[0001] Die Erfindung betrifft einen Scherkopf für Trockenrasierapparate mit den im Oberbegriff
des Hauptanspruchs angegebenen Merkmalen.
[0002] Scherkopfkonstruktionen dieser Art, die zum Beispiel aus der DE-OS 28 43 657 bekannt
sind, haben den Vorteil, daß sie sich zur Reinigung und zum Ersatz von beschädigten
oder abgenutzten Scherfolien leicht zerlegen und wieder zusammensetzen lassen, auch
von Laien und ungeübten Benutzern, ohne daß die empfindliche Scherfolie der Gefahr
der Beschädigung ausgesetzt ist. Die Herstellung des Wechselrahmens und der Halterung
der Scherfolie daran kann in einem Spritzvorgang erfolgen, so daß sich zusätzliche
Arbeitsgänge erübrigen.
[0003] Um nun zu erreichen, daß die Scherfolie auch bei der Halterung in einem Wechselrahmen
unter Rasierdruck zusammen mit dem Untermesser nachgeben kann, damit die Kontaktfläche
mit ihm erhalten bleibt und die Scherfolie nicht durch Ausbeulen und Knicken beschädigt
wird, hat man verschiedene Maßnahmen versucht, die aber insgesamt bisher nicht befriedigen
konnten und daher, anders wie etwa bei der nachgiebigen Halterung der Scherfolie direkt
im Scherkopfrahmen, keinen Zugang in die Serienfertigung fanden.
[0004] So erscheint die Anordnung von Biegefedern als integraler Bestandteil des Wechselrahmens
zwar auf den ersten Blick als vorteilhaft, da auch hier kein zusätzlicher Arbeitsgang
erforderlich ist, jedoch hat sich herausgestellt, daß diese Art der Federung wegen
der notwendigen Materialdicke nur als relativ steif verwirklicht werden kann und
die Dämpfung von Schwingungen, angeregt durch die Arbeitsbewegung des Untermessers,
nicht ausreichend ist (DE-OS 28 43 657, JP-Gm-Anmeldung 49-2702). Der Wechselrahmen
nach der letztgenannten Literaturstelle läßt sich überdies mit einfachen Mitteln nicht
aus dem Scherkopfrahmen entnehmen.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik hat die Erfindung die Aufgabe, bei einem
Scherkopf der eingangs genannten Art sicherzustellen, daß die Scherfolie der nachgebenden
Bewegung des Untermessers unter Rasierdruck leicht zu folgen vermag, gegen Mitnahme
durch die Arbeitsbewegung des Untermessers aber gefesselt bleibt, und daß die Scherfolie
zusammen mit dem Wechselrahmen jederzeit leicht entnommen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches angegebenen Maßnahmen
in überraschend einfacher Weise gelöst. Die erfindungsgemäße Halterung und Führung
des Wechselrahmens im Scherkopfrahmen läßt sich in verschiedener Weise verwirklichen.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung ist mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gegeben.
Die Anordnung und Ausbildung der Laschen erlaubt es, durch die Wahl der Materialdicke
die Elastizität von den Rahmenlängsseiten zu den Laschen nach ihren getrennten Funktionen
zu variieren und zwischen den Flächen der Laschen und den Seiten des Scherkopfrahmens
eine gewünschte Reibung durch Wahl des Andruckes und des Reibungskoeffizienten einzustellen,
wodurch Schwingungen gedämpft werden können. Weitere vorteilhafte und zweckmäßige
spezielle Merkmale zur weiteren Ausbildung der Erfindung sind den Unteransprüchen
3 bis 7 zu entnehmen.
[0007] In der Zeichnung sind Ausbildungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung des Scherkopfes, teils im Längsschnitt längs der Schnittlinie
I-I in Fig. 2 - linke Hälfte -, teils ausschnittweise - rechte Hälfte -,
Fig. 2 eine Ansicht des Scherkopfes längs der Schnittlinie II-II in Fig. 1 in zwei
Bewegungszuständen des Wechselrahmens und Untermessers,
Fig. 3 eine Ansicht des Wechselrahmens längs der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 4 einen entsprechenden Schnitt durch einen Scherkopf mit doppelt gewölbt eingespannter
Scherfolie und mit Varianten einiger Einzelheiten,
Fig. 5 eine ausschnittsweise Darstellung im Längsschnitt dazu und
Fig. 6 eine weitere ausschnittsweise Darstellung einer Einzelheit.
