[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Tieftemperaturlager in Silobaubauweise, mit außenliegenden
Isolierpanelen, die wärmebeweglich an horizontalen Querriegeln aufsteigender, das
Lagergerüst bildender Stahlträger festgelegt sind.
[0002] Derartige Tieftemperaturlager können eine erhebliche Höhe von bis zu 25 m aufweisen,
deren Außenwandung aus durchgehenden, aufsteigenden Stahlträgern besteht und die
gleichzeitig das Lagerregal aufnehmen. Auf der Außenseite dieser Stahlträger sind
Isolierpanele befestigt, die im allgemeinen aus einer Außen- und einer Innenschale
aus Aluminium mit dazwischenliegender Isolierung bestehen. Diese Panele sollen in
vertikaler Richtung mit möglichst wenig Trennfugen ausgeführt sein, um eine optimale
Isolierung zu gewährleisten.
[0003] Wegen der insbesondere bei Sonneneinstrahlung erheblichen Temperaturdifferenz, die
von diesen Isolierpanelen beherrscht werden müssen, sind diese auch erheblichen Beanspruchungen
aufgrund von Wärmedehnungen und thermischen Verformungen ausgesetzt, die von der Panelbefestigung
aufgenommen werden muß. Dies gilt insbesondere auch für die unterschiedliche Dehnung
von Außen- und Innenschale der Isolierpanele, da bei einer Innentemperatur von bis
zu minus 30°C und einer Außentemperatur bei Sonneneinstrahlung von mehr als plus
50°C durch eine stärkere Dehnung der Außenschale Verformungen in Form einer Auswölbung
des Panels nach außen auftreten können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tieftemperaturlager
und insbesondere eine Befestigung für derartige Isolierpanele zu schaffen, die allen
thermischen Beanspruchungen standhält und mit der eine Verwerfung der Außenschale
und damit ggf. eine unzulässige Spaltbildung sicher verhindert wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die U-förmigen, nach
unten offenen Querriegel am äußeren Schenkel von auf der Innenseite der Isolierpanele
befestigten Agraffen hintergriffen sind, deren untere, kürzere Enden vertikales Spiel
gegenüber der Schenkelunterkante des Querriegels und deren obere Enden horizontales
Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel aufweisen.
[0006] Durch eine derartige Halterung und Führung der Isolierpanele mittels Agraffen, die
gegenüber den Querriegeln sowohl vertikales als auch ein horizontales Spiel aufnehmen,
können damit thermische Bewegungen und Wärmedehnungen sicher aufgenommen und beherrscht
werden, so daß damit eine Verformung der Isolierpanele sicher vermieden wird.
[0007] Zweckmäßigerweise ist jedes am unteren Ende ortsfest abgestütztes Isolierpanel in
seiner Höhe über mehrere, vertikal voneinander beabstandete Agraffen am Lagergerüst
festgelegt.
[0008] Zur besseren Parallelführung der oberen freien Enden der Agraffen ist es ferner zweckmäßig,
wenn jede Agraffe im unteren, umgeschlagenen Bereich mit einer zusätzlichen Verschraubung
gegenüber dem Isolierpanel fixiert ist.
[0009] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise von Ausführungsbeispielen
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine fertig montierte Wandung eines
Tieftemperaturlagers,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teilbereich dieser Wandung im Bereich eines
Querriegels mit daran festgelegtem Isolierpanel und
Fig. 3 eine Aufsicht und eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Agraffe.
[0010] Wie man aus Fig. 1 ersieht, besteht die Wandung eines solchen Tieftemperaturlagers
in Silobauweise aus innenliegenden, vertikalen Stahlträgern 1, die gleichzeitig das
nicht näher dargestellte Lagerregal aufnehmen können. Auf der Außenseite der Stahlträger
1 sind in vorgegebenen Abständen übereinander U-förmige Querriegel 2 angeordnet, deren
Profil nach unten offen ist und an denen die vorgehängten Isolierpanele 3 und 4 befestigt
werden sollen.
[0011] Diese Isolierpanele sind im allgemeinen einmal horizontal unterteilt und bestehen
aus einem unteren, starren Panel 3 und einem darauf aufgesetzten, in noch zu beschreibender
Weise wäremebeweglich gehalterten Panel 4. Dabei kann das untere, starr befestigte
Panel 3 etwa 8 m und das obere Panel 4 etwa 15 m hoch sein. Dieses obere Panel 4 ist
am unteren Ende mit einem Stufenfalz 5 ausgebildet und sitzt auf der Innenseite auf
einem Winkeleisen 6 auf, das an dem unteren Querriegel 2 angeschweißt ist. Das obere
Ende des starren Isolierpanels 3 ist ebenfalls stufenförmig gefalzt, wobei sich der
ergebende Dehnungsspalt 7 zwischen unterem Panel 3 und oberem Panel 4 zusätzlich noch
mit Isoliermaterial ausfüllt und auf der Außenseite mit einer Abdeckung abgedichtet
ist. Über eine durchgehende Halterung 8 sind dann oberes Panel 4 und unteres Panel
3 gegen den unteren Querriegel 2 verschraubt.
[0012] Um entsprechende Wärmedehnungen des aufsteigenden, oberen Panels 4 aufnehmen zu können,
sind diese Panele über Agraffen 10 an den Querriegeln 2 gehaltert, wie das im einzelnen
aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0013] Die Isolierpanele 4 weisen dabei eine Außenschale 11 und eine Innenschale 12, üblicherweise
aus Aluminiumblech, auf, zwischen denen ein wärmedämmendes Isoliermaterial 13 angeordnet
ist. Auf der Innenschale 12 sind nunmehr nach oben offene Agraffen 10 befestigt, die
im allgemeinen aus einem U-förmigen Bügel mit einem kürzeren Schenkel 14 und einem
längeren Schenkel 15 bestehen. Diese Agraffen 10 sind dabei über die Isolierpanele
4 durchdringende Halterungen 16 so am Panel 14 befestigt, daß die Oberkante des innenliegenden
Schenkels 14 der Agraffe 10 einen vorgegebenen Abstand zum freien Schenkel 17 des
Querriegels 2 aufweist, wodurch das mögliche vertikale Spiel des Panels 4 am jeweiligen
Halterungspunkt bestimmt ist.
[0014] Der längere Schenkel 15 der Agraffe 10 hintergreift dabei den freien Schenkel 17
des Querriegels 2, um eine Halterung in horizontaler Richtung zu bewirken.
[0015] Wegen des großen Temperatursprunges in der Größenordnung von bis zu 80°C zwischen
Außenschale 11 und Innenschale 12 des Panels 4 besteht wegen der dadurch bedingten
unterschiedlichen Längung von Außen- und Innenschale die Gefahr, daß sich das Panel
4 nach außen auswölbt. Um derartige thermische Verformungen zu reduzieren und einen
Ausgleich über die Gsamthöhe des Panels 4 zu schaffen, sind die Agraffen 10 bzw. deren
längere Schenkel 15 mit horizontalem Spiel zum freien Schenkel 17 des Querriegels
2 angeordnet und ausgebildet, wobei dieses Spiel etwa 5 - 30 mm betragen kann.
[0016] Um dabei dieses horizontale Spiel sicherzustellen und ein Kippen der Agraffe 10 bei
der Festlegung über die Halterung 16 zu verhindern, kann der untere doppelschenklige
Bereich der Argraffe 10 noch über eine zusätzliche Halterung 17 gegen die Innenschale
12 fixiert werden.
[0017] In Fig. 3 ist dabei eine spezielle Gestaltung einer Agraffe 10 in Aufsicht und Seitenansicht
gezeigt, die aus einem gefalteten Blech mit dem längeren Schenkel 15 und dem kürzeren
Schenkel 14 besteht. Im zentralen Bereich ist dabei im längeren Schenkel 15 eine Bohrung
18 zur Durchführung der Halterung 16 vorgesehen, während im unteren doppelwandigen
Bereich eine seitlich zur Bohrung 18 versetzte weitere Bohrung 19 vorgesehen ist,
über die eine zusätzliche Fixierung der Agraffe 10 an der Innenschale 12 zur Vermeidung
eines Kippens und zur damit unerwünschten Verringerung des horizontalen Spaltes zum
Schenkel 17 des Querriegels 2 zu verhindern.
[0018] Wie aus dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ersichtlich, reichen im
allgemeinen bei einer Isolierpanellänge von etwa 15 m 3 Querriegel in der Höhe aus.
Die beschriebene Ausgestaltung und Anordnung der Halterung hat darüber hinaus noch
den großen Vorteil, daß derartige Panele ohne ein zusätzliches Gerüst an den Stahlträgern
1 bzw. den Querriegeln 2 festgelegt werden können, da zur Halterung nach Aufsetzen
des Panels 4 auf das starre Panel 3 nur noch ein Anschrauben der Agraffen 10 von
hinten erforderlich ist, um dem Panel 4 eine ausreichende Verankerung und Halt zu
geben.
1. Tieftemperaturlager in Silobauweise, mit außenliegenden Isolierpanelen, die wärmebeweglich
an horizontalen Querriegeln aufsteigender, das Lagergerüst bildenden Stahlträgern
festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmigen, nach unten offenen Querriegel
(2) am äußeren Schenkel (17) von auf der Innenseite (12) der Isolierpanele (4) befestigten
Agraffen (10) hintergriffen sind, deren untere Enden (14) vertikales Spiel gegenüber
der Schenkelunterkante (17) des Querriegels (2) und dessen obere Enden (15) horizontales
Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel (17) aufweisen.
2. Tieftemperaturlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das horizontale
Spiel 5 bis 30 mm beträgt.
3. Tieftemperaturlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
am unteren Ende starr abgestützte Isolierpanel (4) in seiner Höhe über mehrere, vertikal
voneinander beanstandete Agraffen (10) am Lagergerüst (1, 2) festgelegt ist.
4. Tieftemperaturlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Agraffe (10) im unteren, umgeschlagenen Bereich mit einer zusätzlichen Verschraubung
(17) gegenüber dem Isolierpanel (4) fixiert ist.