[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel aus einem Faltzuschnitt mit vier zu einem
Schachtelschlauch über Faltlinien und eine Klebelasche verbundenen Längs- und Seitenwänden
mit daran über Faltrillen angelenkten Deckel- und Bodenverschlußlaschen, welche jeweils
von Längs- und Seitenverschlußlaschen gebildet sind.
[0002] Solche Faltschachteln, wie sie beispielsweise aus der DE-PS 28 45 720 der Anmelderin
bekannt sind, werden als Verpackung für pulverförmige Güter, z. B. für Waschmittel,
verwendet und weisen miteinander verklebte Längs- und Seitenverschlußlaschen auf.
Um eine möglichst vollständige Pulverdichtheit zu gewährleisten, ist es dabei bekannt,
in den Längs- und Seitenverschlußlaschen Reliefprägungen und Ausstanzungen vorzusehen,
in welche in den Laschen ausgebildete Eingreiflaschen nach dem Zusammenfalten entsprechend
eingreifbar sind, wodurch eine formschlüssige Verbindung zwischen den Laschen herstellbar
ist und somit eine relativ sichere Verklebung und Formstabilität erreichbar ist.
[0003] Diese Ausgestaltung der Längs- und Seitenverschlußlaschen bedarf jedoch einerseits
eines relativ aufwendigen Herstellungs- und insbesondere Faltvorganges, da beispielsweise
in den Seitenverschlußlaschen ausgebildete Eingreiflaschen beim Zusammenfalten entsprechend
in die Ausstanzungen der Längsverschlußlaschen einzuführen sind. Andererseits ist
durch die unvermeidliche Aufbauchung der Faltschachtel beim Befüllen ein Auswandern
der Faltschachtelteile, insbesondere der Längswände aus der querschnittlich rechtwinkligen
Anordnung möglich, wodurch die miteinander zu verklebenden Flachen der Verschlußlaschen
aus der vorgesehenen Position rutschen können, so daß keine vollständig dichte Verklebung
und außerdem keine gute Formstabilität im Kopfbereich der Faltschachtel gewährleistet
ist.
[0004] Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, mit einfachen Mitteln die Dichtheit
einer derarigen Faltverpackung zu verbessern und gleichzeitig die Verpackung nach
dem Befüllen und Verkleben in formstabiler Lage zu halten.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Faltschachtel der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Faltrillen der Längsverschlußlaschen innenliegend ausgebildet
sind und sich die Seitenverschlußlaschen zur Arretierung in den Faltrillen der Längsverschlußlaschen
zu ihren freien Ende hin konisch erweitern.
[0006] Durch diese Ausbildung wird auf besonders einfache Weise eine besonders dichte und
formstabile Verpackung erzielt. Dazu sind lediglich die Faltrillen der Längsverschlußla
schen gegenüber der herkömmlichen Ausführung innenliegend auszubilden, so daß Aufnahmerillen
für die Seitenverschlußlaschen entstehen. Durch die konische Erweiterung der Seitenverschlußlaschen
ist nämlich bei einer nicht zu vermeidenden leichten Aufbauchung der Verpackung beim
Befüllen eine ausreichende Arretierung der Seitenverschlußlaschen in den innenliegenden
Faltrillen sichergestellt, so daß eine formstabile und dichte Verpackung gewährleistet
ist.
[0007] Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn das Maß der Steigung der
konischen Erweiterung im Bereich von 0,5 - 10 % liegt. Dieses Steigungsmaß stellt
einerseits eine ausreichende Arretierung der Seitenverschlußlaschen auch beim Aufbauchen
der Faltschachtel beim Füllen sicher, andererseits ist es noch nicht so groß, daß
Probleme beim Einfalten der Seitenverschlußlaschen entstehen könnten. Natürlich spielen
dabei auch die Dimensionen und Materialeigenschaften eine entsprechende Rolle.
[0008] In bestimmten Anwendungsfällen ist es ausreichend, wenn nur die Faltrillen im Deckelbereich
innenliegend ausgebildet sind. Im Bodenbereich sind dann herkömmliche außenliegende
Faltrillen vorgesehen. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere dann, wenn das
in die Faltschachtel eingefüllte pulverförmige Produkt ein ausreichendes Gewicht
aufweist, um dadurch die Bodenverschlußlaschen automatisch in die richtige Position
zueinander zu bringen, wodurch dann aufgrund des durch das Produktgewicht hervorgerufenen
Anpreßdruckes eine ausreichend pulverdichte, vollständige Verklebung gewährleistet
ist.
[0009] Schließlich sieht die Erfindung in Weiterbildung vor, daß in den Seitenverschlußlaschen
quer zur entsprechenden Faltrille eine Reliefprägung ausgebildet ist und die freien
Eckbereiche einer Längsverschlußlasche zur Auflage auf den Reliefprägungen jeweils
mit einer entsprechend ausgebildeten Ausstanzung versehen sind. Durch diese Ausbildung
wird die Dichtheit und Formstabilität der Faltschachtel noch erhöht, da die innere
Längsverschlußlasche beim Zusammenfalten mit jeder Ausstanzung entsprechend an der
jeweiligen Reliefprägung der Seitenverschlußlaschen anliegt, so daß sich zwangsweise
eine genaue Positionierung der einzelnen Laschen zueinander ergibt.
[0010] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen flachliegenden Zuschnitt einer Faltschachtel vor
dem Zusammenfalten,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine teilweise zusammengefaltete Faltschachtel
und
Fig. 3 eine vergrößerte Detaildarstellung aus Fig. 2.
[0011] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Faltzuschnitt aus Karton, Wellpappe oder dgl. bezeichnet,
welcher zwei Längswände 2,3 und zwei Seitenwände 4,5 aufweist, die über Faltlinien
6 jeweils abwechselnd miteinander verbunden sind. Zum Verbinden der Längskanten der
im Zuschnitt 1 äußeren Längswand 2 und der äußeren Seitenwand 5 ist an der Längswand
2 über eine Faltrille 6 eine Klebelasche 7 angeordnet.
[0012] Im Deckelbereich 8 des Zuschnitts 1 sind über noch näher zu bezeichnende Faltrillen
Deckelverschlußlaschen an den Längswänden 2,3 und Seitenwänden 4,5 angelenkt, welche
aus Längsverschlußlaschen 9,10 und Seitenverschlußlaschen 11,12 bestehen. Dabei sind
Faltrillen 13 zwischen den Seitenverschlußlaschen 11,12 und den Seitenwänden 4,5
wie üblich mit außenliegender Rille ausgebildet, während innenliegende Faltrillen
14 zwischen den Längswänden 2,3 und Längsverschlußlaschen 9,10 eine innenliegende
Rille aufweisen, wie besonders gut aus Fig. 3 hervorgeht.
[0013] Die Seitenverschlußlaschen 11,12 sind zur Arretierung in den innenliegenden Faltrillen
14 nach dem Zusammenfalten zum freien Ende hin konisch erweitert ausgebildet, wobei
die konische Erweiterung mit 15 bezeichnet ist. Außerdem weisen die Seitenverschlußlaschen
11,12 quer zur Faltrille 13 je eine Reliefprägung 16 auf. Entsprechend der Ausge
staltung dieser Reliefprägung 16 ist in den freien Eckbereichen 17 der beim Zusammenfalten
auf den Seitenverschlußlaschen aufliegenden Längsverschlußlasche 9 jeweils eine Ausstanzung
18 ausgebildet.
[0014] Im Bodenbereich 19 des Faltzuschnitts 1 sind nach der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform der Erfindung Bodenverschlußlaschen abweichend gegenüber den Deckelverschlußlaschen
ausgebildet, wobei entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen mit dem zusätzlichem
Index "a" bezeichnet sind. Die Bodenverschlußlaschen sind von Längsverschlußlaschen
9a,10a und Seitenverschlußlaschen 11a, 12a gebildet, wobei die Seitenverschlußlaschen
11a,12a über Faltrillen 13a und die Längsverschlußlaschen 9a,10a über Faltrillen 14a
an den jeweiligen Seitenwänden 4,5 und Längswänden 2,3 angeordnet sind. Dabei sind
die Faltrillen 13a und 14a herkömmlich mit außenliegender Rille ausgebildet.
[0015] Die unteren Seitenverschlußlaschen 11a,12a weisen keine konische Erweiterung auf,
sondern sind rechteckig ausgebildet. Quer zur jeweiligen Faltrille 13a ist allerdings
wiederum eine Reliefprägung 16a vorgesehen. Entsprechend der Ausbildung dieser Reliefprägungen
16a sind in den Eckbereichen 17a der Längsverschlußlasche 9a Ausstanzungen 18a vorgesehen.
[0016] Fig. 2 und 3 zeigen den Faltzuschnitt 1 im weitgehend zusammengefalteten Zustand
nach der Befüllung und vor dem Verkleben des Deckelbereichs 8, wobei der Zuschnitt
1 im zusammengefalteten Zustand als Faltschachtel 20 bezeichnet ist. Zunächst werden
die vier Wände 2,3 und 4,5 durch entsprechendes Falten um die Faltlinien 6 zu einem
Schachtelschlauch durch entsprechendes Verkleben der Klebelasche 7 zusammengefügt.
Anschließend werden im Bodenbereich 19 die Seitenverschlußlaschen 11a,12a um die Faltrillen
13a eingefaltet, worauf die wenigstens in den Eckbereichen 17a mit Klebstoff beschichtete
Längsverschlußlasche 9a um die Faltrille 14a gegen die Seitenverschlußlaschen 11a,12a
gefaltet wird, wobei eine genaue Fixierung der Laschen zueinander durch Anlage der
Ausstanzungen 18a an die Reliefprägungen 16a der Seitenverschlußlaschen 11a,12a gewährleistet
ist. Anschließend wird auch die entsprechend mit Klebstoff beschichtete Längsverschlußlasche
10a gegen die übrigen Verschlußlaschen gefaltet und entsprechend verklebt.
[0017] Nach dem Verschließen des Bodenbereichs 19 ist die Faltschachtel 20 befüllbar, wobei
durch das Gewicht des beispielsweise pulverförmigen Füllstoffes eine vollständige
Verklebung der Bodenverschlußlaschen gewährleistet ist. Durch die Befüllung kann es
dabei insbesondere auch im Deckelbereich 8 zu Aufbauchungen der Faltschachtel 20 kommen.
[0018] Zum Verschließen der Faltschachtel 20 nach der Befüllung werden anschließend im Deckelbereich
8 zunächst die Seitenverschlußlaschen 11,12 um die Faltrillen 13 eingeklappt, wobei
aufgrund der konischen Erweiterung 15 die Seitenverschlußlaschen 11,12 in die innenliegenden
Faltrillen 14 der Längsverschlußlaschen 9,10 eingreifen und somit fest arretiert werden,
so daß trotz der möglichen Aufbauchung der Faltschachtel 20 eine stabile Form des
Deckelbereichs 8 gewährleistet ist. Die entsprechend mit Klebstoff beschichteten
Längsverschlußlaschen 9,10 werden dann wie die Längsverschlußlaschen 9a,10a im Bodenbereich
19 eingefaltet und entsprechend verklebt.
[0019] Durch die feste Arretierung der Seitenverschlußlaschen 11,12 in den innenliegenden
Faltrillen 14 der Längsverschlußlaschen 9,10 wird eine pulverdichte Verpackung geschaffen,
welche zudem formstabil gehalten ist. Das Maß der Steigung der konischen Erweiterung
15 der Seitenverschlußlaschen 11,12 geht besonders gut aus Fig. 3 hervor, wobei es
etwa im Bereich von 0,5 bis 10 % liegt, so daß einerseits eine sichere Arretierung
in den innenliegenden Faltrillen 14 gewährleistet ist und andererseits aber auch ein
Einfalten der beiden Verschlußlaschen 11,12 in die innenliegenden Faltrillen 14 möglich
ist.
[0020] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Weitere Aus gestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken
zu velassen. So ist insbesondere für Produkte mit geringem Gewicht auch im Bodenbereich
19 eine Ausbildung der Verschlußlaschen wie im Deckelbereich 8 vorgesehen, d. h. Seitenverschlußlaschen
mit konischer Erweiterung und innenliegende Faltrillen der Längsverschlußlaschen.
1. Faltschachtel aus einem Faltzuschnitt mit vier zu einem Schachtelschlauch über
Faltlinien und eine Klebelasche verbundenen Längs- und Seitenwänden mit daran über
Faltrillen angelenkten Deckel- und Bodenverschlußlaschen, welche jeweils von Längs-
und Seitenverschlußlaschen gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faltrillen (14) der Längsverschlußlaschen (9,10) innenliegend ausgebildet
sind und sich die Seitenverschlußlaschen (11,12) zur Arretierung in den Faltrillen
(14) der Längsverschlußlaschen (9,10) zu ihrem freien Ende hin konisch erweitern.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß der Steigung der konischen Erweiterung (15) im Bereich von 0,5 bis 10
% liegt.
3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur die Faltrillen (14) im Deckelbereich (8) innenliegend ausgebildet sind.
4. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Seitenverschlußlaschen (11,12) quer zur entsprechenden Faltrille (13)
eine Reliefprägung (16) ausgebildet ist und die freien Eckbereiche (17) einer Längsverschlußlasche
(9) zur Auflage auf den Reliefprägungen (16) jeweils mit einer entsprechend ausgebildeten
Ausstanzung (18) versehen sind.