[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf eine Raster- oder
Leimauftragswalze.
[0002] Bei Leim handelt es sich häufig um höher viskose Flüssigkeiten, so daß Schwierigkeiten
bestehen, diesen mit gleichmäßiger Schichtdicke auf eine Raster- oder Leimübertragungswalze
aufzutragen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, mit der sich aus Leim von höherer Viskosität mit gleichmäßig dünner Schichtdicke
auf Raster- oder Leimübertragungswalzen auftragen läßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst, daß in einem Gehäuse mit zylindrischer Innenwandung, in dem ein Leimumlauf
stattfindet und das gegenüber der den Leim übernehmenden Walze abgeschlossen ist,
exzentrisch ein motorisch angetriebener Reibzylinder gelagert ist. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung läßt sich auch Leim mit höherer Viskosität auf Raster- oder Leimübertragungswalzen
auftragen. Weiterhin können die Räume in dem Leimauftragswerk so klein gehalten werden,
daß eine Reinigung mit geringem Aufwand möglich ist.
[0005] Ihren konstruktiven Merkmalen nach ist die erfindungsgemäße Vorrichtung an sich aus
den DE-PS 32 48 032 und 33 03 884 bekannt. Die aus diesen Patentschriften bekannte
Vorrichtung dient jedoch zum Auftragen von Druckfarbe auf eine Rasterwalze einer Flexodruckmaschine
oder einen Formzylinder einer Tiefdruckmaschine. Erfindungsgemäß ist jedoch erkannt
worden, daß sich diese bekannte Vorrichtung überraschenderweise hervorragend auch
zum Auftragen von Leim auf einer Raster- oder Leimübertragungswalze eines Leimauftragswerks
eignet. Die Erfindung besteht also in der erfindungsgemäßen Verwendung der aus den
DE-PS 32 48 032 und 33 03 884 bekannten Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf eine
Raster- oder Leimübertragungswalze eines Leimauftragswerks.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig.1 ein Leimauftragswerk zum Auftragen von Leim auf eine Papierbahn,
Fig.2 einen schematischen Querschnitt durch die Vorrichtung zum Auftragen von Leim,
Fig.3 vergrößert den mit der Leimübertragungswalze in Berührung stehenden Bereich
der Vorrichtung
Fig.4 einen Schnitt durch die seitliche Abdichtung der Leimkammer und
Fig.5 eine Draufsicht auf einen Teil der Leimkammer mit seitlicher Abdichtung.
[0008] Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, besteht die Vorrichtung zum Auftragen von Leim
aus einer Raster- oder Leimübertragungswalze 1 und einem Gehäuse 2 mit einer Leimkammer
5, in der sich ein in beiden Umlaufrichtungen mit variabler Drehzahl antreibbarer
Reibzylinder 3 befindet.
[0009] Der Leim wird aus einem Leimbehälter mit einer Leimpumpe, deren Pumpendrehzahl variabel
sein kann, über einen Einlaufkanal 4 in die Leimkammer gepumpt. Der Einlaufkanal 4
kann als Schlitzdüse ausgeführt werden. Als weitere Lösung können eine Reihe zylindrischer
Bohrungen in die Leimkammer 5 eingebracht werden, wobei der Einlaufkanal 4 in entsprechend
viele Leitungen verzweigt ist.
[0010] Der Reibzylinder 3 wird zur Leimkammer 5 mit einstellbarer Exzentrizität angeordnet,
so daß auf der Ausgangsseite ein engerer Spalt entsteht als auf der Eingangsseite.
Der Einstellbereich erlaubt ebenfalls eine zentrische Einstellung.
[0011] Leimaustritts- oder Auftragsräume 6 und 7 werden auf eine für den notwendigen Abstand
von Rakelmessern 8 und 9 erforderliche Größe beschränkt, um die Reaktionszeit von
der Reibzylinderverstellung bis zur Füllung der Näpfchen auf der Rasterwalze 1 oder
dem Auftrag auf die Leimwalze so kurz wie möglich zu halten.
[0012] Die Rakelmesser 8 und 9 werden durch Klemmleisten 10 und 11 mit Spannschrauben 12
und 13 festgeklemmt.
