(19)
(11) EP 0 363 574 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.04.1990  Patentblatt  1990/16

(21) Anmeldenummer: 89112075.0

(22) Anmeldetag:  01.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 5/00, D01H 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 27.09.1988 DE 3832665

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Mack, Karl-Heinz, Dipl.-Ing. FH
    D-7315 Weilheim (DE)
  • Güttler, Hermann, Dipl.-Ing. FH
    D-7336 Uhingen (DE)

(74) Vertreter: Wilhelm & Dauster Patentanwälte European Patent Attorneys 
Hospitalstrasse 8
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Einfädeln eines Vorgarns in ein Streckwerk


    (57) Beim automatischen Einfädeln eines Vorgarns mittels eines an einer Wartungsvorrichtung angeordneten Greifers treten Probleme auf, wenn das Vorgarn in die Öffnung des Lunten­führers eingeführt werden muß, da dieser gegenüber dem Streckwerk eine Changierbewegung ausführt.
    Bei der Erfindung werden diese durch eine Zentrierung des Greifers und des Luntenführers vermieden. Dies kann mit einer Vorrichtung erreicht werden, bei der an der Changier einrichtung (2) ein ansteuerbarer Schwenkhebel (7) vorge­sehen ist, der mit einem Antriebsmittel (3) der Changier­einrichtung (2) und mit einer Arretiervorrichtung (9) verbindbar ist. An der Changiereinrichtung (2) ist ein Meßfühler (22) angeordnet, der die Position des Lunten­führers (1) erfaßt, wenn dieser gegenüber dem Greifer (24) zentriert ist.
    Verfahren und Vorrichtung für Ringspinnmaschinen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einfädeln eines Vorgarns in ein Streckwerk an einer Arbeits­position einer Spinnereimaschine, bei welcher jede Arbeits­position einen dem jeweiligen Streckwerk vorgeschalteten Luntenführer aufweist, der auf einer Changiereinrichtung ange­ordnet ist, wobei das Vorgarn mittels eines Greifers in den Luntenführer eingeführt wird.

    [0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 36 26 268 bekannt. Um ein Einfädeln des Vor­garns, insbesondere ein automatisches Einfädeln ohne Öffnen des Streckwerkes zu ermöglichen, wird eine Vorrichtung vorge­schlagen, die einen Greifer besitzt, der den Anfang des von der Vorgarnspule kommenden Vorgarns ergreift und unter Umgehung wenigstens des ersten Walzenpaares in das Streckwerk einbringt und an dieses übergibt. Danach führt der Greifer das Vorgarn von der Seite in das erste Walzenpaar und den Luntenführer ein. Hierzu ist an dem Luntenführer ein seitlicher Einfädelschlitz vorgesehen.

    [0003] Beim Einführen des Vorgarnes in den Luntenführer können Probleme auftreten, da der Luntenführer gegenüber dem Streck­werk eine Changierbewegung ausführt. Diese treten insbesondere dann auf, wenn der Anfang des Vorgarns in einen Luntenführer ohne seitlichen Einfädelschlitz eingeführt werden muß und dann von ersten Walzenpaar des Streckwerkes übernommen wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die ein sicheres Einführen des Vorgarnes in den Luntenführer gewährleistet wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Greifer und der Luntenführer gegeneinander zentriert werden. Hierdurch wird erreicht, daß das Vorgarn ohne Verzögerungen in den Lunten­führer sicher eingeführt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Luntenführern mit oder ohne seitlichen Einfädelschlitz zur Anwendung kommen. Bei Luntenführern ohne seitlichen Ein­fädelschlitz wird nach der Zentrierung von Greifer und Lunten­führer der Anfang des Vorgarns durch die Öffnung des Lunten­führers geführt und an das erste Walzenpaar des Streckwerks übergeben.

