[0001] Die Erfindung betrifft ein Rammbohrgerät mit einem in einem Gehäuse axial beweglichen,
in seiner Bewegung durch ein mit einem Druckluftschlauch verbundenes, in einem im
Gehäuse angeordneten elastischen Zwischenstück gelagerten Steuerrohr gesteuerten
Schlagkolben.
[0002] Ein Rammbohrgerät dieser Art ist durch die US-PS 3 995 702 bekanntgeworden. Das elastische
Zwischenstück wirkt dort als Dämpfungsblock und nimmt beim Betrieb des Gerätes unvermeidliche
Erschütterungen und Vibrationen auf; diese Einflüsse sollen weitestgehend von der
Umsteuerung ferngehalten werden. Die Montage, d.h. der Ein- und Ausbau dieses Dämpfungsblockes
setzt allerdings aufwendige Handhabungen voraus und bringt erhebliche Nachteile mit
sich, denn der ringartige Dämpfungsblock wird zwischen einer auf das Steuerrohr aufgeschraubten
Hülse und einem in das rückwärtige Ende des Gerätegehäuses eingeschraubten Endstück
aufgenommen und in seiner Einbaulage gesichert. Somit müssen sowohl der Dämpfungsblock
als auch das Endstück und die Hülse mit Gewinde versehen werden, was einen zusätzlichen
Fertigungsaufwand voraussetzt. Abgesehen davon bereitet die Verschraubung insbesondere
beim Lösen, nachdem das Gerät eine Zeit im Betrieb war, erhebliche Schwierigkeiten,
die nicht zuletzt auf die widrigen, Verschmutzungen begünstigenden Ein flüsse beim
Herstellen von Bohrungen im Erdreich zurückzuführen sind, und bei den großen, bis
450 mm Durchmesser reichenden Geräten noch zunehmen. Damit sich die Verschraubung
aufgrund der Vibrationen nicht lockert bzw. löst, werden die Schraubteile. in der
Regel mit einem empfindlichen Feingewinde versehen und außerdem häufig noch zusätzich
miteinander verklebt Beim Ausbau des Blockes muß diese Verklebung dann durch Erwärmen
zumindest der Gewindeabschnitte der Schraubteile gelöst werden, so daß hitzebedingte
Beschädigungen des Dämpfungsblockes nicht auszuschließen sind.
[0003] Andere bekannte Rammbohrgeräte weisen ein in das hintere Ende des Gehäuses eingeschraubtes
Steuerrohr auf. Das Steuerrohr ist entweder einstückig und besitzt ein Endstück mit
Außengewinde, das axiale, konzentrisch zum Steuerrohr verlaufende Luftaustrittsöffnungen
aufweist, oder aber das Endstück ist ein vom Steuerrohr getrenntes Teil, das auf
das hintere Ende des Steuerrohrs aufgeschraubt ist und zusammen mit dem Steuerrohr
in das Gehäuseende eingeschraubt wird. Damit sich das Endstück nicht vom Steuerrohr
bzw. vom Gehäuse löst, werden auch bei diesen Geräten die Gewinde vor dem Einschrauben
mit einem Metallkleber versehen. Zum Ausbau des Endstückes muß hierbei das Maschinengehäuse
ebenfalls im Gewindebereich erwärmt und damit die Klebeverbindung zerstört werden.
Anschließend läßt sich die Verschraubung mit Hilfe entsprechender Schraubschlüssel
und gegebenenfalls zusätzlicher starker Hammerschläge lösen und herausschrauben. Diese
Art der Verbindung des Steuerrohrs mit dem Gehäuse weist verschiedene Nachteile auf.
[0004] Das Steuerrohr muß mit Bezug auf das Maschinengehäuse und den Schlagkolben genau
zentrisch in Achsrichtung verlaufend befestigt werden, um Undichtigkeiten zwischen
dem Schlag kolben und dem Steuerrohr sowie ein Klemmen und übermäßige Abnutzung zwischen
dem Steuerrohr und dem Schlagkolben zu vermeiden. Dies ist jedoch mit nicht zentrierenden
Gewindeverbindungen nur schwierig zu erreichen. Des weiteren führt die beschriebene
Demontage dem Steuerrohrs häufig zu Beschädigungen des Zwischenstücks und- des Gehäuses.
Aufgrund der starren Verbindung zwischen dem Gehäuse, dem Zwischenstück und dem Steuerrohr
werden die durch die schnellen Kolbenschläge hervorgerufenen Schwingungen und Stöße
ungedämpft auf das Steuerrohr und die Verbindung mit dem Druckluftschlauch übertragen.
Bei längerem Einsatz und schwierigen Einsatzbedingungen können Schwingungsbrüche auftreten,
insbesondere im hinteren Bereich des Gehäuses des Rammbohrgerätes. Auch kann sich
der Druckluftschlauch vom Steuerrohr lösen, so daß dieser im allgemeinen mittels einer
Verpreßhülse unlösbar mit dem Steuerrohr verbunden sein muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile bekannter Rammbohrgeräte
zu vermeiden und insbesondere die Montage eines elastischen Zwischenstücks bzw. Federungsblockes
zu verbessern sowie außerdem Schläge und Schwingungen auch vom Druckluftschlauch fernzuhalten.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das elastische Zwischenstück
am Steuerrohr und/oder im Gehäuse durch radiale Vorsprünge axial gehalten ist, so
daß Gewinde zum Befestigen des Zwischenstücks am Gehäuse und am Steuerrohr nicht
erforderlich sind. Das Zwischenstück läßt sich leicht montieren und braucht lediglich
in das Gehäuse eingeschoben zu werden. Die Elastizität des Zwischenstücks reicht
aus und gewährleistet, daß sich der Kopf des Steuerrohrs dem Schlagkolben anpaßt;
ein genaues axiales Ausrichten des Steuerrohrs ist damit nicht mehr nötig.
[0007] Zur Vereinfachung des Ein- und Ausbauens kann im Gehäuse ein vorderer, radial umlaufender
Vorsprung angeordnet sein, an den das vordere Ende des Zwischenstücks anliegt. Das
hintere Ende des Zwischenstücks kann entweder durch eine Anschlagkante des Gehäuses
festgelegt sein, die durch Umbördeln des Gehäuseendes entsteht, oder aber eine Nut
ist hinten im Gehäuse angeordnet, in die ein Sicherungsring eingreift. Zwischen dem
Zwischenstück und dem Sicherungsring kann eine Druckplatte angeordnet sein.
[0008] Bei einem vorteilhaft mehrteiligen Sicherungsring empfiehlt es sich, die Druckplatte
mit einer Sicherungskante zu versehen. Insbesondere beim Einbau eines mehrteiligen,
d.h. aus zumindest zwei Ringsegmenten bestehenden Sicherungsringes verhindert die
Sicherungskante, daß der Ring nach innen fällt. Der Sicherungsring kann von beliebigem
Querschnitt, vorteilhaft jedoch rund sein.
[0009] Das Zwischenstück kann aus einem Elastomer-Ring mit axialen Luftaustrittsöffnungen
bestehen; es läßt sich leicht über den umlaufenden Rastvorsprung auf das Steuerrohr
aufschieben.
[0010] Da das Steuerrohr mit der Schlauchverbindung nicht mehr den starken Schlägen und
Schwingungen des Gehäuses ausgesetzt ist und keine Gefahr des selbsttätigen Lösens
mehr besteht, läßt sich der Druckluftschlauch vorteilhaft mittels einer Schraubkupplung
am Steuerrohr befestigen. Insgesamt ergibt sich eine längere Lebensdauer des Rammbohrgerätes.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen Rammbohrgeräts,
Fig. 2 im Längsschnitt eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Rammbohrgerätes
und
Fig. 3 im Längsschnitt eine dritte Ausführung des erfindungsgemäßen Rammbohrgerätes.
[0012] Von dem Rammbohrgerät ist jeweils nur das rückwärtige Ende dargestellt. Es besteht
aus einem Gehäuse 1, in dem sich ein Schlagkolben 2 hin- und herbewegt. Die Schlagkolbenbewegung
wird mittels eines Steuerrohres 3 gesteuert, dem Druckluft über einen Druckluftschlauch
6 zugeführt wird. Das Steuerrohr 3 ist mittels eines Zwischenstücks 4 mit dem Gehäuse
1 verbunden. Das Zwischenstück 4 besteht aus einem elastischen Material, z.B. Gummi
oder Polyurethan, und verhindert, daß die durch den Schlagkolben 2 auf das Gehäuse
1 übertragenen Schläge und Schwingungen ungedämpft auf das Steuerrohr 3 und den Druckluftschlauch
6 gelangen. Die durch eine Bohrung im Steuerrohr 3 zugeführte Druckluft entweicht
nach den Arbeitshüben des Schlagkolbens 2 über axiale, konzentrisch zum Steuerrohr
3 verlaufende Luftaustrittsöffnungen 5 des Zwischenstücks 4 in die Atmosphäre. Der
Druckluftschlauch 6 ist mit dem Steuerrohr 3 mittels einer Schraubkupplung 7 verbunden.
