[0001] Die Erfindung betrifft einen Brennvorrichtung zum Verbrennen von Holz, insbesondere
als Grundofen, als Einsatzofen oder als anderwertige Brennvorrichtung, bestehend aus
einer Frontwand mit einer Brennstoff-Einfüllöffnung und einer Frischluft-Einlauföffnung,
aus zwei an die Frontwand anschließenden Seitenwänden, aus einer rückwärtig an die
beiden Seitenwände anschließenden Rückwand, aus einer Bodenwand, aus einer Dekkenwand
und aus einer Tür für die Brennstoff-Einfüllöffnung sowie mit einer Frischluft-Einlauföffnung
mit Regelelement zur Verstellung des wirksamen Querschnitts der Frischluft-Einlauföffnung
und mit einem Rauchgas-Abzug.
[0002] Bei der Erstellung von Kachelöfen finden entweder sogenannte Grundöfen oder Einsatzöfen
Verwendung. Einsatzöfen sind betriebsfertige Öfen, um die herum während des Aufmauerns
des eigentlichen Kachelteils lediglich die Luftzüge ausgebildet werden müssen. Grundöfen
sind dagegen vom Ofenbauer aus einzelnen Schamottesteinen während der Errichtung
des eigentlichen Kachelteils aufzumauernde Öfen. Beim Aufmauern eines Grundofens
hält sich der Ofenbauer an herkömmliche Gestaltungskonzepte. Grundöfen können aber
auch freistehend aufgebaut werden und direkt als Ofen dienen, insbesondere, wenn
sie metall-ummantelt sind.
[0003] Herkömmlicherweise ist bei einer Brennvorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung
das untere Ende des über die Brennstoff-Einfüllöffnung zugänglichen Raums, nämlich
der eigentliche Brennraum, gegen einen darunter liegenden Raum durch einen Gitterrost
getrennt, auf dem der Brennstoff aufliegt. Die Frischluft-Einlauföffnung ist zumindest
in der Regel so angeordnet, daß die Frischluft von unten durch den Gitterrost nach
oben durchtritt, während das Rauchgas oben aus dem Brennraum abgeführt wird. In dem
Raum unterhalb des Gitterrostes ist in der Regel noch ein Aschenkasten vorgesehen.
Sowohl die Brennstoff-Einfüllöffnung als auch die Frischluft-Einlauföffnung sind durch
Türen verschlossen, wobei im Bereich der Frischluft-Einlauföffnung an der Tür ein
Regelelement, in der Regel als Schieber, vorgesehen ist.
[0004] Die bisherigen Gestaltungskonzepte für insbesondere als Grundöfen zu verwendende
Brennvorrichtungen berücksichtigen zumindest in der Regel die alternative Beheizung
sowohl mit Holz als auch mit Kohle. Hinsichtlich des Verbrennungsablaufs müssen sie
daher zwangsläufig einen Kompromiß zwischen den für die beiden unterschiedlichen Brennstoffe
optimalen Gestaltungskonzepten darstellen. Die auftretende Emission, die zwar den
geltenden rechtlichen Vorschriften Rechnung trägt, ist verhältnismäßig sehr groß,
weshalb zwischenzeitlich für geschlossene örtliche Bereiche beispw. ein generelles
Holzbrennverbot erlassen worden ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs hinsichtlich ihrer Gattung
bezeichnete Brennvorrichtung so auszubilden, daß möglichst sogar unter Verbesserung
des Brenn-Wirkungsgrades ein erheblich besseres Emissionsverhalten erreicht ist.
Dabei ist zugleich darauf zu achten, daß das neue Gestaltungskonzept eine einfache
Errichtung der Vorrichtung zuläßt; darüber hinaus aber ist vorrangig darauf zu achten,
daß die Bedienbarkeit zur Führung des Brennverhaltens und damit des Emissionsverhaltens
sehr einfach ist und den Benutzer keineswegs überfordert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der unteren Hälfte der
Höhe der Rückwand in dieser ein horizontalter Schlitz vorgesehen ist, der durch die
gesamte Wandstärke der Rückwand hindurchgeführt ist, daß dieser Schlitz in Richtung
der Wandstärke der Rückwand düsenförmig verjüngt gestaltet ist, daß im Bereich des
engsten Querschnitts oder kurz hinter diesem in den Schlitz ein Luft-Zuführungskanal
einmündet, der andererseits im Bereich des Regelelementes der Tür beginnt, daß die
Bodenwand eine in sich geschlossene, gitterrostfreie Wand ist, daß die Frischluft-Einlauföffnung
im Bereich der Brennstoff-Einfüllöffnung liegt und daß die von der Tür verschlossene
einzige Öffnung der Frontwand und der Schlitz in der Rückwand die einzigen Öffnungen
des Brennraums sind.