    [0006] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vor­gesehen, daß die Changiereinrichtung in einer angegebenen Position der Luntenführer von ihrem Antrieb abgekuppelt und arretiert wird und der Greifer in diese Position ausgerichtet ist. Die angegebene Position kann beispielsweise die Mittel­stellung des Luntenführers sein.

    [0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Changiereinrichtung von ihrem Antrieb abgekuppelt wird, dann die eingenommene Stellung des Luntenführers erfaßt wird und der Greifer in die Position des Luntenführers nachgeführt wird. Die Nachführung des Greifers ermöglicht eine schnelle Zentrierung von Greifer und Luntenführer, wodurch der gesamte Einfädelvorgang des Vorgarnes beschleunigt wird.

    [0008] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird die Changiereinrichtung vom Antrieb abgekuppelt und mittels eines Hilfsantriebes in eine dem Greifer zugeordnete Position über­führt. Auch bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist vor­teilhaft, daß der Zentriervorgang und damit auch der gesamte Einfädelvorgang unabhängig von der langsamen Changierbewegung der Changiereinrichtung erfolgen kann.

    [0009] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Greifer dem Luntenführer zugestellt wird, wobei eine Zentrie­rung durch am Greifer und/oder am Luntenführer vorgesehen Führungsmittel erfolgt, die durch die Zustellbewegung mit­einander in Eingriff gebracht werden. Die Zentrierung erfolgt demgemäß während der Zustellbewegung des Greifers an den Luntenführer. Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl bei angekuppeltem als auch bei abgekuppeltem Antrieb der Changier­einrichtung durchführbar.

    [0010] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des Ver­fahrens sieht Mittel zum gegenseitigen Zentrieren von Lunten­führer und Greifer vor.

    [0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform enthält die Changier­einrichtung eine ansteuerbare Kupplung und eine ebenfalls an­steuerbare Arretierung. Eine derartige Vorrichtung besitzt einen besonders einfachen Aufbau, da zusätzliche Hilfsantriebe für den Greifer oden den Luntenführer nicht erforderlich sind.

    [0012] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgesehen, daß an der Changiereinrichtung ein ansteuerbarer Schwenkhebel schwenkbeweglich angeordnet ist, der einerseits mit einem Antriebsmittel und andererseits mit einer Arretier­vorrichtung verbindbar ist. Der Schwenkhebel, der beispiels­weise mit einem ansteuerbaren Hubmagnet verbunden ist, wird in einer angegebenen Position der Luntenführer angesteuert, wo­durch eine Lösung vom Antriebsmittel und eine Verbindung mit der Arretiervorrichtung erfolgt. In dieser angegebenen Position der Luntenführer ist der Greifer ausgerichtet, wodurch die Zentrierung von Greifer und Luntenführer erfolgt.

    [0013] Es ist vorteilhaft, wenn an der Changiereinrichtung ein Meß­fühler zum Erfassen der Position des Luntenführers angeordnet ist, wobei der Meßfühler mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Kupplung und Arretierung verbunden ist.

    [0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Greifer mit einer synchron zu dem Luntenführer nachführenden Antriebseinheit versehen ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Greifer an einer Schraubspindel ange­ordnet ist, die mit einer ansteuerbaren Antriebseinheit ver­bunden ist. Eine derartige Antriebseinheit ermöglicht eine schnelle Zustellung des Greifers an dem Luntenführer, wodurch eine schnelle Zentrierung zwischen Greifer und Luntenführer erfolgt.

    [0015] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Meßgeber als ein Tacho­generator oder Inkrementalgeber gestaltet ist.

    [0016] Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform sieht vor, daß die Changiereinrichtung mit einem ansteuerbaren Hilfsantrieb zum Überführen des Luntenführers in eine vorgegebene Position ver­sehen ist. Auch bei dieser Vorrichtung wird eine schnelle Zentrierung von Greifer und Luntenführer erreicht. Es kann vor­gesehen sein, daß eine an der Changiereinrichtung angeordnete Schraubspindel über eine ansteuerbare Kupplung mit dem HilfSs­antrieb der Changiereinrichtung verbunden ist. Ebenso ist eine Ausgestaltung möglich, die vorsieht, daß die Schraubspindel gegenüber dem Hilfsantrieb in Changierrichtung verschieblich angeordnet ist.

    [0017] Eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß an dem Greifer und/oder dem Luntenführer Führungsmittel angeordnet sind, die bei einem Zustellen des Greifers zu dem Luntenführer in Eingriff bringbar sind. Bei einer derartigen Vorrichtung entfallen zusätzliche Hilfsantriebe für den Greifer oder die Changiereinrichtung.

    [0018] Eine vorteilhafte Ausführungsform ist mit einem Greifer aus­gerüstet, der mit einer in Changierrichtung schwenkbeweglich angeordneten Klemmvorrichtung versehen ist. An der Klemmvor­richtung des Greifers sind Führungsmittel angeordnet, die mit Führungsflächen am Luntenführer in Eingriff bringbar sind, wo­durch eine Zentrierung von Luntenführer und Greifer erfolgt.

    [0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besitzt Luntenführer, die in Changierrichtung verschieblich an der Changiereinrich­tung angeordnet und beidseitig mit Federelementen abgestützt sind.

    [0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung darge­stellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform mit einem ansteuerbaren Schwenkhebel (7),

    Fig. 2 den Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,

    Fig. 3 den Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1,

    Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Aus­führungsform mit einem Greifer (24), der mit einer nachführenden Antriebseinheit (30) versehen ist,

    Fig. 5 eine andere Ausführungsform in schematischer Dar­stellung mit einer Changiereinrichtung (2), die mit einem ansteuerbaren Hilfsantrieb (38) verbunden ist,

    Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform mit einem Greifer (24), der mit einer in Changier­richtung schwenkbeweglich angeordneten Klemmvorrich­tung versehen ist und

    Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausfüh­rungsform mit Luntenführern (1), die in Changier­richtung verschieblich an der Changiereinrichtung (2) angeordnet und beidseitig mit Federelementen (46) abgestützt sind.



    [0021] In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine Changierein­richtung (2) mit hieran angeordneten Luntenführern (1) dar­gestellt, die an einer in der Zeichnung nicht dargestellten Ringspinnmaschine angeordnet ist. Die Luntenführer (1), die mit gleichem Abstand wie die Arbeitspositionen der Ringspinn­maschine angeordnet sind, führen gegenüber dem ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten Streckwerk eine relativ langsame oszillierende Changierbewegung aus. Hierdurch wird erreicht, daß das während des Spinnvorganges in der Öffnung (1′) des Luntenführers (1) geführte Vorgarn (33) an den Walzen des Streckwerkes keine einseitige Abnutzung hervorruft.

    [0022] Die Changierbewegung der Changiereinrichtung (2), die gleit­beweglich in Bohrungen (12) der Führungen (6′, 6˝) gehalten ist, wird mit einer in der Zeichnung nicht dargestellte Antriebseinheit bewirkt. Diese ist über eine Antriebswelle (21), eine Antriebsscheibe (18) und einen Bolzen (16) mit einem plattenförmigen Antriebsmittel (3) verbunden, dessen Oszillier­bewegung durch einen in einem Langloch (15) geführten Bolzen (16) erreicht wird. Das plattenförmige Antriebsmittel (3) ist einerseits gleitbeweglich an einer Führungsschiene (5) und andererseits an den Führungen (6′, 6˝) gelagert.

    [0023] An dem plattenförmigen Antriebsmittel (3) ist eine Nut (4) vorgesehen, in die ein an der Changiereinrichtung (2) schwenk­beweglich gelagerter Schwenkhebel (7) eingreift. Die Position des Schwenkhebels (7) an der Changiereinrichtung (2) wird durch Befestigungsringe (8′, 8˝) festgelegt. Wie insbesondere aus Fig. 3, in der ein Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1 dargestellt ist, ersichtlich ist, liegt an der Unterkante des Schwenkhebels (7) eine Stange (11) an. Die Stange (11) ist zwischen Bügeln (10′, 10˝) befestigt, die drehsteif mit der Changiereinrichtung (2) verbunden sind. An dem der Anlenkung der Stange (11) gegenüberliegenden Ende des Bügels (10′) ist die Hubstange (13) eines ansteuerbaren Hubmagneten (14) an­gelenkt.

    [0024] Die Funktionsweise der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung soll nun beschrieben werden. Ist das Vorgarn einer Vorgarnspule auf­gebraucht und muß die leere Vorgarnspule gegen eine volle Vor­garnspule ausgetauscht werden, so fährt die in der Zeichnung nicht dargestellte Wartungsvorrichtung mit dem Greifer (2) an diese Arbeitsposition der Spinnereimaschine. Die am Greifer (24) der Wartungsvorrichtung angeordnete Klemmvorrichtung (25) ergreift den Anfang des Vorgarns der vollen Vorgarnspule und führt das Vorgarn in den Bereich des Luntenführers (1). Wie schon oben angeführt, führt der Luntenführer (1) gegenüber dem Streckwerk und damit auch relativ zum Greifer (24) eine Changier­bewegung aus. Soll der Einfädelvorgang des Vorgarnes (33) in die Öffnung (1′) des Luntenführers (1) in Höhe der Achse (17) erfolgen, die der Mittellage der Hubbewegung des Luntenführers (1) entspricht, so wird der Greifer (24) mit seiner Klemmvor­richtung (25) in diese Position gebracht. Erreicht der Lunten­führer (1), der gegenüber der Achse (17) eine Oszillierbewegung ausführt, diese Position, so wird dies von einem Meßfühler (22), der an der Changiereinrichtung (2) angeordnet ist, registriert. Der Meßfühler (22) gibt ein Signal an die Steuer­einrichtung (23), die den Hubmagneten (14) ansteuert und damit eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels (7) bewirkt, der in die ortsfeste Arretiervorrichtung (9) eingreift. Der Schwenkhebel (7) wirkt also gleichzeitig als vom Antriebsmittel (3) trennen­de Kupplung und als Arretierung für die Changiereinrichtung (2). In der arretierten Stellung ist der Luntenführer (1) mit dem Greifer (24) zentriert, wodurch das Einführen des Anfanges des Vorgarnes (33) in die Öffnung (1′) des Luntenführers (1) auf einfache Weise und schnell erfolgen kann. Ist das Vorgarn (33) durch die Öffnung (1′) geführt, so wird der Anfang des Vorgarnes von dem ersten Walzenpaar des Streckwerkes ergriffen, worauf ein Anspinnvorgang durchgeführt werden kann. Während des gesamten Einfädelvorganges bleibt das Streckwerk eingeschaltet.

    [0025] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform in schematischer Darstellung gezeigt. Die Zentrierung zwischen dem an der Changiereinrichtung (2) angeordneten Luntenführer (1) und dem Greifer (24) erfolgt mit einer synchron zu dem Luntenführer (1) nachführenden Antriebseinheit (30). Die Antriebseinheit (30) ist über ein Ritzel (29) und ein Zahnrad (28) mit einer Schraubspindel (27) verbunden, die an dem Greifer (24) ange­ordnet ist. Die Lage des Luntenführers (1), demgegenüber der Greifer (24) zentriert werden soll, wird über einen Meßgeber (32) erfaßt, der an der Changiereinrichtung (2) angeordnet ist. Während des Zentriervorganges ist die Changiervorrichtung (2) vom Antrieb abgekuppelt. Der Meßgeber (32) kann als ein Tacho­generator oder Inkrementalgeber gestaltet sein. Das Signal des Meßgebers (32) wird von einer Steuereinheit (31) aufgenommen, die wiederum die Antriebseinheit (30) ansteuert. Die Zentrie­rung zwischen dem Greifer (24) und dem Luntenführer (1) ist schnell durchführbar, da die Positionierung der zu zentrieren­den Teile unabhängig von der langsamen Changierbewegung der Changiereinrichtung (2) ist. Befindet sich der Greifer (24) mit der Klemmvorrichtung (25) in einer gegenüber dem Luntenführer (1) zentrierten Lage, die nicht unbedingt die Mittellage der Changierbewegung sein muß, so kann das Vorgarn (33) durch die Öffnung (1′) des Luntenführers (1) geführt werden und an das erste Walzenpaar des Streckwerkes (26) übergeben werden.

    [0026] Bei einer anderen Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist an der Changiereinrichtung (2) neben deren nicht dargestellten Antrieb ein Hilfsantrieb (38) zum Überführen des Luntenführers (1) in eine vorgegebene Position vorgesehen, in der der Greifer (24) angeordnet ist. Der Hilfsantrieb (38) ist über ein Ritzel (37) und ein Zahnrad (36) mit einer Schraubspindel (34) verbunden, die mit einer an der Changiereinrichtung (2) befestigten Gewindehülse (35) kämmt. Das Ritzel (37) ist mit dem Zahnrad (36) über eine in der Zeichnung nicht dargestellte Ansteuerung in Eingriff bringbar, wodurch erreicht wird, daß der Hilfsan­trieb (38) nur während der Zentrierbewegung der Changierein­ richtung (2) mit dieser in Verbindung steht. Dies kann in gleicher Weise auch durch eine ansteuerbare Kupplung oder durch eine in Axialrichtung gleitbeweglich am Ritzel (37) angeordnete Zahnrad (36) erreicht werden. Der ansteuerbare Hilfsantrieb (38) ist mit einer Steuereinheit (39) verbunden. Diese besitzt einen Meßgeber (41), der an der Changiereinrichtung (2) angeord­net ist und die Position der an der Changiereinrichtun (2) an­geordneten Luntenführer erfaßt. Weiterhin sind Drehrichtungsge­ber (40′, 40˝) vorgesehen, deren Signale einen Drehrichtungs­umkehrschalter (42) steuern. Auch bei dieser Ausführungsform bleibt die Changiervorrichtung (2) während des Zentriervor­ganges von ihrem Antrieb abgekuppelt.

    [0027] Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung. Hierbei ist ein Greifer (24) vorgesehen, in dessen Endbereich die Klemmvorrichtung (25) an einem Gelenk (43) schwenkbeweglich angeordnet ist. Somit ist die Klemmvorrichtung (25) in Changiervorrichtung frei beweglich gelagert. An der Klemmvor­richtung (25) ist ein Führungsteil (44) vorgesehen. Wird der Greifer (24) mit der Klemmvorrichtung (25) in den Bereich des Luntenführers (1) gebracht, so kommt es zu einem Kontakt des Führungsteiles (44) mit der Führungsfläche (45) des Lunten­führers (1), wodurch eine Zentrierung zwischen dem Luntenführer (1) und dem Greifer (24) erreicht wird. Die Zentrierung ist prinzipiell bei angekuppeltem und bei abgekuppeltem Antrieb der Changiereinrichtung möglich. Ist der Greifer (24) bzw. die Klemmvorrichtung (25) und der Luntenführer (1) zentriert, so öffnet die Klemmvorrichtung (25) und führt das Vorgarn (33) durch die Öffnung (1′) im Luntenführer (1) bis in den Bereich des ersten Walzenpaares des Streckwerkes (26).

    [0028] Eine andere Ausführungsform gemäß Fig. 7 sieht vor, daß an der Changiereinrichtung (2) Luntenführer (1) verschieblich ange­ordnet und beidseitig mittels Federelementen (46) abgestützt sind. Die Federelemente (46′, 46˝) können als Spiralfedern ausgeführt sein. Bei der Zustellbewegung des Greifers (24) in den Bereich des Luntenführers (1) kommt das Führungsteil (44) des Greifers (24) mit der Führungsfläche (45) des Luntenführers (1) in Kontakt, wodurch der Luntenführer (1) gegenüber der Changiereinrichtung (2) seine Relativlage ändert. Hierdurch wird eine Zentrierung zwischen dem Greifer (24) und dem Lunten­führer (1) erreicht. In dieser zentrierten Position ist ein einfaches und schnelles Einführen des Vorgarnes (33) in die Öffnung des Luntenführers (1) und ein Übergeben an das erste Walzenpaar des Streckwerkes (26) möglich.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Einfädeln eines Vorgarns in ein Streck­werk an einer Arbeitsposition einer Spinnereimaschine, bei welcher jede Arbeitsposition einen dem jeweiligen Streckwerk vorgeordneten Luntenführer aufweist, der auf einer Changier­einrichtung angeordnet ist, wobei das Vorgarn mittels eines Greifers in den Luntenführer eingeführt wird, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Greifer (24) und der Luntenführer (1) gegen­einander zentriert werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung (2) in einer angegebenen Position der Luntenführer (1) von ihrem Antrieb abgekuppelt und arretiert wird und der Greifer (24) in diese Position ausgerichtet ist.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung (2) von ihrem Antrieb abgekuppelt wird, dann die eingenommene Stellung des Luntenführers (1) erfaßt wird und der Greifer (24) in die Position des Luntenführers (1) nachgeführt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung (2) vom Antrieb abgekuppelt wird und mittels eines Hilfsantriebes (38) in eine dem Greifer (24) zu­geordnete Position überführt wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (24) dem Luntenführer (1) zugestellt wird, wobei eine Zentrierung durch am Greifer (24) und/oder am Luntenführer (1) vorgesehene Führungsmittel (44, 45) erfolgt, die durch die Zustellbewegung miteinander in Eingriff gebracht werden.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung (2) vom Antrieb abgekuppelt wird.
     
    7. Vorrichtung zum Einfädeln eines Vorgarns in ein Streck­werk einer Arbeitsposition einer Spinnereimaschine, bei welcher jede Arbeitsposition einen dem jeweiligen Streckwerk vorgeord­neten Luntenführer aufweist, der auf einer Changiereinrichtung angeordnet ist, wobei ein Greifer vorgesehen ist, der das Vorgarn in den Luntenführer einführt, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum gegenseitigen Zentrieren von Luntenführer (1) und Greifer (24) vorgesehen sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung (2) eine ansteuerbare Kupplung und eine ebenfalls ansteuerbare Arretierung enthält.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Changiereinrichtung (2) ein ansteuerbarer Schwenk­hebel (7) schwenkbeweglich angeordnet ist, der einerseits mit einem Antriebsmittel (3) und andererseits mit einer Arretier­vorrichtung (9) verbindbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Changiereinrichtung (2) ein Meß­fühler (22) zum Erfassen der Position des Luntenführers (1) angeordnet ist, wobei der Meßfühler (22) mit einer Steuerein­ richtung (23) zur Steuerung der Kupplung und Arretierung ver­bunden ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (24) mit einer synchron zu dem Luntenführer (1) nachführenden Antriebseinheit (30) versehen ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der Changiereinrichtung (2) ein die Position des Lunten­führers (1) erfaßender Meßgeber (32) angeordnet ist, der an die Antriebseinheit (30) angeschlossen ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßgeber (32) als ein Tachogenerator oder Inkremental­geber gestaltet ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung (2) mit einem ansteuerbaren Hilfs­antrieb (38) zum Überführen des Luntenführers (1) in eine vor­gegebene Position versehen ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Greifer (24) und/oder an dem Luntenführer (1) bei der Zustellbewegung des Luntenführers miteinander in Eingriff bringbare Führungsmittel (44, 45) angebracht sind.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (46′,46˝) zum Abkuppeln eines einzelnen Luntenfüh­rers (1) von dem Changierantrieb (2) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht