[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachfüllen von Pulver, insbesondere für
eine in einer Vakuumkammer arbeitenden Beschichtungseinrichtung, beispielsweise zum
Niederdruck-Plasmaspritzen, mit einem Pulvervorratsbehälter mit einem diesen abschließenden
Füllstutzen und einem mit dem Vorratsbehälter zusammenwirkenden Pulverförderer, der
über eine Schlauch- oder Rohrleitung mit der Vakuumkammer verbunden ist.
[0002] Es ist bekannt, Maschinen- oder Motorteile mit Hilfe von Niederdruck-Plasmaspritzanlagen
mit Schichten aus hoch O₂-affinen Elementen zu versehen. Um aber eine extreme Reinheit
der Schichten zu gewährleisten ist es erforderlich, das für den Beschichtungsvorgang
notwendige Beschichtungspulver unter Luftabschluß in den Pulvervorratsbehälter einzufüllen,
was erfahrungsgemäß große Probleme bereitet, insbesondere da bestimmte Spritzpulver
bereits mit geringen Luftanteilen außerordentlich pyroform reagieren.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die
das Umfüllen von Spritzpulver aus Konserven in den Pulvervorratsbehälter unter Luftabschluß
gestattet, ohne daß ein laufender Beschichtungsprozeß unterbrochen werden muß und
ohne daß dabei Druckschwankungen im System der Beschichtungseinrichtung auftreten
können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den mit dem Pulvervorratsbehälter
korrespondierenden Füllstutzen ein Ventilpaar eingeschaltet ist, das über eine Rohrverzweigung
sowohl an ein absperrbares Absaugrohr als auch an einen weiteren Rohrstutzen oder
Flansch angeschlossen ist, wobei dieser Flansch über eine Rohrkupplung, beispielsweise
eine Spannringverbindung, mit dem Flansch eines Auslaufstutzens eines Vorratstrichters
verbindbar ist, wobei zwischen diesem Flansch und dem Auslaufstutzen ein weiteres
Ventilpaar eingeschaltet ist.
[0005] Der Pulvervorratsbehälter, der mit diesem korrespondierende Rohrstutzen, die beiden
Ventilpaare, die Rohrverzweigung, die Flansche, die Rohrkupplung und der Auslaufstutzen
des Vorratstrichters sind dazu derart lotrecht angeordnet, daß ihre Durchlaßbohrungen
miteinander fluchten und einen Kanal bilden, durch den das Pulver vom Vorratstrichter
in den Vorratsbehälter rinnen kann.
[0006] Vorzugsweise sind die Ventile der beiden Ventilpaare als Kugelventile ausgebildet,
so daß das Pulver bei geöffneten Ventilen leicht aus dem Vorratstrichter durch sie
hindurchtreten kann.
[0007] Mit Vorteil ist eine obere, in einer horizontalen Ebene angeordnete Tragplatte eines
den Vorratstrichter abstützenden Traggestells mit einem Ausschnitt, einer Aussparung
oder Ausnehmung versehen, wobei der Vorratstrichter einen Kragen aufweist, mit dem
er zumindest teilweise auf der Randpartie der Ausnehmung aufliegt, wobei die Tragplatte
mit einem sich von der Ausnehmung nach außen zu erstreckenden Schlitz ausgestattet
ist, dessen Breite so bemessen ist, daß der Vorratstrichter längs dem Schlitz zur
Seite hin herausführbar ist.
[0008] Diese Ausnehmung mit dem sich seitlich erstreckenden Schlitz hat den Vorteil, daß
eine obere Baugruppe der Vorrichtung bequem vom Traggestell abgenommen werden kann,
um das Pulver nach dem Drehen dieser Baugruppe aus einer Pulverkonserve in den Vorratstrichter
nachzufüllen.
[0009] Zweckmäßigerweise ist die obere Tragplatte von Stützen getragen und hält den Vorratstrichter
in einem Abstand vom Pulverförderer, der eine lotrechte Anordnung aller den Vorratstrichter
mit dem Pulvervorratsbehälter verbindenden Baugruppen gestattet.
[0010] Vorzugsweise ist zwischen den beiden Paaren von Ventilen ein Balgen eingesetzt, der
einen Längenausgleich der lotrecht und in einer Reihe angeordneten Teile der Baugruppen
gegenüber dem Abstand, den die beiden Platten des Traggestells voneinander aufweisen,
ermöglicht.
[0011] Zwischen den beiden Ventilpaaren ist eine Rohrverzweigung angeordnet, die einen Durchtritt
des Pulvers vom Vorratstrichter zum Pulvervorratsbehälter gestattet oder diesen Durchtrittskanal
über ein Saugrohr und ein weiteres Ventil mit einer Vakuumquelle verbindet.
[0012] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben
und gekennzeichnet.
[0013] Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zu; eine davon ist
in der anhängenden Zeichnung näher dargestellt, die die erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Seitenansicht zeigt, wobei einige Teile des Traggestells, der besseren Übersichtlichkeit
wegen, nicht gezeigt sind.
