[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einfädeln eines Vorgarns
in ein Streckwerk an einer Arbeitsposition einer Spinnereimaschine, bei welcher jede
Arbeitsposition einen dem jeweiligen Streckwerk vorgeschalteten Luntenführer aufweist,
der auf einer Changiereinrichtung angeordnet ist, wobei das Vorgarn mittels eines
Greifers in den Luntenführer eingeführt wird.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 36
26 268 bekannt. Um ein Einfädeln des Vorgarns, insbesondere ein automatisches Einfädeln
ohne Öffnen des Streckwerkes zu ermöglichen, wird eine Vorrichtung vorgeschlagen,
die einen Greifer besitzt, der den Anfang des von der Vorgarnspule kommenden Vorgarns
ergreift und unter Umgehung wenigstens des ersten Walzenpaares in das Streckwerk einbringt
und an dieses übergibt. Danach führt der Greifer das Vorgarn von der Seite in das
erste Walzenpaar und den Luntenführer ein. Hierzu ist an dem Luntenführer ein seitlicher
Einfädelschlitz vorgesehen.
[0003] Beim Einführen des Vorgarnes in den Luntenführer können Probleme auftreten, da der
Luntenführer gegenüber dem Streckwerk eine Changierbewegung ausführt. Diese treten
insbesondere dann auf, wenn der Anfang des Vorgarns in einen Luntenführer ohne seitlichen
Einfädelschlitz eingeführt werden muß und dann von ersten Walzenpaar des Streckwerkes
übernommen wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, durch die ein sicheres Einführen des Vorgarnes
in den Luntenführer gewährleistet wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Greifer und der Luntenführer gegeneinander
zentriert werden. Hierdurch wird erreicht, daß das Vorgarn ohne Verzögerungen in den
Luntenführer sicher eingeführt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Luntenführern
mit oder ohne seitlichen Einfädelschlitz zur Anwendung kommen. Bei Luntenführern ohne
seitlichen Einfädelschlitz wird nach der Zentrierung von Greifer und Luntenführer
der Anfang des Vorgarns durch die Öffnung des Luntenführers geführt und an das erste
Walzenpaar des Streckwerks übergeben.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Changiereinrichtung
in einer angegebenen Position der Luntenführer von ihrem Antrieb abgekuppelt und arretiert
wird und der Greifer in diese Position ausgerichtet ist. Die angegebene Position kann
beispielsweise die Mittelstellung des Luntenführers sein.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Changiereinrichtung
von ihrem Antrieb abgekuppelt wird, dann die eingenommene Stellung des Luntenführers
erfaßt wird und der Greifer in die Position des Luntenführers nachgeführt wird. Die
Nachführung des Greifers ermöglicht eine schnelle Zentrierung von Greifer und Luntenführer,
wodurch der gesamte Einfädelvorgang des Vorgarnes beschleunigt wird.
[0008] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird die Changiereinrichtung vom Antrieb
abgekuppelt und mittels eines Hilfsantriebes in eine dem Greifer zugeordnete Position
überführt. Auch bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorteilhaft, daß der
Zentriervorgang und damit auch der gesamte Einfädelvorgang unabhängig von der langsamen
Changierbewegung der Changiereinrichtung erfolgen kann.
[0009] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Greifer dem Luntenführer
zugestellt wird, wobei eine Zentrierung durch am Greifer und/oder am Luntenführer
vorgesehen Führungsmittel erfolgt, die durch die Zustellbewegung miteinander in Eingriff
gebracht werden. Die Zentrierung erfolgt demgemäß während der Zustellbewegung des
Greifers an den Luntenführer. Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl bei angekuppeltem
als auch bei abgekuppeltem Antrieb der Changiereinrichtung durchführbar.
[0010] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens sieht Mittel zum
gegenseitigen Zentrieren von Luntenführer und Greifer vor.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform enthält die Changiereinrichtung eine ansteuerbare
Kupplung und eine ebenfalls ansteuerbare Arretierung. Eine derartige Vorrichtung
besitzt einen besonders einfachen Aufbau, da zusätzliche Hilfsantriebe für den Greifer
oden den Luntenführer nicht erforderlich sind.
[0012] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgesehen, daß an
der Changiereinrichtung ein ansteuerbarer Schwenkhebel schwenkbeweglich angeordnet
ist, der einerseits mit einem Antriebsmittel und andererseits mit einer Arretiervorrichtung
verbindbar ist. Der Schwenkhebel, der beispielsweise mit einem ansteuerbaren Hubmagnet
verbunden ist, wird in einer angegebenen Position der Luntenführer angesteuert, wodurch
eine Lösung vom Antriebsmittel und eine Verbindung mit der Arretiervorrichtung erfolgt.
In dieser angegebenen Position der Luntenführer ist der Greifer ausgerichtet, wodurch
die Zentrierung von Greifer und Luntenführer erfolgt.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn an der Changiereinrichtung ein Meßfühler zum Erfassen der
Position des Luntenführers angeordnet ist, wobei der Meßfühler mit einer Steuereinrichtung
zur Steuerung der Kupplung und Arretierung verbunden ist.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Greifer
mit einer synchron zu dem Luntenführer nachführenden Antriebseinheit versehen ist.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Greifer an einer Schraubspindel angeordnet
ist, die mit einer ansteuerbaren Antriebseinheit verbunden ist. Eine derartige Antriebseinheit
ermöglicht eine schnelle Zustellung des Greifers an dem Luntenführer, wodurch eine
schnelle Zentrierung zwischen Greifer und Luntenführer erfolgt.
[0015] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Meßgeber als ein Tachogenerator oder Inkrementalgeber
gestaltet ist.
[0016] Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform sieht vor, daß die Changiereinrichtung
mit einem ansteuerbaren Hilfsantrieb zum Überführen des Luntenführers in eine vorgegebene
Position versehen ist. Auch bei dieser Vorrichtung wird eine schnelle Zentrierung
von Greifer und Luntenführer erreicht. Es kann vorgesehen sein, daß eine an der Changiereinrichtung
angeordnete Schraubspindel über eine ansteuerbare Kupplung mit dem HilfSsantrieb
der Changiereinrichtung verbunden ist. Ebenso ist eine Ausgestaltung möglich, die
vorsieht, daß die Schraubspindel gegenüber dem Hilfsantrieb in Changierrichtung verschieblich
angeordnet ist.
[0017] Eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß an dem Greifer und/oder
dem Luntenführer Führungsmittel angeordnet sind, die bei einem Zustellen des Greifers
zu dem Luntenführer in Eingriff bringbar sind. Bei einer derartigen Vorrichtung entfallen
zusätzliche Hilfsantriebe für den Greifer oder die Changiereinrichtung.
[0018] Eine vorteilhafte Ausführungsform ist mit einem Greifer ausgerüstet, der mit einer
in Changierrichtung schwenkbeweglich angeordneten Klemmvorrichtung versehen ist. An
der Klemmvorrichtung des Greifers sind Führungsmittel angeordnet, die mit Führungsflächen
am Luntenführer in Eingriff bringbar sind, wodurch eine Zentrierung von Luntenführer
und Greifer erfolgt.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besitzt Luntenführer, die in Changierrichtung
verschieblich an der Changiereinrichtung angeordnet und beidseitig mit Federelementen
abgestützt sind.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform mit einem ansteuerbaren
Schwenkhebel (7),
Fig. 2 den Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform mit einem Greifer
(24), der mit einer nachführenden Antriebseinheit (30) versehen ist,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform in schematischer Darstellung mit einer Changiereinrichtung
(2), die mit einem ansteuerbaren Hilfsantrieb (38) verbunden ist,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform mit einem Greifer (24),
der mit einer in Changierrichtung schwenkbeweglich angeordneten Klemmvorrichtung
versehen ist und
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform mit Luntenführern
(1), die in Changierrichtung verschieblich an der Changiereinrichtung (2) angeordnet
und beidseitig mit Federelementen (46) abgestützt sind.
[0021] In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine Changiereinrichtung (2) mit hieran
angeordneten Luntenführern (1) dargestellt, die an einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Ringspinnmaschine angeordnet ist. Die Luntenführer (1), die mit gleichem Abstand wie
die Arbeitspositionen der Ringspinnmaschine angeordnet sind, führen gegenüber dem
ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten Streckwerk eine relativ langsame oszillierende
Changierbewegung aus. Hierdurch wird erreicht, daß das während des Spinnvorganges
in der Öffnung (1′) des Luntenführers (1) geführte Vorgarn (33) an den Walzen des
Streckwerkes keine einseitige Abnutzung hervorruft.
[0022] Die Changierbewegung der Changiereinrichtung (2), die gleitbeweglich in Bohrungen
(12) der Führungen (6′, 6˝) gehalten ist, wird mit einer in der Zeichnung nicht dargestellte
Antriebseinheit bewirkt. Diese ist über eine Antriebswelle (21), eine Antriebsscheibe
(18) und einen Bolzen (16) mit einem plattenförmigen Antriebsmittel (3) verbunden,
dessen Oszillierbewegung durch einen in einem Langloch (15) geführten Bolzen (16)
erreicht wird. Das plattenförmige Antriebsmittel (3) ist einerseits gleitbeweglich
an einer Führungsschiene (5) und andererseits an den Führungen (6′, 6˝) gelagert.
[0023] An dem plattenförmigen Antriebsmittel (3) ist eine Nut (4) vorgesehen, in die ein
an der Changiereinrichtung (2) schwenkbeweglich gelagerter Schwenkhebel (7) eingreift.
Die Position des Schwenkhebels (7) an der Changiereinrichtung (2) wird durch Befestigungsringe
(8′, 8˝) festgelegt. Wie insbesondere aus Fig. 3, in der ein Schnitt längs der Linie
III-III der Fig. 1 dargestellt ist, ersichtlich ist, liegt an der Unterkante des Schwenkhebels
(7) eine Stange (11) an. Die Stange (11) ist zwischen Bügeln (10′, 10˝) befestigt,
die drehsteif mit der Changiereinrichtung (2) verbunden sind. An dem der Anlenkung
der Stange (11) gegenüberliegenden Ende des Bügels (10′) ist die Hubstange (13) eines
ansteuerbaren Hubmagneten (14) angelenkt.
[0024] Die Funktionsweise der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung soll nun beschrieben werden.
Ist das Vorgarn einer Vorgarnspule aufgebraucht und muß die leere Vorgarnspule gegen
eine volle Vorgarnspule ausgetauscht werden, so fährt die in der Zeichnung nicht
dargestellte Wartungsvorrichtung mit dem Greifer (2) an diese Arbeitsposition der
Spinnereimaschine. Die am Greifer (24) der Wartungsvorrichtung angeordnete Klemmvorrichtung
(25) ergreift den Anfang des Vorgarns der vollen Vorgarnspule und führt das Vorgarn
in den Bereich des Luntenführers (1). Wie schon oben angeführt, führt der Luntenführer
(1) gegenüber dem Streckwerk und damit auch relativ zum Greifer (24) eine Changierbewegung
aus. Soll der Einfädelvorgang des Vorgarnes (33) in die Öffnung (1′) des Luntenführers
(1) in Höhe der Achse (17) erfolgen, die der Mittellage der Hubbewegung des Luntenführers
(1) entspricht, so wird der Greifer (24) mit seiner Klemmvorrichtung (25) in diese
Position gebracht. Erreicht der Luntenführer (1), der gegenüber der Achse (17) eine
Oszillierbewegung ausführt, diese Position, so wird dies von einem Meßfühler (22),
der an der Changiereinrichtung (2) angeordnet ist, registriert. Der Meßfühler (22)
gibt ein Signal an die Steuereinrichtung (23), die den Hubmagneten (14) ansteuert
und damit eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels (7) bewirkt, der in die ortsfeste
Arretiervorrichtung (9) eingreift. Der Schwenkhebel (7) wirkt also gleichzeitig als
vom Antriebsmittel (3) trennende Kupplung und als Arretierung für die Changiereinrichtung
(2). In der arretierten Stellung ist der Luntenführer (1) mit dem Greifer (24) zentriert,
wodurch das Einführen des Anfanges des Vorgarnes (33) in die Öffnung (1′) des Luntenführers
(1) auf einfache Weise und schnell erfolgen kann. Ist das Vorgarn (33) durch die Öffnung
(1′) geführt, so wird der Anfang des Vorgarnes von dem ersten Walzenpaar des Streckwerkes
ergriffen, worauf ein Anspinnvorgang durchgeführt werden kann. Während des gesamten
Einfädelvorganges bleibt das Streckwerk eingeschaltet.
[0025] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform in schematischer Darstellung gezeigt.
Die Zentrierung zwischen dem an der Changiereinrichtung (2) angeordneten Luntenführer
(1) und dem Greifer (24) erfolgt mit einer synchron zu dem Luntenführer (1) nachführenden
Antriebseinheit (30). Die Antriebseinheit (30) ist über ein Ritzel (29) und ein Zahnrad
(28) mit einer Schraubspindel (27) verbunden, die an dem Greifer (24) angeordnet
ist. Die Lage des Luntenführers (1), demgegenüber der Greifer (24) zentriert werden
soll, wird über einen Meßgeber (32) erfaßt, der an der Changiereinrichtung (2) angeordnet
ist. Während des Zentriervorganges ist die Changiervorrichtung (2) vom Antrieb abgekuppelt.
Der Meßgeber (32) kann als ein Tachogenerator oder Inkrementalgeber gestaltet sein.
Das Signal des Meßgebers (32) wird von einer Steuereinheit (31) aufgenommen, die wiederum
die Antriebseinheit (30) ansteuert. Die Zentrierung zwischen dem Greifer (24) und
dem Luntenführer (1) ist schnell durchführbar, da die Positionierung der zu zentrierenden
Teile unabhängig von der langsamen Changierbewegung der Changiereinrichtung (2) ist.
Befindet sich der Greifer (24) mit der Klemmvorrichtung (25) in einer gegenüber dem
Luntenführer (1) zentrierten Lage, die nicht unbedingt die Mittellage der Changierbewegung
sein muß, so kann das Vorgarn (33) durch die Öffnung (1′) des Luntenführers (1) geführt
werden und an das erste Walzenpaar des Streckwerkes (26) übergeben werden.
[0026] Bei einer anderen Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist an der Changiereinrichtung (2)
neben deren nicht dargestellten Antrieb ein Hilfsantrieb (38) zum Überführen des Luntenführers
(1) in eine vorgegebene Position vorgesehen, in der der Greifer (24) angeordnet ist.
Der Hilfsantrieb (38) ist über ein Ritzel (37) und ein Zahnrad (36) mit einer Schraubspindel
(34) verbunden, die mit einer an der Changiereinrichtung (2) befestigten Gewindehülse
(35) kämmt. Das Ritzel (37) ist mit dem Zahnrad (36) über eine in der Zeichnung nicht
dargestellte Ansteuerung in Eingriff bringbar, wodurch erreicht wird, daß der Hilfsantrieb
(38) nur während der Zentrierbewegung der Changierein richtung (2) mit dieser in
Verbindung steht. Dies kann in gleicher Weise auch durch eine ansteuerbare Kupplung
oder durch eine in Axialrichtung gleitbeweglich am Ritzel (37) angeordnete Zahnrad
(36) erreicht werden. Der ansteuerbare Hilfsantrieb (38) ist mit einer Steuereinheit
(39) verbunden. Diese besitzt einen Meßgeber (41), der an der Changiereinrichtung
(2) angeordnet ist und die Position der an der Changiereinrichtun (2) angeordneten
Luntenführer erfaßt. Weiterhin sind Drehrichtungsgeber (40′, 40˝) vorgesehen, deren
Signale einen Drehrichtungsumkehrschalter (42) steuern. Auch bei dieser Ausführungsform
bleibt die Changiervorrichtung (2) während des Zentriervorganges von ihrem Antrieb
abgekuppelt.
[0027] Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung. Hierbei ist ein Greifer (24)
vorgesehen, in dessen Endbereich die Klemmvorrichtung (25) an einem Gelenk (43) schwenkbeweglich
angeordnet ist. Somit ist die Klemmvorrichtung (25) in Changiervorrichtung frei beweglich
gelagert. An der Klemmvorrichtung (25) ist ein Führungsteil (44) vorgesehen. Wird
der Greifer (24) mit der Klemmvorrichtung (25) in den Bereich des Luntenführers (1)
gebracht, so kommt es zu einem Kontakt des Führungsteiles (44) mit der Führungsfläche
(45) des Luntenführers (1), wodurch eine Zentrierung zwischen dem Luntenführer (1)
und dem Greifer (24) erreicht wird. Die Zentrierung ist prinzipiell bei angekuppeltem
und bei abgekuppeltem Antrieb der Changiereinrichtung möglich. Ist der Greifer (24)
bzw. die Klemmvorrichtung (25) und der Luntenführer (1) zentriert, so öffnet die Klemmvorrichtung
(25) und führt das Vorgarn (33) durch die Öffnung (1′) im Luntenführer (1) bis in
den Bereich des ersten Walzenpaares des Streckwerkes (26).
[0028] Eine andere Ausführungsform gemäß Fig. 7 sieht vor, daß an der Changiereinrichtung
(2) Luntenführer (1) verschieblich angeordnet und beidseitig mittels Federelementen
(46) abgestützt sind. Die Federelemente (46′, 46˝) können als Spiralfedern ausgeführt
sein. Bei der Zustellbewegung des Greifers (24) in den Bereich des Luntenführers (1)
kommt das Führungsteil (44) des Greifers (24) mit der Führungsfläche (45) des Luntenführers
(1) in Kontakt, wodurch der Luntenführer (1) gegenüber der Changiereinrichtung (2)
seine Relativlage ändert. Hierdurch wird eine Zentrierung zwischen dem Greifer (24)
und dem Luntenführer (1) erreicht. In dieser zentrierten Position ist ein einfaches
und schnelles Einführen des Vorgarnes (33) in die Öffnung des Luntenführers (1) und
ein Übergeben an das erste Walzenpaar des Streckwerkes (26) möglich.
1. Verfahren zum Einfädeln eines Vorgarns in ein Streckwerk an einer Arbeitsposition
einer Spinnereimaschine, bei welcher jede Arbeitsposition einen dem jeweiligen Streckwerk
vorgeordneten Luntenführer aufweist, der auf einer Changiereinrichtung angeordnet
ist, wobei das Vorgarn mittels eines Greifers in den Luntenführer eingeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (24) und der Luntenführer (1) gegeneinander
zentriert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung
(2) in einer angegebenen Position der Luntenführer (1) von ihrem Antrieb abgekuppelt
und arretiert wird und der Greifer (24) in diese Position ausgerichtet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung
(2) von ihrem Antrieb abgekuppelt wird, dann die eingenommene Stellung des Luntenführers
(1) erfaßt wird und der Greifer (24) in die Position des Luntenführers (1) nachgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung
(2) vom Antrieb abgekuppelt wird und mittels eines Hilfsantriebes (38) in eine dem
Greifer (24) zugeordnete Position überführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (24) dem Luntenführer
(1) zugestellt wird, wobei eine Zentrierung durch am Greifer (24) und/oder am Luntenführer
(1) vorgesehene Führungsmittel (44, 45) erfolgt, die durch die Zustellbewegung miteinander
in Eingriff gebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung
(2) vom Antrieb abgekuppelt wird.
7. Vorrichtung zum Einfädeln eines Vorgarns in ein Streckwerk einer Arbeitsposition
einer Spinnereimaschine, bei welcher jede Arbeitsposition einen dem jeweiligen Streckwerk
vorgeordneten Luntenführer aufweist, der auf einer Changiereinrichtung angeordnet
ist, wobei ein Greifer vorgesehen ist, der das Vorgarn in den Luntenführer einführt,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum gegenseitigen Zentrieren von Luntenführer (1)
und Greifer (24) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung
(2) eine ansteuerbare Kupplung und eine ebenfalls ansteuerbare Arretierung enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Changiereinrichtung
(2) ein ansteuerbarer Schwenkhebel (7) schwenkbeweglich angeordnet ist, der einerseits
mit einem Antriebsmittel (3) und andererseits mit einer Arretiervorrichtung (9) verbindbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Changiereinrichtung (2) ein Meßfühler (22) zum Erfassen der Position des Luntenführers
(1) angeordnet ist, wobei der Meßfühler (22) mit einer Steuerein richtung (23) zur
Steuerung der Kupplung und Arretierung verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Greifer (24) mit einer synchron zu dem Luntenführer (1) nachführenden Antriebseinheit
(30) versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der Changiereinrichtung
(2) ein die Position des Luntenführers (1) erfaßender Meßgeber (32) angeordnet ist,
der an die Antriebseinheit (30) angeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßgeber (32) als
ein Tachogenerator oder Inkrementalgeber gestaltet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiereinrichtung
(2) mit einem ansteuerbaren Hilfsantrieb (38) zum Überführen des Luntenführers (1)
in eine vorgegebene Position versehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Greifer (24) und/oder
an dem Luntenführer (1) bei der Zustellbewegung des Luntenführers miteinander in Eingriff
bringbare Führungsmittel (44, 45) angebracht sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (46′,46˝) zum
Abkuppeln eines einzelnen Luntenführers (1) von dem Changierantrieb (2) vorgesehen
sind.