[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Halterung für einen Visieraufsatz einer Handfeuerwaffe,
mit einer Schienenführung od.dgl. an der Waffengehäuseoberseite zum Einsetzen des
Visieraufsatzes und wenigstens einer im Bodenbereich der Schienenführung vorgesehenen
Gehäusebohrung zur Aufnahme eines am Visieraufsatz angreifenden Schraubenbolzens.
[0002] Handfeuerwaffen sind oft mit abnehmbaren Visieraufsätzen ausgestattet, um das Visier
der Waffe den jeweiligen Schießbedingungen u.dgl. anpassen und beispielsweise wunschgemäß
die eine oder andere Kimme, ein Zielfernrohr, ein Nachtzielgerät u.dgl. verwenden
zu können. Zur Befestigung werden die Visieraufsätze mit einem entsprechenden Schuh
in eine Schienenführung des Waffengehäuses eingesetzt und über eine Befestigungsschraube
fixiert, wobei bisher die Befestigungsschraube meist in einer Gehäusebohrung sitzt
und in ein entsprechendes Schraubenloch im Aufsatzschuh eingeschraubt werden muß.
Durch die Notwendigkeit, gleichzeitig mit dem Drehen der Befestigungsschraube den
Visieraufsatz zentriert an den Schraubenbolzen andrücken zu müssen, ohne anfangs den
Aufsatzschuh wegen hochstehenden Schraubenbolzens bereits in die Schienenführung eindrücken
und damit zentrieren zu können, ist das Montieren der Visieraufsätze bzw. das Wechseln
der Visieraufsätze zeitraubend und umständlich.
[0003] Es gibt auch schon Visieraufsätze, die mit von oben durch den Aufsatzkörper hindurchgeführten
und in Gewindebohrungen des Waffengehäuses od.dgl. einschraubbaren Schraubenbolzen
befestigt werden (US-A-4 208 821), doch ist eine solche Befestigung nicht weniger
mühsam, verlangt Schraubwerkzeuge und erfordert aus Platzgründen häufig ein Zerlegen
des Visieraufsatzes, um die Befestigungsschrauben zugänglich zu machen. Außerdem wurde
bereits vorgeschlagen, Visieraufsätze mittels eines Spannringes und eines Spannstückes
an der Waffe zu befestigen (DE-A-23 38 191), wobei das Spannstück eine Gewindemutter
aufnimmt, die das Festschrauben des eigentlichen Visieraufsatzes mit einer Befestigungsschraube
ermöglicht. Es kommt hier allerdings zu einer Halterung, die mehrere Losteile umfaßt
und keine exakte Ausrichtung gegenüber der Waffe erlaubt, wodurch sie als Halterung
für austauschbare Visieraufsätze ungeeignet ist.
[0004] Abgesehen von den eigentlichen Halterungen für Visieraufsätze, sind zum Justieren
dieser Visieraufsätze verschiedenste Stelleinrichtungen bekannt, die durch das Zusammenwirken
von Stellschrauben und Stellmuttern Stellbewegungen des Visiers der Höhe und/oder
Seite nach zulassen, wobei gegebenenfalls die Stellschraube zusätzlich auch zur Sicherung
der Aufsatzhalterung dient (US-A-936 807 ,US-A-4 200 989, AT-B-196 756). Eine starre,
unverrückbare Befestigung der Visieraufsätze auf der Waffe allein durch solche Stelleinrichtungen
ist aber von vornherein ausgeschlossen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine
Halterung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die verhältnismäßig einfach
aufgebaut ist und eine leichte, geschickte Handhabung auch beim Aufsetzen größerer
Zielgeräte gewährleistet.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß in der Gehäusebohrung eine dem Schraubenbolzen
des Visieraufsatzes zugeordnete Befestigungsmutter drehbar und gegen die Kraft einer
Hilfsfeder einwärts drückbar abgestützt ist und auf der Befestigungsmutter axial verschiebbar,
aber drehfest eine in einer Gehäusedurchbrechung liegende Rändelscheibe od.dgl. sitzt.
