(19)
(11) EP 0 363 915 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.04.1990  Patentblatt  1990/16

(21) Anmeldenummer: 89118834.4

(22) Anmeldetag:  10.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 45/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI NL

(30) Priorität: 14.10.1988 DE 3835124

(71) Anmelder: Jos. Hunkeler AG Papierverarbeitungsmaschinen
CH-4806 Wikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Zwimpfer, Joseph
    CH-4800 Zofingen (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Falzmaschine, insbesondere Stauchfalzmaschine


    (57) Die Falzmaschine weist im Bereich des Einlaufs (44) der Falztasche (24) die Leitvorrichtung (20) auf, um den durch das Walzenpaar (10, 12) zugeführten Bogen (16) zwischen sich und dem Leitblech (22) in die Falztasche (24) einzuleiten. Die Leitvorrichtung (20) besteht aus mehreren profilförmigen Segmenten (38, 38′), welche in Längsrichtung des Trägers (18) gesehen hintereinander in eine Nut (36) eingeführt und in dieser mittels Klemm­schrauben (42) gehalten sind. Der zugeführte Bogen (16) weist auf der den Segmenten (38, 38′) zugewandten Seite Klebstoffstreifen auf, die in Bewegungsrichtung des Bo­gens (16) verlaufen. Im Bereich dieser Klebstoffstreifen sind die Segmente (38, 38′) voneinander beabstandet, um nicht mit dem Klebstoff in Berührung zu gelangen. Da­durch, dass die Leitvorrichtung (20) eine Anzahl von einzelnen Segmenten (38, 38′) aufweist, kann diese problemlos an die verschiedenen Formate der Bogen (16) angepasst werden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Falzmaschine, insbesondere Stauchfalzmaschine, zum Verarbeiten von be­druckten Bogen gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei solchen Falzmaschinen, wie sie beispielsweise aus der EP-A2 0 171 753 bekannt sind, ist üblicherweise im Bereich des Einlaufs zur Falztasche ein sich rechtwink­lig zur Bewegungsrichtung der Bogen erstreckendes Leit­profil vorgesehen, um die zugeführten Bogen in die Falz­tasche einzuleiten und um beim Stauchen der Bogen die gewünschte Ausbiegung zu erreichen. Es kommt nun oft vor, insbesondere bei der Herstellung von Briefformula­ren, dass die Bogen mit in Bewegungsrichtung verlaufen­den und auf der dem Leitprofil zugewandten Seite mit Klebstoffauftragungen versehen sind. Um das Leitprofil nicht mit dem Klebstoff in Verbindung zu bringen, wird dieses im Bereich der jeweiligen Klebstoffauftragungen mit Nuten versehen, die durch Fräsen, Sägen bzw. Schlei­fen in das Leitprofil eingearbeitet werden. Dies erfor­dert, dass bei Aenderung des zu verarbeitenden Formates der Bogen entweder das Leitprofil durch ein anderes, entsprechend angepasstes Leitprofil ersetzt wird, oder dass neue Nuten am Leitprofil angebracht werden. Daher ist entweder die Lagerhaltung von einer entsprechenden Anzahl verschiedener Leitprofile oder die jeweilige An­passung des Leitprofils notwendig, letzteres zieht aber mit sich, dass nach dem eine gewisse Anzahl von Nuten in das Leitprofil eingearbeitet worden sind, das Leitprofil durch ein neues ersetzt werden muss.

    [0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Falzmaschine, insbesondere Stauchfalzmaschine, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welche die­se Nachteile nicht mehr aufweist und welche ohne grossen Arbeitsaufwand dem neuen zu verarbeitenden Format der Bogen angepasst werden kann.

    [0004] Dies Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass einzelne Segmente vorgesehen sind, die am Trägerelement lösbar befestigt sind, ist es nun möglich, diese Segmente am Trägerelement an den gewünschten Positionen anzuordnen, was eine äusserst einfache Anpassung der Leitvorrichtung an das zu verarbeitende Format der Druckbogen erlaubt.

    [0005] Bevorzugte Ausbildungsformen der Falzmaschine sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0006] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Fi­guren dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrie­ben. Es zeigen rein schematisch:

    Figuren 1 und 2 in Seitenansicht, vereinfacht, einen Teil einer Stauchfalzmaschine in verschiedenen Verarbeitungsstadien, und

    Figur 3 in Draufsicht und unterbrochen einen Teil der Falztasche mit der Leitvor­richtung.



    [0007] Die gezeigt Stauchfalzmaschine weist drei Falzwalzen 10, 12, 14, die jeweils zu zweit ein gegenläufig in Pfeil­richtung angetriebenes Walzenpaar 10, 12 und 12, 14 bil­den, auf. Der besseren Uebersichtlichkeit halber sind diese drei Falzwalzen 10, 12, 14 in der Figur 3 nicht gezeigt. Das obere Walzenpaar 10, 12 legt einen oberhalb des Walzenpaares 12, 14 verlaufenden Weg für einen in die Stauchfalzmaschine einzuführenden Bogen 16 fest (siehe Fig. 1). Dieser Weg führt unterhalb einer an ei­nem Träger 18 befestigten Leitvorrichtung 20 und ober­halb eines Leitblechs 22 in eine Falztasche 24 mit einem verstellbaren, nur schematisch angedeuteten, Anschlag 26.

    [0008] Der zu faltende Bogen 16 wird von einer nicht darge­stellten Transporteinrichtung in Pfeilrichtung F dem ge­genläufig angetriebenen ersten Walzenpaar 10, 12 zuge­führt, in dessen Walzenspalt 27 eingezogen und unter der Leitvorrichtung 20 hindurch und über das Leitblech 22 in die Falztasche 24 bis zum Anschlag 26 geführt (Fig. 1). Der weiterhin durch das Walzenpaar 10, 12 vorgeschobene Bogen 16 wird gegen den Einlaufbereich 28 des Walzen­spaltes 30 des unten liegenden Walzenpaares 12, 14 aus­gebuchtet und unter Bildung eines Falzes 32 in den Wal­zenspalt 30 hineingetrieben. Der so im Bereich des Fal­zes 32 vom unten liegenden Walzenpaar 12, 14 erfasste Bogen 16 wird durch den Walzenspalt 30 hindurch zu einer nachfolgenden Station gefördert (vergl. Fig. 2). Dies kann eine weitere nach dem beschriebenen Prinzip arbei­tende Falzeinrichtung sein, in der der bereits einmal gefalzte Bogen mit einem weiteren Falz versehen wird.

    [0009] Wie dies insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, er­streckt sich der im Querschnitt rechteckige Träger 18 in einer Richtung rechtwinklig zur Bewegungsrichtung F des Bogens 16 über die gesamte Breite der Falztsche 24 und ist beiderends von Trägerelementen 34 gehalten. Diese Trägerelemente 34 sind der besseren Uebersichtigkeit halber in den Figuren 1 und 2 nicht gezeigt. Auf der dem oberen Walzenpaar 10, 12 zugewandten Seite weist der Träger 18 eine T-förmige Nut 36 auf. Die Leitvorrichtung 20 besteht aus einer Anzahl von profilförmigen Segmenten 38, 38′ an welchen T-förmige Keile 40 angeformt sind, mittels welchen die Segmente 38 in der T-förmigen Nut 36 des Trägers 18 geführt sind (siehe insbesondere Fig. 1 und 2). Entlang der T-förmigen Nut 36 sind in den Träger 18 in regelmässigen Abständen, wie dies in der Figur 3 strichpunktiert angedeutet ist, eine Anzahl Klemmschrau­ben 42 eingeschraubt. Diese kommen im Bereich der T-för­migen Keile 40 der Segmente 38 an diese zur Anlage und klemmen sie fest. Die Segmente 38 stehen in Richtung ge­gen das Walzenpaar 10, 12 über den Träger 18 und den mit 44 bezeichneten Einlauf der Falztasche 24 vor und weisen in diesem Bereich eine gegen das Leitblech 22 gerichte­te, konkav geformte Leitzunge 46 auf.

    [0010] Am Träger 18 sind ebenfalls Profilleisten 48 befestigt, die die Falztasche 24 auf der oberen Seite begrenzen, die in Bewegungsrichtung F der Bogen 16 verlaufen und im Bereich des Einlaufs 44 eine Anschrägung 50 aufweisen, um ein problemloses Einlaufen des Bogens 16 in die Falz­tasche 24 zu ermöglichen. Auf der unteren Seite ist die Falztasche 24 durch weitere Profilleisten 48′ begrenzt.

    [0011] Wie dies aus der Figur 3 hervorgeht, ist der in die Falztasche 24 eingeführte Bogen 16 (nur teilweise dar­gestellt) durch strichpunktiert angedeutete Perforatio­nen 52 in mehrere Bogenteile 54 unterteilt. Diese Per­forationen 52 verlaufen parallel zur mit dem Doppelpfeil angedeuteten Bewegungsrichtung F des Bogens 16. Jeder Bogenteil 54 weist an seinen beiden seitlichen Randbe­reichen je einen gestrichelt angedeuteten Klebstoffstrei­fen 56 auf. Diese Klebstoffstreifen 56 befinden sich auf der der Leitvorrichtung 20 zugewandten Seite des Bogens 16.