[0013] Das Zwischenstück 4 ist auf dem Steuerrohr 3 durch einen vorderen, radialen, umlaufenden
Vorsprung 10 und einen hinteren, radialen, umlaufenden Vorsprung 11 in axialer Richtung
festgelegt. Auf ähnliche Weise wird das Zwischenstück 4 im rückwärtigen Ende des Gehäuses
1 festgelegt. Das Gehäuse 1 weist nämlich analog einen vorderen, radialen, umlaufenden
Vorsprung 12 sowie einen hinteren, radialen, umlaufenden Vorsprung 13 auf.
[0014] Ein ausreichend elastisches, mit dem Gehäuse 1 und dem Steuerrohr 3 durch Einsetzen
in die Rastvorsprünge verbundenes Zwischenstück 4 erlaubt es, das Zwischenstück 4
über das hintere Ende des Steuerrohrs 3 zu schieben, bis es zwischen den Vorsprüngen
10, 11 festgehalten wird. Auf die gleiche Weise läßt sich dann das steuerrohr 3 mit
dem Zwischenstück 4 vom rückwärtigen Ende her in das Gehäuse 1 einschieben, was durch
eine Anschrägung des hinteren Vorsprungs 13 erleichtert wird.
[0015] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung weist das Zwischenstück 4 eine innere
und eine äußere, beispielsweise durch Vulkanisieren befestigte Metallhülse 8, 9 auf.
Diese Metallhülsen 8, 9 unterstützen den sicheren axialen Sitz des Zwischenstücks
4 gegenüber dem Gehäuse 1 und dem Steuerrohr 3. Um das Zwischenstück 4 leicht ein-
und ausbauen zu können, befindet sich ein elastischer, nach dem Einschieben des Zwischenstücks
4 eingesetzter Sicherungsring 14 in einer Nut 15 des Gehäuses 1. Dieser Sicherungsring
14 läßt sich zum Demontieren des Steuerrohrs 3 mit dem Zwischenstück 4 wieder herausnehmen.
[0016] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 weist der Sicherungsring 16 einen runden Querschnitt
auf, und zwischen dem Sicherungsring 16 und dem Zwischenstück 4 ist eine Druckplatte
17 angeordnet, die ein flächiges Anliegen am Zwischenstück 4 gewährleistet. Die Druckplatte
17 ist mit einer Sicherungskante versehen, die verhindert, daß der gegebenenfalls
mehrteilige Sicherungsring 16 nach seiner Montage radial, d.h. nach innen zusammenfällt.
1. Rammbohrgerät mit einem in einem Gehäuse axial beweglichen, in seiner Bewegung
durch ein mit einem Druckluftschlauch verbundenes, in einem im Gehäuse angeordneten
elastischen Zwischenstück gelagertes Steuerrohr gesteuerten Schlagkolben, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (4) am Steuerrohr (3) und/oder im Gehäuse (1) durch radiale
Vorsprünge (10, 11; 12, 13; 14, 16) gehalten ist.
2. Rammbohrgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (4) durch einen vorderen, radialen, umlaufenden Gehäusevorsprung
(12) und durch einen hinteren, in eine Nut (15) im Gehäuse (1) eingreifenden Sicherungsring
(14, 16) gehalten ist.
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (14, 16) aus elastischem Material besteht.
4. Rammbohrgerät nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Druckplatte (17) zwischen dem Zwischenstück (4) und dem Sicherungsring (16).
5. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen mehrteiligen Sicherungsring (14, 16).
6. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (17) mit einer Sicherungskante (18) versehen ist.
7. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anschlagkante des Gehäuses (1) einen hinteren, das Zwischenstück (4) hintergreifenden
Vorsprung (13) bildet.
8. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (4) aus einem Elastomer-Ring mit axialen Luftaustrittsöffnungen
(5) besteht.
9. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftschlauch (6) mittels einer Schraubkupplung (7) am Steuerrohr
(3) befestigt ist.