[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Falzmaschine, insbesondere Stauchfalzmaschine,
zum Verarbeiten von bedruckten Bogen gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei solchen Falzmaschinen, wie sie beispielsweise aus der EP-A2 0 171 753 bekannt
sind, ist üblicherweise im Bereich des Einlaufs zur Falztasche ein sich rechtwinklig
zur Bewegungsrichtung der Bogen erstreckendes Leitprofil vorgesehen, um die zugeführten
Bogen in die Falztasche einzuleiten und um beim Stauchen der Bogen die gewünschte
Ausbiegung zu erreichen. Es kommt nun oft vor, insbesondere bei der Herstellung von
Briefformularen, dass die Bogen mit in Bewegungsrichtung verlaufenden und auf der
dem Leitprofil zugewandten Seite mit Klebstoffauftragungen versehen sind. Um das Leitprofil
nicht mit dem Klebstoff in Verbindung zu bringen, wird dieses im Bereich der jeweiligen
Klebstoffauftragungen mit Nuten versehen, die durch Fräsen, Sägen bzw. Schleifen
in das Leitprofil eingearbeitet werden. Dies erfordert, dass bei Aenderung des zu
verarbeitenden Formates der Bogen entweder das Leitprofil durch ein anderes, entsprechend
angepasstes Leitprofil ersetzt wird, oder dass neue Nuten am Leitprofil angebracht
werden. Daher ist entweder die Lagerhaltung von einer entsprechenden Anzahl verschiedener
Leitprofile oder die jeweilige Anpassung des Leitprofils notwendig, letzteres zieht
aber mit sich, dass nach dem eine gewisse Anzahl von Nuten in das Leitprofil eingearbeitet
worden sind, das Leitprofil durch ein neues ersetzt werden muss.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Falzmaschine, insbesondere
Stauchfalzmaschine, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welche diese
Nachteile nicht mehr aufweist und welche ohne grossen Arbeitsaufwand dem neuen zu
verarbeitenden Format der Bogen angepasst werden kann.
[0004] Dies Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass einzelne Segmente vorgesehen sind, die am Trägerelement lösbar befestigt
sind, ist es nun möglich, diese Segmente am Trägerelement an den gewünschten Positionen
anzuordnen, was eine äusserst einfache Anpassung der Leitvorrichtung an das zu verarbeitende
Format der Druckbogen erlaubt.
[0005] Bevorzugte Ausbildungsformen der Falzmaschine sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Figuren 1 und 2 in Seitenansicht, vereinfacht, einen Teil einer Stauchfalzmaschine
in verschiedenen Verarbeitungsstadien, und
Figur 3 in Draufsicht und unterbrochen einen Teil der Falztasche mit der Leitvorrichtung.
[0007] Die gezeigt Stauchfalzmaschine weist drei Falzwalzen 10, 12, 14, die jeweils zu zweit
ein gegenläufig in Pfeilrichtung angetriebenes Walzenpaar 10, 12 und 12, 14 bilden,
auf. Der besseren Uebersichtlichkeit halber sind diese drei Falzwalzen 10, 12, 14
in der Figur 3 nicht gezeigt. Das obere Walzenpaar 10, 12 legt einen oberhalb des
Walzenpaares 12, 14 verlaufenden Weg für einen in die Stauchfalzmaschine einzuführenden
Bogen 16 fest (siehe Fig. 1). Dieser Weg führt unterhalb einer an einem Träger 18
befestigten Leitvorrichtung 20 und oberhalb eines Leitblechs 22 in eine Falztasche
24 mit einem verstellbaren, nur schematisch angedeuteten, Anschlag 26.