[0014] Die Vorrichtung zum Einschleusen von Pulver in die unter Vakuum stehenden Kammern,
beispielsweise einer Plasmaspritzanlage, besteht im wesentlichen aus einer mit einem
tischartigen Gestell 3 verschraubten unteren Tragplatte 33, mehreren lotrecht angeordneten,
mit der unteren Tragplatte 33 verschweißten Stützen 5, 5′, ..., einer oberen Tragplatte
6, die mit einer U-förmigen Aussparung oder Ausnehmung 7 versehen und mit den Stützen
5, 5′, ... verschraubt ist, einem mit einem Kragen 8 auf der oberen Tragplatte 6
aufliegenden Vorratstrichter 9 mit Auslaufstutzen 10 und mit einem Deckel 11, der
mit Stellfüßen 12, einem Druckventil 13 und mit einem Absauganschluß 14 versehen ist,
einem mit dem Auslaufstutzen 10 fest verbundenen Doppelkugelventil 15, 16, einer
einen Balgen 17 mit dem Kugelventil 16 verbindenden Spannringverbindung 18, einer
mit einem zweiten Doppelkugelventil 19, 20 verbundenen Rohrverzweigung 21 mit Anschlußstutzen
24, einem unteren Rohrstutzen 22 und dem Pulverbehälter 23.
[0015] An die Rohrverzweigung 21 ist das Saugrohr 25 angeschlossen, das die Vorrichtung
wahlweise mit der Vakuumpumpe (nicht dargestellt) oder über die Zweigleitung 26 mit
einer Edelgasquelle (nicht dargestellt) verbindet. In das Saugrohr 25 und in die Zweigleitung
26 sind Ventile 27, 28 eingeschaltet.
[0016] Soll nun Pulver in den mit der Pulverbeschichtungsanlage verbundenen Pulvervorratsbehälter
23 eingefüllt werden und soll dieses Einfüllen unter Luftabschluß geschehen (da das
einzufüllende Pulver mit Luft pyroform reagiert), dann werden zunächst in einem
ersten Bedienungsschritt das Ventil 27 und die beiden Doppelkugelventile 19, 20 bzw. 15, 16 geschlossen, so
daß der unter Vakuum stehende Pulvervorratsbehälter 23 und auch der Vorratstrichter
9 sowie die beiden Stutzen 10 und 22 evakuiert bleiben.
[0017] In einem
zweiten Bedienungsschritt wird nun die Spannringverbindung 18 geöffnet, so daß die obere Baugruppe A der Vorrichtung
von der unteren Baugruppe B gelöst wird.
[0018] In einem
dritten Bedienungsschritt wird die Baugruppe A aus der Ausnehmung 7 der oberen Tragplatte 6 seitlich herausgezogen
und um 180° gedreht, so daß diese Baugruppe A mit seinen Stellfüßen 12 auf einer Bodenplatte
abgestellt werden kann, wobei der offene Flansch 29 den Zugang über das Doppelkugelventil
15, 16 zum Vorratstrichter 9 ermöglicht.
[0019] In einem
vierten Bedienungsschritt wird über die abgestellte Baugruppe A ein Behälter gestülpt, der anschließend mit
einem. Edelgas gefüllt wird, so daß nach dem Öffnen des Doppelkugelventils 15, 16
das Pulver aus einer bereitgestellten Konserve entnommen und über den Flansch 29,
das Doppelkugelventil 15, 16 und den Auslaufstutzen 10 in den Vorratstrichter 9 eingefüllt
werden kann.
[0020] In einem
fünften Bedienungsschritt werden das Doppelkugelventil 15, 16 geschlossen, der mit Edelgas gefüllte Behälter
entfernt, die Baugruppe A um 180° gedreht und in die in der Zeichnung dargestellte
Position zurückgeführt und die Flansche 29, 30 wieder mit dem Spannring 18 druckdicht
verbunden.
[0021] In einem
sechsten Bedienungsschritt können der zwischen den beiden Ventilpaaren bzw. Kugelventilgruppen 15, 16 bzw. 19,
20 liegende Teil C und das Saugrohr 25 mit den Zweigleitungen 26, 31 entweder nach
Öffnen des Ventils 27 an die Vakuumquelle oder nach Öffnen des Ventils 28 an eine
Edelgasquelle angeschlossen werden, so daß in diesem Teil C entweder der gleiche Druck
herrscht wie auch im Pulvervorratsbehälter 23 oder aber die gleiche Edelgasatmosphäre
wie im Vorratstrichter 9.
[0022] In einem
siebten Bedienungsschritt können dann die beiden Paare von Kugelventilen 15, 16 bzw. 19, 20 geöffnet werden,
so daß das Pulver vom Vorratstrichter 9 in den Pulvervorratsgehälter 23 rinnt, von
wo aus das Pulver in die Beschichtungsvorrichtung transportiert werden kann.
