[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn
belichteten Papierbildern mit einer Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern,
die kontinuierlich von der zu entwickelnden Fotopapierbahn durchlaufen wird.
[0002] Zum Entwickeln durchläuft eine belichtete Fotopapierbahn bzw. Fotopapierbahnen, die
endlos aneinander hängen, eine Entwicklungsvorrichtung. Zur Erzielung eines optimalen
Entwicklungsvorganges muß jedem der auf der zu entwickelnden Fotopapierbahn belichteten
Papierbilder eine bestimmte, konstante Verweilzeit, beispielsweise 45 Sekunden, zur
Verfügung stehen.
[0003] Somit wird die Zeit, die zum Entwickeln der Bilder benötigt wird, quasi von der Chemie
des Entwicklungsprozesses diktiert.
[0004] Die Entwicklungsvorrichtung und der Entwicklungsvorgang sind aber, besonders bei
einer mehr industriellen Herstellung von Fotopapierbildern in Großbetrieben der Fotoherstellungsbranche,
in den gesamten Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß eingebunden. Hierzu gehören
neben der Fotopapierentwicklung unter anderem die Bearbeitung der Negative, die Belichtung
der Fotopapierbahnen und das Schneiden der fertigen Papierfotos bis hin zu ihrer
Verpackung.
[0005] Diese der Entwicklungsstation zeitlich vorangehenden oder nachfolgenden Arbeitsstationen
könnten jedoch meistens eine höhere Arbeitsleistung erbringen, wenn der gesamte Arbeitsablauf
nicht auch den Entwicklungsprozeß beinhalten würde, dem durch die Chemie des Entwickelns
das Arbeitstempo vorgegeben wird, an dem sich zwangsläufig auch die übrigen Arbeitsstationen
orientieren müssen, um keinen Stau im Entwicklungsprozeß zu verursachen. Die Arbeitsstationen
arbeiten normalerweise unabhängig voneinander, um die Auswirkungen der Arbeitstempo-Diskrepanz
möglichst gering zu halten.
[0006] Es ist aber auch schon einmal vorgeschlagen worden, die Arbeitsstationen miteinander
zu koppeln, dann ist es aber beim Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß von Fotopapierbildern
so, daß die Entwicklungsvorrichtung die Arbeitsleistung vorbestimmt und alle anderen
Arbeitsstationen sich notgedrungen hiernach richten.
[0007] Dies ist aus Rentabilitätsgründen unbefriedigend. Beispielsweise ist die Belichtungsvorrichtung
zur Belichtung des Fotopapiers die teuerste Vorrichtung im gesamten Arbeitsprozeß,
die von sich aus in einem sehr hohen Arbeitstempo gefahren werden könnte, aber bei
verbundener Arbeitsweise wegen des nachfolgenden Enbtwicklungsprozesses ständig gedrosselt
werden müßte. Diese teure Maschine würde dadurch nicht ausgelastet.
[0008] Auch die dem Entwicklungsprozeß nachfolgenden Arbeitsstationen, die zum Teil kostenintensiv
mit Arbeitskräften besetzt sind, müßten häufig auf die Entwicklungsvorrichtung in
ihrem Arbeitstempo Rücksicht nehmen und wären daher auch nicht immer ausgelastet,
wenn sie mit der Entwicklungsvorrichtung verbunden sind. Deshalb hat sich die Verbundfahrweise
nicht durchgesetzt.
[0009] Hinzu kommt, daß sich die Arbeitsleistungen der dem Entwicklungsprozeß vorangehenden
und nachfolgenden Arbeitsstationen im zeitlichen Verlauf hin und wieder ändern. In
der vorangehenden Arbeitsstation beispielsweise, weil in der Belichtungsvorrichtung
(Printer) andere Papierbildformate belichtet wer den, wozu die Durchlaufgeschwindigkeit
im Printer geändert werden muß. Wird nämlich das Format der Papierbilder auf der
Fotopapierbahn kleiner als das der vorhergehenden, so kann die zu belichtende Fotopapierbahn
pro Belichtungsvorgang nur um die Formatlänge eines Papierbildes weitertransportiert
werden, also pro Belichtungsvorgang um eine kürzere Wegstrecke als vorher. Die Dauer
eines Belichtungsvorganges bleibt normalerweise konstant. Dies hat zur Folge, daß
sich die Transportgeschwindigkeit der Fotopapierbahn bei kleinerem Format der Fotopapierbilder
verringern muß. Dadurch ändert sich somit auch die Auslastung dieser Arbeitsstation.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Entwicklungsverfahren so zu
verbessern, daß es sich rentabler in den Papierfoto-Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß
(Finishing) einfügt.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Durchlaufgeschwindigkeit
der Fotopapierbahn in der Entwicklungsvorrichtung immer an die Geschwindigkeitsverhältnisse,
insbesondere auch an eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit, vor- oder nachgeschalteter
Arbeitsstationen angepaßt wird.
[0012] Aufgrund dieser erfinderischen Maßnahme wird mit Vorteil der gesamte Arbeitsprozeß
nicht mehr wie früher vom Entwicklungsprozeß diktiert, sondern bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren richtet sich der Entwicklungsprozeß in seiner Arbeitsgeschwindigkeit nach
den übrigen Arbeitsstationen, so daß diese besser ausgelastet werden und damit eine
höhere Arbeitsleistung und Rentabilität erzielt wird.
[0013] Bei dem früher vorgeschlagenen Verbundverfahren mußte bei der Foto-Endverarbeitung
im Großfinishing auf eine optimale Auslastung verzichtet und der gesamte Arbeitsprozeß
dem Diktat des Entwicklungsprozesses unterworfen werden. Deshalb waren die vorhergehenden
und nachfolgenden Arbeitsstationen vom Entwicklungsvorgang dadurch abgekoppelt worden,
daß die Fotopapierbahnen in Rollen dem Entwicklungsprozeß zugeführt und auch wieder
aufgerollt abgeführt wurden.
[0014] Zum Teil wurden die Belichtungsvorrichtung und die Entwicklungsvorrichtung miteinander
verbunden, diese Verbindung fand aber nur über einen Zwischenspeicher statt. Bei dieser
indirekten Verbindung mußte sich die Belichtungsvorrichtung, wie bereits eingangs
geschildert, in unrentabler Weise an die Arbeitsgeschwindigkeit der Entwicklungsvorrichtung
anpassen, indem sie den Speicher immer nur soweit füllte, wie er von der Entwicklungsvorrichtung
leergearbeitet werden konnte. Bei Arbeitsgeschwindigkeitsänderungen in der Belichtungsvorrichtung,
z.B. durch Formatwechsel, mußte der gesamte Arbeitsprozeß zeitweilig völlig zum Stillstand
gebracht werden, um sich den neuen Verhältnissen anpassen zu können.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren richtet sich die Entwicklungsvorrichtung in
ihrer Arbeitsgeschwindigkeit nach den übrigen Arbeitsstationen, so daß nun mit Vorteil
auch eine direkte Verbindung von Belichtungsvorrichtung und Entwicklungsvorrichtung
möglich ist, bei der die Belichtungsvorrichtung, möglichst voll ausgelastet, das
Arbeitstempo bestimmt. Erst bei der erfindungsgemäßen Weiterbildung des Verfahrens
paßt sich der Entwicklungsprozeß gleitend dem geänderten Geschwindigkeitsbedarf an.
Die Entwicklungsvorrichtung kann auch direkt mit nachfolgenden Arbeitsstationen verknüpft
werden.
[0016] Zur Erzielung eines optimalen Entwicklungsvorganges muß jedoch nach wie vor jedem
der auf der zu entwickelnden Fotopapierbahn belichteten Papierbilder eine bestimmte,
konstante Verweilzeit, beispielsweise 45 Sekunden, zur Verfügung stehen. Dies ist
gewährleistet, solange die Transportgeschwindigkeit der Fotopapierbahn durch die
Entwicklungsvorrichtung konstant ist, da auch der Durchlaufweg der Fotopapierbahn
durch die Entwicklungsvorrichtung konstant ist und der gewünschten Verweilzeit nach
der einfachen Formel Durchlaufweg geteilt durch die Geschwindigkeit angepaßt ist.
