[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausdrückpistole für Doppelwandkartuschen
bestehend aus einem handbetätigten Pistolengriff, einer wannenförmigen Halbschale,
einer verschiebbar darin gelagerten Kolbenstange und einer am vorderen Ende der Kolbenstange
angeordneten im wesentlichen kreisförmigen Ausdrückplatte.
[0002] Ausdrückpistolen für Kartuschen, in denen im allgemeinen pastöse Massen enthalten
sind, werden vielfach eingesetzt, um aerosolbetriebene Druckdosen zu ersetzen. Dabei
wird die Kartusche derart in die Halbwanne der Ausdrückpistole eingelegt, daß ihr
verschiebbarer Kolben von der Ausdrückplatte der Ausdrückpistole beaufschlagt wird,
die wiederum durch den Vorschub der Kolbenstange bei Betätigung des Pistolengriffes
die pastöse Masse auspreßt. Jedoch ist eine derartige Ausdrückpistole nicht zum gleichzeitigen
Auspressen zweier in einer Doppelwandkartusche enthaltenen pastösen Massen geeignet.
[0003] Eine derartige Doppelwandkartusche ist in der DE-OS 38 14 633 der Anmelderin beschrieben.
Es handelt sich dabei um einen Behälter für pastöse Massen bestehend aus einem zylindrischen
Gehäuse, das durch eine in Längsrichtung angeordnete Trennwand in zwei separate Kammern
unterteilt ist, wobei im oberen Ende einer jeden Kammer jeweils eine Auslaßöffnung
vorgesehen ist und in jeder Kammer ein halbkreisförmiger Kolben vorgesehen ist, der
in Richtung zur Auslaßöffnung verschiebbar ist. Auf der Unterseite des Kolbens sind
mehrere Rippen vorgesehen und entlang des Außenrandes des Kolbenbodens ist eine Dichtungslippe
angeordnet.
[0004] Aus dem DE-GM 87 14 548 ist eine handbetätigte Dichtungspistole bekannt, die zum
Auspressen einer Doppelwandkartu sche dient, wobei an der Stirnseite eines handbetätigten
Pistolengriffs eine wannenförmige Halbschale angeordnet ist. Parallel zu einer Transportstange
ist eine Kolbenstange über ein Joch befestigt, wobei an den vorderen Enden der Transportstange
und der Kolbenstange sich jeweils eine halbe Kolbenscheibe befinden, so daß bei gleichzeitiger
Betätigung der Transportstange und der Kolbenstange ein zeitgleiches Auspressen
der beiden Komponenten aus der Doppelwandkartusche erfolgt. Nachteilig bei dieser
bekannten Dichtungspistole ist jedoch noch, daß bei den erforderlichen hohen Drücken
zur Bewegung der pastösen Massen in den Kammern der Doppelwandkartuschen eine seitliche
Aufweitung der einzelnen Kartuschenkammern erfolgt, da diese lose in der wannenförmigen
Halbschale liegt und üblicherweise aus einem flexiblen Material gefertigt ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ausdrückpistole für Doppelwandkartuschen
zu schaffen, mit der ein präzises gleichzeitiges Auspressen der in den beiden Kammern
enthaltenen pastösen Massen gewährleistet ist und bei der unregelmäßige Aufweitungen
der Kartuschenaußenwand mit Sicherheit vermieden sind.
[0006] Ausgehend von einer Ausdrückpistole der eingangs näher genannten Art wird zur Lösung
dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß in der wannenförmigen Halbschale lösbar und verschiebbar
ein einseitig offenes zylindrisches Rohr angeordnet ist, in dem zwei im Abstand voneinander
angeordnete Stempel befestigt sind.
[0007] Vorteilhafterweise sind die Stempel in Form eines Zylindermantelabschnitts angeordnet
und koaxial zum Rohr am Rohrboden befestigt.
[0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht das Rohr aus Aluminium, das in
seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser der Wanne angepaßt ist und in seinem
Innendurchmesser an den Außendurchmesser der auszudrückenden Doppelwandkartusche
angepaßt ist.
[0009] Das einseitig offene zylindrische Rohr mit den beiden darin angeordneten Stempeln
bietet den Vorteil, daß es von der Ausdrückplatte einer herkömmlichen Ausdrückpistole
kontinuierlich über die Doppelwandkartusche geschoben wird, wobei die etwas nach
rückwärts versetzten Stempelenden die halbkreisförmigen Kolbenböden der beiden Kammern
beaufschlagen; entsprechend dem Vorschub des zylindrischen Rohrs bewegen sich die
beiden halbkreisförmigen Kolben in Richtung zur Ausdrücköffnung, wobei an den Stellen
der größten Beanspruchung der Wandung der Doppelwandkartusche keine Aufweitung nach
außen erfolgen kann, da dies durch das zylindrische Rohr, das die Doppelwandkartusche
umschließt, mit Sicherheit verhindert wird.
[0010] Aufgrund der Lösbarkeit des zylindrischen Rohrs wird der Vorteil erzielt, daß dieses
auch für andere herkömmliche Ausdrückpistolen verwendet werden kann, so daß auch mit
diesen bekannten Ausdrückpistolen Doppelwandkartuschen präzise ausgedrückt werden
können.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert, in der ein vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Doppelwandkartusche und zugehörigem zylindrischen
Rohr;
Fig. 2 einen Schnitt durch das zylindrische Rohr und die beiden Stempel;
Fig. 3a eine Seitenansicht eines Kolbens einer Kammer der Doppelwandkartusche und
Fig. 3b eine Unteransicht dieses Kolbens.
[0012] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Doppelwandkartusche 1 dargestellt, die mit zwei
Auslaßöffnungen 2, 3 und einer gegebenenfalls darauf aufschraubbaren Mischspitze versehen
ist. In Längsrichtung ist die Doppelwandkartusche 1 durch eine Trennwand 4 in zwei
halbkreisförmige Kammern unterteilt, in denen jeweils eine pastöse Masse angeordnet
ist. Der Boden der Doppelwandkartusche 1 wird durch zwei halbkreisförmige Kolben
5 verschlossen, die in Richtung zur Auslaßöffnung hin verschiebbar sind, wobei wie
insbesondere Fig. 3b zeigt, die Unterseite eines jeden Klbens mit einer Vielzahl
von Verstärkungsringen 10 versehen sein kann.
[0013] Zum gleichzeitigen präzisen Ausdrücken der beiden Komponenten wird nun in eine herkömmliche
Ausdrückpistole (nicht dargestellt), die aus einem handbetätigten Pistolengriff besteht,
einer wannenförmigen Halbschale, einer darin verschiebbar gelagerten Kolbenstange
und einer am vorderen Ende der Kolbenstange angeordneten im wesentlichen kreisförmigen
Ausdrückplatte, ein einseitig offenes zylindrisches Rohr 6 eingelegt, in dem zwei
im Abstand voneinander angeordnete Stempel 8, 9 befestigt sind. Das zylindrische Rohr
6 ist an seinem der Ausdrückplatte der Ausdrückpistole zugeordneten Ende 7 verschlossen,
wobei an diesem Boden die beiden Stempel 8, 9 befestigt sind, deren Länge geringer
als diejenige des zylindrischen Rohrs 6 ist.
[0014] Die beiden Stempel 8, 9 können, wie in Fig. 2 dargestellt, die Form eines Zylindermantelabschnitts
aufweisen, wobei sie im Abstand voneinander derart angeordnet sind, daß in dem zwischen
ihnen gebildeten Spalt die Trennwand 4 der Doppelwandkartusche 1 eingreifen kann.
[0015] Das zylindrische Rohr 6 kann vorteilhafterweise aus Aluminium bestehen, wobei es
in seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser der wannenförmigen Halbschale der
Ausdrückpistole angepaßt ist und in seinem Innendurchmesser an den Außendurchmesser
der auszudrückenden Doppelwandkartusche 1 angepaßt ist.
[0016] Nach dem Einlegen des zylindrischen Rohrs in die Ausdrückpistole und der Doppelwandkartusche
1 dergestalt, daß die beiden Kolben 5 auf den vorderen Enden der Stempel 8, 9 zu ruhen
kommen, wird bei Betätigung des Pistolengriffes der Ausdrückpistole die nicht dargestellte
Ausdrückplatte gegen den Boden 7 des zylindrischen Rohrs gepreßt, wobei bei anhaltendem
Kraftaufwand sich das zylindrische Rohr 6 über die Außenwand der Doppelwandkartusche
1 schiebt, wobei mit einer geringen zeitlichen Verzögerung die beiden Stempel 8,
9 auf den Verstärkungsrippen 10 der beiden Kolben 5 zu liegen kommen und diese in
Richtung zur Auslaßöffnung der Doppelwandkartusche befördern. Aufgrund des Voreilens
des vorderen Randes des zylindrischen Rohrs 6 bezüglich der vorderen Enden der beiden
Stempel 8, 9 wird ein Aufweiten der Außenwand der Doppelwandkartusche 1 verhindert,
da an den Stellen der größten Druckbelastung diese fest vom zylindrischen Rohr 6 umschlossen
wird. Jede Art von ungleichmäßigem Ausdrücken, d.h. ungleich großen Mengen wird dadurch
vermieden.
[0017] Es ist klar, daß das zylindrische Rohr 6 bei entsprechenden Abmessungen in alle
herkömmlichen Ausdrückpistolen einsetzbar ist, so daß mit diesem auch Doppelwandkartuschen
ausgepreßt werden können.
1. Ausdrückpistole für Doppelwandkartuschen, bestehend aus einem handbetätigten Pistolengriff,
einer wannenförmigen Halbschale, einer darin verschiebbar gelagerten Kolbenstange
und einer am vorderen Ende der Kolbenstange angeordneten, im wesentlichen kreisförmigen
Ausdrückplatte, dadurch gekennzeichnet, daß in der wannenförmigen Halbschale lösbar
und verschiebbar ein einseitig offenes zylindrisches Rohr angeordnet ist, in dem zwei
im Abstand voneinander angeordnete Stempel befestigt sind.
2. Ausdrückpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel die Form
eines Zylindermantelabschnitts aufweisen und koaxial zum Rohr am Rohrboden befestigt
sind.
3. Ausdrückpistole nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausdehnung
der Stempel kleiner ist als die Längsausdehnung des zylindrischen Rohrs.
4. Ausdrückpistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr aus Aluminium besteht, in seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser
der Wanne angepaßt ist und in seinem Innendurchmesser an den Außendurchmesser der
auszudrückenden Doppelwandkartusche angepaßt ist.