(19)
(11) EP 0 364 715 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.1990  Patentblatt  1990/17

(21) Anmeldenummer: 89116343.8

(22) Anmeldetag:  05.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 28/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 09.09.1988 DE 3830644

(71) Anmelder: L. SCHULER GmbH
D-73012 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kurz, Otto
    D-7323 Hattenhofen (DE)
  • Bareis, Alfred
    D-7336 Uhingen (DE)
  • Mühlhäuser, Wolfgang
    D-7320 Göppingen-Holzheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Steuerung der Hublage des Arbeitsstössels einer Stanze


    (57) Um die Querschnitte und somit die Masse der Exzentermittel (23, 27, 25) und der Übertragungsmittel (4,5) für die Hubverstellung des Ar­beitsstößels einer Nutenstanze und die infolge des Stanzens auftreten­den Querkräfte zu verringern, werden die Exzentermittel in dem Anlenk­punkt (7) zwischen Hebel (5) und Antriebsstange (4) angeordnet. Die Exzentermittel sind hierbei derart ausgebildet, daß die Mitte (22) der Drehachse der Exzenterwelle (23) und die Mitte (24) des Exzenter­zapfens (27) in Zeiten der Hauptstanzbewegung des Arbeitsstößels auf der Mittenlängsachse (21) der Antriebsstange (4) liegen und daß der Lagerbolzen (25) des Stellmittels (10) an der Exzenterwelle in Zeiten der veränderten Hublage für Stanzauslassungen (13), ggf. für weitere, zusätzliche Nutungen, dann in der Verlängerung der Mittenlängsachse (20) der Kolbenstange (16) liegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung der im Oberbegriff des An­spruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] In beispielsweise Rotor- oder Ständerbleche sind Nuten, perio­disch angeordnete Gruppen von Nuten und zusätzlich Lochstanzungen je Hub vorzusehen. Von daher sind Stanzen, insbesondere Nutenstanzen und deren Werkzeuge so auszubilden, daß außer kontinuierlich einzubringen­den Nuten auch nach bestimmten, einstellbaren Zyklen einander abwech­selnde Gruppen von Nuten und weitere Löcher automatisch gestanzt wer­den können.

    [0003] Während sich das Blech zwischen Oberwerkzeug und Unterwerkzeug schrittweise nach jedem Hub des Arbeitsstößels weiterbewegt, ist der Arbeitsstößel entsprechend dem vorgegebenen Zyklus zu beaufschlagen. Maßnahmen zur Antriebsunterbrechung des Arbeitsstößels sind un­günstig; jede Maßnahme, um Stanzauslassungen zu bewirken, zielt auf eine Veränderung der Hublage des Arbeitsstößels hin.

    [0004] Bei einer Einrichtung nach der FR-PS 1 447 825, von der gattungs­gemäß ausgegangen wird, werden die Stanzauslassungen durch Hublagen­verstellung mittels eines verdrehbaren Exzenters erzielt, wobei der Arbeitsstößel, und somit das Oberwerkzeug, auch während der Stanzaus­lassungen bewegt werden. Im Kopfteil der gezeigten Stanze ist ein zweiarmiger Hebel in dem Gestell schwingbar gelagert. Das Lager wird durch den Exzenter gebildet, der über einen Lenker von einem Stellmit­tel drehbeaufschlagbar ist. Der Hebel ist in einem Endteil von einem Antrieb für Arbeits- und Zustellbewegungen beaufschlagbar; die Bewe­gung des Arbeitsstößels wird von dem anderen Endteil des Hebels abge­leitet. Der Drehantrieb des Bleches erfolgt über ein Schrittschaltge­triebe von dem gleichen Antrieb aus. Maßnahmen zur Steuerung des Stellmittels für die Exzenterverstellung im Zyklus von Stanzungen und Stanzauslassungen sind aus beispielsweise der DE 20 43 999 C3 be­kannt.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Exzentermittel in den Übertra­gungsbereich an dem zweiarmigen Hebel mit den geringsten aufzunehmen­den Kräften zu integrieren.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 hat die Vorteile geringer Querschnittsabmessungen für die Gestaltung des Anlenkpunktes und somit die der geringen zu bewegenden Masse. Hierbei wird dann eine größere Exzentrizität in Kauf genommen, wenn die Verhältnisse an dem Hebel nicht 1 zu 1 ausgelegt sind. Weiterhin von Vorteil ist die Trennung der Maßnahmen für die Steuerung des Hu­bes des Arbeitsstößels für den Betrieb "Stanzen" und "Stanzauslas­sungen" von den Maßnahmen einer ausreichend großen Hubverstellung für den Werkzeugwechsel. Der erforderliche Hub für den Werkzeugwechsel ist unabhängig erzielbar. Bei dem Stanzen treten keine Querkräfte über den Exzenter auf. Querkräfte bei Stanzungen von zusätzlichen Löchern im sog. intermittierenden Betrieb können über z. B. den Druck­raum des Stellmittels abgestützt werden. Dadurch ist ein Stanzen auch in angehobener Stellung des Arbeitsstößels durchführbar. Anspruch 2 beinhaltet Merkmale einer bevorzugten Ausführungsform.

    [0007] Anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden.

    [0008] Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine Nutenstanze mit dem Einsatzbereich der Er­findung,

    Fign. 2 und 3 Abschnitte von gestanzten, genuteten Blechen,

    Fig. 4 die Einrichtung nach der Erfindung in einer Ver­stellung, die einer ersten Hublage des Arbeits­stößels entspricht,

    Fig. 5 die Einrichtung nach der Erfindung in einer Ver­stellung, die einer weiteren Hublage des Arbeits­stößels entspricht und

    Fig. 6 einen Schnitt entsprechend dem Schnittverlauf VI-VI in Fig. 5.



    [0009] In dem Ständer 1 der Nutenstanze in Fig. 1 sind ein Aufspanntisch 2 für Bleche, ein Antrieb , von dem eine Kurbelwelle 3 angedeutet ist, und ein auf- und abbewegbarer Arbeitsstößel 6 angeordnet. Der An­trieb wirkt über eine Antriebsstange 4 auf einen Endteil, Anlenkpunkt 7, eines zweiarmigen Hebels 5. Der Hebel ist in dem Drehpunkt 8 ge­stellseitig gelagert und in dem anderen Endteil, Abgriffpunkt 9, mit dem Arbeitsstößel für dessen Bewegung verbunden. Mit 10 ist ein Stell­mittel, hier ein Druckzylinder, angedeutet zur Drehverstellung der in den Anlenkpunkt 7 eingesetzten Exzentermittel.

    [0010] Die Erfindung ermöglicht Stanzungen 12 in dem Blech 11 sowie Stanzauslassungen 13 entsprechend der Darstellung in Fig. 2.

    [0011] Fig. 3 zeigt die Anordnung von zusätzlichen Nutungen 14 in dem Blech 11, die während der Bewegung des Arbeitsstößels bei Betriebs­stellung "intermittieren" für Stanzauslassungen 13 und bei der Haupt­stanzbewegung des Arbeitsstößels in das Blech 11 eingebracht werden.

    [0012] In den Fign. 4 und 5 ist der gestellfeste Druckzylinder 10 aus Ge­häuse 15 und Kolben mit Kolbenstange 16 über eine Lasche 18 an einem Lagerbolzen 25 der Exzenterwelle 23 angeschlossen. Mit 17 sind Dämp­fer positioniert.

    [0013] Die Exzentermittel im Anlenkpunkt 7 bestehen aus der Exzenterwel­le 23, näher ersichtlich aus Fig. 6, dem Lagerbolzen 25, über den die Lasche 18 angeschlossen ist und dem angedrehten Exzenterzapfen 27. Mit 26 sind Lagerbuchsen zur Fixierung der Exzenterwelle 23 an dem He­bel 5, mit 28 ist ein Drehlager für die Antriebsstange 4 und mit 29 sind Lagerdeckel an der Antriebsstange 4 beziffert. Die Exzentrizität ist mit e gekennzeichnet als maximalem Abstand zwischen der Mitte 22 der Drehachse der Exzenterwelle und der Mitte 24 des Exzenterzapfens.

    [0014] In der in Fig. 4 dargestellten Drehlage der Exzenterwelle 23 be­findet sich auch die Mitte 24 des Exzenterzapfens auf der Mittenlängs­achse 21 der Antriebsstange 4. Der in Fig. 1 gezeigte Arbeitsstößel 6 befindet sich in der über die Exzentermittel abgesenkten unteren Hub­lage, aus der Stanzungen durch Abwärtsbewogung, der Hauptstanzbewe­gung, vorgenommen werden.

    [0015] Entsprechend vorwählbarer Zyklen ist das Stellmittel 10 ansteuer­bar. Durch Verdrehen der Exzenterwelle 23 in die in Fig. 5 gezeigte Position wird der Arbeitsstößel 6 in eine Lage angehoben, in der das Oberwerkzeug nicht stanzt oder in der bei Stanzauslassungen 13 bei entsprechender Gestaltung des Oberwerkzeugs die in Fig. 3 gezeigten Stanzungen 14 vorgenommen werden. Die Längsachse 19 der Lasche 18, bzw. die Mitte des Lagerbolzens 25 an der Exzenterwelle 23, befinden sich in Längsausrichtung der Mitte 20 der Kolbenstange 16. Hierdurch werden die in Richtung der Mittenlängsachse 20 verlaufenden an sich geringeren Quer-Kräfte druckseitig in dem Stellmittel 10 aufgefangen. Es wirken keine Quer-Kräfte auf den Kolben.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Steuerung der Hublage des Arbeitsstößels einer Stanze, insbesondere einer Nutenstanze, mit einem Antrieb für Arbeits- und Zustellbewegungen, einem zweiarmigen Hebel, der in einem gestellfesten Drehpunkt schwingbar gelagert ist, an dessen einem Ende die Bewegung des Antriebs eingeleitet und an dessen anderem Ende die Bewegung für den Arbeitsstößel abgeleitet wird, mit auf einen der La­gerbereiche an dem Hebel einwirkenden Exzentermitteln und einem nach vorwählbaren Zyklen ansteuerbaren Stellmittel zum Verändern der Lage der Exzentrizität der Exzentermittel, dadurch gekennzeichnet, daß Exzentermittel (23, 27, 25) in dem Anlenkpunkt (7) zwischen dem Hebel (5) und einer vom Antrieb (3) bewegten Antriebsstange (4) ange­ordnet sind und daß die Exzentermittel derart ausgebildet sind, daß die Mitte (22) der Drehachse der Exzenterwelle (23) und die Mitte (24) des Exzenterzapfens (27) in Zeiten der Hauptstanzbewegung des Ar­beitsstößels (6) auf der Mittenlängsachse (21) der Antriebsstange lie­gen, und daß der Anlenkpunkt (Lagerbolzen 25) des Stellmittels (10) an der Exzenterwelle in Zeiten der veränderten Hublage für Stanzaus­lassungen (13), in denen auch zusätzliche Nutungen (14) gestanzt wer­den können, dann in der Verlängerung der Hauptrichtung (Längsachse 20 der Kolbenstange 16) des Stellmittels liegt.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellmittel (10) ein druckbeaufschlagbarer Zylinder (15) mit Kolben und Kolbenstange (16) ist, und daß zwischen Kolbenstange und Lagerbolzen (25) eine Lasche (18) eingesetzt ist, deren Längsachse (19) in Zeiten veränderter Hublage der Exzentermittel (23, 27, 25) in der Verlängerung der Längsachse (20) der Kolbenstange liegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht