[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Einstellung der Steuerzeiten
an einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Brennkraftmaschinen ist das Einhalten der genauen Steuerzeiten der Gaswechselventile
sowie die genaue Einstellung der Einspritzpumpe eine wichtige Voraussetzung für die
einwandfreie Funktion der Brennkraftmaschine. Schleichende Fehler bei Neumontage oder
bei Instandsetzungsarbeiten beeinträchtigen die Motorleistung und können zum Schaden
am Triebwerk führen.
[0003] Aus der Druckschrift EP-A-01 24 433 ist eine Vorrichtung in Form eines Steuerungskastens,
in dem ein Kettentrieb eingesetzt ist, bekannt, mit deren Hilfe unabhängig von einer
bestimmten Stellung der Kurbelwelle die damit synchrone Stellung der Nockenwelle
festgelegt wird. Der Gehäusekasten beinhaltet in vormontierter Stellung das antreibende
und das angetriebene Ritzel sowie die Kette, die in die Ritzel eingreift und damit
die Voreinstellung der Steuerung sichert, so daß die Einspritzpumpenwelle und die
Nockenwelle in ihrer gewünschten Stellung zur Kurbelwelle mit den jeweiligen Ritzeln
gekuppelt werden. Mittels Rippen, die kreisbogenförmig der Kontur der Ritzel angepasst
sind, werden die frei in dem Gehäuse angeordneten Ritzel in ihrer Stellung gehalten.
Das Gehäuse beinhaltet außerdem lösbare, winkelförmige Positionierteile, die vorragend
ausgebildeten, zylinderförmigen Erhebungen mit Rippen aufweisen, und mit den Ritzeln
und ihren jeweiligen Teilnuten zu fixierender Winkelstellung der Ritzel zusammenwirken.
[0004] Der Zusammenbau des obigen Steuerungskastens ist kompliziert und muß bei jeder Neueinstellung
geöffnet werden, wobei Fehleinstellungen bei den lösbaren Positionierteilen nicht
auszuschließen sind, da diese jeweils beim Ein- und Ausbau der Teile eintreten können,
und die genaue Einstellung der antreibenden und der angetriebenen Wellen zueinander
beeinträchtigt. Darüber hinaus muß der Steuerkasten nach jedem Ausbau bzw. nach jeder
Einstellung neu gedichtet werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Einstellung der Steuerzeiten
bei einer Brennkraftmaschine vorzuschlagen, welche einfach zu handhaben ist und die
Anforderung auf genaue Positionseinhaltung der treibenden Kurbelwelle und der angetriebenen
Nockenwelle während der Einstellungsarbeiten erfüllt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Gemäß vorliegender Erfindung wird die Nockenwelle und die Kurbelwelle durch je einen
Einstellstift in einer definierten Position unverrückbar festgehalten. Die Kurbel
welle wird in ihrer Lage durch den Einstellstift und durch die in Kurbelgehäuse eingeschraubte
Anschlaghülse festgehalten. Für die von der Masse her wesentlich kleinere Nockenwelle
genügt zur Arretierung derselben ein Einstellstift, der durch das Kurbelgehäuse oder
durch das eigens für die Nockenwelle vorgesehene Gehäuse eingeschraubt ist und in
der Nockenwelle innerhalb einer dafür vorgesehenen Bohrung rastet.
[0008] Die Spitzen der Einstellstifte ragen in die jeweiligen Bohrungen der Nocken- und
Kurbelwelle leichtgängig, jedoch ohne Spiel, ein, um jeglicher Drehbewegung der Wellen
entgegenzuwirken.
[0009] Um eine erhöhte Sicherung gegen Verdrehung zu erreichen, ist vorgesehen, die Spitzen
der Einstellstifte und die zugehörigen Bohrungen bei der Nocken- und Kurbelwelle mit
Gewinde zu versehen, um eine erhöhte Haftung der Teile miteinander gegenüber Verdrehungen
der Wellen zu erreichen.
[0010] Gemäß Anspruch 5 ist vorgesehen, jegliche Makrobewegung der Wellen zusätzlich durch
magnetische Aktivierung der Spitzen der Einstellstifte auszuschalten, wodurch höchste
Einstellungspräzision erreicht werden kann.
