[0001] Die Erfindung betrifft einen Sprühkopf zum Versprühen eines thermoplastischen, hochpolymeren
Werkstoffes, insbesondere eines Schmelzklebstoffes, der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung.
[0002] Ein solcher Sprühkopf geht aus der DE-PS 35 43 469 hervor und weist mindestens einen
ersten Zuführkanal für den erwärmten und damit fließfähigen Werkstoff, einen zweiten
Zuführkanal für einen Gasstrom, eine an die beiden Zuführkanäle angeschlossene Mischkammer,
eine Düsenöffnung in der Mischkammer für den Austritt des zerstäubten Werkstoffes,
einen dritten Zuführkanal für einen weiteren Gasstrom und an der Unterseite des Sprühkopfes
ausgebildete, an den dritten Zuführkanal angeschlossene Auslaßöffnungen für auf den
austretenden, zerstäubten Werkstoff gerichtete Gasstrahlen auf.
[0003] Dabei verlaufen die Gasstrahlen von den Auslaßöffnungen, in Draufsicht auf die Düsenöffnung
gesehen, parallel zueinander und an der Düsenöffnung vorbei, so daß man dem austretenden,
zerstäubten und damit leicht zu beeinflussenden Werkstoff eine bestimmte Form sowie
Richtungskomponente geben kann, wie es für bestimmte Auftragsvorgänge erforderlich
ist. Es lassen sich insbesondere bestimmte Sprühmuster erzielen, speziell relativ
langgestreckte, ovale Muster; werden solche Muster von mehreren, nebeneinander angeordneten
Sprühköpfen erzeugt, so überlappen sie sich teilweise, so daß eine optimale Flächendeckung
erzielt werden kann.
[0004] Für viele Anwendungsfälle muß der aus einer Düsenöffnung austretende, oft noch unzerstäubte
Werkstoffstrahl ohne Unterbrechung nach links bzw. rechts parallel zu seiner normalen
Austrittsrichtung in beliebiger Länge versetzt werden, um das oft konstuktiv ungünstige
Ein- und Abschalten der Werkstoffzufuhr zu vermeiden. Die entsprechenden Probleme
treten insbesondere bei der Herstellung von hygienischen Artikeln, beispielsweise
Baby-Windeln auf, wenn elastische Fäden oder Bänder mittels eines Klebstoffes mit
einem Substrat verbunden werden müssen. Eine prinzipielle Lösung dieses Problems geht
aus der US-PS 4 711 683 hervor, wobei außerhalb des Sprühkopfes uber einen Träger
zwei Sprühdüsen angeordnet sind, von denen eine einen kontinuierlichen Luftstrahl
und die andere einen intermittierenden Luftstrahl auf den austretenden, unzerstäubten
Klebstoffstrom richtet. Dadurch läßt sich der Klebstoffstrom relativ zu seiner Austrittsrichtung
seitlich versetzen.
[0005] Nachteilig bei dem bekannten Sprühkopf ist jedoch der relativ aufwendige Aufbau
mit den getrennten, extern anbringbaren Zusatzteilen und mit der entsprechenden zugehörigen,
aufwendigen Steuerung.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Sprühkopf der angegebenen
Gattung zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
[0007] Insbesondere soll ein Sprühkopf vorgeschlagen werden, der einen einfachen und kompakten
Aufbau hat und eine völlig stabile, gleichmäßige Ablenkung des austretenden Werkstoffstroms
gewährleistet.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0009] Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.
[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf der Integration der Auslaßöffnungen
für die Gasstrahlen in den Sprühkopf selbst, so daß keine zusätzlichen, außen am Sprühkopf
befestigbaren Teile benötigt werden. Es ergibt sich ein einfacher, geschlossener Aufbau,
der leicht zu handhaben und auch zu warten ist.
[0011] Die von der Seite her auf den zerstäubten Werkstoff gerichteten Gasstrahlen werden
im Sprühkopf erwärmt und befinden sich dadurch auf einer genau definierten Temperatur,
die in etwa der Temperatur des Werkstoffes entspricht, so daß es keine ungewollte
Abkühlung und damit ungünstige Beeinflussung des Werkstoff-Auftrages geben kann, wie
es sich bei der externen Beaufschlagung mit Gasstrahlen von außen her ohne zusätzliche
Heizungen nicht vermeiden läßt.
[0012] Die Auslaßöffnungen für die Gasstrahlen sind schräg nach unten gerichtet, so daß
der zerstäubte Werkstoff einerseits und die Gasstrahlen andererseits eine gemeinsame
Richtungskomponente haben, nämlich lotrecht nach unten; durch diese mitläufige Strömungsführung
der Steuer-Gasstrahlen ergibt sich eine sehr stabile Ablenkung; insbesondere die
instabilen, richtungsändernden Strömungswirbel lassen sich vermeiden, wie sie bei
dem Sprühknopf nach der US-PS 4 711 683 aufgrund der gegenläufigen Strömungsrichtungen
von Gasstrahlen und Werkstoff auftreten.
[0013] Der Sprühkopf nach der DE-PS 35 43 469 ist zur seitlichen Ablenkung und damit zum
Versetzen des austretenden, versprühten Werkstoffes nicht geeignet, da die Gasstrahlen,
in Draufsicht auf die Düsenöffnung gesehen, parallel zueinander an der Düsenöffnung
vorbeilaufen, wodurch sich nur eine Verformung des Sprühmusters, jedoch keine Versetzung
des versprühten Werkstoffes ergibt. Außerdem kompensieren sich die Wirkungen der
beiden Auslaßöffnungen für die Gasstrahlen im wesentlichen, so daß eine Versetzung
des Sprühmusters ausgeschlossen wird. Schließlich hat sich herausgestellt, daß bei
einem Sprühkopf mit zwei Noppen, die jeweils eine Auslaßöffnung für einen Gasstrom
enthalten, eine gegenseitige Verunreinigung mit Tropfenbildung an den Noppen auftritt,
so daß auch hier der gewünschte störungsfreie Betrieb nicht möglich ist.
[0014] Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn die Auslaßöffnungen für die Gasstrahlen
in einem Winkel von etwa 45° zur planen Unterseite des Sprühkopfes verlaufen, wobei
Abweichungen von bis zu 15 bis 20° auf jeder Seite möglich sind.
[0015] Obwohl für manche Anwendungsfälle zwei nebeneinander angeordnete Auslaßöffnungen
für die Gasstrahlen ausreichen können, werden nach einer bevorzugten Ausführungsform
mehr als zwei Auslaßöffnungen verwendet, also insbesondere drei oder vier Auslaßöffnungen,
die nebeneinander auf einem Kreisumfang auf einer Seite des Sprühkopfes an seiner
Unterseite angeordnet sind.
[0016] Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn der Unterteil des Sprühkopfes als
abnehmbarer, etwa napfförmiger Düsenkörper ausgebildet ist, der an die Unterseite
des Sprühkopfes angeschraubt wird. Man kann dann für verschiedene Anwendungsfälle
unterschiedliche Düsenkörper in Bereitschaft halten, die je nach Bedarf an den Sprühkopf
angeschraubt werden.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematichen Zeichnungnen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Versprühen eines fließfähigen,
thermoplastischen, hochpolymeren Werkstoffes, insbesondere eines Schmelzklebstoffes,
mittels eines stationären Sprühkopfes,
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch eine Ausführungsform des Sprühkopfes nach der
DE-PS 36 43 469,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch den napfförmigen Düsenkörper des erfindungsgemäßen
Sprühkopfes,
Fig. 4 im vergrößerten Maßstab einen vertikalen Schnitt durch den napfförmigen Düsenkörper
nach Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht von unten auf den napfförmigen Düsenkörper, und
Fig. 6 eine Ansicht von oben auf den napfförmigen Düsenkörper.
[0018] In Fig. 1 ist eine allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete Vorrichtung zum
Versprühen von thermoplastischen, hochpolymeren Werkstoffen, insbesondere Schmelzklebstoffen,
mit einem Verflüssigungsgerät 12 gezeigt, das den aus der DE-PS 28 36 545 bekannten
Aufbau haben kann.
[0019] Das Verflüssigungsgerät 12 weist an seiner Oberseite einen Einfülldekkel 14 für
den nachzufüllenden, hochpolymeren Werkstoff auf.