    [0012] Das in der Figur 3, links, zuäusserst dargestellte Seg­ment 38′ weist im Bereich des Klebstoffstreifens 56′ auf der dem Bogen 16 zugewandten Seite der Leitzunge 46 eine Nut 58 auf, deren Breite grösser ist als die Breite des Klebstoffstreifens 56′. Im Bereich des in der Figur 3 nicht dargestellten rechten Randes des Bogens 16 kann ein entsprechendes Segment 38′ vorgesehen sein.

    [0013] Im Bereich der Perforationen 52 und der bei diesen vor­gesehenen Klebstoffstreifen 56 sind die Segmente 38 von­einander beabstandet, so dass keines der Segmente 38 mit den Klebstoffstreifen 56 in Berührung kommt. Die Segmen­te 38 weisen, in der Längsrichtung des Trägers 18 gese­hen, zum Teil unterschiedliche Längen auf. Dies ermög­licht durch verschieben bzw. austauschen von Segmenten 38 bzw. 38′ eine problemlose Anpassung der Leitvorrich­tung 20 an die verschiedenen Formate der zugeführten Bo­gen 16 bzw. Bogenteile 54. Es können somit mit einer be­schränkten Anzahl von Segmenten 38, 38′ eine grosse An­ zahl von verschiedenformatigen Bogen 16 verarbeitet wer­den.

    [0014] Schlussendlich sei noch erwähnt, dass die Falzwalze 10 im Bereich der Klebstoffstreifen 56 umlaufende Ausneh­mungen 58 aufweist, um nicht mit dem Klebstoff in Berüh­rung zu kommen.

    [0015] Die so gefalzten und nach dem Durchlaufen durch das Falzwalzenpaar 12, 14 entlang der Klebstoffstreifen 56, 56′ verklebten Bogen 16 bzw. Bogenteile 54 bilden oft fertige, versandbereite Briefformulare.


    Ansprüche

    1. Falzmaschine, insbesondere Stauchfalzmaschine, zum Ver­arbeiten von bedruckten Bogen, mit wenigstens einer Falz­tasche, mit einer der Falztasche vorgelagerten Zuführung zum Zuführen der Bogen zu der Falztasche und mit einer am Tascheneinlauf angeordneten und von einem Trägerelement lösbar gehaltenen, profilförmigen, sich im wesentlichen rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Bogen erstreckenden Leitvorrichtung zum Einleiten der zugeführten Bogen in die Falztasche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitvorrich­tung (20) eine Anzahl am Trägerelement (18) lösbar befe­stigte, profilförmige, in Längsrichtung der Leitvorrich­tung (20) in ihrer Lage veränderbare und hintereinander angeordnete, einzelne Segmente (38, 38′) aufweist.
     
    2. Falzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (38, 38′) mittels einer Nut-Keilverbin­dung (36, 40) am Trägerelement (18) angeordnet sind.
     
    3. Falzmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Trägerelement (18) eine Klemmeinrichtung (42) vorgesehen ist um die Segmente (38, 38′) lösbar festzu­klemmen.
     
    4. Falzmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung eine Anzahl von in Längsrichtung des Trägerelements (18) verteilt angeordnete und in dieses eingeschraubte Klemmschrauben (42) aufweist, die an Seg­mente (38, 38′), gegebenenfalls an die daran angeformten Keile (40), zur Anlage bringbar sind.
     
    5. Falzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Segmente (38, 38′) unterschiedlicher Länge vorgesehen sind.
     
    6. Falzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die, in Längsrichtung des Trägerele­mentes (18) gesehen, jeweils äussersten Segmente (38′) auf der der Bewegungsbahn der Bogen (16) zugewandten Seite ei­ne in Bewegungsrichtung der Bogen (16) verlaufende Nut (58) aufweisen.
     
    7. Falzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Segmente (38, 38′) voneinander beabstandet angeordnet sind.
     
    8. Falzmaschine nach den Ansprüchen 6 und 7, zum Falzen von Bogen (16) mit in Bewegungsrichtung der Bogen (16) verlaufenden, auf der der Leitvorrichtung (20) zugewandten Seite der Bogen (16) vorgesehenen Klebstoffauftragungen (56) zu Formularen, insbesondere Briefformularen, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich der äussersten Kleb­stoffauftragungen (56) vorgesehenen Segmente (38′) der Leitvorrichtung (20) eine Nut (58) aufweisen, die minde­stens so breit ist wie der entsprechende Klebstoffauftrag (56), und die Segmente (38) im Bereich der andern Kleb­stoffauftragungen (56) voneinander mindestens um die Brei­te der entsprechenden Klebstoffauftragungen (56) beabstan­det sind.
     




    Zeichnung