[0001] Die Erfindung betrifft einen einseitig offenen Beutel, bestehend aus einem vorzugsweise
mit Seitenfalten versehenen Schlauchabschnitt aus thermoplastischem Kunststoff, der
an einem Ende durch eine Querschweißnaht geschlossen und am anderen Ende im Randbereich
des Öffnungsrandes einer der im flachen Zustand des Beutels aufeinanderliegenden Seitenwände
mit Löchern für Haltestifte versehen ist.
[0002] Ein Beutel dieser Art ist beispielsweise aus der DE-OS 32 42 510 bekannt. Dabei dienen
die paarweise nahe am Öffnungsrand einer Seitenwand vorgesehenen Löcher dem Aufhängen
der Beutel oder von aus den Beuteln gebildeten Stapeln auf Haltestiften, von denen
dann die Beutel abgerissen werden können.
[0003] Beutel dieser Art werden auch zum Verpacken beispielsweise von Windeln verwendet.
Dabei wird der jeweils oberste Beutel eines auf Haltestiften gehalterten Beutelstapels
durch Blasluft aufgeblasen, so daß zangenförmige, die Windeln halternde Transportzangen
mit den Windeln in die Beutel hineinfahren und diese nach dem Einschieben der Windeln
in die Beutel von den Haltestiften abreißen können. Nach dem Herausfahren der Greifer
aus den Beuteln werden deren offenen Seiten durch oberhalb der Löcher angebrachte
Querschweißtrennähte geschlossen, so daß mit den Löchern versehene Folienstreifen
als Abfall anfallen. Da diese Abfallstreifen relativ breit sind, tritt ein erheblicher
Miaterialverlust ein.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Beutel der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, bei dem trotz der Haltelöcher beim Verschließen durch Abtrennen der die
Bodenschweißnaht überragenden Teile nur ein vernachlässigbarer Materialverlust eintritt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Beutel der gattungsgemäßen Art dadurch
gelöst, daß eine Seitenwand mit ihrem Öffnungsrand überragenden Laschen versehen
ist, die die Löcher aufweisen. Nach dem Befüllen und Verschließen der Beutel durch
eine Querschweißnaht fallen bei dem erfindungsgemäßen Beutel nur die Laschen als Abfall
an, die aber so schmal gehalten werden können, daß sie einen ins Gewicht fallenden
Materialverlust nicht bedeuten. Bei den erfindungsgemäßen Beuteln können die Verschlußschweißnähte
so dicht am Öffnungsrand angebracht werden, daß nur schmale diese überragende Fahnen
entstehen. Werden die Beutel durch Querschweißtrennähte geschlossen, fallen nur schmale
Randstreifen als Abfall an, die keinen nennenswerten Materialverlust bedeuten.
[0006] Die mit den Haltelöchern versehenen Laschen können auch aus mit dem Randbereich einer
Seitenwand verklebten oder verschweißten streifenförmigen Abschnitten bestehen.
[0007] Bei mit Seitenfalten versehenen Beuteln sind die Laschen zweckmäßigerweise etwa
deckungsgleich nur in Seitenfaltenteilen vorgesehen, die sich an eine Seitenwand
anschließen. Dabei können die Laschen an den inneren Wandungen der Seitenfalten mit
frei auslaufenden Langlöchern versehen sein.
[0008] Nach einem Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Beutel ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Laschen beim Abtrennen der Schlauchabschnitte von einer Schlauchfolienbahn
oder von einer zu einem Schlauch zu faltenden Folienflachbahn durch Stanzschnitte
gebildet werden, die komplementäre Ausschnitte an der Schnittkante des folgenden
Abschnitts erzeugen, und daß die Querschweißnaht im Randbereich des mit den Ausschnitten
versehenen Abschnitts unterhalb der Ausschnitte angebracht wird. Werden die erfindungsgemäßen
Beutel nach diesem Verfahren hergestellt, wird der durch das Abtrennen der Laschen
beim Verschließen der Beutel anfallende Abfall auf den der späteren Verschlußnaht
gegenüberliegenden Seiten der Beutel wieder eingespart. Denn die mit den Ausschnitten
versehenen, die Querschweißnähte überragenden Streifen sind üblicherweise mit Grifflochausstanzungen
versehen, so daß durch seitlich der Grifflochausstanzungen befindliche Ausschnitte
in diesen Streifen keine Schwächung eintritt, da die mit den Ausschnitten versehenen
Seitenbereiche der Streifen beim Tragen nicht belastet werden.
[0009] Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Seitenfaltenbeuteln werden
vorzugsweis deshalb Doppellaschen vorgesehen, damit an dem mit der Grifflochstanzung
versehenen Streifen in einheitlicher Weise nur äußere Seiten der Folienbahn und nicht
auch möglicherweise andersfarbige Innenseiten in Erscheinung treten.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Löcher in seitlichen über den mittleren Bereich der Öffnungsränder hinausragenden
Teilen der Seitenwände angebracht sind. Bei Seitenfaltensäcken befinden sich die seitlichen
überragenden Teile zweckmäßigerweise im Bereich der Seitenfalten. Befinden sich die
mit den Löchern versehenen Teile nur in den seitlichen Bereichen der Abschnitte, ergeben
sich bei dem Abtrennen der Abschnitte von einer Flach- oder Schlauchbahn durch Stanzschnitte
seitlich des die Querschweißnaht überragenden Griffteils des flachliegenden Sackes
komplementäre Ausschnitte, die den mit der Grifflochstanzung versehenen Streifen
nicht zu schwächen vermögen. Damit treten im Grifflochbereich keine zu den mit den
Haltelöchern versehenen Laschen oder Teilen komplementäre Aussparungen mehr auf,
die unschön in Erscheinung treten könnten.
[0011] Die Ausschnitte können dreieckig oder etwa viertelkreisförmig sein.
[0012] Zweckmäßigerweise sind die die untere Lage überdeckende Lage oder überdeckenden Lagen
mit langlochartigen Ausstanzungen versehen, so daß diese keine Haltefunktion haben.
[0013] Um den Abreißwiderstand zu verringern, können zwischen den Löchern und den freien
Rändern Einschnitte vorgesehen sein, die von den Löchern durch Materialstege getrennt
sind.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines einseitig
offenen Seitenfaltenbeutels,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht nur des Öffnungsbereiches eines Beutels der in
Fig. 1 dargestellten Art, bei dem die mit Löchern versehenen Haltelaschen durch aufgeklebte
oder aufgeschweißte streifenförmige Abschnitte gebildet sind,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, bei dem die an eine Seitenwandung
anschließenden Seitenfaltenteile mit einander überdeckenden Laschen versehen sind,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Beutels,
bei dem der Öffnungsrand mit seitlichen vorstehenden Teilen versehen ist, und
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 4 eingekreisten und mit V bezeichneten
Teils.
[0015] In Fig. 1 ist ein einseitig offener Seitenfaltenbeutel 1 dargestellt, wie er üblicherweise
zur Verpackung von Windeln Verwendung findet. Am offenen bodenseitigen Ende dieses
Beutels 1 sind an der untenliegenden Wandung Aufhängelaschen 4 mit Aufhängelöchern
5 vorgesehen, die sich im Bereich der Seitenfalten 2 befinden. Nach dem Befüllen des
Beutels beispielsweise mit Windeln wird dieser unmittelbar im Bereich seiner Öffnungsränder
6, 7 mit einer Bodenschweißnaht versehen. Diese Bodenschweißnaht wird üblicherweise
als Quer schweißtrennaht ausgeführt, so daß im wesentlichen nur die beiden Laschen
3, 4 als Abfall anfallen. Dieser Abfall stellt nur einen vernachlässigbaren Materialverlust
dar, zumal die beiden Laschen aus der unteren Lage des zuvor gefertigten Beutels
bei dem Trennen der Beutelabschnitte von einer Beutelbahn ausgestanzt worden sind.
Dies wird bei Betrachtung des kopfseitigen Endes des Beutels deutlich, bei dem die
untere Bahn mit Aussparungen 3′, 4′ versehen ist, die durch das Herauslösen der Laschen
3, 4 gebildet worden sind.
