Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdrängermaschine für inkompressible Medien mit einem
in einem feststehenden Gehäuse angeordneten, nach Art eines kreisförmig verlaufenden
Schlitzes ausgebildeten Förderraum und mit einem dem Förderraum zugeordneten, ebenfalls
kreisförmig ausgebildeten Verdrängerkörper, der auf einem gegenüber dem Gehäuse exzentrisch
antreibbaren scheibenförmigen Läufer derart gehalten ist, dass während des Betriebes
jeder seiner Punkte eine von den Umfangswänden der Förderkammer begrenzte Kreisbewegung
ausführt, und dessen Krümmung gegenüber derjenigen des Förderraumes so bemessen ist,
dass er die inneren und äusseren Umfangswände des Förderraumes an mindestens einer
beim Betrieb kontinuierlich fortschreitenden Dichtungslinie berührt und somit den
Förderrraum in innere und äussere Arbeitsräume unterteilt, durch die das Medium von
einem Einlass zu einem Auslass gefördert wird, wobei Einlass und Auslass durch einen
vorzugsweise radial im Förderraum verlaufenden Steg voneinander getrennt sind, weshalb
der Verdrängerkörper im Bereich des Steges unterbrochen ist, und wobei zur Führung
des Läufers gegenüber dem Gehäuse eine Kreuz scheibenkupplung vorgesehen ist, und
zum kreisförmigen Antrieb des Verdrängerkörpers ein Taumelstab mit einem antreibenden
Kurbeltrieb verbunden ist.
Stand der Technik
[0002] Verdrängungsmaschinen für Flüssigkeiten mit kreisförmig verlaufendem Verdrängungskörper
sind bereits seit 1905 bekannt aus der DE-C-177 654. Der dortige in den Förderraum
hineinragende Ringkolben ist allerdings schwingend angeordnet, wozu er an jenem Steg
geführt ist, der den Einlass vom Auslass trennt. Angetrieben wird er von einer Kurbel,
auf welcher er mittels einer Nabe gelagert ist. Diese Maschine soll sich durch eine
ununterbrochene und gleichmässige Förderung auszeichnen.
[0003] Eine weitere Verdrängungsmaschine, allerdings nicht mit kreisförmigem, sondern mit
herzförmig verlaufendem Verdrängerkörper ist bekannt aus der WO 86/05241. Ueber einen
Kurbeltrieb werden bei der dortigen Pumpe 4 Verdrängerflügel gleichzeitig in zyklische
Relativbewegung zu ihren zugehörigen Kammern versetzt. Ein radial anpassbares Glied
erzeugt dabei eine Antriebskraft mit radialer und tangentialer Komponente, die auf
den Träger der Verdrängungsflügel wirkt, so dass diese stets in dichtender Berührung
mit ihren Kammern bleiben. Dabei kann das verstellbare Glied federnd, keilartig oder
sonstwie kraftschlüssig, jedoch nicht formschlüssig wirken. Der die Verdrängerflügel
aufweisende Träger ist in einer bestimmten Lage stets kippfrei geführt infolge der
gegenseitigen Anlagestellen der in einem Kranz angeordneten Flügel.
[0004] Aehnliche Verdrängermaschinen mit einem Taumelantrieb sind bekannt, beispielsweise
aus den DE-C-2 603 462 und US-A-3 560 119. Desweiteren sind ähnliche Verdrängermaschinen
mit einer Kreuzscheibenkupplung ebenfalls bekannt, beispielsweise aus den EP 10930
B1, US-A-4,437,820 und DE-A-27 35 664. Es handelt sich bei allen diesen Einrichtungen
um sogenannte Verdrängungsmaschinen für kompressible Medien. Sie bestehen zum einen
aus einem durch spiralartige, sich von einer Seitenwand senkrecht erstreckenden Umfangswände
begrenzten Förderraum, der von einem ausserhalb der Spirale liegenden Einlass zu einem
innerhalb der Spirale liegenden Auslass führt. Zum andern weisen sie einen in den
Förderraum ragenden, ebenfalls spiralartigen Verdrängungskörper auf. Dieser ist in
Bezug auf den Förderraum zur Ausführung einer kreisenden verdrehungsfreien Bewegung
gelagert. Sein Zentrum ist gegenüber dem Zentrum der Umfangswände exzentrisch so versetzt,
dass der Verdrängungskörper stets sowohl die aussenliegende als auch die innenliegende
Umfangswand des Förderraumes an je mindestens einer fortschreitenden Dichtlinie berührt.
Während des Betriebes der Maschine werden deshalb entlang des Förderraumes zwischen
dem Verdränger und den beiden Umfangswänden des Förderraumes mehrere sichelförmige
Arbeitsräume eingeschlossen, die sich vom Einlass durch den Förderraum hindurch zum
Auslass hin bewegen. Hierbei kann sich je nach Umschlingungswinkel der Spirale das
Volumen des geförderten Arbeitsmittels zunehmend verringern bei einer entsprechenden
Erhöhung des Arbeitsmitteldruckes.
[0005] Der Taumelantrieb ist bei diesen bekannten Maschinen jeweils das Mittel zur Umsetzung
der rotierenden Bewegung der Antriebsmaschine in die translatorische Bewegung des
Verdrängers.
[0006] Die Antriebslösung bei der DE-C-2 603 462 sieht einen drehfest mit einem Gegengewicht
auf der Antriebswelle sitzenden Exzenterkörper vor, auf dem mittels eines Kugellagers
eine Antriebsscheibe gelagert ist. Diese ist mit vier gleichmässig über den Umfang
verteilten Kugelgelenkpfannen bestückt, in denen jeweils das Kugelende eines Taumelstabes
einsitzt. Die Kugeln haben dabei lediglich Linienkontakt in ihrer zugehörigen Pfanne.
Bei einer Drehbewegung der Antriebswelle wird der Rotorkörper durch die Taumelstäbe
zur Ausführung einer kreisenden, jedoch nicht drehenden Bewegung angeregt. Neben der
Antriebsfunktion haben bei dieser Lösung die Taumelstäbe somit auch die Verdrehsicherung
zu gewährleisten.
