[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verarbeiten und drahtlosen Senden von
Meßwerten.
[0002] Bekannte Telemetriemeßanlagen sind insbesondere dann sehr teuer, wenn sie zur Bearbeitung
und zum Senden von Analogmeßwerten geeignet sind, welche über Amplitudenmodulation
oder über Frequenzmodulation auf einen Sender gegeben werden. In Miniaturbauweise
sind die bekannten Telemetriemeßanlagen besonders teuer, da ihre Herstellung sehr
viel Präzisionsarbeit benötigt.
[0003] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Einrichtung zum Verarbeiten
und drahtlosen Senden von Meßwerten zu schaffen, welche auch in Miniaturbauweise
einfach ist und preiswert hergestellt werden kann. Ferner soll sie eine hohe Funktionssicherheit
haben.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0005] Durch die Erfindung ergeben sich folgende Vorteile: Wenige Bauelemente nötig, die
Bauelemente sind klein, die Bauelemente sind handelsüblich und deshalb preiswert,
die Einrichtung kann als kleines leistungsfähiges Modul auf einfache Weise hergestellt
werden, hohe Funktionssicherheit.
[0006] Die Einrichtung nach der Erfindung kann als sehr kleines Modul gebaut werden, welches
wesentlich kleiner als bekannte Einrichtungen ist. Dadurch ist es möglich, die Einrichtung
nach der Erfindung in rotierende Teile, z.B. in Wellen, Kupplungen, Zahnräder und
dergleichen einzubauen und von diesen Teilen drahtlos Meßwerte auf externe Teile zu
übertragen, welche relativ zu den rotierenden Teilen stationär sind oder eine andere
Drehzahl haben. Die übertragbaren Meßwerte können Drehzahlen, Drücken, Temperaturen,
Drehmomenten, mechanischen Kräften und mechanischen Spannungen und dergleichen entsprechen.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Einrichtung nach der Erfindung.
[0009] Die Einrichtung nach der Erfindung zum Verarbeiten und drahtlosen Senden von Meßwerten
ist vorzugsweise entsprechend der Zeichnung insgesamt als ein Modul ausgebildet.
Wie schematisch durch eine strichpunktierte Linie 1 angedeutet ist, besteht die Einrichtung
im wesentlichen aus einer Meßwert-Verarbeitungseinheit 2 und einem Sender 4, welcher
die von der Verarbeitungseinheit 2 verarbeiteten Meßwerte drahtlos an einen Empfänger
6 sendet.
[0010] Der Sender 4 ist ein üblicher Hochfrequenzsender mit zwei Koppelkondensatoren 8 und
10 am Sendereingang 12, je einem an eine Verbindungsleitung 14 zwischen den beiden
Koppelkondensatoren 8 und 10 angeschlossenen Anpassungswiderstand 16 und einem Transistor
18. Der Transistor 18 ist einerseits über einen Leistungsbegrenzungswiderstand 20
am Minuspotential einer Spannungsquelle 22 und andererseits über eine Drossel 24
und einen Schalter 26 an das Pluspotential der Spannungsquelle 22 angeschlossen.
Der mit der Drossel 24 verbundene Zweig 28 des Transistors 18 ist außerdem über einen
Kondensator 30 und vorzugsweise auch einen Tiefpaßfilter 32 an eine Sendeantenne 34
angeschlossen. Von der Sendeantenne 34 werden Signale drahtlos auf eine Antenne 36
des Empfängers 6 übertragen.
