[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Verbrauchs von Druckfarbe
in einer Offsetdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Es ist aus der DE-PS 36 09 625 eine Vorrichtung zum Messen des Druckfarbeübertragungsvolumens
bekannt. Diese Vorrichtung besteht aus einem Handinstrument, welches an eine Rasterwalze
anstellbar ist. Durch eine Berührung zwischen der Rasterwalze und einer an dem Handinstrument
angeordneten Rolle wird Farbe von der Rasterwalze auf das Handinstrument übertragen.
Die übertragene Farbe sammelt sich in einem Behälter, der einen Schwimmer aufweist
um damit die Füllhöhe des Behälters anzuzeigen.
[0003] Ein wesentlicher Nachteil dieses Standes der Technik ist die Abnahme der Farbe von
der Rasterwalze. Damit wird der Druckprozeß gestört, da nach der Farbabnahme an der
Abnahmestelle zur Erstellung eines gleichmäßigen Druckbildes erst wieder Farbe aufgebaut
werden muß.
[0004] Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß aus dieser Messung der momentanen Farbmenge
auf einer Rasterwalze nicht auf den gesamten Farbverbrauch eines Druckauftrags geschlossen
werden kann. Eine kontinuierliche Messung kann nicht vorgenommen werden, somit wird
eine Verstellung der Farbführung und damit eine Veränderung des Farbfilms während
des Druckvorgangs nicht erfaßt.
[0005] Es sind weiterhin Durchflußmeßvorrichtungen bekannt, welche die, der Druckmaschine
zugeführte Farbmenge messen. Solche Durchflußmeßvorrichtungen sind jedoch nur dort
einsetzbar, wo ein relativ hoher Farbverbrauch vorliegt, beispielsweise bei Rollenoffsetdruckmaschinen.
Außerdem erfordert eine solche Farbverbrauchsermittlung geeignete Durchflußmeßeinrichtungen
und Anzeigeeinrichtungen, so daß der Einsatz solcher Einrichtungen schon aus Kostengründen
nicht zweckmäßig ist.
[0006] Aus Druck und Papier 31 (1982) 3, M. Schütze, "Zur Voreinstellung der Farbdosierung
an Druckmaschinen", Seiten 37-40 geht hervor, die Voreinstellung der Farbdosierung
nach einer mathematischen Beziehung vorzunehmen. Darin wird die Abhängigkeit der Farbschichtdicke
auf dem Druckbogen gegenüber der Farbschichtdicke auf der Duktorwalze beschrieben.
[0007] Einflüsse wie z. B. Temperatur, Oberflächenbeschaffenheit des Bedruckstoffes, Einstellung
der Druckmaschine finden bei der Bestimmung der Farbmenge keine Berücksichtigung.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei
dem die benötigte Druckfarbe ohne zusätzliche Sondereinrichtungen an der Druckmaschine
ermittelt wird und mit welchem somit kostengünstig eine genaue Verbrauchsmessung an
beliebigen Offsetdruckmaschinen möglich ist.
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von der Gattung des Hauptanspruchs durch dessen kennzeichnenden
Merkmale gelöst.
[0010] Wesentlicher Vorteil der Erfindung ist die Ermittlung des Farbverbrauchs ohne spezielle
Meßvorrichtungen.
[0011] Die an der Druckmaschine vorhandenen Stellsysteme sowohl für die Farbspaltöffnung
als auch für die Farbduktorwalze erzeugen rückgemeldete Stellsignale. Die Auswertung
dieser Signale kann ohne großen Aufwand durch eine geeignete Recheneinrichtung durchgeführt
werden und der Farbverbrauch, der aufgrund der Vorgabe der Farbspaltöffnung und der
Farbstreifenbreite pro Zeiteneinheit die von der Drehgeschwindigkeit der Farbduktorwalze
bestimmt wird, kann ständig angezeigt werden.
