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EP 0 360 875 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.04.1990 Patentblatt 1990/14 |
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Anmeldetag: 02.09.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B30B 15/04 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Anmelder: Gräbener Pressensysteme GmbH & Co. KG |
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D-57250 Netphen (DE) |
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Erfinder: |
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- Hillingrathner, Franz
D-5902 Netphen 3 (DE)
- Hoffmann, Friedhelm
D-5901 Wilnsdorf (DE)
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Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al |
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Patentanwälte,
Andrejewski, Honke & Partner,
Postfach 10 02 54 D-45002 Essen D-45002 Essen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Bemerkungen: |
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Amended claims in accordance with Rule 86 (2) EPC. |
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Umformmaschine, insbesondere mechanische Presse |
(57) Bei einer Umformmaschine, insbesondere mechanische Presse sind zwei geradlinig relativ
zueinander bewegbare Maschinenteile (1, 2) vorhanden, wobei das eine Maschinenteil
(1) mit in Bewegungsrichtung (3) verlaufenden Führungsflächen (4, 4′) an Gegenführungsorganen
(5) des anderen Maschinenteils (2) geführt ist. Herstellungstechnisch und gebrauchstechnisch
wesentlich günstiger als bisher ist es, wenn die Gegenführungsorgane (5) als Kugelkalotten
(6) aus einem gleitfähigen Material ausgeführt sind, die mit ihrer ebenen Kalottenfläche
(7) an der zugeordneten Führungsfläche (4, 4′) und mit ihrer kugeligen Kalottenfläche
(8) jeweils an einer entsprechenden Kugelabschnittsfläche (9) eines etwa senkrecht
zur Bewegungsrichtung (3) im zugeordneten Maschinenteil (2) verstellbaren Kugelpfannenkörpers
(10) anliegen.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Umformmaschine, insbesondere mechanische Presse, mit
zwei geradlinig relativ zueinander bewegbaren Maschinenteilen, wobei das eine Maschinenteil
mit in Bewegungsrichtung verlaufenden Führungsflächen an Gegenführungsorganen des
anderen Maschinenteils geführt ist. - Bei den mechanischen Pressen kann es sich um
Kniehebel-,Gelenk-, Kurbel- oder Exzenterpressen - mit Unterantrieb oder Oberantrieb
- handeln. Bei den Maschinenteilen handelt es sich dann um den Pressenrahmen und das
Pressengehäuse bzw. den Stößel und den Ständer.
[0002] Bei den aus der Praxis bekannten, druckschriftlich nicht näher belegten Umformmaschinen
der genannten Art bestehen auch die Gegenführungsorgane aus sich in Bewegungsrichtung
über den gesamten Bewegungsweg erstreckenden Führungsflächen. Dabei kann es sich
um durchgehende außenliegende oder innenliegende Vierfach-V-Führungen oder durchgehende
außenliegende Achtfach-Flachführungen handeln. Nachteilig ist zunächst, daß in den
meisten Fällen infolge von Fertigungsungenauigkeiten ein manuelles Einschaben der
Führungsflächen erforderlich ist, um den erforderlichen Flächentraganteil zu erreichen.
Im Betrieb treten bei unsymmetrischem Kraftangriff und einer daraus resultierenden
Kipptendenz von Rahmen bzw. Stößel sogenannte Kantenträger an den Enden der Führungsflächen
und damit örtlicher sowie ungleichmäßiger Verschleiß auf. Die Führungsflächen werden
zunehmend ballig und das Kippspiel des Rahmens nimmt zu. Eine Nachstellung der Führungsflächen
bringt bei balligen Laufflächen keine wesentliche Verringerung des Kippspiels, sondern
nur eine Erwärmung des mittleren Abschnittes der Führungsfläche. Bei Reparatur müssen
beide Maschinenteile demontiert, Gleitbeläge ersetzt und Führungsflächen nachgearbeitet
werden, was zeitraubend und kostenspielig ist. Darüber hinaus sind bei Pressenrahmen
infolge ihres speziellen Verformungsverhaltens (Einschnürung im Mittelabschnitt,
Verbreiterung am Rahmenende) nur außenliegende oder nur innenliegende Führungsflächen
grundsätzlich nachteilig, weil bei Belastung jeweils ein Ende der Führungsfläche "aufmacht",
d. h. sich die Rahmenfläche von der Führungsfläche entfernt und das Spiel vergrößert.
Ein weiterer Nachteil V-förmig angeordneter Führungsflächen ist in einer durch Kraftzerlegung
bedingten gegenseitigen Beeinflussung der beiden Führungsebenen bei Verschleiß-
oder Spielvergrößerung zu sehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umformmaschine der eingangs genannten
Art so weiter zu entwickeln, daß die Fertigung der Führung vereinfacht und eine einfachere
Anpassung der einander zugeordneten Führungsorgane möglich ist.
[0004] Hierzu lehrt die vorliegende Erfindung, daß die Gegenführungsorgane als Kugelkalotten
aus einem gleitfähigen Material ausgeführt sind, die mit ihrer ebenen Kalottenfläche
an der zugeordneten Führungsfläche und mit ihrer kugeligen Kalottenfläche jeweils
an einer entsprechenden Kugelabschnittsfläche eines etwa senkrecht zur Bewegungsrichtung
im zugeordneten Maschinenteil verstellbaren Kugelpfannenkörpers anliegen.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß sich die Führungsflächen
und ebenen Flächen der Kugelkalotten aufgrund der in allen Richtungen möglichen Ver
schwenkbarkeit der Kugelkalotten in den Kugelpfannenkörpern unter allen Umständen
selbsttätig anpassen und eine hydrodynamische Schmierung gewährleisten. Bei der Fertigung
sind keine manuellen Nacharbeiten nötig. Bei einer Anordnung der Gegenführungsorgane
jeweils parallel zu den beiden Führungsebenen ist eine gegenseitige Beeinflussung
durch Kraftkomponenten nicht mehr gegeben. Die einzelnen Gegenführungsorgane sind
unabhängig voneinander und abhängig von jeweiligen örtlichen Verhältnissen und Anforderungen
zustellbar. Die Kugelkalotten können bei Verschleiß rasch und unproblematisch von
außen ersetzt werden, ohne daß zeitraubende Maschinendemontage erforderlich ist. Die
Elemente können bei einer Rahmenführung so angeordnet werden, daß die durch Belastung
hervorgerufenen Rahmenverformungen zu einer Spielverkleinerung und damit zu einer
präziseren Führung führen.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 zueinander senkrechte Schnitte durch eine mechanische Presse mit Rahmenführung
und
Fig. 3 und 4 zueinander senkrechte Schnitte durch eine mechanische Presse mit Stößelführung.
[0007] Die in den Figuren dargestellten mechanischen Pressen weisen zwei geradlinig relativ
zueinander bewegbare Maschinenteile 1, 2 (Pressenrahmen und Pressengehäuse bzw. Stößel
und Ständer) auf. Das eine Maschinenteil 1 ist mit in Bewegungsrichtung 3 verlaufenden
Führungsflächen 4, 4′ an Gegenführungsorganen 5 des anderen Maschinenteils 2 geführt.
[0008] Die Gegenführungsorgane 5 sind als Kugelkalotten 6 aus einem gleitfähigen Material
ausgeführt, die mit ihrer ebenen Kalottenfläche 7 an der zugeordneten Führungsfläche
4, 4′ und mit ihrer kugeligen Kalottenfläche 8 jeweils an einer entsprechenden Kugelabschnittsfläche
9 eines senkrecht zur Bewegungsrichtung 3 im zugeordneten Maschinenteil 2 verstellbaren
Kugelpfannenkörpers 10 anliegen. Die Kugelkalotten 6 bestehen aus Bronze oder Kunststoff
bzw. aus Bronze und einem die ebene Kalottenfläche 7 aufweisenden Kunststoffeinsatz.
Die Kugelpfannenkörper 10 sind mit einem Außengewinde in das zugeordnete Maschinenteil
2 eingeschraubt und mittels eines rückwärtigen Gewindeschaftes 11 gegen dieses Maschinenteil
2 verspannt.
