(19)
(11) EP 0 363 605 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.04.1990  Patentblatt  1990/16

(21) Anmeldenummer: 89114987.4

(22) Anmeldetag:  13.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04H 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 11.10.1988 DE 3834612

(71) Anmelder: Rheinhold & Mahla AG
80992 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Kilian, Karl-Heinz
    D-4902 Bad Salzuflen (DE)
  • Krämer, Hanfried, Dipl.-Ing.
    D-8061 Hebertshausen (DE)

(74) Vertreter: Michelis, Theodor (DE) et al
Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tieftemperaturlager in Silobauweise


    (57) Bei einem Tieftemperaturlager in Silobauweise sind zur wärmebeweglichen Halterung außenliegender Isolierpanele die an horizontalen Querriegeln aufsteigender, das Lager­gerüst bildender Stahlträger festgelegt sind, erfindungs­gemäß die U-förmigen, am unteren Ende offenen Querriegel (2) am äußeren Schenkel (17) von auf der Innenseite (12) der Isolierpanele (4) befestigten Agraffen (10) hinter­griffen, deren untere Enden vertikales Spiel gegenüber der Schenkelunterkante (17) des Querriegels (2) und des­sen obere Enden (15) horizontales Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel (17) aufweisen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf Tieftemperaturlager in Si­lobaubauweise, mit außenliegenden Isolierpanelen, die wärmebeweglich an horizontalen Querriegeln aufsteigender, das Lagergerüst bildender Stahlträger festgelegt sind.

    [0002] Derartige Tieftemperaturlager können eine erhebliche Höhe von bis zu 25 m aufweisen, deren Außenwandung aus durch­gehenden, aufsteigenden Stahlträgern besteht und die gleichzeitig das Lagerregal aufnehmen. Auf der Außenseite dieser Stahlträger sind Isolierpanele befestigt, die im allgemeinen aus einer Außen- und einer Innenschale aus Aluminium mit dazwischenliegender Isolierung bestehen. Diese Panele sollen in vertikaler Richtung mit möglichst wenig Trennfugen ausgeführt sein, um eine optimale Iso­lierung zu gewährleisten.

    [0003] Wegen der insbesondere bei Sonneneinstrahlung erheblichen Temperaturdifferenz, die von diesen Isolierpanelen be­herrscht werden müssen, sind diese auch erheblichen Bean­spruchungen aufgrund von Wärmedehnungen und thermischen Verformungen ausgesetzt, die von der Panelbefestigung aufgenommen werden muß. Dies gilt insbesondere auch für die unterschiedliche Dehnung von Außen- und Innenschale der Isolierpanele, da bei einer Innentemperatur von bis zu minus 30°C und einer Außentemperatur bei Sonnenein­strahlung von mehr als plus 50°C durch eine stärkere Deh­nung der Außenschale Verformungen in Form einer Auswöl­bung des Panels nach außen auftreten können.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu­grunde, ein Tieftemperaturlager und insbesondere eine Be­festigung für derartige Isolierpanele zu schaffen, die allen thermischen Beanspruchungen standhält und mit der eine Verwerfung der Außenschale und damit ggf. eine unzu­lässige Spaltbildung sicher verhindert wird.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die U-förmigen, nach unten offenen Querriegel am äußeren Schenkel von auf der Innenseite der Isolierpanele befestigten Agraffen hintergriffen sind, deren untere, kürzere Enden vertikales Spiel gegenüber der Schenkelun­terkante des Querriegels und deren obere Enden horizonta­les Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel aufweisen.

    [0006] Durch eine derartige Halterung und Führung der Isolier­panele mittels Agraffen, die gegenüber den Querriegeln sowohl vertikales als auch ein horizontales Spiel aufneh­men, können damit thermische Bewegungen und Wärmedehnun­gen sicher aufgenommen und beherrscht werden, so daß da­mit eine Verformung der Isolierpanele sicher vermieden wird.