[0008] Der in Fig. 1 dargestellte Scherkopf für Trockenrasierapparate besteht im wesentlichen
aus einem Scherkopfrahmen 1 üblicher Bauart, der auf dem Apparategehäuse 2 abnehmbar
aufgesetzt ist. In den Scherkopfrahmen 1 ist ein umfanggeschlossener, kastenförmiger
Wechselrahmen 3 einsetzbar, der aus einem begrenzt elastischem Material besteht, in
dem eine Scherfolie 4 gewölbt eingespannt ist. Diese Scherfolie 4 wirkt mit einem
entsprechend ihrer Wölbung geschliffenen Untermesser 5 zusammen, das durch eine Feder
6 in die Wölbung der Scherfolie 4 hineingedrückt und über einen Schwinghebel 7 von
einem nicht dargestellten Motor in hin- und hergehende Bewegung versetzt wird.
[0009] Der in Fig. 3 in seinem entnommenen Zustand und ohne Scherfolie im Schnitt dargestellte
Wechselrahmen 3 hat zwei Querseiten 8 und 9 und zwei Längsseiten 10 und 11, an deren
Unterkanten Laschen 12 und 13 etwas nach innen versetzt angeformt sind. Diese Laschen
sind elastisch und in der in Fig. 3 dargestellten Ruhelage mit geringem Winkel nach
außen angestellt.
[0010] An den Laschen 12 und 13 sind der eine Teil der Halterungs- und Führungsmittel für
den Wechselrahmen 3 im Scherkopfrahmen 1 in From von Öffnungen 14 angebracht, in die
als anderer Teil der Halterungs- und Führungsmittel hakenförmige Vorsprünge 15, die
an den zugeordneten Innenflächen 16 des Scherkopfrahmens 1 vorgesehen sind, eingreifen.
Die Passungen zwischen den Öffnungen und Vorsprüngen sind zum Teil als enge Gleitpassung
gewählt, die nur eine Vertikalbewegung aber keine wesentliche Bewegung in Arbeitsrichtung
des Untermessers zuläßt, während für die nachgebende Bewegung von Wechselrahmen un
Scherfolie in bzw. entgegen der Pfeilrichtung A eine diesem Bewegungshub entsprechende
Spielpassung vorgesehen ist, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
[0011] Die Halterungs- und Führungsmittel können natürlich auch vertauscht vorgesehen sein,
d.h. die Vorsprünge 15.1 befinden sich an den Laschen 12, 13 und die Öffnungen 14.1
an den Innenflächen 16 des Scherkopfrahmens 1. Die Höhe der Öffnungen 14 bzw. 14′
ist etwas größer als der mögliche Weg des Untermessers 5 unter Rasierdruck d.h. entgegen
der Richtung des Pfeiles A und dem gewählten Verschiebeweg B zwischen dem Wechselrahmen
3 und dem Scherkopfrahmen 1, der nach unten durch Aufsetzen der Unterkante des Wechselrahmens
auf der Oberkante des Scherkopfrahmens begrenzt ist. Über den Querseiten 8, 9 des
Wechselrahmens 3 erheben sich Stirnwangen 17, 18, die an ihren, den Stirnwangen 19,
20 des Scherkopfrahmens 1 zugekehrten Außenflächen mit Gleitnoppen 21 versehen sind.
Der Abstand der Stirnwangen 17, 18 des Wechelrahmens voneinander hat ein gewisses
Übermaß gegenüber dem entsprechenden Abstand der Stirnwangen 19, 20 des Scherkopfrahmens
1, so daß die Stirnwangenpaare 17 - 19 und 18 - 20 über die Gleitnoppen 21 mit einer
leichten Spannung aneinanderliegen.
