[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Schachtabdeckungen mit Scharnier und mechanischer
oder hydraulisch/pneumatischer Öffnungshilfe sowie einer Verriegelung im geschlossenen
Zustand. Derartige Schachtabdeckungen werden häufig auch dort eingebaut, wo sie als
Flucht- und Einstiegsabdeckung dienen müssen. Zu diesem Zweck müssen Sie von oben
und unten leicht geöffnet und geschlossen werden können.
[0002] Es ist bekannt, als Verschluß für derartige Schachtabdeckungen sogenannte Schraubvorreiber
zu verwenden. Diese Schraubvorreiber bestehen aus einem von oben zu betätigenden Schraubbolzen
und einer Vorreiberzunge, die bei Betätigung des Schraubbolzens in die Verschlußstellung
unter einen Rahmenvorsprung schwenkt und danach gegen diesen Vorsprung verspannt wird.
Damit sich der Vorreiber bei Erschütterung nicht selbsttätig löst, ist die Anschlagfläche
unter dem Vorsprung mit entgegengesetzter Neigung versehen (DECK 75 24 138).
[0003] Um ein Öffnen der Abdeckung von unten zu ermöglichen, ist bei einer vorbekannten
Schachtabdeckung dieser Bauart die Vorreiberzunge auf der anderen Seite als Handgriff
verlängert. Im Fluchtfall kann der Vorreiber von unten durch Schwenken des Handgriffs
gelöst werden (DE-OS 32 48 525). Ein Wiederverschließen von oben ist ohne weiteres
möglich, in dem durch Betätigen des Schraubbolzens die Vorreiberzunge in die Schließstellung
geschwenkt und anschließend verspannt werden kann.
[0004] Diese Verschlußbauart hat mehrere Nachteile. Die oben erwähnte Neigung der Anschlagfläche
kann hier nicht angewendet werden, weil sich dann der Verschluß im Notfall nicht mehr
von unten öffnen ließe. Die Kraft zum Öffnen der verspannten Vorreiberzunge ist trotz
des langen Hebelarms sehr hoch. Und schließlich ist ein Wiederverschließen von unten
nicht möglich, weil hierzu mehr als nur eine Vierteldrehung der Vorreiberzunge nötig
ist.
[0005] Die Aufgabe, eine Verriegelung zur Verfügung zu stellen, die sich sowohl von oben
als auch von unten leicht öffnen und schließen läßt, wird gemäß der Erfindung nunmehr
dadurchgelöst, daß der über die Vorreiberzunge hinaus verlängerte Schraubbolzen einen
mit dem Schraubbolzen in Eingriff bringbaren Schraubhebel aufweist, der an dem Schraubbolzen
drehbar gelagert ist. Mit diesem Schraubhebel kann nun der Schraubbolzen problemlos
von unten betätigt werden, so daß die Vorreiberzunge gelöst oder verspannt werden
kann. Als Eingriffselement dient vorzugsweise ein in den Schraubbolzen gesteckter
Querstift und damit zusammenarbeitende Kreuzausnehmungen an der Nabe des Schraubhebels.
In Ruhestellung wird der Schraubhebel vorzugsweise durch eine Druckfeder ausgerückt.
Zum Spannen oder Lösen wird der Schraubhebel nach unten in die Rasten gezogen und
dann gedreht. Wird der Schraubbolzen von oben betätigt, so wird der Schraubhebel durch
Reibung so weit mitgedreht, bis er an der Wand des Schachts anstößt, kann sich dann
aber weiter frei drehen.
[0006] Eine andere Bauart sieht vor, daß der Schraubhebel eine Nabe aufweist, die die Kreuzausnehmungen
für den Querstift enthält, und daß die Nabe über ein horizontales Gelenk mit dem einen
Gabelkopf aufweisenden Schraubhebel verbunden ist, der bei Nichtgebrauch somit frei
nach unten hängt und sich beim Betätigen des Schraubbolzens mitdrehen kann. Die Nabe
enthält dann keine Druckfeder mehr und ist ständig eingerastet. Zum Umsetzen um 90
° braucht sie nur leicht angehoben zu werden.
[0007] Natürlich gibt es noch weitere Betätigungsarten für die Nabe, z.B. in Form einer
Knagge, die mit einem Stellhebel auf Lösen oder Spannen des Schraubbolzens umgestellt
werden kann.
[0008] In den Zeichnungen sind die drei Bauformen im vertikalen Längsschnitt detailliert
dargestellt. Nach Fig. 1 enthält der Schachthebel 1 in einer Konsole 2 einen geführten
Schraubbolzen 3 mit einer zweiseitigen Vorreiberzunge 4, deren rückwartiges Ende sich
auf einer einstellbaren Schraube 5 abstützt. Am Rahmen 6 ist ein Vorsprung 7 vorgesehen,
der von der Vorreiberzunge 4 untergrif fen wird. Der Vorsprung 7 weist einen Winkelfortsatz
8 auf, gegen den die Vorreiberzunge beim Anziehen des Schraubbolzens anschlägt.
[0009] Auf dem verlängertem Ende des Schraubbolzens 3 ist ein Schraubhebel 9 mit Nabe 10
frei drehbar geführt. Das untere Ende der Nabe 10 weist zwei Kreuzschlitze 11 auf,
die mit einem Querstift 12 zusammenarbeiten können, wenn der Schraubhebel 9 gegen
die Kraft der Druckfeder 13 nach unten gezogen und eingerastet wird. Der Schraubhebel
wird nach einer Vierteldrehung angehoben, zurückgedreht und wieder eingerastet. Dies
ist sowohl in Öffnungs- als auch in Schließstellung möglich. Die aufzuwendende Kraft
zum Öffnen oder Schließen des Vorreibers ist durch die Untersetzung im Gewinde und
durch die Hebelübersetzung sehr gering.
[0010] Der Schraubbolzen 3 kann im unteren Abschnitt glatt ohne Gewinde sein. Dadurch ist
eine bessere Führung der Nabe möglich, und die Gefahr des Verkantens des Schraubhebels
ist verringert.
[0011] Fig. 2 zeigt den Schachtdeckel 1 und die Führung des Schraubbolzens 3 unverändert.
Die Nabe 10′ des Schraubhebls 9′ ist ständig eingerastet. Statt des horizontalen Hebelarms
besitzt die Nabe ein Scharniergelenk 14, in dem der gabelförmige Kopf 15 des Schraubhebels
9′ gelagert ist. Der Schraubhebel hängt demnach bei Nichtgebrauch nach unten und stößt
beim Drehen des Schraubbolzen nicht gegen die Schachtwand. Zum Lösen oder Schließen
des Vorreibers von unten wird er hochgeschwenkt und dann 90° um gedreht. Er kann dann
ausgerastet und um 90° versetzt wieder eingerastet werden. Eine besondere Führung
der Nabe am Schraubbolzen ist hier also nicht notwendig.
[0012] Die Ausführungsform nach Fig. 3 enthält am unteren Ende des Schraubbolzens 23 einen
mittels Querstift 22 befestigten Sechskant 24, dem ein Innensechskant in der Nabe
25 des Schraubhebels 26 entspricht. In der Ruhestellung liegt der Schraubhebel 26
auf dem überstehenden Querstift 22. Zwischen dem Bund 27 des Sechskants 24 und der
Vorreiberzunge 4 ist eine Druckfeder 28 und eine Rohrhülse 29 eingefügt. Die Druckfeder
dient dazu, die untere Stellung der Vorreiberzunge zu begrenzen, und die Druckfeder
dient dazu, die Drehkräfte von dem Sechskant auf die Vorreiberzunge zu übertragen,
damit diese in dem Augenblick, in dem sie von der Rahmenunterseite freikommt, in die
Freigabestellung geschwenkt wird.
1. Schachtabdeckung mit Scharnier und mechanischer oder hydraulisch/pneumatischer
Öffnungshilfe sowie einer Verriegelung, die einen Schraubvorreiber (4) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der über die Vorreiberzunge (4) nach unten verlängerte Schraubbolzen (3) einen
in Eingriff bringbaren Schraubhebel (9) aufweist, der an dem Schraubbolzen (3) im
uneingerückten Zustand frei drehbar gelagert ist.
2. Schachtabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubbolzen (3) an der Verlängerung einen Querstift (12) aufweist, der
mit entsprechenden Queraussparungen (11) am Schraubhebel (9) zusammenarbeitet.
3. Schachtabdeckungen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubhebel (9) durch eine Druckfeder (13) in Freilaufstellung ausgerastet
gehalten ist.
4. Schachtabdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei im Winkel von 90° zueinander stehende Queraussparungen (11) vorgesehen
sind.
5. Schachtabdeckung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubhebel (9′) eine Nabe (10′) aufweist, die die Queraussparungen (11′)
enthält, und daß die Nabe (10′) über ein horizontales Gelenk (14) mit dem einen Gabelkopf
(15) aufweisenden Schraubhebel (9′) verbunden ist, der bei Nichtgebrauch somit frei
nach unten hängen kann.
6. Schachtabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubbolzen (23) einen mit der Verlängerung verstifteten Vier- oder Sechskant
(24) aufweist, der mit einem entsprechenden Mehrkant des Schraubhebels in Eingriff
bringbar ist.
7. Schachtabdeckung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Mehrkant (24) bzw. der Nabe (25) des Schraubhebels und der Vorreiberzunge
(4) eine den Schraubbolzen (23) umgebende Druckfeder (28) vorgesehen ist, die die
Drehkräfte des Schraubhebels auf die Vorreiberzunge überträgt.