(19)
(11) EP 0 360 368 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1990  Patentblatt  1990/13

(21) Anmeldenummer: 89250039.8

(22) Anmeldetag:  19.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01H 9/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 21.09.1988 US 247462

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Buxton, Clifford A.
    Lawrenceville Georgia 30245 (US)
  • Leone, David A.
    Lawrenceville Georgia 30244 (US)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hebel-Druckkontaktanordnung für einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit Haupkontaktstücken und Abbrennkontaktstücken


    (57) Ein Niederspannungs-Leistungsschalter weist eine Kontaktanord­nung mit schwenkbaren Hauptkontakthebeln (14) und eine relativ zu diesen schwenkbare Abbrennkontaktanordnung (22) auf. Die Abbrennkontaktanordnung (22) umfaßt Abbrennkontakt-Teilhebel (26) die zwischen die Hauptkontakthebel (14) eingreifen und gelenkig mit diesen verbunden sind. Ausgehend von dem hierdurch gegebenen Abstand sind die Abbrennkontakt-Teilhebel (26) an ihren vorderen Enden zur Bildung einer Auflagefläche für ein Abbrennkontaktstück (36) zusammengeführt und durch einen Niet (29) verbunden. Beim Abschalten werden die Abbrennkontaktstücke (36, 40) gegenüber den Hauptkontaktstücken (10, 12) verzögert geöffnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Hebel-Druckkontaktanordnung für einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit mehreren Paaren elektrisch parallel geschalteter feststehender und bewegbarer Hauptkontaktstücke und einem Paar feststehender und bewegbarer Abbrennkontakte, wobei das bewegbare Abbrennkontaktstück an einem Abbrennkontakthebel befestigt ist, der relativ zu die Hauptkontaktstücke tragenden Hauptkontakthebeln schwenkbar an­geordnet ist.

    [0002] Eine Kontaktanordnung dieser Art ist durch die US-A-4 713 504 bekannt geworden. Hierbei sind zwei Abbrennkontakthebel für insgesamt sechs Hauptkontakthebel vorgesehen. Die Abbrennkon­takthebel sind jeweils an dem von außen gesehen zweiten Haupt­kontakthebel gelenkig in der Weise angebracht, daß sie sich in der Verlängerung der Hauptkontakthebel erstrecken und um einen Lagerstift schwenkbar sind. Der Erfindung liegt ausgehend von dieser Anordnung die Aufgabe zugrunde, einen möglichst guten Übergang von Schaltlichtbögen an den Hauptkontakten zu den Abbrennkontakten sicherzustellen. Hierzu ist es bereits bekannt, Lichtbogenleitstücke zu verwenden (DE-A-35 39 673, US-A-3 784 775) oder eine Lichtbogenlöschkammer mit derart breiten Löschblechen zu verwenden, daß deren durch Ausschnitte gebildete Schenkel sich über die gesamte Breite der Hauptkon­taktanordnung erstrecken (DE-A-22 18 420).

    [0003] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß der Abbrennkontakthebel aus zwischen die Hauptkontakthebel gelenkig eingefügten Abbrennkontakt-Teilhebeln besteht, die an ihren der Gelenkachse entgegengesetzten Enden zur Bildung einer für das bewegbare Abbrennkontaktstück vorgesehenen Fläche zu­ sammenfügt sind. Aus diese Weise entsteht ausgehend von der un­mittelbaren Nähe der Hauptkontaktstücke ein Leitungsweg, ent­lang dem die Lichtbögen wandern können, bis sie sich an der Verbindungsstelle der Abbrennkontakt-Teilhebel an dem Abbrenn­kontaktstück zu einem einzigen Lichtbogen vereinigen, der in der vorgesehenen Weise in die Lichtbogenlöschkammer übertreten und dort gelöscht werden kann.

    [0004] Die gelenkige Verbindung zwischen den Hauptkontakthebeln und den Abbrennkontakt-Teilhebeln kann auf einfache Weise durch einen die vorderen Enden der Hauptkontakthebel durchsetzenden Gelenkbolzen gebildet sein. Auf ähnlich einfache Weise kann die Zusammenfügung der vorderen Enden der Abbrennkontakt-Teil­hebel durch einen diese Enden durchsetzenden Niet erreicht werden.

    [0005] Bei einer Kontaktanordnung mit paarweise angeordneten Haupt­kontakthebeln erweist es sich als ausreichend und sinnvoll, jeweils zwischen die Hauptkontakthebel eines Paares Hauptkon­takthebeln einen Abbrennkontakt-Teilhebel einzufügen.

    [0006] Für die rasche Entlastung der Hauptkontaktstücke von den Schaltlichtbögen ist es wesentlich, daß ein möglichst unge­hinderter Laufweg zu den Abbrennkontaktstücken bereitgestellt wird. Hierzu kann dadurch beigetragen werden, daß die Abbrenn­kontakt-Teilhebel zur Bildung von Laufschienen für von den Hauptkontaktstücken zu übernehmende Schaltlichtbögen ausgehend von der Vorderkante der Hauptkontakthebel und bis zu ihrer Vorderkante reichend eine stetige Kontur aufweisen.

    [0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dar­gestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0008] Die Figur 1 zeigt einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit Isolierstoffgehäuse im Schnitt.

    [0009] In der Figur 2 ist in einer Seitenansicht eine Kontaktanord­nung des Leistungsschalters gemäß der Figur 1 gezeigt.

    [0010] Die Figuren 3 und 4 zeigen in der Draufsicht und in einer Seitenansicht Abbrennkontakt-Teilhebel der Kontaktanordnung gemäß der Figur 2.

    [0011] Die Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf eine Kontaktanordnung entsprechend der Figur 2 mit fünf Paaren von Hauptkontakthebeln.

    [0012] Die Figur 1 zeigt einen Leistungsschalter mit einem isolieren­den Formstoffgehäuse, der bewegbare Hauptkontaktstücke 10 auf­weist, die von einem stromführenden Hauptkontakthebel 14 ge­tragen werden. Ferner sind stromführende feststehende Haupt­kontaktstücke 12 vorgesehen, sowie eine Abbrennkontaktanordnung 22 und eine Lichtbogenlöschkammer 24. Der Hauptkontakthebel 14 wirkt mit einer stromführenden Gelenkanordnung 16 derart zu­sammen, daß die Hauptkontaktstücke 10 und 12 geöffnet und ge­schlossen werden können, um den zwischen Anschlußvorrichtungen 18 und 20 des Leistungsschalters fließenden Strom zu steuern.

    [0013] In Abhängigkeit von der Stärke und der Dauer eine zwischen den Hauptkontaktstücken 10 und 12 auftretenden Lichtbogens unter­liegt das Kontaktmaterial, das in vielen Fällen ein Edelmetall enthält, in unterschiedlichem Ausmaß einer Verschlechterung oder einem Abbrand. Beispielsweise kann der Abbrand so stark werden, daß der Widerstand zwischen den Berührungsflächen der Kontaktstücke zunimmt, was eine Erwärmung der Kontaktstücke und eine weitere Verschlechterung des Stromüberganges bewirkt.

    [0014] Um die Dauer der Lichtbogenbildung an den stromführenden Kon­takten zu verringern, ist es wichtig, die Lichtbögen von den Kontaktstücken fortzubewegen. Dies kann dadurch geschehen, daß die an den Kontaktstücken erzeugten Lichtbögen veranlaßt werden, auf ein weniger teures Material mit höherem Widerstand über­zutreten. Die hierzu vorgesehene Abbrennkontaktanordnung 22 ist ausführlicher in den Figuren 2 bis 5 dargestellt. Die Abbrenn­kontaktanordnung 22 weist fünf Abbrennkontakt-Teilhebel 26 auf, die jeweils eine Lageröffnung 28 und ein Nietloch 30 auf­weisen. Die Abbrennkontakt-Teilhebel 26 sind derart zusammenge­fügt, daß sie eine Fläche zur Anbringung eines Abbrennkontakt­stückes 36 bilden. Ein Niet 29 erstreckt sich durch Nietlöcher 30 in den vorderen Enden der Teilkontakthebel 26.

    [0015] Die inneren oder hinteren Endbereiche 34 der Teilkontakthebel 26 sind zwischen den Hauptkontakthebeln 14 derart eingefügt, daß die Endbereiche 34 durch wenigstens einen Hauptkontakthebel 14 getrennt sind. Damit die Abbrennkontaktanordnung 22 relativ zu den Hauptkontakthebeln geschwenkt werden kann, erfaßt ein Gelenkbolzen 38 die Durchgangsöffnungen 28 in den Endbereichen 34 und entsprechende Durchgangsöffnungen in den Hauptkontakt­hebeln 14.

    [0016] Im wesentlichen wirkt die Abbrennkontaktanordnung 22 in der Weise, daß sie alle zwischen den Hauptkontaktstücken 10 und 12 auftretenden Lichtbögen zu einem einzigen Lichtbogen zwischen den Abbrennkontaktstücken 36 und 40 überführt. Die stetige Kontur der Laufflächen 32 der Abbrennkontaktteilhebel 26 sorgt dabei für einen raschen Übergang.

    [0017] Wenn die beschriebene Kontaktanordnung in Bewegung gesetzt wird, bewirkt die Masse der Abbrennkontaktanordnung 22 und eine zugeordnete Feder 44 (Figur 1) eine Schwenkung der Abbrennkon­taktanordnung 22 relativ zu den Hauptkontakthebeln 14 derart, daß die Abbrennkontakte 36 und 40 für eine gewisse Zeit nach der Öffnung der Hauptkontaktstücke 10 und 12 geschlossen bleiben. Beim Trennen der Abbrennkontaktstücke 36 und 40 wird ein Schaltlichtbogen zwischen diesen Kontaktstücken gebildet. Bei weiterer Trennung der Abbrennkontaktstücke 36 und 40 ge­langt der Schaltlichtbogen in eine Lichtbogenlöschkammer 24 (Figur 1) und wird dort zwischen einer Anzahl von Löschblechen 42 gelöscht.


    Ansprüche

    1. Hebel-Druckkontaktanordnung für einen Niederspannungs-­Leistungsschalter mit mehreren Paaren elektrisch parallelge­schalteter feststehender und bewegbarer Hauptkontaktstücke (10, 12) und einem Paar feststehender und bewegbarer Abbrenn­kontaktstücke (36, 40), wobei das bewegbare Abbrennkontakt­stück (36) an einem Abbrennkontakthebel (22) befestigt ist, der relativ zu die Hauptkontaktstücke (10) tragenden Haupt­kontakthebeln (14) schwenkbar angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Abbrennkontakthebel (12) aus zwischen die Hauptkontakthebel (14) gelenkig eingefügten Abbrennkontakt-Teilhebeln (26) be­steht, die an ihren der Gelenkachse (38) entgegengesetzten vorderen Enden zur Bildung einer für das bewegbare Abbrenn­kontaktstück (36) vorgesehenen Fläche zusammengefügt sind.
     
    2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkachse durch einen die vorderen Enden der Hauptkontakthebel (14) durch­setzenden Gelenkbolzen (38) gebildet ist.
     
    3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Enden der Abbrennkontakt-Teilhebel (26) durch einen Niet (29) verbunden sind.
     
    4. Kontaktanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Kontaktanordnung mit paarweise angeordneten Hauptkon­takthebeln (14) jeweils zwischen die Hauptkontakthebel (14) eines Paares ein Abbrennkontakt-Teilhebel (26) eingefügt ist.
     
    5. Kontaktanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab­brennkontakt-Teilhebel (26) zur Bildung von Laufflächen (32) für von den Hauptkontaktstücken (10, 12) zu übernehmende Schaltlichtbögen ausgehend von der Vorderkante der Hauptkon­takthebel (14) und bis zu ihrer Vorderkante reichend eine stetige Kontur aufweisen.
     




    Zeichnung