[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Handgerät zum Übertagen eines Filmes von einer
Trägerfolie auf ein Substrat, mit einem Gehäuse, aus dem ein Auftragelement in Form
eines länglichen, elastisch unter Druck ausfederbaren Stützfußes mit einer eine Andruckkante
aufweisenden Auftragleiste an seinem Ende schräg vorsteht, wobei die aus dem Gehäuse
kommende Trägerfolie zum Andrücken ihrer Filmseite gegen das Substrat über den Stützfuß
und von diesem aus wieder zurück ins Gehäuse geführt ist.
[0002] Seit kurzem ist ein solches Gerät bekannt (das auch in der älteren Anmeldung P 37
36 367.0-27 beschrieben wird), das bei gefälliger äußerer Form, kleinen Abmessungen
und vorzüglicher Handhabbarkeit für den Benutzer eine recht genau definierte und leicht
feststellbare Lage der Abrißkante des aufgetragenen Filmes ergibt. Mit dem bekannten
Handgerät lassen sich (in Schnellwechsel-Kassetten enthaltene) Trägerfolien einsetzen,
bei denen der zu übertragende Film aus einem geeigneten Kleber oder aus einem Korrektur-Abdeckfilm
(Cover-Film) besteht. Das bekannte Handgerät läßt sich insbesondere bei der Verwendung
eines Klebstoffilmes auf der Trägerfolie hervorragend einsetzen. Wenn allerdings
auf der Trägerfolie ein Abdeckfilm (Cover-Film) z.B. zum Auftragen auf Geschriebenes
eingesetzt wird, der - anders als ein in sich zäher Klebstoffilm - als reine Abdeckschicht
wirkt und in sich so gut wie keine Eigenzähigkeit aufweist, kann es bei Vorhandensein
örtlicher Unebenheiten auf dem Substrat oder wenn dessen Oberfläche unter Wirkung
der Andrückkräfte des Auftragfußes örtlich nachgibt (z. B. bei nachgiebiger Unterlage,
unebener Unterlage, unter einem Papierblatt o.ä.) zu einem örtlichen oder gar streifenförmigen
Abriß des auf das Substrat übertragenen Cover-Filmes derart kommen, der dann nur
an den höherliegenden Stellen der Unterlage übertragen wird, während die etwas tieferliegenden
Stellen der unebenen Unterlage ohne Filmauftrag bleiben.
[0003] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, dieses bekannte Handgerät
so weiterzuentwickeln, daß beim Auftragen der Film-Schicht, insbesondere einer Cover-Filmschicht,
auch bei örtlichen Oberflächenunebenheiten oder Nachgiebigkeiten des Substrates eine
vollständige Übertragung des Filmes vom Trägerband auf das Substrat, somit ein flächendeckender
Transfer ohne Zwischenabrisse erzielt wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Handgerät der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß am freien Ende der starren Auftragleiste ein relativ zu ihr elastisch
deformier- bzw. ausfederbar Endbereich vorsteht, der die Andruckkante ausformt und
aus nebeneinanderliegenden Abschnitten besteht, die im wesentlichen voneinander unabhängig
senkrecht zu ihrer Längs-Mittelebene bzw. der der Auftragleiste elastisch ausfederbar
bzw. deformierbar sind, während sie in Richtung dieser Längs-Mittelebene nicht elastisch-deformierbar,
vielmehr nicht-nachgiebig sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird ein Handgerät geschaffen, bei dem über
die gesamte Fußbreite des Auftragfußes (Andruckleiste) hinweg eine Nachgiebigkeit
derart erreicht wird, daß nebeneinander liegende Teilbereiche unabhängig voneinander
durch Unebenheiten oder Nachgiebigkeiten der Oberfläche des Substrates, auf das der
Film übertragen werden soll, ausgelenkt bzw. deformiert werden können, wodurch sich
eine sehr gute Anpassung an die Oberfläche und damit auch eine vollständige Übertragung
des dorthin zu übertragenden Films (insbesondere Cover-Films) erreichen läßt, so daß
dieser auch in z. B. durch den Anschlag des Schreibgerätes auf der Papieroberfläche
vertieft ausgebildete Buchstabenumrisse einlaufen und diese bedecken kann. Hiermit
wird eine geschlossene, vollständige Übertragung des vom Trägerband aus zu übertragenden
Filmes erreicht, so daß selbst bei Cover-Filmen eine ungestörte, vollständige Übertragung
des gesamten Filmes auf die Substratoberfläche über die ganze Breite der Auftragleiste
des Stützfußes hinweg erfolgen kann. Anders als bei der über ihre gesamte Breite hinweg
starren Auftragleiste des bekannten Gerätes, die sich solchen örtlichen Vertiefungen