    [0007] Zweckmäßigerweise ist jedes am unteren Ende ortsfest ab­gestütztes Isolierpanel in seiner Höhe über mehrere, ver­tikal voneinander beabstandete Agraffen am Lagergerüst festgelegt.

    [0008] Zur besseren Parallelführung der oberen freien Enden der Agraffen ist es ferner zweckmäßig, wenn jede Agraffe im unteren, umgeschlagenen Bereich mit einer zusätzlichen Verschraubung gegenüber dem Isolierpanel fixiert ist.

    [0009] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise von Ausführungsbeispielen nach der Erfin­dung näher erläutert. Dabei zeigen

    Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine fer­tig montierte Wandung eines Tieftemperaturlagers,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teilbereich die­ser Wandung im Bereich eines Querriegels mit da­ran festgelegtem Isolierpanel und

    Fig. 3 eine Aufsicht und eine Seitenansicht einer Aus­führungsform einer Agraffe.



    [0010] Wie man aus Fig. 1 ersieht, besteht die Wandung eines solchen Tieftemperaturlagers in Silobauweise aus innen­liegenden, vertikalen Stahlträgern 1, die gleichzeitig das nicht näher dargestellte Lagerregal aufnehmen können. Auf der Außenseite der Stahlträger 1 sind in vorgegebenen Abständen übereinander U-förmige Querriegel 2 angeordnet, deren Profil nach unten offen ist und an denen die vorge­hängten Isolierpanele 3 und 4 befestigt werden sollen.

    [0011] Diese Isolierpanele sind im allgemeinen einmal horizontal unterteilt und bestehen aus einem unteren, starren Panel 3 und einem darauf aufgesetzten, in noch zu beschreiben­der Weise wäremebeweglich gehalterten Panel 4. Dabei kann das untere, starr befestigte Panel 3 etwa 8 m und das obere Panel 4 etwa 15 m hoch sein. Dieses obere Panel 4 ist am unteren Ende mit einem Stufenfalz 5 ausgebildet und sitzt auf der Innenseite auf einem Winkeleisen 6 auf, das an dem unteren Querriegel 2 angeschweißt ist. Das obere Ende des starren Isolierpanels 3 ist ebenfalls stu­fenförmig gefalzt, wobei sich der ergebende Dehnungsspalt 7 zwischen unterem Panel 3 und oberem Panel 4 zusätzlich noch mit Isoliermaterial ausfüllt und auf der Außenseite mit einer Abdeckung abgedichtet ist. Über eine durchge­hende Halterung 8 sind dann oberes Panel 4 und unteres Panel 3 gegen den unteren Querriegel 2 verschraubt.

    [0012] Um entsprechende Wärmedehnungen des aufsteigenden, oberen Panels 4 aufnehmen zu können, sind diese Panele über Agraffen 10 an den Querriegeln 2 gehaltert, wie das im einzelnen aus Fig. 2 ersichtlich ist.

    [0013] Die Isolierpanele 4 weisen dabei eine Außenschale 11 und eine Innenschale 12, üblicherweise aus Aluminiumblech, auf, zwischen denen ein wärmedämmendes Isoliermaterial 13 angeordnet ist. Auf der Innenschale 12 sind nunmehr nach oben offene Agraffen 10 befestigt, die im allgemeinen aus einem U-förmigen Bügel mit einem kürzeren Schenkel 14 und einem längeren Schenkel 15 bestehen. Diese Agraffen 10 sind dabei über die Isolierpanele 4 durchdringende Halte­rungen 16 so am Panel 14 befestigt, daß die Oberkante des innenliegenden Schenkels 14 der Agraffe 10 einen vorgege­benen Abstand zum freien Schenkel 17 des Querriegels 2 aufweist, wodurch das mögliche vertikale Spiel des Panels 4 am jeweiligen Halterungspunkt bestimmt ist.

    [0014] Der längere Schenkel 15 der Agraffe 10 hintergreift dabei den freien Schenkel 17 des Querriegels 2, um eine Halte­rung in horizontaler Richtung zu bewirken.

    [0015] Wegen des großen Temperatursprunges in der Größenordnung von bis zu 80°C zwischen Außenschale 11 und Innenschale 12 des Panels 4 besteht wegen der dadurch bedingten un­terschiedlichen Längung von Außen- und Innenschale die Gefahr, daß sich das Panel 4 nach außen auswölbt. Um der­artige thermische Verformungen zu reduzieren und einen Ausgleich über die Gsamthöhe des Panels 4 zu schaffen, sind die Agraffen 10 bzw. deren längere Schenkel 15 mit horizontalem Spiel zum freien Schenkel 17 des Querriegels 2 angeordnet und ausgebildet, wobei dieses Spiel etwa 5 - 30 mm betragen kann.

    [0016] Um dabei dieses horizontale Spiel sicherzustellen und ein Kippen der Agraffe 10 bei der Festlegung über die Halte­rung 16 zu verhindern, kann der untere doppelschenklige Bereich der Argraffe 10 noch über eine zusätzliche Halte­rung 17 gegen die Innenschale 12 fixiert werden.

    [0017] In Fig. 3 ist dabei eine spezielle Gestaltung einer Agraffe 10 in Aufsicht und Seitenansicht gezeigt, die aus einem gefalteten Blech mit dem längeren Schenkel 15 und dem kürzeren Schenkel 14 besteht. Im zentralen Bereich ist dabei im längeren Schenkel 15 eine Bohrung 18 zur Durchführung der Halterung 16 vorgesehen, während im un­teren doppelwandigen Bereich eine seitlich zur Bohrung 18 versetzte weitere Bohrung 19 vorgesehen ist, über die eine zusätzliche Fixierung der Agraffe 10 an der Innen­schale 12 zur Vermeidung eines Kippens und zur damit un­erwünschten Verringerung des horizontalen Spaltes zum Schenkel 17 des Querriegels 2 zu verhindern.

    [0018] Wie aus dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ersichtlich, reichen im allgemeinen bei einer Isolierpa­nellänge von etwa 15 m 3 Querriegel in der Höhe aus. Die beschriebene Ausgestaltung und Anordnung der Halterung hat darüber hinaus noch den großen Vorteil, daß derartige Panele ohne ein zusätzliches Gerüst an den Stahlträgern 1 bzw. den Querriegeln 2 festgelegt werden können, da zur Halterung nach Aufsetzen des Panels 4 auf das starre Pa­nel 3 nur noch ein Anschrauben der Agraffen 10 von hinten erforderlich ist, um dem Panel 4 eine ausreichende Veran­kerung und Halt zu geben.


    Ansprüche

    1. Tieftemperaturlager in Silobauweise, mit außen­liegenden Isolierpanelen, die wärmebeweglich an horizon­talen Querriegeln aufsteigender, das Lagergerüst bilden­den Stahlträgern festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmigen, nach unten offenen Querriegel (2) am äußeren Schenkel (17) von auf der Innenseite (12) der Isolierpanele (4) befestigten Agraffen (10) hintergriffen sind, deren untere Enden (14) vertikales Spiel gegenüber der Schenkelunterkante (17) des Querriegels (2) und des­sen obere Enden (15) horizontales Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel (17) aufweisen.
     
    2. Tieftemperaturlager nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß das horizontale Spiel 5 bis 30 mm be­trägt.
     
    3. Tieftemperaturlager nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß jedes am unteren Ende starr ab­gestützte Isolierpanel (4) in seiner Höhe über mehrere, vertikal voneinander beanstandete Agraffen (10) am Lager­gerüst (1, 2) festgelegt ist.
     
    4. Tieftemperaturlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Agraffe (10) im unteren, umgeschlagenen Bereich mit einer zusätzlichen Verschraubung (17) gegenüber dem Isolierpanel (4) fixiert ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht