[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Herzstück mit Herzspitze aus gegossenem Hartmanganstahl,
bei welchem im Überlaufbereich ein Teil der Flügelschiene an die Herzspitze angegossen
ist.
[0002] Verbundherzstücke mit Herzspitzen aus gegossenem Hartmanganstahl sind in unterschiedlichen
Ausbildungen bekannt. Es ist beispielsweise bekannt, im Überlaufbereich einen Teil
der Flügelschienen mit der Herzspitze mitzugießen und derartige Herzspitzen auf den
Fuß der Flügelschienen aufzusetzen. Unterschiedliche Ausbildungen von Verbundherzstücken
dieser Art ergeben sich auch in bezug auf die Verbindung mit den Anschlußschienen
und es ist bekannt, derartige Herzstücke mit den Anschlußschienen zu verschrauben.
In jüngerer Zeit ist es auch bekannt geworden, Hartmanganstahl-Herzstücke mit Anschlußschienen
zu verschweißen. Eine Konstruktion der eingangs genannten Art ist beispielsweise
der US-PS 4 081 162 zu entnehmen, bei welcher das Hartmanganstahl-Herzstück mit teilweise
angegossenen Flügelschienen mit den Anschlußschienen verschraubt ist. Bei dieser
bekannten Ausbildung eines Herzstückes wurde zur Verbesserung der Belastbarkeit ein
geschlossenes Profil gewählt und das bekannte Herzstück weist eine durchgehende Bodenplatte
auf. Zur Festlegung des Herzstückes wurde das Herzstück wiederum am Fuß der Flügelschienen
abgestützt, wobei die Ausbildung der Bodenplatte zusätzlich zumindest teilweise auch
eine Abstützung an Schwellen oder Unterlagsplatten ermöglichte. Bedingt durch die
Walztoleranzen kann aber nun eine Flügelschiene nicht mit hinreichender Präzision
hergestellt werden, um eine einwandfreie Auflagefläche für ein Herzstück auszubilden.
Die Höhenlage der Spitze eines derartigen Herzstückes ist daher immer von den Walztoleranzen
des Fußes der Flügelschiene abhängig und es sind zum Einpassen eines derartigen Herzstückes
aufwendige Einpassarbeiten erforderlich.
[0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Herzstück der eingangs genannten Art zu schaffen,
welches bei hoher Stabilität und kleinen Abmessungen sowie geringem Gewicht ohne aufwendige
Einpassarbeiten eingebaut werden kann und gleichzeitig eine hohe Präzision der Lage
der Fahrkanten und der Herzstückspitze gewährleistet. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht
die erfindungsgemäße Ausbildung des Herzstückes im wesentlichen darin, daß der Gußteil
quer verlaufende Stege im Bereich der Schwellen aufweist, welche Stege unmittelbar
an den Schwellen oder Unterlagsplatten abstützbar sind, und daß der Gußteil ausschließlich
über die Stege an den Schwellen abstützbar ist. Dadurch, daß eine durchgehende Bodenplatte
vermieden wird und lediglich quer verlaufende Stege im Bereich der Schwellen vorgesehen
sind, läßt sich die Höhenlage der Spitze exakt einstellen, wobei gleichzeitig ein
geringes Gewicht des Herzstückes bzw. des Gußteiles sichergestellt ist. Um die eingestellte
Höhenlage unabhängig von den Walztoleranzen des Schienenfußes der Flügelschienen zu
halten, ist die Ausbildung hiebei so getroffen, daß das Herzstück ausschließlich
über die Stege an den Schwellen bzw. unter Zwischenschaltung von Unterlagsplatten
an den Schwellen abstützbar ist. Durch die Stege wird hiebei gegenüber offenen Querschnitten
eine statisch günstige Ausbildung geschaffen, bei welcher ein geschlossener Querschnitt
mit günstigem Kraftschluß erzeugt wird. Ein derartiges Herzstück kann in besonders
vorteilhafter Weise in an sich bekannter Weise mit Anschlußschienen verschweißt werden,
wodurch die Bruchgefahr, wie sie bei der Verschraubung der Spitze mit Anschlußschienen
im Bereich der Verschraubung auftreten kann, vermieden wird. Eine derartige Verschweißung
führt gleichzeitig zu einer wesentlichen Verkürzung der Baulänge und dadurch zu einer
weiteren Gewichtsreduktion. Da das Gußstück relativ klein ist, kann es gießtechnisch
in ausgezeichneter Qualität erzeugt werden.
[0004] In besonders vorteilhafter Weise ist die Ausbildung so getroffen, daß der Gußteil
im Bereich der Verschraubung mit den Flügelschienen als Distanzstück ausgebildet ist
oder Distanzstücke trägt. Auf Grund der exakten Festlegung der Höhenlage des Herzstückes
und insbesondere der Herzstückspitze kann auf Grund derartiger Futterstücke bzw.
Distanzstücke auch eine exakte Einhaltung der Höhentoleranzen der angeschlossenen
Flügelschienen erzielt werden. Die Ausbildung ist hiebei zum Unterschied vom vorbekannten
Stand der Technik so getroffen, daß nicht etwa die Flügelschienen die Herstücke tragen,
sondern daß vielmehr das Herzstück unmittelbar und unabhängig von den Flügelschienen
abgestützt wird, wobei eine derartige präzise Festlegung des Herzstückes gegebenenfalls
mit dazu verwendet werden kann, die exakte Positionierung der Flügelschienen einzuhalten.
[0005] Für eine weitere Verkürzung des Herzstückes bzw. des Gußteiles aus Harmanganstahl
und damit verbunden einer weiteren Verminderung des Gewichtes, ist die Ausbildung
in besonders bevorzugter Weise so getroffen, daß der Gußteil kürzer ausgebildet ist,
und daß zusammengeschweißte Anschlußschienen gemeinsam an den Gußteil angeschweißt
werden.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Herzstückes mit einer Herzspitze aus gegossenem Hartmanganstahl;
Fig.2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Längsrichtung durch das Herzstück gemäß
der Fig.1; die Fig.3 bis 9 Schnitte längs der Linien III-III bis IX-IX durch das Herzstück
gemäß der Fig.1 in unterschiedlichen Querschnittsbereichen; Fig.10 eine Draufsicht
auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Herzstückes; und Fig.11 einen
Schnitt längs der Linie XI-XI in Längsrichtung durch das Herzstück gemäß der Fig.10,
wobei bei der Ausführungsform gemäß der Fig.10 analog zu der Ausbildung gemäß der
Fig.1 Schnitte in unterschiedlichen Querschnittsbereichen vorgesehen sind, welche
längs der Linien III-III bis VII-VII in Fig.10 erfolgen und den in Fig.3 bis 7 gezeigten
Schnitten entsprechen.
[0007] In Fig.1 ist mit 1 ein Herzstück aus Hartmanganstahl bezeichnet, welches eine Herzspitze
2 aufweist und wobei im Überlaufbereich ein Teil 3 der Flügelschienen an die Herzspitze
angegossen ist. Weiters sind in Fig.1 Flügelschienen 4 angedeutet, welche im Gegensatz
zu dem aus Hartmanganstahl bestehenden und gegossenen Herzstück 1 von Schienenprofilen
in Standardgüte, d.h. aus einem Stahl, welcher allgemein für Schienen Verwendung findet,
bestehen. Das Herzstück 1 ist an seinem Ende 5 mit Anschlußschienen 6 verschweißt,
wobei durch dieses Verschweißen ein ununterbrochener Fahrkantenverlauf erzielt wird
und das Herzstück auf Grund des gegenüber einer Verschraubung geringeren Platzbedarfes
für ein Verschweißen mit den Anschlußschienen 6 kürzer und somit leichter und kostengünstiger
ausgebildet werden kann. Das Herzstück 1 sowie die Flügelschienen 4 werden durch schematisch
angedeutete Schwellen 7 gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Unterlagsplatten
abgestützt. Das Herzstück 1 trägt in den Bereichen der Verschraubung mit den Flügelschienen
4 Distanzstücke 8, welche in den nachfolgenden Figuren im Detail dargestellt sind.
[0008] Bei dem in Fig.2 dargestellten Schnitt durch das Herzstück 1 wird deutlich, daß dieses
als Hohlprofil ausgebildet ist, wobei für eine Abstützung des Herstückes an den Schwellen
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Unterlagsplatten im Bereich der Schwellen
quer zur Längsrichtung des Herzstückes verlaufende Stege 9 vorgesehen sind. Für eine
Erhöhung der Stabilität des Herzstückes 1 sind dabei weitere Querrippen 10 angedeutet.
In Fig.2 sind weiters Bohrungen 11 für eine Verschraubung des Herzstückes mit den
anliegenden bzw. zusammenwirkenden Flügelschienen 4 dargestellt.
[0009] Bei den in den Fig.3 bis 9 dargestellten Schnitten in den unterschiedlichen Bereichen
ist das Herzstück jeweils wiederum mit 1 bezeichnet und es ist deutlich, daß die
Flügelschienen 4 ein im wesentlichen normales Schienenprofil aufweisen, wobei lediglich
der dem Herzstück zugewandte Bereich des Schienenfußes 12 entsprechend bearbeitet
sein kann. Das Herzstück 1 weist einen offenen Querschnitt auf, wobei jeweils nur
im Bereich der Auflage auf Schwellen bzw. Unterlagsplatten quer zur Längsrichtung
des Herzstückes 1 verlaufende Stege 9 vorgesehen sind, wie dies in den Fig.5, 7 und
8 deutlich ersichtlich ist. Jeweils im wesentlichen in vertikaler Richtung verlaufende
Stege 13 des Herzstückes sind dabei nicht am Schienenfuß 12 der Flügelschienen 4 abgestützt,
sondern gelangen höchstens in Anlage an diese, so daß die Abstützung des Herzstückes
1 lediglich über die Stege 9 an nicht näher dargestellten Schwellen erfolgt. Dadurch
kann die Höhe der Herzspitze 2 sowie der angegossenen Flügelschienen 3 exakt eingestellt
werden und es können umständliche Einpassarbeiten des Herzstückes bei einer Auflage
der Stege 13 an nur mit relativ großen Toleranzen herstellbaren Schienenprofilen
der Flügelschienen 4 und insbesondere des Schienenfußes 12 vermieden werden. Im Bereich
der Verschraubung des Herzstückes 1 mit den anliegenden Flügelschienen 4 durch die
Durchbrechungen bzw. Bohrungen 11 im Herzstück ist das Herzstück als Distanzstück
zu den anliegenden Flügelschienen 4 ausgebildet, wobei dies durch Vorsehen entsprechender
Distanzstücke 8 oder durch eine entsprechende Ausbildung von Vorsprüngen vorgenommen
wird. Die Verschraubung mit den Flügelschienen 4 erfolgt dabei durch Bohrungen bzw.
Durchbrechungen 14 im Steg des Flügelschienenprofiles 4, wobei die Distanzstücke
8 im Bereich dieser Verschraubung eine teilweise an das Innenprofil des Steges der
Flügelschienen 4 angepaßte Form aufweisen, wie dies aus den Fig.7 und 8 deutlich ersichtlich
ist. In Querschnittsbereichen, in welchen keine Verschraubung des Herzstückes 1 mit
den Flügelschienen 4 erfolgt, weist das Herzstück 1, wie oben erwähnt, im wesentlichen
senkrecht verlaufende Stege 13 auf, welche in Abstand vom Steg der Flügelschienen
4 angeordnet sind. Die im Herzstück vorgesehene Fahrrille(n) ist (sind) in den Fig.4
bis 8 mit 15 bezeichnet.
[0010] In der in den Fig.10 und 11 dargestellten zweiten Ausführungsform ist das Herzstück
gegenüber der in Fig.1 dargestellten Ausführung verkürzt ausgebildet, wobei die Bezugszeichen
der Fig.1 bis 9 für gleiche Bauteile beibehalten wurden. Das Herzstück 1 mit der Herzspitze
2 sowie den im Überlaufbereich angegossenen Flügelschienen 3 ist wiederum aus Hartmanganstahl
ausgebildet und an seinem Ende 5 mit den zusammengeschweißten Anschlußschienen 6 verschweißt.
Durch die Verschweißung mit den zusammengeschweißten Anschlußschienen, welche erst
in Abstand vom Ende 5 des Herzstückes 1 in zwei getrennte Anschlußschienen 6 übergehen,
wird eine stark verkürzte Ausbildung des Herzstückes 1 ermöglicht. Das Herzstück 1
weist wiederum nur im Bereich der Schwellen 7 vorgesehene quer verlaufende Stege 9
auf, wie dies insbesondere aus Fig.11 ersichtlich ist. Im Bereich der Verschraubung
des Herzstückes 1 mit den Flügelschienen 4 aus einem Regelschienenprofil sind dabei
wiederum Distanzstücke 8 des Herzstückes 1 vorgesehen. Wie auch bei der ersten Ausführungsform
kann dadurch, daß das Herzstück 1 nur über im Bereich der Schwellen vorgesehene Stege
9 und nicht am Schienenfuß der Flügelschienen 4 abgestützt ist, eine exakte Positionierung
der Herzspitze und des Fahrkantenverlaufes der angegossenen Flügelschienenbereiche
3 erfolgen.
[0011] Die Schnitte längs den Linien III-III bis VII-VII der Fig.10 sind wiederum in den
Fig.3 bis 7 dargestellt, wobei die obigen Ausführungen zu diesen Figuren auch für
die zweite Ausführungsform des Herzstückes 1 gemäß den Fig.10 und 11 Gültigkeit haben.
[0012] Durch die sehr kurze Ausbildung des in den Fig.10 und 11 dargestellten Herzstückes
wird das Gewicht desselben stark verringert und es kann gießtechnisch in sehr guter
Qualität erzeugt werden.
[0013] Durch das teilweise Mitgießen der Flügelschienen 3 im Überlaufbereich an das Herzstück
1 kann auf Schienenprofile aus Hartmanganstahl verzichtet werden, so daß die Flügelschienen
4, wie oben bereits ausführlich erwähnt, mit im wesentlichen Regelschienenprofil aus
einem Standardstahl ausgebildet sein können.
1. Herzstück (1) mit Herzspitze (2) aus gegossenem Hartmanganstahl, bei welchem im
Überlaufbereich ein Teil der Flügelschiene (3) an die Herzspitze (2) angegossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gußteil quer verlaufende Stege (9) im Bereich der
Schwellen aufweist, welche Stege (9) unmittelbar an den Schwellen oder Unterlagsplatten
abstützbar sind, und daß der Gußteil ausschließlich über die Stege (9) an den Schwellen
abstützbar ist.
2. Herzstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußteil im Bereich der
Verschraubung mit den Flügelschienen (4) als Distanzstück ausgebildet ist oder Distanzstücke
(8) trägt.
3. Herzstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußteil in an
sich bekannter Weise mit Anschlußschienen (6) verschweißt ist.
4. Herzstück nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußteil kürzer
ausgebildet ist, und daß zusammengeschweißte Anschlußschienen (6) gemeinsam an den
Gußteil angeschweißt werden.