(19)
(11) EP 0 360 968 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.04.1990  Patentblatt  1990/14

(21) Anmeldenummer: 89107118.5

(22) Anmeldetag:  20.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03D 3/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.09.1988 DE 3833216

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwithal, Herman
    D-2900 Oldenburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belichteten Papierbildern


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belichteteten Papier­bildern, wobei die Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbil­dern kontinuierlich von der zu entwickelnden Fotopapierbahn durchlaufen wird.
    Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Entwicklungsver­fahren so zu verbessern, daß es sich rentabler in den Papier­foto-Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß (Finishing) einfügt.
    Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Durchlaufgeschwin­digkeit der Fotopapierbahn in der Entwicklungsvorrichtung im­mer an die Geschwindigkeitsverhältnisse, insbesondere auch an eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit, vor- oder nachgeschalteter Arbeitsstationen angepaßt wird.
    Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbil­dern mit einem Gehäuse, in dem Umlenkrollen zum Umlenken und Führen der zu entwickelnden Fotopapierbahn auf wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenniveaus angeordnet sind, zeichnet sich dadurch aus, daß wenigstens eine der Umlenkrollen derart ver­schiebbar angeordnet ist, daß ihre Distanz zum anderen Umlenk­rollenniveau veränderbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belichteten Papierbildern mit einer Vor­richtung zum Entwickeln von Papierbildern, die kontinuierlich von der zu entwickelnden Fotopapierbahn durchlaufen wird.

    [0002] Zum Entwickeln durchläuft eine belichtete Fotopapierbahn bzw. Fotopapierbahnen, die endlos aneinander hängen, eine Entwick­lungsvorrichtung. Zur Erzielung eines optimalen Entwicklungs­vorganges muß jedem der auf der zu entwickelnden Fotopapier­bahn belichteten Papierbilder eine bestimmte, konstante Ver­weilzeit, beispielsweise 45 Sekunden, zur Verfügung stehen.

    [0003] Somit wird die Zeit, die zum Entwickeln der Bilder benötigt wird, quasi von der Chemie des Entwicklungsprozesses diktiert.

    [0004] Die Entwicklungsvorrichtung und der Entwicklungsvorgang sind aber, besonders bei einer mehr industriellen Herstellung von Fotopapierbildern in Großbetrieben der Fotoherstellungsbran­che, in den gesamten Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß ein­gebunden. Hierzu gehören neben der Fotopapierentwicklung unter anderem die Bearbeitung der Negative, die Belichtung der Foto­papierbahnen und das Schneiden der fertigen Papierfotos bis hin zu ihrer Verpackung.

    [0005] Diese der Entwicklungsstation zeitlich vorangehenden oder nach­folgenden Arbeitsstationen könnten jedoch meistens eine höhere Arbeitsleistung erbringen, wenn der gesamte Arbeitsablauf nicht auch den Entwicklungsprozeß beinhalten würde, dem durch die Chemie des Entwickelns das Arbeitstempo vorgegeben wird, an dem sich zwangsläufig auch die übrigen Arbeitsstationen ori­entieren müssen, um keinen Stau im Entwicklungsprozeß zu verur­sachen. Die Arbeitsstationen arbeiten normalerweise unabhängig voneinander, um die Auswirkungen der Arbeitstempo-Diskrepanz möglichst gering zu halten.

    [0006] Es ist aber auch schon einmal vorgeschlagen worden, die Ar­beitsstationen miteinander zu koppeln, dann ist es aber beim Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß von Fotopapierbildern so, daß die Entwicklungsvorrichtung die Arbeitsleistung vorbe­stimmt und alle anderen Arbeitsstationen sich notgedrungen hiernach richten.

    [0007] Dies ist aus Rentabilitätsgründen unbefriedigend. Beispielswei­se ist die Belichtungsvorrichtung zur Belichtung des Fotopa­piers die teuerste Vorrichtung im gesamten Arbeitsprozeß, die von sich aus in einem sehr hohen Arbeitstempo gefahren werden könnte, aber bei verbundener Arbeitsweise wegen des nachfolgen­den Enbtwicklungsprozesses ständig gedrosselt werden müßte. Diese teure Maschine würde dadurch nicht ausgelastet.

    [0008] Auch die dem Entwicklungsprozeß nachfolgenden Arbeitsstatio­nen, die zum Teil kostenintensiv mit Arbeitskräften besetzt sind, müßten häufig auf die Entwicklungsvorrichtung in ihrem Arbeitstempo Rücksicht nehmen und wären daher auch nicht immer ausgelastet, wenn sie mit der Entwicklungsvorrichtung verbun­den sind. Deshalb hat sich die Verbundfahrweise nicht durchge­setzt.

    [0009] Hinzu kommt, daß sich die Arbeitsleistungen der dem Entwick­lungsprozeß vorangehenden und nachfolgenden Arbeitsstationen im zeitlichen Verlauf hin und wieder ändern. In der vorange­henden Arbeitsstation beispielsweise, weil in der Belichtungs­vorrichtung (Printer) andere Papierbildformate belichtet wer­ den, wozu die Durchlaufgeschwindigkeit im Printer geändert wer­den muß. Wird nämlich das Format der Papierbilder auf der Foto­papierbahn kleiner als das der vorhergehenden, so kann die zu belichtende Fotopapierbahn pro Belichtungsvorgang nur um die Formatlänge eines Papierbildes weitertransportiert werden, al­so pro Belichtungsvorgang um eine kürzere Wegstrecke als vor­her. Die Dauer eines Belichtungsvorganges bleibt normalerweise konstant. Dies hat zur Folge, daß sich die Transportgeschwin­digkeit der Fotopapierbahn bei kleinerem Format der Fotopapier­bilder verringern muß. Dadurch ändert sich somit auch die Aus­lastung dieser Arbeitsstation.

    [0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Entwick­lungsverfahren so zu verbessern, daß es sich rentabler in den Papierfoto-Herstellungs- und Bearbeitungsprozeß (Finishing) einfügt.

    [0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Durchlaufgeschwindigkeit der Fotopapierbahn in der Entwick­lungsvorrichtung immer an die Geschwindigkeitsverhältnisse, insbesondere auch an eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit, vor- oder nachgeschalteter Arbeitsstationen angepaßt wird.

    [0012] Aufgrund dieser erfinderischen Maßnahme wird mit Vorteil der gesamte Arbeitsprozeß nicht mehr wie früher vom Entwicklungs­prozeß diktiert, sondern bei dem erfindungsgemäßen Verfahren richtet sich der Entwicklungsprozeß in seiner Arbeitsgeschwin­digkeit nach den übrigen Arbeitsstationen, so daß diese besser ausgelastet werden und damit eine höhere Arbeitsleistung und Rentabilität erzielt wird.

    [0013] Bei dem früher vorgeschlagenen Verbundverfahren mußte bei der Foto-Endverarbeitung im Großfinishing auf eine optimale Ausla­stung verzichtet und der gesamte Arbeitsprozeß dem Diktat des Entwicklungsprozesses unterworfen werden. Deshalb waren die vorhergehenden und nachfolgenden Arbeitsstationen vom Entwick­lungsvorgang dadurch abgekoppelt worden, daß die Fotopapierbah­nen in Rollen dem Entwicklungsprozeß zugeführt und auch wieder aufgerollt abgeführt wurden.

    [0014] Zum Teil wurden die Belichtungsvorrichtung und die Entwick­lungsvorrichtung miteinander verbunden, diese Verbindung fand aber nur über einen Zwischenspeicher statt. Bei dieser indirek­ten Verbindung mußte sich die Belichtungsvorrichtung, wie be­reits eingangs geschildert, in unrentabler Weise an die Ar­beitsgeschwindigkeit der Entwicklungsvorrichtung anpassen, in­dem sie den Speicher immer nur soweit füllte, wie er von der Entwicklungsvorrichtung leergearbeitet werden konnte. Bei Ar­beitsgeschwindigkeitsänderungen in der Belichtungsvorrichtung, z.B. durch Formatwechsel, mußte der gesamte Arbeitsprozeß zeit­weilig völlig zum Stillstand gebracht werden, um sich den neu­en Verhältnissen anpassen zu können.

    [0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren richtet sich die Entwick­lungsvorrichtung in ihrer Arbeitsgeschwindigkeit nach den übri­gen Arbeitsstationen, so daß nun mit Vorteil auch eine direkte Verbindung von Belichtungsvorrichtung und Entwicklungsvorrich­tung möglich ist, bei der die Belichtungsvorrichtung, mög­lichst voll ausgelastet, das Arbeitstempo bestimmt. Erst bei der erfindungsgemäßen Weiterbildung des Verfahrens paßt sich der Entwicklungsprozeß gleitend dem geänderten Geschwindig­keitsbedarf an. Die Entwicklungsvorrichtung kann auch direkt mit nachfolgenden Arbeitsstationen verknüpft werden.

    [0016] Zur Erzielung eines optimalen Entwicklungsvorganges muß jedoch nach wie vor jedem der auf der zu entwickelnden Fotopapierbahn belichteten Papierbilder eine bestimmte, konstante Verweil­zeit, beispielsweise 45 Sekunden, zur Verfügung stehen. Dies ist gewährleistet, solange die Transportgeschwindigkeit der Fo­topapierbahn durch die Entwicklungsvorrichtung konstant ist, da auch der Durchlaufweg der Fotopapierbahn durch die Entwick­lungsvorrichtung konstant ist und der gewünschten Verweilzeit nach der einfachen Formel Durchlaufweg geteilt durch die Ge­schwindigkeit angepaßt ist.

    [0017] Probleme bei der Entwicklung treten jedoch auf, wenn sich die Transportgeschwindigkeit der Fotopapierbahn, wie beim erfin­dungsgemäßen Verfahren, ändern können soll.

    [0018] Ändert sich nämlich die Transportgeschwindigkeit der Fotopa­pierbahn in der Entwicklungsvorrichtung, so hätte dies nach­teilig zur Folge, daß die belichteten Fotopapierbilder die Ent­wicklungsvorrichtung in einer falschen Geschwindigkeit durch­laufen, zu schnell oder zu langsam, so daß kein optimaler Ent­wicklungsvorgang erreicht würde.

    [0019] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, für die auch selbständiger Schutz beansprucht wird, wird dieses Problem dadurch gelöst, daß bei veränderter Transportgeschwin­digkeit der Fotopapierbahn der Durchlaufweg des Fotopapiers durch die Entwicklungsvorrichtung proportional dazu ebenfalls kontinuierlich verändert wird.

    [0020] Bei bisherigen Entwicklungsvorrichtungen war eine solche konti­nuierliche Durchlaufwegänderung nicht möglich, und war auch nicht in dieser Weise nötig, da der Entwicklungsprozeß häufig im Arbeitsprozeß separiert wurde.

    [0021] Zwar war es auch bei früheren Entwicklungsvorrichtungen mög­lich, den Durchlaufweg zu ändern, dies konnte aber nur stu­fenweise geschehen, und selbst dies wurde, wegen des Umstandes der Umrüstung der Entwicklungsvorrichtung, meist nicht ge­nutzt.

    [0022] Bei herkömmlichen Entwicklungsvorrichtungen wird die zu belich­tende Fotopapierbahn über Umlenkrollen mäanderartig umgelenkt und geführt. Mäanderartig deshalb, um bei möglichst geringem Platzbedarf überhaupt einen ausreichend großen Durchlaufweg für relativ hohe Transportgeschwindigkeiten zu erreichen. Ei­nige dieser Umlenkrollen sind bei herkömmlichen Entwicklungsma­schinen lösbar angeordnet. Diese Umlenkrollen können somit zur Veränderung des Durchlaufweges in ganz bestimmte, vorgegebene Positionen umgesetzt werden. Beispielsweise sind diese umsetz­baren Umlenkrollen auf Steckleisten montiert, an denen die Um­lenkrollen umgesteckt und neu festgeschraubt werden können.

    [0023] Diese herkömmliche Verfahrensweise und ebenfalls diese herkömm­liche Vorrichtung benötigten somit Umrüstzeiten und Arbeits­kräfte, weswegen diese Umrüstung normalerweise gar nicht vor­genommen wurde.

    [0024] Beim erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem der Durchlaufweg kon­tinuierlich verändert wird, kann mit Vorteil ein solches Umrü­sten der Entwicklungsvorrichtung entfallen, so daß die Entwick­lungsvorrichtung auch nicht abgeschaltet werden muß, sondern fortdauernd weiter arbeiten kann. Sie ist damit besser ausge­lastet und rentabler. Die Arbeitsintensität durch Arbeitskräf­te wird verringert, wodurch ebenfalls eine bessere Rentabili­tät erzielt wird.

    [0025] Auch eine Änderung der Geschwindigkeiten vor- oder nachgeschal­teter Arbeitsstationen werden beim erfindungsgemäßen Verfahren ohne weiteres aufgefangen.

    [0026] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Durchlaufweg verändert, indem Umlenkpunkte für die Fotopa­pierbahn in der Entwicklungsvorrichtung, durch die der Durch­laufweg vorgegeben wird, örtlich derart verändert werden, daß die Länge des von ihnen gelenkten, in der Entwicklungsvorrich­tung befindlichen Abschnittes der Fototpapierbahn proportional zur geänderten Transportgeschwindigkeit mitgeändert wird.

    [0027] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden also Um­lenkrollen oder dergleichen kontinuierlich in ihrer Anordnung verändert, bis der Durchlaufweg wieder der veränderten Trans­portgeschwindigkeit der Fotopapierbahn angepaßt ist, so daß die Verweilzeit für das einzelne belichtete Papierbild in der Entwicklungsvorrichtung konstant bleibt.

    [0028] Bei einer zu abrupten Veränderung des Durchlaufweges in der Entwicklungsvorrichtung könnte es passieren, daß insbesondere die letzten belichteten Fotopapierbilder mit dem alten Format, denen Bilder mit geändertem Format nachfolgen, zu lange oder zu kurz, je nachdem wie sich die Transportgeschwindigkeit ge­rade ändert, in der Entwicklungsvorrichtung verweilen.

    [0029] Um diese Gefahr einer nicht optimalen Entwicklung zu minimie­ren, ist nach einer nächsten Weiterbildung des erfindungsgemä­ßen Verfahrens vorgesehen, daß der Durchlaufweg langsam bis auf den zu erreichenden Proportionalwert geändert wird. Hier­durch wird zusätzlich erreicht, daß die Spannung der Papier­bahn sich nicht zu schnell ändert, so daß Papierriß oder Pa­pierdurchhängen vermieden wird.

    [0030] Vorzugsweise wird der Durchlaufweg mittels geeigneter Steuer­einrichtungen automatisch geändert, so daß Arbeitskräfte entla­stet werden und eine optimale Anpassung des Durchlaufweges er­zielt wird.

    [0031] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbil­dern, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, für die auch selbständiger Schutz beansprucht wird, mit einem Gehäuse, in dem Umlenkrol­len zum Umlenken und Führen der zu entwickelnden Fotopapier­bahn mit horizontalen Achsen in Abständen zueinander und auf wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenniveaus angeordnet sind, so daß die Fotopapierbahn im Gehäuse in Schlaufen mäan­derförmig entlang dem durch die Umlenkrollen vorgegebenen Durchlaufweg verläuft und mit einer oder mehreren Antriebsein­heiten, vorzugsweise einer den Umlenkrollen auf dem Papierweg vorgeschalteten Eingangsantriebseinheit und einer den Umlenk­rollen nachgeschalteten Ausgangsantriebseinheit, mit denen die Eingangs- bzw. Ausgangsgeschwindigkeit der Fotopapierbahn vor­gegeben wird, zeichnet sich dadurch aus, daß wenigstens eine der Umlenkrollen derart verschiebbar angeordnet ist, daß ihre Distanz zum anderen Umlenkrollenniveau veränderbar ist, und daß eine Steuerantriebseinheit zum Antrieb der verschiebbaren Umlenkrolle vorgesehen ist.

    [0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist mit Vorteil eine ver­schiebbar angeordnete Umlenkrolle auf, die daher kontinuier­lich lageveränderbar ist, wobei diese Lageveränderung mit ei­ner Antriebseinheit durchgeführt werden kann, was eine Arbeits­erleichterung bedeutet und außerdem den Vorteil hat, daß die Entwicklungsvorrichtung zur Veränderung des Durchlaufweges nicht geöffnet zu werden braucht.

    [0033] Nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Durchlaufweganpassung mit Vorteil automatisch vorge­nommen, und zwar durch eine einen Geschwindigkeitsparameter, vorzugsweise einen Eingangsgeschwindigkeits-Parameter, der Fotopapierbahn registrierende Registriereinrichtung zur An­steuerung und Betätigung der Steuerantriebseinheit entspre­chend des registrierten Parameters. Vorzugsweise ist vorgese­hen, daß auch ein Ansteuern der Ausgangsantriebseinheit durch die Registriereinrichtung möglich ist, insbesondere, damit sich die korrekte Papierspannung der Fotopapierbahn einstellt.

    [0034] Es kann bei dieser Weiterbildung der Vorrichtung auch ins Auge gefaßt werden, daß die Registriereinrichtung Geschwindigkeits­parameter beider Antriebseinheiten registriert und die Steuer­antriebseinheit dann ansteuert und betätigt, wenn zwischen bei­den Antriebseinheiten eine Geschwindigkeitsdifferenz vorliegt.

    [0035] Eine Geschwindigkeitsänderung wird bei vorgeschaltetem Prin­ter, bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens von diesem vorgegeben, so daß sich entsprechend zunächst die Eingangsge­schwindigkeit des Fotopapiers in der Entwicklungsvorrichtung ändert, während die Ausgangsgeschwindigkeit zunächst solange beibehalten wird, bis sich die Umlenkrollen auf die endgültige Position bewegt haben. Bei einem derartigen Verfahrensablauf kann damit eine Geschwindigkeitsdifferenz als geeigneter Ge­schwindigkeitsparameter zur Ansteuerung der Steuerantriebsein­ heit angesehen werden.

    [0036] Nach einer nächsten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vor­richtung ist die verschiebbare Umlenkrolle stufenlos, vorzugs­weise auf einer Gleitführung, verschiebbar. Dies hat den Vor­teil, daß der Durchlaufweg auch geringfügigen Geschwindigkeits­änderungen präzise angepaßt werden kann. Denkbar wäre auch ei­ne nicht stufenlose Verschiebung, beispielsweise auf Raster­schienen oder ähnlichem.

    [0037] Egal welche Verschiebbarkeit vorgesehen ist, können als Steuer­antriebseinheit an sich bekannte Antriebe, wie z.B. mit Ket­ten, Spindeln oder dergleichen eingesetzt werden.

    [0038] Zur Erreichung eines größeren Änderungsspielraumes des Durch­laufweges ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgese­hen, daß mehrere Umlenkrollen desselben Höhenniveaus verschieb­bar sind und antriebsmäßig miteinander gekoppelt sind. Die an­triebsmäßige Koppelung verbessert die Steuerbarkeit und läßt eine einzige Antriebseinheit genügen.

    [0039] Eine nächste Weiterbildung der Erfindung, für die auch selb­ständiger Schutz beansprucht wird, zeichnet sich dadurch aus, daß die Umlenkrollen in nur zwei Höhenniveaus angeordnet sind, daß alle Umlenkrollen eines der Höhenniveaus gekoppelt mitein­ander verschiebbar sind und daß eine Verschiebung dieser Rol­len bis über das andere Höhenniveau der anderen Umlenkrollen hinaus möglich ist.

    [0040] Bei dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung der Entwicklungsvor­richtung wird der Vorteil erzielt, daß die Umlenkrollen in zwei Gruppen angeordnet sind, zwischen denen die Fotopapier­bahn mäanderförmig hin- und herläuft und daß durch Verändern der Distanz dieser beiden Rollengruppen zueinander der Durch­laufweg der Fotopapierbahn sehr sauber und präzise bei größt­möglichem Veränderungsspielraum verändert werden kann.

    [0041] Zusätzlich hat diese Ausbildung den Vorteil, daß bei einem neu­en Anfahren der Entwicklungsvorrichtung, vor dem zunächst ein Anfangsabschnitt einer neuen Fotopapierbahn eingeführt wird, dieses Einführen geschehen kann, während die verschiebbaren Rollen über das Höhenniveau der anderen Rollen hinausgeschoben sind, so daß der Anfangsabschnitt zwischen diesen Rollen hin­durchgeschossen werden kann und sich bei Zurückfahren der be­weglichen Umlenkrollen auf ihr ursprüngliches Niveau automa­tisch ein mäanderförmiger Verlauf über die Umlenkrollen der Fo­topapierbahn ergibt. Die Entwicklungsvorrichtung kann dadurch mit sehr geringem Zeitverlust, beispielsweise nach einer War­tung, neu gestartet werden.

    [0042] Dieses Verschieben der verschiebbaren Umlenkrollen über das Hö­henniveau der anderen Umlenkrollen hinaus ist bei einer Weiter­bildung der Erfindung besonders einfach, die sich dadurch aus­zeichnet, daß jeweils die Umlenkrollen eines Höhenniveaus me­chanisch zu einer kammartigen Rolleneinheit miteinander verbun­den sind und daß die beiden Rolleneinheiten, sofern auf dassel­be Höhenniveau verschoben, miteinander kämmen.

    [0043] Vorzugsweise sind bei allen Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung die verschiebbaren Umlenkrollen diejenigen, die dem tieferliegenden Höhenniveau angehören.

    [0044] Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemä­ße Entwicklungsvorrichtung und

    Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Draufsicht.



    [0045] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbil­dern dargestellt. Die Papierbilder sind auf einer Fotopapier­bahn 1 belichtet, die in Schlaufen mäanderförmig über Umlenk­rollen 2a,2b durch die Entwicklungsvorrichtung läuft. Die Um­ lenkrollen 2a,2b sind in zwei Gruppen auf zwei Höhenniveaus an­geordnet, wobei die Umlenkrollen 2a die untere Umlenkrollen­gruppe und die Umlenkrollen 2b die obere Umlenkrollengruppe bilden.

    [0046] Die Fotopapierbahn 1 wird mittels einer Eingangsantriebsein­heit 3 und einer Ausgangsantriebseinheit 4 durch die Entwick­lungsvorrichtung über die Umlenkrollen 2a,2b transportiert.

    [0047] Die Umlenkrollen der unteren Umlenkrollengruppe und der oberen Umlenkrollengruppe sind jeweils mechanisch zu Rolleneinheiten miteinander verbunden. Die untere Rolleneinheit ist entlang von Gleitführungen 5 auf- und abbewegbar. Zur Bewegung dieser unteren Rolleneinheit ist eine Steuerantriebseinheit 6 vorgese­hen, die antriebsmäßig über Ketten 7 mit der unteren Rollenein­heit gekoppelt ist. Zur Verbindung der unteren Rolleneinheit mit Ketten 7 sind Verbindungselemente 8 vorgesehen.

    [0048] Die Steuerantriebseinheit 6 wird durch eine Registriereinrich­tung 9 angesteuert und betätigt. Diese Registriereinrichtung 9 weist Sensoren 10 auf, die Geschwindigkeitsparameter von Ein­gangsantriebseinheit 3 und Ausgangsantriebseinheit 4 registrie­ren. Dabei kann eine Ansteuerung der Steuerantriebseinheit 6 beispielsweise erfolgen, wenn sich der Geschwindigkeitsparame­ter der Eingangsantriebseinheit 3 ändert oder wenn eine Diffe­renz der Geschwindigkeitsparameter von Eingangs- und Ausgangs­antriebseinheit auftritt.

    [0049] Die Gleitführungen 5 sind so lang ausgebildet, daß sie über das Höhenniveau der oberen Umlenkrollen 2b aufragen, so daß die unteren Umlenkrollen 2a bis über das Höhenniveau der obe­ren Umlenkrollen 2b heraufgefahren werden können. Diese ober­ste Stellung der unteren Umlenkrollen 2a ist gestrichelt mit den Bezugszahlen 2a′ für einige Umlenkrollen 2a angedeutet.

    [0050] In dieser angehobenen Stellung der unteren Umlenkrollen 2a′ kann zwischen diesen und den oberen Umlenkrollen 2b ein An­ fangsabschnitt einer Fotopapierbahn 1 in einfacher Weise ein­gefädelt, nämlich hindurchgeschossen werden, wenn die Entwick­lungsvorrichtung, beispielsweise nach einer Wartung, neu ge­startet werden soll.

    [0051] Durch das Absenken der unteren Umlenkrollen 2a′ auf ein unte­res Niveau 2a bildet sich automatisch der Mäanderverlauf der Fotopapierbahn 1.

    [0052] Die Fig. 2 zeigt eine teilweise geschnitten dargestellte Drauf­sicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1. Gleiche Bauelemente sind mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in Fig. 1.

    [0053] In der Fig. 2 ist insbesondere die Ausbildung der beiden Rol­leneinheiten mit den Umlenkrollen 2a und 2b zu erkennen. Die Rolleneinheiten sind kammartig ausgebildet, so daß die beiden Rolleneinheiten miteinander kämmen, wenn sie auf dasselbe Ni­veau gefahren sind, und ein Hochfahren der unteren Rollenein­heit über das Niveau der oberen Rolleneinheit ohne gegenseiti­ge Behinderung möglich ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belichte­ten Papierbildern mit einer Vorrichtung zum Entwickeln von Pa­pierbildern, die kontinuierlich von der zu entwickelnden Foto­papierbahn durchlaufen wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Durchlaufgeschwindigkeit der Fotopapierbahn in der Ent­wicklungsvorrichtung immer an die Geschwindigkeitsverhältnis­se, insbesondere auch an eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit, vor- oder nachgeschalteter Arbeitsstationen angepaßt wird.
     
    2. Verfahren zum Entwickeln von auf einer Fotopapierbahn belich­teten Papierbildern in einer Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, die kontinuierlich von der zu entwickelnden Fotopapierbahn durchlaufen wird, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei veränderter Transportgeschwin­digkeit der Fotopapierbahn der Durchlaufweg des Fotopapieres durch die Entwicklungsvorrichtung proportional dazu ebenfalls kontinuierlich verändert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufweg verändert wird, indem Umlenkpunkte für die Fotopa­pierbahn in der Entwicklungsvorrichtung, durch die der Durch­laufweg vorgegeben wird, örtlich derart verändert werden, daß die Länge des von ihnen gelenkten, in der Entwicklungsvorrich­tung befindlichen Abschnittes der Fotopapierbahn proportional zur geänderten Transportgeschwindigkeit mitgeändert wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufweg langsam bis auf den zu erreichenden Proportio­nalwert geändert wird.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß der Durchlaufweg mittels geeigneter Steuereinrichtungen automatisch geändert wird.
     
    6. Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden An­sprüche, mit einem Gehäuse, in dem Umlenkrollen zum Umlenken und Führen der zu entwickelnden Fotopapierbahn mit horizonta­len Achsen in Abständen zueinander und auf wenigstens zwei un­terschiedlichen Höhenniveaus angeordnet sind, so daß die Foto­papierbahn im Gehäuse in Schlaufen mäanderförmig entlang dem durch die Umlenkrollen vorgegebenen Durchlaufweg verläuft, und mit einer oder mehreren Antriebseinheiten, vorzugsweise einer den Umlenkrollen auf dem Papierweg vorgeschalteten Eingangsan­triebseinheit und einer den Umlenkrollen nachgeschalteten Aus­gangsantriebseinheit, mit denen die Eingangs- bzw. Ausgangsge­schwindigkeit der Fotopapierbahn vorgegeben wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens eine der Umlenkrollen (2a) derart verschiebbar angeordnet ist, daß ihre Distanz zum anderen Umlenkrollenni­veau veränderbar ist, und daß eine Steuerantriebseinheit (6) zum Antrieb der verschiebbaren Umlenkrolle (2a) vorgesehen ist.
     
    7. Vorrichtung zum Entwickeln von Papierbildern, insbesondere nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine einen Geschwin­digkeits-Parameter, vorzugsweise einen Eingangsgeschwindig­keits-Parameter, der Fotopapierbahn (1) registrierende Re­gistriereinrichtung (9) zur Ansteuerung und Betätigung der Steuerantriebseinheit (6) entsprechend des registrierten Para­meters.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auch ein Ansteuern der Ausgangsantriebseinheit (4) durch die Regi­striereinrichtung (9) vorgesehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare Umlenkrolle (2a) stufenlos, vorzugsweise auf einer Gleitführung (5), verschieb­bar ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Umlenkrollen (2a) dessel­ben Höhenniveaus verschiebbar sind und antriebsmäßig miteinan­der gekoppelt sind.
     
    11.Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Umlenkrollen (2a,b) in nur zwei Höhenniveaus angeordnet sind, daß alle Umlenkrollen (2a) eines der Höhenni­veaus gekoppelt miteinander verschiebbar sind und daß eine Ver­schiebung dieser Umlenkrollen (2a, 2a′) bis über das andere Hö­henniveau der anderen Umlenkrollen (2b) hinaus möglich ist.
     
    12.Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß je­weils die Umlenkrollen (2a,b) eines Höhenniveaus mechanisch zu einer kammartigen Rolleneinheit miteinander verbunden sind, und daß die beiden Rolleneinheiten, sofern auf dasselbe Höhen­niveau verschoben, miteinander kämmen.
     
    13.Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Umlenkrollen (2a) dem tieferliegenden Höhenniveau angehören.
     




    Zeichnung