[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein bewegliches Auge für Spielzeugfiguren, insbesondere
Puppen, bestehend aus einem zweiteiligen Augengehäuse, aus einem Augentopf mit zwei
einander gegenüberliegenden Lagerschalen und einem Augendeckel sowie einem durch zwei
seitliche Lagerzapfen, in den beiden Lagerschalen des Augentopfes beweglichen, halbkugelförmigen
Augapfel mit einer nach hinten herausragenden Aufnahme für ein Gegengewicht und einem
für die Irisdekoration des Auges notwendigen Iriskörper.
[0002] Es ist ein bewegliches Auge für Spielzeugfiguren, insbesondere Puppen, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt, bei dem der beweglich eingebaute Augapfel
bei aufrecht stehender Puppe eine dem geöffneten Zustand des Auges entsprechende Stellung
zum Augengehäuse und bei liegender Puppe eine dem geschlossenen Zustand des Auges
entsprechende Stellung zum Augengehäuse einnimmt. Dabei ist es für eine naturgetreue
Funktion der künstlichen Schlafaugen von besonderer Bedeutung, daß sich der Augapfel
im Augengehäuse leichtgängig bewegt, das heißt, daß eine möglichst geringe Reibung
zwischen den Lagerzapfen des Augapfels und den Lagerschalen des Augengehäuses auftritt,
und daß keine Ungleichmäßigkeiten der Bewegung zwischen den Augen eines Augenpaars
auftreten. Die vorgenannten Bedingungen werden hauptsächlich durch die Masse des
Augapfels, die Ausführungsform der Lagerzapfen des Augapfels und die örtlich definierte
Lage des Gegengewichts am Augapfel beeinflußt.
[0003] Gemäß der DD-PS 68 447 wird bei der Herstellung künstlicher Schlafaugen für Puppen
das meist kugelförmige Gegengewicht im Augapfel dadurch befestigt, daß dieses zuerst
lose in den Augapfel eingelegt und dann der Augapfel mit einer wachsartigen Masse
vollständig ausgegossen wird.
[0004] Diese Ausführungsart hat eine Vergrößerung der Gesamtmasse des Augapfels aufgrund
der durch die Vergußmasse bedingten Vergrößerung der Masse des Gegengewichts zur
Folge. Das ruft wiederum eine verstärkte Reibung in den Lagerstellen des Augapfels
hervor und wirkt somit der Gleichmäßigkeit der Bewegung entgegen. Weiterhin wird durch
das Wachseingießen zur Befestigung der Gegengewichtskugel keine örtlich definierte
Lage derselben garantiert, so daß Ungleichmäßigkeiten beim paarweisen Öffnen und Schließen
der Augen auftreten können. Außerdem kann es durch das Eingießen des Wachses zu Beschädigungen
der Irisgestaltung kommen, was einen ästhetischen Nachteil zur Folge hat.
[0005] Bekannt sind auch Puppenaugen, bei denen das Gegengewicht auf einer am Augapfel
angespritzten Auflage mittels Klebstoff befestigt wird. Auch bei dieser Ausführungsart
ist eine exakt definierte Lage des Gegengewichtes nur mit großem Aufwand erreichbar.
Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform von Puppenaugen wird das Gegengewicht
am Augapfel fixiert, indem es bei der Herstellung des Augapfels gleichzeitig mit umspritzt
wird. Dies erfordert jedoch relativ kostenintensive Spezialmaschinen, so daß ein hoher
ökonomischer Aufwand in Bezug auf die erreichte Wirkung die Folge ist. Weiterhin
haftet den bekannten Ausführungsformen von Puppenaugen allgemein der Nachteil an,
daß die verwendeten zylinderförmigen Lagerzapfen des Augapfels aus fertigungstechnischen
Gründen sowie durch Verschleißerscheinungen am Spritzgußwerkzeug eine unerwünschte
Gratbildung an den Laufflächen aufweisen, so daß eine Erhöhung der Reibung in den
Lagerstellen die Folge ist. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0006] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein
bewegliches Auge für Puppen und andere Spielzeugfiguren zu schaffen, bei dem mit einfachen
technischen Mitteln eine weitestgehende naturgetreue Funktion erreicht wird, wobei
der Augapfel im Augengehäuse leichtgängig bewegbar ist und keine Ungleichmäßigkeiten
der Bewegung zwischen den Augen eines Augenpaars auftreten.
[0007] Die Erfindung ist im wesentlichen darin zu sehen, daß die Aufnahme für das Gegengewicht
eine durch eine am Augapfel angeordnete obere Gegengewichtsaufnahme und eine untere
Gegengewichtsaufnahme gebildet ist, wobei diese dem aus thermoplastischem Werkstoff
hergestellten Augapfel mit angespritzt sind. Die Gegengewichtsaufnahmen bilden eine
der äußeren Form des Gegengewichtes entsprechende Vertiefung. Das Gegengewicht ist
vorzugsweise quaderförmig ausgebildet und wird in der Vertiefung örtlich exakt definiert
eingebracht und in geeigneter Weise, beispielsweise durch Verschmelzen, Ultraschallschweißen
oder Kleben fixiert, wobei das durch das Gewicht des Augapfels erzeugte Drehmoment
und das durch die Gewichtskraft des Gegengewichtes erzeugte Drehmoment so einen Gleichgewichtszustand
bilden, daß die optische Achse des Augapfels einige Grad, vorzugsweise 3 bis 5 Grad,
aus der waagerechten Lage nach oben ausgelenkt wird. Die Beweglichkeit des Augapfels
in den beiden Lagerschalen des Augapfels gewährleisten zwei seitliche Lagerzapfen
am Augapfel, die aus jeweils 2 Halbzylindern mit unterschiedlichen Durchmessern bestehen,
wobei der Halbzylinder mit kleinem Durchmesser dem Augendeckel und der Halbzylinder
mit großem Durchmesser dem Augentopf zugewandt ist, und der Mittelpunkt des Halbzylinders
mit kleinem Durchmesser soweit außermittig liegt, daß das Maß über beide Halbzylinder
dem Durchmesser des Halbzylinders mit dem großen Durchmesser entspricht. Der am Augapfel
für die Irisdekoration befindliche Iriskörper ist so ausgebildet, daß eine konkav-konvexe
Linsenform entsteht und gleichzeitg ein, die Irisdekoration begünstigender, nach innen
weisender zylindrischer Absatz gebildet wird.
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß der Gebrauchswert und die ästhetische Wirkung des beweglichen Auges wesentlich
erhöht wird und durch den konstruktiven Aufbau fertigungstechnische Ungenauigkeiten
minimiert, der ökonomische Aufwand bei der Fertigung durch die Einsparung von Arbeitszeit
und Material reduziert wird und der Augapfel im Augengehäuse leichtgängig bewegbar
ist.
[0009] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Ausbildung des für die Irisdekoration
notwendigen Iriskörpers eine genaue Positionierung derselben ermöglicht wird.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der zugehörigen
Zeichnung näher erläutert.
[0011] Es zeigt
Figur 1 ein komplettes Puppenschlafauge im zusammengebauten Zustand;
Figur 2 eine Explosionsdarstellung des Puppenschlafauges gemäß Fig. 1;
Figur 3 eine Teilansicht des Lagerzapfens am Augapfel in vergrößerter Darstellung;
Figur 4 eine Ansicht des Augapfels des Puppenschlafauges von hinten gesehen, und
Figur 5 eine Schnittdarstellung des Augapfels gemäß Fig. 4.
[0012] In den Figuren ist ein bewegliches Auge für Spielzeugfiguren, insbesondere Puppen
dargestellt.
[0013] Gemäß Fig. 1 ist ein komplettes Puppenschlafauge, bestehend aus dem Augentopf 1,
dem Augendeckel 2 und dem Augapfel 3 in zusammengebautem Zustand dargestellt, wobei
das Zusammenwirken dieser drei Einzelteile aus Fig. 2 ersichtlich ist. Der Augapfel
3 ist durch zwei seitliche Lagerzapfen 7 in den zwei einander gegenüberliegenden Lagerschalen
11 im Augentopf 1 beweglich. Der Augendeckel 2 verhindert ein Herausfallen des Augapfels
3 aus dem Augentopf 1 und bildet den nach vorn sichtbaren Augenausschnitt. An dem
aus thermoplastischem Werkstoff hergestellten Augapfel 3 sind in einem Guß die nach
hinten herausragende obere Gegengewichtsaufnahme 5 und die untere Gegengewichtsaufnahme
6 angespritzt. Wie auch aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich, ist in die aus der oberen
Gegengewichtsaufnahme 5 und der unteren Gegengewichtsaufnahme 6 gebildete Vertiefung
das hier quaderförmige Gegengewicht 4 örtlich exakt definiert eingebracht und in seiner
Lage fixiert. Gemäß Fig. 3 bestehen die Lagerzapfen 7 aus zwei Halbzylindern 8 und
9, die unterschiedliche Durchmesser aufweisen, wobei der Halbzylinder 8 mit dem kleinen
Durchmesser dem Augendeckel 2 und der Halbzylinder 9 mit dem großen Durchmesser dem
Augentopf 1 zugewandt ist und der Mittelpunkt des Halbzylinders 8 soweit außermittig
liegt, daß das Maß über beide Halbzylinder 8, 9 dem Durchmesser des Halbzylinders
8 entspricht. Am Augapfel 3 befindet sich weiterhin der für die Irisdekoration notwendige
in Fig. 5 im Schnitt dargestellte Iriskörper 10, der so ausgebildet ist, daß sich
am Augapfel 3 eine konkav-konvexe Linsenform ergibt und der einen nach innen gedrückten,
die Irisdekoration begünstigenden zylinderförmigen Absatz 12 aufweist.
[0014] Bei dem dargestellten beweglichen Auge ist die untere Gegengewichtsaufnahme 6 als
tangential an die untere Außenfläche des Augapfels 3 anschließende ggf. federnde Zunge
ausgebildet, die an ihrem freien Ende einen sich an die Rückfläche des Gegengewichts
4 anlegenden hakenförmigen Ansatz aufweist. Die obere Gegengewichtsaufnahme 5 besteht
aus zwei im Querschnitt abgewinkelten Längsstegen, die das Gegengewicht zu beiden
Seiten und an seiner Oberseite umgreifen. Jeder Steg weist einen vorderen Begrenzungsanschlag
für das Gegengewicht 6 auf. Das Gegengewicht 4 wird in der Aufnahme 5, 6 z.B. durch
Verschweißen oder einen Klebstoff fixiert.
1. Bewegliches Auge für Spielzeugfiguren, insbesondere Puppen, bestehend aus einem
Augentopf (1) mit zwei einander gegenüberliegenden Lagerschalen (11) und einem Augendeckel
(2) sowie einen durch zwei seitliche Lagerzapfen (7), in den beiden Lagerschalen (11)
des Augentopfes (1) gelagerten Augapfel (3) mit einer hinteren Aufnahme für ein Gegengewicht
(4) und einem Iriskörper (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme für das Gegengewicht (4) eine am Augapfel (3) ausgebildete Vertiefung
ist, die von einer oberen Gegengewichtsaufnahme (5) und einer unteren Gegengewichtsaufnahme
(6) begrenzt wird und deren Form der äußeren Form des Gegengewichts (4) angepaßt ist,
und
daß die optische Achse des Augpafels (3) mittels des entstehenden Gleichgewichtszustandes
einige Grade, vorzugsweise 3 bis 5 Grad, aus der waagerechten Lage nach oben ausgelenkt
ist.
2. Bewegliches Auge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Lagerzapfen
(7) des Augapfels (3) aus jeweils zwei Halbzylindern (8; 9) mit unterschiedlichen
Durchmessern bestehen, wobei der Halbzylinder (8) mit kleinem Durchmesser dem Augendeckel
(2) und der Halbzylinder (9) mit großem Durchmesser dem Augentopf (1) zugewandt ist
und der Mittelpunkt des Halbzylinders (8) soweit außermittig liegt, daß das Maß über
beide Halbzylinder (8; 9) dem Durchmesser des Halbzylinders (9) entspricht.
3. Bewegliches Auge nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Iriskörper
(10) eine konkav-konvexe Linsenform und einen nach innen weisenden zylindrischen
Absatz (12) aufweist.
4. Bewegliches Auge nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Augapfel
(3) aus thermoplastischem Werkstoff besteht und die Gegengewichtsaufnahmen (4, 5)
an den Augapfel (3) angeformt sind.
5. Bewegliches Auge nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Form des Gegengewichts (4) quaderförmig ausgebildet ist.
6. Bewegliches Auge nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
Gegengewichtsaufnahme (6) als tangential an die untere Außenfläche des Augapfels (3)
anschließende Zunge ausgebildet ist, die an ihrem freien Ende einen an der Rückfläche
des Gegengewichts (4) anliegenden hakenförmigen Ansatz aufweist,
daß die obere Gegengewichtsaufnahme (5) aus zwei im Querschnitt abgewinkelten Längsstegen
besteht, die das Gegengewicht (4) zu beiden Seiten und an seiner Oberseite umgreifen
und einen vorderen Begrenzungsanschlag für das Gegengewicht (6) aufweisen.
7. Bewegliches Auge nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht
(4) in der Aufnahme (5, 6) z.B. durch Verschweißen oder einen Klebstoff fixiert ist.