[0001] Die Erfindung betrifft eine Leistenlegevorrichtung für Webmaschinen, mit einer vom
gebildeten Gewebe überdeckten, im Abstand von einer durch einen Abschnitt der Gewebebahn
bestimmten Gewebeebene angeordneten Antriebsvorrichtung für eine auf einer Legenadelwelle
angeordnete Legenadel, welche einen in einer Rotationsebene in das Webfach und aus
diesem heraus schwenkbaren Endabschnitt zum Einlegen eines jeweils aus dem Webfach
vorstehenden Endes eines in einer Anschlagebene eines Rietes an das Gewebe angeschlagenen
Schussfadens in ein folgendes Webfach aufweist.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (CH-PS 517 705) steht die die Legenadel
tragende Legenadelwelle leicht geneigt zum Gewebe und wird über einen Kurbeltrieb
vom Riet angetrieben. Die Legenadel ist durch ein Röhrchen gebildet, das an ein Saugluftsystem
angeschlossen ist, um das Schussfadenende anzusaugen und festzuhalten. Durch die
leicht geneigte Anordnung der Legenadelwelle bewegt sich die Legenadel in einer zum
Gewebe leicht geneigten Ebene und sticht von unten in das Webfach ein, um das aus
dem Webfach hervorstehende Schussfadenende zu erfassen und bei der Rückbewegung
in das Webfach zu ziehen. Da die Legenadeln und deren Antrieb unterhalb des Gewebes
liegen, sind sie der Beobachtung durch das Bedienungspersonal praktisch entzogen.
Sie sind auch schlecht zugänglich, besonders die genaue Einstellung der Legenadel
hinsichtlich des Webfaches ist dadurch schwierig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leistenlegevorrichtung der eingangs
definierten Art zu schaffen, die vom Bedienungspersonal direkt beobachtbar und zur
Einstellung leicht zugänglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
[0005] Einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand der
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Webmaschine mit einer Leistenlegevorrichtung
gemäss der Erfindung;
Fig. 2 die Leistenlegevorrichtung in einem Teillängsschnitt entsprechend der Linie
II-II in Fig. 1;
Fig. 2a eine Einzelheit aus der Fig. 2 in einer grösseren Darstellung, in einem Längsschnitt;
Fig. 2b, 2c entsprechende Einzelheiten, je in einer abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 3 die Leistenlegevorrichtung in einem Teilschnitt entsprechend der Linie III-III
in Fig. 2;
Fig. 4 eine Einzelheit einer Leistenlegevorrichtung in einer abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 4a den Schnitt A-A aus der Fig. 4;
Fig. 5 eine Schussfaden-Haltevorrichtung;
Fig. 6 ein Schema zur Erklärung der Wirkungsweise der Vorrichtung in einem vereinfachten
Teilschnitt entsprechend der Linie VI-VI in Fig. 2;
Fig. 7 eine Teilansicht einer Webmaschine mit einer Leistenlegevorrichtung in einer
abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 8 den Schnitt VIII-VIII aus der Fig. 7;
Fig. 9 eine Trennleistenlegevorrichtung in einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung;
Fig. 10 Teile einer Webmaschine mit zwei Leistenlegevorrichtungen in einer abgewandelten
Ausführungsform, von der Gewebeseite her gesehen;
Fig. 11 Teile der Webmaschine nach Fig. 10 mit einer Trennleistenlegevorrichtung,
von der Gewebeseite her gesehen;
Fig. 12 eine Teildraufsicht der Trennleistenlegevorrichtung nach Fig. 11.
[0006] In Fig. 1 sind im Hochfach befindliche Kettfäden 1 und im Tieffach befindliche Kettfäden
2 in einem Randbereich 3 der Kette einer Webmaschine während der Offenstellung eines
Webfaches 5 dargestellt. In das Webfach 5 wird jeweils ein Schussfaden 42 eingetragen,
der durch ein Riet 9 an das aus den Kettfäden 1, 2 und den Schussfäden 42 gebildete
Gewebe 6 angeschlagen wird. Das Gewebe 6 ist in den beiden Randbereichen der Webmaschine
je über einen Breithalter 7 geführt, der sich unterhalb eines Breithalterdeckels 8
befindet. Das mit einer Nennbreite B hergestellte Gewebe 6 läuft von den Breithalterdeckeln
8, von denen in der Fig. 1 nur einer dargestellt ist, je mit einem seitlichen Einsprung
E ab und wird - mit entsprechend reduzierter Breite B1 - in einer Gewebeebene 6′ gegen
einen nicht dargestellten Brustbaum und von diesem gegen den Warenbaum der Webmaschine
geführt.
[0007] In jedem der Randbereiche der Webmaschine ist eine Leistenlegevorrichtung 10 vorgesehen,
die eine Legenadelwelle 12 mit einer Legenadel 13, eine Antriebsvorrichtung 14 für
die Legenadelwelle 12 und eine Haltevorrichtung 15 zum Erfassen und Halten des aus
dem Webfach 5 hervorstehenden Endes des zuletzt eingetragenen Schussfadens 42 enthält.
Die Legenadel 13 besteht aus einem etwa hakenförmig gebogenen Band, das an seinem
freien Ende 54 mit einer Fadeneinlassöffnung, darstellungsgemäss einer Oese 18, versehen
ist und mittels einer Halterung 19 auf der Legenadelwelle 12 befestigt ist. Die Legenadelwelle
12 ist mit einem Ende 20 um ihre Längsachse drehbar in einem Radial-Axial-Lager 21
der Antriebsvorrichtung 14 gelagert, die unterhalb der Gewebeebene 6′ liegt. Die
Legenadelwelle 12 verläuft von der Antriebseinrichtung 14 aus - neben dem seitlichen
Geweberand 22 und im wesentlichen parallel zu einer durch diesen Geweberand 22 bestimmten,
gedachten Vertikalebene V (Fig. 3) - unter einem spitzen Winkel α zur Gewebeebene
6′ über diese hinaus in Richtung gegen das Webfach 5.
[0008] Die Antriebsvorrichtung 14 (Fig. 2, 3) enthält eine Kurvenscheibe 23, die auf einer
Steuerwelle 24 befestigt ist, welche mit der Legenadelwelle 12 einen rechten Winkel
δ einschliesst und welche kontinuierlich von der Hauptwelle der Webmaschine angetrieben
wird. Die Kurvenscheibe 23 ist teilweise von einem am Ende 20 der Legenadelwelle 12
angebrachten bügelförmigen Führungsteil 28 umgeben und besitzt eine Steuernut 25,
in die zwei am Führungsteil 28 befestigte Mitnehmer 26 und 27 eingreifen, die als
Gleitsteine ausgebildet sein können. Bei der Drehung der Steuerwelle 24 führt die
Legenadelwelle 12 bei jeder Umdrehung der Hauptwelle eine Hin- und Herdrehung um
ihre Längsachse aus, wodurch die Legenadel 13 entsprechend verschwenkt und ihr Endabschnitt
13c in einer Rotationsebene 30 zwischen den oberen Kettfäden 1 hindurch in das Webfach
5 bzw. aus diesem heraus geführt wird.
[0009] Die Legenadel 13 weist einen geraden Abschnitt 13a auf, der über einen gekrümmten
Abschnitt 13b in den im wesentlichen kreisbogenförmigen Endabschnitt 13c übergeht,
der mit einem auf die Achse der Legenadelwelle 13 bezogenen Krümmungsradius R ausgeführt
ist (Fig. 6). Der Endabschnitt 13c ist durch eine kegelmantelförmig gebogene Bandpartie
gebildet, die gemäss Fig. 2 entsprechend der Mantelfläche eines gedachten Kegels
29 verläuft, dessen Grundfläche in der Rotationsebene 30 liegt und dessen Spitze
29b auf der Längsachse der Legenadelwelle 12 liegt, wobei die bezüglich des Webfachs
5 tiefste Mantellinie 29a dieses Kegels 29 im wesentlichen mit einer die Höhe des
Webfachs 5 unterteilenden Mittelebene 5a sowie jeweils mit einer Hauptachse y des
Querschnitts des in das Webfach 5 eingeschwenkten Endabschnitts 31c zusammenfällt
(Fig. 2a). Es versteht sich, dass die Legenadel 13 auch so eingestellt werden kann,
dass die jeweils tiefste Partie des Endabschnitts 13c oberhalb oder unterhalb der
Mittelebene 5a verläuft. Die Rotationsebene 30 der Legenadel 13 bildet mit einer durch
die Anschlaglinie 32 verlaufenden Anschlagebene 31 des Rietes 9 einen spitzen Winkel
β und schneidet diese Anschlagebene 31 gemäss einer geraden Linie 33, die gemäss
Fig. 2 senkrecht zur Zeichenebene, parallel zur Anschlaglinie 32 des Rietes 9, verläuft.