[0023] Es ist klar, daß der Pulvervorratsbehälter 23 auch über den Anschlußstutzen mit einer
Vorrichtung verbindbar ist, in der das Pulver kontinuierlich erzeugt und von wo aus
es unter Luftabschluß oder in einer Edelgasatmosphäre in den Pulvervorratsbehälter
23 gefördert wird.
[0024] Die beschriebene Vorrichtung bietet den Vorteil, daß auch bei an die Beschichtungseinrichtung
nicht angeschlossener Pulvererzeugungsanlage oder bei einem zeitlich nicht begrenzten
Pulverbeschichtungsprozeß eine kontinuierliche Zuführung von Pulver zur Beschichtungs-
oder Vakuumkammer über den Pulverförderer 32 sichergestellt werden kann.
Auflistung der Einzelteile
[0025]
3 tischartiges Gestell
5, 5′, ... Stütze
6 obere Tragplatte
7 Ausnehmung
8 Kragen
9 Vorratstrichter
10 Auslaufstutzen
11 Deckel
12, 12′, ... Stellfuß
13 Druckventil
14 Absauganschluß
15 Kugelventil
16 Kugelventil
17 Balg
18 Spannringverbindung
19 Kugelventil
20 Kugelventil
21 Rohrverzweigung
22 unterer Rohrstutzen, Füllstutzen
23 Pulvervorratsbehälter
24 Abschlußstutzen
25 Saugrohr
26 Zweigleitung
27 Ventil
28 Ventil
29 Flansch
30 Flansch
31 Zweigleitung
32 Pulverförderer
33 untere Platte
34 Traggestell
1. Vorrichtung zum Nachfüllen von Pulver, insbesondere für eine in einer Vakuumkammer
arbeitenden Beschichtungseinrichtung, beispielsweise zum Niederdruck-Plasmaspritzen,
mit einem Pulvervorratsbehälter (23), mit einem diesen abschließenden Füllstutzen
(22) und einem mit dem Vorratsbehälter (23) zusammenwirkenden Pulverförderer (32),
der über eine Schlauch- oder Rohrleitung mit der Vakuumkammer verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den mit dem Pulvervorratsbehälter (23) korrespondierenden Füllstutzen (22)
ein Ventilpaar (19, 20) eingeschaltet ist, das über eine Rohrverzweigung (21) sowohl
an ein absperrbares Absaugrohr (25) als auch an einen weiteren Rohrstutzen oder Flansch
(30) angeschlossen ist, wobei dieser Flansch (30) über eine Rohrkupplung, beispielsweise
eine Spannringverbindung (18), mit dem Flansch (29) eines Auslaufstutzens (10) eines
Vorratstrichters (9) verbindbar ist, wobei zwischen diesem Flansch (29) und dem Auslaufstutzen
(10) ein weiteres Ventilpaar (15, 16) eingeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (19, 20 bzw. 15, 16) als an sich bekannte Kugelventile ausgebildet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere, in einer horizontalen Ebene angeordnete Tragplatte (6) eines den
Vorratstrichter (9) abstützenden Traggestells (34) mit einem Ausschnitt, einer Aussparung
oder Ausnehmung (7) versehen ist und der Vorratstrichter (9) einen Kragen (8) aufweist,
mit dem er zumindest teilweise auf der Randpartie der Ausnehmung (7) aufliegt, wobei
die Tragplatte (6) mit einem sich von der Ausnehmung (7) nach außen zu erstreckenden
Schlitz ausgestattet ist, dessen Breite so bemessen ist, daß der Vorratstrichter
(9) längs dem Schlitz zur Seite hin herausführbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Tragplatte (6) von Stützen (5) getragen ist und den Vorratstrichter
(9) in einem Abstand vom Pulverförderer (32) hält, der eine lotrechte Anordnung der
den Vorratstrichter (9) mit dem Pulvervorratsbehälter (23) verbindenden Baugruppen
(A und B) gestattet.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Paaren von Ventilen (15, 16 bzw. 19, 20) ein Balgen (17)
eingesetzt ist, der einen Längenausgleich der lotrecht und in einer Reihe angeordneten
Teile (9 bis 23 und 29, 30, 32) der Baugruppen (A, B) gegenüber dem Abstand (D),
den die beiden Platten (6, 33) des Traggestells (34) von einander aufweisen, ermöglicht.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Ventilpaaren (15, 16 bzw. 19, 20) eine Rohrverzweigung (21)
angeordnet ist, die einen Durchtritt des Pulvers vom Vorratstrichter (9) zum Pulvervorratsbehälter
(23) gestattet oder diesen Durchtrittskanal über ein Saugrohr (25) und ein weiteres
Ventil (27) mit einer Vakuumquelle verbindet.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung (25) über eine Zweigleitung (26) und ein Ventil (28) mit einer
Edelgasquelle verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der den Vorratstrichter (9) nach oben zu verschließende Deckel (11) mit Standfüßen
(12, 12′, ...) versehen ist, die ein Aufstellen der oberen Baugruppe (A) der Vorrichtung
in einer um 180° gedrehten Position gestatten.