[0012] An den Längsseiten 10 und 11 des Wechselrahmens ist schließlich die Scherfolie 4
befestigt, in diesem Falle in der Regel starr, etwa durch Verschweißen oder Umspritzen.
Es ist aber durchaus möglich, die Scherfolie 4 auch in einer bekannten Weise zusätzlich
elastisch nachgiebig zu haltern (z.B. gemäß DE-PS 11 68 796), wie in Fig. 4, rechte
Seite, mit Ziffer 22 dargestellt ist. Bei Verwendung eines Wechselrahmens 3.1 mit
doppelgewölbter Scherfolie 4.1, ist es von Vorteil, im Bereich der - wie oben erwähnt
- aneinanderliegenden, aber hier breiteren Stirnwangen 23 - 24 eine zusätliche Vertikalführung
vorzusehen, und zwar in Form eines an der Stirnwange 24 des Scherkopfrahmens 1.1 angebrachten
Bolzens 25, der in eine Vertikalnut 26 an der Stirnwange 23 des Wechselrahmens 3.1
eingreift (Fig. 5). Auch hier kann die Anordnung der am Wechselrahmen und Scherkopfrahmen
vorgesehenen Führungsmittel - wie in Fig. 2 dargestellt - getroffen sein.
[0013] Die Scherfolie 4.1 nach Fig. 4 und 5 ist im Tal zwischen den beiden Bögen durch
eine Stange 27 oder dergleichen abgestützt, die ihrerseits an den beiden Stirnwangen
23 des Wechselrahmens 3.1 gehalten ist. Die sonstige Ausbildung der Halterungs- und
Führungsmittel und der zugehörigen Teile beider Rahmen 1.1 und 3.1 entspricht der
in Fig. 1 und 2 dargestellten Scherkopfanordnung mit einfach gewölbter Scherfolie.
[0014] Bei einer gewollt schwächeren Ausbildung der Feder 6 für die Untermesseranordnung
5 kann es von Vorteil sein, im Bewegungsbereich zwischen dem Wechselrahmen 3 und
dem Scherkopfrahmen 1 weitere Federungsmittel, z.B. Blattfedern 28, vorzusehen, die
direkt zwischen beiden Teilen wirken. Wie Fig. 6 zeigt, ist es in diesem Falle zweckmäßig,
auf der Oberkante der Längswände 29 des Scherkopfrahmens 1.2 je eine Nut 30 anzubringen,
in die die Blattfeder 28 eingelegt ist und sich gegen die Unterkante der zugeordneten
Längswand 10 des Wechselrahmens 3 abstützt.
[0015] Zur Montage des Scherkopfes wird der Wechselrahmen 3 bzw. 3.1 durch Druck auf seine
Längsseiten 10, 11 soweit nach innen verformt, daß er mit seinen Laschen 12, 13 von
oben in den Scherkopfrahmen 1, 1.1, 1.2 eingeführt werden kann, bis die Halterungsmittel
einrasten. Die Laschen 12, 13 hintergreifen dabei die zugeordneten Innenflächen 16
des Scherkopfrahmens und liegen dort mit leichter Spannung an.
[0016] Unter Rasierdruck vermag auf diese Weise der Wechselrahmen zusammen mit der eingespannten
ein- oder mehrfach gewölbten Scherfolie und er mit dieser zusammenwirkenden Untermesseranordnung
nach dem Gehäuseinneren nachzugeben, ohne daß sich die Scherfolie ausbeult und der
Kontaktbereich zwischen beiden Scherteilen verringert wird. Die mit leichter Spannung
an den Wandungen des Scherkopfrahmens anliegenden entsprechenden Flächen des Wechselrahmens
gewährleisten dabei, daß die Verschiebebewegung unter einer gewissen Reibung erfolgt,
mit der Flattern und Schwingungen des Wechselrahmens weitgehend ausgeschaltet werden.
Der zusätzliche Bauaufwand ist gering, so daß auch eine wirtschaftliche Herstellung
sichergestellt ist.
Bezugszeichen
[0017]
1. 1.1, 1.2 Scherkopfrahmen
2 Apparategehäuse
3, 3.1 Wechselrahmen
4, 4.1 Scherfolie
5 Untermesser
6 Feder für Untermesser
7 Schwinghebel
8 Querseiten des Wechelrahmens
9 Querseiten des Wechselrahmens
10 Längsseite des Wechselrahmens
11 Längsseiten des Wechselrahmens
12 Laschen
13 Laschen
14, 14.1 Öffnungen
15, 15.1 Vorsprünge
16 Innenflächen des Scherkopfrahmens
17 Stirnwangen des Wechselrahmens
18 Stirnwangen des Wechselrahmens
19 Stirnwangen des Scherkopfrahmens
20 Stirnwangen des Scherkopfrahmens
21 Gleitnoppen
22 Elastische Scherfolienaufhängung
23 Stirnwange des Doppelwechselrahmens
24 Stirnwange des Doppelscherkopfrahmens
25 Bolzen
26 Vertikalnut
27 Stange
28 Blattfeder
29 Längswand des Scherkopfrahmens 1
30 Nut
A Pfeil
B Doppelpfeil
1. Scherkopf für Trockenrasierapparate mit einem auf dem Apparategehäuse (2) abnehmbar
angeordneten Scherkopfrahmen (1) und einem in diesen einsetzbaren, umfanggeschlossenen,
kastenförmigen Wechselrahmen (3) aus begrenzt elastischem Material, in dem eine Scherfolie
(4) gewölbt eingespannt ist, die mit einer durch Federmittel (6) angedrückten, entsprechend
gestalteten, hin- und hergehenden Untermesseranordnung (5) zusammenwirkt, gekennzeichnet durch mindestens an zwei Seiten (10 und 11) des Wechselrahmens (3) angebrachte Mittel (14,
15.1) zur begrenzt beweglichen Halterung und zur im wesentlichen vertikalen Führung
im Scherkopfrahmen (1) in Wirkungsrichtung (Pfeil A) der Federmittel (6), und durch
korrespondierende Halterungs- und Führungsmittel (15, 14.1) an den zugeordneten Flächen
(16) des Scherkopfrahmens (1).
2. Scherkopf nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch an den Längsseiten (10 und 11) des Wechselrahmens (3) an ihren Unterseiten angeordnete,
elastische Laschen (12 und 13), die im entnommenen Zustande des Wechselrahmens (3)
mit geringem Winkel nach außen angestellt sind und an denen der eine Teil (14, 15.1)
der Halterungs- und Führungsmittel (14, 14.1; 15, 15.1) vorgesehen ist.
3. Scherkopf nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungs- und Führungsmittel als Öffnungen (14, 14.1) und in diese eingreifende,
entsprechend bemessene Vorsprünge (15, 15.1) ausgebildet sind.
4. Scherkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherfolie (4) im Wechselrahmen (3) in Wirkungsrichtung (Pfeil A) der Federmittel
(6) zusätzlich begrenzt beweglich gehaltert ist.
5. Scherkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselrahmen (3) in Bereich der Scherfolienwölbung mit sich über seinen
Querseiten (8, 9) erhebenden Stirnwangen (17, 18) versehen ist, an deren Außenflächen
Gleitnoppen (21) angebracht sind, wobei die Bemessung des Wechselrahmens (3) so getroffen
ist, daß seine Stirnwangen (17, 18) mit leichter Spannung an den Stirnwangen (19,
20) des Scherkopfrahmens (1) anliegen.
6) Scherkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bewegungsbereich zwischen dem Wechselrahmen (3) und dem Scherkopfrahmen
(1) weitere Federmittel (28) vorgesehen sind, die direkt zwischen beiden Bauteilen
wirken.
7) Scherkopf nach Anspruch 1 mit einem Wechselrahmen (3.1) mit doppelt gewölbter Scherfolie
(4.1), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stirnwangen (23 und 24) des Wechsel- bzw. Scherkopfrahmens (3.1
bzw. 1.1) weitere Mittel (25, 26) zur begrenzt beweglichen Führung in vertikaler Richtung
angebracht sind.