[0010] Auf der Antriebsvorrichtung 14 ist ein pneumatischer Drehsteuerschieber 35 angebracht,
der von der Einlegewelle 24 kontinuierlich angetrieben wird. Der Drehsteuerschieber
35 steuert die Verbindung zwischen einerseits einer (nicht gezeichneten) Druckluftquelle
und andererseits einer Blasdüse 36 und einer Einfädeldüse 37 (Fig. 5) der Haltevorrichtung
15, derart, dass jeweils eine Düse aus- und die andere eingeschaltet ist. Beide Düsen
36 und 37 sind auf einem Träger 38 befestigt, der gemäss Pfeil 40 (Fig. 1) im Maschinenrhythmus
hin und her bewegt wird.
[0011] Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
In der Fig. 6 ist der zuletzt eingetragene und vom Riet 9 in der Anschlaglinie 32
angeschlagene Schussfaden 42 dargestellt. Sein aus dem Webfach 5 hervorragendes (gestrichelt
gezeichnetes) Ende 42a wird von Randkettfäden 43 festgehalten. Anstelle der Randkettfäden
43 kann auch eine bekannte, nicht dargestellte Fadenklemme vorgesehen sein. Während
des Eintragens des nächsten Schussfadens 45 wird der Träger 38 mit der Blasdüse 36
und der Einfädeldüse 37 in nicht dargestellter Weise aus einer dem Riet 9 fernen
Ausgangslage in Richtung des Rietes 9 bewegt, bis beide Düsen 36 und 37 sich beidseits
des Endes 42a des Schussfadens 42 befinden. Im selben Augenblick wird die Blasdüse
36 vom Steuerschieber 35 eingeschaltet und der Schussfaden 42 mittels einer Schere
46 abgeschnitten. Die Blasdüse 36 bläst das nunmehr freie Schussfadenende 42b in die
ausgeschaltete Einfädeldüse 37, wodurch der Schussfaden 42 gespannt gehalten wird.
Gleichzeitig mit der vorstehend beschriebenen Bewegung des Trägers 38 mit den Düsen
36 und 37 wird die Legenadel 13 von der Legenadelwelle 12, von der Antriebsvorrichtung
14 her gesehen im Gegenuhrzeigersinn, durch die im Hochfach befindlichen Kettfäden
1 tauchend, in das Webfach 5 geschwenkt, bis sich die Oese 18 zwischen den beiden
Düsen 36 und 37 befindet. Hierauf wird die Blasdüse 36 ausgeschaltet und die Einfädeldüse
37 eingeschaltet, die das Schussfadenende 42b durch die Oese 18 in die Blasdüse 36
bläst; diese hält jetzt den Schussfaden 42 gespannt. Bei der folgenden Ausschwenkbewegung
der Legenadel 13 aus dem Webfach 5 wird das Schussfadenende 42b in das Webfach 5 gezogen.
Gleichzeitig wird der Träger 38 in seine Ausgangslage zurückgeführt, und die Einfädeldüse
37 wird ausgeschaltet. Der inzwischen eingetragene Schussfaden 45 wird hierauf vom
Riet 9, zusammen mit dem eingezogenen Schussfadenende 42b an das an der Anschlaglinie
32 beginnende Gewebe 6 angeschlagen. Beim folgenden Webfachwechsel werden der Schussfaden
45 und das Schussfadenende 42b in das Gewebe 6 eingebunden, wobei das Schussfadenende
42b einen Teil der Gewebeleiste bildet.
[0012] Für webtechnische Zwecke ist die Legenadel 13 in drei Richtungen auf der Legenadelwelle
12 einstellbar. Entsprechend der Darstellung nach den Fig. 2, 3 und 6 ist die mit
einem Langloch 52 versehene Legenadel 13 durch eine Schraube 51 an der Halterung 19
in Längsrichtung des geraden Abschnitts 31a einstellbar befestigt, wodurch die Höhe
des Endabschnitts 13c der Legenadel 13 bezüglich des Webfaches 5 eingestellt werden
kann. Die als Klemme ausgebildete Halterung 19 ist mittels einer Schraube 55 auf der
Legenadelwelle 12 in axialer Richtung und in Umfangsrichtung einstellbar befestigt,
wodurch jeweils der Abstand des Endabschnitts 13c von der Anschlaglinie 32 (Fig.
2) bzw. die Ausgangsposition der Legenadelspitze 54 für die Einschwenkbewegung in
das Webfach 5 eingestellt werden kann.
[0013] Bei der in den Fig. 4 und 4a dargestellten Ausführungsform ist auf der Legenadelwelle
12 eine Halterung 49 befestigt, an der eine im wesentlichen parallel zu der bezüglich
des Webfachs 5 tiefsten Mantellinie 29a einstellbare Nut 53 als Führungsbahn für die
Legenadel 13 ausgebildet ist. Die Legenadel 13 ist bei dieser Ausführung mit einem
gegenüber ihrem geraden Abschnitt 13a abgewinkelten Haltearm 13d versehen, der in
der Nut 53 verschiebbar und durch die im Langloch 52 angeordnete Schraube 51 feststellbar
angebracht ist. Bei dieser Ausführung ist somit der Abstand des Endabschnitts 13c
der Legenadel 13 von der Anschlaglinie 32 nach dem Lösen einer einzigen Schraube 51
einstellbar, wobei der Endabschnitt 13c seine durch die Einstellung der Halterung
49 bestimmte Höhenlage bezüglich der Anschlaglinie 32 im wesentlichen beibehält.
[0014] Anstelle der vorstehend beschriebenen bandförmigen Legenadel 13 ist es auch möglich,
eine entsprechend ausgebildete stabförmige Legenadel 90 (Fig. 2b) oder eine rohrförmige
Legenadel 16 (Fig. 2c) zu verwenden, deren Fadeneinlassöffnung im Bereich der Kegelmantelfläche
des Kegels 29 liegt und deren Endabschnitt 13c in beschriebener Weise bezüglich der
Mittelebene 5a des Webfaches 5 einstellbar ist. Die rohrförmige Legenadel 16 kann
in bekannter Weise an ein nicht dargestelltes Saugluftsystem angeschlossen und mit
einer Saugöffnung als Fadeneinlassöffnung versehen sein.
[0015] Wie besonders deutlich aus der Fig. 6 ersichtlich ist, bedingt die Funktion der
Leistenlegevorrichtung 10, dass die Anlenkstelle der Legenadel 13 an der Legenadelwelle
13 um einen Betrag gleich X innerhalb der Nennbreite B des Gewebes 6 liegt. Dies
ist mit der Ausführung nach den Figuren 1 bis 3 bei einem Grossteil von Geweben möglich,
bei denen der Gewebeeinsprung E so gross ist, dass die bei dieser Ausführung gerade
Legenadelwelle 12 ohne Berührung am Geweberand 22 vorbeigeführt werden kann.
[0016] Für Gewebe, bei denen der Gewebeeinsprung E nicht gross genug ist, kann gemäss Fig.
7 eine Legenadelwelle 66 mit einer Abkröpfung 67 vorgesehen sein, die um den Geweberand
22 herumgeführt ist. Die Abkröpfung 67 ist im Bereich des Geweberandes 22 zwischen
zwei geraden Teilabschnitten 66a und 66b der Legenadelwelle 66 ausgebildet. Die hohle
Seite 68 der Abkröpfung 67 ist dem Geweberand 22 zugekehrt und ist so tief, dass bei
der Hin- und Herdrehung der Legenadelwelle 66 diese den Geweberand 22 nicht berührt.