[0008] Der zu faltende Bogen 16 wird von einer nicht dargestellten Transporteinrichtung
in Pfeilrichtung F dem gegenläufig angetriebenen ersten Walzenpaar 10, 12 zugeführt,
in dessen Walzenspalt 27 eingezogen und unter der Leitvorrichtung 20 hindurch und
über das Leitblech 22 in die Falztasche 24 bis zum Anschlag 26 geführt (Fig. 1). Der
weiterhin durch das Walzenpaar 10, 12 vorgeschobene Bogen 16 wird gegen den Einlaufbereich
28 des Walzenspaltes 30 des unten liegenden Walzenpaares 12, 14 ausgebuchtet und
unter Bildung eines Falzes 32 in den Walzenspalt 30 hineingetrieben. Der so im Bereich
des Falzes 32 vom unten liegenden Walzenpaar 12, 14 erfasste Bogen 16 wird durch
den Walzenspalt 30 hindurch zu einer nachfolgenden Station gefördert (vergl. Fig.
2). Dies kann eine weitere nach dem beschriebenen Prinzip arbeitende Falzeinrichtung
sein, in der der bereits einmal gefalzte Bogen mit einem weiteren Falz versehen wird.
[0009] Wie dies insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, erstreckt sich der im Querschnitt
rechteckige Träger 18 in einer Richtung rechtwinklig zur Bewegungsrichtung F des Bogens
16 über die gesamte Breite der Falztsche 24 und ist beiderends von Trägerelementen
34 gehalten. Diese Trägerelemente 34 sind der besseren Uebersichtigkeit halber in
den Figuren 1 und 2 nicht gezeigt. Auf der dem oberen Walzenpaar 10, 12 zugewandten
Seite weist der Träger 18 eine T-förmige Nut 36 auf. Die Leitvorrichtung 20 besteht
aus einer Anzahl von profilförmigen Segmenten 38, 38′ an welchen T-förmige Keile 40
angeformt sind, mittels welchen die Segmente 38 in der T-förmigen Nut 36 des Trägers
18 geführt sind (siehe insbesondere Fig. 1 und 2). Entlang der T-förmigen Nut 36 sind
in den Träger 18 in regelmässigen Abständen, wie dies in der Figur 3 strichpunktiert
angedeutet ist, eine Anzahl Klemmschrauben 42 eingeschraubt. Diese kommen im Bereich
der T-förmigen Keile 40 der Segmente 38 an diese zur Anlage und klemmen sie fest.
Die Segmente 38 stehen in Richtung gegen das Walzenpaar 10, 12 über den Träger 18
und den mit 44 bezeichneten Einlauf der Falztasche 24 vor und weisen in diesem Bereich
eine gegen das Leitblech 22 gerichtete, konkav geformte Leitzunge 46 auf.
[0010] Am Träger 18 sind ebenfalls Profilleisten 48 befestigt, die die Falztasche 24 auf
der oberen Seite begrenzen, die in Bewegungsrichtung F der Bogen 16 verlaufen und
im Bereich des Einlaufs 44 eine Anschrägung 50 aufweisen, um ein problemloses Einlaufen
des Bogens 16 in die Falztasche 24 zu ermöglichen. Auf der unteren Seite ist die
Falztasche 24 durch weitere Profilleisten 48′ begrenzt.
[0011] Wie dies aus der Figur 3 hervorgeht, ist der in die Falztasche 24 eingeführte Bogen
16 (nur teilweise dargestellt) durch strichpunktiert angedeutete Perforationen 52
in mehrere Bogenteile 54 unterteilt. Diese Perforationen 52 verlaufen parallel zur
mit dem Doppelpfeil angedeuteten Bewegungsrichtung F des Bogens 16. Jeder Bogenteil
54 weist an seinen beiden seitlichen Randbereichen je einen gestrichelt angedeuteten
Klebstoffstreifen 56 auf. Diese Klebstoffstreifen 56 befinden sich auf der der Leitvorrichtung
20 zugewandten Seite des Bogens 16.
[0012] Das in der Figur 3, links, zuäusserst dargestellte Segment 38′ weist im Bereich
des Klebstoffstreifens 56′ auf der dem Bogen 16 zugewandten Seite der Leitzunge 46
eine Nut 58 auf, deren Breite grösser ist als die Breite des Klebstoffstreifens 56′.
Im Bereich des in der Figur 3 nicht dargestellten rechten Randes des Bogens 16 kann
ein entsprechendes Segment 38′ vorgesehen sein.
[0013] Im Bereich der Perforationen 52 und der bei diesen vorgesehenen Klebstoffstreifen
56 sind die Segmente 38 voneinander beabstandet, so dass keines der Segmente 38 mit
den Klebstoffstreifen 56 in Berührung kommt. Die Segmente 38 weisen, in der Längsrichtung
des Trägers 18 gesehen, zum Teil unterschiedliche Längen auf. Dies ermöglicht durch
verschieben bzw. austauschen von Segmenten 38 bzw. 38′ eine problemlose Anpassung
der Leitvorrichtung 20 an die verschiedenen Formate der zugeführten Bogen 16 bzw.
Bogenteile 54. Es können somit mit einer beschränkten Anzahl von Segmenten 38, 38′
eine grosse An zahl von verschiedenformatigen Bogen 16 verarbeitet werden.
[0014] Schlussendlich sei noch erwähnt, dass die Falzwalze 10 im Bereich der Klebstoffstreifen
56 umlaufende Ausnehmungen 58 aufweist, um nicht mit dem Klebstoff in Berührung
zu kommen.
[0015] Die so gefalzten und nach dem Durchlaufen durch das Falzwalzenpaar 12, 14 entlang
der Klebstoffstreifen 56, 56′ verklebten Bogen 16 bzw. Bogenteile 54 bilden oft fertige,
versandbereite Briefformulare.
1. Falzmaschine, insbesondere Stauchfalzmaschine, zum Verarbeiten von bedruckten
Bogen, mit wenigstens einer Falztasche, mit einer der Falztasche vorgelagerten Zuführung
zum Zuführen der Bogen zu der Falztasche und mit einer am Tascheneinlauf angeordneten
und von einem Trägerelement lösbar gehaltenen, profilförmigen, sich im wesentlichen
rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Bogen erstreckenden Leitvorrichtung zum Einleiten
der zugeführten Bogen in die Falztasche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitvorrichtung
(20) eine Anzahl am Trägerelement (18) lösbar befestigte, profilförmige, in Längsrichtung
der Leitvorrichtung (20) in ihrer Lage veränderbare und hintereinander angeordnete,
einzelne Segmente (38, 38′) aufweist.
2. Falzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (38, 38′)
mittels einer Nut-Keilverbindung (36, 40) am Trägerelement (18) angeordnet sind.
3. Falzmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Trägerelement (18)
eine Klemmeinrichtung (42) vorgesehen ist um die Segmente (38, 38′) lösbar festzuklemmen.
4. Falzmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung
eine Anzahl von in Längsrichtung des Trägerelements (18) verteilt angeordnete und
in dieses eingeschraubte Klemmschrauben (42) aufweist, die an Segmente (38, 38′),
gegebenenfalls an die daran angeformten Keile (40), zur Anlage bringbar sind.
5. Falzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Segmente
(38, 38′) unterschiedlicher Länge vorgesehen sind.
6. Falzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die,
in Längsrichtung des Trägerelementes (18) gesehen, jeweils äussersten Segmente (38′)
auf der der Bewegungsbahn der Bogen (16) zugewandten Seite eine in Bewegungsrichtung
der Bogen (16) verlaufende Nut (58) aufweisen.
7. Falzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Teil der Segmente (38, 38′) voneinander beabstandet angeordnet sind.
8. Falzmaschine nach den Ansprüchen 6 und 7, zum Falzen von Bogen (16) mit in Bewegungsrichtung
der Bogen (16) verlaufenden, auf der der Leitvorrichtung (20) zugewandten Seite der
Bogen (16) vorgesehenen Klebstoffauftragungen (56) zu Formularen, insbesondere Briefformularen,
dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich der äussersten Klebstoffauftragungen
(56) vorgesehenen Segmente (38′) der Leitvorrichtung (20) eine Nut (58) aufweisen,
die mindestens so breit ist wie der entsprechende Klebstoffauftrag (56), und die
Segmente (38) im Bereich der andern Klebstoffauftragungen (56) voneinander mindestens
um die Breite der entsprechenden Klebstoffauftragungen (56) beabstandet sind.