[0013] Wie aus den Fig.4 und 5 ersichtlich ist, ist das Gehäuse, in dem der Leimumlauf stattfindet,
mit Schwalbenschwanznuten 15 versehen, in die beidseits Dichtleistenträger 14 eingeschoben
sind. Eine Dichtleiste 17 wird in der dargestellten Weise durch Federn 16 gegen die
Raster- oder Leimauftragswalze 1 angedrückt. Auf der Gleitfläche der Dichtleiste 17
befinden sich flache, schräg angeordnete Rillen 18, die durch die Umlaufbewegung der
Raster- oder Leimauftragswalze 1 eine Förderwirkung auf den nach außen drängenden
Leim in Richtunger der Leimkammer 7 ausüben und damit eine gute Dichtwirkung erzielen.
[0014] Dichtplättchen 19 verhindern das seitliche Austreten von Leim oder Reinigungsflüssigkeit
durch das Dichtleistenträgerteil 14.
[0015] In Fig.1 ist schematisch ein Leimauftragswerk zum formatmäßigen Beleimen einer Papierbahn
20 dargestellt. Die Papierbahn 20 wird von einem Papierbahnwickel 21 in der dargestellten
Weise abgezogen und läuft über Umlenkwalzen zu einer Schlauchbildestation 23, durch
die Seitenteile der mit einer Verstärkungszettelbahn 24 verklebten Papierbahn 20 auf
das Mittelteil der Papierbahn überlappend eingeschlagen werden.
[0016] Der Leim wird aus dem Leimvorratsbhälter 25 über den Schlauch 26 in die Farbkammer
5 des Leimauftragswerks gepumpt. Der Leim wird sodann mit vorbestimmter Schichtdicke
auf die Raster- oder Leimauftragswalze 1 aufgetragen, wobei überschüssiger Leim abgerakelt
wird. Abtropfender Leim wird von dem Spritzblech 27 aufgefangen. Von der Raster-
oder Leimübertragungswalze 1 übernimmt der mit formatmäßigen stempelartigen Polstern
28 versehene Formatzylinder 29 den Leim und die formatmäßigen Polster 28 übertragen
die Leimaufträge formatmäßig auf die Papierbahn 20, wobei die Umlenkwalze 30 als Gegendruckzylinder
dient. Nach dem formatmäßigen Leimauftrag wird die schmalere Papierbahn 24 auf die
Papierbahn 20 durch Zusammenführen über die Umlenkwalze 31 aufgelegt, so daß die Papierbahnen,
20,24 miteinander durch die formatmäßigen Leimaufträge verkleben. Bei der Papierbahn
24 kann es sich beispielsweise um eine Verstärkungszettelbahn handeln, wenn aus der
zu einem Schlauch oder Halbschlauch zusammengelegten Papierbahn Beutel hergestellt
werden sollen.
1. Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf eine Raster- oder Leimübertragungswalze
eines Leimauftragswerks,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Gehäuse (2) mit zylindrischer Innenwandung, in dem ein Leimumlauf stattfindet
und das gegenüber der den Leim übernehmenden Walze abgeschlossen ist, exzentrisch
ein motorisch angetriebener Reibzylinder (3) gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung und die
Drehzahl des Reibzylinders (3) unabhängig voneinander und zusätzlich dessen Exzentrizität
veränderbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität
des Reibzylinders (3) gegenüber dem Gehäuse (2) von einer konzentrischen Position
bis zur Wandberührung einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung von zwei Rakelmessern
(8,9) zur Begrenzung eines Leimraums (7) gegenüber der Raster- oder Leimübertragungswalze
(1).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
seitliche Abdichtung der Leimkammer (7) mittels Dichtleisten (17) vorgesehen ist,
die auf deer Gleitfläche flache, schräg angeordnete Rillen (18) aufweisen, die durch
die Umlaufbewegung der Raster- oder Farbübertragungswalze (1) eine Transportwirkung
in Richtung zum Farbraum (7) erzeugen, wobei der Anpreßdruck der Dichtleisten (17)
durch Federn (16) gegeben ist.