[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum automatischen Austauschen
von vollen durch leere Hülsen an einem Flyer gemäss den Oberbegriffen der Ansprüche
1, 6 und 11.
[0002] Eine bekannte Flyer-Doffvorrichtung, deren Vorläufer in der US-PS 4 757 679 beschrieben
wurde, arbeitet wie folgt:
An einem Träger cum Transitbalken hängen leere Hülsen in der Antransportstellung,
welche Hülsen von der von einer Ringspinnmaschine kommenden Hängetransporteinrichtung
dem Träger übergeben wurden. In einer vertikalen Abwärtsbewegung stellt der Träger
die leeren Hülsen in zwei Längsreihen auf eine sich im Bodenbereich vor und parallel
zum Flyer erstreckende Zwischenablage, d.h. zwei parallele, mit Aufsteckzapfen bestückte
Platten bzw. Streifen, die in Längsrichtung des Flyers um eine halbe Teilung verschiebbar
sind, und fährt wieder hoch. Die Platten verschieben sich um eine halbe, auf die Aufstellung
der vollen Hülsen im Flyer bezogene Teilung. Auf mittlerer Höhe des Flyers weist dieser
eine horizontale, sich über dessen volle Wirkungslänge und darüber hinaus erstreckende
Schwenk- und Gleitstange auf, und über diese Stange ist ein Umsetzer über die Flyerlänge
verschiebbar. Der Umsetzer ist in der vertikalen Stellung auf die Zwischenablage ausgerichtet
und kann mittels einer Hebelkonstruktion in eine zum Flyer geneigte Schrägstellung
gebracht werden, in welcher Schrägstellung er mit einem aus der Betriebs- bzw. Spinnstellung
abgesenkten und in eine Schrägstellung gekippten, die zu ersetzenden vollen Hülsen
auf Spindeln haltenden Wagen ausgerichtet ist. Der Umsetzer hat am Ende seines Hubzylinders
zwölf Haltezapfen, mit denen er die vollen Hülsen gruppenweise vom Wagen abzieht,
und plaziert sie auf Aufsteckzapfen der Zwischenablage zwischen den bereits darauf
vorhandenen leeren Hülsen. Wenn der ganze Flyer abgeräumt worden ist, verschieben
sich die Streifen der Zwischenablage wieder um eine halbe Teilung. Jetzt ist der Umsetzer
in der Lage, die leeren Hülsen gruppenweise von der Zwischenablage abzuheben, in
die Schrägstellung zu bringen und auf die Spindeln am Wagen wieder aufzusetzen. Der
Wagen mit der vollständigen Zahl von leeren Hülsen kippt wieder in die horizontale
Stellung und wird vertikal in die richtige Anspinnstellung gehoben. Der Träger senkt
sich wieder, um die vollen Hülsen von der Zwischenablage abzuheben und vertikal in
ihre obere Abtransportstellung zu befördern. Aus dieser Abtransportstellung werden
die vollen Hülsen mittels eines schwenkbaren Hebelarms auf die Transporteinrichtung
umgesteckt, um nachfolgend Ringspinnmaschi nen mit Vorgarnspulen zu beliefern. Durch
die gruppenweise Arbeitsweise des Umsetzers, sowohl für die vollen Hülsen als auch
für die leeren Hülsen und durch die Zwischenlagerung auf der Zwischenablage, entstehen
lange Doffzeiten, in denen nicht gesponnen werden kann. Ausserdem ist diese bekannte
Flyer-Doffeinrichtung ziemlich aufwendig. Der Umsetzer wird nach seinem Einsatz
auf dessen Gleitstange aus dem Wirkungsbereich der Spindeln zur Seite geschoben und
bleibt in dieser Stellung am Flyer, wodurch Platz beansprucht und die Zugänglichkeit
beeinträchtigt wird.
[0003] Es ist daher, ausgehend vom oben beschriebenen Stand der Technik, Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung vorzuschlagen, bei denen die Doffzeit
bei gleichzeitiger konstruktiver Vereinfachung wesentlich gesenkt und die Zugänglichkeit
des Flyers verbessert werden kann. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, eine nachträgliche
Dofferanbau-Möglichkeit zu schaffen, wodurch bestehende Flyer, die handgedofft werden,
modernisiert werden können, insbesondere Flyer, die mit einem kippbaren Wagen ausgestattet
sind. Diese Aufgaben werden gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche
1, 6 und 11. Es ist nunmehr möglich, vollständig auf einen Umsetzer und gegebenenfalls
auf die Zwischenablage zu verzichten, sodass der Flyer kostengünstiger hergestellt
werden kann. Auf einfache Art können alle vollen Hülsen auf einmal statt gruppenweise
vom Spulenwagen entfernt und alle leeren Hülsen auf einmal auf den Wagen plaziert
werden. Die so eingesparte Zeit kommt dem Wirkungsgrad des Flyers zugute. Durch den
Wegfall der Zwischenablage wird der Flyer noch besser zugänglich. Die günstige, raumsparende
Konstruktion des kippbaren Wagens kann vorzugsweise beibehalten werden, weil dadurch
der Antriebmechanismus nicht abgekoppelt werden muss. Die Ausführung nach Anspruch
11 kann aber auch für eine rein vertikale Wirkungsweise verwendet werden, z.B. für
Flyer, deren Wagen mit vertikal bleibenden Spindeln ausgefahren wird, wie es bspw.
in der EP-OS 310 568 gezeigt wurde. Bei einer Modernisierung irgendeines Flyers braucht
der Flyer an sich nicht umkonstruiert werden, immer vorausgesetzt, dass der Wagen
entweder kippbar oder ausfahrbar ausgeführt ist. Durch die Merkmale der Ansprüche
3 bis 5 kann die Doffzeit abermals verkürzt werden. Falls nicht anders bezeichnet,
ist alles in vorliegender Schrift als erfinderisch zu betrachten.
[0004] Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1: eine Stirnansicht einer Flyer-Doffeinrichtung
Fig. 2: einen Schnitt entlang der Linie II-II aus Fig. 1,
Fig. 3a, 4a, 5a, 6a: eine Teildraufsicht des Wagens in verschiedenen Verfahrensstadien,
Fig. 3b, 4b, 5b, 6b: eine Teildraufsicht des Trägers in überlagert korrespondierender
Stellung,
Fig. 7: eine Teilansicht mit weggebrochenen Partien gemäss Fig. 1, mit einer alternativen
Ausführungsform bezüglich des Hubmechanismus des Trägers,
Fig. 8: einen Schnitt entlang der Linie VII-VII der Fig. 7,
Fig. 9: einen Teilschnitt mit einer bevorzugten Ausführungsform bezüglich der Zapfenhalterung
im Träger, gemäss Fig. 1 oder 7, im vergrösserten Massstab,
Fig. 10: einen Schnitt einer ersten Ausführungsform einer Zapfen-Hülsen-Verbindung
bei einer Vorrichtung gemäss Fig. 1 oder 7,
Fig. 11: einen Schnitt einer zweiten Ausführungsform nach Fig. 10,
Fig. 12: einen Schnitt einer dritten Ausführungsform nach Fig. 10,
Fig. 13: einen Teilschnitt mit einer Änderung, bezogen auf Fig. 12,
Fig. 14: eine Stirnansicht einer anderen Flyer-Doffervorrichtung,
Fig. 15: eine Draufsicht eines Trägers, bezogen auf Fig. 14,
Fig. 16: ein Bewegungsablaufdiagramm des Doff-Vorganges gemäss dem Stand der Technik
(US-PS 4 757 679),
Fig. 17: ein Bewegungsablaufdiagramm des Doff-Vorganges gemäss Fig. 1 oder 7 mit
Hilfe einer Zwischenablage,
Fig. 18: ein Diagramm nach Fig. 17 ohne Zuhilfenahme einer Zwischenablage,
Fig. 19: ein Bewegungsablaufdiagramm des Doff-Vorganges gemäss Fig. 14 und 15 mit
Hilfe einer Zwischenablage,
Fig. 20: ein Diagramm nach Fig. 19 ohne Zuhilfenahme einer Zwischenablage, und
Fig. 21: ein Diagramm nach Fig. 20 mit einer alternativen Arbeitsweise.
[0005] Von einem in Fig. 1 dargestellten Flyer 3 sind lediglich das Streckwerk 4, die Flügel
5 und der bereits gemäss der vorerwähnten US-PS 4 757 679 aus seiner Betriebsstellung
abgesenkte und in der gekippten Schrägstellung befindliche Spulenwagen 6 gezeigt.
Die vollen Hülsen 10, Vorgarnspulen bzw. Flyerspulen genannt, bestehen aus je einer
leeren Hülse 11 mit einer Faserbandpackung 12 und werden von in der Fig.1 gestrichelt
gezeichneten Spindeln 13 gehalten.
[0006] Ein sich über die ganze Wirkungslänge, d.h. den ganzen Spinnstellenbereich, des
Flyers erstreckender Träger 21 cum Transitbalken einer vom Flyer völlig getrennten
Doff-Vorrichtung 20 ist an mindestens zwei zum Wagen 6 hin abgewinkelten, von Profilstützen
23 am Boden abgestützten, einstückigen Gleitschienen 22 verfahrbar bzw. bewegbar.
Jede Gleitschiene 22 weist eine vertikale Bewegungsbahn 15a und eine schräge Bewegungsbahn
15b auf, wobei die Schrägheit der Schrägstellung des Wagens 6 entspricht. Figur 2
zeigt eine Ausführungsform eines extrudierten Profils einer Gleitschiene 22, wo ersichtlich
ist, wie der Träger 21 mittels Rollen 24 an der Aussenseite und Rollen 25 an der Innenseite
eines offenen Steges 26 der Gleitschiene 22 und Seitenführungsrollen 27 auf der Gleitschiene
22 verfahrbar ist. Der Träger 21 weist in herkömmlicher Weise ein um zwei Umlenkrollen
31 gespanntes, von einem Motor 33 bewegbares, endloses Band 32 auf. Am Band 32 befestigt
sind anhand der Fig. 9 noch zu erläuternde Haltemittel in Form von Einsteckzapfen
34, welche nunmehr mit, bezogen auf die Teilung 35 der Hülsen auf dem Wagen 6 und
in den Spinnstellen, der halben Teilung 36 auseinanderliegen, sodass die Zahl der
Zapfen 34 doppelt so gross ist wie die Zahl der Spinnstellen.
In Figur 1 oben befindet sich der Träger 21 in der Abtransportstellung der vollen
Hülsen 10, die ebenfalls die Antransportstellung der leeren Hülsen 11 ist. In dieser
Höhenlage ist auch eine an sich bekannte Hängetransporteinrichtung 40 angeordnet
und ebenfalls ein schwenkbarer Hebelarm 41, der die vollen Hülsen 10 vom Träger 21
auf die Transporteinrichtung 40 und die leeren Hülsen 11 von der Transporteinrichtung
40 auf den Träger 21 umplaziert.
[0007] Die Wirkungsweise wird nachfolgend unter Einbezug der Figuren 3,4,5,6 beschrieben:
[0008] Volle Hülsen müssen durch leere Hülsen ausgetauscht werden. Die vollen Hülsen 10
werden mit dem Wagen 6 abgesenkt und in die Schrägstellung gebracht. Inzwischen befinden
sich die leeren Hülsen 11 am Träger 21 in der Antransportstellung. Mittels mindestens
zweier um Umlenkrollen 43 geschlungenen Seile 42 wird der Träger 21 samt den leeren
Hülsen 11 abwärtsbewegt, zuerst vertikal, dann durch die abgewinkelte Form der Gleitschienen
22 in die Schrägstellung. Somit werden die leeren Hülsen 11 in einem durchgehenden
Bewegungsablauf, ohne Zwischenlagerung, in die Schrägstellung abgesenkt. Die leeren
Zapfen 34 des Trägers 21 sind dabei auf die vollen Hülsen 10 ausgerichtet. Dadurch
gelangen die leeren Hülsen 11 in Leerräume 46 zwischen den vollen Hülsen 10 (Figur
3). Die leeren Zapfen 34 koppeln sich an die vollen Hülsen 10 an. In dieser Schrägstellung
wird der Träger 21 mit vollen und leeren Hülsen über die Spindeln 13 angehoben (Figur
4). Dann wird der Motor 33 in Gang gesetzt und verschiebt das Band 32 gemäss einem
Pfeil 47 um eine halbe Teilung 36 (Figur 5). Jetzt sind die leeren Hülsen 11 auf die
Spindeln 13 ausgerichtet. Der Träger 21 senkt sich wieder in der Schrägstellung und
plaziert die leeren Hülsen 11 auf die Spindeln 13. Der Träger 21 enthält jetzt lediglich
die in der Schrägstellung befindlichen vollen Hülsen 10 (Figur 6). Aus dieser Schrägstellung
werden die vollen Hülsen 10 in einem durchgehenden Bewegungsablauf, ohne Zwischenlagerung,
in die vertikale Abtransportstellung gehoben bzw. befördert. Der Träger 21 dient
somit gleichzeitig als Kreuzungsstelle der leeren Spulen 11 und der vollen Spulen
10. Die Zwischenablage 49 (gestrichelt gezeichnet) aus dem eingangs erwähnten Stand
der Technik ist in diesem Beispiel somit überflüssig. Diagrammatisch ist dieser Vorgang
in Figur 18 dargestellt.
[0009] In der Ausführung gemäss Figur 7 ist der Hubmechanismus des Trägers 21 mittels eines
höhenverstellbaren Gleitblocks 55 realisiert worden. Der Gleitblock 55 und eine der
Höhenverstellung dienende, von einem Motor 56 angetriebene Schraubenstange 57 sind
in einer vertikalen Profilstütze 23a integriert. Statt der Schraubenstange 57 können
auch formschlüssige Spindeln, Zahnstangen, Bänder usw. Verwendung finden. Der Gleitblock
55 hat eine Lasche 60, die durch einen Längsschlitz 61 der Profilstütze 23a hindurchragt.
Eine angelenkte Stange 62, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Zylinder 63, verbindet
die Lasche 60 mit dem Träger 21. Durch diese alternative Ausführungsform ist eine
sichere Abwärtsbewegung des Trägers 21 gewährleistet. Das über die Umlenkrolle 43
gespannte Seil 42 kann zwecks Gewichtsausgleiches des Trägers 21 beibehalten werden.
In der Figur 8 sind die Positionen der Seitenführungsrollen 27 durch Strichlinien
andeutungsweise innerhalb einer gegenüber der Figur 2 leicht abgeänderten Gleitschiene
22a gezeigt.
[0010] Das Funktionieren der erfindungsgemässen Vorrichtung hängt entscheidend von starren
Führungen ab. Figur 2 zeigt eine geeignete Führung des Trägers 21 auf der Gleitschiene
22,22a. Ebenfalls müssen die Zapfen 34 starr geführt werden, beispielsweise wie die
Figur 9 zeigt. Die Zapfen 34 sind über Zapfenhalter 68 mit dem endlosen Band 32 verbunden.
Analog der Ausführung gemäss Figur 2 sind auch hier Rollen 25.1 und Seitenführungsrollen
27.1 vorgesehen, die sich auf eine Profilschiene 69 abstützen. Wegen Rippen 70 an
der Profilschiene 69 fehlen Rollen 24.1. Die Profilschiene 69 umschliesst vorteilhafterweise
die Gesamtlänge des endlosen Bandes 32, wobei horizontale Ausnehmungen 71 für die
Umlenkrollen 31 vorgesehen sind. Durch einen durchgehenden Schlitz 72 unten in der
Profilschiene 69 ragen die Zapfenhalter 68 hervor.
[0011] Auch die Verbindung zwischen dem Zapfen 34 und der Hülse 11 muss starr ausgeführt
werden können. Die Fig. 10 bis 13 zeigen mögliche Ausführungsformen. Figur 10 (rechte
Hälfte) zeigt einen Zapfen 34.1 mit einer Versteifung bzw. einem Stützmittel in Form
eines gegebenenfalls unterbrochenen zylindrischen Mantels 80, der sich teilweise
über die Länge der Hülse 10,11 erstreckt. Figur 10 (linke Hälfte) zeigt einen zylindrischen
Mantel 80.1, der in die Stirnseite der Hülse 11 eindringbar ist. Figur 11 zeigt einen
Zapfen 34.2 mit einem Stützmittel in Form eines Druckkörpers 82, der sich auf die
Stirnseite der Hülse abstützt. Der Druckkörper 82 wird von einer Feder 83 gehalten.
Figur 12 zeigt einen Zapfen 34.3, dessen Versteifung durch einen Flaschenverschluss
inspiriert wurde. Elastische Ringe 84 auf einem Stift 85 expandieren auf der Hülseninnenseite,
während Ausleger 86 am Stift 85 sich auf die Stirnseite der Hülse 11 abstützen. Der
Stift 85 hat eine ringförmige Ausnehmung 87 und ein Federelement 89, das mit einem
Viereck 90 eines mit dem Zapfenhalter 68 fest aber drehbar verbundenen Riegels 91
derart zusammenwirkt, dass das Federelement 89 beim Aufwärtsbewegen des Stiftes 85
das Viereck 90 und somit den Riegel 91 um 90 Grad dreht. Auf diese Weise kann der
Stift 85 verriegelt und entriegelt werden. Eine Abwandlung zeigt die Figur 13, wo
der Riegel 91.1 am Stift 85 und das Federelement 89.1 am Zapfenhalter 68 befestigt
ist.
[0012] Eine völlig andere Flyer-Doffvorrichtung 20.1 zeigt Figur 14, wo verschiedene Teile
überlagert dargestellt sind. Hier ist der Träger 21.1 (doppelt dargestellt) vom
feststehenden bzw. unbeweglichen Transitbalken 95 getrennt. In einer Profilstütze
23b ist ein Gleitblock 55.1 mittels beispielsweise der Schraubenstange 57 vertikal
bewegbar. Gelenkig und mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Zylinders 96
verstellbar ist die Bewegungsbahn 15b mit dem Gleitblock 55. 1 verbunden. Auf dieser
Bewegungsbahn 15b, welche in eine vertikale Bewegungsbahn 15a geschwenkt werden kann,
ist der Träger 21.1 mittels eines Gleit- bzw. Rollelements 97 und eines Zylinders
63.1 bewegbar. Zusätzliche Haltemittel in Form von aufblasbaren Manchettengreifern
99 sind beidseits eines Haltebalkens 101 angeordnet und kooperieren mit den Zapfen
34 des Transitbalkens 95. Für die Konstruktion der Greifer 99 und für die Art der
Befestigung am Balken 101 wird auf die EP-OS 303 877 (US-Anmeldung 07/233,564) verwiesen.
Der Balken 101 kann in Flyer-Längsrichtung entweder fest (Figur 15, rechte Hälfte)
oder um mindestens eine halbe Teilung 36 verschiebbar ausgeführt sein (Figur 15,
linke Hälfte). Im letzten Fall kann die Längsverschiebeeinrichtung eine Zahnstange
103 am Balken 101 und ein antriebbares Ritzel 104 am Haltearm 105 aufweisen. Mit
den Greifern 99 können sowohl leere Hülsen 11 als auch volle Hülsen 10 erfasst werden.
Am Balken 101 können die gleiche oder die dop pelte Anzahl von Greifern vorgesehen
sein (die zusätzlichen, wegen der Platzverhältnisse etwas kleiner gestalteten Greifer
99.1 sind in Figur 15 gestrichelt dargestellt), immer bezogen auf die Anzahl der Spindeln
13 auf dem Wagen 6. Im Falle von einer doppelten Anzahl von Greifern 99,99.1 sind
separate Luftleitungen 107,107.1 notwendig.
[0013] Eine Wirkungsweise wird nunmehr anhand der Fig. 14 und 19 erläutert:
Der Träger 21.1 fährt leer, zuerst entlang der Bahn 15a, dann entlang der Bahn 15b,
nimmt die vollen Hülsen 10, wobei die Greifer 99 von oben über die Hülsen geführt
werden, und stellt sie auf die Zwischenablage 49. Nachfolgend holt der leere Träger
21.1 die leeren Hülsen 11 vom Transitbalken 95, wobei die Greifer 99 von unten über
die Hülsen geführt werden. Es ist daher zu beachten, dass die Abmessung eines allfälligen
Flansches an der Hülsenunterseite gegebenenfalls verringert werden muss. Die leeren
Hülsen 11 werden wieder über die Bahn 15a und die schräge Bahn 15b in die Schrägstellung
gebracht und auf die Spindeln 13 plaziert. Nachfolgend werden die vollen Hülsen
10 während einer vertikalen Aufwärtsbewegung von der Zwischenablage 49 zum Transitbalken
95 geführt. Irgendwelche Längsverschiebungen sind hier unnötig.
[0014] Eine andere Wirkungsweise ist in Figur 20 dargestellt. Sie wird analog zu der Beschreibung
der Figur 18 durchgeführt. Die Figur 21 mit einer weiteren Wirkungsweise bedarf noch
einer kleinen Erläuterung, wie folgt:
Der Träger 21.1 fährt leer in die Schrägstellung, holt die vollen Hülsen 10 und übergibt
sie dem Transitbalken 95. Im wesentlichen gleichzeitig mit der Ab gabe der vollen
Hülsen 10 erfolgt die Aufnahme der leeren Hülsen 11.
[0015] Es sollte einleuchten, dass die in Figur 17 dargestellte Wirkungsweise ohne weiteres
mit der Vorrichtung 20 (Figur 1) durchführbar ist, wenn die Bahn 15b schwenkbar statt
fest mit der Bahn 15a verbunden ist.
[0016] Zum klareren Verständnis ist in den Fig. 16 bis 21 eine Gegenüberstellung vorgenommen
worden. Dabei ist zu beachten, dass, abgesehen von den horizontalen, keine Bewegungen
darstellenden Verbindungslinien, eine ausgezogene Linie den Transport von leeren Hülsen
11, und eine ausgezogene Linie mit Querbalken den Transport von vollen Hülsen 10 darstellt.
Eine gestrichelte Linie bedeutet, dass der Träger 21,21.1 oder der Umsetzer 106 (Figur
16) ohne Hülsen bewegt wird.
[0017] Folgende Punkte werden betrachtet:
1.1 Ist der Transitbalken mit dem Träger 21 integriert?
1.2 Was ist die Anzahl der Haltemittel bzw. Zapfen 34 am Träger 21? (Die Anzahl bezieht
sich auf die der Spindeln 13 am Wagen 6)
1.3 Ist der Träger 21,21.1 in der Schrägstellung um eine halbe Teilung 36 längsverschiebbar?
2.1 Ist der Transitbalken 95 vom Träger 21.1 getrennt?
2.2 Was ist die Anzahl der Haltemittel bzw. Greifmanchetten 99,99.1 am Träger 21.1?
2.3 Was ist die Anzahl der Zapfen 34 am Transitbalken 95?
3.1 Ist eine Zwischenablage 49 nötig?
3.2 Was ist die Anzahl der Aufsteckzapfen auf der Zwischenablage 49?
3.3 Ist eine Längsverschiebung der Zwischenablage nötig?
Fig. |
16 |
17** |
18 |
19 |
20 |
21 |
1.1 |
ja |
ja |
ja |
nein |
nein |
nein |
1.2 |
gleich |
gleich |
doppelt |
- |
- |
- |
1.3 |
nein |
unnötig* |
ja |
nein |
ja |
unnötig* |
2.1 |
nein |
nein |
nein |
ja |
ja |
ja |
2.2 |
- |
- |
- |
gleich |
doppelt |
doppelt |
2.3 |
- |
- |
- |
gleich |
gleich |
doppelt |
3.1 |
ja |
ja |
nein |
ja |
nein |
nein |
3.2 |
doppelt |
doppelt |
- |
gleich |
- |
- |
3.3 |
ja |
nein |
- |
nein |
- |
- |
* Die Längsverschiebung findet in der horizontalen Stellung statt. |
** Es ist viermal eine Längsverschiebung notwendig. |
1. Verfahren zum automatischen Austauschen von vollen durch leere Hülsen an einem
Flyer, wobei volle Hülsen aus ihrer vertikalen Betriebsstellung schräggestellt, in
ihrer Schrägstellung angehoben und in eine vertikale Stellung gebracht werden, wobei
leere Hülsen aus einer vertikalen Stellung schräggestellt, in der Schrägstellung abgesenkt
und in ihre vertikale Betriebsstellung gebracht werden, und wobei eine vom Flyer getrennte
Vorrichtung verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass
alle vollen Hülsen mittels eines Trägers der Vorrichtung gemeinsam aus der Schrägstellung
und dass alle leeren Hülsen mittels des Trägers gemeinsam in die Schrägstellung gebracht
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass nachfolgend
- die leeren Hülsen mittels des Trägers aus ihrer vertikalen Antransportstellung gemäss
einer vertikalen Bewegungsbahn abwärts auf einer Ablage zwischengelagert werden,
- zur Aufnahme der vollen Hülsen der leere Träger in eine schräge Bewegungsbahn gebracht
wird,
- die vollen Hülsen ebenfalls auf der Ablage zwischengelagert,
- die leeren Hülsen von der Ablage in eine Schrägstellung gebracht, und
- die vollen Hülsen von der Ablage vertikal auf wärts in ihre vertikalen Abtransportstellung
gebracht werden (Figur 17).