[0007] Bei der Ausführung nach US-A-3 560 119 ist der antriebsseitige Zapfen des Taumelstabes
mittels eines Pendelkugellagers drehbar und schwenkbar in einer exzentrischen Position
gelagert. Zur Verhinderung der Eigendrehung des Verdrängers sind die zweiten und dritten
Kugelabschnitte jeweils mit Profilkränzen, z.B. Verzahnungen versehen, welche in entsprechend
profilierte Gegenstücke im Verdränger resp. im feststehenden Gehäuseteil eingreifen
und darin schwenkbar gelagert sind. Die axiale Sicherung der Taumelwelle erfolgt über
eine im feststehenden Gehäuseteil einliegende Sicherungsscheibe.
[0008] Für die Uebertragung der relativen Drehbewegung wird somit bei den bekannten Maschinen
jeweils ein hochbelastetes und damit kostspieliges Kugellager verwendet. Darüberhinaus
sind keine Massnahmen vorgesehen, welche bei Materialabrieb an der oder den Taumelstäben
einen spielfreien Betrieb der Maschine garantieren.
[0009] Die Kreuzscheibenkupplung bildet bei all diesen bekannten Maschinen jeweils das
rotationshemmende Mittel für den Verdränger. Dessen radiale Versetzung wird begrenzt
durch die Berührung der spiralförmigen Rippen mit den Wandungen der Förderkammern.
Die Begrenzung entspricht theoretisch einem Kreis, in diesem Fall dem Translationskreis.
Der gegenüber der Förderkammer drehfreie Verdränger muss nun mittels der Kreuzscheibenkupplung
so geführt werden, dass die Parallelführung einen grösseren Durchmesser zulässt als
es dem Durchmesser des Trans lationskreises entspricht. Der Grund hierfür ist, dass
die Radialverschiebung des Verdrängers durch die Kombination Rippe/Kammerwand begrenzt
werden soll und nicht durch die führende Kreuzscheibenkupplung. Anhand dieser Regel
sind die Abmessungen für die Kreuzscheibenkupplung einfach festzulegen.
[0010] Es herrscht allgemein die Meinung, dass derartige Kreuzscheibenkupplungen für die
Uebertragung von grossen Drehmomenten und für grosse Drehzahlen ungeeignet sind wegen
der auftretenden Biegewechselbeanspruchung und der Verluste durch Reibung.
[0011] Bei allen bekannten Kreuzscheibenkupplungen bestehen die Leisten aus rechtwinkligen
Blöcken, die in entsprechend konfigurierte Nuten eingreifen. Die Bedenken gegen eine
Anwendung der Kreuzscheibenkupplung sind insoweit verständlich, als das seitliche
Spiel in den Nuten zwecks ordentlicher Führung minimal sein muss. Dies führt aber
zwangsläufig zu Reibflächen, die sich abnützen. Darüberhinaus können bei Eindringen
von Schmutz in die Führung deren Teile gegeneinander klemmen, was die Funktionsfähigkeit
der Kupplung beeinträchtigt.
Darstellung der Erfindung
[0012] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Rotationskolben-Verdrängerpumpe
mit sehr niedrigen Pulsationen so zu gestalten, dass sie auch mit zunehmendem Materialabtrag
infolge Verschleiss spielfrei bleibt.
[0013] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst,
- dass im Bereich des Steges der innere und äussere Arbeitsraum am Einlass und am
Auslass miteinander kommunizieren,
- dass der Verdrängerkörper und der Förderraum im überwiegenden Teil ihres Umfangs
eine zumindest annähernde Kreisform aufweisen,
- dass der Verdrängerkörper über mindestens 360° dichtet,
- wozu die einlass- und auslasseitigen Enden des Verdrängerkörpers und des Förderraumes
in einem winkelbereich von höchstens 30° wesentlich kleinere Krümmungsradien aufweisen
als jene ihres überwiegenden Umfangs.
[0014] Der Vorteil der Erfindung ist darin zu erblicken, dass mit der neuen Konfiguration
eine selbstansaugende, pulsationsarme, sich im Betrieb selbsteinstellende und nahezu
wartungsfreie Pumpe geschaffen ist.
[0015] Es ist besonders günstig, wenn der Taumelstab an seinem kurbelseitigen Ende mit
einem Kugelabschnitt in einer allseits verschiebbaren Gelenkpfanne der Kurbel einsitzt,
wenn er an seinem andern Ende mit einem Kugelabschnitt in einer halbkugeligen Gelenkpfanne
des feststehenden Gehäuseteils gelagert ist, und wenn er zwischen seinen beiden Enden
einen Kugelabschnitt aufweist, welcher drehbar und taumelfähig in einer halbkugeligen
Gelenkpfanne im Verdränger gelagert ist, wobei Feder mittel für eine satte Anlage
der Kugelabschnitte in den Gelenkpfannen sorgen. Diese Antriebsart beinhaltet sehr
kleine Reibwege und somit Reibverluste.
[0016] Ferner ist es zweckmässig, wenn die Kreuzscheibenkupplung einen frei beweglichen
Zwischenring aufweist, der auf seinen Planseiten je zwei unter 90° zueinanderstehende
konvex gewölbte Leisten trägt, die in entsprechend konkav geformte Nuten der zu kuppelnden
Teile eingreifen, wobei der Zwischenring mitsamt den Leisten ein einteiliges, vorgespanntes
Werkstück aus Federstahl ist. Dieses sehr kostengünstige Element erzeugt neben der
Führung zudem die Anpresskraft für den Verdrängerkörper gegen den Boden der Förderkammer.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0017] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand eienr Flüssigkeitspumpe
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig.1 einen Längsschnitt durch die Pumpe mit umlaufenden Ringkolben
Fig.2 einen Querschnitt durch die Pumpe gemäss Linie A-A in Fig 1
Fig.3 eine erste Einbauvariante eines Taumelstabes im Längsschnitt
Fig.4 eine zweite Einbauvariante des Taumelstabes im Längsschnitt
Fig.5 eine perspektivische Ansicht des Taumelstabantriebes
Fig.6 eine perspektivische Ansicht einer zu montierenden Kreuzscheibenkupplung
Fig.7 die Geometrie der reibenden Teile einer Kreuzscheibenkupplung
Fig 8 eine unbelastete Kupplung mit vorgespanntem Zwischenring
Fig.9 die Verdrängergeometrie im Ein- und Auslassbereich
Fig.10 eine Skizze zur Ermittlung der Kurvengeometrie
Fig.11 eine Verbindungsmöglichkeit von innerem und äusserem Arbeitsraum
Fig.12 einen Schnitt gemäss Linie x-x in Fig.10
[0018] In der stark vereinfachten Pumpendarstellung gemäss Fig.1 und 2 sind nur die für
das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile dargestellt. In den verschiedenen
Fig. sind die gleichen Teile jeweils mit denselben, ggfs. indizierten Bezugszeichen
versehen.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0019] Zwecks Erläuterung der Funktionsweise der Pumpe , welche selbst nicht Gegenstand
der Erfindung ist, wird auf die bereits genannte WO 86/05241 verwiesen. Nachstehend
wird nur der für das Verständnis notwendige Maschinenaufbau und Prozessablauf kurz
beschrieben.
[0020] Im wesentlichen besteht die Pumpe nach den Fig. 1 und 2 aus zwei Gehäusehälften 1,
2, welche auf geeignete Weise miteinander verbunden sind, und dem darin einliegenden
Verdränger mitsamt Antrieb und Führung. In die linke Gehäusehälfte 1 ist eine kreisringförmige
Förderkammer 4 eingearbeitet. Sie weist parallele, im gleichbleibendem Abstand zueinander
verlaufende Umfangswände auf, die einen Winkelbereich von ca. 360° umfassen, auch
wenn dies in Fig. 2 nicht ersichtlich ist .Sie ist mittels eines Steges 5, der sich
über die ganze Kammertiefe erstreckt, unterteilt. Beidseitig des Steges sind in der
Rückwand der Gehäusehälfte 1 der Einlass 6 und der Auslass 7 für das zu fördernde
Arbeitsmittel angeordnet. Zwischen den Umfangswänden greift der Verdrängerkörper 8
in den Förderraum 4 ein. Seine Krümmung ist so bemessen, dass er die innere und die
äussere Umfangswand des Förderraumes an mindestens einer beim Betrieb kontinuierlich
fortschreitenden Dichtungslinie berührt. Es handelt sich bei diesem Verdrängerkörper,
der demnach den Ringkolben darstellt, um eine Rippe, die senkrecht auf der Läuferscheibe
8 gehalten ist. Der Verdrängerkörper 8 ist an jener Stelle, die dem Steg 5 gegenüberliegt,
geschlitzt, d.h. in seiner ganzen Tiefe unterbrochen.
[0021] Während des Betriebes führt der Läufer 3 zusammen mit dem Verdrängerkörper 8, im
folgenden einfach Verdränger genannt, eine orbitale Bewegung aus. Anlässlich dieser
kreisenden Bewegung berührt der Ringkolben ständig sowohl die innere als auch die
äussere Umfangswand der Förderkammer. Dadurch ergeben sich auf beiden Seiten des Verdrängerkörpers
sichelförmige, das Arbeitsmedium einschliessende Arbeitsräume 27, 28, die während
des Antriebs des Läufers durch die Förderkammer vom Einlass 6 in Richtung auf den
Auslass 7 verschoben werden. Durch seine Lageänderung wird demzufolge zum einen über
den Einlass 6 Arbeitsmittel in die Kammer 4 hineingesaugt und zum andern über den
Auslass 7 aus der Maschine hinausgefördert.
[0022] Zum orbitalen Umlauf des Verdrängers ist gemäss Fig.1 ein Antrieb mittels Taumelstab
12 vorgesehen. Ein nicht näher dargestellter Kurbeltrieb 13 ist kurbelseitig mit
einer Gelenkpfanne 14 bestückt, in welcher der Taumelstab 12 mit einem ersten Kugelabschnitt
15 drehbar einsitzt. Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf diese Antriebsvariante
beschränkt ist. Massgeblich ist lediglich eine Konstruktion, bei welcher der Taumelstab
nicht eine Drehbewegung, sondern eine Taumelbewegung vollführt, wobei sich die Bewegungsachse
30 auf einem Kegelmantel befindet.
[0023] Am entgegengesetzten Ende weist der Taumelstab 12 einen zweiten Kugelabschnitt 16
auf. Koaxial mit der Hauptachse 31 des Kurbeltriebes 13 ist dieser zweite Kugelabschnitt
im linken feststehenden Gehäuseteil 1 drehbar und taumelfähig gelagert.
[0024] In der Ebene des Läufers 3 ist der Taumelstab 12 mit einem dritten Kugelabschnitt
17 versehen, dessen Kugelradius mit Vorteil jenem des zweiten Kugelabschnitts entspricht.
Dieser dritte Kugelabschnitt ist in der Nabe des Läufers 3 drehbar und taumelfähig
gelagert.
[0025] Wären die Lagerstellen für die beiden Kugelabschnitte 16 und 17 nunmehr zylindrische
Lagerbuchsen, so werden die beispielsweise fliehkraftbedingten, rein radialen Kräfte
nur auf einer halbkreisförmigen Linie abgestützt werden. Axialgerichtete Kräfte könnten
überhaupt nicht übertragen werden.
[0026] Diese Lagerstellen werden deshalb als halbkugelförmige Gelenkpfannen 18, 19 ausgebildet.
Halbkugelig deshalb, weil dadurch zum einen die benötigten Einzelteile auf ein Minimum
reduziert sind, und weil zum andern die Montage sehr einfach wird.
[0027] Dies gilt allerdings nur, wenn die tragende Fläche in der Kugelpfanne innerhalb einer
und derselben Kugelhemisphäre liegt. Diese Bedingung führt dazu, dass die Gelenkpfannen
18, 19 für die Aufnahmen der zweiten und dritten Kugelabschnitte spiegelbildlich zueinander
angeordnet sind, d.h. die tragenden Kugelflächen sind voneinander abgekehrt.
[0028] Die axiale Kraft, die notwendig ist, damit die Kugelabschnitte unter allen Betriebszuständen
satt in ihren jeweiligen Pfannen einliegen, wird durch Federmittel aufgebracht.
[0029] Eine erste Lösungsmöglichkeit hierfür zeigt Fig.3. Der zweite Kugelabschnitt 16′
ist mit einer zentralen Bohrung versehen und lose auf den Taumelstab 12′ aufgesteckt,
so dass er auf dem Taumelstab verschiebbar ist. Die gegeneinandergerichteten Flächen
der Kugelabschnitte 16′ und 17′ sind abgeflacht und bilden jeweils einen Anschlag
für eine Druckfeder 20′. Im montierten Zustand drückt diese Feder 20′ die Kugelabschnitte
auseinander. Zur Aufnahme des Taumelstabs 12′ anlässlich einer Verschiebung des Kugelabschnitts
16′ ist die Gelenkpfanne 18′ in der linken Gehäusehälfte 1 mit einer Ausnehmung 21
versehen.