[0012] Vor Druckbeginn wird sowohl die Farbspaltöffnung als auch die Drehgeschwindigkeit
der Farbduktorwalze voreingestellt. Diese Voreinstellung erfolgt anhand einer vorher
durchgeführten Ermittlung der Größe der farbführenden Flächen einer Druckplatte oder
anhand abgespeicherter Voreinstelldaten. Mit dieser vor Druckbeginn vorgenommenen
Einstellung kann damit schon sehr frühzeitig der voraussichtliche Farbverbrauch, bezogen
auf einen Druckbogen oder bezogen auf die gesamte Anzahl der Druckbogen, bestimmt
werden. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, die voraussichtliche Menge an Farbe
bei Druckbeginn in die Druckmaschine einzufüllen, so daß ein Nachfüllen oder ein Kontrollieren
der noch zur Verfügung stehenden Farbe während der Durchführung des Druckauftrags
nicht mehr erforderlich ist.
[0013] Außerdem dient die Verbrauchsbestimmung der Druckfarbe der überwachung des Einsatzes
von Hilfsstoffen beim Erstellen eines Druckproduktes und der Auswertung und Berechnung
des gesamten Material- bzw. Stoffverbrauches.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, die auch dort zum Einsatz gelangt, wo der
Farbkasten eine Mehrzahl von Farbdosiereinrichtungen aufweist, werden die Farbspaltöffnungen,
die entsprechend des zonalen Farbbedarfs unterschiedlich sind, gemessen und aus diesen
gemessenen Farbspaltöffnungen die diskreten Farbschichtdicken bestimmt, so daß ein
Farbschichtdickenprofil über die gesamte Druckbreite der Berechnung der Farbmenge
zugrunde gelegt werden kann.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine vorhandene Steuereinrichtung,
die zur Steuerung der Druckmaschine vorgesehen ist und welcher die eingestellten Farbspaltöffnungen
und die Farbstreifenbreite von der Druckmaschine rückgemeldet werden, zur Verbrauchsbestimmmung
herausgezogen. Diese wird so modifiziert, daß aus den rückgemeldeten Daten die verbrauchte
Druckfarbe berechnet wird. Diese Modifikation ist in einfacher Weise durch die Einfügung
des Berechnungsalgorithmus in das, in der Steuereinrichtung vorhandene Steuerungsprogramm,
möglich. Eine solche Steuereinrichtung ist beispielsweise unter dem Namen CPC 1 von
der Heidelberger Druckmaschinen AG bekannt und in der Firmenzeitschrift "Heidelberger
Nachrichten 3/35", Jahrgang 1977 beschrieben.
[0016] Der ermittelte Farbverbrauch läßt sich auch in vorteilhafter Weise einem Betriebsdatenerfassungssystem
zuführen, welches sämtliche Betriebsdaten, unter anderem auch, den Verbrauch von Hilfsstoffen
oder Energie, zur Erstellung des Druckproduktes erfaßt und eine Berechnung der Betriebskosten
ermöglicht. Ebenso kann der Farbverbrauch über einen Protokolldrucker ausgedruckt
und/oder zur Anzeige z. B. am Monitor gebracht werden.
[0017] Zur Überwachung des Farbinhaltes in dem Farbkasten besteht auch die Möglichkeit,
die in den Farbkasten eingebrachte Menge an Druckfarbe mit dem ermittelten Farbverbrauchswert
zu vergleichen und bei Gefahr des Leerlaufens des Farbkastens ein Warnsignal zu bilden.
Dieses Warnsignal kann die Bedienperson sowohl optisch als auch akustisch informieren.
[0018] Erfolgt zur Ermittlung des Farbdichtewertes eine Überwachung des Druckproduktes anhand
eines mitgedruckten Kontrollstreifens, dann kann aus dem densitometrisch ermittelten
Farbdichtewert der Farbe auf dem Druckprodukt die Farbübertragung auf das Druckprodukt
berechnet werden. Weicht der ermittelte Dichtewert von einer Solldichte ab, so wird
aus dieser Abweichung ein Korrekturfaktor bestimmt und dieser bei der Verbrauchsberechnung
berücksichtigt. Die Übertragung der densitometrisch ausgemessenen Daten des Kontrollstreifens
an die Steuereinrichtung erfolgt über Datenleitungen. Eine solche densitometrische
Meßeinrichtung ist ebenfalls in der obengenannten Firmenschrift beschrieben.
