[0001] Die Erfindung betrifft einen Dreh-Beschlag oder DrehKipp-Beschlag von Fenstern,
Türen oder dergleichen mit einem feststehenden Rahmen und einem Flügelrahmen, der
am feststehenden Rahmen um eine vertikale Drehachse drehbar und ggf. um eine horizontale
Kippachse kippbar angebracht ist, umfassend
- ein unteres Drehlager, ggf. in Form eines Dreh-Kipp-Lagers, welches den feststehenden
Rahmen im Bereich einer unteren Ecke des feststehenden Rahmens mit dem Flügelrahmen
verbindet,
-ein oberes Drehlager, welches den feststehenden Rahmen im Bereich eines oberen Ecks
des feststehenden Rahmens mit dem Flügelrahmen, bzw. mit einem mit dem Flügelrahmen
verkoppelten Ausstellarm, verbindet, wobei die beiden Drehlager jeweils mit wenigstens
zwei Lenkern ausgebildet sind zur Verlagerung der Drehachse beim Drehöffnen des Flügelrahmens
in Richtung senkrecht zur Rahmenebene des feststehenden Rahmens.
[0002] Ein derartiger Beschlag ist bekannt (DE-B2-21 13 665, DE-C1-34 42 364, DE-A1-36 01
278, EP-A2-204 267, DE-A1-32 23 451, US-A-18 88 345). Durch die am oberen und unteren
Drehlager vorgesehene Lenkerkonstruktion wird erreicht, daß die Schwenkachse beim
DrehÖffnen des Flügelrahmens vor den feststehenden Rahmen verlagert wird, so daß
ein den Falzraum zwischen feststehendem Rahmen und Flügelrahmen bei geschlossenem
Flügelrahmen abdeckender Flügelüberschlag des Flügelrahmens beim Dreh-Öffnen nicht
in Kollision mit dem feststehenden Rahmen kommt. Hierbei können sämtliche Beschlagteile
bei geschlossenem Flügelrahmen im Falzraum untergebracht sein, also verdeckt durch
den Flügelüberschlag, was ein gefälliges Äußeres sicherstellt. Nachteilig an den
bekannten Konstruktionen ist jedoch insbesondere, daß die Lenker bei größeren Flügelgewichten
erheblichen Biegebeanspruchungen ausgesetzt sind. Es kann zu Verbiegungen der Lenker
und damit zu Schwergängigkeit, u.U. zu Funktionsuntüchtigkeit des Beschlags kommen.
Man könnte daran denken, die Lenker sowie deren Gelenkverbindungen entsprechend mechanisch
stabiler auszugestalten, was jedoch zu einer Erhöhung des erforderlichen Einbauraums
führt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art
bereitszustellen, welcher bei kompaktem Aufbau zuverlässige Funktion auch bei größeren
Flügelgewichten sicherstellt.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sich der Flügelrahmen, insbesondere der drehgeöffnete
Flügelrahmen, am feststehenden Rahmen über eine von den Lenkern der beiden Drehlager
unabhängige Einrichtung abstützt.
[0005] Diese Einrichtung könnte insbesondere bei einem reinen Dreh-Beschlag von einem zwischen
Flügelrahmen und feststehendem Rahmen wirkenden, und dabei auf Zug belasteten Element
gebildet sein. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, daß die Einrichtung einen Stützstab
umfaßt, welcher sich einenends am feststehenden Rahmen im Bereich des unteren Drehlagers
und anderenends am drehlagernahen, zur Drehachse parallelen Rahmenschenkel des Flügelrahmens
abstützt. Der auf Druck belastete Stützstab leitet die Flügelkräfte beim Dreh-Öffnen
in das untere Ecklager ein mit entsprechender Entlastung der Lenker der beiden Drehlager.
Im Falle des besonders bevorzugten Dreh-Kipp-Beschlags kann der Stützstab unverändert
auch beim Kipp-Öffnen des Flügels beibehalten werden.
[0006] Bevorzugt ist vorgesehen, daß sich der Stützstab an einem abgewinkelten Stützlappen
eines rahmenseitigen Ecklagerteils, vorzugsweise am vertikalen Schenkel eines rahmenseitigen
Ecklagerwinkels, abstützt. Besonders einfacher Aufbau ist im Falle eines Dreh-Kipp-Beschlags
dadurch gewährleistet, daß der Stützstab am Stützlappen kippbar gelagert ist. Der
Stützstab kann dann ohne weiteres die Kippbewegung des Flügels mitmachen.
[0007] Dadurch, daß bei geschlossenem Flügelrahmen der Stützlappen in Richtung der Drehachse
einem im Bereich des entsprechenden unteren Flügelrahmenecks angeordneten Fortsatz
gegenüberliegt, erhält man eine Aushebe-Sicherung bei in Kipp-Stellung befindlichem
Flügel. Wird nämlich versucht, den Flügel im Bereich des Ecklagers auszuheben, so
gelangt sogleich der Fortsatz zur Anlage am Stützlappen.
[0008] Einfacher Aufbau, insbesondere bei dem üblichen Beschlagaufbau mit Stulpschiene,
gewährleisten die Maßnahmen, daß sich der Stützstab an einem Stützwinkel abstützt,
welcher vorzugsweise an einer Flügelrahmen-Stulpschiene angebracht ist.
[0009] Zur Einjustierung des Flügelrahmens (Stützstabs) ist bevorzugt vorgesehen, daß der
Stützwinkel in Richtung parallel zur Drehachse verstellbar ausgebildet ist, und daß
sich der Stützwinkel an einer Stellschraube abstützt. Um die beim Dreh-Öffnen bzw.
Kipp-Öffnen des Flügels auftretenden Kippbewegungen des Stützstabs relativ zum Flügelrahmen
ohne weiteres zuzulassen, ist vorgesehen, daß der Stützwinkel drehbar gelagert ist.
[0010] Dadurch, daß der Stützstab am Stützwinkel unverlierbar und vorzugsweise im wesentlichen
starr angebracht ist, erhält man eine Vormontage-Einheit aus Stützstab, Stützwinkel
und ggf. Stulpschiene ohne die Gefahr, daß der Stützstab verlorengeht.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Stützstab an seinem unteren Ende mit einem Zapfen
versehen ist, der in eine Bohrung des Stützlappens einsetzbar ist, und der sich vorzugsweise
zum Zapfenende hin konisch verjüngt.
[0012] Diese Maßnahmen ermöglichen zum einen eine erleichterte Flügelmontage, da hierzu
der am Flügelrahmen vormontierte Stützstab lediglich in die Bohrung des Stützlappens
einzusetzen ist; zum anderen gewährleistet die bevorzugte konische Verjüngung des
Zapfenendes, daß der Stützstab die erforderlichen Kippbewegungen beim Dreh-Öffnen
bzw. Kipp-Öffnen des Flügels relativ zum rahmenfesten Stützlappen durchführen kann.
[0013] Beim Dreh-Öffnen des Flügels führt das obere Ende des Stützstabs eine Schwenkbewegung
um die untere rahmenfeste Abstützstelle durch. Um hierbei eine möglichst geringe
Absenkung des oberen Endes des Stützstabs und damit des Flügelrahmens bei drehgeöffnetem
Flügel zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß sich der Stützstab an einer Stelle des
unteren Drehlagers, ggf. des Stützlappens, abstützt, die aus einer zur Rahmenebene
des feststehenden Rahmens parallelen Mittelebene des unteren Drehlagers in Richtung
zum Flügelrahmen hin versetzt ist. Auf Grund der Versetzung der Abstützstelle ergibt
sich zu Beginn der Öffnungsbewegung eine geringfügige Anhebung des Rahmens bis der
Stützstab vertikal steht; im Laufe der weiteren Öffnungsbewegung wird der Flügelrahmen
geringfügig abgesenkt.
[0014] Um beim Schließen des Flügels eine wohldefinierte Lenkerbewegung mit ggf. hohem
Schließdruck zu erhalten, ist es bekannt (DE-B2-21 13 665), beide Lenker einander
kreuzen zu lassen und im Kreuzungspunkt mittels eines Kreuzgelenks miteinander gelenkig
zu verbinden, wobei einer der beiden Lenker, der Führungslenker, mit einem festrahmenseitigen
Drehlagerteil und mit einem flügelrahmenseitigen Drehlagerteil, ggf. Ausstellarm,
jeweils über ein Drehgelenk verbunden ist und der andere Lenker, der Steuerlenker,
mit dem festrahmenseitigen Drehlagerteil und mit dem flügelrahmenseitigen Drehlagerteil,
ggf. Ausstellarm, jeweils über ein Verschiebe-Drehgelenk verbunden ist. Dies führt
jedoch bei dem bekannten Beschlag dazu, daß doppelte Einbautiefe im Falzraum (in Richtung
senkrecht zur Flügelrahmenebene) benötigt wird. Damit bei dieser bekannten Anordnung
die verschiedenen Gelenke nicht in gegenseitigen Konflikt kommen, sind die festrahmenseitigen
Gelenke gegenüber den flügelrahmenseitigen Gelenken in den Falzraum hinein versetzt
(Fig. 1).
[0015] Um bei einem derartigen Beschlag für kompakten Aufbau, insbesondere geringe Einbautiefe
des Beschlags zu sorgen, wird vorgeschlagen, daß bei geschlossenem Flügel sämtliche
Drehgelenke sowie Verschiebe-Drehgelenke wenigstens angenähert in einer zur Rahmenebene
parallelen Ebene liegen, daß der Steuerlenker im Bereich zwischen dem Kreuzgelenk
und einem der beiden Drehgelenke mit einer Abkröpfung in Richtung zu dem das betreffende
Drehgelenk tragenden Drehlagerteil hin entsprechend der Dicke des Führungslenkers
ausgebildet ist, daß der Führungslenker ebenfalls mit einer Abkröpfung entsprechend
der Dicke des Steuerlenkers, jedoch in der entgegengesetzten Richtung, ausgebildet
ist, die bei geschlossenem Flügel in Richtung senkrecht zur Rahmenebene neben der
Abkröpfung des Steuerlenkers liegt. Diese Merkmale können zusätzlich oder auch unabhängig
von den vorstehend beschriebenen Maßnahmen in Verbindung mit der Stützeinrichtung
realisiert werden. Auf Grund der erfindungsgemäßen Abkröpfung können die beiden auf
die Abkröpfung folgenden Gelenke Drehgelenk und Verschiebe-Drehgelenk übereinander
(in Richtung parallel zur Rahmenebene und senkrecht zu den Lenkerlängsrichtungen)
angeordnet sein; sie können somit auch in einer zur Rahmenebene parallelen Ebene liegen,
was einen entsprechenden Schmal-Bau der Lenkeranordnung mit geringer Einbautiefe zuläßt.
[0016] Die Maßnahme, daß wenigstens einer der beiden Lenker, vorzugsweise beide Lenker,
im Bereich der jeweiligen Abkröpfung mit einer in Richtung senkrecht zur Rahmenebene
offenen Ausnehmung versehen ist, zur Aufnahme des jeweils anderen Lenkers, trägt hierzu
zusätzlich bei. Bis auf die beiden Ausnehmungen haben die beiden Lenker eine der gewünschten
Einbautiefe im wesentlichen entsprechende Breite (senkrecht zur Rahmenebene) und sind
damit ausreichend stabil.
[0017] Eine geringfügige Abkröpfung, entsprechend der Dicke eines Lagerbolzenkopfs, erhält
man dadurch, daß das festrahmenseitige Drehlagerteil im Bereich seines Verschiebe-Drehgelenks
mit einer Abkröpfung entsprechend der Dicke eines Lagerbolzenkopfs versehen ist, und
daß der Steuerlenker sowie der Führungslenker jeweils mit einer im wesentlichen gleichartigen
Abkröpfung ausgebildet sind. Es wird dadurch Bewegungsraum für den Lagerbolzenkopf
geschaffen, ohne Ausfräsungen am Flügelrahmen vornehmen zu müssen.
[0018] Vereinfachte Montage des Flügels am feststehenden Rahmen wird dadurch gewährleistet,
daß beim Dreh-Kipp-Lager (Ecklager) im Bereich des flügelrahmenseitigen Endes des
Steuerlenkers une/oder des Führungslenkers ein Mitnehmerzapfen angebracht ist, welcher
in eine entsprechende Zapfenaufnahmeöffnung eines flügelrahmenseitigen Trägerteils
eingreift. Es kann also das Lenkerkreuz komplett am Flügelrahmen vormontiert werden.
Anschließend kann der Flügelrahmen auf die Zapfen aufgesetzt werden.
[0019] Eine konische Verjüngung des Mitnehmerzapfens ermöglicht ohne weiteres die Kippbewegung
des Flügels, ohne daß kippbare Vernietungen, wie diese beispielsweise aus der DE-A1-36
01 278 bekannt sind, mit dem Nachteil schwieriger Herstellung bei entsprechender Präzision,
erforderlich sind.
[0020] Zur Einjustierung der Lage des Flügelrahmens in horizontaler Richtung parallel zur
Flügelrahmenebene, relativ zum feststehenden Rahmen, wird vorgeschlagen, daß das Trägerteil
am Flügelrahmen in Richtung parallel zum unteren horizontalen Flügelrahmenschenkel
verstellbar ausgebildet ist. Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, daß am Flügelrahmeneck
ein Anschlagswinkel starr angebracht ist, dessen horizontaler Schenkel mit einer Verschiebeführung
für das Trägerteil ausgebildet ist und dessen vertikaler Schenkel sich über eine Stellschraube
an einem Fortsatz des Trägerteils abstützt.
[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Fenster oder eine Tür oder dergleichen umfassend:
- einen feststehenden Rahmen,
- einen Flügelrahmen, der am feststehenden Rahmen um eine vertikale Drehachse drehbar
angebracht ist,
- ein unteres Drehlager, welches den feststehenden Rahmen im Bereich einer unteren
Ecke des feststehenden Rahmens mit dem Flügelrahmen verkoppelt,
- ein oberes Drehlager, welches den feststehenden Rahmen im Bereich einer oberen Ecke
des feststehenden Rahmens mit dem Flügelrahmen verkoppelt, wobei die beiden Drehlager
jeweils mit wenigstens zwei Lenkern ausgebildet sind zur Verlagerung der Drehachse
beim Dreh-Öffnen des Flügelrahmens.
Derartige Fenster oder Türen können, aber müssen nicht, Zusatzfunktionen aufweisen,
insbesondere die Kippfunktion. Um zuverlässige Drehfunktion auch bei größeren Flügelgewichten
sicherzustellen, wird vorgeschlagen, daß eine von den Lenkern der beiden Drehlager
unabhängige Einrichtung zur Übertragung des Gewichts des Flügelrahmens auf den feststehenden
Rahmen bei dreh-geöffnetem Flügelrahmen vorgesehen ist.
[0022] Diese Einrichtung kann ein zwischen Flügelrahmen und feststehendem Rahmen wirkendes
und auf Zug belastetes Element umfassen. Es ist jedoch auch möglich, daß die Einrichtung
einen zwischen Flügelrahmen und feststehendem Rahmen wirkenden und auf Druck belasteten
Stützstab umfaßt.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung erläutert.
[0024] Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines oberen Drehlagers mit Ausstellarm bei geschlossenem
Flügel;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 1 bei drehgeöffnetem Flügel;
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Ecklagers samt Abstützeinrichtung;
Fig. 4 eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 3 mit Blickrichtung entsprechend dem
Pfeil IV bei drehgeöffnetem Flügel;
Fig. 5 einen Detailschnitt nach Linie V-V in Fig. 3 und
Fig. 6 einen Detailschnitt nach Linie VI-VI in Fig. 3.
[0025] Der im folgenden anhand der Figuren zu beschreibende Dreh-Kipp-Beschlag besteht aus
einem in den Fig. 1 und 2 gezeigten oberen Drehlager 10, einem im folgenden als Ecklager
12 bezeichneten unteren Drehlager, welches gleichzeitig als Kipplager dient, und einer
Stützeinrichtung 160 zur Entlastung des Drehlagers 10 sowie des Ecklagers 12, insbesondere
bei dreh- oder kippgeöffnetem Flügel. In Fig. 2 ist ein oberer Horizontalschenkel
16 sowie ein drehachsenseitiger Vertikalschenkel 18 eines feststehenden Rahmens 20
angedeutet. Man erkennt ferner einen oberen Horizontalschenkel 22 sowie einen drehachsennahen
Vertikalschenkel 24 eines Flügelrahmens 26. Ein unterer Horizontalschenkel 28 des
Flügelrahmens sowie ein unterer Horizontalschenkel 30 des feststehenden Rahmens 20
sind in den Fig. 5 und 6 geschnitten dargestellt. Ein umlaufender Flügelrahmen-Überschlag
32, der bei geschlossenem Flügel sämtliche Beschlagsteile nach außen hin unsichtbar
abdeckt, ist in den Fig. 2, 4, 5 und 6 erkennbar, und in Fig. 3 mit einer Strich-Punkt-Umrißlinie
angedeutet.
[0026] Damit beim Dreh-Öffnen des Flügelrahmens 26 der bei geschlossenem Flügel am feststehenden
Rahmen 20 anliegende, bzw. zu diesem lediglich geringen Abstand aufweisende Überschlag
32 im Bereich der vertikalen Drehachse nicht an den feststehenden Rahmen 20 anschlägt,
ist sowohl das in den Fig. 1 und 2 dargestellte obere Drehlager 34 als auch das untere
Ecklager 36 mit einem gleich ausgebildeten Lenkerkreuz 38 versehen.
[0027] Jedes Lenkerkreuz 38 besteht aus einem Führungslenker 40 sowie einem Steuerlenker
42, die über ein einfaches, im folgenden Kreuzgelenk 44 genanntes, Schwenkgelenk mit
vertikaler Schwenkachse 46 miteinander verbunden sind. Der Führungslenker 40 ist mit
dem feststehenden Rahmen 20 über ein Drehgelenk 48 mit vertikaler Achse 50 verbunden,
und mit dem Flügelrahmen 26 ebenfalls über ein Drehgelenk 52 mit vertikaler Achse
54. Die Achse 54 kann als Drehachse des Flügels 26 bezeichnet werden; sie wandert
beim Dreh Öffnen bzw. -Schließen des Flügels 26 längs eines in der Horizontalebene
liegenden Kreisbogens 56 um die Achse 50.
[0028] Der Steuerlenker 42 dagegen ist jeweils über ein Verschiebe-Drehgelenk 58 bzw. 60
mit dem feststehenden Rahmen 20 bzw. mit dem Flügelrahmen 26 verkoppelt. Im Falle
des oberen Drehgelenks 10 ist im Horizontalschenkel 62 eines am feststehenden Rahmen
angebrachten Anschraubwinkels (64) ein zur Längsrichtung des oberen Horizontalschenkels
16 des feststehenden Rahmens 20 paralleles Langloch 66 ausgebildet, welches bis in
den Bereich des Winkelknicks des Anschraubwinkels 64 reicht und einen Führungsbolzen
68 aufnimmt. Dieser steht von der Oberseite des Steuerlenkers 42 ab und übergreift
mit einem Bolzenkopf 70 die Längsränder des Langlochs 66. Wie die Fig. 1 und 2 zeigen,
ist der mit dem Langloch 66 ausgebildete Abschnitt des Schenkels 62 des Anschraubwinkels
64 nach unten entsprechend der Dicke des Bolzenkopfs 7 abgekröpft. In der Rahmenfalz-Innenumfangsfläche
des feststehenden Rahmens 20 müssen daher keine Ausfräsungen zur Aufnahme des längs
des Langlochs 66 verschiebbaren Bolzenkopfs 70 vorgenommen werden.
[0029] Um den aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen kompakten Aufbau des oberen Drehgelenks
mit Lenkerkreuz 38 zu erhalten mit geringer Einbautiefe a (s. Fig. 2) und Einbauhöhe
b (s. Fig. 1), sind die dicht übereinander liegenden Lenker 40 und 42, sowie im Falle
des Drehlagers 10 auch ein flügelrahmenseitig mit den Lenkern verbundener Ausstellarm
72 mit entsprechenden Abkröpfungen versehen. Ferner ist der Führungslenker 40 im Bereich
zwischen Kreuzgelenk 44 und Drehgelenk 48 mit einer seitlich offenen Ausnehmung 76
versehen und mit einer Abkröpfung 80 in diesem Bereich entsprechend der Materialstärke
der beiden Lenker 40 und 42, so daß der mit einer entsprechenden seitlich offenen
Ausnehmung 74 sowie einer Abkröpfung 82 im selben Bereich, jedoch mit entgegengesetzter
Abkröpfrichtung versehene Steuerlenker 42 bei geschlossenem Flügel in Parallellage
zum Führungslenker 40 gelangt. Hierbei greifen die beiden Ausnehmungen 74, 76, deren
Ausnehmungstiefe im wesentlichen der halben Lenkerbreite c entspricht, ineinander
ein, so daß sich beide Lenker in der Draufsicht decken. In der Seitenansicht gemäß
Fig. 1 ist auf Grund dieser Konstruktion die Reihenfolge von Führungs- und Steuerlenker
anschließend an die Abkröpfungen 80, 82 vertauscht. Die Einbautiefe a entspricht folglich
der Führungslenkerbreite c.
[0030] Das Verschiebe-Drehgelenk 60 am Ausstellarm 72 ist mit einem in Ausstellarmlängsrichtung
verlaufenden Langloch 84 ausgebildet, in welchem wiederum ein mit dem Steuerlenker
42 starr verbundener Führungsbolzen 86 längsverschiebbar gelagert ist.
[0031] Beim Dreh-Öffnen des geschlossenen Flügels sorgt der Steuerlenker 42 dafür, daß der
Führungslenker 40 und somit auch die Drehachse 54 bei einem bestimmten Dreh-Öffnungswinkel
eine genau definierte Raumlage einnimmt. Beim Dreh-Schließen des Flügels können auf
Grund dieser Zwangssteuerung dieses Führungslenkers 40 auch größere Schließkräfte,
bei Bedarf, erzielt werden.
[0032] Bei Ausbildung des vorstehend beschriebenen Beschlags als Dreh-Kipp-Beschlag wird
zum Kipp-Öffnen des Fensters der bei geschlossenem bzw. drehgeöffnetem Flügel am Flügel
starr festgelegte Ausstellarm 72 gelöst, so daß dieser aus der Flügelrahmenebene bis
zu einem maximalen Ausstellwinkel herausgeschwenkt werden kann. Wie beispw. in Fig.
3 der DE-AS 21 13 665 dargestellt ist, kann hierzu das flügelrahmenseitige Ende des
Ausstellarms 72 in einer Verschiebe-Dreh-Führung 6 am Flügelrahmen beweglich angebracht
sein mit Ausstellwinkelbegrenzung durch einen Hilfsarm 3.
[0033] Der prinzipielle Aufbau des Ecklagers 12 in bezug auf das dortige Lenkerkreuz 38
entspricht der im Vorstehenden anhand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausgestaltung.
