[0001] Die Erfindung betrifft eine Hebel-Druckkontaktanordnung für einen Niederspannungs-Leistungsschalter
mit mehreren Paaren elektrisch parallel geschalteter feststehender und bewegbarer
Hauptkontaktstücke und einem Paar feststehender und bewegbarer Abbrennkontakte, wobei
das bewegbare Abbrennkontaktstück an einem Abbrennkontakthebel befestigt ist, der
relativ zu die Hauptkontaktstücke tragenden Hauptkontakthebeln schwenkbar angeordnet
ist.
[0002] Eine Kontaktanordnung dieser Art ist durch die US-A-4 713 504 bekannt geworden. Hierbei
sind zwei Abbrennkontakthebel für insgesamt sechs Hauptkontakthebel vorgesehen. Die
Abbrennkontakthebel sind jeweils an dem von außen gesehen zweiten Hauptkontakthebel
gelenkig in der Weise angebracht, daß sie sich in der Verlängerung der Hauptkontakthebel
erstrecken und um einen Lagerstift schwenkbar sind. Der Erfindung liegt ausgehend
von dieser Anordnung die Aufgabe zugrunde, einen möglichst guten Übergang von Schaltlichtbögen
an den Hauptkontakten zu den Abbrennkontakten sicherzustellen. Hierzu ist es bereits
bekannt, Lichtbogenleitstücke zu verwenden (DE-A-35 39 673, US-A-3 784 775) oder eine
Lichtbogenlöschkammer mit derart breiten Löschblechen zu verwenden, daß deren durch
Ausschnitte gebildete Schenkel sich über die gesamte Breite der Hauptkontaktanordnung
erstrecken (DE-A-22 18 420).
[0003] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß der Abbrennkontakthebel
aus zwischen die Hauptkontakthebel gelenkig eingefügten Abbrennkontakt-Teilhebeln
besteht, die an ihren der Gelenkachse entgegengesetzten Enden zur Bildung einer für
das bewegbare Abbrennkontaktstück vorgesehenen Fläche zu sammenfügt sind. Aus diese
Weise entsteht ausgehend von der unmittelbaren Nähe der Hauptkontaktstücke ein Leitungsweg,
entlang dem die Lichtbögen wandern können, bis sie sich an der Verbindungsstelle
der Abbrennkontakt-Teilhebel an dem Abbrennkontaktstück zu einem einzigen Lichtbogen
vereinigen, der in der vorgesehenen Weise in die Lichtbogenlöschkammer übertreten
und dort gelöscht werden kann.
[0004] Die gelenkige Verbindung zwischen den Hauptkontakthebeln und den Abbrennkontakt-Teilhebeln
kann auf einfache Weise durch einen die vorderen Enden der Hauptkontakthebel durchsetzenden
Gelenkbolzen gebildet sein. Auf ähnlich einfache Weise kann die Zusammenfügung der
vorderen Enden der Abbrennkontakt-Teilhebel durch einen diese Enden durchsetzenden
Niet erreicht werden.
[0005] Bei einer Kontaktanordnung mit paarweise angeordneten Hauptkontakthebeln erweist
es sich als ausreichend und sinnvoll, jeweils zwischen die Hauptkontakthebel eines
Paares Hauptkontakthebeln einen Abbrennkontakt-Teilhebel einzufügen.
[0006] Für die rasche Entlastung der Hauptkontaktstücke von den Schaltlichtbögen ist es
wesentlich, daß ein möglichst ungehinderter Laufweg zu den Abbrennkontaktstücken
bereitgestellt wird. Hierzu kann dadurch beigetragen werden, daß die Abbrennkontakt-Teilhebel
zur Bildung von Laufschienen für von den Hauptkontaktstücken zu übernehmende Schaltlichtbögen
ausgehend von der Vorderkante der Hauptkontakthebel und bis zu ihrer Vorderkante reichend
eine stetige Kontur aufweisen.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0008] Die Figur 1 zeigt einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit Isolierstoffgehäuse
im Schnitt.
[0009] In der Figur 2 ist in einer Seitenansicht eine Kontaktanordnung des Leistungsschalters
gemäß der Figur 1 gezeigt.
[0010] Die Figuren 3 und 4 zeigen in der Draufsicht und in einer Seitenansicht Abbrennkontakt-Teilhebel
der Kontaktanordnung gemäß der Figur 2.
[0011] Die Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf eine Kontaktanordnung entsprechend der Figur
2 mit fünf Paaren von Hauptkontakthebeln.
[0012] Die Figur 1 zeigt einen Leistungsschalter mit einem isolierenden Formstoffgehäuse,
der bewegbare Hauptkontaktstücke 10 aufweist, die von einem stromführenden Hauptkontakthebel
14 getragen werden. Ferner sind stromführende feststehende Hauptkontaktstücke 12
vorgesehen, sowie eine Abbrennkontaktanordnung 22 und eine Lichtbogenlöschkammer 24.
Der Hauptkontakthebel 14 wirkt mit einer stromführenden Gelenkanordnung 16 derart
zusammen, daß die Hauptkontaktstücke 10 und 12 geöffnet und geschlossen werden können,
um den zwischen Anschlußvorrichtungen 18 und 20 des Leistungsschalters fließenden
Strom zu steuern.
