erste Rolle 119 des Rollenpaares ist auf der Achse 122 rotierbar gelagert
und durch eine Stellschraube 123 gegen Abziehen von der Achse 122 gesichert. Die Spitze
der Stellschraube 123 greift in eine auf der Achse 122 vorhandene Rille 124 ein. Die
Lasche 32 trägt oberhalb der Konsole 121 eine weitere Konsole 34, an der sich das
Drehgelenk 36 eines Hebels 30 befindet. Das untere Ende des Hebels 30 trägt die zweite
Rolle 120 des Rollenpaars auf etwa die gleiche Art und Weise, wie die erste Rolle
119 rotierbar gelagert ist. Das obere, zweite Hebelende des Hebels 30 ist als Griffstück
38 zur Betätigung durch die Steuerstange 87 der Kannenwechselvorrichtung 3 ausgebildet.
An dem Hebel 30 befindet sich ein Schaltfortsatz 125. Ihm gegenüber ist an der Konsole
34 ein Bandüberwachungsgerät 40 in Form eines Mikroschalters angebracht.
[0039] Durch elektrische Leitungen 126, 127 ist der Mikroschalter 40 beispielsweise mit
der Abstelleinrichtung 43 und dem Sender 111 direkt verbunden, um beim Ansprechen
sofort die Abstelleinrichtung 43 zu betätigen und den Sender 112 zu veranlassen, ein
Kannenwechsel-Anforderungssignal zu senden. Dies geschieht, sobald der Schaltfortsatz
125 den Mikroschalter 40 einschaltet, was immer dann der Fall ist, wenn die Rolle
120, welche in eine in der Rolle 119 eingearbeitete Nut 128 eintastet, Dort kein Faserband
7 mehr vorfindet, sondern bis zum Nutgrund durchtastet.
[0040] Die Fig. 2 und 3 lassen noch eine weitere Alternativausbildung erkennen:
[0041] Es kann ein Bandüberwachungsgerät 41 in Form eines Zählers Z angeordnet sein, der
auf die Umdrehungen der Rolle 129 anspricht und die Anzahl der Umdrehungen mit der
durchgelaufenen Faserbandlänge in Beziehung setzt. Es kann sich beispielsweise um
einen elektrischen Zähler 41 handeln, ,der bei jedem Vorbeigang eines an der Rolle
119 vorhandenen Schaltfortsatzes 129 einen Impuls erzeugt und die Impulse aufaddiert.
Der Sender 111 kann eine zweite Wirkverbindung 130 zum Zähler 41 aufweisen, die aktiviert
wird, sobald der Zähler die vorgegebene Anzahl Impulse gezählt hat. Daraufhin sendet
der Sender 111 ein erstes Anforderungssignal aus, das die Programmsteuereinrichtung
99 der Kannenwechselvorrichtung 3 als ein erstes Anforderungssignal identifiziert
mit der Folge, daß sie zunächst die Kannwechselvorrichtung 3 durch entsprechendes
Schalten des Fahrwerksmotors 70 vor der anfordernden Spinnstelle 2 positioniert und
parkt. Sie wartet dann auf ein zweites Anforderungssignal seitens des Senders 111,
das beispielsweise durch den Mikroschalter 40 in dem Augenblick ergeht, in dem gerade
das Faserbandende 63 das Rollenpaar 119, 120 verläßt.
[0042] Praktisch gleichzeitig mit dem Abstellen der Spinnstelle 2 durch die Abstelleinrichtung
43 kann nun der Kannenwechsel beginnen. Es braucht hiermit nicht erst abgewartet zu
werden, bis die Kannenwechselvorrichtung 3 an der anfordernden Spinnstelle 2 vorbeikommt,
denn sie steht schon bereit.
[0043] Sofern der Hebel 29 nach Fig. 4 mit einem Schaltfortsatz 125 nach Fig. 2 ausgerüstet
wird, besteht die Möglichkeit, alternativ ein Bandüberwachungsgerät nach Art des Mikroschalters
40 anstelle der Banddickenmeßeinrichtungen 49 beziehungsweise 49′ anzuordnen, wobei
auch der Faserbandwächter 39, das heißt ein besonderes Zentralgerät, entfallen könnte,
wie oben dargelegt wurde.
1. Aggregat aus einem OE-Spinnautomaten und einer mit dem OE-Spinnautomaten zusammenarbeitenden
fahrbaren Kannenwechselvorrichtung und einer Einrichtung zum automatischen Auswechseln
leerer gegen gefüllte Faserbandkannen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Auswechseln leerer (72) gegen gefüllte Faserbandkannen (4)
aus am OE-Spinnautomaten (1) angeordneten Teilen und aus mit diesen zusammenarbeitenden,
an der Kannenwechselvorrichtung (3) angeordneten Teilen besteht, daß an jeder Spinnstelle
(2) ein mit einem Bandüberwachungsgerät (39, 39′, 40, 41, 49, 49′) zusammenarbeitender
Sender (111) für ein Kannenwechsel-Anforderungssignal angeordnet ist, daß an jeder
Spinnstelle (2) mit Abstand zur Bandeinlaufstelle (5) des Auflöseaggregates (6) eine
mit dem Bandüberwachungsgerät (39, 39′, 40, 41, 49, 49′) zusammenarbeitende Führungsöse
(25, 118) für das Faserband (7) vorgesehen ist, daß die Führungsöse (25, 118) einen
Öffnungsmechanismus (29, 37; 30, 38) besitzt, daß die Kannenwechselvorrichtung (3)
einen Empfänger (113) für das Anforderungssignal der Spinnstelle (2) und eine auf
das Anforderungssignal ansprechende Programmsteuereinrichtung(99) besitzt, daß die
Kannenwechselvorrichtung (3) eine Einrichtung (86, 87) zum Öffnen und Schließen der
Führungsösen (25, 118), eine Einrichtung (98) zum Einlegen des Faserbandes (7) in
die Führungsöse (25, 118) und eine Einrichtung (93) zum Verbinden des in die Führungsöse
(25, 118) eingelegten Faserbandes (7) der neuen Kanne (4) mit dem aus der Bandeinlaufstelle
(5) herausragenden Ende (63) des alten Faserbandes aufweist und daß die Programmsteuereinrichtung
(99) zum Steuern des Kannenwechsels und zum Steuern der Einrichtungen (86, 87; 98;
93, 95) zum Öffnen und Schließen der Führungsöse (25, 118), zum Einlegen des Faserbandes
(7) in die Führungsöse (25, 118) und zum Verbinden der Faserbandenden (7, 63) eingerichtet
ist.
2. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fahrbare Kannenwechselvorrichtung
(3) als Einrichtung (93) zum Verbinden der Faserbandenden (7, 63) eine längs eines
vorgegebenen Weges (96, 97) relativ zur Spinnstelle (2) verfahrbare Kombination von
Bandgreifer (94) und Spleißer (95) besitzt, deren Weg von der an die Spinnstelle (2)
abgegebenen gefüllten Kanne (4), wo die Kombination (94, 95) den Bandanfang aufnimmt,
zu einer zwischen der Führungsöse (25, 118) und der Bandeinlaufstelle (5) der Spinnstelle
(2) gelegenen Arbeitsstelle führt, wo beide Bandenden (7, 63) mit Überlappung im Spleißer
(95) nebeneinander zu liegen kommen und wo anschließend das Spleißen der Bandenden
(7, 63) stattfindet, daß ferner der Weg des Faserbandes (7) die temporär geöffnete
Führungsöse (25, 118) kreuzt und daß das Öffnen und Schließen der Führungsöse (25,
118), das Arbeiten des Bandgreifers (94) und die Tätigkeit des Spleißers (95) mit
der Bewegung beziehungsweise Ortsveränderung der Kombination (94, 95) koordiniert
sind.
3. Aggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsöse (25,
118) mit einem Griffstück (37,38) verbunden ist, an das ein Steuerelement (87) der
fahrbaren Kannenwechselvorrichtung (3) anläßlich des Kannenwechsels ankuppelbar ist,
um ein Segment (27, 120) der Führungsöse (25, 118) herauszunehmen und nach dem Einlegen
des Faserbandes (7) wieder einzusetzen.
4. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsöse
(25, 118) einen Faserbandwächter besitzt, der mit einer Abstelleinrichtung (43) der
Spinnstelle (2) verbunden ist und im Fall des Ausbleibens eines Faserbandanwesenheitssignals
den schnellstmöglichen Stillstand des Faserbandeinzugs in die Spinnstelle (2) veranlaßt.
5. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender
(111) für das Kannenwechsel-Anforderungssignal mit einem Zähler (41) verbunden ist,
der die aus der Faserbandkanne (4) während des Spinnbetriebs abgezogene Faserbandlänge
in Längeneinheiten mißt und zählt und das Anforderungssignal nach dem Erreichen einer
vorgegebenen Faserbandlänge startet.
6. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender
(111) für das KannenwechselAnforderungssignal mit dem Faserbandwächter (39, 39′,
40, 49, 49′) verbunden ist, der das Anforderungssignal auslöst, sobald das Faserbandanwesenheitssignal
ausbleibt.
7. Aggregat nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (111) für
das Kannenwechsel-Anforderungssignal sowohl mit dem Zähler (41) verbunden ist, um
ein Anforderungssignal zu geben, das die fahrbare Kannenwechselvorrichtung (3) zunächst
nur zur Stationierung vor der Spinnstelle (2) veranlaßt, als auch mit dem Faserbandwächter
(39, 40, 49, 49′) verbunden ist, um ein zweites Anforderungssignal zu geben, das das
Tätigwerden der Kannenwechselvorrichtung (3) an der Spinnstelle (2) veranlaßt, und
daß der Empfänger (113) der Kannenwechselvorrichtung (3) beziehungsweise ihre Programmsteuereinrichtung
(99) für die Unterscheidung und sukzessive Befolgung beider Anforderungssignale eingerichtet
ist.
8. Aggregat nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination
von Bandgreifer (94) und Spleißer (95) am äußeren Ende einer zugleich als Einrichtung
zum Einlegen des Faserbandes (7) in die Führungsöse (25, 118) dienenden Kurbel (98)
angeordnet ist, die nach Bewegungs- und Steuerprogramm in Achsrichtung (97) verschiebbar
und um ihre Längsachse um etwa 180 Grad schwenkbar ist.
9. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsöse
(118) durch ein Rollenpaar (119, 120) gebildet ist, in dessen eine Rolle (119) eine
ringförmige, das Faserband (7) führende Nut (128) eingearbeitet ist und dessen andere
Rolle (120) in die Nut (128) eintastet und auf dem Faserband (7) aufliegt, und daß
die eintastende Rolle (120) mit einem Faserbandwächter (40) zusammenarbeitet, der
ein Signal "Faserband fehlt" ausgibt, sobald die eintastende Rolle (120) bis auf den
Nutgrund oder bis fast auf den Nutgrund durchtastet, ohne durch Faserband (7) an einem
so weiten Durchtasten gehindert zu sein.
10. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsöse
(25) durch die Kombination eines feststehenden (26, 26′) mit einem bewegbaren Führungsstück
(27) gebildet ist, wobei in das feststehende Führungsstück (26, 26′) eine das Faserband
(7) führende Nut (28, 28′) eingearbeitet ist, in die das bewegbare Führungsstück (27)
eintastet.
11. Aggregat nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die eintastende
Rolle (120) oder das eintastende Führungsstück (27) an einem schwenkbar gelagerten
Hebel (29, 30) angeordnet ist, der ein Griffstück (37, 38) zum Zurückziehen der Rolle
(120) oder des Führungsstücks (27) und damit zum Öffnen der Führungsöse (25, 118)
besitzt.
12. Aggregat nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandüberwachungsgerät
(40) einen auf die Lage der eintastenden Rolle (120) oder des eintastenden Führungsstücks
(27) anspechbaren Mikroschalter (40) besitzt, der mit dem Sender (111) für das Kannenwechsel-Anforderungssignal
verbunden ist.
13. Aggregat nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandüberwachungsgerät
(39) einen Faserbandwächter mit einer im feststehenden Führungsstück (26, 26′) angeordneten
Banddickenmeßeinrichtung (49, 49′) besitzt.
14. Aggregat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Banddickenmeßeinrichtung
(49′) einen elektrischen Plattenkondensator besitzt, dessen Kondensatorplatten (116,
117) zu beiden Seiten der das Faserband (7) führenden Nut (28) einander gegenüberliegend
angeordnet sind.
15. Aggregat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Banddickenmeßeinrichtung
(49) als optoelektrische Meßeinrichtung ausgebildet ist, deren Strahlengang (50) quer
durch die das Faserband (7) führende Nut (28) geht.