[0020] Im folgenden werden weitere Details unter Bezugnahme auf einen bestimmten hochpolymeren
Werkstoff, nämlich einen "Schmelzklebstoff" beschrieben werden.
[0021] Die Vorrichtung 10 enthält einen Schlauch 16, der im linken Teil der Fig. 1 größer
gezeigt ist als im rechten Teil. Dieser Schlauch 16 mündet in einen Sprühkopf 18 ein,
an dessen Unterseite eine Sprühdüse 19 für das Aufsprühen des Schmelzklebstoffes auf
eine in Pfeilrichtung bewegte, mit dem Schmelzklebstoff zu beschichtende Materialbahn
20 vorgesehen ist; der austretende, versprühte Schmelzklebstoff ist in Fig. 1 mit
gestrichelten Linien angedeutet.
[0022] Bei der Materialbahn 20 kann es sich beispielsweise um ein Polstermaterial handeln,
wie es für die Herstellung von hygienischen Artikeln, insbesondere Baby-Windeln, eingesetzt
wird. Auf die Sprühspur werden dann elastische Fäden oder Bänder unter Vorspannung
aufgebracht und dadurch mit der Materialbahn verbunden, wodurch sich die Materialbahn
zusammenzieht und kräuselt, wie es z. B. für den Beinabschluß von Baby-Windeln erforderlich
ist.
[0023] Der Schlauch 16 weist an seinem Einlaßende einen Anschlußstutzen 22 und an seinem
Auslaßende einen Anschlußstutzen 24 auf, die durch entsprechende Gegenstücke an dem
Verflüssigungsgerät 12 bzw. dem Sprühkopf 18 befestigt sind.
[0024] Am Einlaßende des Schlauches 16 sind durch dessen Außenwand drei Leitungen nach
außen geführt, und zwar ein Drucklufteinlaßschlauch 28, der in einem als Magnetventil
30 ausgebildeten Absperrorgan mündet, welches durch die in Pfeilrichtung strömende
Druckluft beaufschlagt wird, sowie zwei über Stecker an das Verflüssigungsgerät 12
angeschlossene Leitungen, nämlich eine mit einem Heizband im Inneren des Schlauches
16 verbundene Zuleitung 32 und eine Steuerleitung 34.
[0025] Am Auslaßende durchdringt ein Auslaßschlauch 36 für Warmluft die Außenwand des Schlauches
16 und mündet in die Unterseite des Sprühkopfes 18 ein.
[0026] Der Schlauch 16 hat beispielsweise den Aufbau, wie er aus der DE-OS 3 416 105 bekannt
ist, d. h., die Luftleitung ist in den Schlauch 16 integriert, so daß die zugeführte
Druckluft und der erwärmte Schmelzklebstoff in dem Schlauch 16 auf einer vorgegebenen
Temperatur gehalten werden.
[0027] Als Alternative hierzu können Schlauch 16 und Druckluftleitung auch getrennt ausgeführt
werden.
[0028] In dem Auslaßschlauch 36 befindet sich eine verstellbare Drossel 40 für die Einstellung
der dem Sprühkopf 18 zugeführten Druckluftmenge.
[0029] In Strömungsrichtung der Druckluft gesehen vor dem Magnetventil 30 verzweigt sich
die Druckluftleitung, d. h. eine Leitung führt zum Magnetventil 30, während ein das
Magnetventil 30 umgehender Bypass 38 an einer Stelle, die in Strömungsrichtung gesehen
hinter dem Magnetventil 30 liegt, wieder an den Druckluftschlauch 28 angeschlossen
ist. Durch diesen Bypass 38 strömt eine im Vergleich mit der Betriebsluftmenge geringe
Druckluftmenge, und zwar nicht nur während eines Sprühvorganges, sondern auch während
der Betriebspausen.
[0030] Die aus Fig. 1 ersichtliche Sprühvorrichtung 10 hat die folgende Funktionsweise:
In dem Verflüssigungsgerät 12 wird der durch den Deckel 14 eingefüllte, in der Regel
feste oder zumindest hochviskose Schmelzklebstoff erwärmt und dadurch verflüssigt;
da das Absperrorgan für die Zuführung des verflüssigten Schmelzklebstoffes noch geschlossen
ist (dieses Absperrorgan befindet sich im allgemeinen im Verflüssigungsgerät 12 und
ist in Fig. 1 nicht dargestellt), kann am Sprühkopf 18 noch kein Schmelzklebstoff
austreten.
[0031] Durch den Bypass 38 strömt jedoch kontinuierlich eine relativ kleine Druckluftmenge,
die im Vergleich mit der beim Betrieb erforderlichen Druckluftmenge vernachlässigbar
ist; diese Druckluftmenge strömt durch den Schlauch 16 sowie den Bypass 36 mit der
Drossel 40 und tritt ständig aus der Sprühdüse 19 des Sprühkopfes 18 aus.
[0032] Zu Beginn eines Sprühvorganges wird ein entsprechendes Schaltsignal gegeben, wodurch
gleichzeitig das Ventil 30 in der Druckluftleitung 28 und das Absperrorgan des Verflüssigungsgerätes
12 geöffnet werden. Der erwärmte und dadurch verflüssigte Schmelzklebstoff wird mit
einer (nicht gezeigten) Hochdruckverdrängerpumpe in dem Verflüssigungsgerät 12 über
den Anschluß 14 in den Schlauch 16 geleitet. Gleichzeitig wird das Magnetventil 30
geöffnet, so daß die gesamte, zur Verfügung stehende Druckluftmenge über das Magnetventil
30 und den Luftschlauch 28 durch den Schlauch 16 und den Luftschlauch 36 in den Sprühkopf
18 strömt.
[0033] An seinem Auslaßende verläßt der Schmelzklebstoff den Schlauch 16 über den Stutzen
24 mit etwa der gleichen Temperatur, die er beim Eintritt in den Schlauch 16 hat;
auch die Druckluft verläßt den Schlauch 16 über den Gasleitungs-Teil 36 mit etwa der
gleichen Temperatur wie der Schmelzklebstoff.
[0034] Die so erwärmte Druckluft wird im Sprühkopf 18 so in den Schmelzklebstoffstrom eingeleitet,
daß dieser zerstäubt wird, wobei der temperierte Luftstrom eine solche Temperatur
hat, daß er einerseits nicht zum vorzeitigen Erstarren des aufgetragenen Schmelzklebstoffes
führt, andererseits aber auch nicht zur Überhitzung des Schmelzklebstoffes und damit
zu einer Beeinträchtigung seiner Eigenschaften beim Verlassen des Sprühkopfes 18.
[0035] Da ständig eine relativ kleine Luftmenge von dem Bypass 38 durch den Schlauch 16
zum Sprühkopf 18 strömt, kann das Öffnen des Magnetventils 30 und des Absperrorgans
für den Schmelzklebstoff gleichzeitig erfolgen.
[0036] Fig. 2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch den unteren Teil des Sprühkopfes 18
mit der Sprühdüse 19 und einem angeschraubten, etwa napfförmigen Düsenkörper 41.
Man kann den Anschluß 24 für die Zuführung des erwärmten Schmelzklebstoffes erkennen,
der dann durch einen zentralen Zuführkanal 40 in einem Träger 42 für den Düsenkörper
41 nach unten strömt. Dieser Düsenträger 42 hat etwa Zylinderform und weist in seinem
zentralen Zuführkanal 40 für den erwärmten Schmelzklebstoff eineverschiebbare Ventilnadel
44 mit einer Spitze auf, die sich bis zum unteren Ende des Zuführkanals 40 und damit
des Düsenträgers 42 erstreckt. An diesem unteren Ende läuft auch der zentrale Zuführkanal
40 für den erwärmten Schmelzklebstoff konisch zu, so daß ein Ventilsitz entsteht,
der durch die Spitze der Ventilnadel 44 verschlossen werden kann. Dadurch wird die
Werkstoffzufuhr unterbrochen.
[0037] An der gemäß der Darstellung in Fig. 2 linken Seiten des Düsenträgers 42 ist ein
Stellventil 60 für die Druckluft vorgesehen, so daß sich die Menge und/oder der Druck
der dem Sprühkopf 18 zugeführten Druckluft einstellen läßt. Das Stellventil 60 ist
mit der Leitung 36 für die Druckluft (siehe Fig. 1) verbunden.