[0013] In Abhängigkeit von der Stärke und der Dauer eine zwischen den Hauptkontaktstücken
10 und 12 auftretenden Lichtbogens unterliegt das Kontaktmaterial, das in vielen
Fällen ein Edelmetall enthält, in unterschiedlichem Ausmaß einer Verschlechterung
oder einem Abbrand. Beispielsweise kann der Abbrand so stark werden, daß der Widerstand
zwischen den Berührungsflächen der Kontaktstücke zunimmt, was eine Erwärmung der Kontaktstücke
und eine weitere Verschlechterung des Stromüberganges bewirkt.
[0014] Um die Dauer der Lichtbogenbildung an den stromführenden Kontakten zu verringern,
ist es wichtig, die Lichtbögen von den Kontaktstücken fortzubewegen. Dies kann dadurch
geschehen, daß die an den Kontaktstücken erzeugten Lichtbögen veranlaßt werden, auf
ein weniger teures Material mit höherem Widerstand überzutreten. Die hierzu vorgesehene
Abbrennkontaktanordnung 22 ist ausführlicher in den Figuren 2 bis 5 dargestellt. Die
Abbrennkontaktanordnung 22 weist fünf Abbrennkontakt-Teilhebel 26 auf, die jeweils
eine Lageröffnung 28 und ein Nietloch 30 aufweisen. Die Abbrennkontakt-Teilhebel
26 sind derart zusammengefügt, daß sie eine Fläche zur Anbringung eines Abbrennkontaktstückes
36 bilden. Ein Niet 29 erstreckt sich durch Nietlöcher 30 in den vorderen Enden der
Teilkontakthebel 26.
[0015] Die inneren oder hinteren Endbereiche 34 der Teilkontakthebel 26 sind zwischen den
Hauptkontakthebeln 14 derart eingefügt, daß die Endbereiche 34 durch wenigstens einen
Hauptkontakthebel 14 getrennt sind. Damit die Abbrennkontaktanordnung 22 relativ zu
den Hauptkontakthebeln geschwenkt werden kann, erfaßt ein Gelenkbolzen 38 die Durchgangsöffnungen
28 in den Endbereichen 34 und entsprechende Durchgangsöffnungen in den Hauptkontakthebeln
14.
[0016] Im wesentlichen wirkt die Abbrennkontaktanordnung 22 in der Weise, daß sie alle zwischen
den Hauptkontaktstücken 10 und 12 auftretenden Lichtbögen zu einem einzigen Lichtbogen
zwischen den Abbrennkontaktstücken 36 und 40 überführt. Die stetige Kontur der Laufflächen
32 der Abbrennkontaktteilhebel 26 sorgt dabei für einen raschen Übergang.
[0017] Wenn die beschriebene Kontaktanordnung in Bewegung gesetzt wird, bewirkt die Masse
der Abbrennkontaktanordnung 22 und eine zugeordnete Feder 44 (Figur 1) eine Schwenkung
der Abbrennkontaktanordnung 22 relativ zu den Hauptkontakthebeln 14 derart, daß die
Abbrennkontakte 36 und 40 für eine gewisse Zeit nach der Öffnung der Hauptkontaktstücke
10 und 12 geschlossen bleiben. Beim Trennen der Abbrennkontaktstücke 36 und 40 wird
ein Schaltlichtbogen zwischen diesen Kontaktstücken gebildet. Bei weiterer Trennung
der Abbrennkontaktstücke 36 und 40 gelangt der Schaltlichtbogen in eine Lichtbogenlöschkammer
24 (Figur 1) und wird dort zwischen einer Anzahl von Löschblechen 42 gelöscht.
1. Hebel-Druckkontaktanordnung für einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit mehreren
Paaren elektrisch parallelgeschalteter feststehender und bewegbarer Hauptkontaktstücke
(10, 12) und einem Paar feststehender und bewegbarer Abbrennkontaktstücke (36, 40),
wobei das bewegbare Abbrennkontaktstück (36) an einem Abbrennkontakthebel (22) befestigt
ist, der relativ zu die Hauptkontaktstücke (10) tragenden Hauptkontakthebeln (14)
schwenkbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abbrennkontakthebel (12) aus zwischen die Hauptkontakthebel (14) gelenkig
eingefügten Abbrennkontakt-Teilhebeln (26) besteht, die an ihren der Gelenkachse
(38) entgegengesetzten vorderen Enden zur Bildung einer für das bewegbare Abbrennkontaktstück
(36) vorgesehenen Fläche zusammengefügt sind.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkachse durch einen die vorderen Enden der Hauptkontakthebel (14) durchsetzenden
Gelenkbolzen (38) gebildet ist.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Enden der Abbrennkontakt-Teilhebel (26) durch einen Niet (29) verbunden
sind.
4. Kontaktanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Kontaktanordnung mit paarweise angeordneten Hauptkontakthebeln (14)
jeweils zwischen die Hauptkontakthebel (14) eines Paares ein Abbrennkontakt-Teilhebel
(26) eingefügt ist.
5. Kontaktanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbrennkontakt-Teilhebel (26) zur Bildung von Laufflächen (32) für von den
Hauptkontaktstücken (10, 12) zu übernehmende Schaltlichtbögen ausgehend von der Vorderkante
der Hauptkontakthebel (14) und bis zu ihrer Vorderkante reichend eine stetige Kontur
aufweisen.