[0001] Die Erfindung betrifft einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit einem zwei entlang
einer Teilfuge aneinanderstoßend verbundene Gehäuseteile aufweisenden Formstoffgehäuse,
mit feststehenden und bewegbaren Schaltkontakten und mit einer Antriebsvorrichtung
zum Öffnen und Schließen der Schaltkontakte sowie mit einem zwischen die Gehäuseteile
eingefügten Wandteil zur Ableitung von Schaltgasen.
[0002] Ein Leistungsschalter dieser Art ist beispielsweise durch die US-A- 4 598 186 bekanntgeworden.
Der Wandteil ist mit einer Anzahl von Durchtrittsöffnungen versehen, deren Größe
und Abstand einem gewünschten Verlauf des Löschvorganges der Schaltlichtbögen angepaßt
ist.
[0003] Die Abführung der insbesondere bei der Unterbrechung von hohen Fehlerströmen in einem
Leistungsschalter gebildeten heißen ionisierten Gase ist für die zuverlässige Funktion
des Leistungsschalters wesentlich. Insbesondere kann das ionisierte Gas bei mehrpoligen
Leistungsschaltern aufgrund seiner geringen dielektrischen Festigkeit die Wahrscheinlichkeit
eines Überschlages zwischen den benachbarten Polen des Leistungsschalters vergrößern.
Ebenso können die Schaltgase Anlaß eines Überschlages zwischen den Schaltkontakten
des Leistungsschalters und der zugehörigen Antriebsvorrichtung Anlaß geben. Für den
sicheren Betrieb eines Leistungsschalters ist es daher wichtig, daß eine Ausbreitung
der Schaltgase aus dem die Schaltkontakte enthaltenden Raum sowohl in Richtung der
Antriebsvorrichtung als auch in Richtung benachbarter Pole des Leistungsschalters
möglichst eingeschränkt wird.
[0004] Eine Möglichkeit zur Isolierung stromführender Teile eines Leistungsschalters ist
in der US-A- 4 242 577 veranschaulicht. Hierin ist eine isolierende Trennwand zur
elektrischen Isolierung der Schaltkontakte gegenüber der zugehörigen Antriebsvorrichtung
veranschaulicht. Ebenso wichtig wie eine Begrenzung der Ausbreitung der Schaltgase
in den erwähnten unerwünschten Richtungen ist es, einen Weg zur Abführung der Schaltgase
aus dem Leistungsschalter bereitzustellen. Gewöhnlich geschieht dies durch einen gesonderten
Abzugskanal, der jedoch die weitere Schwierigkeit aufweist, daß eine Beaufschlagung
der äußeren spannungführenden Anschlußvorrichtungen des Leistungsschalters mit den
Schaltgasen vermieden werden muß. Geschieht dies nicht, so entsteht die Gefahr eines
Überschlages zwischen den äußeren Anschlußvorrichtungen der benachbarten Pole. Diese
Gefahr besteht, obwohl in Gestalt der bekannten, mit Löschblechen versehenen Lichtbogenlöschkammern
stets Mittel zur Kühlung und Entionisierung der Schaltlichtbögen vorgesehen werden.
Ein Beispiel einer Lichtbogenlöschkammer ist der US-A- 4 672 157 zu entnehmen.
[0005] Der Erfindung liegt ausgehend von den vorstehend beschriebenen Problemen die Aufgabe
zugrunde, die Ausbreitung von Schaltgasen im Inneren des Leistungsschalters in Richtung
der Antriebsvorrichtung und benachbarter Pole zu begrenzen. Ferner soll die Abführung
der Schaltgase aus dem Gehäuse des Leistungsschalters nach außen vereinfacht werden.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Leistungsschalter der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß der Wandteil an der Teilfuge zwischen die Gehäuseteile eingefügt
und zur Abtrennung der Antriebsvorrichtung von den Schaltkontakten als Trennwand ausgebildet
ist. In dieser Ausgestaltung erstreckt sich die Trennwand über alle Pole des Leistungsschalters,
ist bei der Montage der Gehäuseteile auf einfache Weise einzufügen und verbessert
aufgrund dieser Anordnung die Festigkeit des gesamten Gehäuses.
[0007] Durch die Trennwand entstehen in dem Gehäuse zwei abgetrennte Räume, die zur Unterbringung
einer Antriebsvorrichtung und der Schaltkontaktanordnungen vorgesehen sind. Dabei
kann in der Trennwand wenigstens eine Durchtrittsöffnung für ein Kupplungsorgan zur
Verbindung der bewegbaren Schaltkontakte mit der Antriebsvorrichtung vorgesehen sein.
[0008] Eine wesentliche zusätzliche Funktion kann die Trennwand dadurch erhalten, daß Kanäle
zur Führung der Schaltgase an der Trennwand angebracht sind. In diesen Kanälen können
auch Mittel zur Kühlung der Schaltgase angeordnet sein.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Die Figur 1 ist eine perspektivische Ansicht des Gehäuses eines Niederspannungs-Leistungsschalters.
Die Figur 2 ist eine perspektivische Vorderansicht einer mit Kanälen versehenen Trennwand.
In der Figur 3 ist die Trennwand gemäß der Figur 2 mit entgegengesetzter Blickrichtung
gezeigt.
In der Figur 4 ist ein Schnitt durch das Gehäuse gemäß der Figur 1 mit eingesetzter
Trennwand gezeigt
[0010] In der Figur 1 ist ein isolierendes Formstoffgehäuse 10 gezeigt, das zwei Gehäuseteile
12 und 14 aufweist. Die Gehäuseteile 12 und 14 stoßen entlang einer Teilfuge 16 aneinander
und sind in dieser Stellung durch geeignete Befestigungsmittel, z. B. Schraubenbolzen,
verbunden, die in Öffnungen 18 des Gehäuseteiles 12 eingesetzt sind. Dabei erstrecken
sich die Gewindeteile der Schraubenbolzen in entsprechende Gewindeöffnungen in dem
Gehäuseteil 14. Eine gleiche Anordnung, wie sie an der in der Figur 1 sichtbaren Seite
der Gehäuseteile 12 und 14 gezeigt ist, befindet sich an der gegenüberliegenden, verdeckten
Seite des Formstoffgehäuses 10.
[0011] Zwischen die Gehäuseteile 12 und 14 ist eine Trennwand 20 eingefügt, die in zwei
Ansichten in den Figuren 2 und 3 gezeigt ist. An ihren gegenüberliegenden Schmalseiten
weist die Trennwand 20 hinterschnittene Endstege 22 auf, die in entsprechend geformten
Ausnehmungen der Berührungsflächen der Gehäuseteile 12 und 14 entsprechend der Darstellung
in der Figur 4 aufgenommen sind. Die Ausnehmungen sind gegenüber den Außenflächen
des Formstoffgehäuses 10 zurückgesetzt, so daß bei der Betrachtung des Gehäuses
gemäß der Figur 1 die Endstege 22 verdeckt sind. Durch die hinterschnittene Form der
Endstege 22 trägt die Trennwand 20 zur gegenseitigen Ausrichtung der Seitenwände der
Gehäuseteile 12 und 14 und zu deren Versteifung gegenüber dem beim Schalten entstehenden
inneren Überdruck bei.
[0012] Wie insbesondere den Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist, weist die Trennwand 20 einen
Wandbereich 24 auf, an der Löcher 26 zur Aufnahme von Befestigungsteilen angebracht
sind, die zur Ausrichtung und Befestigung der Trennwand 20 an dem Gehäuseteil 14
dienen. Der Wandbereich 24 enthält ferner je eine Ausnehmung 28 im Bereich der Endstege
22, die zur Ausrichtung der Trennwand 20 zwischen den Gehäuseteilen 12 und 14 beitragen.
Ferner sind in dem Wandbereich 24 weitere Löcher 26 vorgesehen, die sich zwischen
jeweils zwei parallelen Stegen 30 befinden. Die Stege wirken mit nicht gezeigten Phasentrennwänden
des Gehäuseteiles 14 zusammen. Durch Abstufungen der Stege 30 und der mit ihnen zusammenwirkenden
Phasentrennwände wird zusätzlich die Isolation zwischen den benachbarten Polen des
Leistungsschalters verbessert.
[0013] Wie insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, sind zur Bildung von Abzugskanälen
32 schräge Wandbereiche 36 und diese seitlich begrenzende Wandbereiche 34 vorgesehen,
die mit den Stegen 30 abschließen. Der Figur 4 ist zu entnehmen, daß die Abzugskanäle
32 entlang einem mit C bezeichneten Weg das Abströmen von Schaltgasen ermöglichen,
die in dem für die Schaltkontakte vorgesehenen Raum A in dem Formstoffgehäuse 10 gebildet
werden. Der anschließende, von dem Gehäuseraum A durch die Trennwand 20 abgetrennte
Raum B ist für die Antriebsvorrichtung der Schaltkontakte in dem Gehäuseraum A vorgesehen.
Für das Zusammenwirken der Antriebsvorrichtung in dem Gehäuseraum B mit den Schaltkontakten
im Gehäuseraum A sind in der Trennwand 20 entsprechend der Figur 3 zwei Öffnungen
40 vorgesehen, die auf der gegenüberliegenden, in der Figur 2 gezeigten Seite der
Trennwand 20 von Vorsprüngen 44 flankiert sind, die etwa rechtwinklig zu dem Wandbereich
24 angeordnet sind und die Aufgabe haben, die sich durch die Öffnungen 40 erstreckenden
Kupplungsorgane abzuschirmen.
[0014] Um die Schaltgase nach dem Verlassen der nicht gezeigten Lichtbogenlöschkammer weiter
abzukühlen, sind die Abzugskanäle 32 mit Metallgittern 42 versehen. In bekannter Weise
tragen die Gitter 42 zur weiteren Abkühlung und Ionisierung und somit zur Verringerung
der in den Schaltgasen enthaltenen Energie bei.
1. Niederspannungs-Leistungsschalter mit einem zwei entlang einer Teilfuge (16) aneinanderstoßend
verbundene Gehäuseteile (12,14) aufweisenden Formstoffgehäuse (10), mit feststehenden
und bewegbaren Schaltkontakten und einer Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen
der Schaltkontakte sowie mit einem zwischen die Gehäuseteile (12,14) eingefügten Wandteil
(20) zur Ableitung von Schaltgasen,
dadurch gekennzeichnet, daß daß der Wandteil (20) an der Teilfuge (16) zwischen die Gehäuseteile (12,14)
eingefügt ist und zur Abtrennung der Antriebsvorrichtung (B) von den Schaltkontakten
(A) als Trennwand ausgebildet ist.
2. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (20) wenigstens eine Durchtrittsöffnung (40) für ein Kupplungsorgan
zur Verbindung der Schaltkontakte (A) mit der Antriebsvorrichtung (B) aufweist.
3. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (20) Abzugskanäle (32) zur Führung der Schaltgase aufweist.
4. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kanälen (32) Mittel (42) zur Kühlung der Schaltgase angeordnet sind.