[0019] Weitere Einflüsse auf den Farbverbrauch ergeben sich aus der Temperatur und der Viskosität
der Druckfarbe. Außerdem spielt die Art des verwendeten Papiers, d.h. beispielsweise
stark saugendes Papier oder sehr glattes Papier, bei dem Verbrauch der Farbe eine
Rolle. Diese Einflüsse werden von dem erfindungsgemäßen Verfahren erfaßt.
[0020] Es ist möglich, aus dem Druckflächenanteil, den eine Druckplatte aufweist, den voraussichtlichen
Farbverbrauch überschlägig zu berechnen. Auch diese Berechnung kann als Grundlage
für einen vorläufigen Farbverbrauchswert herangezogen werden.
[0021] Selbstverständlich wird bei einer Mehrfarbendruckmaschine der Verbrauch aller Druckfarben
bestimmt. Dieser Verbrauch kann sowohl in der Summe als auch pro Einzelfarbe angezeigt
werden. Außerdem kann der Verbrauch auf eine bestimmte Anzahl von Druckprodukten normiert
ausgegeben werden.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0023] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Farbkasten einer Offsetdruckmaschine,
- Figur 2
- das auf eine Farbkastenwalze aufgetragene Farbprofil,
- Figur 3
- ein Offsetdruckwerk zum Einfärben der Druckplatte und Übertragen des Druckbildes auf
das Papier,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur Ermittlung des Farbverbrauchs.
[0024] Bei Offsetdruckmaschinen ist in bekannter Weise dem Farbkasten 1 eine Farbkastenwalze
(Farbduktorwalze) 2 zugeordnet, zwischen denen in einem keilförmigen Raum die Farbe
3 eingefüllt ist. Diese Farbe wird in einem dünnen Farbfilm von der Farbkastenwalze
2 über eine Heberwalze 4, einer ersten Farbwerkswalze 5 zugeführt, von der sie in
ein nicht dargestelltes Farbwerk übertragen wird. Der Farbfilm 6, der von der Farbkastenwalze
2 zum Teil auf die Heberwalze 4 übertragen wird, läßt sich in seiner Schichtdicke
s
F über eine Farbdosiereinrichtung den jeweiligen Erfordernissen, d.h. dem jeweiligen
zu druckenden Sujet anpassen. Die Länge des Farbkastens 1 und der Walzen ist entsprechend
dem maximal möglichen Druckformat ausgelegt. In bekannter Weise sind der Farbkasten
1 und die Walzen seitlich in nicht dargestellten Druckwerksseitenwanden gelagert.
Die Farbdosiereinrichtung 7 besteht aus zonenbreiten Dosierelementen 8, die dicht
nebeneinander längs der Farbkastenwalze 2 angeordnet sind und sich über die Breite
des Farbkastens 1 erstrecken. Die Einstellung jedes Dosierelements 8 bezüglich der
gewünschten Farbschichtdicke erfolgt durch einen Antrieb 23, der gekoppelt ist mit
einem Positionsmelder. Nähere Einzelheiten zu dem Aufbau der Farbdosiereinrichtungen
sind der DE-AS 26 48 098 zu entnehmen.
[0025] Während die Heberwalze 4 an der Farbkastenwalze 2 anliegt, wird der Farbfilm 6 aufgrund
der Farbspaltung zum Teil auf die Heberwalze 4 übertragen. Die Zeitspanne, währenddessen
die Heberwalze 4 an der Farbkastenwalze 2 anliegt und die Drehgeschwindigkeit der
Farbkastenwalze 2 bestimmen die Farbstreifenbreite b
F des übertragenen Farbfilms. Die Farbstreifenlänge l
F und die Farbschichtdicke s
F wird durch die Farbdosiereinrichtung 7 definiert.
[0026] Die Figur 2 zeigt in einer Längsschnittdarstellung ein Farbprofil, welches auf die
Farbkastenwalze 2 aufgetragen ist und aus welchem die genannte Farbschichtdicke s
F und Farbstreifenlänge l
F ersichtlich sind. An die Farbkastenwalze 2 sind die Dosierelemente 8 über deren jeweiligen
Stützbereiche angestellt. Je nach Stellung der Dosierelemente wird eine mehr oder
wenige dicke Farbschicht s
F vom Farbkasten 1 auf die Farbkastenwalze 2 übertragen. Die Farbstreifenllnge l
F pro Dosierelement ist nahezu konstant. Aus der Anzahl der einzelnen Dosierelemente
läßt sich damit die gesamte Farbstreifenlänge L
F bestimmen. Aus den Werten für die Farbstreifenbreite b
F, die Farbschichtdicke s
F und die Farbstreifenlänge l
F wird die Farbe pro Farbzone, die innerhalb eines Heberzyklus auf die Heberwalze 4
übertragen wird, bestimmt. Die Einstellungen der einzelnen Dosierelemente 8 und damit
die für die Bestimmung des Farbverbrauchs erforderlichen Daten werden an dem Steuerpult
der Druckmaschine eingestellt und von der Druckmaschine rückgemeldet. Ebenso wird
die Farbstreifenbreite, d.h. die Anstellzeit der Heberwalze an der Farbkastenwalze
über dieses Steuerpult eingestellt, damit ist dieser Wert ebenfalls am Steuerpult
abrufbar. Nachdem somit sämtliche Daten, die zur Ermittlung des Farbverbrauchs benötigt
werden, am Steuerpult vorhanden sind, läßt sich in einfacher Weise das Verfahren zur
Bestimmung des Farbverbrauchs vom Rechner dieses Steuerpultes durchführen. Die konstruktive
Auslegung des Druckwerkes beeinflußt diese Berechnung, da Walzenanzahl und Walzenanordnung
die Farbverteilung bis zum Auftrag auf die Druckplatte maßgeblich bestimmen. Ein solches
Steuerpult für die Bedienung der Druckmaschine ist aus den "Heidelberger Nachrichten",
wie oben erwähnt, bekannt.
[0027] Die Figur 3 zeigt ein Offsetdruckwerk. In dieser Figur ist die gesamte Farbführung
ausgehend von dem Farbkasten 1 bis zum Aufbringen der Farbe auf einen Druckbogen 53
ersichtlich. Der Farbkasten 1 mit der Farbkastenwalze 2 und der Heberwalze 4 ist aus
der Figur 1 bekannt und braucht nicht mehr näher beschrieben zu werden. Das Farbwerk
25 enthält Reibzylinder 26 bis 29, Reiterwalzen 30 bis 34, eine Übertragwalze 35,
Gummiwalzen 36 bis 40 und Farbauftragswalzen 41 bis 44. Die Farbe 3, welche über die
Heberwalze in das Farbwerk 25 übertragen wird, spaltet sich bei jedem Aufeinandertreffen
zweier Walzen näherungsweise in zwei gleich große Farbschichtdicken auf. Je nach Walzentyp
und Funktion der Walze findet zusätzlich zu der Übertragung eine Verreibung der Farbe
auf der Oberfläche der Walze statt. Anzahl und Umfang der Farbauftragswalzen haben
neben einem wichtigen Einfluß auf die gleichmäßige Einfärbung der Druckplatte auch
einen Einfluß auf die Menge der Druckfarbe, die letztendlich auf die Druckplatte aufgebracht
wird. Die bestimmte Anordnung der Walzen in dem Farbwerk 25 erzeugt einen genau definierten
Farbauftrag auf die Druckplatte über die Farbauftragswalzen 41 bis 44. Jede der vier
Farbauftragswalzen trägt eine bestimmte Farbmenge auf die Druckplatte auf. Über ein
Feuchtwerk 46 wird die Druckplatte mit Feuchtmittel versehen. Über einen Feuchtmittelbehälter
47 wird dieses dem Feuchtwerk 46 zugeführt.