[0007] Bei dieser Konzeption findet im Brennraum eigentlich nur eine Vorverbrennung statt,
wobei das anfallende Abgas und die zugleich entstehenden noch brennbaren Gase durch
den Schlitz in der Rückwand aus dem Brennraum abgeführt werden. Beim Durchtritt durch
den Schlitz wird über den Luft-Zuführungskanal diesem Gasgemisch Luft zugeführt,
um das Ganze anschließend quasi nachzuverbrennen, und zwar in einem nachgeordneten
Brennraum, der beispw. am Eingang eines Heizregisters angeordnet sein kann. Die im
Schlitz zugeführte Luft, die durch den Zuführungskanal in der Rückwand und in der
Dekkenwand geleitet wird, wird dort bedingt durch die im Brennraum entwickelte Hitze
sehr stark vorerwärmt. Diese Luft erreicht dabei vor ihrer Zumischung zu dem Abgas
und dem Brenngas eine Temperatur von gelegentlich sogar über 500°C. Durch das Beimischen
dieser Luft im Schlitz der Rückwand der Brennvorrichtung werden die dort hindurchgeführten
Brenngase also nicht etwa merklich abgekühlt, so daß sie auch ihre Zündtemperatur
nicht verlieren. Zugeführt wird die genannte Luft über die einzige Öffnung in der
Frontwand, wobei die dort zugeführte Luft praktisch selbsttätig in primäre und sekundäre
Luft aufgeteilt wird. Die sekundäre Luft ist die Luft, die dem Schlitz zugeführt wird,
während die primäre Luft die Luft ist, unter deren Mitwirkung der Brennstoff im Brennraum
verbrennt bzw. vergast.
[0008] Durch die düsenförmige Verjüngung des Schlitzes gesehen in Richtung der Wandstärke
der Rückwand werden unter Einwirkung des Kaminzugs die im Brennraum anfallenden Abgase
und Brenngase sehr schnell durch den Schlitz hindurchgezogen, so daß nicht einmal
die Tendenz besteht, daß diese Gase etwa durch Undichtigkeiten im Türbereich in den
zu beheizenden Raum austreten.
[0009] Ausgiebige Brennversuche zur Bestimmung der optimalen Größenverhältnisse für bestimmte
Heizleistungen haben gezeigt, daß der ungünstigste CO-Emissionswert, der während der
Anheizphase auftritt, weit unter dem aufgrund gesetzlicher Vorschriften zulässigen
durchschnittlichen CO-Maximalwert von 6.500 ppm für Öfen mit Festbrennstoffen liegt;
die gemessenen ungünstigsten Maximalwerte liegen zwischen 2.000 und 3.000 ppm CO,
während der Durchschnittswert bei nur 1.200 ppm CO liegt. Diese Werte sind nicht nur
besser als gesetzlich zulässig, sondern liegen sogar auch weit unter den bisher anderweitig
erreichten Werten. Auch der Brenn-Wirkungsgrad mit 87 bis 90 % ist weit besser als
der aufgrund von Vorschriften zulässige Mindestwirkungsgrad von 75 %. Selbstverständlich
kann für die Optimierung des Brennverhaltens während der Anheizphase eine übliche
Anheizklappe vorgesehen sein, die nur während des Anheizens geöffnet wird. Da diese
Klappe im übrigen geschlossen bleibt, stellen die Brennstoff-Einfüllöffnung mit ihrer
integrierten Frischluft-Einlauföffnung und der Rauchgasabzug in der Tat die einzigen
eigentlichen Öffnungen der Brennvorrichtung dar.
[0010] Da die erfindungsgemäße Brennvorrichtung zum Verbrennen von Holz bestimmt ist, wird
kein Gitterrost als unterer Abschluß des Brennraums benötigt; die wenige anfallende
Asche kann in Abständen von Wochen bis Monaten aus der Vorrichtung ausgeschaufelt
werden. Der zwischenzeitliche Verbleib der Asche in der Vorrichtung beeinträchtigt
das Brennverhalten nach den gewonnenen Erfahrungen in keiner Weise.
[0011] Zur weiteren Verbesserung der grundsätzlich bereits sehr guten Brennverhältnisse
empfiehlt es sich, den in Richtung der Rückwand düsenförmig verjüngten Schlitz in
dieser Richtung nach Art einer Venturidüse zu gestalten, wodurch die Sogwirkung durch
den Schlitz hindurch verstärkt wird. Zugleich wird aber auch das Ansaugen von Luft
durch den Luft-Zuführungskanal verbessert.
[0012] In Hinblick auf eine gute Vorerhitzung der über den Zuführungskanal dem Schlitz
zuzuführenden Luft empfiehlt es sich, diesen Kanal als im Querschnitt in sich geschlossenen
Kanal in der Deckenwand und in dem oberhalb des Schlitzes gelegenen Bereich der Rückwand
auszubilden. Hierdurch ist eine einwandfreie Führung der Luft unter der Einwirkung
des Kaminszugs und, was mindestens gleich bedeutsam ist, eine wirkungsvolle Aufheizung
der Luft gewährleistet.
[0013] Damit der Schlitz praktisch nie durch Asche verstopft werden kann, selbst wenn diese
langzeitig nicht aus der Vorrichtung entnommen wird, sollte die Wandstärke des oberhalb
des Schlitzes in der Rückwand gelegenen Bereichs derselben dünner sein als die Wandstärke
des unterhalb des Schlitzes in der Rückwand gelegenen Bereichs derselben. Begünstigend
wirkt in dieser Hinsicht auch eine abgerundete Gestaltung der Einlaß kanten des Schlitzes,
was im übrigen auch deshalb vorgesehen werden sollte, damit das Brenngas/Abgas-Gemisch
besser in den Schlitz eintreten kann. Optimale Brennverhältnisse sind dann erreichbar,
wenn der Schlitz in der Rückwand in etwa einem Drittel der Höhe des Brennraums und
damit der Rückwand vorgesehen ist. Ebenfalls in Hinblick auf optimale Brennverhältnisse
sollte das Regelelement in der Tür in höchstens 20 % der Höhe des Brennraums vorgesehen
sein. Beide Maßnahmen gewährleisten eine hervorragende selbsttätige Aufteilung der
durch die Frischluft-Einlauföffnung der Tür eintretenden Luft in den zum Vorbrennen
im Brennraum notwendigen primären Teil und in den im Bereich des Schlitzes für das
Nachbrennen benötigten sekundären Teil.
[0014] In Hinblick auf eine problemlose Einstellung der Brennverhältnisse durch den Betreiber
sollte das im Bereich der Tür vorzusehende einzige Regelelement so ausgebildet sein,
daß die von diesem in ihrem freien Öffnungsquerschnitt zu verändernde Luft-Einlauföffnung
bei der Schließbewegung des Regelelementes zunächst in ihrem unteren Bereich und
erst bei weiterer Schließbewegung auch in ihrem oberen Bereich verschlossen wird,
wobei der obere Bereich für die sekundäre und der untere Bereich für die primäre Luft
bestimmt ist. Das Regelelement sollte zugleich so ausgebildet sein, daß in der End-Schließstellung
- bei vollständig geschlossenem unteren Bereich der Luft-Einlauföffnung - der obere
Bereich der Luft-Einlauföffnung noch zu mindestens 10 % offengehalten ist. Hierdurch
ist gewährleistet, das der Kaminzug nicht vollständig unterbunden ist und noch hinreichend
lange Zeit Sekundärluft dem Schlitz zugeführt wird, um die noch entstehenden Abgase
und Brenngase nachverbrennen zu können. Durch die entsprechende Gestaltung des Regelelementes
ist der Bediener im übrigen der Notwendigkeit enthoben, etwa nach zwichenzeitlicher
Beobachtung der Brennverhältnisse nach entsprechendem Öffnen der Tür mehrfach nachzuregeln,
um die jeweils richtige Beziehung zwischen den Mengen der Primärluft und der Sekundärluft
zu finden.
[0015] Für eine vereinfachte Herstellbarkeit empfiehlt es sich, daß der oberhalb des Schlitzes
gelegene Bereich der Rückwand in deren Höhenrichtung in der Ebene des Luft-Zuführungskanals
geteilt ist. Der Kanal läßt sich dann durch entsprechend gelegte Aussparungen in
dem einen Teil realisieren, und es bedarf keiner aufwendigen Herstellung einer Form
zur Herstellung eines Hohlkörpers.
[0016] Insbesondere in Zusammenhang mit der zuletzt erwähnten Weiterbildung empfiehlt es
sich, daß der in der Rückwand gelegene Teil des Luft-Zuführungskanals in Breitenrichtung
der Rückwand von oben nach unten erweitert ausgebildet ist, wobei er sich im Bereich
des Schlitzes über die gesamte Breite der Rückwand und damit über die gesamte Länge
des Schlitzes erstreckt. Eine solche erweiterte Ausbildung des Luft-Zuführungskanals
läßt eine stabile Herstellung der Rückwand im oberen Bereich mit geringer Breitenerstreckung
des Kanals und im unteren Bereich mit über die ganze Breite durchgehender Erstreckung
des Kanals zu, also auch eine hervoragende Führung der Luft, ohne dadurch die Herstellbarkeit
zu erschweren.
[0017] Bei einem solchermaßen ausgebildeten Kanal sollte dieser durch Stege in nebeneinander
liegende Abschnitte unterteilt werden, die eine gleichmäßige Verteilung und Zuführung
der Luft sowohl zu dem zentralen Bereich als auch zu den Randbereichen des Schlitzes
gewährleisten.
[0018] Für eine möglichst weitgehende und optimale Aufheizung der dem Schlitz zuzuführenden
Luft sollte der in der Deckenwand gelegene Teil des Luft-Zuführungskanals aus mehreren
nebeneinander liegenden Kanalabschnitten bestehen, die bezogen auf die Wandstärke
der Deckenwand verhältnismäßig dicht über der dem Brennraum zugewandten Innenfläche
der Deckenwand angeordnet sind. Auf diese Weise ist ein sehr schneller und intensiver
Wärmeübergang vom Brennraum aus an die Luft möglich und im übrigen die Deckenwand
in ihrer Stabilität nicht beeinträchtigt, weil es keinen sehr breiten Kanal, sondern
mehrere nebeneinander liegende Kanalabschnitte gibt.
[0019] Die bereits angesprochenen Brenn-Meßversuche haben gezeigt, daß optimale Brennverhältnisse
mittels der erfindungsgemäßen Brennvorrichtung dann erreicht werden, wenn die Höhe,
die Breite und die Tiefe des Brennraums etwa gleich groß bemessen sind.
[0020] Um den hinter dem Schlitz der Rückwand bei einem fertigen Kachelofen gelegenen Nachbrennraum
insbesondere von Flugasche reinigen zu können, empfiehlt es sich, daß aus dem unterhalb
des Schlitzes in der Rückwand gelegenen Bereich derselben ein nach hinten verjüngter
Teil nach vorn herausziehbar ist. Auf diese Weise kann beispw. nach der Entnahme von
Asche aus dem Brennraum der genannte Teil nach vorn herausgezogen und somit ein Zugang
zum Nachbrennraum geschaffen werden.
[0021] Selbstverständlich besteht durchaus die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Brennvorrichtung
mit Ausnahme des Türbereichs und des Schlitzes in der Rückwand vollständig mit einem
Stahlgehäuse zu ummanteln; dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Gußgehäuse
oder ein Stahlblechgehäuse handelt. Eine solchermaßen ummantelte Brennvorrichtung
stellt dann insgesamt praktisch einen Einsatzofen dar, wie dieser eingangs auch bereits
erwähnt worden ist.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung weiter ins Einzelne gehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt entlang der Tiefenrichtung der Brennvorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht von vorn auf die Brennvorrichtung, allerdings noch ohne Tür,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Deckenwand der Vorrichtung entlang der
Breitenrichtung entlang der Linie III - III der Fig. 1,
Fig. 4 einen vertikalen Längsschnitt durch die Rückwand der Vorrichtung entlang der
Breitenrichtung derselben und in der Ebene des Luft-Zuführungskanals entlang der Linie
IV -IV der Fig. 1,
Fig. 5 einen vertikalen Querschnitt durch eine Tür der Vorrichtung nach der Linie
V - V der Fig. 6 und
Fig. 6 eine Vorderansicht auf die Tür der Fig. 5.
[0023] In Umfangsrichtung gesehen besteht die Vorrichtung aus einer Frontwand 1, zwei Seitenwänden
2, 3 und einer Rückwand 4 sowie zusätzlich aus einer Bodenwand 5 und eine Deckenwand
6. In der Frontwand 1 ist eine verhältnismäßig sehr große Öffnung 7 vorgesehen, die
die Brennstoff-Einfüllöffnung darstellt.
[0024] In der Rückwand 4 der Vorrichtung ist vorzugsweise in verhältnismäßig genau einem
Drittel der Höhe der Rückwand 6 ein Schlitz 8 vorgesehen, der sich vollständig über
die Breite der Rückwand 4 erstreckt. Dieser Schlitz 8 ist besonders deutlich in Fig.
1 erkennbar und verengt sich von der inneren Fläche 9 der Rückwand 4 ausgehend in
Tiefenrichtung der Vorrichtung bis zu einer engsten Breite, wonach sich der Schlitz
8 wieder erweitert. Durch die zunächst verengte und schließlich wieder erweiterte
Gestaltung des Schlitzes 8 kann dieser als nach Art einer Venturidüse gestaltet bezeichnet
werden. Im Bereich der engsten Breite bzw. vom Vorrichtungsinneren ausgehend kurz
hinter der engsten Breite mündet in den Schlitz 8 ein Luft-Zuführungskanal 10 ein.
Dieser Kanal 10 verläuft in Höhenrichtung des von den Vorrichtungswänden umschlossenen
Brennraums durch den oberhalb des Schlitzes 8 gelegenen Bereich 4a der Rückwand 4
bis zur Deckenwand 6, setzt sich in dieser in Richtung auf die Frontwand 1 und in
dieser ein kurzes Stück nach unten gerichtet fort.
[0025] Im Bereich der Deckenwand 6 besteht der Luft-Zuführungskanal 10 aus mehreren, bei
dem dargestellten Beispiel aus drei nebeneinander verlaufenden Abschnitten 10a, 10b,
10C. Diese Abschnitte liegen verhältnismäßig dicht über der dem Brennraum zugewandten
Innenfläche 6a der Deckenwand 6. Die Aufteilung des Kanals 10 im Bereich der Deckenwand
6 in einzelne Abschnitte 10a bis 10c dient der Stabilisierung der Deckenwand 6; denn
die in Breitenrichtung der Vorrichtung verhältnismäßig kurzen Abschnitte der Deckenwand
6 sind durch die dort geführte noch verhältnismäßig kalte Luft im Gegensatz zu der
hohen Temperatur im Brennraum nicht so bruchgefährdet wie ein einziges entsprechendes
Wandelement bei Vorsehung eines in Breitenrichtung durchgehenden Kanals.
[0026] Stirnwandseitig und rückwandseitig münden die drei Abschnitte jeweils wieder in einen
in Breitenrichtung durchgehenden Kanal ein. Stirnseitig ist dieser in Breitenrichtung
durchgehende Kanal etwa halb so breit wie der Brennraum, während rückwandseitig die
Kanalbreite bis zur vollen Brennraumbreite im Bereich des Schlitzes 8 aufgeweitet
ist, wie dies deutlich aus Fig. 4 zu ersehen ist. Im rückwandseitigen Teil des Luft-Zuführungskanals
10 sind im übrigen Stege 11 vorgesehen, die in Richtung auf den Schlitz 8 auseinander
laufen und einer gleichmäßigen Verteilung und Führung der Luft dienen.
[0027] Wie aus der zeichnerischen Darstellung aufgrund unterschiedlicher Schraffierung
ohne weiteres erkennbar ist, besteht die Rückwand 4 in ihrem oberhalb des Schlitzes
8 gelegenen Be reich 4a aus zwei Teilen, nämlich einem dem Brennraum zugewandten
und einem nach außen gerichteten Teil (Fig. 4) wobei die Teilungsebene so gelegt ist,
daß die an dem nach außen gerichteten Teil vorgesehenen Stege 11 an der Rückseite
des dem Brennraum zugewandten Teils anliegen. Auf diese Weise ist eine einfache Herstellbarkeit
des oberhalb des Schlitzes 8 gelegenen Bereichs 4a der Rückwand 4 gewährleistet.
[0028] In dem unterhalb des Schlitzes 8 gelegenen Bereich 4b der Rückwand 4 ist eine nach
hinten verjüngte Aussparung 12 vorgesehen, die sich von der Brennraumseite bis zur
Rückseite des Bereichs 4b erstreckt. In der Aussparung 12 ist ein diese vollständig
ausfüllender Stein 13 eingesetzt, der in Richtung auf den Brennraum herausziehbar
ist, um den hinter dem Bereich 4b der Rückwand 4 gelegenen Raum, beispw. den unteren
Abschnitt eines Heizregisters oder eines Nachbrennraums, vom Brennraum aus zugänglich
zu machen.
[0029] Bei der fertigen Vorrichtung ist der Öffnung 7 eine Tür 14 zugeordnet, in der lediglich
eine Öffnung 15 zur Zuführung von Frischluft vorgesehen ist, die über ein besonderes
Regelelement 16 teilweise bis vollständig verschließbar ist. Die an der Außenseite
der Frontwand 1 der Brennvorrichtung anzubringende und in Fig. 5 im Querschnitt dargestellte
Tür 14 dient zum Geschlossenhalten des Brennraums und damit zum vollständigen Verschließen
der in der Frontwand 1 vorgesehenen Brennstoff-Einfüllöffnung 7. Diese Öffnung 7
sollte in Hinblick auf eine gute Zugänglichkeit des Brennraums so groß wie möglich
gestaltet sein, d. h. die genannte Öffnung 7 sollte so weit wie möglich der Größe
der Fläche zwischen den Innenseiten der beiden einander gegenüberliegenden Seitenwände
2, 3 und der oberen Innenfläche der Bodenwand 5 und der nach unten weisenden Innenfläche
6a der Deckenwand 6 entsprechen.
[0030] Die in der Tür 14 vorgesehene Frischluft-Einlauföffnung 15 ist dort entsprechend
dem erfindungsgemäßen Konzept in höchstens 20 % der Höhe des Brennraums angeordnet.
Dieser Öffnung 15 ist ein Regelelement in der Form beispw. eines Schiebers 16 zugeordnet.
Die Öffnung 15 und der Schieber 16 sind hinsichtlich ihrer Gestaltung so aufeinander
abgestimmt, daß zu Beginn der Schließbewegung des Schiebers 16 dieser zunächst nur
den unteren Teil der Öffnung 15 verschließt und erst bei weiterer Schließbewegung
auch den oberen Teil der Öffnung 15 teilweise verschließt. Andererseits sind die Öffnung
15 und der Schieber 16 aber auch so aufeinander abgestimmt, daß am Ende der Schließbewegung
zwar der untere Teil der Öffnung 15 vollständig verschlossen ist, jedoch der obere
Teil der Öffnung 15 noch teilweise offengehalten ist. Hierdurch ist es möglich, die
im Brennraum benötigte Primärluft, d.h. die durch den unteren Teil der Öffnung 15
eintretende Luft, entsprechend der jeweils benötigten Heizleistung einzustellen,
und zwar sogar bis praktisch auf Null zu reduzieren, während die in einem nachgeschalteten
Brennraum zum Verbrennen der durch den Schlitz 8 hindurchtretenden Gase benötigte
Sekundärluft noch weiter angezogen werden kann.
[0031] Anstelle des oberen bzw. unteren Teils der Öffnung 15 für die Primär- bzw. Sekundärluft
kann selbstverständlich auch eine seitliche Aufteilung der Öffnung 15 vorgesehen sein,
was allerdings eine Schiebergestaltung anders als dargestellt erforderlich macht.
[0032] Die durch den oberen Teil der Öffnung 15 eintretende Luft, nämlich die als Sekundärluft
zu verwendete Luft, strömt von dort in das Einlaßende des Luft-Zuführungskanals 10
ein. Durch die weitere Zuführung solcher Sekundärluft nach Unterbindung der Zuführung
von Primärluft, letzteres zur weitgehenden Drosselung der Heizleistung, steht immer
noch hinreichend Sekundärluft zur Verfügung, um zur Aufrechterhaltung des guten Emissionsverhaltens
die im Brennraum noch über eine gewisse Zeit anfallenden Abgase und Brenngase nachzuverbrennen.
[0033] An Stelle des Schiebers 16 kann selbstverständlich auch eine Schwenkklappe vorgesehen
werden, die allerdings so ausgebildet sein muß, daß sie auch zunächst jeweils den
unteren Teil der Öffnung 15 und erst später Teile des oberen Teils der Öffnung 15
verschließt.
[0034] Ein optimaler Brenn-Wirkungsgrad und ein optimales Emissionsverhalten der erfindungsgemäßen
Brennvorrichtung in Auslegung für eine Brennleistung von 20 kW sind in praktischen
Versuchen erreicht worden mit folgender Vorrichtung: Brennraumhöhe 38 cm, Brennraumbreite
35 cm, Brennraumtiefe 40 cm, Höhenerstreckung des Schlitzes 2,5 cm, Höhe des Schlitzes
über der Bodenwand 8 cm, inneres Vorstehen des unter dem Schlitz gelegenen Bereichs
der Rückwand gegenüber dem oberhalb gelegenen Bereich 2 cm, Querschnitt des Luft-Zuführungskanals
im Bereich der Einmündung in den Schlitz 35 cm² Querschnitt der Luft-Einlauföffnung
in der Tür 70 cm², 40 cm² für die Primärluft und 30 cm² für die Sekundärluft, Abrundungsradius
der oberen Einlaufkante des Schlitzes 12 cm, Abrundungsradius der unteren Einlaufkante
12,5 cm, Abrundungsradius der oberen und der unteren Auslaufkante des Schlitzes 4
cm.
[0035] Die in Fig. 5 dargestellte Tür 14 ist als Doppelkammertür ausgebildet. In dieser
Tür 14 sind zwei Kammern 17 und 18 mittels einer Trennwand 19 voneinander getrennt
ausgebildet. Die Trennwand 19 geht von dem oberen Bereich der inneren Rückwandfläche
20 der Tür aus und erstreckt sich bis in den Bereich der Frischluft-Einlauföffnung
15 in der Vorderwand der Tür 14. Die beiden Kammern 17, 18 stehen über je eine Öffnung
21 bzw. 22 im rückwärtigen Türbereich mit dem Schlitz 8 und dem oberen Bereich des
Brennraums in Verbindung. Die Aufteilung der durch die Öffnung 15 eintretenden Luft
in Primär- und Sekundärluft erfolgt mittels der Trennwand 19.
[0036] Die erfindungsgemäße Brennvorrichtung kann ohne weiteres sowohl ein Einsatzofen sein,
um den ein Ofensetzer unter Belassung der notwendigen Luftführungsräume den Kachelteil
eines Kachelofens herumbaut, als auch ein Grundofen, gleichgültig ob fabrikmäßig
ganz oder teilweise vorfabriziert oder von einem Ofensetzer an Ort und Stelle aus
Einzelteilen errichtet, als auch ferner ein Heizkessel, in oder um den herum dann
allerdings noch die notwendigen Wasser- bzw. Luftführungen mit zugehörigen Wärmetauschereinrichtungen
einzubauen wären, die jedoch das erfindungsgemäße Konzept des eigentlichen Brennteils
nicht tangieren und ihrerseits durch dieses auch nicht tangiert werden.
[0037] Die erfindungsgemäße Brennvorrichtung ist zwar als solche für Holz bezeichnet worden
und kommt hierfür auch in erster Linie, jedoch nicht ausschließlich in Betracht.
Es kann also auch ein anderweitiger Festbrennstoff verwendet werden, insbesondere
ein solcher, der sich mit geringem Ascheanfall verbrennen läßt.
1. Brennvorrichtung zum Verbrennen von Holz, bestehend aus einer Frontwand mit einer
Brennstoff-Einfüllöffnung und einer Frischluft-Einlauföffnung, aus zwei an die Frontwand
anschließenden Seitenwänden, aus einer rückwärtig an die beiden Seitenwände anschließenden
Rückwand, aus einer Bodenwand und einer Deckenwand und aus einer Tür für die Brennstoff-Einfüllöffnung
sowie mit einer Frischluft-Einlauföffnung mit Regelelement zur Verstellung des wirksamen
Querschnitts der Frischluft-Einlauföffnung und mit einem Rauchgas-Abzug, dadurch
gekennzeichnet, daß in der unteren Hälfte der Höhe der Rückwand (4) in dieser ein
horizontaler Schlitz (8) vorgesehen ist, der durch die gesamte Wandstärke der Rückwand
(4) hindurchgeführt ist, daß dieser Schlitz (8) in Richtung der Wandstärke der Rückwand
(4) düsenförmig verjüngt gestaltet ist, daß im Bereich des engsten Querschnitts oder
kurz hinter diesem in den Schlitz (8) ein Luft-Zuführungskanal (10) einmündet, der
andererseits im Bereich des Regelelementes (16) der Tür (14) beginnt, daß die Bodenwand
(5) eine in sich geschlossene, gitterrostfreie Wand ist, daß die Frischluft-Einlauföffnung
(15) im Bereich der Brennstoff-Einfüllöffnung (7) liegt und daß die von der Tür (14)
verschlossene einzige Öffnung (7) der Frontwand (1) und der Schlitz (8) in der Rückwand
(4) die einzigen Öffnungen des Brennraums sind.
2. Brennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in Richtung der
Wandstärke der Rückwand (4) düsenförmig verjüngte Schlitz (8) in dieser Richtung
nach Art einer Venturidüse gestaltet ist.
3. Brennvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Zuführungskanal
(10) als im Querschnitt in sich geschlossener Kanal in der Deckenwand (6) und in
dem oberhalb des Schlitzes (8) gelegenen Bereich (4a) der Rückwand (4) ausgebildet
ist.
4. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke des oberhalb des Schlitzes (8) in der Rückwand (4) gelegenen Bereichs
(4a) derselben dünner ist als die Wandstärke des unterhalb des Schlitzes (8) in der
Rückwand (4) gelegenen Bereichs (4b) derselben.
5. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (8) in der Rückwand (4) in etwa einem Drittel der Höhe des Brennraums
vorgesehen ist.
6. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Regelelement (16) in der Tür (14) in höchstens 20% der Höhe des Brennraums
vorgesehen ist.
7. Brennvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelelement
(16) so ausgebildet ist, daß die von diesem in ihrem freien Öffnungsquerschnitt zu
verändernde Luft-Einlauföffnung (15) bei der Schließbewegung des Regelelements (16)
zunächst in ihrem unteren Bereich und erst bei weiterer Schließbewegung auch in ihrem
oberen Bereich ver schlossen wird, wobei allerdings in der End-Schließstellung -
bei vollständig geschlossenem unteren Bereich der Luft-Einlauföffnung (15) - der
obere Bereich noch zu mindestens 10% offen gehalten ist.
8. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der oberhalb des Schlitzes (8) gelegene Bereich (4a) der Rückwand (4) in der Ebene
des Luft-Zuführungskanals (10) geteilt ist.
9. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der in der Rückwand (4) gelegene Teil des Luft-Zuführungskanals (10) in Breitenrichtung
der Rückwand (4) von oben nach unten erweitert ausgebildet ist, wobei er sich im
Bereich des Schlitzes (8) über die gesamte Länge des Schlitzes (8) erstreckt.
10. Brennvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Rückwand
(4) von oben nach unten erweiterte Luft-Zuführungskanal (10) durch Stege (11) in nebeneinander
liegende Abschnitte unterteilt ist.
11. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der in der Deckenwand (6) gelegene Teil des Luft-Zuführungskanals (10) aus mehreren
nebeneinanderliegenden Kanalabschnitten (10a, 10b, 10C) besteht, die bezogen auf
die Wandstärke der Deckenwand (6) verhältnismäßig dicht über der dem Brennraum zugewandten
Innenfläche (6a) der Deckenwand (6) angeordnet sind.
12. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe, die Breite und die Tiefe des Brennraums etwa gleich groß bemessen sind.
13. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem unterhalb des Schlitzes (8) in der Rückwand (4) gelegenen Bereich (4b)
derselben ein nach hinten verjüngter Teil (13) nach vorn herausziehbar ist.
14. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennvorrichtung mit Ausnahme des Türbereichs und des Schlitzes (8) in der
Rückwand (4) vollständig mit einem Stahlgehäuse ummantelt ist.
15. Brennvorrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tür (14) als Doppelkammertür ausgebildet ist, deren Kammern (17, 18) durch
eine Trennwand (19) voneinander getrennt sind, die von dem oberen Bereich der inneren
Rückwandfläche (20) der Tür (14) ausgeht und sich bis in dem Bereich der Frischluft-Einlauföffnung
(15) der Tür (14) erstreckt, wobei beide Kammern (17, 18) über je eine Öffnung (21,
22) im rückwärtigen Bereich der Tür (14) mit dem Schlitz (8) und dem oberen Bereich
des Brennraums in Verbindung stehen.