[0038] Von dem Stellventil 60 bzw. ihrer Anschlußbohrung 43 verläuft ein Strömungskanal
46 in dem Düsenträger 42 nach unten und mündet in einen Ringkanal 48, der zwischen
einem abgesetzten Kanal mit verringertem Durchmesser des Düsenträgers 42 auf der Innenseite
und der Innenwand des Düsenkörpers 41 auf der Außenseite ausgebildet ist. Von diesem
Ringkanal 48 strömt die Druckluft durch einen nach innen und unten verlaufenden Kanal
in eine Mischkammer, die am unteren Ende durch die Innenwand des Düsenkörpers 41 einerseits
und das untere, konische Ende des Düsenträgers 42 andererseits begrenzt wird und wiederum
nach unten konisch zuläuft.
[0039] Der Mischkammer werden also die Druckluft einerseits und der flüssige Schmelzklebstoff
andererseits zugeführt und dort miteinander vermischt.
[0040] An seinem unteren Ende weist der Düsenkörper 41 eine Auslaßöffnung 80 für den zerstäubten
Schmelzklebstoff auf, so daß der zerstäubte Schmelzklebstoff als "Schmelzklebstoffvorhang"
die Auslaßöffnung 80 verläßt und als gleichmäßige, dünne Schicht auf das Substrat
20 aufgebracht werden kann.
[0041] Der Düsenträger 42 enthält einen zweiten Druckluftanschluß 62 mit einem zweiten Stellventil
64, das getaktet, also intermittierend, geschaltet werden kann. Dieser Anschluß 62
ist über einen Strömungskanal 66 im Düsenträger 42 mit einem Strömungskanal 68 in
dem Düsenkörper 41 verbunden. Eine Halbring-Leitung (nicht dargestellt) im Übergangsbereich
zwischen Düsenträger 42 und Düsenkörper 41 verbindet die beiden Kanäle 66, 68 mit
einem weiteren Strömungskanal 70 auf der gegenüberliegenden Seite des Düsenkörpers
41, d. h., die beiden Strömungskanäle 68, 70 in dem Düsenkörper 41 sind symmetrisch
zur Mitte des Düsenkörpers 41 angeordnet.
[0042] Die beiden Strömungskanäle 68, 70 in dem Düsenkörper 41 enden in halbkugelförmigen
Noppen 72, 74, die sich an der unteren Außenseite des Düsenkörpers 41 befinden und
mit Auslaßöffnungen 76, 78 versehen sind. In dem vertikalen Schnitt nach Fig. 2 läßt
sich erkennen, daß diese Auslaßöffnungen 76, 78 schräg nach unten auf den zerstäubten
Schmelzklebstoff gerichtet sind, der den Düsenkörper 41 über die Auslaßöffnung 80
verläßt.
[0043] Die beiden Noppen 72, 74 und die Auslaßöffnung 80 des Düsenkörpers 41 liegen auf
einer geraden Linie. Die Auslaßöffnungen 76, 78 der Noppen 72, 74 sind jedoch parallel
zueinander so angeordnet, daß die austretenden Luftstrahlen an der Auslaßöffnung
80 vorbeiströmen, d. h., der aus der Auslaßöffnung 80 austretende "Schmelzklebstoffvorhang"
wird von beiden Seiten her durch die Luftstrahlen von den Noppen 72, 74 beaufschlagt
und erhält dadurch eine bestimmte Form, wodurch sich wiederum ein definiertes Sprühmuster
einstellen läßt.
[0044] Erfindugsgemäß wird nun der Düsenkörper 41 des Sprühkopfes 18, wie er bereits aus
der DE-PS 35 43 469 bekannt ist, durch die Ausführungsform 41′ nach den Fig. 3 bis
6 ersetzt, die in der gleichen Weise auf den Düsenträger 42 aufgeschraubt wird.
[0045] Dieser Düsenkörper 41′ weist an seiner Oberseite in der Mitte eine Vertiefung auf,
die zusammen mit dem gegenüberliegenden Endstück des Düsenträgers 42 die Mischkammer
bildet, in der sich der verflüssigte Schmelzklebstoff von dem zentralen Zuführkanal
40 und die Druckluft von dem Zuführkanal 46 (siehe Fig. 2) treffen.