[0011] In abgewandelter Ausführungsform könnte anstelle eines elektrischen Hochfrequenzsenders
4 und Hochfrequenzempfängers 6 eine optische Sendediode und eine optische Empfangsdiode
verwendet werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Meßwert-Verarbeitungseinheit 2 enthält einen Mikrocomputer 40,
einen Logikbaustein 42, einen Quarzoszillator 44, einen ersten Pulsteiler 46 und einen
zweiten Pulsteiler 48. In den Mikrocomputer 40 ist ein Analog-Digital-Wandler 50 mit
einer Vielzahl von Analog-Meßwerteingängen 51 bis 57, ein Timer 60 und ein Parallel-Seriell-Wandler
62 integriert. Ein Ausgang 64 des Mikrocomputers 40 ist durch den Ausgang des Parallel-Seriell-Wandlers
62 gebildet und an einen Eingang 66 des Logikbausteines 42 angeschlossen. Der Logikbaustein
42 ist ein UND-Glied, kann jedoch in invertierter Ausführungsform auch ein NAND-Glied
sein. An einen weiteren Eingang 68 des Logikbausteins 42 ist ein Ausgang 70 des Quarzoszillators
44 angeschlossen. Der erste Teiler 46 ist ebenfalls an einen Ausgang 72 des Quarzoszillators
74 angeschlossen und teilt dessen Frequenz in einem bestimmten Verhältnis so, daß
der gewünschte Systemtakt für den Mikroprozessor 40 entsteht. Dieser Systemtakt gelangt
vom ersten Teiler 46 über eine elektrische leitung 74 an den Mikrocomputer 40. Der
zweite Teiler 48 ist an die Leitung 74 angeschlossen und teilt den vom ersten Teiler
46 erzeugten Systemtakt in einem bestimmten Verhältnis, so daß ein Überwachungstakt
entsteht, welcher vom zweiten Teiler 48 über eine Leitung 76 dem Mikrocomputer zugeführt
wird und diesen Mikrocomputer zu definierten Zeiten auf einen bestimmten Ausgangswert
zurücksetzt. Der zweite Teiler 48 bildet somit einen Teil einer Überwachungsschaltung,
welche auch als "Watch-Dog" bekannt ist und in bekannter Weise den Mikrocomputer 40
nach jedem n-ten Takt auf einen Ausgangswert zurücksetzt, bei welchem im Mikrocomputer
ein Programm neu zu laufen be ginnt. Dadurch kann bei einer Störung im Mikrocomputer
40 ein Programm zu einem definierten Zeitpunkt neu gestartet werden, so daß der Programmstart
auf alle Funktionen des Mikrocomputers 40 abgestimmt ist. Eine Störung kann zum
Beispiel ein Spannungseinbruch oder elektrische Störimpulse sein.
[0013] Der Timer 60 hat einen Eingang 78 für digitale Meßwerte, welches Ein-Aus-Signale,
Drehzahlsensor-Pulse, Frequenzsensor-Pulse, Zeitmeßpulse und Zählpulse sein können.
In den Meßwert-Zuleitungen 80 bis 84 der digitalen und analogen Eingänge 78 und 51
bis 57 können elektrische Anpassungselemente 85 bis 89 angeordnet sein. Sie bewirken
eine Umformung der von Meßwertsensoren gemessenen Meßwerte derart, daß sie innerhalb
eines für die Eingänge zulässigen elektrischen Wertbereiches liegen. Die Anpassungselemente
können zum Beispiel Differenzverstärker, Spannungsteiler, Impedanzwandler oder Elektrometerverstärker
sein. Den Analogeingängen 51 bis 57 können analoge Meßwerte beispielsweise von Dehnungsmeßstreifen
zur Drehmomentmessung, Biegespannungsmessung von Wellen und Rädern oder zur Messung
von Zahnfußspannungen von Zähnen von Zahnrädern sein. Ferner können Temperaturen und
Viskosität von Getriebeöl oder Motoröl durch Sensoren in Form von Analogsignalen
gemessen werden. Die Erfindung findet deshalb vorzugsweise Verwendung zur analogen
und/oder digitalen Messung von Meßwerten von Getrieben und Antriebselementen wie
z. B. Kupplungen, Bremsen, Wellen und Lager, sowie von Motoren und von Prüfständen
für Getriebe und Antriebselemente und Motoren.
[0014] Das Pluspotential 90 der Spannungsquelle 22 ist über eine Leitung 91 an den Eingang
51 des Analog-Digital-Wandlers 50 angeschlossen. Dadurch wird vom Mikrocomputer
40 bei Spannungs-Unterversorgung auf ein anderes Programm umgeschaltet, durch welches
weniger Strom ver braucht wird, beispielsweise indem die Anzahl der Daten reduziert
wird, die der Mikrocomputer 40 dem Sender 4 zuführt. Dieses mit Bezug auf den Stromverbrauch
günstigere Programm, welches auch als Notprogramm bezeichnet werden kann, kann beispielsweise
bewirken, daß Daten nur noch im Interruptbetrieb gesendet werden, so daß der sehr
hohe Stromverbrauch des Hochfrequenzsenders 4 reduziert wird.