[0028] Die Einfärbung der Druckplatte wird über einen Gummituchzylinder 48 auf einen von
dem Gegendruckzylinder 49 geführten Bogen übertragen. Sowohl zwischen Druckplattenzylinder
45 und Gummizylinder 48 als auch zwischen dem Gummizylinder 48 und dem Druckbogen
53 findet ebenfalls eine Farbspaltung statt. Betrachtet man nunmehr den gesamten Verlauf
des Farbflusses ausgehend von dem Farbkasten 1 bis zum Aufbringen der Farbe auf den
Druckbogen 53, so ist festzustellen, daß nur ein Bruchteil der auf der Farbkastenwalze
2 aufgebrachten Farbschichtdicke auf den Druckbogen übertragen wird. Die Ermittlung
dieses Verhältnisses zwischen den beiden Farbschichtdicken ist jedoch aufgrund der
Struktur des Farbwerkes unter Berücksichtigung der Anzahl der Farbspaltungen zwischen
den Walzen möglich. Dieses Verhältnis bestimmt im wesentlichen die vom jeweiligen
Maschinentyp abhängige Konstante K. Der Faktor K wird empirisch durch einen Probelauf
ermittelt. Die Bogentransportzylinder 50 bis 52 transportieren die Druckbögen 53,
54 durch die einzelnen Druckwerke der Druckmaschine.
[0029] In Figur 4 ist in einer schematischen Darstellung eine Einrichtung zur Ermittlung
des Farbverbrauchs dargestellt, wobei die wesentlichen Elemente in dem Steuerpult
schon enthalten sind. Einer zentralen Verarbeitungseinheit 12 werden die Daten, die
zur Bestimmung des Farbverbrauchs erforderlich sind, zugeführt. Dieses sind die Stellungen
der einzelnen Farbdosiereinrichtungen 7, deren Stellsignale über die Leitungen 13
gemeldet werden. Außerdem wird die Drehzahl der Farbkastenwalze 2 über die Leitung
14 der Verarbeitungseinheit 12 gemeldet. Des weiteren werden der Verarbeitungseinheit
12 über Sensoren 24 für Zusatzgrößen weitere Meßwerte, beispielsweise die Farbtemperatur
oder die Farbzähigkeit gemeldet. Außerdem ist eine Dateneingabe- bzw. Befehlseingabetastatur
15 vorgesehen, mit welcher Vorgabedaten, beispielsweise die Anzahl der zu erstellenden
Druckprodukte oder die Art des zu bedruckenden Papiers, eingegeben werden. Anhand
der eingegebenen Daten wird über die Verarbeitungseinheit 12 die Menge der pro Farbzone
verbrauchten Druckfarbe nach der Beziehung
bestimmt. Die Gesamtmenge berechnet sich dann durch Aufsummieren der gesamten Farbzonenwerte.
[0030] Die Farbschichtdicke s
F wird durch die Farbspaltöffnung jedes Dosierelements gebildet. Die Farbstrelfenlänge
l
F ist für alle Zonen konstant, ebenso die Farbstreifenbreite b
F, die aus der Drehzahl der Farbkastenwalze 2, bestimmt wird. Der Faktor K stellt eine
maschinenspezifische Konstante dar, welche, wie schon erwähnt, sowohl das Farbspaltungsverhältnis
im Farbwerk als auch weitere Einflüsse auf den Farbverbauch berücksichtigt. Der Faktor
f ist eine Variable, die weitere Einflüsse berücksichtigt.
[0031] Dieser Faktor f kann sowohl durch eine Analyse der Wirkung der Einflußfaktoren auf
den Farbfluß und eine rechnerische Modellbildung, als auch durch eine empirische Ermittlung
unter bestimmten Druckbedingungen, d. h. bei bestimmten Farbtemperaturen, Papierarten,
Umgebungstemperaturen usw. ermittelt werden.
[0032] Die ermittelte Menge an Druckfarbe kann sowohl druckproduktbezogen sein, d.h. pro
einer bestimmten Anzahl von Drucken bzw. druckauftragsbezogen. Gerade die druckauftragsbezogene
Ermittlung der Farbmenge stellt eine wichtige Größe für die Berechnung der Druckkosten
und auch die Überwachung des gesamten Farbverbrauchs dar. Der ermittelte Farbverbrauch
kann über einen Datendrucker 16 ausgedruckt oder über ein Display 17 angezeigt werden.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, den Farbverbrauch abzuspeichern (Memory 18).
Dieser Speicher ist beispielsweise eine Diskette, auf der sämtliche für den Druck
relevanten Daten, also beispielsweise Einstellwerte und weitere Verbrauchswerte, abgespeichert
sind, wobei diese Daten bei Wiederholaufträgen zur Neueinstellung der Maschine und
zur Vorbestimmung des voraussichtlichen Farbbedarfs erforderlich sind.
[0033] Zur Voreinstellung der Farbdosiereinrichtungen 7 an einer Druckmaschine wird in vielen
Fällen ein sogenannter Druckplattenleser 19 benutzt. Mit diesem Druckplattenleser
wird die Druckplatte abgetastet und zonal der Anteil von druckenden zu nichtdruckenden
Flächen erfaßt. Die Meßwerte des Druckplattenlesers können bei der Farbverbrauchsbestimmung
zu einer ersten Näherung des voraussichtlichen Farbverbrauchs benutzt werden und nach
der Berechnung des tatsächlichen Farbverbrauchs kann ein Abgleich zwischen diesem
Näherungswert und dem berechneten Farbverbrauchswert vorgenommen werden. Die von dem
Druckplattenleser 19 ermittelten Daten werden hierzu über die Leitung 20 der Verarbeitungseinheit
12 übertragen.
[0034] Die Qualitätsüberwachung des Druckproduktes erfolgt häufig über eine densitometrische
Auswertung eines auf dem Druckprodukt mitgedrucktem Meßstreifens. An einem Meßpult
21 wird der Meßstreifen ausgewertet und die Farbdichte der einzelnen Farben werden
zonal ermittelt. Aus dieser Farbdichtemessung kann auf die Schichtdicke der Farbe
rückgeschlossen werden. Die Farbdichtewerte werden deshalb ebenfalls der Verarbeitungseinheit
12 über Leitung 22 übermittelt, wobei dann diese Werte ebenfalls einen Korrekturfaktor,
für die Genauigkeitsoptimierung des rechnerisch ermittelten Verbrauchs darstellen
können.
[0035] Wird ein Farbwerk benutzt, bei dem keine Heberwalze vorhanden ist (Filmfarbwerk),
dann kann die Farbstreifenbreite pro Druckprodukt aus den Drehzahlverhältnissen der
Druckzylinder, der Farbkastenwalze und der Farbübertragungswalze, ermittelt werden.
[0036] Da die Berechnung des Farbverbrauchs kontinuierlich erfolgt, kann jederzeit der momentane
Farbverbrauch, der insgesamt aufgelaufene und auch der voraussichtliche Gesamtfarbverbrauch
unter Berücksichtigung der Anzahl zu erstellender Druckprodukte angezeigt werden.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Farbkasten
- 2
- Farbkastenwalze (Farbduktorwalze)
- 3
- Farbe
- 4
- Heberwalze
- 5
- Farbwerkswalze
- 6
- Farbfilm
- 7
- Farbdosiereinrichtung
- 8
- Dosierelement
- 9
- Druckmaschinengehäuse
- 10
- Stützbereich
- 11
- Stützbereich
- 12
- Verarbeitungseinheit
- 13
- Leitung
- 14
- Leitung
- 15
- Dateneingabe-/Befehlseingabetaste
- 16
- Datendrucker
- 17
- Display
- 18
- Memory
- 19
- Druckplattenleser
- 20
- Leitung
- 21
- Meßpult
- 22
- Leitung
- 23
- Antrieb und Positionsmelder
- 24
- Sensoren für Zusatzmeßgrößen
- 25
- Farbwerk
- 26
- Reibzylinder
- 27
- Reibzylinder
- 28
- Reibzylinder
- 29
- Reibzylinder
- 30
- Reiterwalze
- 31
- Reiterwalze
- 32
- Reiterwalze
- 33
- Reiterwalze
- 34
- Reiterwalze
- 35
- Übertragwalze
- 36
- Gummiwalzen
- 37
- Gummiwalzen
- 38
- Gummiwalzen
- 39
- Gummiwalzen
- 40
- Gummiwalzen
- 41
- Farbauftragswalzen
- 42
- Farbauftragswalzen
- 43
- Farbauftragswalzen
- 44
- Farbauftragswalzen
- 45
- Druckplattenzylinder
- 46
- Feuchtwerk
- 47
- Feuchtmittelbehälter
- 48
- Gummituchzylinder
- 49
- Gegendruckzylinder
- 50
- Bogentransportzylinder
- 51
- Bogentransportzylinder
- 52
- Bogentransportzylinder
- 53
- Druckbogen
- 54
- Druckbogen
- f
- Korrekturfaktor
- lF
- Farbstreifenlänge
- bF
- Farbstreifenbreite
- sF
- Farbschichtdicke
- LF
- Farbschichtlänge
- TF
- Farbtemperatur
- K
- Konstante
1. Verfahren zur Bestimmung des Verbrauchs von Druckfarbe in einer Offsetdruckmaschine,
wobei die Druckfarbe über einen Farbkasten (1), welcher einstellbare Farbspaltöffnungen
aufweist, und eine Farbkastenwalze (2), welche die aus den Farbspaltöffnungen austretende
Farbe aufnimmt, einem Farbwerk der Druckmaschine zugeführt wird, wobei aus den Farbschichtdicken
(s
F), die durch die Farbspaltöffnungen bestimmt werden, der Farbstreifenlange (L
F) und der Farbstreifenbreite (b
F) pro Zeiteinhelt, die von der Drehgeschwindigkeit der Farbduktorwalze (2) bestimmt
wird, nach der Beziehung
die Menge der verbrauchten Druckfarbe pro Zeiteinheit oder pro Anzahl Druckprodukte
ermittelt wird, wobei K eine durch die Maschinen festgelegte Konstante ist, die berücksichtigt,
daß durch eine Anzahl von Farbspaltungen die auf die Farbkastenwalze aufgebrachte
Farbschichtdicke bis zum Aufbringen auf den Druckbogen reduziert wird, und f eine
empirisch bestimmte Variable darstellt, die einerseits durch Maschineneinstellungen
und andererseits durch die zu verarbeitenden Materialien bestimmt wird, und die Menge
der verbrauchten Druckfarbe angezeigt und/oder einem Betriebs daten erfassungssystem
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konstante K empirisch ermittelt wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelte Menge der verbrauchten Druckfarbe einem Betriebsdatenerfassungssystem
und/oder einem Protokolldrucker zugeführt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge an verbrauchter Druckfarbe während der Auftragsabwicklung ständig neu
ermittelt wird und mit der vor Druckbeginn in den Farbkasten eingebrachten Menge an
Druckfarbe verglichen wird und bei Unterschreitung einer Restmenge ein Warnsignal
ausgelöst wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Bestimmung des Druckflächenanteils einer Druckplatte unter Berücksichtigung
der Anzahl der zu erstellenden Druckprodukte ein erster Näherungswert für den Verbrauch
von Druckfarbe gebildet wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Druckflachenanteil und einer Farbschichtdicke, die aus einem Farbdichtewert
abgeleitet wird, die auf den Druckbogen aufgetragene Farbmenge ermittelt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbrauch einer oder mehrerer Druckfarben bezogen auf das Farbvolumen und/oder
die Farbmenge pro einer bestimmten Anzahl von Druckprodukten angezeigt wird.
1. Method of determining the consumption of printing ink in an offset printing machine,
wherein the printing ink is fed to an inking unit of the printing machine by means
of an ink duct (1) which has adjustable ink gap openings and by means of an ink duct
roller (2) which receives the ink passing out of the ink gap openings, and wherein
from the ink layer thicknesses (s
F) which are determined by the ink gap openings, and from the ink strip length (L
F) and ink strip width (b
F) per unit of time, which are determined by the speed of rotation of the ink duct
roller (2), the amount of printing ink consumed per unit of time or per number of
printed products is determined in accordance with the relationship
where K is a constant which is fixed by the machines and which takes into account
the fact that the ink layer thickness applied to the ink duct roller is reduced by
a number of ink splittings F before it is applied to the printed sheet, and f is an
empirically determined variable which is determined on the one hand by machine adjustments
and on the other hand by the materials to be processed, and the amount of printing
ink consumed is indicated and fed to an operational data collection system.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the constant K is determined empirically.
3. Method according to at least one of the preceding claims, characterized in that the
determined amount of printing ink consumed is fed to an operational data collection
system and/or to a log printer.
4. Method according to at least one of the preceding claims, characterized in that the
amount of printing ink consumed is continuously redetermined during the execution
of the job and compared with the amount of printing ink introduced into the ink duct
before printing was started, a warning signal being given when the amount left falls
below a residual value.
5. Method according to at least one of the preceding claims, characterized in that a
first approximation for the consumption of printing ink is obtained by determining
the printing area proportion of a printing plate and taking into account the number
of printed products to be produced.
6. Method according to at least one of the preceding claims, characterized in that the
amount of printing ink applied to the printed sheet is determined from the printing
area proportion and an ink layer thickness, which is derived from an ink density value.
7. Method according to at least one of the preceding claims, characterized in that the
consumption of one or more printing inks is indicated in relation to the volume of
ink and/or amount of ink per a determined number of printed products.
1. Procédé de détermination de la consommation d'encre dans une machine à imprimer offset,
l'encre étant dirigée sur un mécanisme encreur de la machine à imprimer par un encrier
(1) qui comporte des ouvertures réglables de passage d'encre et par un cylindre d'encrier
(2) qui recueille l'encre sortant des ouvertures de passage, la quantité de l'encre
consommée par unité de temps ou par nombre de produits imprimés étant déterminée selon
la relation
à partir des épaisseurs de couche d'encre (s
F) qui sont déterminées par les ouvertures de passage d'encre, de la longueur des rubans
d'encre (L
F) et de la largeur des rubans d'encre (b
F) par unité de temps, qui est déterminée par la vitesse de rotation du cylindre encreur
(2), K étant un constante fixée par les machines et qui tient compte du fait que de
multiples dédoublements de l'encre réduisent l'épaisseur de la couche d'encre déposée
sur le cylindre de l'encrier jusqu'au report sur la feuille d'impression et f représentant
une variable déterminée empiriquement et qui est déterminée d'une part par les réglages
de la machine et d'autre part par les matières devant être traitées, puis la quantité
de l'encre consommée étant affichée et envoyée à un système d'enregistrement des données
de fonctionnement.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la constante K est déterminée
empiriquement.
3. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
la quantité déterminée de l'encre consommée est envoyée à un système d'enregistrement
de données de fonctionnement et/ou à un sortie sur imprimante.
4. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
la quantité d'encre consommée pendant le déroulement d'un ordre est redéterminée en
permanence et comparée à une quantité d'encre déversée dans l'encrier avant le début
de l'impression et un signal d'avertissement est déclenché si une quantité résiduelle
n'atteint pas un certain niveau.
5. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une
première approximation de la consommation d'encre est formée à partir de la détermination
de la fraction de surface imprimante d'un cliché, compte tenu du nombre de produits
devant être imprimés.
6. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
la quantité d'encre reportée sur la feuille d'impression est déterminée à partir de
la fraction de surface imprimée et d'une épaisseur de couche d'encre qui est déduite
d'une valeur de densité de l'encre.
7. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
la consommation d'une ou de plusieurs encres est affichée en relation avec le volume
d'encre et/ou la quantité d'encre pour un nombre déterminé de produits imprimés.