[0046] Am Randbereich ist in der dem Düsenträger 42 zugewandten Oberseite des Düsenkörpers
41′ ein kurzer Ringkanal 81 ausgebildet, in den einerseits der Zuführkanal 66 (siehe
Fig. 2) und andererseits vier Auslaßbohrungen 82 des Düsenkörpers 41′ münden. Wie
man in Fig. 5 erkennt, erstrecken sich diese Bohrungen 82 von dem Ringkanal in dem
Düsenkörper 41′ radial schräg nach unten; die vier den Bohrungen 82 zugeordneten Radien
bilden jeweils einen Winkel von 20° miteinander, so daß die vier Bohrungen 82 einen
Zentrumswinkel von etwa 80° einschließen.
[0047] An der Unterseite des Düsenkörpers 41′ befindet sich in der Mitte wieder die Auslaßöffnung
80 für den zerstäubten Schmelzklebstoff.
[0048] Wie man in den Schnitten nach den Fig. 3 und 4 erkennt, ist der Düsenkörper 41′
asymmetrisch aufgebaut, d. h., auf der gemäß den Darstellungen in den Fig. 3 und
4 rechten Seite ist der Düsenkörper 41′ an seiner Unterseite mit einem Vorsprung 84
versehen, der etwa die Form eines Teilrings hat und sich etwa über einen Winkel von
90° erstreckt (s. Fig. 5).
[0049] Der Vorsprung 84 ist an seiner der Auslaßöffnung 80 zugewandten, im Schnitt teilkreisförmigen
Innenseite mit einer abgeschrägten Fläche 86 versehen, die sich etwa in einem Winkel
von 45° zur Innenfläche des Düsenkörpers 41′ mit der Auslaßöffnung 80 bzw. zur planen
Unterseite 86 des Vorsprungs 84 erstreckt.
[0050] Die Bohrungen 82 (siehe Fig. 4) verlaufen von dem Ringkanal 81 in der Oberseite des
Düsenkörpers 41′ zunächst axial nach unten und münden dann in einen schrägen Endbereich
89 mit einer Auslaßöffnung in der schrägen Fläche 88.
[0051] Durch entsprechende Ausgestaltung des Verlaufes der Bohrung 89 in Bezug auf den Vorsprung
84 bzw. die schräge Fläche mit der Mündung der Bohrung 88 lassen sich verschiedene
Austrittswinkel realisieren.
[0052] Bei normalem Betrieb gelangen die Druckluft über die Zuführleitung 46 und der flüssige
Schmelzklebstoff über die Zuführleitung 40 in die Mischkammer, wo sie vermischt und
damit der flüssige Schmelzklebstoff zerstäubt werden, so daß ein "Schmelzklebstoffvorhang"
aus der Auslaßöffnung 80 nach unten austritt.
[0053] Hierbei ist das Ventil 64 noch geschlossen, so daß sich aufgrund der Relativbewegung
zwischen Sprühkopf 18 und Substrat 20 ein streifenförmiges Sprühmuster auf dem Substrat
20 ergibt.
[0054] Wird nun das Stellventil 64 geöffnet, so gelangt Druckluft über die Zufuhrleitung
66, den Ringkanal 81 und die Bohrungen 89 in dem Düsenkörper 41′ zu den Auslaßöffnungen
der Bohrungen 89, die so auf einem Teilkreis, nämlich einem Viertelkreis, angeordnet
sind, daß die Auslaßöffnungen die austretenden Luftstrahlen auf den kegelförmigen
Schmelzklebstoffvorhang richten, der aus der Auslaßöffnung austritt.
[0055] Die insgesamt vier Gasstrahlen, die bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 bis 6
erzeugt werden, umhüllen den austretenden Schmelzklebstoffvorhang von allen Seiten
und versetzen ihn gleichzeitig (gemäß der Darstellung in Fig. 4 bzw. 3) nach links,
so daß sich eine neue, parallel versetzte Sprühspur ergibt.
[0056] Durch erneute Betätigung des Stell ventils 64 läßt sich diese Versetzbewegung unterbrechen,
d. h., nun tritt der Schmelzklebstoffvorhang ungehindert aus der Auslaßöffnung 80
aus und erzeugt wieder das normale Sprühmuster.
[0057] Die aus den vier Bohrungen 89 austretenden Luftstrahlen bilden eine geschlossene
"Druckwand", die den "Schmelzklebstoffvorhang" auf einer Seite vollständig umhüllt
und deshalb gleichmäßig parallel verschiebt, wodurch sich die Versetzung der Sprühspur
ergibt.
[0058] Die Versetzungsstrecke kann durch die räumliche Anordnung der Auslaßöffnungen der
Bohrungen 89 einerseits, aber auch durch Druck bzw. Geschwindigkeit der austretenden
Luftstrahlen andererseits eingestellt werden.
[0059] Durch Variation der Zahl, aber auch der Lage, insbesondere der Winkellage der Bohrungen
89 lassen sich entsprechende Einstellungen vornehmen. Es bietet sich deshalb an,
meherere Düsenkörper 41′ in Bereitschaft zu halten, die je nach Bedarf an den Düsenträger
42 angeschraubt werden, wenn die entsprechenden Einstellungen realisiert werden müssen.
[0060] Wie man in Fig. 5 erkennt, weist der Düsenkörper 41′ an seiner Unterseite vertikale
Kanten 90 auf, die der üblichen Weite eines Schlüssels entsprechen, so daß man an
diesen Kanten 90 einen Schlüssel ansetzen und dadurch den Düsenkörper 41′ an- bzw.
abschrauben kann.
1. Sprühkopf zum Versprühen eines thermoplastischen, hochpolymeren Werkstoffes, insbesondere
eines Schmelzklebstoffes,
a) mit mindestens einem ersten Zuführkanal für den erwärmten und damit fließfähigen
Werkstoff,
b) mit einem zweiten Zuführkanal für einen Gasstrom,
c) mit einer an die beiden Zuführkanäle angeschlossenen Mischkammer,
d) mit einer Düsenöffnung in der Mischkammer für den Austritt des zerstäubten Werkstoffes,
e) mit einem dritten Zuführkanal für einen weiteren Gasstrom, und
f) mit an der Unterseite des Sprühkopfes ausgebildeten, an den dritten Zuführkanal
angeschlossenen Auslaßöffnungen für auf den austretenden, zerstäubten Werkstoff gerichtete
Gasstrahlen,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
g) an der Unterseite des Sprühkopfes (18) ist auf einer Seite ein teilringförmiger
Vorsprung (84) mit einer dem austretenden, zerstäubten Werkstoff zugewandten Innenfläche
(88) ausgebildet; und
h) in der Innenfläche (88) befinden sich mindestens zwei Auslaßöffnungen (89) für
die schräg nach unten auf den zerstäubten Werkstoff gerichteten und diesen parallel
zu seiner ursprünglichen Sprühspur versetzenden Gasstrahlen.
2. Sprühkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vier Auslaßöffnungen (89)
vorgesehen sind.
3. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen auf einen
Düsenträger (42) des Sprühkopfes (18) geschraubten Düsenkörper (41′) mit dem teilringförmigen
Vorsprung (84).
4. Sprühkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkörper (41′) in
seiner Oberseite einen kurzen Ringkanal (81) für die Verteilung des Gasstroms auf
mehrere Durchlässe (82) aufweist, die in die Auslaßöffnungen (89) münden.
5. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
zwischen den Gasstrahlen einerseits und dem zerstäubten Werkstoff andererseits, jeweils
in Strömungsrichtung gesehen, zwischen 30 und 70°, insbesondere zwischen 40 und 50°,
liegt.
6. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche
(88) des Vorsprungs (84) abgeschrägt ist.
7. Sprühkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (88) mit
den Auslaßöffnungen (89) für die Gasstrahlen in einem Winkel von etwa 30 bis 60°,
insbesondere in einem Winkel von etwa 40 bis 50°, zur Achsrichtung des Sprühkopfes
(18) verläuft.
8. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
dritten Zuführkanal (66, 68) ein steuerbares Stellventil (64) zur Unterbrechung der
Gaszufuhr vorgesehen ist.