[0015] Zur Einsparung von elektrischer Energie und auch zur Vermeidung von elektromagnetischen
Störungen durch den Sender 4, schaltet der Mikrocomputer 40 den Sender 4 immer dann
aus, wenn der Mikrocomputer Meßwerte verarbeitet. Zu diesem Zwecke betätigt der Mikrocomputer
40 über eine Steuerleitung 92 ein Relais 94, welches den Schalter 26 betätigt, der
sich in einer elektrischen Spannungszuleitung 96 des Senders 4 befindet, die an das
Pluspotential 90 der Spannungsquelle 22 angeschlossen ist. Zum Abschalten des Senders
4 öffnet das Relais 94 den Schalter 26. Das Abschalten des Senders 4 zur Vermeidung
von elektromagnetischen Störungen ist insbesondere während des Wandelns von Meßwerten
durch den Analog-Digital-Wandler 50 des Mikrocomputers 40 zweckmäßig. Dagegen ist
der Timer 60 des Mikrocomputers 40 bei der Verarbeitung von Meßwerten nicht so empfindlich
gegen elektromagnetische Störungen.
[0016] An den Analog-Eingang 57 ist über die Meßwert-Zuleitung 84 ein Temperaturfühler 98
angeschlossen, welcher die Temperatur der Einrichtung 2, 4 mißt. Der Temperatur-Meßwert
wird vom Analog-Digital-Wandler 50 in gleicher Weise wie die anderen Analog-Meßwerte
gewandelt und nach weiterer Verarbeitung im Mikrocomputer 40 vom Sender 4 dem Empfänger
6 drahtlos gesendet. Dadurch können von der Temperatur abhängige Meßwertabweichungen
kompensiert werden.
[0017] Der Parallel-Seriell-Wandler 62 erzeugt an seinem Ausgang 64 Pulse, deren "Längen"
und "Abstände voneinander" in bekannter Weise eine codierte Darstellung nach dem
Prinzip der seriellen Datenübertragung der vom Mikrocomputer 40 verarbeiteten Meßwerte
sind. Die Pulse des Parallel-Seriell-Wandlers 62 gelangen von seinem Ausgang 64 über
eine Leitung 65 an den Eingang 66 des UND-Gliedes 42. Dieses UND-Glied 42 überträgt
die vom Quarzoszillator 44 erzeugte Hochfrequenz jeweils dann vom Eingang 68 zum Ausgang
69, und damit auf den Sender 4, wenn am anderen Eingang 66 des UND-Gliedes eine "logische
1" steht. Bei negierter Ausführung, wenn also anstelle eines UND-Gliedes ein NAND-Glied
42 verwendet wird, wird die Puls-Hochfrequenz des Quarzoszillators 44 jeweils dann
zum Ausgang 69 und damit zum Sender 4 übertragen, wenn am Eingang 66 des Gliedes 42
eine "logische O" vorhanden ist.
[0018] Parallel-Seriell-Wandler 62 sind bekannt, beispielsweise aus dem Buch "Halbleiter-Schaltungstechnik"
von Tietze und Schenk, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo, Ausgabe
1986, insbesondere Seiten 651 bis 663. Gemäß der Erfindung erfolgt die Meßwertübertragung
durch den Parallel-Seriell-Wandler 62 nach genormten Protokollen, beispielsweise nach
den Normen RS 232 (DIN 66020, 66022, CCITT V24) oder der Norm RS 449, die auch in
dem vorgenannten Buch beschrieben sind. Solche Parallel-Seriell-Wandler 62 sind auch
unter der Bezeichnung SCI= Serial Communication Interface bekannt.
[0019] Gemäß der Erfindung wird als Mikrocomputer 40 ein handelsüblicher Baustein verwendet,
in welchen der Parallel-Seriell-Wandler 62, der Analog-Digital-Wandler 50 und der
Timer 60 integriert sind.
[0020] Die gesamte Einrichtung 2, 4 ist gemäß der Erfindung als ein einziger Modul ausgebildet.
Vorzugsweise befindet sich zwischen dem Ausgang 69 des Logikbausteines oder Gliedes
42 der Verarbeitungseinheit 2 und dem Eingang 12 des Senders 4 eine lösbare Verbindung
99, so daß der Sender 4 von der Verarbeitungseinheit 2 getrennt werden kann.
[0021] Der Analog-Digital-Wandler 50, der Timer 60 und der Parallel-Seriell-Wandler 62 bilden
einen integralen Bestandteil des Mikrocomputers 40 und bewirken, zusammen mit Programmen
des Mikrocomputers 40, die von ihm vorzunehmende Verarbeitung der Meßwerte.
1. Einrichtung zum Verarbeiten und drahtlosen Senden von Meßwerten,
gekennzeichnet durch
- einen Mikrocomputer (40);
- einen Timer (60), über welchen dem Mikcrocomputer (40) digitale Meßwerte zuführbar
sind,
- und/oder einen Analog-Digital-Wandler (50) über welchen dem Mikrocomputer (40)
analoge Meßwerte zuführbar sind;
- einen Logikbaustein (42) in Form eines UND-Gliedes oder eines NAND-Gliedes;
- einen Parallel-Seriell-Wandler (62), über welchen vom Mikrocomputer (40) verarbeitete
Meßwerte einem Eingang (66) des Logikbausteines (42) zuführbar sind;
- einen an den Ausgang (69) des Logikbausteines (42) angeschlossenen Sender (4) zur
drahtlosen Übertragung von Signalen, welche den vom Mikrocomputer (40) verarbeiteten
Meßwerten entsprechen;
- einen Quarzoszillator (44), dessen Hochfrequenz-Pulsausgang (70) an einen weiteren
Eingang (68) des Logikbausteines (42) und, über einen ersten Puls-Teiler (46), an
den Mikrocomputer (40) zur Erzeugung des Systemtaktes für diesen Mikrocomputer angeschlossen
ist, wobei der Logikbaustein (42) die Hochfreguenzpulse des Quarzoszillators jeweils
dann zum Sender (4) weiterleitet, wenn am einen Eingang (66) des Logikbausteines
(42) den Meßwerten entsprechende Signale des Parallel-Seriell-Wandlers (62) vorhanden
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Timer (60), der Analog-Digital-Wandler (50) und der Parallel-Seriell-Wandler
(62) in den Mikcrocomputer (40) integrierte Bestandteile dieses Mikrocomputers sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle genannten Teile insgesamt ein Modul bilden.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vom ersten Teiler (46) erzeugte Systemtakt für den Mikrocomputer (40) über
einen zweiten Puls-Teiler (48) ebenfalls an den Mikrocomputer angeschlossen ist und
dieser geteilte Systemtakt eine "Watch-Dog" Schaltung des Mikrocomputers (40) betätigt,
durch welche der Mikrocomputer (40) zu definierten Zeiten auf einen Ausgangswert zurückgesetzt
wird.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein vom Mikrocomputer (40) betätigter Schalter (26,94) vorgesehen ist, welcher
den Sender (4) jeweils solange abschaltet, wie der Mikrocomputer (40) Meßwerte verarbeitet,
insbesondere solange der Analog-Digital-Wandler (50) Meßwerte wandelt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analog-Digital-Wandler (50) einen Eingang (51) zur Messung einer Versorgungsspannung
aufweist, und daß der Mikrocomputer (40) bei Spannungs-Unterversorgung auf ein Notprogramm
umschaltet, bei welchem weniger Energie als bei Benutzung eines Hauptprogrammes verbraucht
wird.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analog-Digital-Wandler (50) einen Eingang (57) aufweist, welcher an einen
Temperatursensor (98) zur Messung der Temperatur der Einrichtung angeschlossen ist,
und daß der Temperatur-Meßwert vom Mikrocomputer (40) verarbeitet und über den Parallel-Seriell-Wandler
(62) dem Sender (4) zum Senden zugeführt wird, so daß der gesendete Meßwert zur Kompensation
elektrischer Meßwertabweichungen verwendet werden kann, die durch Temperaturabweichungen
gegenüber einer Bezugstemperatur entstehen.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender (4) lösbar mit dem Logikbaustein (42) verbunden ist.