der Substratoberfläche nicht anpassen kann, ergeben sich, wie praktische Versuche
zeigten, bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Auftragleiste hervorragende Übertragungsergebnisse
im Hinblick auf einen flächendeckenden Transfer des zu übertragenden Filmes. Sollen
z. B. Bereiche eines Schriftstückes mittels eines solchen Cover-up-Filmes abgedeckt
werden und erfolgt dies auf einer weichen Schreibtischunterlage oder auf dem ersten
Blatt eines mehrseitigen (in sich etwas nachgiebigen) Schriftstückes, so setzte der
starre Auftragfuß des bekannten Gerätes nur an seinen beiden Seitenkanten auf, während
sich im mittigen Bereich am Substrat Nachgiebigkeiten unter der Druckeinwirkung des
Auftragsfußes einstellen. Dabei reicht die Haftkraft nicht aus, um die Beschichtung
vom Trägerband zu lösen und an das Substrat zu binden, wodurch es, je nach Art der
Unterlage, dann zu den bereits erwähnten unabgedeckten Bahnen oder Inseln kommt. Bi
Anwendung des erfindungsgemäßen Gerätes wird durch die dort vorne an der Spitze der
Auftragleiste erzielte örtliche Nachgiebigkeit im Bereich der Andruckkante die erforderliche
Anpaßbarkeit erreicht, um den auf der Substratunterlage sich ausbildenden Oberflächenänderungen
unter dem Anpreßdruck elastisch folgen zu können, woraus sich dann erst der wirklich
flächendeckende Transfer des Filmes selbst bei Cover-up-Bändern ergibt.
[0006] Die Wahl von Länge und Dicke des Endbereiches, der bei der Erfindung die Andruckkante
formt, wird so vorgenommen, daß eine geeignete Ausfederwirkung bei gleichzeitig ausreichender
Nicht-Nachgiebigkeit in Richtung der Längs-Mittelebene der Auftragleiste gewährleistet
ist. Bevorzugt wird jedoch der Endbereich im Vergleich zur Auftragleiste dünner und
kürzer gewählt, da keine großen Ausfederwege (und damit auch keine große Länge des
Endbereiches) erforderlich sind und gerade eine ausreichend dünne Ausbildung des Endbereiches
zur einer besonders günstigen Nachgiebigkeit längs der Auftragleiste bei gleichzeitig
weitgehender Unabhängigkeit der einzelnen nebeneinanderliegenden Abschnitte bezüglich
deren Ausfederbarkeit erreicht wird.
[0007] Die Ausbildung der nebeneinanderliegenden Abschnitte des Endbereiches ist wiederum
in jeder die angestrebte Funktion geeigneten Weise möglich. Ganz besonders bevorzugt
werden die Abschnitte des Endbereiches jedoch aus nebeneinander angeordneten elastischen
Zungen ausgebildet, die unmittelbar nebeneinander liegen, wobei jedoch jede Zunge
völlig unabhängig von der benachbarten Zunge auslenkbar ist. Bevorzugt bestehen die
Zungen aus Federstahl, können jedoch gleichermaßen vorzugsweise auch aus geeignetem
Kunststoff gefertigt sein. Dabei können diese Metallzungen auch, falls gewünscht,
einzeln an der starren Auftragsleiste befestigt werden, wobei sie bevorzugt auswechselbar
an bzw. in dieser gehaltert sind. Gleichermaßen vorzugsweise können sie jedoch auch
in der Form hergestellt werden, daß an einer entsprechend geformten Metallplatte
die Zungen nur eingestanzt, an ihrem oberen Ende jedoch über den verbleibenden Rest
der Metalllplatte miteinander einstückig verbunden sind, wodurch eine leichtere Befestigung
an der Auftragleiste (z. B. durch Einschieben in einen entsprechenden Aufnahmespalt
derselben) gegeben, die Auswechslung einer einzelnen Zunge allerdings nicht mehr möglich
ist. Werden die Zungen aus Kunststoff hergestellt, werden sie vorteilhafterweise
einstückig mit der Auftragleiste ausgebildet, wobei das ganze Teil z. B. spritzgegossen
wird und anschließend die einzelnen Zungen im unteren Endabschnitt durch geeignete
dünne Schneidgeräte ausgeschnitten werden. Es kann unter bestimmten Umständen auch
vorteilhaft sein, für die Zungen einen Werkstoffverbund derart einzusetzen, daß die
aus Kunststoff bestehenden Zungen noch eine ihre Elastizität und Bruchfestigkeit
erhöhende metallische Einlage aufweisen, die schon bei der Herstellung der Zungen
miteingegossen werden kann. Dies wird sich insbesondere dann empfehlen, wenn (aus
welchen Gründen auch immer) reine Metallzungen nicht gewünscht werden, dennoch aber
eine große Federkonstante erreicht werden soll.