[0016] Weist nun ein Beutel auf seiner Außenseite eine andere Farbe auf als auf seiner Innenseite,
ergibt sich bei einem Beutel nach Fig. 1 im Grifflochbereich ein unschönes Aussehen,
weil der Betrachter in diesem Bereich durch die Aussparungen 3′, 4′ hindurch auf
die Innenseite, also auf eine Seite anderer Farbe, blickt. Um dieses unschöne Aussehen
zu vermeiden, können, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, nicht nur Laschen an der unteren
Wandung des Beutels, sondern zusätzlich auch noch an den darüberliegenden Bereichen
der entsprechenden nach innen weisenden Wandungen der unteren Seitenfaltenteile vorgesehen
sein. Diese Laschen 8, 9 sind statt mit Löchern mit frei auslaufenden Langlöchern
versehen, da diese keine zusätzliche Haltefunktion haben sollen.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bestehen die Hal elaschen aus mit Haltelöchern
versehenen streifenförmigen Folienabschnitten 10, 11, die an die seitlichen Bereiche
der unteren Beutelwandung angeklebt oder angeschweißt sind, und zwar in einer Weise,
daß sie den Öffnungsrand der unteren Wandung in der dargestellten Weise überragen.
[0018] Der mit der Grifflochausstanzung 12 versehene Teil des Beutels ist durch die obere
querverlaufende Schweißnaht 13 von dem Beutel 1 abgeteilt.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 sind die Seitenteilbereiche 14,
15 und 14′, 15′ in der dargestellten Weise über die mittleren Bereiche der Öffnungsränder
6, 7 der oberen und unteren Seitenwand hinaus etwa viertelkreisförmig verlängert.
Die untere Lage des Seitenfaltenbereiches ist mit einem Halteloch 16 versehen, während
die darüberliegenden Lagen der Seitenfalten frei auslaufende Langlöcher aufweisen.
[0020] Durch das Ausstanzen dieser etwa viertelkreisförmigen Seitenfaltenbereiche ergeben
sich komplementäre Aussparungen in dem die Querschweißnaht 13 überragenden Grifflochstreifen
des Beutels. Diese unbelasteten Seitenteile des Grifflochstreifens können beim Stanzen
der Beutelabschnitte weggeschnitten werden, da diese in einem nichttragenden Bereich
liegen.
1. Einseitig offener Beutel, bestehend aus einem vorzugsweise mit Seitenfalten versehenen
Schlauchabschnitt aus thermoplastischem Kunststoff, der an einem Ende durch eine
Querschweißnaht geschlossen und am anderen Ende im Randbereich des Öffnungsrandes
einer der im flachen Zustand des Beutels aufeinanderliegenden Seitenwände mit Löchern
für Haltestifte versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Seitenwand mit deren Öffnungsrand (6) überragenden Laschen (3, 4, 10, 11)
versehen ist, die Löcher (5) aufweisen.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen aus mit dem Randbereich
der Seitenwand verklebten oder verschweißten streifenförmigen Abschnitten (10, 11)
bestehen.
3. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mit Seitenfalten (2) versehenen
Beuteln (1) die Laschen (3, 4, 8, 9) etwa deckungsgleich nur in Seitenfaltenteilen
vorgesehen sind, die sich an eine Seitenwandung anschließen.
4. Beutel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (8, 9) an den inneren
Wandungen der Seitenfalten (2) mit frei auslaufenden Langlöchern versehen sind.
5. Verfahren zur Herstellung von Beuteln nach den Ansprüchen 1, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laschen beim Abtrennen der Schlauchabschnitte von einer Folienschlauchbahn
oder von einer zu einem Schlauch zu faltenden Folienflachbahn durch Stanzschnitte
gebildet werden, die komplementäre Ausschnitte an der Schnittkante des folgenden
Abschnitts erzeugen, und daß die Querschweißnaht im Randbereich des mit den Ausschnitten
versehenen Abschnitts unterhalb der Ausschnitte angebracht wird.
6. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher in seitlichen, über
den mittleren Bereich der Öffnungsränder (6, 7) hinausragenden Teilen der Seitenwände
angebracht sind.
7. Beutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich bei Seitenfaltensäcken
die seitlichen überragenden Teile (14, 15) im Bereich der Seitenfalten (2) befinden.
8. Verfahren zur Herstellung von Beuteln nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die die seitlichen Teile (14, 15) stanzenden Schnitte seitlich des Griffteils
des folgenden Beutels komplementäre Ausschnitte erzeugen.
9. Beutel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen
Teile bzw. komplementären Ausschnitte etwa dreieckig oder viertelkreisförmig sind.
10. Beutel nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die
untere Lage überdeckende Lage oder überdeckenden Lagen mit langlochartigen Ausstanzungen
versehen sind.
11. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Löchern (5) und den freien Rändern Einschnitte vorgesehen sind, die von den Löchern
durch Materialstege getrennt sind.