[0001] Die Erfindung betrifft eine Duellanlage, insbesondere für den Schießsport mit Luftdruckwaffen,
mit einer Mehrzahl von auf einem Sockel nebeneinander im Abstand angeordneten Scheibenhalterungen.
[0002] Die eigentlichen Scheiben aus dünnem Karton sind an den Scheibenhalterungen befestigt,
wobei die Scheibenhalterungen entweder als Rahmen oder auch als plattenartige Unterlage
für die Scheiben oder als Halterung für einsetzbare Rahmen oder Platten, in denen
wiederum die Scheiben befestigt sind, ausgebildet sein können.
[0003] Das Schießen mit Faustfeuerwaffen in den 25-Meter-Disziplinen beinhaltet unter anderem
Präzisionsschießen, Duellschießen sowie Schnellfeuerschießen. Bei der Disziplin Schnellfeuer
werden in einem festgelegten Zeitabschnitt von einem Schützen 5 Schuß auf 5 Scheiben
abgegeben. Bei der Disziplin Duell werden ebenfalls in festgelegten Zeitabschnitten
von einem Schützen 5 Schuß auf eine einzige Scheibe abgegeben. Bei diesen beiden Disziplinen
wird eine Scheibenanlage zeitlich gesteuert, und zwar sind die Scheiben zu Beginn
um 90° vom Schützen weggedreht (er blickt auf die Kante der Scheiben), und zur Abgabe
der Schüsse werden die Scheiben für einen gewissen Zeitabschnitt zum Schützen um 90°
hingedreht und danach wieder weggedreht. Bei der Disziplin Schnellfeuer beträgt der
Mittenabstand der Scheiben nach den derzeit gültigen UIT-Regeln 75 cm. Wenn zur Schaffung
einer Übungsanlage z.B. für das häusliche Training eine derartige Anlage linear verkleinert
wird, um auf eine Schußentfernung von 10 m zu kommen, so folgt hieraus ein Scheibenabstand
(von Mitte zu Mitte) von 30 cm, und es ergibt sich eine Gesamtbreite der Anlage einschließlich
Scheiben von etwa 150 cm. Eine derartige Anlage kann auch bei Vereinen zum Schnellfeuerschießen
mit der Luftpistole verwendet werden, sofern selbstladende Luftpistolen, die mit CO₂
betrieben werden, zur Verfügung stehen.
[0004] Eine derartige für das Schießen auf 10 m oder für das Trockentraining geeignete
Anlage mit einer Breite von etwa 150 cm, die als transportables Gerät ausgebildet
ist, bei dem die Scheiben durch einen ins Gerät eingebauten Motor gedreht werden
können, der über ein Steuergerät steuerbar ist, ist bekannt (z.B. Frankonia - Katalog
71/72, Seite 106).
[0005] Wegen der linearen Verkleinerung sieht der Schütze bei der bekannten Anlage die 5
Scheiben unter dem jeweils gleichen Winkel, unter dem er sie auch auf einem Schnellfeuerstand
mit einer Schußentfernung von 25 m sieht. Bei einer Schußentfernung von 10 m haben
die einzelnen Scheiben einen Mittenabstand von 30 cm. Mit einer solchen Anlage mit
10 m Schußentfernung läßt sich das Schnellfeuerprogramm nach den Regeln der UIT (Internationale
Schützenunion) bequem absolvieren, da nur ein einziger Schütze die 5 Scheiben beschießt.
[0006] Für die Disziplin Duellschießen sowie auch für das Präzisionsschießen ist die Distanz
von 30 cm von Scheibenmitte zu Scheibenmitte zu gering, als daß die 5 Scheiben von
5 Schützen beschossen werden könnten. Normalerweise soll der Abstand zwischen den
Schützen, d.h. die Breite des Schützenstandes, 1 m nicht unterschreiten, um eine gegenseitige
Behinderung zu vermeiden.
[0007] Die bekannte Duellanlage mit einer Schußentfernung von 10 m kann daher für die Disziplin
Duell nicht von 5 Schützen gleichzeitig benutzt werden. Bei der Schußentfernung 10
m können allenfalls drei Schützen bequem auf 3 Scheiben schießen, wobei die mittlere
und die beiden äußersten Scheiben beschossen werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Duellanlage der genannten Art so auszubilden,
daß mehr Schützen die Scheiben zumindest annähernd frontal beschießen können.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß mindestens eine neben
einer der äußersten Scheibenhalterungen angeordnete Scheibenhalterung in seitlicher
Richtung derart verlagerbar ist, daß deren Abstand zu den anderen Scheibenhalterungen
vergrößert wird.
[0010] Die Erfindung wird zwar bevorzugt bei den oben beschriebenen Schnellfeueranlagen
mit 5 Scheiben und dem genannten Abstand der Scheiben vorgesehen, die Erfindung ist
jedoch auch bei Scheibenanordnungen mit einer hiervon abweichenden Anzahl von Scheiben
bzw. Scheibenhalterungen und abweichende Abmessungen verwendbar.
[0011] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß durch die Verlagerbarkeit einer Scheibenhalterung
der Abstand benachbarter Scheibenhalterungen geändert werden kann, so daß auf diese
Weise die Anzahl von Schützen, die bequem auf je eine Scheibe schießen können, vergrößert
werden kann.
[0012] Die Verlagerung in seitlicher Richtung kann bei Ausführungsformen der Erfindung
dadurch erfolgen, daß die Lagerung, in der die Scheibenhalterung drehbar gelagert
ist, seitlich verschiebbar angeordnet ist. Bei einer Ausführungsform der Erfindung
ist jedoch vorgesehen, daß eine Scheibenhalterung an einem Schwenkarm befestigt ist,
der um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, die seitlich außerhalb der Scheibenhalterung
liegt, und daß der Schwenkarm um etwa 180° schwenkbar ist. Eine schwenkbare Lagerung
läßt sich besonders einfach und zuverlässig realisieren.
[0013] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Abstand der an dem Schwenkarm befestigten
Scheibenhalterung von der Schwenkachse des Schwenkarms größer als der Abstand einer
weiteren Scheibenhalterung von der Schwenkachse. Vorzugsweise ist an dem Schwenkarm
die der äußersten Scheibenhalterung benachbarte Scheibenhalterung gelagert, und die
Schwenkachse liegt seitlich außerhalb der genannten äußersten Scheibenhalterung. Hier
wird die von außen gesehen zweite Scheibenhalterung bei der Anordnung der Scheibenhalterungen
für das Schnellfeuerschießen durch Verschwenken des Schwenkarms an eine Stelle bewegt,
an der sie sich seitlich außerhalb der äußersten Scheibe beim Schnellfeuerschießen
befindet. Wenn, wie bevorzugt vorgesehen ist, zwei Schwenkarme im Bereich der beiden
äußersten Scheibenhalterungen vorgesehen sind, so wird auf diese Weise jeweils die
zweite Scheibe von außen (bei der Anordnung für das Schnellfeuerschießen) weiter
nach außen verlagert als die beim Schnellfeuerschießen äußerste Scheibenhalterung,
während die mittlere Scheibenhalterung und die beiden äußersten Scheibenhalterungen
an ihrem Platz verbleiben. Dadurch ist zwischen der mittleren Scheibenhalterung und
den beiden äußeren Scheibenhalterungen ein freier Raum entstanden, in dem sich keine
Scheibenhalterung befindet, wobei der Achsabstand der mittleren Scheibenhalterung
von den beiden äußersten Scheibenhalterungen doppelt so groß ist wie der Abstand der
mittleren Scheibenhalterung von den beiden ihr benachbarten Scheibenhalterungen bei
der Anordnung für das Schnellfeuerschießen. Auch der Abstand der nach außen bewegten
Scheibenhalterung von der beim Schnellfeuerschießen äußersten Scheibenhalterung weist
bei zweckmäßiger Länge des Schwenkarms und zweckmäßiger Anordnung des Schwenkarms
den genannten größeren Abstand auf. Hier liegt der Vorteil darin, daß der auf diese
Weise für jeden Schützen geschaffene Raum von 60 cm ein ausreichend bequemes Schießen
erlaubt.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale konnen je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Anlage, bei der die Scheibenhalterungen
für das Schnellfeuerschießen angeordnet sind,
Fig. 2 die Anlage nach Fig. 1, bei der zwei der Scheibenhalterungen über die äußersten
Scheibenhalterungen in Fig. 1 hinaus seitlich verlagert sind.
[0015] Die Anlage 1 ist als insgesamt bewegliches Gerät ausgebildet, das einen Sockel 2
aufweist, in dem ein Antriebsmotor untergebracht ist, der durch eine nicht gezeigte
Steuereinrichtung fernsteuerbar ist, so daß die fünf Scheibenhalterungen S1 bis S5
nach einem einstellbaren Zeitprogramm gesteuert werden können. Die Scheibenhalterungen
S1 bis S5 sind jeweils um eine mittig angeordnete vertikale Achse 8 schwenkbar. Die
Achse 8 der mittleren Scheibenhalterung S3 ist im Beispiel unmittelbar mit dem Antriebsmotor
gekoppelt. Die übrigen Scheibenhalterungen sind über Übertragungsglieder, im Beispiel
Schubstangen 9 und 9′, die über Hebel 10 an den einzelnen Schwenkachsen der mittleren
Scheibenhalterung und der anderen Scheibenhalterungen angreifen, mit der Achse der
mittleren Scheibenhalterung S3 gekoppelt.
[0016] Die beim Schnellfeuerschießen jeweils zweite Scheibenhalterung von links und rechts,
das sind die Scheibenhalterungen S2 und S4 in Fig. 1, sind mit ihrer Schwenklagerung
an jeweils einem oberen Schwenkarm 12 und einem unteren Schwenkarm 13 gelagert, deren
Schwenkachse 14 außerhalb der äußersten Scheiben S1 und S5 beim Schnellfeuerbetrieb
liegen. Werden die Schwenkarme 12 und 13 um 180° verschwenkt, so ergibt sich die in
Fig. 2 gezeigte Stellung, in der die Scheibenhalterungen S2 und S4 am weitesten außen
liegen.
[0017] Im Beispiel ist der gegenseitige Abstand der Scheibenhalterungen (von Mitte zu Mitte
gerechnet) bei der Anordnung nach Fig. 1 jeweils 30 cm. Wird eine Schußentfernung
von 10 Meter gewählt, so ergibt sich hieraus der gleiche Winkelabstand zwischen den
Zentren der einzelnen Scheibenhalterungen wie bei einer Schnellfeueranlage mit 25
Meter Schußweite und einem dort nach UIT-Regeln vorgesehene Abstand von 75 cm. Die
Schwenkachsen 14 haben von der Schwenkachse 8 der Scheibenhalterung S1 bzw. S5 einen
Abstand von jeweils 15 cm. Somit beträgt der Abstand zwischen der Schwenkachse 14
und der Achse 8 der von dem Schwenkarm gehaltenen Scheibenhalterung 45 cm. Bei der
Anordnung nach Fig. 2 beträgt der Abstand zwischen den Scheibenhalterungen S1 und
S2 einerseits und S4 und S5 andererseits 60 cm; dies ist der gleiche Abstand wie zwischen
den Scheiben S3 und S5 einerseits und S3 und S1 andererseits.
[0018] Die Scheibenhalterungen S1 und S5 werden bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel von
der Scheibenhalterung S3 her, die direkt mit dem Antriebsmotor in Verbindung steht,
direkt angetrieben. Als Übertragungselemente für den Antrieb dienen die Schubstangen
9 mit einer Länge von 60 cm. Sie sind mit den Hebeln 10 gelenkig verbunden. Die Scheibenhalterung
S2 ist mit der Scheibenhalterung S1 gekoppelt, und zwar beim Duellschießen durch eine
Schubstange 9 mit 60 cm Länge, und beim Schnellfeuerschießen durch eine Schubstange
9′ mit 30 cm Länge, die beide vom Benutzer gegeneinander leicht ausgetauscht werden
können. Die Kopplung zwischen den Scheibenhalterungen S5 und S4 ist in gleicher Weise
vorgenommen. Es genügt, wenn beim Fehlen der Schubstangen die Scheibenhalterungen
S1, S3 und S5 um 90° verschwenkbar sind, was dem Schwenkwinkel beim Betrieb der Vorrichtung
entspricht. Die Scheibenhalterungen S2 und S4 sind im Beispiel bei fehlender Verbindung
mit den äußersten Scheibenhalterungen um mindestens 270° schwenkbar, im Beispiel um
360°. Dadurch kann nach dem Verschwenken des Schwenkarms die Scheibenhalterung in
die richtige Lage gebracht werden. Die mit den Scheibenhalterungen S2 und S4 verbundenen
Schubstangen 9 bzw. 9′ liegen auf der den übrigen Schubstangen 9 abgewandten Seite
der Achsen 8. Daher haben die Scheibenhalterungen S1 und S5 je zwei diametral entgegengesetzt
verlaufende Hebel 10.
[0019] Die oberen Enden der Achsen 8 der Scheibenhalterungen S1, S3 und S5 sind in einem
mit dem Sockel 2 fest verbundenen Rahmenteil 18 aus Flachmetall gelagert. Die Schwenkarme
12 und 13 sind ebenfalls aus Flachmetall hergestellt und liegen bei der Anordnung
nach Fig. 1 dicht unterhalb des Rahmenteils 18 bzw. dicht oberhalb des Sockels 2.
In beiden Figuren liegen die Achsen 8 in einer gemeinsamen Ebene.
1. Duellanlage für den Schießsport, mit einer Mehrzahl von auf einem Sockel nebeneinander
im Abstand angeordneten Scheibenhalterungen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine neben einer der äußersten Scheibenhalterungen (S1 oder S5) angeordnete Scheibenhalterung
(S2, S4) in seitlicher Richtung derart verlagerbar ist, daß deren Abstand zu den anderen
Scheibenhalterungen vergrößert wird.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Scheibenhalterung (S2
oder S4) an einem Schwenkarm (12,13) befestigt ist, der um eine Schwenkache (14) schwenkbar
gelagert ist, die seitlich außerhalb der Scheibenhalterung (S2 oder S4) liegt, und
daß der Schwenkarm (12,13) um etwa 180° schwenkbar ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der an dem Schwenkarm
(12,13) befestigten Scheibenhalterung (S2 oder S4) von der Schwenkachse (14) des Schwenkarms
(12,13) größer ist als der Abstand einer weiteren Scheibenhalterung von der Schwenkachse
(14).
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (14) seitlich
außerhalb einer äußersten Scheibenhalterung (S1 oder S5) angeordnet ist, und daß
die der äußersten Scheibenhalterung (S1 oder S5) nächstliegende Scheibenhalterung
(S2 bzw. S4) an dem Schwenkarm befestigt ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich außerhalb der beiden
äußersten Scheibenhalterungen (S1, S5) je ein Schwenkarm (12,13) gelagert ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinste
Abstand Mitte-Mitte der Scheibenhalterungen (S1-S5) etwa 30 cm und die Länge des
Schwenkarms (12,13) etwa 45 cm beträgt.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Scheibenhalterungen
um je eine im ßereich der Scheibenhalterung liegende Achse schwenkbar gelagert sind
und ein gemeinsamer Antrieb für die Scheibenhalterungen vorgesehen ist, wobei mindestens
eine Scheibenhalterung über eine Schubstange, die an einem mit der Scheibenhalterung
gekoppelten Hebel angreift, angetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die verlagerbare Scheibenhalterung (S2 bzw. S4) über eine längenveränderliche Schubstange
oder eine austauschbare Schubstange (9, 9′), die an dem Hebel (10) angreift, angetrieben
ist.