(19)
(11) EP 0 360 048 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1990  Patentblatt  1990/13

(21) Anmeldenummer: 89116045.9

(22) Anmeldetag:  31.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F04C 23/00, F04C 29/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.09.1988 DE 3831703

(71) Anmelder: Wilms, Peter
D-45731 Waltrop (DE)

(72) Erfinder:
  • Wilms, Peter
    D-45731 Waltrop (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Meinke, Dabringhaus und Partner 
Postfach 10 46 45
44046 Dortmund
44046 Dortmund (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Erzeugung von Förderluft


    (57) Mit einer Vorrichtung zur Erzeugung von Förderluft für aus Silos zu transportierende, verblasbare Medien, insbeson­dere auf Silofahrzeugen mitführbarer Förderluftkompressor, soll eine Lösung geschaffen werden, mit der eine nachhalti­ge Lärmreduzierung bei Betrieb derartiger Förderluftkom­pressoren erreichbar ist.
    Dies wird dadurch erreicht, daß der Kompressor (6) ein­achsig mit einem Elektroantriebsmotor (3) in einem ge­schlossenen Gehäuse (2) mit einer Luftansaugöffung (10) und einer Austrittsleitung (8) für die Förderluft unterge­bracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Erzeu­gung von Förderluft für aus Silos zu transportierende, ver­blasbare Medien, insbesondere richtet sich die Erfindung auf einen auf Silofahrzeugen mitführbaren Förderluftkom­pressor.

    [0002] Silofahrzeuge, die verblasbare Medien transportieren, wie Sand, mehl, braunkohlenstaub, Kunststoffgranulate oder dgl. mehr. sind in der Regel mit Kompressoren ausgerüstet, die den für die Förderung dieser Stoffe notwendigen Luft­strom erzeugen. Dabei werden häufig motorgetriebene Dreh­kolbengebläse eingesetzt.

    [0003] Ein besonderer Nachteil der eingesetzten Kompressoren mit ihren Antriebsaggregaten besteht in der hohen Geräuschent­wicklung, die dazu führt, daß solche Silofahrzeuge gerade in Ballungsgebieten nur zu bestimmten Tageszeiten entleert werden können, was für die entsprechenden Speditionen zu unzumutbaren Standzeiten ihrer Silofahrzeuge führen kann. Es sind daher schon Vorschläge gemacht worden, die Ge­räuschentwicklung zu reduzieren, etwa durch Schalldämpfung der Förderstrecke, wie dies z.B. in der DE-PS 30 39 334 be­schrieben ist.

    [0004] Es hat sich gezeigt, daß die vorgeschlagenen Lösungen alle noch nicht zu den gewünschten Lärmreduzierungen führen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Lö­sung, mit der eine nachhaltige Lärmreduzierung bei Betrieb derartiger Förderluftkompressoren erreichbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Vorrich­tung der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst, daß der Kompressor einachsig mit einem Elektroantriebsmotor in ei­nem geschlossenen Gehäuse mit einer Luftansaugöffnung und einer Austrittsleitung für die Förderluft untergebracht ist.

    [0007] Es hat sich gezeigt, daß die einachsige Anordnung in einem Kapselgehäuse bereits zu erheblichen Lärmreduzierungen führt, da gerade die hochfrequente Schallemission durch ein solches Gehäuse weitestgehend vermieden wird.

    [0008] Es sind bereits früher Versuche gemacht worden, Rotations­kolben-Kompressoren zu kapseln, ein wesentlicher Nachteil besteht aber in der Erwärmung der Aggregate und der man­gelnden Kühlung bei Kapselung, was zur Zerstörung der Kom­pressoren geführt hat.

    [0009] In Ausgestaltung sieht daher die Erfindung vor, daß zwi­schen Elektromotor und Kompressor wenigstens ein Ventila­ torrad vorgesehen ist, wobei in besonderer Ausgestaltung die Luftansaugöffnung in Strömungsrichtung der durch das Ventilatorrad angesaugten Luft stromaufwärts der Kühlrip­pen des Elektromotors angeordnet und der Kompressoransaug­stutzen stromabwärts angeordnet ist.

    [0010] Durch diese Gestaltung wird die angesaugte Luft zunächst zur Kühlung des Elektromotors herangezogen, bevor sie vom Kompressor angesaugt wird, d.h. das Gehäuse wird bei Be­trieb stets von einer großen Menge an Kühlluft durchspült, die dann direkt vom Kompressor als Arbeitsluft angesaugt werden kann.

    [0011] Zweckmäßig ist es, die Luftansaugöffnung mit einem Filter­sieb oder dgl. auszurüsten.

    [0012] Es hat sich gezeigt, daß ein zusätzlicher Effekt der Schalldämpfung dadurch erreichbar ist, daß das die Aggre­gate umgebende Gehäuse zusätzlich in einem weiteren Schall­schutzgehäuse untergebracht ist.

    [0013] Es gibt darüber hinaus Einsatzgebiete, bei denen die Silo­fahrzeuge nicht zwingend jeweils mit Förderluftkompresso­ren ausgerüstet werden müssen, hier reicht es häufig, wenn sie beim Endverbraucher zur Verfügung stehen, etwa wenn große Mengen an Kunststoffgranulaten zur Weiterverarbei­tung angeliefert werden. Hierfür sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, daß das Gesamtaggregat auf einem Fahrgestell untergebracht ist, so daß es z.B. von Aufnahmesilo zu Aufnahmesilo von einr Person verfahren werden kann, wenn entsprechende Silofahrzeuge Materialien anliefern. Auch in diesem Falle ist ein voller Schall­schutz gewährleistet.

    [0014] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in

    Fig. 1 eine räumliche, vereinfachte Darstellung der Vor­richtung sowie in

    Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1 ebenfalls in vereinfachter Darstellung.



    [0015] Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung weist in einem etwa querschnittlich U-förmigen Gehäuse 2 gemäß Fig. 2 von links nach rechts einen Elektromotor 3, ein Lüfterrad 4, eine Kupplung 5 und einen Kompressor 6 in einachsiger Bau­weise auf. Der Ansaugstutzen des Kompressors ist mit 7 be­zeichnet, die Druckluftabführleitung mit 8.

    [0016] Das gemeinsame Gehäuse 2 ist zusätzlich in einer schallge­dämpften Kapsel 9 untergebracht, die in Fig. 2 lediglich angedeutet ist und in Fig. 1 ganz fehlt. Im Gehäuseboden ist in Fig. 2 links unten eine Luftansaug­öffnung 10 vorgesehen, in der ein mit 11 bezeichnetes Git­ter zum Abhalten von Schmutz eingesetzt ist.

    [0017] Wird nun der Elektromotor 3 betätigt, um den Kompressor 6 anzutreiben, saugt das Lüfterrad 4 Luft durch die Öffnung 10 bzw. das Gitter 11 an, was durch einen Pfeil 12 ange­deutet ist. Das Lüftungsrad 4 führt diese Luft dann an den Kühlrippen 13 des Elektromotors 3 vorbei zum Ansaugstutzen 7 des Kompressors, diese Luftbewegung ist mit dem Pfeil 14 in Fig. 2 angedeutet. Damit ist eine optimale Kühlung des Elektromotors 3 gewährleistet. Durch die Anordnung des Ansaugstutzens 7 am anderen Ende des Gesamtaggregates wird gleichzeitig auch der Kompressor 6 mitgekühlt. Die ange­saugte Luft dient als Förderluft und wird entsprechend ver­dichtet durch die Luftzuführleitung 8 der weiteren Verwen­dung zugeführt.

    [0018] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Er­findung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann insbesondere die An­saugöffnung 10 mit weiteren, die Emission von Schall ver­hindernden Schikanen ausgerüstet sein und dgl.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Erzeugung von Förderluft für aus Silos zu transportierende, verblasbare Medien, insbesondere auf Silofahrzeugen mitführbarer Förderluftkompressor,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kompressor (6) einachsig mit einem Elektroantriebs­motor (3) in einem geschlossenen Gehäuse (2) mit einer Luftansaugöffnung (10) und einer Austrittsleitung (8) für die Förderluft untergebracht ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen Elektromotor (3) und Kompressor (6) wenig­stens ein Ventilatorrad (4) vorgesehen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Luftansaugöffnung (10) in Strömungsrichtung (14) der durch das Ventilatorrad (4) angesaugten Luft stromauf­wärts der Kühlrippen (13) des Elektromotors (3) angeordnet und der Kompressoransaugstutzen (7) stromabwärts angeord­net ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Luftansaugöffnung (10) mit einem Filtersieb (11) oder dgl. ausgerüstet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das die Aggregate (3-6) umgebende Gehäuse (2) zusätz­lich in einem weiteren Schallschutzgehäuse (9) unterge­bracht ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gesamtaggregat (1) auf einem Fahrgestell unterge­bracht ist.
     




    Zeichnung