Hierdurch wird erreicht, daß die durch die beiden Lenkerkreuze 38 definierte Drehachse
54 des Flügels (flügelrahmenseitiges Drehgelenk des Führungslenkers 40) vertikal orientiert
bleibt bzw. stets parallel verschoben wird. An die Stelle des Anschraubwinkels 64
tritt nunmehr ein Ecklagerwinkel 90 mit Drehgelenk 48 für den Führungslenker 40 und
Verschiebe-Drehgelenk 58 Langloch 66) zur Verbindung mit dem Steuerlenker 42. An die
Stelle des Ausstellarms 72 tritt ein Trägerteil 92, welches mit einer Langloch-Ausnehmung
94 zur Aufnahme eines vom Steuerlenker 42 abstehenden Mitnehmerzapfens 96 ausgebildet
ist, sowie mit einer Bohrung 98 zur Aufnahme eines vom Führungslenker 40 abstehenden
zweiten Mitnehmerzapfens 100. Der Mitnehmerzapfen 100 ist nach oben hin stark konisch
verjüngt ausgebildet, um ein Kipp-Öffnen des Flügels zuzulassen (Fig.5). Der Mitnehmerzapfen
96 ist an seinem freien Ende lediglich konisch zugespitzt, um ein Einführen in die
Langlochausnehmung 94 bei der Flügelmontage zu erleichtern. Im übrigen ist er zylindrisch
geformt, um für solide mechanische Führung innerhalb der Langlochausnehmung 94 beim
Dreh-Öffnen des Flügels zu sorgen. Um darüber hinaus ein Kipp-Öffnen des Flügels zuzulassen,
ist die Langlochausnehmung 94 an seinem von der Drehachse 54 fernen Ende seitlich
derart erweitert, daß sich seitliche Fenster 102 ausbilden. Beim Kipp-Öffnen des Flügels
dringt der Mitnehmerzapfen 96 zumindest teilweise in eines der beiden Fenster 102
ein (Fig. 6).
[0034] Das Trägerteil 92 kann am Flügelrahmen 26 in Horizontalrichtung parallel zur Flügelrahmenebene
verschiebbar ausgebildet sein (Doppelpfeil A in Fig. 3), um die Einstellung einer
Falzluft zwischen vertikalen Rahmenschenkeln des feststehenden Rahmens und des Flügelrahmens
zu ermöglichen. Hierzu ist das Trägerteil 92 im Bereich seines drehachsenfernen Endes
an einem flügelrahmenfesten Stützkörper 52 verschiebbar festgelegt. Der Stützkörper
52 besteht aus einer in einer äußeren Nutstufe 104 einer dementsprechend abgestuften
Flügelrahmennut 106 liegenden Platte 108, welche mit einem durchmesserverringerten
Distanzbolzen 110 mit sich nach oben anschließendem durchmesservergrößertem Bund 112
vernietet ist. Der Distanzbolzen 110 ist mit einer Durchgangsbohrung 114 versehen,
in die eine in Fig. 3 nicht dargestellte Befestigungsschraube einsetzbar ist. Das
Trägerteil 92 ist im Bereich des Stützkörpers 52 mit zueinander parallelen Ausnehmungen
115 und 116 an der Ober- bzw. Unterseite des Trägerteils 92 versehen, zur Aufnahme
des durchmesservergrößerten Bundes 112 bzw. der Platte 108. Der Bolzen 110 ist in
einem sich zwischen beiden Ausnehmungen 115, 116 erstreckenden Langloch 118 in Richtung
des Doppelpfeils A verschiebbar gelagert.
[0035] Das Trägerteil 92 ist ferner an einem Anschlagwinkel 120 in Richtung A verschiebbar
gelagert. Der Anschlagwinkel 120 überdeckt das entsprechende Flügelrahmeneck, an welches
er starr festgeschraubt ist (Durchgangsöffnung 122 für nicht dargestellte Befestigungsschraube).
Ein am Horizontalschenkel 124 des Anschlagwinkels 122 nach unten abstehender Zapfenvorsprung
126 dient als Linearführung für das Trägerteil 92. Er ist hierzu beispw. mit einem
durchmesservergrößerten Ring 128 an seinem unteren Ende vernietet. Dieser Ring 128
durchsetzt ein Langloch 130 in einem Boden 132 des in diesem Bereich wannenartig ausgebildeten
Trägerteils 92. Ferner liegt der Ring 128 mit seiner Oberseite an der Unterseite zweier
Stege 134 an, die sich entlang der Langloch-Längsränder erstrecken.
[0036] An seinem im Bereich der Drehachse 54 gelegenen Ende ist das Trägerteil 92 mit einem
nach oben abstehenden Fortsatz 140 ausgebildet, welcher sowohl die bereits angeführte,
nach unten offene Bohrung 98 aufnimmt, als auch mit einer horizontal verlaufenden
Justierschraube 142 (in Fig. 3 strichliert angedeutet) zusammenwirkt, die sich zusätzlich
am Vertikalschenkel 144 des Anschlagwinkels 120 abstützt. Die Justierschraube 142
kann beispw. drehbar, jedoch axial unverschiebbar am Vertikalschenkel 144 festgelegt
sein und mit ihrem Außengewinde mit einem im Fortsatz vorgesehenen Innengewinde zusammenwirken.
Eine Verdrehung der Justierschraube 142 hat eine dementsprechende Verlagerung des
Trägerteils 92 in der einen oder anderen Richtung (Doppelpfeil A) zur Folge.
[0037] Bei Einsatz einer in der äußeren Nutstufe 104 gelegenen Stulpschiene 150 am drehachsennahen
Vertikalschenkel 24 des Flügelrahmens 26, kann deren unteres Ende unmittelbar mit
dem Vertikalschenkel 144 des Anschlagwinkels 120 verschraubt sein. Es kann hierzu
eine in Fig. 5 angedeutete Befestigungsschraube 152 eingesetzt werden, die sowohl
die Stulpschiene 150 als auch den Vertikalschenkel 122 durchsetzt. In Fig. 5 erkennt
man ferner die Justierschraube 142 sowie die den Zapfen 100 aufnehmende Bohrung 98
bei kippgeöffnetem Flügel. Eine am Flügelrahmen angebrachte umlaufende Dichtung 154
sorgt für Abdichtung zwischen Flügelrahmen und feststehendem Rahmen bei geschlossenem
Flügel.
[0038] Dementsprechend läßt Fig. 6 erkennen, wie der Zapfen 96 bei kippgeöffnetem Flügel
teilweise in eines der beiden Fenster 102 eindringt.
[0039] Ein in Fig. 3 am linken Ende des Ecklagerwinkels 90 angedeuteter, nach oben abstehender
Zapfen 156 kann mit einer den Dreh-Öffnungswinkel begrenzenden, zwischen feststehendem
Rahmen und Flügelrahmen vorgesehenen Ausstellstange verbunden sein und hierbei als
Rastzapfen dienen.
[0040] Um die beiden Lenkerkreuze 38 insbesondere bei dreh- und kippgeöffnetem Flügel vom
Flügelgewicht zu entlasten, ist die den Fig. 3 und 4 entnehmbare, zwischen Flügelrahmen
26 und feststehendem Rahmen 20 wirkende Stützeinrichtung 160 vorgesehen. Diese wird
von einem Stützstab 162 gebildet, der sich mit seinem oberen Ende an einem flügelrahmenseitigen
Stützwinkel 164 abstützt und mit seinem unteren Ende am Ecklagerwinkel 90.
[0041] Der Stützwinkel 164 ist an der vertikalen Stulpschiene 150 in vertikaler Richtung
verschiebbar gelagert. Dies ist in Fig. 3 durch ein Stulpschienenlangloch 166 angedeutet,
welches ein vom Stützwinkel 164 in horizontaler Richtung abstehender Führungsbolzen
168 durchsetzt. Das obere Ende des Vertikalschenkels des Stützwinkels 164 stützt sich
an einer Stellschraube 170 ab, die wiederum ein an der Stulpschiene 150 starr befestigtes
Widerlager 172 durchsetzt. Mit dem Horizontalschenkel 174 des Stützwinkels 164 ist
der Stützstab 162 starr verbunden, insbesondere durch entsprechende Vernietung. Der
erwähnte Bolzen 168 läßt eine Schwenkbewegung des Stützwinkels um die Bolzenachse
176 zu. Eine derartige Schwenkbewegung ergibt sich beim Dreh-Öffnen des Flügels, wie
im folgenden noch erläutert werden wird.
[0042] Das obere Ende des Vertikalschenkels 178 des Ecklagerwinkels 90 ist mit einem nach
innen (in Richtung auf den Flügelrahmen 26 zu) abgewinkelten Stützlappen 180 ausgebildet,
der wiederum mit einer Bohrung 192 zur Aufnahme eines Zapfens 194 am unteren Ende
des Stützstabs 162 versehen ist. Wie Fig. 4 deutlich zeigt, ist die Bohrung 192 im
Stützlappen 180 aus der Längs-Mittelebene 196 des Ecklagerwinkels 90 in Richtung zum
Flügelrahmen hin seitlich versetzt. Ferner ist der Zapfen 194 und/oder die Bohrung
192 entsprechend konisch ausgebildet, um die beim Dreh-Öffnen auftretende Kippbewegung
des Stützstabs 162 zuzulassen.
[0043] Bei geschlossenem Flügel befindet sich das obere Ende des Stützstabs 162 etwa in
der genannten Längs-Mittelebene 196. Es ergibt sich die in Fig. 4 mit unterbrochener
Umrißlinie angedeutete, schwach nach links geneigte, Ausgangsposition 162′ des Stützstabs.
Wird nun der Flügel drehgeöffnet, so verschwenkt der Stützstab 162 schließlich in
die in Fig. 4 nach rechts geneigte Position 162˝, wobei der Stützstab zwischenzeitlich
vertikal orientiert ist. Die Folge ist, daß der sich auf den Stützstab 160 abstützende
Flügelrahmen beim Dreh-Öffnen des Flügels nach einer anfänglichen geringfügigen Anhebebewegung
anschliessend eine geringfügige Absenkbewegung vollzieht. Die beiden Lenkerkreuze
38 sind dabei stets vom Flügelgewicht entlastet.
[0044] Die Montage des vorstehend beschriebenen Beschlags geht zweckmäßigerweise wie folgt
vor sich:
[0045] Das Trägerteil 92 wird über den Stüztzkörper 52 und den Anschlagwinkel 120 mit Hilfe
entsprechender Befestigungsschrauben im unteren Eckbereich des Flügelrahmens 26 montiert.
Dabei wird gleichzeitig die Stulpschiene 150 samt Stützeinrichtung 160 (Stützwinkel
164 mit Stützstab 162; Widerlager 172 samt Justierschraube 170) in der vertikalen
äußeren Nutstufe festgelegt. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, die Stellschraube
170 zunächst soweit nach unten zu verdrehen, bis der Stellweg des Stützwinkels 164
ausgeschöpft ist. Am oberen horizontalen Rahmenschenkel 16 des feststehenden Rahmens
20 wird der Anschraubwinkel 64 samt Lenkerkreuz 38 und Ausstellarm 72 montiert,
wobei das nicht dargestellte, flügelrahmenseitige Ende des Ausstellarms zunächst noch
nicht mit der Flügeloberkante verbunden wird. Nun wird der festrahmenseitige Ecklagerwinkel
90 samt Lenkerkreuz 38 montiert. Vor dem Einsetzen des Flügelrahmens 26 wird der untere
Führungslenker 42 um etwa 60-90% ausgeschwenkt, damit sich der Mitnehmerzapfen 100
in zur Zeichnungsebene der Fig. 3 senkrechter Richtung vor dem abgewinkelten Stützlappen
180 befindet.
[0046] Beim Einsetzen des Flügelrahmens 26 wird dann der Stützstab 162 mit seinem unteren
Zapfen 194 in die Bohrung 192 des Stützlappens 180 gesteckt, wodurch sich der Flügelrahmen
dann über die Stützeinrichtung 160 auf dem Ecklagerwinkel 90 abstützt.
[0047] Durch Nachobendrehen der Stellschraube 170 im Widerlager 172 wird nun der Flügelrahmen
soweit abgesenkt, bis der Mitnehmerzapfen 100 in die Bohrung 98 und der Mitnehmerzapfen
96 in die Langlochausnehmung 94 eintauchen. Anschließend wird der Ausstellarm 72 an
der oberen Flügelkante festgelegt. Dies kann durch Drehen eines nicht dargestellten,
an einer verrastbaren Lasche befestigten Hammerkopfes am flügelrahmenseitigen Ausstellarmende
erfolgen.
[0048] In der Dreh-Öffnungsstellung kann der Flügelrahmen mit Hilfe der Justierschraube
142 einjustiert werden. Der abgewinkelte Stützlappen 180 bildet in Verbindung mit
dem ihm in Richtung nach unten gegenüberliegenden Fortsatz 140 eine Aushebesicherung
für den in Kippstellung befindlichen Flügelrahmen.
[0049] Auf Grund des vorstehend beschriebenen Aufbaus sind also Steuerlenker und Führungslenker
weitgehend vom Flügelgewicht entlastet. Der Flügel wird beim Schließen zwangsläufig
an den Rahmen angedrückt, so daß Andrücknasen am Ausstellarm, in die in- oder hinterrahmenseitige
Ausnehmungen eingreifen, entfallen können. Es ist keine zusätzliche Verriegelung im
Bereich des Ecklagers erforderlich. In der Schwenk-Öffnungsstellung kann der Flügel
zu Montage- oder Wartungszwecken einfach ausgehoben werden. In der Kippstellung dagegen,
ist der Flügelrahmen gegen Ausheben gesichert. Bei geschlossenem Flügel ist von den
Beschlagsteilen lediglich noch der Betätigungsgriff sichtbar, was zu verbessertem
Aussehen beiträgt. Die beiden Lenkerkreuze benötigen nur geringen Einbauraum.
1. Dreh-Beschlag von Fenstern, Türen oder dergleichen mit einem feststehenden Rahmen
(20) und einem Flügelrahmen (26), der am feststehenden Rahmen (20) um eine vertikale
Drehachse (54) drehbar angebracht ist, umfassend
- ein unteres Drehlager, welches den feststehenden Rahmen (20) im Bereich einer unteren
Ecke des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen (26) verbindet,
- ein oberes Drehlager (10), welches den feststehenden Rahmen (20) im Bereich eines
oberen Ecks des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen (26), ver bindet,
wobei die beiden Drehlager (10,12) jeweils mit wenigstens zwei Lenkern (40,42) ausgebildet
sind zur Ver lagerung der Drehachse (54) beim Drehöffnen des Flügelrahmens (26) in
Richtung senkrecht zur Rahmenebene des feststehenden Rahmens (20), dadurch gekennzeichnet, daß sich der Flügelrahmen (26) am feststehenden Rahmen (20) über eine von den Lenkern
(40,42) der beiden Drehlager (10,12) unabhängige Einrichtung (160) abstützt.
2. Dreh-Kipp-Beschlag von Fenstern, Türen oder dergleichen mit einem feststehenden
Rahmen (20) und einem Flügelrahmen (26), der am feststehenden Rahmen (20) um eine
vertikale Drehachse (54) drehbar und um eine horizontale Kippachse kippbar angebracht
ist, umfassend
- ein unteres Drehlager in Form eines Dreh-Kipp-Lagers (12), welches den feststehenden
Rahmen (20) im Bereich einer unteren Ecke des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen
(26) verbindet,
- ein oberes Drehlager (10), welches den feststehenden Rahmen (20) im Bereich eines
oberen Ecks des feststehenden Rahmens (20) mit einem mit dem Flügelrahmen (26) verkoppelten
Ausstellarm (72) verbindet, wobei die beiden Drehlager (10,12) jeweils mit wenigstens
zwei Lenkern (40,42) ausgebildet sind zur Verlagerung der Drehachse (54) beim Drehöffnen
des Flügelrahmens (26) in Richtung senkrecht zur Rahmenebene des feststehenden Rahmens
(20), dadurch gekennzeichnet, daß sich der Flügelrahmen (26) am feststehenden Rahmen (20) über eine von den Lenkern
(40,42) der beiden Drehlager (10,12) unabhängige Einrichtung (160) abstützt.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der drehgeöffnete Flügelrahmen (26) am feststehenden Rahmen (20) abstützt.
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (160) einen Stützstab (162) umfaßt, welcher sich einenends am
feststehenden Rahmen (20) im Bereich des unteren Drehlagers und anderenends am drehlagernahen,
zur Drehachse (54) parallelen Rahmenschenkel (24) des Flügelrahmens (26) abstützt.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Stützstab (162) an einem abgewinkelten Stützlappen (180) eines rahmenseitigen
Ecklagerteils, vorzugsweise am vertikalen Schenkel eines rahmenseitigen Ecklagerwinkels
(90), abstützt, ggf. mit kippbarer Lagerung des Stützstabs (162) am Stützlappen (180).
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenem Flügelrahmen der Stützlappen (180) in Richtung der Drehachse
(54) einem im Bereich des entsprechenden unteren Flügelrahmenecks angeordneten Fortsatz
(140) gegenüberliegt.
7. Beschlag nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Stützstab (162) an einem Stützwinkel (164) abstützt, welcher vorzugsweise
an einer Flügelrahmen-Stulpschiene (150) angebracht ist.
8. Beschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützwinkel (164) in Richtung parallel zur Drehachse (54) verstellbar ausgebildet
ist.
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Stützwinkel (164) an einer Stellschraube (170) abstützt.
10. Beschlag nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützwinkel (164) drehbar gelagert ist.
11. Beschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützstab (162) am Stützwinkel (164) unverlierbar und vorzugsweise im wesentlichen
starr angebracht ist.
12. Beschlag nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützstab (162) an seinem unteren Ende mit einem Zapfen (194) versehen ist,
der in eine Bohrung (192) des Stützlappens (180) einsetzbar ist, und der sich vorzugsweise
zum Zapfenende hin konisch verjüngt.
13. Beschlag nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Stützstab (162) an einer Stelle des unteren Drehlagers, ggf. des Stützlappens
(180), abstützt, die aus einer zur Rahmenebene des feststehenden Rahmens parallelen
Mittelebene (196) des unteren Drehlagers in Richtung zum Flügelrahmen (26) hin versetzt
ist.
14. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, wobei die beiden Lenker jedes Drehlagers einander kreuzen und im
Kreuzungspunkt mittels eines Kreuzgelenks (44) gelenkig verbunden sind, und wobei
einer der beiden Lenker, der Führungslenker (40), mit einem festrahmenseitigen Drehlagerteil
(64, 90) und, im Falle des Dreh-Beschlags, mit einem flügelrahmenseitigen Drehlagerteil
(92) oder, im Falle des
Dreh-Kipp-Beschlags, mit einem Ausstellarm (72) jeweils über ein Drehgelenk (48,52)
verbunden ist und der andere Lenker, der Steuerlenker (42), mit dem festrahmenseitigen
Drehlagerteil (64,90) und mit dem flügelrahmenseitigen Drehlagerteil (92) oder mit
dem Ausstellarm (72), jeweils über ein Verschiebe-Drehgelenk (58,60) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenem Flügel sämtliche Drehgelenke (48,52) sowie Verschiebe-Drehgelenke
(58,60) wenigstens angenähert in einer zur Rahmenebene parallelen Ebene liegen, daß
der Steuerlenker (42) im Bereich zwischen dem Kreuzgelenk (44) und einem der beiden
Drehgelenke (48,52) mit einer Abkröpfung entsprechend der Dicke des Führungslenkers
(40) in Richtung zu dem das betreffende Drehgelenk tragenden Drehlagerteil hin ausgebildet
ist, und daß der Führungslenker (40) ebenfalls mit einer Abkröpfung entsprechend der
Dicke des Steuerlenkers, jedoch in der entgegengesetzten Richtung, ausgebildet ist,
die bei geschlossenem Flügel in Richtung senkrecht zur Rahmenebene neben der Abkröpfung
des Steuerlenkers (42) liegt.
15. Beschlag nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der beiden Lenker, vorzugsweise beide Lenker (40,42), im Bereich
der jeweiligen Abkröpfung mit einer in Richtung senkrecht zur Rahmenebene offenen
Ausnehmung (74,76) versehen ist, zur Aufnahme des jeweils anderen Lenkers.
16. Beschlag nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das festrahmenseitige Drehlagerteil (64,90) im Bereich seines Verschiebe-Drehgelenks
(58) mit einer Abkröpfung entsprechend der Dicke eines Lagerbolzenkopfs (70) versehen
ist, und daß der Steuerlenker (42) sowie der Führungslenker (40) jeweils mit einer
im wesentlichen gleichartigen Abkröpfung ausgebildet sind.
17. Beschlag nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 16 dadurch gekennzeichnet, daß beim Dreh-Kipp-Lager (Ecklager 12) im Bereich des flügelrahmenseitigen Endes
des Steuerlenkers (42) und/oder des Führungslenkers (40) ein Mitnehmerzapfen (96,100)
angebracht ist, welcher in eine entsprechende Zapfenaufnahmeöffnung (94,98) eines
flügelrahmenseitigen Trägerteils (92) eingreift.
18. Beschlag nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerzapfen (100) sich zum Zapfenende hin konisch verjüngt.
19. Beschlag nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (92) am Flügelrahmen (26) in Richtung (A) parallel zum unteren
horizontalen Flügelrahmenschenkel (28) verstellbar ausgebildet ist.
20. Beschlag nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß am Flügelrahmeneck ein Anschlagswinkel (120) starr angebracht ist, dessen horizontaler
Schenkel (124) mit einer Verschiebeführung für das Trägerteil (92) ausgebildet ist
und dessen vertikaler Schenkel (122) sich über eine Stellschraube (142) an einem Fortsatz
(140) des Trägerteils (92) abstützt.
21. Dreh-Beschlag oder Dreh-Kipp-Beschlag von Fenstern, Türen oder dergleichen mit
einem feststehenden Rahmen (20) und einem Flügelrahmen (26), der am feststehenden
Rahmen (20) um eine vertikale Drehachse (54) drehbar und ggf. um eine horizontale
Kippachse kippbar angebracht ist, umfassend
- ein unteres Drehlager, ggf. in Form eines Dreh-Kipp-Lagers (12), welches den feststehenden
Rahmen (20) im Bereich einer unteren Ecke des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen
(26) verbindet,
- ein oberes Drehlager (10), welches den feststehenden Rahmen (20) im Bereich eines
oberen Ecks des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen (26), bzw. mit einem
mit dem Flügelrahmen (26) verkoppelten Ausstellarm (72), verbindet,
wobei die beiden Drehlager (10,12) jeweils mit wenigstens zwei Lenkern (40,42) ausgebildet
sind zur Verlagerung der Drehachse (54) beim Drehöffnen des Flügelrahmens (26) in
Richtung senkrecht zur Rahmenebene des feststehenden Rahmens (20), dadurch gekennzeichnet, daß sich der Flügelrahmen (26), insbesondere der drehgeöffnete Flügelrahmen (26),
am feststehenden Rahmen (20) über eine von den Lenkern (40,42) der beiden Drehlager
(10,12) unabhängige Einrichtung (160) abstützt.
22. Fenster oder Tür oder dergleichen, umfassend:
- einen feststehenden Rahmen (20),
- einen Flügelrahmen (26), der am feststehenden Rahmen (20) um eine vertikale Drehachse
(54) drehbar angebracht ist,
- ein unteres Drehlager (12), welches den feststehenden Rahmen (20) im Bereich einer
unteren Ecke des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen verkoppelt, ein
oberes Drehlager (10), welches den feststehenden Rahmen (20) im Bereich einer oberen
Ecke des feststehenden Rahmens (20) mit dem Flügelrahmen (26) verkoppelt, wobei die
beiden Drehlager (10, 12) jeweils mit wenigstens zwei Lenkern (40, 42) ausgebildet
sind zur Verlagerung der Drehachse (54) beim Dreh-Öffnen des Flügelrahmens (26),
dadurch gekennzeichnet, daß eine von den Lenkern (40, 42) der beiden Drehlager (10, 12) unabhängige Einrichtung
(160) zur Übertragung des Gewichts des Flügelrahmens (26) auf den feststehenden Rahmen
(20) bei dreh-geöffnetem Flügelrahmen (26) vorgesehen ist.
23. Fenster oder Tür oder dergl. nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung ein zwischen dem Flügelrahmen und dem feststehenden Rahmen wirkendes
und auf Zug belastetes Element umfaßt.
24. Fenster oder Tür oder dergl. nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (160) einen zwischen Flügelrahmen (26) und feststehendem Rahmen
(20) wirkenden und auf Druck belasteten Stützstab (162) umfaßt.