[0030] Die in Fig.4 gezeigte Lösung geht aus von einem Gleitstein 22, welcher axial verschiebbar
im linken Gehäuseteil 1 einsitzt. In der dem Läufer 3 zugekehrten Stirnfläche ist
im Gleitstein die Gelenkpfanne 18 eingearbeitet. In dieser liegt der Kugelabschnitt
16 ein. Damit der Kugelabschnitt eine jederzeit defi nierte sphärische Auflage hat,
ist auch hier der Pfannengrund mit einer Ausnehmung 21 versehen, so dass das Kopfende
des Kugelabschnitts in keinem Fall Grundberührung hat. Die Axialkraft wird hier über
die Schraubenfeder 20 aufgebracht, die vom Gehaüseteil 1 auf den Gleitstein 22 einwirkt.
[0031] Unter Hinweis auf die Anordnung nach Fig.1 wird festgehalten, dass die Federkraft
nicht so gross sein darf, dass der Verdrängerkörper 8 von seiner Dichtfläche an der
Seitenwand des Gehäuses 1 abheben könnte. Die Gegenkraft, die diese Dichtwirkung
aufrechterhält, wird über die Kreuzscheibenkupplung 9, 10 auf den Läufer 3 des Verdrängerss
übertragen.
[0032] Immerhin muss die Federkraft so gross sein, dass die zusätzliche axiale Kraft in
Zusammenwirkung mit der erwähnten radialen Kraft eine Abstützung der Kugelabschnitte
in einer sphärischen Fläche verursacht. Diese sphärische Kontaktzone muss in jedem
Fall erhalten bleiben, unabhängig von einem etwaigem Materialabtrag an einem der beteiligten
Maschinenteile.
[0033] Nachstehende Beispiele zeigen, welche möglichen Fehler anhand der Erfindung kompensiert
werden können:
- Anlässlich der Taumelbewegung kann Material an der Kugel abgetragen werden. Dadurch
kann sich die Kugel in die Pfanne "hineinfressen". Die Durchmesser von Kugel und Pfanne
werden hierbei kleiner. Durch die konstante sphärische Kugelauflage bleibt die Verbindung
achsgleich und spielfrei, obschon sich neben der Verkleinerung der Durchmesser auch
der Abstand zwischen den Kugelzentren der Kugelabschnitte 16 und 17 vergrössert
hat. Diese Ueberlegung gilt im übrigen auch, wenn sich nur die Kugeln oder nur die
Pfannen abreiben.
- Anlässlich der orbitalen Bewegung können sich auch die Stirnseiten des Verdrängungskörper
8 am feststehenden Gehäuse 1 abreiben. Nach Fig.1 würde demnach der Abstand zwischen
den Kugelabschnitten 16 und 17 geringer. Auch dieses Verhalten verkraften die Lösungsprinzipien
nach den Fig.3 und 4 mühelos.
[0034] Es versteht sich, dass bei einer Veränderung des Abstandes zwischen den zweiten
und dritten Kugelabschnitten der sich auf einem Kegelmantel befindende Winkel der
Bewegungsachse 30 ebenfalls ändert. Dies gilt auch für den Abstand zwischen den Kugelabschnitten
16 resp. 17 und 15. In jedem Fall ist die Exzentrizät e (Fig.4) am Verdränger beizubehalten.
Andererseits ist die Ebene des zweiten Kugelabschnittes massgebend für den Translationskreis
und ist somit Bezugsebene. Deshalb muss auch der erste Kugelabschnitt 15 verschiebbar
ausgebildet werden. Und zwar muss er zum einen in Längsrichtung des Taumelstabes verschiebbar
sein, wie das in Fig.4 angedeutet ist; zum andern muss er auch in der Richtung senkrecht
zur Zeichenebene verschiebbar sein wegen der angesprochenen möglichen Winkelveränderung.
Vorzugsweise wird deshalb dieser erste Kugelabschnitt 15 ebenfalls in eine mit einer
Gelenkpfanne 14 ausgerüsteten Lagerbüchse eingebettet. Diese in den Fig 3 und 4 nur
schematisch dargestellte Gelenkpfanne 14 ist ihrerseits mit einer Gleitfläche 26 versehen,
welche auf einer entsprechenden Gegenfläche des Kurbeltriebes 13 allseitig verschiebbar
ist. Gleitfläche 26 und Gegenfläche befinden sich dabei in einer Ebene parallel zur
Achse des 31 Kurbeltriebes.
[0035] Der Vorteil eines derartig ausgebildeten Taumelantriebes kann anhand folgender Ueberlegung
festgehalten werden: Die grösste im Betrieb vorherrschende radiale Kraft wirkt auf
die Lagerkombination 17/19. Diese Kraft wird aufgenommen von den beiden Lagerkombinationen
15/14 und 16/18. Ueber die Wahl der Hebelarme zwischen den jeweiligen Kugelabschnitten
hat man nun ein Mittel in der Hand, die Lagerbelastung in der Kombination 15/14 möglichst
niedrig zu halten. Dadurch kann dieses Lager in seinen Dimensionen, d.h. insbesondere
in seinem Kugeldurchmesser klein bemessen werden mit der Folge, dass es eine geringe
Reibleistung aufweist. Andererseits sind die Gelenkpfannen für die zweiten und dritten
Kugelabschnitte keine separaten Einzelteile, sondern sie sind in ohnehin vorhandenen
Bauteilen integriert, einerseits im Verdränger, andererseits im feststehenden Gehäuseteil
oder im Gleitstein. Die Lösung ist schon aus diesem Grunde sehr kostengünstig. Da
es sich bei diesen Gelenkpfannen überdies nur um Halbschalen ohne Hinterschnitt handelt,
sind auch die für die Herstellung benötigten Spritz- oder Presswerkzeuge nicht aufwendig.
[0036] Ein Beispiel für den Antrieb des Taumelstabes 12, 12′ ist in Fig.5 gezeigt. Die Antriebswelle
33 ist an ihrem der Maschine zugekehrten Ende mit einem Bund 34 versehen. Dieser ist
stirnseitig so ausgespart, dass unterhalb der Hauptachse 31 ein Mitnehmerversatz
35 geformt ist. Dieser weist die parallel zur Hauptachse verlaufende, obengenannte
Gegenfläche für das Zusammenwirken mit der Gleitfläche 26 auf. Dies ist der eigentliche
Kurbeltrieb 13.
[0037] Die Lagerbuchse 32 mit der eingebetteten Gelenkpfanne 14 für die Aufnahme des Kugelabschnitts
15 ist in ihrer axialen Erstreckung etwas schmäler bemessen als der Mitnehmerversatz.
Dies erlaubt einen Verschiebung der Buchse über die Gleitfläche 26 in Achsrichtung,
wie dies durch Pfeile dargestellt ist. Ueber die gleiche Gleitfläche ist die Buchse
auch senkrecht zur Achsrichtung in den angedeuteten Pfeilrichtungen verschiebbar.
Hierdurch können Aenderungen im Winkel der Bewegungsachse 30 kompensiert werden. Die
Grösse der Exzentrizität E zwischen Hauptachse 31 und Endpunkt der Bewegungsachse
30 ist eine Funktion der Verdrängerexzentrizität e und des Uebersetzungsverhältnisses
zwischen den drei Lagerstellen des Taumelstabes 12,12′.
[0038] Zur verdrehungsfreien Führung des Verdrängers ist eine Kreuzscheibenkupplung vorgesehen.
Sie besteht im wesentlichen aus einem Zwischenring 9, welcher an seinen Planseiten
mit Leisten 10, 10′ versehen ist. Im gezeigten Beispiel lassen sich die dem Läufer
3 zugekehrten Leisten 10 in Relation zum Verdränger auf einer gemeinsamen Vertikalachse
verschieben. Sie greifen dabei in entsprechend konfigurierte, vertikal verlaufende
Nuten 11 im Läufer 3 ein. Die Leisten 10′, welche senkrecht zu den Leisten 10 angeordnet
sein müssen - im vorliegenden Fall also horizontal und deshalb in dem Längsschnitt
nach Fig.1 nicht darge stellt - sind der feststehenden rechten Gehäusehälfte 2 zugekehrt
und in Relation zu dieser auf einer gemeinsamen Horizontalachse verschiebbar. Dabei
gleiten sie in entsprechend konfigurierten, horizontal in der Stirnseite der Gehäusehälfte
2 eingearbeiteten Nuten 11′.
[0039] Das Prinzip ist in Fig.6 erkennbar, in welcher die Naben der zu kuppelnden Bauteile
als einfache Ringe dargestellt sind. Dabei stehen in Anlehnung an die in den Fig.1
gezeigte Pumpe die Bezugszahl 2 für den feststehenden Gehäuseteil und die Bezugszahlen
3 und 8 für den kreisenden Läufer mitsamt ringförmigem Verdrängerkörper 8.
[0040] Die eigentliche Geometrie der aufeinander gleitenden Teile ist in Fig.7 gezeigt.
Die konvexe Reibfläche 23 der Leiste muss selbstverständlich übereinstimmen mit der
konkaven Wölbung der Nutwandung 24. Gewählt wurde für beide eine Kreisform mit dem
Radius R. Die rechte Hälfte der Fig.7 zeigt eine eingelaufene Kupplung, wo die Nutwandung
über die ganze zur Verfügung stehende Fläche trägt. Die linke Hälfte der Fig.7 zeigt
die Kupplung vor dem Einfahren. Wegen Fertigungsungenauigkeiten oder aber wegen bewusster
unterschiedlicher Radiuswahl von "Kugel und Pfanne" liegt die Leiste nicht voll ein.
Dennoch wird sie bereits über einen nicht unbeträchtlichen Abschnitt am oberen Rand
der Nut getragen. Es ist auch zu erkennen, dass ein Klemmen infolge unregelmässigen
Materialabtrages nicht möglich ist. Schliesslich ist die Kupplung absolut spielfrei,
unabhängig von der gegenseitigen Lage von Leiste und Nut.
[0041] Der Nutengrund 25 ist derart zurückversetzt, dass auch bei vollständigem Einliegen
der Leiste in der Nut eine Berührung zum Nutengrund vermieden wird. Der ausgesparte
Nutengrund vermeidet auf jeden Fall, dass bei Deformationen des Zwischenringes mitsamt
Leisten die tragende Zone sich im Kopf der Leisten, d.h. im Nutengrund befindet. In
diesem Fall könnte nämlich an den Nutenrändern ein seitliches Spiel zwischen Wand
und Leisten entstehen, wie Versuche gezeigt haben.
[0042] Bei den vorherrschenden Kräften handelt es sich zum einen um den Anpressdruck F
s, der gemäss Fig.7 vertikal wirkt, d.h in Achsrichtung der Kupplung. Diese Kraft entspricht
in der Regel einer Federkraft; sie ist infolge der minimalen Federwege einigermassen
konstant. Zum andern wirkt eine Horizontalkraft F
t auf die vertikal verlaufenden Leisten 10, die in Grösse und Richtung variabel ist.
Beides ist abhängig von der Lage und Grösse der Reibkräfte zwischen dem ringförmigen
Verdrängerkörper 8 und den Wandungen der Förderkammer 4.
[0043] Die auf die tragende Wandung 24 der Nuten wirkende Normalkraft ist die Resultierende
aus den beiden Kräften F
s und F
t. Es ist somit erkennbar, dass die Belastung entlang der tragenden Zone nicht gleichmässig
ist. Wenn F
t grösser ist als F
s, so ist die Belastung im oberen Segmentabschnitt der Nut grösser als im unteren.
Andererseits kann es vorkommen, dass bei Umkehr der Kraftverhältnisse der mittlere
Vektor der Reaktionskraft sich langsam nach abwärts richtet. Hier gilt es nun zu vermeiden,
dass der Kraftvektor in den Nutengrund hineinwandert. Abhilfe schafft der zurückversetzte
Nutengrund.
[0044] Aus Fig.7 ist im übrigen erkennbar, dass der Zwischenring und die Leisten einteilig
sind. Es kann sich um ein tiefgezogenes Werkstück handeln, was sich auf die Fertigungskosten
sehr günstig auswirkt.
[0045] Das einteilige Werkstück besteht aus korrosionsfestem Federstahl. Wie in Fig.8 dargestellt,
ist der Zwischenring so vorzuspannen, dass bei allen Betriebszuständen ein spielfreies
Anliegen in den Nuten gewährleistet ist, Daneben übt das Element auch noch jene Axialkraft
auf den Verdränger 3 auf, die notwendig ist, damit die Dichtwirkung zwischen den Stirnseiten
des Verdrängerkörpers 8 und der Förderkammer 4 aufrechterhalten bleibt.
[0046] Nachdem nun mit dem Taumelantrieb und der Kreuzscheibenfiihrung alle Bedingungen
erfüllt sind, damit der Verdrängerkörper während des Betriebes trotz möglichem axialen
und radialen Materialabtrag jederzeit dicht ist, kann zur Wahl der Kurvengeometrie
für Verdrängerkörper und Förderraum geschritten werden. Die gewünschte Pulsationsarmut
wird unter anderm dadurch erzielt, dass zumindest auslasseitig die innere und die
äussere Arbeitskammer miteinander kommunizieren. Von Vorteil ist es auch, wenn die
Arbeitsräume einlasseitig strömungsmässig miteinander verbunden sind, wie später noch
auszuführen ist. Dabei muss in jedem Arbeitsraum der Einlass vom Auslass durch mindestens
eine Dichtlinie voneinander getrennt sein. Desweiteren muss jeder Arbeitsraum momentan
zwei Dichtlinien aufweisen, die unmittelbar am Einlass und am Auslass anliegen, wenn
eine Abdichtung über volle 360° gewährleistet sein soll. Ferner müssen die Kurven
von Verdrängerkörper und Förderraum an ihren jeweiligen Berührungsstellen eine gemeinsame
Tangente bilden, wobei infolge der gleichen Bewegungsrichtung die Tangenten an der
inneren und an der äusseren Berührungsstelle parallel zueinander verlaufen müssen.
Der Abstand zwischen innerer und äusserer Tangente entspricht einer ersten Dimension
des Kolbenquerschnittes. Die andere Dimension ist durch die Tiefe der in den Förderraum
hineinragenden Verdrängerrippen gegeben; sie ist über dem ganzen Verlauf des Förderraums
konstant. Hieraus ergibt sich, dass für eine absolut gleichförmige, d.h. pulsationsfreie
Förderung der Tangentenabstand über die ganzen 360° konstant sein müsste. Diese Bedingung
lässt sich jedoch nicht erfüllen, da zwischen Einlass 6 und Auslass 7 zum einen der
Steg 5 vorhanden sein muss und deswegen der Verdränger in diesem Bereich unterbrochen
sein muss. Zum andern gilt es auch den durch die Translationsbewegung des Verdrängers
bewirkten Freiraum der Enden des Verdrängerkörpers zu berücksichtigen. Diese Enden
dürfen zudem anlässlich ihrer Kreisbewegung mit ihren Stirnseiten nicht den Steg
berühren.
[0047] Damit sind alle Bedingungen gegeben, um das Höchstmass des Abstandes zwischen den
Enden des Verdrängerkörpers, im folgenden Lücke L genannt, zu bestimmen. In Fig.9
ist dieser Sachverhalt skizziert.
[0048] Darin steht der schraffierte Verdrängerkörper 8 in seiner oberen Position, d.h.
seine Enden berühren die äusseren Umfangswände des Förderraums; der äussere, sichelförmige
Förderraum 28 ist demnach mit zwei Dichtlinien verschlossen. Nicht gezeigt ist, dass
der Körper mit seinem unteren Teil an der Innenwand des Förderraumes anliegt. Gegenüber
der Darstellung in Fig. 2, bei welcher der innere Arbeitsraum 27 geschlossen ist,
ist der Verdrängerkörper also um 180° weitergedreht.
[0049] Der strichlierte und punktierte Verdrängerkörper befindet sich am linken Anschlag,
d.h. sein rechtes Ende weist seinen Mindestabstand s zum Steg 5 auf. Bei der Wahl
dieses Mindestabstandes s ist darauf zu achten, dass auch bei Materialabtrag infolge
fortgesetzten Betriebes der Verdrängerkörper in keinem Fall am Steg 5 anstossen soll.
Mit R
VI ist der Innenradius des Verdrängerkörpers 8 bezeichnet. Mit diesem Radius ist der
Körper an seinem überwiegenden Umfang ausgebildet. B ist die Breite des Förderraumes,
die sich aus dem Durchmesser des Translationskreises, d.h. zweimal der Exzentrizität
e und der Dicke des Verdrängerkörpers zusammensetzt. R
UI ist der Innenradius des Förderraumes. R
VIe und R
UIe sind die entsprechenden innerern Radien am einlassseitigen (6) und am auslasseitigen
(7) Ende der Elemente. Diese Krümmungsradien sind kleiner bemessen, wie noch auszuführen
ist.
[0050] Wie nun ohne weiteres zu erkennen ist, bestimmt sich das Höchstmass des genannten
Abstandes, d.h. die Weite der Lücke L aus der Summe der Dicke C des Steges 5 + zweimal
das Mindestmass s + zweimal die Exzentrizität e.
[0051] Nachdem solchermassen die sogenannte Lücke dimensioniert ist, müssen zur Bestimmung
der eigentlichen Verdrängergeometrie noch folgende Bedingungen erfüllt sein:
Die Kurve darf keine geraden Teilstücke aufweisen, da in einem solchen Abschnitt das
Medium herausgequetscht würde. Die Kurve darf zudem keine Wendepunkte aufweisen, d.h.
alle Zentren der aneinanderzureihenden Krümmungsteilstücke müssen innerhalb der resultierenden
Kurve liegen. Andernfalls würden sich die Berührungslinien nicht kontinuierlich verschieben,
sondern sie würden Teilabschnitte überspringen.
[0052] Aus alldem ergibt sich als Idealform für den Verdrängerkörper sowie für den Förderraum
die Kreisform. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Lückenweite werden deshalb
der Verdrängerkörper und der zugehörige Abschnitt des Förderraumes im überwiegenden
Teil ihres Umfangs mit reiner Kreisform ausgebildet. Um das Kriterium der Dichtung
über 360° zu erfüllen, werden für die einlass- und auslasseitigen Enden des Verdrängerkörpers
und des Förderraumes in einem Winkelbereich α von höchstens 30° wesentlich kleinere
Krümmungsradien gewählt als es jene des sogenannten überwiegenden Umfangs sind. Letzterer
erstreckt sich somit mindestens über 360° - 2x30° = 300° in reiner Kreisform. Welche
Auswirkungen dies auf die Variation der Fördermenge hat, zeigt das anhand der Fig.10
erläuterte Zahlenbeispiel: Diese Skizze ist selbsterläuternd. R bezeichnet einen symbolischen
Radius, der sowohl für den Verdrängerkörper als auch für die Umfangswände des Förderraumes
steht. Es ist jener Radius, der jeweils am überwiegenden Umfang vorherrscht. R
e bezeichnet den Krümmungsradius an den Enden der entsprechenden Elemente, der über
den Umschlingungswinkel α vorherrscht. Der Abstand der Tangenten, dessen Verlauf anlässlich
eines Umlaufs des Verdrängerkörpers massgebend für die Pulsation des gefördrten Mediums
ist, ist mit T bezeichnet.
[0053] Zur Illustration wird nunmehr angenommen, dass die Lücke L eine Weite von 1/2R aufweisen
soll. Der Krümmungsradius R
e, der ja wesentlich kleiner sein soll als R, wird mit 1/4R angenommen. Hieraus ergibt
sich:
sin α = 1/4*R : 3/4*R = 1/3
α = 19,47° Der durch die Abweichung von der reinen Kreisform verursachte Unterschied
δT im Tangentenabstand ist dann
δT = R - 3/4*R*cosα - 1/4*R = 0,043 Dies führt zu einer Variation der Fördermenge
in [%] δM = 100 * δT/2*R = 2,14%
[0054] Aus alldem ergibt sich, dass die Pulsation ausserordentlich gering ist beim gewählten
Beispiel und dass sie mit grösser werdendem Winkel α ebenfalls ansteigt.
[0055] Die Weite der Lücke L ist auch noch aus einem anderen Grund von Bedeutung. Es muss
Raum mit genügend grossem Querschnitt geschaffen werden für die Anordnung des Einlasses
6 und des Auslasses 7. Es sei hier nochmals Fig.9 betrachtet. In der linken Figurenhälfte
ist erkennbar, dass sowohl die innere als auch die äussere Umfangswand des Förderraumes
unterbrochen ist in der gleichen Ebene mit dem schraffierten Verdrängerkörper. Dieser
Unterbruch bildet den radialen Einlass 6 oder Auslass 7, je nach Drehrichtung des
Verdrängerkörpers 8. Diese Anordnung beeinträchtigt demnach nicht die gewünschte Abdichtung
über die vollen 360°, zeigt jedoch auf, dass für Einlass und Auslass nur ein beschränkter
Raum zur Verfügung steht. Gemäss linker Figurenhälfte kann somit die Zuströmung des
Mediums radial von oben und von unten erfolgen. Auch wenn der Verdrängerkörper in
diesem Fall seinen Mindestabstand s innehat, besteht kein Problem, den inneren und
den äusseren Arbeitsraum 27, 28 zu füllen bezw. zu entleeren.
[0056] Anders präsentiert sich der Fall in der rechten Figurenhälfte, in der es keinen unteren
Einlasskanal gibt. In der Stellung des punktierten Verdrängerkörpers ist nun erkennbar,
dass eine Kommunikation zwischen den beiden Arbeitsräumen 27 und 28 nur über den Abstand
s erfolgen kann. Dies ist selbstverständlich viel zu wenig, um eine stossfreie Füllung
des inneren Arbeitsraumes 27 zu gewährleisten. Abhilfe wird hier gemäss den Fig.
11 und 12 durch das Ausparen des Förderraumbodens im Bereich von Einlass resp. Auslass
geschaffen. Diese Ausparung 29, die etwas breiter bemessen ist als die Dicke des Verdrängerkörpers
8, ist in der Kanalmitte angeordnet. Sie ermöglicht es, dass in der dargestellten
Endposition des Körpers das Arbeitsmittel ohne weiteres vom äusseren Arbeitsraum 28
unter dem Körper hindurch in den inneren Arbeitsraum 27 gelangen kann. Die Breite
der Ausparung 29 ist dabei so gewählt, dass in den Verdrängerpositionen, wie sie in
den Fig.2 und 9 (schraffiert) gezeigt sind, eine leichte Ueberdeckung besteht.
[0057] Bei der beschriebenen Konfiguration ist davon ausgegangen worden, dass sich Einlass
und Auslass jeweils im feststehenden Gehäuseteil befinden. Es kann jedoch auch der
Fall auftreten, dass sich eine der beiden Oeffnungen 6 oder 7 im Verdränger selbst
befinden. In diesem Fall muss an der Stirnseite des Läufers im Ein- oder Auslassbereich
eine entsprechend ausgebildete Ausparung vorgesehen sein. Auch diese muss eine Breite
aufweisen, die grösser ist als die Dicke des Verdrängerkörpers, damit die äussere
und die innere Arbeitskammer miteinander komunizieren. Die Ausparung ist in diesem
Fall unterhalb der Verdrängerrippe angeordnet, d.h. die Rippe hat an dieser Stelle
keinen Kontakt zur Stirnfläche des Läufers. Bei dieser Lösung besteht die Möglichkeit,
das Arbeitsmittel über den Einlass im feststehenden Gehäuseteil anzusaugen und über
den Auslass im Verdränger in das Maschineninnere auszustossen. Dort kann es beispielsweise
die beteiligten Antriebs- und Führungselemente schmieren und/oder kühlen. In diesem
Fall erübrigt sich zudem die ansonsten erforderliche Stopfbüchsendichtung zwischen
Antriebswelle und Gehäuse.
Bezugszeichenliste
[0058]
1,2 Gehäusehälfte
3 Läufer
4 Förderkammer
5 Steg
6 Einlass
7 Auslass
8 Verdrängerkörper
9 Zwischenring
10,10′ Leiste
11,11′ Nut
12,12′ Taumelstab
13 Kurbeltrieb
14 Gelenkpfanne
15 erster Kugelabschnitt
16,16′ zweiter Kugelabschnitt
17,17′ dritter Kugelabschnitt
18,18′ Gelenkpfanne in 1
19 Gelenkpfanne in 3
20 Federmittel
21 Ausnehmung
22 Gleitstein
23 Reibfläche von 10,10′
24 tragende Wandung von 11,11′
25 Nutengrund
26 Gleitfläche
27 innerer Arbeitsraum
28 äusserer Arbeitsraum
29 Ausparung
30 Bewegungsachse von 12,12′
31 Hauptachse von 13
32 Lagerbuchse
33 Antriebswelle
34 Bund
35 Mitnehmerversatz
α Winkelbereich für Re
B Breite der Förderkammer 4
C Dicke von 5
e Exzentrizität von 3 und 8
E Exzentrizität von 15
Ft Axialkraft auf 10,10′
Fs Horizontalkraft auf 10
L Lücke
r Radius von 23,24
R Radius des überwiegenden Umfangs
Re Radius im Winkelbereich α
RUI Radius der inneren Förderraum-Umfangswand
RUIe Radius der inneren Förderraum-Umf angswand im α
RVI Radius der inneren Verdränger-Umfangswand
RVIe Radius der inneren Verdränger-Umfangswand im α
s Mindestabstand zwischen 5 und 8
T Abstand der Tangenten
δT Unterschied im Tangentenabstand
1. Verdrängermaschine für inkompressible Medien mit einem in einem feststehenden
Gehäuse (1,2) angeordneten, nach Art eines kreisförmig verlaufenden Schlitzes ausgebildeten
Förderraum (4) und mit einem dem Förderraum zugeordneten, ebenfalls kreisförmig ausgebildeten
Verdrängerkörper (8), der auf einem gegenüber dem Gehäuse exzentrisch antreibbaren
scheibenförmigen Läufer (3) derart gehalten ist, dass während des Betriebes jeder
seiner Punkte eine von den Umfangswänden des Förderraums begrenzte Kreisbewegung ausführt,
und dessen Krümmung gegenüber derjenigen des Förderraumes so bemessen ist, dass er
die inneren und äusseren Umfangswände des Förderraumes an mindestens einer beim Betrieb
kontinuierlich fortschreitenden Dichtungslinie berührt und somit den Förderrraum
in innere und äussere Arbeitsräume (26, 27) unterteilt, durch die das Medium von einem
Einlass (6) zu einem Auslass (7) gefördert wird, wobei Einlass und Auslass durch einen
vorzugsweise radial im Förderraum (4) verlaufenden Steg (5) voneinander getrennt
sind, weshalb der Verdrängerkörper (3) im Bereich des Steges unterbrochen ist, und
wobei zur Führung des Verdrängerkörpers gegenüber dem Gehäuse eine Kreuzscheibenkupplung
(9,10) vorgesehen ist, und zum kreisförmigen Antrieb des Verdrängerkörpers ein Taumelstab
(12,12′) mit einem antreibenden Kurbeltrieb (13) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass im Bereich des Steges (5) der innere und äussere Arbeitsraum (27,28) am Einlass
(6) und am Auslass (7) miteinander kommunizieren,
- dass der Verdrängerkörper (8) und der Förderraum (4) im überwiegenden Teil ihres
Umfangs eine zumindest annähernde Kreisform aufweisen,
- dass der Verdrängerkörper (8) über mindestens 360° dichtet,
- wozu die einlass- und auslasseitigen Enden des Verdrängerkörpers und des Förderraumes
in einem Winkelbereich (α) von höchstens 30° wesentlich kleinere Krümmungsradien aufweisen
als jene ihres überwiegenden Umfangs.
2. Verdrängermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Einlass (6) und
Auslass (7) unmittelbar am Steg (5) angeordnet sind und radial in den Förderraum (4)
einmünden und dass der Boden des Förderraumes (4) in der Kanalmitte im Bereich des
Einlasses (6) und des Auslasses (7) mit einer Ausparung (29) versehen ist.
3. Verdrängermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Einlass (6) und
Auslass (7) unmittelbar am Steg (5) angeordnet sind und radial in den Förderraum (4)
einmünden und dass die Stirnseite des Läufers (3) im Bereich des Einlasses (6) oder
des Auslasses (7) unterhalb des Verdrängerkörpers (8) mit einer Ausparung versehen
ist.
4. Verdrängermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Taumelstab
(12,12′) an seinem kurbelseitigen Ende mit einem ersten Kugelabschnitt (15) in einer
Gelenkpfanne (14) der Kurbel einsitzt, dass er an seinem andern Ende mit einem zweiten
Kugelabschnitt (16,16′) in einer halbkugeligen Gelenkpfanne (18,18′) des feststehenden
Gehäuseteils (1) gelagert ist, und dass er zwischen seinen beiden Enden einen dritten
Kugelabschnitt (17 17′) aufweist, welcher drehbar und taumelfähig in einer halbkugeligen
Gelenkpfanne (19) in der Nabe des Verdrängers (3) gelagert ist, wobei Federmittel
(20,20′) für eine satte Anlage der Kugelabschnitte in den Gelenkpfannen sorgen.
5. Verdrängermaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kugelabschnitt
(16′) lose auf dem Taumelstab (12′) aufgezogen ist, und dass eine Schraubenfeder (20′)
zwischen dem zweiten und dem dritten Kugelabschnitt (16′ bzw. 17′) angeordnet ist.
6. Verdrängermaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne
(19) zur Aufnahme des dritten Kugelabschnitts (17) in einem Gleitstein (22) vorgesehen
ist, welcher federbelastet (20) im feststehenden Gehäuseteil (1) verschiebbar ist.
7. Verdrängermaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne
(14) zur Aufnahme des ersten Kugelabschnittes (15) in einer Ebene parallel zur Achse
des Kurbeltriebes versschiebbar ist.
8. Verdrängermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzscheibenkupplung
einen frei beweglichen Zwischenring (9) aufweist, der auf seinen Planseiten je zwei
unter 90° zueinanderstehende Leisten (10, 10′) trägt, die in entsprechende Nuten (11,
11′) der zu kuppelnden Teile (3, 2) eingreifen, wobei die Leisten (10, 10′) an ihren
Reibflächen (23) konvex gewölbt sind und wobei die tragenden Wandungen (24) der Nuten
(11, 11′) zur Aufnahme der Leisten entsprechend konkav geformt sind, und dass der
Nutengrund (25) zwecks Berührungsfreiheit mit der Leiste (10, 10′) zurückversetzt
ist.
9. Verdrängermaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibflächen
der Leisten und die tragenden Flächen der Nuten im Querschnitt Kreisform aufweisen.
10. Kreuzscheibenkupplung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenring
(11) mitsamt den Leisten (12,13) ein einteiliges, vorgespanntes Werkstück aus Federstahl
ist.