[0017] Probleme bei der Entwicklung treten jedoch auf, wenn sich die Transportgeschwindigkeit
der Fotopapierbahn, wie beim erfindungsgemäßen Verfahren, ändern können soll.
[0018] Ändert sich nämlich die Transportgeschwindigkeit der Fotopapierbahn in der Entwicklungsvorrichtung,
so hätte dies nachteilig zur Folge, daß die belichteten Fotopapierbilder die Entwicklungsvorrichtung
in einer falschen Geschwindigkeit durchlaufen, zu schnell oder zu langsam, so daß
kein optimaler Entwicklungsvorgang erreicht würde.
[0019] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, für die auch selbständiger
Schutz beansprucht wird, wird dieses Problem dadurch gelöst, daß bei veränderter Transportgeschwindigkeit
der Fotopapierbahn der Durchlaufweg des Fotopapiers durch die Entwicklungsvorrichtung
proportional dazu ebenfalls kontinuierlich verändert wird.
[0020] Bei bisherigen Entwicklungsvorrichtungen war eine solche kontinuierliche Durchlaufwegänderung
nicht möglich, und war auch nicht in dieser Weise nötig, da der Entwicklungsprozeß
häufig im Arbeitsprozeß separiert wurde.
[0021] Zwar war es auch bei früheren Entwicklungsvorrichtungen möglich, den Durchlaufweg
zu ändern, dies konnte aber nur stufenweise geschehen, und selbst dies wurde, wegen
des Umstandes der Umrüstung der Entwicklungsvorrichtung, meist nicht genutzt.
[0022] Bei herkömmlichen Entwicklungsvorrichtungen wird die zu belichtende Fotopapierbahn
über Umlenkrollen mäanderartig umgelenkt und geführt. Mäanderartig deshalb, um bei
möglichst geringem Platzbedarf überhaupt einen ausreichend großen Durchlaufweg für
relativ hohe Transportgeschwindigkeiten zu erreichen. Einige dieser Umlenkrollen
sind bei herkömmlichen Entwicklungsmaschinen lösbar angeordnet. Diese Umlenkrollen
können somit zur Veränderung des Durchlaufweges in ganz bestimmte, vorgegebene Positionen
umgesetzt werden. Beispielsweise sind diese umsetzbaren Umlenkrollen auf Steckleisten
montiert, an denen die Umlenkrollen umgesteckt und neu festgeschraubt werden können.
[0023] Diese herkömmliche Verfahrensweise und ebenfalls diese herkömmliche Vorrichtung
benötigten somit Umrüstzeiten und Arbeitskräfte, weswegen diese Umrüstung normalerweise
gar nicht vorgenommen wurde.
[0024] Beim erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem der Durchlaufweg kontinuierlich verändert
wird, kann mit Vorteil ein solches Umrüsten der Entwicklungsvorrichtung entfallen,
so daß die Entwicklungsvorrichtung auch nicht abgeschaltet werden muß, sondern fortdauernd
weiter arbeiten kann. Sie ist damit besser ausgelastet und rentabler. Die Arbeitsintensität
durch Arbeitskräfte wird verringert, wodurch ebenfalls eine bessere Rentabilität
erzielt wird.
[0025] Auch eine Änderung der Geschwindigkeiten vor- oder nachgeschalteter Arbeitsstationen
werden beim erfindungsgemäßen Verfahren ohne weiteres aufgefangen.
[0026] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Durchlaufweg verändert,
indem Umlenkpunkte für die Fotopapierbahn in der Entwicklungsvorrichtung, durch die
der Durchlaufweg vorgegeben wird, örtlich derart verändert werden, daß die Länge
des von ihnen gelenkten, in der Entwicklungsvorrichtung befindlichen Abschnittes
der Fototpapierbahn proportional zur geänderten Transportgeschwindigkeit mitgeändert
wird.
[0027] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden also Umlenkrollen oder dergleichen
kontinuierlich in ihrer Anordnung verändert, bis der Durchlaufweg wieder der veränderten
Transportgeschwindigkeit der Fotopapierbahn angepaßt ist, so daß die Verweilzeit
für das einzelne belichtete Papierbild in der Entwicklungsvorrichtung konstant bleibt.
[0028] Bei einer zu abrupten Veränderung des Durchlaufweges in der Entwicklungsvorrichtung
könnte es passieren, daß insbesondere die letzten belichteten Fotopapierbilder mit
dem alten Format, denen Bilder mit geändertem Format nachfolgen, zu lange oder zu
kurz, je nachdem wie sich die Transportgeschwindigkeit gerade ändert, in der Entwicklungsvorrichtung
verweilen.
[0029] Um diese Gefahr einer nicht optimalen Entwicklung zu minimieren, ist nach einer
nächsten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß der Durchlaufweg
langsam bis auf den zu erreichenden Proportionalwert geändert wird. Hierdurch wird
zusätzlich erreicht, daß die Spannung der Papierbahn sich nicht zu schnell ändert,
so daß Papierriß oder Papierdurchhängen vermieden wird.
[0030] Vorzugsweise wird der Durchlaufweg mittels geeigneter Steuereinrichtungen automatisch
geändert, so daß Arbeitskräfte entlastet werden und eine optimale Anpassung des Durchlaufweges
erzielt wird.
[0031] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, für die auch
selbständiger Schutz beansprucht wird, mit einem Gehäuse, in dem Umlenkrollen zum
Umlenken und Führen der zu entwickelnden Fotopapierbahn mit horizontalen Achsen in
Abständen zueinander und auf wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenniveaus angeordnet
sind, so daß die Fotopapierbahn im Gehäuse in Schlaufen mäanderförmig entlang dem
durch die Umlenkrollen vorgegebenen Durchlaufweg verläuft und mit einer oder mehreren
Antriebseinheiten, vorzugsweise einer den Umlenkrollen auf dem Papierweg vorgeschalteten
Eingangsantriebseinheit und einer den Umlenkrollen nachgeschalteten Ausgangsantriebseinheit,
mit denen die Eingangs- bzw. Ausgangsgeschwindigkeit der Fotopapierbahn vorgegeben
wird, zeichnet sich dadurch aus, daß wenigstens eine der Umlenkrollen derart verschiebbar
angeordnet ist, daß ihre Distanz zum anderen Umlenkrollenniveau veränderbar ist, und
daß eine Steuerantriebseinheit zum Antrieb der verschiebbaren Umlenkrolle vorgesehen
ist.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist mit Vorteil eine verschiebbar angeordnete
Umlenkrolle auf, die daher kontinuierlich lageveränderbar ist, wobei diese Lageveränderung
mit einer Antriebseinheit durchgeführt werden kann, was eine Arbeitserleichterung
bedeutet und außerdem den Vorteil hat, daß die Entwicklungsvorrichtung zur Veränderung
des Durchlaufweges nicht geöffnet zu werden braucht.
[0033] Nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Durchlaufweganpassung
mit Vorteil automatisch vorgenommen, und zwar durch eine einen Geschwindigkeitsparameter,
vorzugsweise einen Eingangsgeschwindigkeits-Parameter, der Fotopapierbahn registrierende
Registriereinrichtung zur Ansteuerung und Betätigung der Steuerantriebseinheit entsprechend
des registrierten Parameters. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß auch ein Ansteuern
der Ausgangsantriebseinheit durch die Registriereinrichtung möglich ist, insbesondere,
damit sich die korrekte Papierspannung der Fotopapierbahn einstellt.
[0034] Es kann bei dieser Weiterbildung der Vorrichtung auch ins Auge gefaßt werden, daß
die Registriereinrichtung Geschwindigkeitsparameter beider Antriebseinheiten registriert
und die Steuerantriebseinheit dann ansteuert und betätigt, wenn zwischen beiden
Antriebseinheiten eine Geschwindigkeitsdifferenz vorliegt.
[0035] Eine Geschwindigkeitsänderung wird bei vorgeschaltetem Printer, bei Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens von diesem vorgegeben, so daß sich entsprechend zunächst
die Eingangsgeschwindigkeit des Fotopapiers in der Entwicklungsvorrichtung ändert,
während die Ausgangsgeschwindigkeit zunächst solange beibehalten wird, bis sich die
Umlenkrollen auf die endgültige Position bewegt haben. Bei einem derartigen Verfahrensablauf
kann damit eine Geschwindigkeitsdifferenz als geeigneter Geschwindigkeitsparameter
zur Ansteuerung der Steuerantriebsein heit angesehen werden.
[0036] Nach einer nächsten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die verschiebbare
Umlenkrolle stufenlos, vorzugsweise auf einer Gleitführung, verschiebbar. Dies hat
den Vorteil, daß der Durchlaufweg auch geringfügigen Geschwindigkeitsänderungen
präzise angepaßt werden kann. Denkbar wäre auch eine nicht stufenlose Verschiebung,
beispielsweise auf Rasterschienen oder ähnlichem.
[0037] Egal welche Verschiebbarkeit vorgesehen ist, können als Steuerantriebseinheit an
sich bekannte Antriebe, wie z.B. mit Ketten, Spindeln oder dergleichen eingesetzt
werden.
[0038] Zur Erreichung eines größeren Änderungsspielraumes des Durchlaufweges ist nach einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß mehrere Umlenkrollen desselben Höhenniveaus
verschiebbar sind und antriebsmäßig miteinander gekoppelt sind. Die antriebsmäßige
Koppelung verbessert die Steuerbarkeit und läßt eine einzige Antriebseinheit genügen.
[0039] Eine nächste Weiterbildung der Erfindung, für die auch selbständiger Schutz beansprucht
wird, zeichnet sich dadurch aus, daß die Umlenkrollen in nur zwei Höhenniveaus angeordnet
sind, daß alle Umlenkrollen eines der Höhenniveaus gekoppelt miteinander verschiebbar
sind und daß eine Verschiebung dieser Rollen bis über das andere Höhenniveau der
anderen Umlenkrollen hinaus möglich ist.
[0040] Bei dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung der Entwicklungsvorrichtung wird der
Vorteil erzielt, daß die Umlenkrollen in zwei Gruppen angeordnet sind, zwischen denen
die Fotopapierbahn mäanderförmig hin- und herläuft und daß durch Verändern der Distanz
dieser beiden Rollengruppen zueinander der Durchlaufweg der Fotopapierbahn sehr sauber
und präzise bei größtmöglichem Veränderungsspielraum verändert werden kann.
[0041] Zusätzlich hat diese Ausbildung den Vorteil, daß bei einem neuen Anfahren der Entwicklungsvorrichtung,
vor dem zunächst ein Anfangsabschnitt einer neuen Fotopapierbahn eingeführt wird,
dieses Einführen geschehen kann, während die verschiebbaren Rollen über das Höhenniveau
der anderen Rollen hinausgeschoben sind, so daß der Anfangsabschnitt zwischen diesen
Rollen hindurchgeschossen werden kann und sich bei Zurückfahren der beweglichen
Umlenkrollen auf ihr ursprüngliches Niveau automatisch ein mäanderförmiger Verlauf
über die Umlenkrollen der Fotopapierbahn ergibt. Die Entwicklungsvorrichtung kann
dadurch mit sehr geringem Zeitverlust, beispielsweise nach einer Wartung, neu gestartet
werden.
[0042] Dieses Verschieben der verschiebbaren Umlenkrollen über das Höhenniveau der anderen
Umlenkrollen hinaus ist bei einer Weiterbildung der Erfindung besonders einfach,
die sich dadurch auszeichnet, daß jeweils die Umlenkrollen eines Höhenniveaus mechanisch
zu einer kammartigen Rolleneinheit miteinander verbunden sind und daß die beiden
Rolleneinheiten, sofern auf dasselbe Höhenniveau verschoben, miteinander kämmen.
[0043] Vorzugsweise sind bei allen Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung die verschiebbaren
Umlenkrollen diejenigen, die dem tieferliegenden Höhenniveau angehören.
[0044] Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Entwicklungsvorrichtung
und
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Draufsicht.
[0045] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern dargestellt. Die
Papierbilder sind auf einer Fotopapierbahn 1 belichtet, die in Schlaufen mäanderförmig
über Umlenkrollen 2a,2b durch die Entwicklungsvorrichtung läuft. Die Um lenkrollen
2a,2b sind in zwei Gruppen auf zwei Höhenniveaus angeordnet, wobei die Umlenkrollen
2a die untere Umlenkrollengruppe und die Umlenkrollen 2b die obere Umlenkrollengruppe
bilden.
[0046] Die Fotopapierbahn 1 wird mittels einer Eingangsantriebseinheit 3 und einer Ausgangsantriebseinheit
4 durch die Entwicklungsvorrichtung über die Umlenkrollen 2a,2b transportiert.
[0047] Die Umlenkrollen der unteren Umlenkrollengruppe und der oberen Umlenkrollengruppe
sind jeweils mechanisch zu Rolleneinheiten miteinander verbunden. Die untere Rolleneinheit
ist entlang von Gleitführungen 5 auf- und abbewegbar. Zur Bewegung dieser unteren
Rolleneinheit ist eine Steuerantriebseinheit 6 vorgesehen, die antriebsmäßig über
Ketten 7 mit der unteren Rolleneinheit gekoppelt ist. Zur Verbindung der unteren
Rolleneinheit mit Ketten 7 sind Verbindungselemente 8 vorgesehen.
[0048] Die Steuerantriebseinheit 6 wird durch eine Registriereinrichtung 9 angesteuert
und betätigt. Diese Registriereinrichtung 9 weist Sensoren 10 auf, die Geschwindigkeitsparameter
von Eingangsantriebseinheit 3 und Ausgangsantriebseinheit 4 registrieren. Dabei
kann eine Ansteuerung der Steuerantriebseinheit 6 beispielsweise erfolgen, wenn sich
der Geschwindigkeitsparameter der Eingangsantriebseinheit 3 ändert oder wenn eine
Differenz der Geschwindigkeitsparameter von Eingangs- und Ausgangsantriebseinheit
auftritt.
[0049] Die Gleitführungen 5 sind so lang ausgebildet, daß sie über das Höhenniveau der oberen
Umlenkrollen 2b aufragen, so daß die unteren Umlenkrollen 2a bis über das Höhenniveau
der oberen Umlenkrollen 2b heraufgefahren werden können. Diese oberste Stellung
der unteren Umlenkrollen 2a ist gestrichelt mit den Bezugszahlen 2a′ für einige Umlenkrollen
2a angedeutet.
[0050] In dieser angehobenen Stellung der unteren Umlenkrollen 2a′ kann zwischen diesen
und den oberen Umlenkrollen 2b ein An fangsabschnitt einer Fotopapierbahn 1 in einfacher
Weise eingefädelt, nämlich hindurchgeschossen werden, wenn die Entwicklungsvorrichtung,
beispielsweise nach einer Wartung, neu gestartet werden soll.
[0051] Durch das Absenken der unteren Umlenkrollen 2a′ auf ein unteres Niveau 2a bildet
sich automatisch der Mäanderverlauf der Fotopapierbahn 1.
[0052] Die Fig. 2 zeigt eine teilweise geschnitten dargestellte Draufsicht auf die Vorrichtung
gemäß Fig. 1. Gleiche Bauelemente sind mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie
in Fig. 1.
[0053] In der Fig. 2 ist insbesondere die Ausbildung der beiden Rolleneinheiten mit den
Umlenkrollen 2a und 2b zu erkennen. Die Rolleneinheiten sind kammartig ausgebildet,
so daß die beiden Rolleneinheiten miteinander kämmen, wenn sie auf dasselbe Niveau
gefahren sind, und ein Hochfahren der unteren Rolleneinheit über das Niveau der oberen
Rolleneinheit ohne gegenseitige Behinderung möglich ist.
1. Verfahren zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belichteten Papierbildern
mit einer Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, die kontinuierlich von der
zu entwickelnden Fotopapierbahn durchlaufen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlaufgeschwindigkeit der Fotopapierbahn in der Entwicklungsvorrichtung
immer an die Geschwindigkeitsverhältnisse, insbesondere auch an eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit,
vor- oder nachgeschalteter Arbeitsstationen angepaßt wird.
2. Verfahren zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belichteten Papierbildern
in einer Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, die kontinuierlich von der
zu entwickelnden Fotopapierbahn durchlaufen wird, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei veränderter Transportgeschwindigkeit der Fotopapierbahn der
Durchlaufweg des Fotopapieres durch die Entwicklungsvorrichtung proportional dazu
ebenfalls kontinuierlich verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufweg verändert
wird, indem Umlenkpunkte für die Fotopapierbahn in der Entwicklungsvorrichtung, durch
die der Durchlaufweg vorgegeben wird, örtlich derart verändert werden, daß die Länge
des von ihnen gelenkten, in der Entwicklungsvorrichtung befindlichen Abschnittes
der Fotopapierbahn proportional zur geänderten Transportgeschwindigkeit mitgeändert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufweg
langsam bis auf den zu erreichenden Proportionalwert geändert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchlaufweg mittels geeigneter Steuereinrichtungen automatisch geändert wird.
6. Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Gehäuse, in dem Umlenkrollen
zum Umlenken und Führen der zu entwickelnden Fotopapierbahn mit horizontalen Achsen
in Abständen zueinander und auf wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenniveaus angeordnet
sind, so daß die Fotopapierbahn im Gehäuse in Schlaufen mäanderförmig entlang dem
durch die Umlenkrollen vorgegebenen Durchlaufweg verläuft, und mit einer oder mehreren
Antriebseinheiten, vorzugsweise einer den Umlenkrollen auf dem Papierweg vorgeschalteten
Eingangsantriebseinheit und einer den Umlenkrollen nachgeschalteten Ausgangsantriebseinheit,
mit denen die Eingangs- bzw. Ausgangsgeschwindigkeit der Fotopapierbahn vorgegeben
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Umlenkrollen (2a) derart verschiebbar angeordnet ist, daß
ihre Distanz zum anderen Umlenkrollenniveau veränderbar ist, und daß eine Steuerantriebseinheit
(6) zum Antrieb der verschiebbaren Umlenkrolle (2a) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, insbesondere nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch eine einen Geschwindigkeits-Parameter, vorzugsweise einen Eingangsgeschwindigkeits-Parameter,
der Fotopapierbahn (1) registrierende Registriereinrichtung (9) zur Ansteuerung und
Betätigung der Steuerantriebseinheit (6) entsprechend des registrierten Parameters.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auch ein Ansteuern der
Ausgangsantriebseinheit (4) durch die Registriereinrichtung (9) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiebbare Umlenkrolle (2a) stufenlos, vorzugsweise auf einer Gleitführung
(5), verschiebbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Umlenkrollen (2a) desselben Höhenniveaus verschiebbar sind und antriebsmäßig
miteinander gekoppelt sind.
11.Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen
(2a,b) in nur zwei Höhenniveaus angeordnet sind, daß alle Umlenkrollen (2a) eines
der Höhenniveaus gekoppelt miteinander verschiebbar sind und daß eine Verschiebung
dieser Umlenkrollen (2a, 2a′) bis über das andere Höhenniveau der anderen Umlenkrollen
(2b) hinaus möglich ist.
12.Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Umlenkrollen
(2a,b) eines Höhenniveaus mechanisch zu einer kammartigen Rolleneinheit miteinander
verbunden sind, und daß die beiden Rolleneinheiten, sofern auf dasselbe Höhenniveau
verschoben, miteinander kämmen.
13.Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiebbaren Umlenkrollen (2a) dem tieferliegenden Höhenniveau angehören.