[0011] Vorteilhafterweise ist das innerhalb des Kurbelgehäuses liegende Teil des Einstellstiftes
an der Nockenwelle und das der Anschlaghülse an der Kurbelwelle im Durchmesser abgesetzt.
Der Anfang des abgesetzten Teils ist jeweils mit Gewinde versehen und im Kurbelgehäuse
fest verschraubt. Die abgesetzte Stirnfläche bei beiden Teilen liegt am Kurbelgehäuse
an und hält das jeweilige Teil gegen Kippbewegungen fest. Das Endteil der Anschlaghülse
liegt zusätzlich im eingebauten Zustand an einer an der Kurbelwelle abgeflachten Stelle
an und bildet damit eine zusätzliche Sicherung gegen Verdrehung der Kurbelwelle.
[0012] Gemäß Anspruch 8 ist vorgesehen, die einzuschraubenden Teile so zu bemessen, daß
sie mindestens mit den jeweils benachbarten Außenkonturen des Kurbelgehäuses bündig
sind, um ein einfaches Ein- und Ausschrauben der Teile zu erreichen.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Zeichnungen,
in denen schematisch bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind.
[0014] Es zeigt:
Fig. 1: Einen Axialschnitt an einer Kurbelwelle mit dem darin eingreifenden Einstellstift,
wobei dieser bei der Variante "a" ohne Spiel und bei der Variante "b" spielbehaftet
in die Bohrung eingreift.
Fig. 2: Einen Axialschnitt durch das Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine wo die
Nockenwelle und die Kurbelwelle in ihrer Position arretiert sind.
[0015] Fig. 1 "a" zeigt einen Axialschnitt an einem Kurbelgehäuse 1, worin eine Kurbelwelle
7 eingelagert ist. Seitlich an einer Kurbelwange ist eine Anschlagfläche 23 vorgesehen,
mit einer Bohrung 21, welche mit einer Gewindebohrung 24 am Kurbelgehäuse axial fluchtet.
Der Einstellstift 20 wird durch die Gewindebohrung 24 am Kurbelgehäuse eingedreht
bis seine abgesetzte Fläche 25 am Kurbelgehäuse anliegt und seine Spitze in die Bohrung
21 eingreift. Somit kann die Kurbelwelle in der gewünschten Position gehalten werden.
Das Außenteil des Einstellstiftes ist gerändelt, um den Ein- und Ausbau desselben
zu ermöglichen.
[0016] Variante "b" unterscheidet sich von Variante "a" nur dadurch, daß die Bohrung 22
in die der Einstellstift 20 eingreift mit mehr Spiel als bei der Bohrung 21 behaftet
ist, was bei der Herstellung leichter und wirtschaftlicher ist.
[0017] Figur 2 zeigt im Axialschnitt ein Kurbelgehäuseteil 1 einer Brennkraftmaschine mit
einer Nockenwelle 6 und der darin gelagerten Kurbelwelle 7. Das Kurbelgehäuse weist
auf der Höhe der Nockenwelle eine Bohrung 4 auf, deren Anfangsteil 4′ mit Innengewinde
versehen ist. Ebenso auf der Höhe des oberen Teils der Kurbelwelle ist im Kurbelgehäuse
eine Gewindebohrung 15 vorgesehen. Die Nockenwelle weist eine Bohrung 5 auf, die fluchtend
mit der Bohrung 4 liegt, wenn die Nockenwelle in die für die Einstellung der Steuerzeiten
maßgebende Position gebracht ist. Durch die zwei miteinander fluchtenden Bohrungen
wird der Einstellstift 2 durchgeschoben und am Gewindeteil 4′ festgedreht. Die Spitze
des abgesetzten Teils 3 des Einstellstiftes rastet in die Bohrung 5 ein und hält die
Nockenwelle 6 in ihrer Position unverrückbbar fest.
[0018] Im eingedrehten Zustand rastet das Ende des Einstellstiftes in die Nockenwellenbohrung
leichtgängig und spielfrei ein und arretiert die Nockenwelle in der für die Einstellung
bestimmte Position fest. Eine erhöhte Sicherheit gegen Verdrehung wird durch das Anlegen
der abgesetzten Ebene des Einstellstiftes am Kurbelgehäuse erreicht. Der Einstellstift
ist gerändelt oder mit einem Sechskantkopf oder mit einem Schlitz versehen, um den
Einbau bzw. die Drehung dieses Teils in das Kurbelgehäuse zu erleichtern.
[0019] Ferner ist am Kurbelgehäuse auf der Höhe des Kurbelwellenoberteils eine Gewindebohrung
vorgesehen, durch die eine im Außendurchmesser abgesetzte Anschlaghülse 9 eingeschraubt
ist. Das Gewindeteil 11 der Anschlaghülse liegt am Anfang des abgesetzten Stückes
und ist so bemessen, daß die Anschlaghülse im eingebauten Zustand mit der abgesetzten
Fläche auf der Kurbelgehäuseaußenwand anliegt, während gleichzeitig das Endteil auf
der um die Gewindebohrung 14 abgeflachten Stelle 8 an der Kurbelwelle an liegt. Dadurch
wird die höchste Sicherheit gegen Verdrehung erreicht.
[0020] Durch die Anschlaghülse 9 wird ein Einstellstift leichtgängig aber spielfrei eingeschoben,
dessen Gewindespitze in die Kurbelwelle in die gegenüberliegende Gewindebohrung 14
eingedreht wird und zusammen mit der Anschlaghülse die Kurbelwelle in ihrer Position
unverrückbar festhält.
[0021] Falls erforderlich, kann eine eventuell durch die Wucht der Kurbelwelle eintretende
Makrobewegung durch magnetische Aktivierung der Spitze des Einstellstiftes 13 innerhalb
der Gewindebohrung 14 ausgeschaltet werden. Ebenso ist die Einstellhülse gerändelt,
oder mit einem Sechskantkopf versehen, um den Einbau zu erleichtern.
[0022] Durch die zwei Einstellstifte und die Anschlaghülse wird die treibende Kurbelwelle
und die angetriebene Nockenwelle in unverrückbare Position gebracht. Das kraftübertragende
Element, Ketten- oder Rädertrieb, kann dann an die unverrückbar fixierten Wellen
befestigt werden.
[0023] Bei dieser genauen Methode können die Stiftlöcher in den Zahnrädern sowie jegliche
Markierung auf den Rädern entfallen. Auch Block- oder Verteilereinspritzpumpen können
in gleicher Weise mit einer festen Blockierung der vorgesehenen Einstellposition
fehlerfrei eingestellt werden.
[0024] Nach Beendigung der Einstell- und Montagearbeiten werden die Anschlagstifte und die
Anschlaghülse entfernt und die Öffnungen am Kurbelgehäuse mit einer Schlußschraube
verschlossen.
1. Vorrichtung zur Einstellung der Steuerzeiten einer Brennkraftmaschine mit mindestens
je einer in einem Kurbelgehäuse (1) und/oder Zylinderkopf untergebrachten Nocken-
und Kurbelwelle, deren Nockenwelle durch die Kurbelwelle angetrieben ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenwelle (6) und die Kurbelwelle (7) durch je einen
Einstellstift (2, 13, 20), welcher in diese eingreift, in einer definierten Position
festgehalten sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der in die Kurbelwelle eingreifende Einstellstift (13)
von einer Anschlaghülse (9) spielfrei und leichtgängig umgeben ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen der
Einstellstifte (2, 13) in die jeweils in der Nocken- und Kurbelwelle (6, 7) angebrachten
Bohrungen (5, 14), spielfrei und leichtgängig eingreifen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spitzen der Einstell stifte (2, 13) sowie die in der Nocken- und Kurbelwelle
eingebrachten Bohrungen (5, 14) mit Gewinde versehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spitzen der Einstellstifte magnetisch gestaltet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einstellstift (2) und die Anschlaghülse (9) jeweils im Durchmesser verkleinerte
Verlängerungen (3, 10) aufweisen, die mit einem Gewinde (4′, 11) in das Kurbelgehäuse
(1) eingedreht sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einstellstift (2) und die Anschlaghülse (9) in eingebauten Zustand jeweils mit
der abgesetzten Stirnfläche am Kurbelgehäuse anliegen, wobei die Anschlaghülse (9)
gleichzeitig mit ihrem Endteil auf einer an der Kurbelwelle abgeflachten Stelle (8)
anliegt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die außerhalb des Kurbelgehäuses liegenden Teile der Einstellstifte (2, 13) sowie
der Anschlaghülse (9) so bemessen sind, daß diese mindestens mit den benachbarten
Außenkonturen des Kurbelgehäuses bündig sind.