Durch die Abkröpfung 67 kann zugleich ein wesentlicher Teil der aus der Masse der
Legenadel 13 resultierenden Unwucht der Legenadelwelle 66 ausgeglichen werden.
[0017] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 8 kann die Legenadelwelle 66 mit einem Ende
59 in einem Radial-Axial-Lager 60 einer Antriebsvorrichtung 57 gelagert und über einen
die Kurvenscheibe 23 umgreifenden ringförmigen Führungsteil 65 mit einem Wellenzapfen
61 verbunden sein, der im Gehäuse 62 der Antriebsvorrichtung 57 gelagert ist. Am Führungsteil
65 sind Rollen 63 und 64 gelagert, die als Mitnehmer in die Steuernut 25 der Kurvenscheibe
23 eingreifen.
[0018] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 zeigt eine Trennleistenlegevorrichtung mit einer
gemeinsamen Antriebsvorrichtung 72 für zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete
Leistenlegevorrichtungen 79 und 83. Aehnlich wie in Fig. 2 dargestellt, enthält
die Antriebsvorrichtung 72 eine auf einer Steuerwelle 73 befestigte Kurvenscheibe
74 mit einer Steuernut 75, in der zwei Mitnehmer 76 geführt sind. Die Mitnehmer
76 sind auf einem Führungsteil 77 angebracht, der mit der Legenadelwelle 78 der einen
Leistenlegevorrichtung 79 verbunden ist. Die Legenadelwelle 78 ist mit einem Zahnsegment
80 versehen, das mit einem Zahnsegment 81 kämmt. Das Zahnsegment 81 ist auf der Legenadelwelle
82 der anderen Leistenlegevorrichtung 83 angebracht. Entsprechend werden die Legenadelwellen
78 und 82 jeweils in entgegengesetztem Drehsinn verschwenkt. Die Legenadelwellen
78 und 82 sind je mit einer Abkröpfung 84 bzw. 85 versehen, die jeweils um den Geweberand
86 bzw. 87 einer Gewebebahn 88 bzw. 89 herumführt. Bei dieser Ausführung sind an den
Halterungen 19 der Legenadelwellen 78 und 82 stabförmig ausgebildete Legenadeln
90 bzw. 91 befestigt, deren in das Webfach einführbare Enden 54 darstellungsgemäss
hakenförmig ausgebildet oder mit einer Oese 18 versehen sein können.
[0019] In der Fig. 10 ist eine Luftdüsenwebmaschine dargestellt, welche eine Schusseintragsdüse
101, eine Fangdüse 102 und zwei Leistenlegevorrichtungen 110 und 111 enthält, deren
Steuerwelle 24 in Seitenteilen 105 und 106 der Webmaschine gelagert ist. Die Leistenlegevorrichtungen
110 und 111 enthalten je eine Legenadelwelle 166, welche mit einer bügelförmigen
Abkröpfung 167 um den Geweberand 22 herumgeführt ist und welche eine Legenadel 113
trägt. Die Legenadelwellen 166, deren Längsachsen, wie bei den vorstehend beschriebenen
Beispielen je unter einem spitzen Winkel α (Fig. 2) zur Gewebeebene 6′ geneigt angeordnet
sind, sind zudem je unter einem stumpfen Winkel δ′ zur Steuerwelle 24 bzw. unter einem
entsprechenden spitzen Winkel γ zu der durch den betreffenden Geweberand 22 bestimmten
Vertikalebene V angeordnet. Die in den Fig. 11 und 12 dargestellte Trennleistenlegevorrichtung
dieser Webmaschine enthält zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete Leistenlegevorrichtungen
110a und 111a mit je entsprechend zur Gewebeebene 6′ und zur betreffenden Vertikalebene
V geneigt angeordneten Legenadelwellen 166.
[0020] Der in das Webfach 5 eingetragene Schussfaden 42 wird durch in den Randbereichen
3 und zwischen den Trennleistenlegevorrichtungen 110a und 111a angeordnete Fadenklemmen
104 gehalten und durch die Scheren 46 durchgetrennt. Bei dieser Ausführung verlaufen
die Rotationsebenen 30 der Legenadeln 113 - im Unterschied zu den Ausführungen nach
den Fig. 1 und 7 - nicht parallel zur Anschlaglinie 32, sondern schneiden diese, wie
insbesondere aus der Fig. 12 hervorgeht, jeweils ausserhalb des Webfachs 5 in einem
Schnittpunkt, der bei der dargestellten Ausführung im wesentlichen mit der Position
der am Ende 54 der entsprechend eingestellten Legenadel 113 ausgebildeten Fadeneinlassöffnung
übereinstimmt, den diese in der mit vollen Linien dargestellten Fadenübergabestellung
der Legenadel 113 einnimmt. Dadurch können die Enden der von den Fadenklemmen 104
gehaltenen Abschnitte des Schussfadens 42 durch die - bei der dargestellten Ausführung
hakenförmigen - Enden 54 der Legenadel 113 im wesentlichen in der Anschlaglinie 32
erfasst werden, so dass weitere Führungsmittel für das zu erfassende Schussfadenende
nicht erforderlich sind. Nach dem Rietanschlag werden die Enden des Schussfadens
42 durch die je gegen ihre strichpunktiert dargestellte Stellung bewegten Legenadeln
113 in das folgende Webfach 5 eingelegt.
[0021] Die erfindungsgemässe Leistenlegevorrichtung ist nicht auf die Verwendung an Luftdüsenwebmaschinen
beschränkt. Entsprechende Vorrichtungen können auch an Webmaschinen anderer Bauart,
z.B. an Greiferwebmaschinen oder Projektilwebmaschinen, angewendet werden. Es ist
auch eine Ausführung möglich, bei der die Antriebsvorrichtung der Leistenlegevorrichtung
von einem im wesentlichen vertikal verlaufenden Gewebeabschnitt überdeckt ist.
1. Leistenlegevorrichtung für eine Webmaschine, mit einer vom gebildeten Gewebe (6)
überdeckten, im Abstand von einer durch einen Abschnitt der Gewebebahn bestimmten
Gewebeebene (6′) angeordneten Antriebsvorrichtung (14, 57, 72) für eine auf einer
Legenadelwelle (12, 66, 78, 82, 166) angeordnete Legenadel (13, 16, 90, 91, 113),
welche einen in einer Rotationsebene (30) in das Webfach (5) und aus diesem heraus
schwenkbaren Endabschnitt (13c) zum Einlegen eines jeweils aus dem Webfach (5) vorstehenden
Endes (42a) eines in einer Anschlagebene (31) eines Rietes (9) an das Gewebe (6) angeschlagenen
Schussfadens (42) in ein folgendes Webfach (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Legenadelwelle (12, 66, 78, 82, 166) von der Antriebsvorrichtung (14, 57,
72) aus, neben dem Geweberand (22, 86, 87), unter einem spitzen Winkel (α) zur Gewebeebene
(6′) geneigt, über diese hinaus in Richtung gegen das Webfach (5) verläuft, und dass
die Legenadel (13, 16, 90, 91, 113) an dem über die Gewebeebene (6′) vorstehenden
freien Ende der Legenadelwelle (12, 66, 78, 82, 166) befestigt ist, wobei die Rotationsebene
(30) der Legenadel (13, 16, 90, 91, 113) die Anschlagebene (31) des Rietes (9) gemäss
einer gedachten Linie (33) schneidet, welche, von der Antriebsvorrichtung (14, 57,
72) aus gesehen, jenseits der Gewebebahn verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legenadelwelle (12,
66, 78, 82, 166), in Gewebelaufrichtung gesehen, nach einem das Gewebe (6) führenden
Breithalter (7) angeordnet ist und die Gewebeebene (6′) in einem Bereich durchsetzt,
der sich zumindest teilweise über einen Abschnitt der Arbeitsbreite der Webmaschine
erstreckt, dessen Breitenabmessung dem Mass eines die Nennbreite (B) des gebildeten
Gewebes (6) reduzierenden Einsprungs (E) des Randes (22, 86, 87) des vom Breithalter
(7) ablaufenden Gewebeabschnitts gegenüber dem Rand des dem Breithalter (7) zulaufenden
Gewebeabschnitts entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legenadelwelle
(12, 66, 78, 82) mit ihrer Längsachse im wesentlichen parallel zu einer durch den
Geweberand (22, 86, 87) bestimmten, gedachten Vertikalebene (V) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legenadelwelle
(166) mit ihrer Längsachse unter einem spitzen Winkel γ zu einer durch den Geweberand
(22) bestimmten, gedachten Vertikalebene (V) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Legenadelwelle (66, 78, 82, 166) in einem die Gewebeebene (6′) durchsetzenden
Längenabschnitt eine Abkröpfung (67, 84, 85, 167) aufweist, deren hohle Seite (68)
dem Geweberand (22, 86, 87) zugekehrt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der in das Webfach (5) einschwenkbare Endabschnitt (13c) der Legenadel (13, 16, 90,
91, 113) kreisbogenartig, mit einem Krümmungsradius (R) ausgeführt ist, der im wesentlichen
seinem Abstand zur Legenadelwelle (12, 66, 78, 82, 166) entspricht und dass zumindest
dieser Endabschnitt (13c) mit einem Querschnitt ausgeführt ist, der sich jeweils über
einen Längenabschnitt einer Mantellinie (29a) eines gedachten Kegels (29) erstreckt,
dessen Grundfläche durch die Rotationsebene (30) der Legenadel (13, 16, 90, 91, 113)
bestimmt ist und dessen Spitze (29b) auf der Legenadelwelle (12, 66, 78, 82, 166)
liegt, wobei die jeweils bezüglich des Webfaches (5) tiefste Mantellinie (29a) im
wesentlichen mit einer die Höhe des Webfaches (5) unterteilenden Mittelebene (5a)
zusammenfällt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Legenadel (13) an
einer am freien Ende der Legenadelwelle (12) angebrachten Halterung (49) entlang
einer in der eingeschwenkten Stellung des Endabschnitts (13c) im wesentlichen parallel
zur Mittelebene (5a) des Webfachs (5) einstellbaren Führungsbahn (Nut 53) verstellbar
befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Legenadelwelle (12, 66, 78, 82, 166) mit einem Ende (20, 59) in einem Radial-Axial-Lager
(21, 60) der Antriebsvorrichtung (14, 57, 72) um ihre Längsachse drehbar gelagert
ist und ihre Hin- und Herdrehbewegung von einer Kurvenscheibe (23, 74) ableitet, welche
über eine Steuerwelle (24, 73) kontinuierlich angetrieben ist, und welche eine Steuernut
(25, 75) enthält, in der zwei Mitnehmer (26, 27; 63, 64; 76) geführt sind, die auf
einem mit dem Ende (20, 59) der Legenadelwelle (12, 66, 78, 82) verbundenen, die Kurvenscheibe
(23, 74) zumindest teilweise umgreifenden Führungsteil (28, 65, 77) angebracht sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsteil (65)
ringförmig ausgebildet und mit einem zum Ende (59) der Legenadelwelle (66) koaxialen
Wellenzapfen (61) versehen ist, der in dem dem Radial-Axial-Lager (60) gegenüberliegenden
Abschnitt des Gehäuses (62) der Antriebsvorrichtung (57) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sie neben der einen Legenadelwelle (79) eine zu dieser symmetrisch angeordnete zweite
Legenadelwelle (82) enthält, deren Legenadel (90) spiegelbildlich zur Legenadel (91)
der ersten Legenadelwelle (79) angeordnet ist, und dass die zweite Legenadelwelle
(82) über eine Kupplungseinrichtung in jeweils entgegengesetztem Drehsinn zur ersten
Legenadelwelle (79) antreibbar, mit der dieser zugeordneten Antriebsvorrichtung (72)
verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung
zwei miteinander kämmende, verzahnte Antriebsteile (Zahnsegmente 80 und 81) enthält,
welche je auf einer der Legenadelwellen (79 bzw. 82) angebracht sind.