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die leeren Hülsen mittels des Trägers aus ihrer vertikalen Antransportstellung in
Leerräume zwischen den aus ihrer Betriebsstellung schräggestellten vollen Hülsen
abgesenkt,
- dabei die vollen Hülsen vom Träger erfasst werden,
- der Träger zwecks Entfernung der vollen Hülsen von deren Spindeln nachfolgend mit
vollen und mit leeren Hülsen eine Hubbewegung in der Schrägstellung ausführt,
- dann die Hülsen am Träger um eine halbe Teilung längsverschoben werden, und
- der Träger nachfolgend eine Absenkbewegung in der Schrägstellung ausführt (Fig.
18,20).
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass nachfolgend
- der leere Träger zwecks Aufnahme der vollen Hülsen aus einer vertikalen in eine
schräge Bewegungsbahn gebracht wird,
- die vollen Hülsen auf einer Ablage zwischengelagert,
- die leeren Hülsen mittels des Trägers aus ihrer vertikalen Antransportstellung zwecks
Plazierung auf den Spindeln in eine Schrägstellung gebracht, und
- die vollen Hülsen von der Ablage vertikal aufwärts in ihre vertikale Abtransportstellung
gebracht werden (Figur 19).
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass nachfolgend
- der leere Träger zwecks Aufnahme der vollen Hülsen aus einer vertikalen in eine
schräge Bewegungsbahn gebracht wird,
- die vollen Hülsen in ihre vertikale Abtransportstellung gebracht,
- dabei die leeren Hülsen vom Träger in ihrer Antransportstellung erfasst, und
- zwecks Plazierung auf den Spindeln die leeren Hülsen in eine Schrägstellung gebracht
werden. (Figur 21).
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
mit einem Flyer, der einen Spindeln (13) für Hülsen (10,11) aufweisenden, in eine
Schrägstellung kippbaren Wagen (6) hat, und mit einer vom Flyer getrennten Vorrichtung
(20,20,1), die einen Haltemittel (34,99) für die Hülsen aufweisenden, sich über die
volle Wirkungslänge des Flyers erstreckenden, abwärts bewegbaren Träger (21,21.1)
hat, dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger zwischen einer vertikalen Bewegungsbahn (15a) und einer der Schrägstellung
des Wagens entsprechenden schrägen Bewegungsbahn (15b) bewegbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (21,21.1) an mindestens zwei Gleitschienen (22) bewegbar ist und dass
jede Gleitschiene eine vertikale Bewegungsbahn und eine schräge Bewegungsbahn aufweist,
wobei die schräge Bewegungsbahn entweder fest oder schwenkbar mit der vertikalen Bewegungsbahn
verbunden ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (21,21.1) auf der vertikalen Bewegungsbahn mittels eines formschlüssigen
Antriebsmittels (57) und auf der schrägen Bewegungsbahn mittels einer gegebenenfalls
längenausdehnbaren Anlenkstange (62,63) bewegbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltemittel (34), wenigstens in Flyerlängsrichtung, von einer starren Leiteinrichtung
(69) führbar sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Haltemittel (34) mindestens ein Stützmittel (80,80.1) aufweist, das sich teilweise
über die Länge der Hülse (10,11) erstreckt oder (82,86) das sich auf die Stirnseite
der Hülse abstützt.
11. Einrichtung zum automatischen Austauschen von vollen durch leere Hülsen an einem
Flyer, mit einer vom Flyer getrennten Vorrichtung (20.1), die einen Haltemittel (99,99.1)
für die Hülsen aufweisenden, sich über die volle Wirkungslänge des Flyers erstreckenden,
abwärts bewegbaren Träger (21.1) und einen Transitbalken (95) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Abgabe von leeren Hülsen in ihrer Antransportstellung an den Träger und zur
Annahme von vollen Hülsen in ihrer Abtransportstellung vom Träger dienende Transitbalken
unbeweglich angeordnet ist und dass sowohl der Transitbalken als auch der Träger
Haltemittel (34,99,99.1) für die Hülsen aufweisen.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (21.1) pneumatisch betätigbare Haltemittel (99,99.1) aufweist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger in Flyerlängsrichtung verschiebbar ist und dass separate Luftleitungen
(107,107.1) für die Haltemittel (99) und für die zusätzlichen Haltemittel (99.1) vorgesehen
sind.