(19)
(11) EP 0 360 879 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.04.1990  Patentblatt  1990/14

(21) Anmeldenummer: 88115754.9

(22) Anmeldetag:  24.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B63H 21/21
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL SE

(71) Anmelder: Bednarek, Josef
D-4030 Ratingen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Bednarek, Josef
    D-4030 Ratingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al
Patentanwälte, Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Steuerrad für Schiffe, insbesondere für Segelyachten


    (57) Bei einem Schiff, insbesondere einer Segelyacht, werden das Ruder von einem Steuerrad 1 und der Motorantrieb von einem Antriebsschaltorgan (2) betätigt. Das Steuerrad (1) ist um eine zur Schiffslängsachse parallele Horizontalachse (3) verdrehbar an der Heckseite einer vertikalen Steuersäule (4) gelagert. Auch das Antriebsschaltorgan (2) ist um eine Horizontalachse (5) verschwenkbar an der Steuersäule (4) gelagert. Zur leichteren Bedienbarkeit ist das Antriebs­schaltorgan (2) mit seiner Horizontalachse (5) mit der Horizontalachse (3) des Steuerrades (1) zusammenfallend heckseitig vor dem Steuerrad (1) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schiff, inbesondere eine Segelyacht, mit einem von einem Steuerrad betätigbaren Ruder und einem von einem Antriebsschaltorgan betätigbaren Motorantrieb, wo­bei das Steuerrad um eine zur Schiffslängsachse parallele Horizontalachse verdrehbar an der Heckseite einer vertikalen Steuersäule und das Antriebsschaltorgan um eine Horizontal­achse verschwenkbar an der Steuersäule gelagert sind.

    [0002] Schiffe der genannten Art sind in verschiedenen Ausführungs­formen bekannt. Das regelmäßig aus einem Hebel bestehende Antriebsschaltorgan ist um einen Winkel von etwas mehr als 180° verschwenkbar; in seiner Mittelstellung erfolgt kein Antrieb, zunehmende Verschwenkung zum Bug hin bedeutet zu­nehmenden Vortrieb und zunehmende Verschwenkung zum Heck hin zunehmende Rückwärtsfahrt. In der Praxis ist das besagte Antriebsschaltorgan mit seiner Horizontalachse stets senk­recht zur Horizontalachse des Steuerrades und mit erheblichem Abstand unter dieser Horizontalachse an der Steuerbordseite der Steuersäule angeordnet. Diese Anordnung ist von großem Nachteil: Zum Betätigen des Antriebsschaltorganes muß der Steuermann weit über das Steuerrad nach unten greifen. Kleinere Menschen müssen sich sogar über das Steuerrad beugen. Nachteilig ist in jedem Fall, daß der Steuermann beim Betä­tigen des Antriebsschaltorganes entsprechend seiner Ober­körperhaltung nach unten und nicht mehr wie erforderlich zum Bug hin schaut. Letzteres ist aber gerade dann erforderlich, wenn das Antriebsschaltorgan zu betätigen ist, nämlich beim Manövrieren. Folglich kommt es beim Manövrieren insoweit oft zu Havarien. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß ein Steuer­mann für ein Schiff der in Rede stehenden Art im allgemeinen ein Freizeitsportler ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schiff der eingangs genannten Art für das Antriebsschaltorgan einen anderen Platz zu finden, bei dessen Betätigung der Steuer­mann seine normale aufrechte Haltung beibehalten kann.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das Antriebsschaltorgan mit seiner Horizontalachse mit der Horizontalachse des Steuerrades zusammenfallend heck­seitig vor dem Steuerrad angeordnet ist.

    [0005] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht mithin darin, daß der Steuermann des Schiffes ohne große Schwierig­keiten mit der einen Hand das Steuerrad und mit der anderen Hand das Antriebsschaltorgan betätigen kann, ohne seine Körperhaltung und insbesondere die Blickrichtung ändern zu müssen. Mit anderen Worten ist das Manövrieren eines solchen Schiffes erheblich erleichtert. Jedenfalls dürften Havarien so schnell nicht mehr vorkommen.

    [0006] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Er­findung mehrere Möglichkeiten. So weist das Antriebsschalt­organ vorzugsweise eine kleinere radiale Erstreckung als das Steuerrad auf. Das Antriebsschaltorgan kann wie üblich als Hebel ausgebildet sein. Es besteht aber ohne weiteres auch die Möglichkeit, daß Antriebsschaltorgan als Rad aus­ zubilden. Bei den in Rede stehenden Schiffen sind das Steuer­rad und das Antriebsschaltorgan regelmäßig jeweils nur auf einer in der Steuersäule gelagerten Welle befestigt; für die erfindungsgemäße Anordnung des Steuerrades wird die Anordnung dann zweckmäßigerweise so getroffen, daß die Welle des Antriebsschaltorganes über einen Teil ihrer Länge von der als Hohlwelle ausgebildeten Welle des Steuerrades konzentrisch umgeben ist.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungs­beispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine von der Heckseite des Schiffes gesehene Vorder­ansicht eines Teils eines Schiffes und

    Fig. 2 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 1.



    [0008] Ein Schiff, insbesondere eine Segelyacht, ist mit einem von einem Steuerrad 1 betätigbaren Ruder und einem von einem An­triebsschaltorgan 2 betätigbaren Motorantrieb versehen. Ruder und Motorantrieb sind im einzelnen nicht dargestellt. Das Steuerrad 1 ist um eine zur Schiffslängsachse parallelen Horizontalachse 3 verdrehbar an der Heckseite einer ver­tikalen Steuersäule 4 gelagert. Auch das Antriebsschaltorgan 2 ist an der Steuersäule 4 gelagert, und zwar um eine Hori­zontalachse 5 verschwenkbar. Wie man aus den Figuren ohne weiteres entnimmt, ist dieses Antriebsschaltorgan 2 heck­seitig vor dem Steuerrad 1 so angeordnet, daß seine Hori­zontalachse 5 mit der Horizontalachse 3 des Steuerrades 1 zusammenfällt.

    [0009] Das Antriebsschaltorgan 2 ist als Hebel ausgebildet, der eine radiale Erstreckung aufweist, die kleiner als der Durchmesser des Steuerrades 1 ist. Im übrigen erkennt man insbesondere aus der Fig. 2, daß das Steuerrad 1 und das Antriebsschaltorgan 2 jeweils auf einer in der Steuersäule 4 gelagerten Welle 6 bzw. 7 befestigt sind. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Welle 7 des Antriebsschalt­organes 2 über einen Teil ihrer Länge von der als Hohlwelle ausgebildeten Welle 6 des Steuerrades 1 konzentrisch umge­ben ist. Innerhalb der Steuersäule 4 sind auf den Wellen 6, 7 entsprechende Ritzel 8 angeordnet, an denen die Dreh- bzw. Schwenkbewegungen der Wellen 6, 7 abgegriffen werden. Das Antriebsschaltorgan 2 ist um einen Winkel von etwa 220° verschwenkbar. Das ist in Fig. 1 angedeutet. In der verti­kalen Mittelstellung erfolgt weder ein Vorbetrieb, noch eine Rückwärtsfahrt. Bei einem Verschwenken im Uhrzeiger­sinn würde das Schiff zunehmend vorbewegt werden. Ein Ver­schwenken im Gegenuhrzeigersinn bedeutet zunehmende Rück­wärtsfahrt.


    Ansprüche

    1. Schiff, insbesondere Segelyacht, mit einem von einem Steuerrad (1) betätigbaren Ruder und einem von einem An­triebsschaltorgan (2) betätigbaren Motorantrieb, wobei das Steuerrad (1) um eine zur Schiffslängsachse parallele Hori­zontalachse (3) verdrehbar an der Heckseite einer vertikalen Steuersäule (4) und das Antriebsschaltorgan (2) um eine Horizontalachse (5) verschwenkbar an der Steuersäule (4) gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsschaltorgan (2) mit seiner Horizontalachse (5) mit der Horizontalachse (3) des Steuerrades (1) zu­sammenfallend heckseitig vor dem Steuerrad (1) angeordnet ist.
     
    2. Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsschaltorgan (2) eine kleinere radiale Erstreckung als das Steuerrad (1) aufweist.
     
    3. Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsschaltorgan (2) als Hebel ausgebildet ist.
     
    4. Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsschaltorgan (2) als Rad ausgebildet ist.
     
    5. Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Steuer­rad (1) und das Antriebsschaltorgan (2) jeweils auf einer in der Steuersäule (4) gelagerten Welle 6 bzw. 7 befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (7) des Antriebs­schaltorganes (2) über einen Teil ihrer Länge von der als Hohlwelle ausgebildeten Welle (6) des Steuerrades (1) kon­zentrisch umgeben ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht