[0001] Die Erfindung betrifft ein System für den Eisenbahngüterverkehr nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] In dicht besiedelten Erdteilen ergibt sich aus Gründen der Umweltschonung und um
die Transportkosten der laufend steigenden Gütermengen zu vermindern, die Notwendigkeit,
jede Möglichkeit der Rationalisierung im Transportbereich auszuschöpfen.
[0003] Die ersten Versuche wurden mit Einzelachslaufwerken gemacht. Diese sind direkt am
Sattelauflieger des Lastkraftfahrzeuges fixiert. Der Vorteil liegt in der Kompaktheit
des Systems und dem sehr raschen Umbau von einem Straßen- auf ein Schienenfahrzeug.
In Amerika läuft dieses System unter der Bezeichnung Roader-Rail Mark IV. Für Europa
ist dieses Laufwerk nicht anwendbar, da die Achslast auf 22,5 Tonnen (gegenüber 30
und mehr Tonnen in Amerika) beschränkt ist.
[0004] Für europäische Verhältnisse gibt es im Prototypstadium nur Systeme mit Drehgestellen.
[0005] Die Zugzusammenstellung ist der Fig. 1 zu entnehmen. Zuerst muß ein Drehgestell 1
mit hinterem Adapter 2 am Verladegleis zur Verfügung stehen. Das Sattelkraftfahrzeug
3, 4 fährt rückwärts in Richtung Drehgestell 1 (Abb. A). Der mit einer pneumatischen
Federung ausgestattete Auflieger 3 wird so weit angehoben, daß er über das Drehgestell
1 geschoben werden kann. In der richtigen Position wird der Auflieger 3 abgesenkt,
am Drehgestell 1 arretiert und das Straßenfahrwerk 6 eingezogen (Abb.B). Die Stützbeine
5 werden ausgefahren und die Zugmaschine 4 fährt in ihrer Fahrtrichtung weg (Abb.
C). Die folgenden Auflieger 3 werden auf gleiche Weise wie die "Endeinheit" zu sogenannten
"Auflieger-Drehgestelleinheiten" zusammengestellt (Abb. D - F). Die Sattelauflieger
besitzen an ihrem vorderen Rahmen eine kurze Deichsel und am hinteren Ende einen entsprechenden
Kupplungstrichter. Somit können beliebig viele "Einheiten" untereinander gekuppelt
werden. Letztendlich muß noch ein Drehgestell 1A mit vorderem Adapter 2A mit dem ersten
Auflieger 3A verbunden werden (Abb. G). Über die beiden Adapter ist der Zug für den
Schienenverkehr in beiden Richtungen einsetzbar, ausgenommen ist der Rangierbetrieb
über den Abrollberg.
[0006] Diesem System sind zwei Nachteile eigen. Die "Einheiten" können nur als Ganzzüge
oder Gruppe geführt werden. Einreihen von einzelnen Aufliegern ist nur durch das Bereitstellen
eines zusätzlichen Einzeldrehgestelles möglich. Auch das Aufsplitten des Gesamtzuges
in zwei oder mehrere Kurzzüge ist nur mit relativ großem Aufwand möglich. Der zweite
Nachteil ist das Fehlen einer elastischen Kupplung zwischen den Aufliegern. Alle derzeitigen
Prototypen sind starr gekuppelt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Systemns für den Eisenbahngüterverkehr,
bei welchem jede Einheit aus dem System gelöst und an jedes andere beliebige System
angeschlossen werden kann.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einem System der eingangs erwähnten Art durch
die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 erreicht.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in welcher Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Systems dargestellt sind.
[0011] Es zeigen
Fig. 2 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems
mit einem als Rahmen eines Sattelaufliegers ausgebildeten Trägerelement,
Fig. 2A eine geänderte Ausführungsform des Systems nach Fig. 2 in Seitenansicht,
Fig. 2B eine Stirnansicht der Ausführungsform des Systems nach Fig.2A
Fig. 2A₁ das Fahrwerk des Systems nach Fig. 2A in größerem Maßstab,
Fig. 2B1 eine Ansicht des Fahrwerkes in der Richtung des Pfeiles C der Fig. 2A₁,
Fig. 3 eine Draufsicht des Systems nach Fig. 2,
Fig. 3A eine Draufsicht des Systems nach Fig. 2A,
Fig. 3A₁ eine Draufsicht des Fahrwerkes nach Fig. 2A₁
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Fahrwerkes in Draufsicht,
Fig. 5 einen Stützfuß mit seinem Betätigungsmechanismus,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5,
Fig. 7 die Verbindung eines Sattelaufliegers mit einem Fahrwerk,
Fig. 7A eine geänderte Ausführungsform der Verbindung nach Fig. 7 gemäß der Schnittlinie
VII A - VII A der Fig. 7A₁,
Fig. 7A₁ einen Schnitt nach der Linie VII A₁ - VII A₁ der Fig. 7A,
Fig. 8 einen Mechanismus für den Verschluß eines Trägerelementes mit einem Fahrwerk,
Fig. 9 die Kupplung einzelner Fahrwerke,
Fig. 10 ein Detail der Konstruktion nach Fig. 9 in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 11 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems mit einem als eingesetzte Brücke ausgebildeten Trägerelement in Seitenansicht,
Fig. 12 eine Hälfte der Brücke in Draufsicht und
Fig. 13 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems mit einem als flaches Plateau ausgebildetem Trägerelement.
[0012] Das erfindungsgemäße System weist pro Zugseinheit zwei Fahrwerke 10 auf, die im vorliegenden
Falle einachsig ausgeführt sind. Anstelle von einachsigen Fahrwerken können auch Drehgestelle
vorgesehen sein. Die beiden Fahrwerke 10 sind baugleich. Sie besitzen, wie Fig. 4
zeigt, an ihrem einen Ende eine zentrale Zugeinrichtung 50 und außermittige Stoßeinrichtungen
(Puffer) 51, welche auf einer Platte 51A befestigt sind. Die Zugeinrichtung 50, welche
den üblichen elastischen Zugeinrichtungen entspricht, ist mit einem Kasten 50A verbunden,
welcher die Zugkräfte auf den Rahmen 15 überträgt. Die Radsätze 11, die Achslager
12 und die Federung 14 mit ihrer Aufhängung 16 entsprechen den Bauteilen von zweiachsigen
Güterwagen. Die Radachsen 11A sind beiderseits des Fahrwerkes 10 in üblicher Weise
in einem Achslager 12 gelagert, welches in Achslagerführungen 13 sitzt. Auf den Achslagern
12 sitzt über einer als Federpaket ausgebildeten Federung 14 ein Rahmen 15 des Fahrwerkes
10. Der Rahmen 15 ist an beiden Enden über Schaken 16 auf Konsolen 17 des Rahmens
15 aufgehängt.
[0013] Bei der Konstruktion des Rahmens 15 nach den Fig. 2A, 2B, 2A₁, 2B₁, 3A und 3A₁ sind
zu den Radachsen 11A zusammenlaufende Seitenträger 15A vorgesehen, welche an ihren
radachsenseitigen Enden in parallel zur Längsachse des Rahmens verlaufende Träger
15B auslaufen, an welchen die Konsolen 17 befestigt sind, zwischen denen die Achslagerführungen
13 über Gummi-Metallschicht-Feder 14A gehalten sind. Die Achslagerführung 13 ist mit
einem Aufsatz 13A versehen, an dem ein Lenker 13B angelenkt ist, der an seinem der
Gelenkstelle abgekehrten Ende an einen Torsionsstab 13C befestigt ist, welcher von
der Konsole 17 gehalten wird und die Lenker 13B beider einander gegenüberliegenden
Achslagerführungen 13 bzw. deren Lenker 13B verbindet. Die Teile 13B und 13C bilden
somit die Wankabstützung. Bei dieser Konstruktion des Rahmens 15 werden die Druckkräfte
der Puffer 51 über die Träger 15A auf die Träger 15B geleitet, welche auch die Zugkräfte
des Kastens 50A aufnehmen und die Kräfte, wie später näher beschrieben wird, über
eine Konsole 37A auf den Sattelauflieger übertragen.
[0014] Um den Belade- bzw. Entladevorgang zu ermöglichen, muß das Fahrwerk parallel zur
Schienenoberkante ausgerichtet werden. Dies wird durch einen Hubmechanismus ermöglicht,
der sowohl mechanisch, hydraulisch als auch pneumatisch ausgeführt werden kann. Dieser
Hubmechanismus, welcher im Detail in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist, weist einen
Fuß 19 auf, welcher auf der Schiene 18 mittels einer Kufe 20 oder, wie in den Fig.
2A₁ bzw. 2B₁ dargestellt ist, mittels eines Schienenrades aufsetzbar ist.
[0015] Der Fuß 19 ist vorzugsweise gefedert, um die Einfederung des Fahrwerkes während des
Ladevorganges zu kompensieren. Zu diesem Zweck ist der Fuß 19 von einer Schraubenfeder
21 umschlossen, die sich mit ihrem einen Ende an einem bodenseitigen Rand 22 des Fußes
19, und an ihrem oberen Ende an einem oberen Rand 23 einer Mutter 24 abstützt, welche
mittels einer Hülse 25 in einer Hülse 26 geführt ist und in eine Hülse 27 ausläuft.
In der Mutter sitzt eine Spindel 28, welche an ihrem der Mutter 24 abgekehrten Ende
ein Kegelrad 29 trägt, das mit einem Kegelrad 30 kämmt, welches auf einer horizontalen
Achse 32 sitzt, die mit einem Handrad versehen ist. Die beiden Kegelräder 19, 30 sind
in einem Lager 30A gelagert, welches am Rahmen 15 bzw. dessen Träger 15A befestigt
ist. Bei der Ausführungsform des Sattelaufliegers 41 nach den Fig. 2A, 2B und 3A weist
der Rahmen 40A zwei Längsträger 40A₁, 40A₂ auf, welche beim Aufsitzen des Sattelaufliegers
41 am Fahrwerk 10 in nach oben offene U-Profile der Träger 15B des Rahmens 15 des
Fahrwerkes 10 eingeschoben werden (hinteres Ende des Sattelaufliegers). Zur Verbindung
des Rahmens 40A des Sattelaufliegers 41 mit dem Fahrwerk 10 sind zu beiden Seiten
der Längsträger 40A₁ und 40A₂ Konsolen 40B angeordnet, welche nach unten offenen Aussparungen
40C besitzen, die zur Aufnahme der bereits erwähnten Konsolen 37A des Rahmens 15 des
Fahrwerkes 10 dienen. Die quer zur Fahrtrichtung X liegenden, lotrechten Wände der
Konsole 37A sind mit auswechselbaren Distanzplatten 37D und die ihnen gegenüberliegenden
Wände der Konsole 40B des Sattelauflieger-Längsträgers 40 mit austauschbaren Distanzplatten
40D versehen, damit das Spiel zwischen den Konsolen 37B und 40B ausgeglichen wird.
Ähnliche Distanzplatten 15E und 40E sind auch zwischen den einander gegenüberliegenden,
in der Fahrtrichtung liegenden Wänden der Träger 15B und 40A₁ vorgesehen (Fig. 7A
und 7A₁). Damit ist die Kraftübertragung zwischen Fahrwerk 10 und Rahmen 40A des Sattelschleppers
41 gewährleistet. Die Distanzplättchen 40E und 15E sind so hoch, daß im hinteren Teil
des Sattelaufliegers der Träger 40A₁ bzw. 40A₂ bei etwas angehobenem Sattelauflieger
41 in das Profil 15B mit Seitenspiel einfahren kann, und nachdem der Sattelauflieger
gesenkt wurde, die genannten Distanzplättchen das Spiel aufheben.
[0016] Zur Sicherung der Mutter 24 gegen Drehung ist ein Anschlag 34 vorgesehen, welcher
als U-Bügel ausgebildet in eine innenseitige Nut des als Hülse ausgebildeten Fußes
19 eingesetzt ist und bei der Auf- und Abbewegung der Mutter 24 in einer außenseitigen
Aussparung 35 derselben gleitet und dadurch gleichzeitig auch den Fuß 19 gegen Herausfallen
sichert. Die Bewegung der Mutter 24 wird durch die Kufe 20 des Fußes 19 nach unten
begrenzt. Bei Belastung des Fahrzeuges bleibt die Mutter 24 in ihrer Lage fix, während
sich der Fuß 19 gegen den Druck der Feder 21 in die Hülse 26 eindrückt.
[0017] Dieser Mechanismus ist auf beiden Seiten des Fahrwerkes 10 vorgesehen, wobei die
beiden Füße 19, wie Fig. 2B₁ zeigt, durch eine Querverbindung 19A und die beiden Stangen
32, wie Fig. 5 zeigt, durch eine Kupplung 33 verbunden sind, sodaß der Hubmechanismus
des zu beiden Seiten des Fahrwerkes 10 gelegenen Fußes 19 sowohl mit dem einen als
auch mit dem anderen Handrad 31 synchron betätigbar ist.
[0018] Zur Bildung der Zugseinheit werden die beiden Fahrwerke 10 mit einem Trägerelement
lösbar verbunden, welches, wie bereits eingangs erwähnt wurde, beispielsweise als
Rahmen eines Sattelaufliegers, als Brücke mit flachem Plateau oder als flaches Plateau
ausgebildet sein kann. Bei der Ausführungsform der Zugseinheit nach den Fig. 2 und
3 wird das Trägerelement von einem Rahmen 40A eines Sattelaufliegers 41 gebildet.
[0019] Der Rahmen 40A ist verstärkt ausgeführt, um die erhöhten Zug- und Druckkräfte als
schienenlauffähiges Fahrzeug aufzunehmen. Zur besseren Unterscheidung der zum Rahmen
40A gehörenden Teile von den zum Fahrwerk 10 gehörenden, sind die Teile des Fahrwerkes
10 mit dickeren Strichen als die des Rahmens 40A gezeichnet.
[0020] Zur Verbindung des Rahmens 40A des Sattelaufliegers 41 mit dem Fahrwerk 10 sind am
Boden des Rahmens 40A für jedes Fahrwerk 10 zwei in Abstand voneinander angeordnete
Paare von Bolzen 42 vorgesehen (Fig. 7), welche in korrespondierende Rohre 36 von
Konsolen 37 einsetzbar sind, die an der Oberseite des Rahmens 15 des Fahrwerkes 10
angeordnet sind.
[0021] Natürlich können anstelle der beschriebenen Verbindung auch andere Konstruktionen
gewählt werden. So zeigt die Ausführungsform des Sattelaufliegers nach den Fig. 2A,
2B und 3A zwei Längsträger, 40A₁ und 40A₂ die beim Aufsetzen des Sattelaufliegers
auf die Fahrwerke in korrespondierende Träger 15B eingeführt werden. Zu beiden Seiten
der Längsträger 40A₁ und 40A₂ sind, wie die Fig. 7A und 7A₁ zeigen, Konsolen 42B mit
Aussparungen 42C angeordnet, in welche beim Aufsetzen des Sattelaufliegers 41 auf
das Fahrwerk 10 der Rahmen 15 desselben mit Konsolen 37B eingreift. Die einander gegenüberliegenden
Wände der Konsolen 42B der Längsträger 40A₁ und 40-A₂ des Rahmens A des Sattelaufliegers
41 und die Wände der Konsolen 37B des Rahmens 15 des Fahrwerkes 10 sind mit auswechselbaren
Distanzplättchen 42D, 42E, 15E und 37D versehen, wodurch ein Spiel zwischen den ineinandergreifenden
Teilen ausgeglichen wird.
[0022] Zur Verriegelung des Rahmens 40A des Sattelaufliegers 41 auf den beiden Fahrwerken
10 ist für jedes derselben zu beiden Seiten des Rahmens 40A je ein Bolzen 43 vorgesehen,
welchen ein Haken 44 umgreift, der auf einer Konsole 45 des Rahmens 15 um ein Gelenk
46 drehbar gelagert ist, an welches ein Fortsatz 47 des Hakens 44 anschließt, welcher
Fortsatz 47 an seinem freien Ende bei 48 an eine Zugstange 49 angeschlossen ist (Fig.
8). Zur Betätigung der Zugstange 49 ist, wie Fig. 5 zeigt, an der Hülse 25 ein Fortsatz
38 vorgesehen, welcher in einem Schlitz 39 der Hülse 26 höhenverstellbar ist. Mit
dem Fortsatz 38 ist eine Stange 60 verbunden, welche mit ihrem oberen Ende an das
eine Ende 62 eines winkelförmigen Umlenkhebels 61 angelenkt ist, dessen zweites Ende
63 mit der Zugstange 49 gelenkig verbunden ist, während die Ecke 64 am Rahmen 15 des
Fahrwerkes 10 angelenkt ist. Die Stange 60 hat einen Längsschlitz 65 zum Durchtritt
der Stange 32.
[0023] Jedes Fahrwerk verfügt über eine komplette Bremsanlage mit eigenem, nicht dargestellten
Vorratsbehälter und eigener Steuereinrichtung. Um die Kupplung der Bremsleitungen
der einzelnen Fahrwerke 10 zu bewerkstelligen, ist am Trägerelement, im vorliegenden
Falle am Rahmen 40A, eine Bremsleitung mit Kuppelstellen an ihren beiden Enden für
die Bremsleitungen der beiden Fahrwerke vorgesehen, über welche die Bremsleitungen
der beiden Fahrwerke 10 miteinander gekuppelt werden. Auf der Pufferseite sind die
Fahrwerke 10 mit den eisenbahnüblichen Bremsleitungskupplungen ausgestattet.
[0024] Für den Transport leerer Fahrwerke 10 ist ein Verschlußsystem nach den Fig. 4, 9
und 10 vorgesehen, in welchem der Einfachheit halber die Hubwerke weggelassen wurden.
Zu diesem Zweck ist zu beiden Seiten der im Gebrauch mit den Trägerelementen einander
gegenüberliegenden Enden des Rahmens 15 je ein teleskopartig ausziehbarer Verlängerungsträger
52 mit einer Stoßeinrichtung 52A vorgesehen, von welchem der eine oben und unten einen
Kupplungsbolzen 53 und der andere mit diesem zusammenwirkende Verriegelungshebel 54
aufweist, wobei, wie Fig. 4 zeigt, jedes Fahrwerk auf der einen Seite Kupplungsbolzen
53 und auf der anderen Seite einen Verriegelungshebel 54 aufweist, in der Weise, daß
jeweils ein Kupplungsbolzen 53 des einen Fahrwerkes 10 mit einem Verriegelungshebel
54 des anzuschließenden Fahrwerkes 10 zum Einsatz kommt. Der Verriegelungsmechanismus
nimmt die Zugkräfte auf.Am anderen Kupplungsende des Rahmens 15 sind die eisenbahnüblichen
Zug- und Stoßeinrichtungen 50 bzw. 51 vorgesehen. Zur Verbindung der beiden leeren
Fahrwerke 10 werden die Verlängerungsträger 52 ausgefahren und miteinander gekuppelt,
sodaß ein annehmbarer Achsabstand der Fahrwerke 10 erreicht wird. Diese können dann
am Ende eines Zuges mitgeführt werden. Somit sind der Auflieger 41 und die Fahrwerke
10 voneinander unabhängig und können getrennte Wege benutzen, d.h. der Auflieger 41
kann von einer Zugmaschine auf der Straße transportiert werden, während der Transport
der Fahrwerke 10 auf der Schiene erfolgen kann. Nur zur Bildung einer Zugseinheit
ist eine entsprechende Logistik nötig, damit genügend Fahrwerke 10 für Sattelauflieger
41 zur rechten Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen.
[0025] Die Beladung des Fahrwerkes 10 erfolgt "on top". Der Sattelauflieger 41 wird, ähnlich
wie in Verbindung mit Fig. 1 erläutert wurde, mittels einer Zugmaschine über das Fahrwerk
10 gebracht und abgesenkt, bis die Bolzen 42 in die Rohre 36 einfahren. Sodann wird
der Fuß mittels des Handrades 31 gehoben. Die dabei steigende Mutter 24 nimmt über
die Hülse 25 und den Fortsatz 38 die Stange 60 mit (Fig. 5 und 6), welche über den
Winkelhebel 61 den Haken 44 in die mit vollen Linien dargestellte Verriegelungsstellung
bringt.
[0026] Beim Entladevorgang wird der Fuß 19 durch Betätigung der Spindel 28 mit dem Handrad
31 gesenkt, wobei die Mutter 24 gesenkt wird und den Haken 44 in die strichliert eingezeichnete
Entriegelungslage bringt.
[0027] Beim System nach Fig. 11 werden die beiden Fahrwerke 10 nicht durch den Rahmen 40A
eines Sattelaufliegers 41 sondern durch ein Tragelement in Form eines selbständigen
Rahmens 40B mit flachem Platteau verbunden, welcher bodenseitig durch Träger 70 mit
Längsträgern 71 verbunden ist, die die Aufgabe haben, Biegekräfte aufzunehmen. Die
Koppelung des Rahmens 40B mit den beiden Fahrwerken 10 erfolgt durch die gleiche Einrichtung,
wie sie in den Fig. 9 und 10 dargestellt und beschrieben ist. Zu diesem Zweck hat
der Rahmen 40B auf der einen Seite des Kupplungsendes einerseits Kupplungsbolzen 53
und andererseits Verriegelungshebel 54 und auf der anderen Seite umgekehrt.
[0028] Schließlich ist, wie Fig. 13 zeigt, anstelle eines Rahmens 40B als Tragelement ein
Plateau 40C möglich, welches mit den beiden Fahrwerken 10, ähnlich wie der Sattelauflieger
kuppel- und verriegelbar ist.
1. System für Eisenbahngüterverkehr unter Verwendung einer Mehrzahl von selbständigen
Fahrwerken mit einem dazwischenliegenden Trägerelement, wobei für jedes Trägerelement
zwei selbständige, je an einem Ende des Trägerelementes anschließbare, Fahrwerke oder
Drehgestelle vorgesehen sind, welche an den einander in Gebrauch gegenüberliegenden
Enden Stoßeinrichtungen und Kupplungslemente aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fahrwerk (10) bzw. das Drehgestell mit dem Trägerelement gegeneinander drehsicher
verbunden ist, indem auf dem einen Teil in Abstand quer zur Fahrtrichtung mindestens
zwei im wesentlichen lotrecht verlaufende Zapfen (42) oder Konsolen (42B) vorgesehen
sind, die in korrespondierende Ausnehmungen oder Rohre (36) einführbar bzw. auf Gegenkonsolen
(37B) aufsetzbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (10) einachsig
und baugleich sind.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerelement der Rahmen
(40A) eines Sattelaufliegers (41) dient, welcher Rahmen (40A) an seiner Unterseite
im Abstand von beiden Enden nach unten gerichtete Zapfen (42) aufweist, die in korrespondierende
Ausnehmungen oder Rohre (36) des Fahrwerkes (10) einsetzbar sind (Fig. 2, 7).
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerelement ein zwischen
die Fahrwerke (10) einsetzbarer Rahmen (40B) mit flachem Plateau dient, welcher bodenseitig
über Querträger (70) mit Längsträgern (71) verbunden ist (Fig. 11, 12).
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerelement ein Plateau
(40C) vorgesehen ist, welches an seinen beiden Enden nach unten gerichtete Zapfen
oder Stufen aufweist, die in korrespondierende Gegenstufen, Ausnehmungen oder Rohre
des Fahrwerkes (10) einsetzbar sind (Fig. 13).
6. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente aus lotrecht
angeordneten Kupplungsbolzen (53) an einer Stoßeinrichtung und mit diesen zusammenwirkenden
Verriegelungshebeln (54) an der gegenüberliegenden Stoßeinrichtung bestehen, wobei
die Kupplungsbolzen (53) und Verriegelungshebel (54) zweier gekuppelter Fahrwerke
(10) jeweils einander diametral gegenüberliegen (Fig. 10).
7. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (40B) an seinen
Anschlußenden Kupplungselemente aufweist, welche mit den Kupplungselementen der Fahrwerke
(10) kuppelbar sind.
8. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßeinrichtungen mit den
Kupplungselementen auf Verlängerungsträgern (52) angeordnet sind, welche in den Seitenwänden
des Rahmens (15) der Fahrwerke (10) teleskopartig verschiebbar gelagert und in der
ausgeschobenen Lage gesichert sind (Fig.10).
9. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (10) im Bereiche
ihrer miteinander verbindbaren Enden zu beiden Seiten mit je einem auf der Schiene
(18) aufsetzbaren Hubwerk versehen sind, welches als Fuß (19) ausgebildet ist, der
an seinem unteren Ende eine auf die Schiene aufsetzbare Kufe (20) oder ein Schienenrad
aufweist und unter der Belastung einer den Fuß nach unten drückenden Feder (21) steht,
die sich an ihrem oberen Ende an einer Mutter (24) abstützt, welche in Wirkverbindung
mit einer die Mutter in Höhenrichtung verstellenden Spindel (28) steht, die von außen
durch ein Handrad (31) betätigbar ist, das mit den Spindeln beider in einer Querebene
stehende Füße (19) in Verbindung steht, wobei die Mutter (24) gegen Drehung gesichert
ist (Fig. 2, 5, 6).
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter (24) in Wirkverbindung
mit einer Stange (60) steht, welche in Abhängigkeit von der Verstellung der Mutter
(24) über ein Gestänge (49) und Schwenkhebel (61) einen Verriegelungshebel (44) betätigt,
welcher in Abhängigkeit von der Lage des Fußes (19) den Sattelauflieger (41) oder
Container verriegelt (Fig. 2, 5, 8).
11. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden
Wände der Konsolen (42B) der Längsträger (40A₁, 40A₂) des Rahmens (40A) des Sattelaufliegers
(41) und der Wände der Konsolen (37B) des Rahmens (15) des Fahrwerkes (10) mit auswechselbaren
Distanzplättchen (42D, 42E, 15E und 37D) versehen sind (Fig. 2A, 2B, 3A, 7A, 7A1).
12. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (10) vom Kupplungsende
aus zusammenlaufende Seitenträger (15A) besitzen, welche in parallel zueinander verlaufende
Träger (15B) übergehen, die mit einem zwischen den Trägern befindlichen Kasten (50A)
zur Lagerung der Zugeinrichtung (50) verbunden sind (Fig. 3A1).