Ein mit seinem Schraubenbolzen an der Befestigungsmutter angesetzter Visieraufsatz
läßt sich daher unter einem Zurückdrängen der Befestigungsmutter in die Schienenführung
niederdrücken und dadurch ohne Schwierigkeiten drehfest und zentriert auf der Waffe
halten, bis durch einfaches Verdrehen der Rändelscheibe die Befestigungsmutter ordnungsgemäß
auf den Schraubenbolzen aufgeschraubt und der Visieraufsatz fixiert ist. Auf Grund
der nachgiebigen Abstützung der Befestigungsmutter kann demnach der Visieraufsatz,
einwandfrei justiert, voll in die Schienenführung eingesetzt werden, bevor noch eine
Schraubbefestigung erfolgt, so daß diese Schraubbefestigung mit exakt aufeinander
ausgerichteten Schraubbefestigungsteilen leichtgängig, schnell und exakt zustandekommt
und auch bei zwei und mehr Befestigungsschrauben keine Schwierigkeiten bereitet.
[0007] Ist erfindungsgemäß die Rändelscheibe od.dgl. umfangseitig mit im Durchmesser an
einen Riemenbügelbolzen od.dgl. der Handfeuerwaffe angepaßten Radialbohrungen versehen,
können solche Riemenbügelbolzen von der Waffe abgenommen und als Werkzeug zum Festspannen
oder Lösen der Befestigungsmutter genutzt werden.
[0008] Weist die Handfeuerwaffe einen oberhalb des Laufes im Gehäuse geführten, in seiner
Ausgangslage verrastbaren Spannschieber auf, ist gemäß einer besonders günstigen Weiterbildung
der Erfindung die Gehäusebohrung bis zur Spannschieberführung abwärts verlängert und
die Hilfsfeder der Befestigungsmutter an einem in die Spannschieberführung vorragenden,
mit einer Rastausnehmung und/oder einer Führungsnut des Spannschiebers zusammenwirkenden
Rastkörper abgestützt. Damit wirkt die Hilfsfeder zur nachgiebigen Abstützung der
Befestigungsmutter gleichzeitig als Rastfeder der Spannschieberraste und es kommt
zu einer besonders rationellen, platzsparenden Konstruktion, die eine Kombination
von Visieraufsatzhalterung und Spannschieberverrastung ergibt.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand einer teilgeschnittenen Seitenansicht
eines Teiles einer Handfeuerwaffe mit erfindungsgemäßer Halterung näher veranschaulicht.
[0010] Eine Handfeuerwaffe 1 weist an der Oberseite ihres Waffengehäuses 2 eine Schienenführung
3 zum Einsatz eines Visieraufsatzes 4 auf, wobei zur Befestigung dieses mit einem
Schraubenbolzen 5 bestückten Visieraufsatzes 4 in einer normal zur Schienenführung
3 verlaufenden Gehäusebohrung 6 eine dem Schraubenbolzen 5 zugeordnete Befestigungsmutter
7 drehbar und außerdem gegen die Kraft einer Hilfsfeder 8 einwärts drückbar abgestützt
ist. Zur Verdrehung der Befestigungsmutter 7 gibt es eine Rändelscheibe 9, die in
einer Gehäusedurchbrechung 10 liegt und drehfest, beispielsweise über einen Innensechskant
od.dgl., aber axial verschiebbar auf der Befestigungsmutter 7 sitzt. Trotz der Verdrehbarkeit
der Befestigungsmutter 7 über die Rändelscheibe 9 bleibt die Mutter daher innerhalb
der Gehäusebohrung 6 axial verschiebbar, so daß zum Befestigen des Visieraufsatzes
4 dieser zentrierend in die Schienenführung 3 niedergedrückt werden kann, da der
Schraubenbolzen 5 die Befestigungsmutter 7 zurückdrängt und dabei ausgerichtet auf
dieser aufsitzt. Sobald nun die Rändelscheibe 9 verdreht wird, greift die Befestigungsmutter
7 und wird zum Festspannen des Visieraufsatzes 4 mit dem Schraubenbolzen 5 verschraubt.
Zum besseren Verspannen dieser Verschraubung läßt sich in Radialbohrungen 9a der Rändelscheibe
9 ein Bolzen der Waffe od.dgl. als Werkzeug einsetzen. Eine exakte, leicht zu handhabende
Halterung des Visieraufsatzes 4 ist gewährleistet.
[0011] Besitzt die Handfeuerwaffe 1, wie angedeutet, einen oberhalb des Laufes 11 längsgeführten
Spannschieber 12, der beispielsweise an einem Mitnehmer 13 eines gegen die Kraft einer
Rückstellfeder 14 zum Spannen einer nicht weiter dargestellten Abschußvorrichtung
verschiebbar geführten Gleitstückes 15 angreift, läßt sich die Halterung des Visieraufsatzes
gleichzeitig auch als Raste für den Spannschieber 12 nützen. Dazu ist die Gehäusebohrung
6 bis zur Spannschieberführung 16 verlängert und im gewindelosen, nach innen offenen
Ende der Befestigungsmutter 7 axial verschiebbar ein durch die Hilfsfeder 8 belasteter
Rastkörper 17 eingesetzt, der in die Spannschieberführung 16 vorragt und mit einer
Rastausnehmung 18 sowie einer Führungsnut 19 des Spannschiebers 12 zusammenwirkt.
Die Befestigungsmutter 7 dient daher neben ihrer eigentlichen Aufgabe zum Festspannen
des Visieraufsatzes 4 zur Aufnahme einer Raste für den Spannschieber 12, die durch
das Zusammenwirken von Rastkörper 17 und Rastausnehmung 18 bzw. Führungsnut 19 überwindbare
Endanschläge für die Spannschieberbewegung ergibt und einerends den Spannschieber
12 in eingeschobener Ausgangslage durch den Eingriff des Rastkörpers 17 in die Rastausnehmung
18 fixiert und andernends nach dem bewußten Hochdrücken des Rastkörpers 17 durch ein
bewußtes Anziehen des Spannschiebers 12 dessen Abnehmen aus der Spannschieberführung
16 bei einer Zerlegung der Waffe erlaubt.
1. Halterung für einen Visieraufsatz (4) einer Handfeuerwaffe (1), mit einer Schienenführung
(3) od.dgl. an der Waffengehäuseoberseite zum Einsetzen des Visieraufsatzes (4) und
wenigstens einer im Bodenbereich der Schienenführung (3) vorgesehenen Gehäusebohrung
(6) zur Aufnahme eines am Visieraufsatz (4) angreifenden Schraubenbolzens (5), dadurch gekennzeichnet, daß in der Gehäusebohrung (6) eine dem Schraubenbolzen (5) des Visieraufsatzes (4)
zugeordnete Befestigungsmutter (7) drehbar und gegen die Kraft einer Hilfsfeder (8)
einwärts drückbar abgestützt ist und auf der Befestigungsmutter (7) axial verschiebbar,
aber drehfest eine in einer Gehäusedurchbrechung (10) liegende Rändelscheibe (9) od.dgl.
sitzt.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rändelscheibe (9) od.dgl. umfangseitig mit im Durchmesser an einen Riemenbügelbolzen
od.dgl. der Handfeuerwaffe (1) angepaßten Radialbohrungen (9a) versehen ist.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Handfeuerwaffe (1) einen oberhalb
des Laufes (11) im Gehäuse (2) geführten in seiner Ausgangslage verrastbaren Spannschieber
(12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusebohrung (6) bis zur Spannschieberführung (16) abwärts verlängert
und die Hilfsfeder (8) der Befestigungsmutter (7) an einem in die Spannschieberführung
(16) vorragenden, mit einer Rastausnehmung (18) und/oder einer Führungsnut (19) des
Spannschiebers (12) zusammenwirkenden Rastkörper (17) abgestützt ist.