[0008] Ganz besonders bevorzugt weisen alle elastischen Zungen eine gleiche Formgebung,
bevorzugt mit zu ihren Enden hin stetig abnehmender Dicke auf, was insbesondere bei
deren Ausbildung aus Kunststoff von Interesse ist.
[0009] Die Nachgiebigkeit bzw. Anpaßbarkeit der Andruckkante an die Unterlage hängt neben
dem gewählten Material für die Zungen auch maßgeblich vom Verhältnis von Länge der
Andruckkante zur Breite der Einzelzunge ab. Das Verhältnis der Gesamtlänge der Andruckkante
zur Breite einer Einzelzunge hat sich insbesondere bei Trägerfolienbreiten bis zu
10 mm als besonders günstig erwiesen, wenn es im Bereich von 4 bis 8, ganz besonders
aber bei 4 bis 6 liegt.
[0010] Eine andere, ganz besonders bevorzugte Ausgestaltung der nebeneinanderliegenden
Abschnitte des Endbereiches besteht bei dem erfindungsgemäßen Handgerät darin, daß
die Abschnitte nicht als voneinander getrennte Abschnitte (wie bei den Zungen) ausgebildet
sind, sondern daß die Auftragleiste und der Endbereich einstückig aus Kunststoff bestehen
und dabei der Endbereich eine im Querschnitt zungenförmige, für eine gute Anpaßung
an die Unterlagenrauhigkeit besonders dünn ausgebildete Leiste ist, auf der zur Bildung
der nebeneinanderliegenden Abschnitte Stützrippen vorgesehen sind, die - in Richtung
der Leistenbreite gesehen - im Abstand zueinander versetzt sind, sich in Längsrichtung
des Endbereiches (d. h. damit auch in Längsrichtung der Auftragleiste oder des ganzen
Stützfußes) bis nahe an die Andruckkante erstrecken und dort örtlich senkrecht zur
Längs-Mittelebene der Auftragleiste verlaufen. Hierdurch wird eine Ausgestaltung des
Endbereiches derart erreicht, daß die sich in Längsrichtung erstreckenden, im Abstand
voneinander angeordneten Stützrippen untereinander ähnlich wie mit "Schwimmhäuten",
nämlich durch die dort vorliegenden dünnen Abschnitte der Leiste, verbunden sind.
Hier wirkt der Endbereich analog wie die Zinken eines Kammes, denen hier die Stützrippen
des Endbereiches entsprechen und die sich, wenn sie über unebenes oder nachgiebiges
Substrat geführt werden, in geeigneter Ausfeder-Schräglage diesem in jeden Phase unabhängig
voneinander anpassen. Hierbei wird zunächst ein längs der Breite durchgehend vorhandener,
jedoch streifiger Transfer des Filmes jeweils unter dem Bereich einer Stützrippe bewirkt,
wobei ergänzend durch die zwischen den Stützrippen angeformten "Schwimmhäute" (realisiert
durch die außerordentlich dünnwandige Leiste) auch noch der Bereich dieses Zwischenabschnitts
nachgiebig-angepaßt überdeckt und damit letztlich ein insgesamt flächendeckender Transfer
über die gesamte Breite der Auftragleiste hinweg erreicht wird. Hier ist also eine
vorzügliche Ausfederbarkeit senkrecht zur Mittelebene des Endbereiches bzw. der Auftragleiste
bei gleichermaßen hervorragender Anpaßbarkeit an die Substratunterlage über die gesamte
Breite der Andruckkante hinweg gegeben und dennoch in Richtung der Längs-Mittelebene
die gewünschte Nicht-Nachgiebigkeit erreicht, da die Stützrippen und die dazwischen
ausgespannten "Schwimmhäute" bei einer in Richtung der Mittelebene wirksamen Belastung
nicht nachgeben, also "starr" bleiben. Die dem Trägerband zugewandte Kante der Auftragleiste
ist dabei infolge ihrer außerordentlichen kleinen Verrundung gut geeignet, die erforderliche
große spezifische Flächenpressung für das Kontaktieren der zu übertragenden Schicht
mit dem Substrat zu übertragen, ohne daß die Ausfederbarkeit zur Anpassung an Unterlagenrauhigkeit
ungünstig beeinflußt würde.
[0011] Besonders bevorzugt wird der Querschnitt der Leiste in einem vorderen, von der Andruckkante
ausgehenden Bereich, dessen Erstreckung etwa der Enddicke der Leiste entspricht, im
wesentlichen konstant gewählt (wobei hier die Verrundung vorne an der Kante insoweit
vom Begriff der "konstanten Dicke" miterfaßt sei), wonach in einem sich anschließenden
zweiten Bereich die Dicke der Leiste bis zur Einmündung in die starre Auftragleiste
laufend zunimmt und dabei, besonders bevorzugt, die Oberseite der Leiste im zweiten
Bereich im Querschnitt kreisabschnittförmig und die Unterseite der Leiste dort eben
verläuft. Die dem Trägerband abgewandte Seite der Auftragleiste wird hierdurch zur
Ausbildung des elastischen Bereiches in Form einer Hohlkehle ausgebildet, für deren
Kontur ein Kreisbogens gewählt wird, was eine einfache Erzeugung im Spritzgießwerkzeug
durch Einsetzen eines Querbolzens und eine sichere Entlüftung des in sehr extremer
Weise sich verjüngen Sacklochs im Werkzeug über eine geeignetes Spiel des Querbolzens
an dessen tiefster Kante ermöglicht. Darüberhinaus kann die genannte Verrippung herstellungstechnisch
günstig in den Querbolzen eingearbeitet werden und durch radiales Verstellen desselben
die Lage der Verrippung innerhalb der Hohlkehle je nach der für den Anwendungszweck
des Fußes bezüglich des Elastizität der Auftragleiste gewünschten Position in ein
und demselben Werkzeug frei gewählt werden.
[0012] Falls eine Ausbildung des Endbereiches bei dem erfindungsgemäßen Handgerät in Kunststoff
vorgesehen ist, kann besonders bevorzugt Polypropylen oder POM hierfür eingesetzt
werden.
[0013] In bevorzugter Fortbildung des erfindungsgemäßen Handgerätes wird das Verhältnis
des Abstandes zweier benachbarter Stützrippen zur größten Breite einer Stützrippe
im Bereich von mindestens 8 bis höchstens 12, besonders bevorzugt aber von 9 bis 10,
gewählt. Gleichermaßen bevorzugt wird die Größe des Abstands zwischen zwei benachbarten
Stützrippen mindestens dem 0,8-fachen und höchstens dem 1,2-fachen der Länge des Endbereiches
entsprechend angesetzt, wobei jedoch besonders vorteilhafterweise beide Werte etwa
gleich groß gewählt werden.
[0014] Es empfiehlt sich ferner, beim erfindungsgemäßen Handgerät die seitlich jeweils äußersten
Stützrippen in einem Abstand vom jeweiligen Ende der Leiste anzubringen, so daß die
seitlich noch überstehende Leiste in diesem Bereich frei ausfedern kann und beim Auftragen
an den beiden seitlichen äußersten Enden der Leiste über Verstärkungsrippen keine
Einleitung der Andrückkräfte erfolgt. Versuchsergebnisse haben gezeigt, daß sich
durch die angesprochene vorteilhafte Ausgestaltung in den Randbereichen besonders
günstige Auftragverhältnisse erreichen lassen.
[0015] Besonders bevorzugt wird ferner die Enddicke der den Endbereich neben den Stützrippen
ausbildenden Leiste im Bereich von 0,10 mm bis 0,25 mm, ganz besonders bevorzugt jedoch
bei 0,15 mm bis 0,20 mm gewählt. Die Einhaltung solcher Dicken der Kunststoffleiste
ergibt im praktischen Einsatz besonders günstige Transferergebnisse bei einer ebenfalls
noch günstigen Herstellbarkeit.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Handgerätes im Einsatz;
Fig. 2 eine (stark vergrößerte) Ausschnittdarstellung der Ausbildung des elastischen Endbereiches
in Form von Einzelzungen;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch eine Zunge längs der Linie III-III aus Fig. 2;
Fig. 4 eine stark vergrößerte schematisch-perspektivische Darstellung des elastischen Endbereiches
eines erfindungsgemäßen Handgerätes beim Gleiten über ein unebenes Substrat (wobei
die vorderen Enden der Einzelzungen teilweise abgeschnitten sind), sowie
Fig. 5 eine der Fig. 4 ähnliche (vergrößerte) schematisch-perspektivische Darstellung einer
anderen Ausführungsform für den Endbereich bei einem erfindungsgemäßen Handgerät in
Form einer elastischen, dünne Endleiste mit Stützrippen (gezeigt in Einsatzstellung,
jedoch ohne Darstellung des Substrates).
[0017] Fig. 1 zeigt die schematische Seitenansicht eines Handgerätes in Benutzungshaltung
während des Auftragens eines Filmes von einer Träger folie auf ein Substrat. Das
dargestellte Handgerät weist ein Gehäuse 1 auf, in dem sich eine Vorratsspule befindet,
wobei durch ein Sichtfenster 2 im Gehäuse 1 von außen der Spulenvorrat 3 auf der Vorratsspule
kontrolliert werden kann.
Vom Gehäuse 1 ragt schräg nach außen ein Stützfuß vor, der an seinem vorderen Ende
eine starre Auftragleiste 4 trägt, an die sich ein elastisch ausfederbarer Bereich
5 anschließt, der an seinem freien Ende eine Andruckkante 9 der Länge 1 (vgl. Fig.
5) ausbildet.
[0018] Eine von der Vorratsspule aus laufende Trägerfolie 6 ist auf ihrer der Oberfläche
eines Substrats 8 zugewandten Seite mit einem Film 7 versehen und läuft von der Vorratspule
aus dem Gehäuse über die Endkante 9 am Endbereich 5 der Auftragleiste 4 und von dieser
wieder zurück in das Gehäuse 1, wo sie auf eine (nicht dargestellte) Aufwickelspule
geleitet wird. Die Vorratsspule und die Aufwickelspule sind im Gehäuse 1 in einer
geeigneten Weise miteinander gekoppelt, so daß stets die erforderliche Spannung der
Trägerfolie 6 sichergestellt ist.
Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt auch, wie der Film 7 bis zur Andruckkante 9 an
der Trägerfolie 6 anhaftet, von hier aus aber auf die Oberfläche des Substrates 8
übertragen ist, während die Trägerfolie 6 vom Film 7 befreit in das Gehäuse 1 zurückläuft.
[0019] Zur Darstellung der Verhältnisse im Endbereich 5 wird zunächst auf die Fig. 2 und
3 verwiesen, die einen vergrößerten Teilausschnitt aus einer Ausführungsform für die
Ausbildung des Endbereiches zeigen:
[0020] Wie Fig. 2 entnehmbar ist, sind an der Auftragleiste 4, die als starres Element ausgeführt
ist (während der oberhalb derselben noch verlaufende, in Fig. 1 nicht dargestellte
Stützfuß als federndes Element ausgebildet ist) eine Vielzahl unmittelbar nebeneinander
angeordneter Einzelzungen 5.1, 5.2, 5.3, 5.4, 5.5 und 5.6 befestigt. Die Zungen sind,
wie in Fig. 3 in vergrößerter Schnitt-Prinzipdarstellung gezeigt ist, oben mit einem
Formkopf versehen, der in einer entsprechend geformten, in der starren Auftragleiste
4 ausgebildeten Aufnahmenut gehaltert ist. Fig. 3 zeigt dabei eine solche Zunge 5.4
in ihrer der Benutzungsstellung entsprechenden Schräglage, jedoch ohne daß ein Anpreßdruck
auf sie ausgeübt ist, so daß die Zunge symmetrisch zu ihrer Längs-Mittelebene M-M
noch nicht ausgefedert ist. Die Zunge 5.4 verjüngt sich dabei über ihre aus der starre
Auftragleiste 4 vorstehende Länge L, welche die Länge des Endbereiches 5 darstellt,
in Richtung auf die im Querschnitt gerundet ausgebildete Andruckkante 9 hin stetig,
so daß ihr Ausfedervermögen mit zunehmender Annäherung an die Andruckkante 9 hin
steigt. Die in Fig. 3 dargestellt Zunge ist in Material und ihrer gewählten Formgebung
senkrecht zur Längs-Mittellinie M-M, nämlich in Richtung des Pfeiles F, ausfederbar,
während sie in Richtung der Ebene M-M nicht-nachgiebig ist (die Längs-Mittellinie
M-M der Zunge 5.4 entspricht, wie unschwer der Fig. 1 entnommen werden kann, gleichzeitig
auch der Längs-Mittellinie der starren Auftragleiste 4 sowie auch des (nicht dargestellten)
Stützfußes).
[0021] Da für die Ausbildung der Andruckkante 9 eine extrem kleine Verrundung (mit einem
Radius im Bereich von 0,05 mm bis 0,125 mm, bevorzugt jedoch von 0,075 mm bis 0,1
mm) gewählt werden kann, kann über die der Trägerfolie6 zugewandte Andruckkante 9
eine große spezifische Flächenpressung für das Kontaktieren der zu übertragenden
Film-Schicht 7 mit dem Substrat erreicht werden. Gleichzeitig kann bei Auftreten einer
Unebenheit auf der Substratoberfläche jede Zunge, die davon betroffen ist, leicht
elastisch nachgeben bzw. ausfedern, so daß immer der erforderliche Andruckkontakt
gehalten wird. Da bei der Benutzung des Gerätes vom Benutzer eine Anddruckkraft ausgeübt
wird, um den Film zu übertragen, bedeutet dies, daß grundsätzlich unter Einwirkung
dieser Kraft alle Zungen elastisch in Richtung des Pfeils F deformiert bzw. ausgefedert
sind. Tritt dann z. B. eine Vertiefung 13 oder eine Erhöhung 12 auf der Substratoberfläche
auf (vgl. Fig. 4), kann im Falle einer Erhöhung jede sie kontaktierende Zunge noch
weiter ausgefedert werden bzw. im Falle des Auftretens einer Vertiefung infolge der
elastischen Rückstellkraft aus der ausgefederten Situation der Vertiefung folgen
und in diese eingleiten. Fig. 4 zeigt eine solche Erhöhung 12 und eine Vertiefung
13 auf der Oberfläche des Substrates 8, wobei bei der Darstellung der Fig. 4 das Gerät
in Richtung des Pfeiles V bewegt wird. In Fig. 4 ist zur besseren Darstellung der
Bandverlauf der Trägerfolie 6 nach Abgabe des Filmes 7 auf die Oberfläches des Substrates
8 an der Andruckkante 9 strichpunktiert eingezeichnet. Fig. 4 läßt dabei gut erkennen,
wie die einzelnen Zungen 5.1, 5.2, ..., 5.7 unterschiedlich voneinander ausgelenkt
werden.
Wie Fig. 4 gut und Fig. 2 im Ansatz erkennen läßt, ist die Form der einzelnen Zungen
5.1, 5.2, ... 5.7 zueinander völlig gleich. Jede Zunge weist dabei eine Breite a auf,
die so gewählt ist, daß im Hinblick auf die zu erwartenden Unebenheiten auf der Substratoberfläche
eine ausreichend individuelle Ausfederbarkeit der Einzelzungen erreicht wird, ohne
daß eine zu große Zungenanzahl eingesetzt werden muß. Bei praktisch eingesetzten Trägerfolien,
die Breiten im wesentlichen bis zu 10 mm aufweisen, werden gute Ergebnisse bezüglich
der Vollständigkeit des Filmtransfers bei Verwendung von 4 bis 8, bevorzugt aber
von 4 bis 6 Zungen (entsprechend einem Bereich des Verhältnisses 1/a zwischen 0,125
und 0,25) gewählt.
Die in Fig. 4 gezeigten Federzungen 5.1., 5.2 ... 5.7 weisen eine Formgebung auf,
die erkennen läßt, daß sie aus Kunststoff (bevorzugt aus Polypropylen oder POM) bestehen.
Gleichermaßen könnten aber auch Metallzungen aus Federstahl eingesetzt werden, bei
denen dann aber bevorzugt eine gleichmäßige Dicke über der Länge L des Endbereiches
5 hinweg eingesetzt wird, wobei lediglich im Bereich der Andruckkante 9 eine kleine
Endrundung im Sinne einer Hochbiegung eingesetzt werden müßte.
[0022] Fig. 5 zeigt schließlich eine andere Ausbildung des Endbereiches 5, bei der keine
einzelnen, nebeneinander angeordneten Zungen, sondern vielmehr eine am Ende der starren
Auftragleiste 4 einstückig an diese angeformte Endleiste 5′ ausgebildet ist, wobei
beide aus Kunststoff bestehen.
Im Vergleich zu der deutlich größeren Dicke D der starren Aufdruckleiste 4 nimmt die
Dicke d der Endleiste 5′ zu deren Endkante 9 hin stark ab, wobei eine minimal Enddicke
d′ an der Andruckkante 9 erreicht wird, die nur etwa 0,10 bis 0,25 mm (je nach Einsatzzweck)
beträgt. Diese Dicke d ist, ausgehend von der Andruckkante 9, zunächst über eine kurze
Länge, deren Größe etwa der minimalen Dicke d′ entspricht, konstant und verläuft erst
in einem nachgeschalteten zweiten Flächenbereich so, daß sie in Richtung auf die starre
Auftragleiste 4 hin kontinuierlich zunimmt. Dabei ist die Oberfläche des Endbereiches
5′ - wie in Fig. 5 dargestellt - in Form einer Hohlkehle ausgebildet, die im Querschnitt
eine Kreisbahn beschreibt.
In Richtung der Breite des Endbereiches 5′ gesehen sind über die Länge 1 der Endkante
9 verteilt mehrere Stützrippen 10 angebracht, deren jede sich in Längsrichtung der
Auftragleiste 4 bzw. des Endbereiches 5′ (also parallel zur Längs-Mittellinie derselben)
erstreckt, wobei der Abstand a′ zwischen zwei nebeneinander liegenden Stützrippen
10 so gewählt ist, daß die (in gleicher Richtung gemessene) Breite B jeder Stützrippe
10 nur etwa 1/12 bis 1/8 der Größe des Abstandes a′ beträgt. Wie Fig. 5 ebenfalls
deutlich zeigt, erstrecken sich die Stützrippen 10 zwar fast über die gesamt Länge
L des Endbereiches 5′, enden jedoch nicht an, sondern kurz vor der Andrückkante 9,
so daß in dem überstehendem, allerdings sehr kleinen Endbereich (die überstehende
Länge beträgt praktisch nur etwa 0,2 mm) eine gute örtliche Nachgiebigkeit der Leiste
5′ über die gesamte Länge 1 der Kante 9 hinweg erzielt wird.
[0023] Die beiden seitlich äußersten Stützrippen 10 sind mit Abstand vom seitlichen Ende
der Leiste 5′ angeordnet, d. h. sie befinden sich nicht direkt auf der entsprechenden
seitlichen Endkante der Leiste 5′, so daß in diesem überstehenden Bereich die Leiste
5′ noch die Möglichkeit zum Ausfedern nach oben bzw. unten entsprechend der Substratoberfläche
hat. Es hat sich gezeigt, daß dies zu günstigeren Übertragungsverhältnissen führt
als für den Fall, daß man die beiden äußersten seitlichen Stützrippen gerade auf
diesen Endkanten anordnet.
Zwischen den Stützrippen 10 werden Abschnitte 5.1′, 5.2′, 5.3′, 5.4′, 5.5′ und 5.6′
der Leiste 5′ ausgebildet, die dort wie "Schwimmhäute" verlaufen.
Die Darstellung der Fig. 5 zeigt eine Formgebung der Leiste 5′, die gegeben ist, wenn
die Leiste 5′ an ihrer Andruckkante 9 unter Wirkung der vom Benutzer ausgeübten Druckkraft
etwas nach oben ausgefedert ist, wodurch der Gesamtverlauf der Leiste 5′ eine leichte
Wölbung nach oben zeigt. Die Stützrippen 10 können dabei (unabhängig voneinander)
der Unterlage 8 örtlich gut folgen und mehr oder weniger stark ausfedern. Durch die
zwischen ihnen liegenden einzelnen Abschnitte 5.1′, 5.2′, ... 5.6′ wird ein eventueller
Niveauunterschied zwischen zwei nebeneinanderliegenden Stützrippen 10 "schwimmhautartig"
ausgeglichen, wobei selbst hier noch auftretende Rauhigkeiten durch die sehr geringe
Dicke d der dort vorhandenen "Schwimmhaut" problemfrei ausgeglichen werden können.
[0024] Insgesamt gilt, daß die für den elastischen Deformations- bzw. Ausfedereffekt maßgebliche
Dicke d des Endbereiches 5′ im Vergeich zur Dicke D der Auftragleiste 4 wesentlich
dünner und auch die Länge L des Endbereiches 5′ viel kleiner als die der starren
Auftragleiste 4 ist, wobei der Endbereich 5 bzw. 5′ bevorzugt zungenförmig ausgebildet
ist (sei es in Form von nebeneinanderliegenden Einzelzungen, sei es in Form einer
im Querschnitt zungenförmigen Querleiste 5′), weil hierdurch ein ganz besonders günstiges
Ausfederverhalten beim Gleiten über eine unebene Substratoberfläche erreicht wird.
1. Handgerät zum Übertragen eines Filmes von einer Trägerfolie auf ein Substrat, mit
einem Gehäuse, aus dem ein Auftragelement in Form eines länglichen, elastisch unter
Druck ausfederbaren Stützfußes mit einer starren, eine Andruckkante ausbildenden Auftragleiste
an seinem Ende schräg vorsteht, über das die aus dem Gehäuse kommende Trägerfolie
zum Andrücken ihrer Filmseite gegen das Substrat und von dem aus sie wieder zurück
ins Gehäuse geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der starren Auftragleiste (4) ein relativ zu ihr elastisch ausfederbarer
Endbereich (5) vorsteht, der die Andruckkante (9) formt und aus nebeneinanderliegenden
Abschnitten (5.1, 5.2 ... 5.7; 5.1′, 5.2′, ... 5.6′) besteht, die im wesentlichen
voneinander unabhängig senkrecht zur Längs-Mittelebene (M-M) der Auftragleiste (4)
elastisch ausfederbar, in Richtung dieser Längs-Mittelebene (M-M) jedoch nicht-nachgiebig
ausgebildet sind.
2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endbereich (5) im Vergleich
zur Auftragleiste (4) dünner (d) und kürzer ist.
3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte des
Endbereiches (5) aus nebeneinander angeordneten elastischen Zungen (5.1, 5.2 ... 5.7)
bestehen.
4. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle elastischen Zungen
(5.1, 5.2, ... 5.7) eine gleiche Formgebung mit einer zu ihren Enden hin stetig abnehmenden
Dicke (d) aufweisen.
5. Handgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Zungen
(5.1, 5.2, ... 5.7) auswechselbar an der starren Auftragleiste (4) befestigt sind.
6. Handgerät nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (5.1,
5.2, ... 5.7) aus Federstahl bestehen.
7. Handgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
von Länge (1) der Andruckkante (9) zu Breite (a) einer Zunge (5.1; 5.2; ... 5.7) im
Bereich von 4 bis 8, bevorzugt aber bei 4 bis 6 liegt.
8. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragleiste
(4) und der Endbereich (5) einstückig aus Kunststoff bestehen, wobei der Endbereich
als eine im Querschnitt zungenförmige dünne Leiste (5′) geformt ist, auf der zur Ausbildung
der nebeneinanderliegenden Abschnitte in Richtung der Leistenbreite im Abstand (a′)
zueinander versetzte, sich in Längsrichtung des Endbereiches bis nahe an die Andruckkante
(9) erstreckende Stützrippen (5.1′, 5.2′, ... 5.6′) angebracht sind.
9. Handgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Leiste
(5′) in einem vorderen, von der Andruckkante (9) ausgehenden Bereich, dessen Erstreckung
etwa der Enddicke (d′) der Leiste (5′) entspricht, im wesentlichen konstant ist, wonach
in einem anschließenden zweiten Bereich der Dicke (d) der Leiste (5′) bis zur Einmündung
in die starre Auftragleiste (4) laufend zunimmt.
10. Handgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (11) der
Leiste (5′) im zweiten Bereich im Querschnitt kreisabschnittförmig, die Unterseite
(14) der Leiste (5′) dort jedoch eben verläuft.
11. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endbereich (5) aus Polypropylen oder POM besteht.
12. Handgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis des Abstandes (a′) zweier benachbarter Stützrippen (10) zur größten Breite
(B) einer Stützrippe (10) im Bereich von mindestens 8 bis höchstens 12, bevorzugt
aber von 9 bis 10, liegt.
13. Handgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (a′) zwischen zwei benachbarten Stützrippen (10) mindestens dem 0,8-fachen
und höchstens dem 1,2-fachen der Länge (L) des Endbereiches (5) entspricht, bevorzugt
beide Werte aber etwa gleich groß sind.
14. Handgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich
jeweils äußersten Stützrippen (10) in einem Abstand vom jeweiligen Ende der Leiste
(5′) angebracht sind.
15. Handgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Enddicke (d′) der Leiste (5′) im Bereich von 0,10 bis 0,25 mm, bevorzugt bei 0,15
bis 0,20 mm, liegt.