[0009] Jeder Führungsfläche 4, 4′ sind zumindest zwei, im allgemeinen vier, an den Ecken
eines Rechteckes gelegene Gegenführungsorgane 5 zugeordnet. Bei der Ausführungsform
nach den Fig. 1 und 2 sind den äußeren Führungsflächen 4, die parallel zur Rahmenebene
liegen, jeweils vier dieser Gegenführungsorgane 5 zugeordnet. Darüber hinaus weist
der Rahmen 1 senkrecht zu diesen Führungsflächen 4 liegende innere und äußere Führungsflächen
4′ auf. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der Rahmen 1 mit seinen inneren
Führungsflächen 4′ nur an oberen Paaren von Gegenführungsorganen 5 und mit seinen
gegegenüberliegenden äußeren Führungsflächen 4′ lediglich an unteren Paaren von Gegenführungsorganen
5 geführt ist. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 sind jeder Führungsfläche
4, 4′ vier, an den Ecken eines Rechtecks liegende Gegenführungsorgane 5 zugeordnet.
1. Umformmaschine, insbesondere mechanische Presse, mit zwei geradlinig relativ zueinander
bewegbaren Maschinenteilen (1, 2), wobei das eine Maschinenteil (1) mit in Bewegungsrichtung
(3) verlaufenden Führungsflächen (4, 4′) an Gegenführungsorganen (5) des anderen
Maschinenteils (2) geführt ist, da- durch gekennzeichnet, daß die Gegenführungsorgane (5) als Kugelkalotten (6) aus einem gleitfähigen Material
ausgeführt sind, die mit ihrer ebenen Kalottenfläche (7) an der zugeordneten Führungsfläche
(4, 4′) und mit ihrer kugeligen Kalottenfläche (8) jeweils an einer entsprechenden
Kugelabschnittsfläche (9) eines etwa senkrecht zur Bewegungsrichtung (3) im zugeordneten
Maschinenteil (2) verstellbaren Kugelpfannenkörpers (10) anliegen.
2. Umformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelkalotten (6)
aus Bronze und/oder Kunststoff bestehen.
3. Umformmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelpfannenkörper
(10) mit einem Außengewinde in das zugeordnete Maschinenteil (2) eingeschraubt und
mittels eines rückwärtigen Gewindeschaftes (11) gegen dieses Maschinenteil (2) verspannt
sind.
4. Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Führungsfläche (4, 4′) zumindest zwei Gegenführungsorgane (5) zugeordnet sind.
5. Umformmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gegenführungsorgane
(5) in Bewegungsrichtung mit Abstand voneinander angeordnet sind.
6. Umformmaschine nach Anspruch 4 in der Ausführungsform für eine Umformmaschine mit
Rahmenführung, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) mit inneren Führungsflächen
(4′) an oberen Gegenführungsorganen (5) und mit gegenüberliegenden äußeren Führungsflächen
(4′) an unteren Gegenführungsorganen (5) geführt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Unformmaschine, insbes. mechanische Presse, mit zwei geradlinig relativ zueinander
bewegbaren Maschinenteilen, wobei das eine Maschinenteil mit in Bewegungsrichtung
parallel und senkrecht zueinander verlaufenden ebenen Führungsflächen an den Gegenführungsflächen
aufweisenden Gegenführungsorganen des anderen Maschinenteils geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Führungsfläche (4,4') zumindest zwei, in Bewegungsrichtung mit Abstand
voneinander angeordnete Gegenführungsorgane (5) zugeordnet sind, und daß jedes Gegenführungsorgan
(5) als Kugelkalotte (6) aus einem gleitfähigen Material ausgeführt ist, die mit ihrer
ebenen Kalottenfläche (7) an der zugeordneten Führungsfläche (4 bzw. 4') und mit ihrer
kugeligen Kalottenfläche (8) an einer entsprechenden Kugelabschnittsfläche (9) eines
etwa senkrecht zur Bewegungsrichtung (3) im zugeordneten Maschinenteil (2) verstellbaren
Kugelpfannenkörpers (10) aufliegt.
2. Umformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelkalotten (6)
aus Bronze und/oder Kunststoff bestehen.
3. Umformmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelpfannenkörper
(10) mit einem Außengewinde in das zugeordnete Maschinenteil (2) eingeschraubt und
mittels eines rückwärtigen Gewindeschaftes (11) gegen dieses Maschinenteil (2) verspannt
sind.
4. Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in der Ausführungsform für eine
Umformmaschine mit Rahmenführung, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) mit inneren
Führungsflächen (4') an oberen Gegenführungsorganen (5) und mit gegenüberliegenden
äußeren Führungsflächen (4') an unteren Gegenführungsorganen (5) geführt ist.
