[0001] Die Erfindung betrifft die Ausbildung der Lockerungsbläser für Bogenanleger von Bogenrotationsdruckmaschinen,
die am Gestell des Bogenanlegers hinter und seitlich neben dem Bogenstapel in der
Höhe verstellbar und in der Blasleistung regulierbar angeordnet sind. Bekannt sind
Lockerungsbläser aus höhenverstellbar am Saugkopf eines Bogenanlegers neben Bläsern
für Tragluft beim Transport des oberen, vom Stapel abgehobenen Bogens in Höhe der
oberen Bogen eines Bogenstapels angeordneten und mit Blasluft aus einem Rotationskompressor
des Standardluftsystems für die Versorgung des Saugkopfes mit Saugluft und Blasluft
versorgten Düsen. Dementsprechend wird den Düsen der Lockerungsbläser Luft mit dem
für den Betrieb des Saugkopfes erforderlichen Druck und entsprechend hoher Strömungsgeschwindigkeit
zugeführt. Dadurch entstehen Unsicherheiten im Papierlauf des Anlegers, vor allem
bei dünnen Papieren, Folien, statisch aufgeladenem Papier und anderen Bedruckstoffen
mit vergleichbaren Eigenschaften von der Palette. Lockerungsbläser bekannter Ausbildung
aus Düsen, die mit Luft aus dem Standardluftsystem des Saugkopfes versorgt werden,
sind aus der Druckschrift "Anlage und Anleger", Heidelberger Nachrichten 4/36, Seiten
7 und 8, der Firma HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN AG, 6900 Heidelberg, beschrieben. Diese
Druckschrift zeigt Lockerungsbläser, die in einer horizontalen Reihe nebeneinander
in Höhe der oberen Bogen eines Bogenstapels gemeinsam höhenverstellbar angeordnet
und gemeinsam an die Standardluftversorgung des Saugkopfes angeschlossen sind. Es
wird dadurch eine Auflockerung der oberen 6 bis 10 Bogen des Bogenstapels erreicht.
Die bekannten Düsen sind nicht verstellbar und können nur komplett ausgetauscht werden.
Da das Standardluftsystem des Saugkopfes auf die optimale Funktion der Sauger und
der Tragluftdüsen ausgelegt ist, können zusätzliche Lockerungsbläser nicht vorgesehen
werden.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verbesserung der Auflockerung des Bogenstapels
und des Papierlaufes im Anleger, vor allem bei dünnerem Papier von der Palette, Folien
und dergleichen, durch unabhängig vom Luftversorgungssystem der Maschine individuell
regelbare und individuell auf den Bogenstapel richtbare Lockerungsbläser zu erreichen.
[0003] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch Ausbildungsmerkmale nach dem Patentanspruch
1.
[0004] Ventilatoren sind vom Standardluftsystem der Maschine unabhängig, weil jeder Ventilator
ein eigenes Schaufelrad mit eigenständigem Antrieb durch einen Elektromotor aufweist.
Ventilatoren können daher unabhängig voneinander in der Blasluft geregelt werden und
sind individuell mit ihrem Blasluftstrom in unterschiedlichen Winkellagen gegen die
Seitenflächen des Bogen stapels richtbar. Die Zahl der vorgesehenen Ventilatoren ist
von der Standardluftversorgung unabhängig und kann daher beliebig vermehrt werden.
[0005] Vorteilhaft ist die Anordnung der Ventilatoren nicht nur an der Hinterkante des Bogenstapels
im Bogenanleger, sondern auch an den beiden Seiten des Bogenstapels. Von den seitlich
neben dem Bogenstapel vorgesehenen Ventilatoren können die oberen etwa in Höhe der
Tragluftbläser an der Hinterkante des Bogenstapels justiert werden und von den Seiten
her zusätzlich Tragluft unter den oberen, vom Stapel abgehobenen Bogen bei seinem
Transport im Anleger blasen. Dies führt insbesondere bei dünnem Papier, Folien und
vergleichbaren Bedruckstoffen zu einer vermehrten Sicherheit im Papierlauf.
[0006] Die Zahl der an der Hinterkante und den beiden dazu rechtwinkligen Seiten des Bogenstapels
anzuordnenden Ventilatoren, ihre Blasrichtung und ihre Blasleistung werden dem jeweiligen
Bedruckstoff angepaßt. Dabei können die Ventilatoren nicht nur nebeneinander, sondern
auch in der Höhe übereinander angeordnet sein und Luft gegen den Bogenstapel blasen,
um dadurch die Vorlockerungswirkung, insbesondere bei Palettenstapeln, zu verbessern.
Durch die Vorlockerung des Stapels in tieferen Bereichen kann auch die Verarbeitung
statisch aufgeladener Papiere erleichtert werden.
[0007] Die Vorlockerung kann auch durch ein Ventil taktweise gesteuert werden. Eine Verschwenkung,
eventuell ebenfalls im Arbeitstakt der Maschine, kann motorisch, zum Beispiel mit
einem gesteuerten elektrischen oder pneumatischen Antrieb, vorgesehen sein.
[0008] Zum Zwecke der Regelung kann jeder Ventilator eine schlauchförmige Vorsatzdüse aus
einem elastischen Werkstoff aufweisen, deren eines Ende mit dem Ventilatorgehäuse
fest verbunden ist und deren anderes Ende einen Düsenquerschnitt bildet, der in der
Größe und in seiner Lage zur Ventilatorachse verstellbar ist. Diese Vorsatzdüse kann
aus einem elastisch verformbaren Schlauch gebildet sein und mit dem freien Ende in
eine Klemmvorrichtung hineinragen, die um die Ventilatorachse verdrehbar und zur Regulierung
des Düsenquerschnitts verstellbar ist. Dadurch wird eine Schlitzausbildung für den
Luftaustritt des Ventilators erreicht, wobei der Schlitz um die Blasrichtung verdrehbar
ist. Die Klemmvorrichtung ermöglicht eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Schlitzes
zur Regelung der austretenden Luftgeschwindigkeit in Ergänzung zu der Regelung durch
Änderung der Ventilatordrehzahl. Auf diese Weise kann der Luftstrom unter einem beliebigen
Winkel gegen die Seitenfläche des Bogenstapels gerichtet werden. In Verbindung mit
einer individuell einstellbaren Aufhängung des Ventilators kann der Luftstrom zum
Beispiel von unten schräg nach oben oder in Laufrichtung des Bogens von hinten nach
vorn gerichtet werden. Zur Erleichterung der Einstellung können mehrere Ventilatoren
auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sein, der an Führungen des Bogenanlegergestells
verstellbar befestigt ist.
[0009] Die Verstellung der Ventilatorleistungen kann in Anpassung an Bedürfnisse bestimmter
Verwendergruppen, zum Beispiel Etikettendruckereien, Kunststoffdruckereien usw., programmiert
und durch ein gemeinsames Verstellorgan vorgenommen werden, wobei Kombinationen solcher
Programme mit Programmverstellungen der gesamten Druckmaschine möglich sind.
[0010] An sich ist die Anwendung von Ventilatoren bei Bogenrotationsdruckmaschinen bekannt,
jedoch wurden Ventilatoren bisher nur benutzt, um den bedruckten Bogen in der Auslage
auf den Stapel herunterzudrücken.
[0011] Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindungsmerkmale. Es
zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Bogenstapels in einem aus Gründen der besseren Übersicht
nur teilweise dargestellten Gestell eines Bogenanlegers,
Figur 2 eine Draufsicht der Darstellung entsprechend Figur 1,
Figur 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch einen Ventilator mit regelbarer Vorsatzdüse,
Figur 4 eine Draufsicht auf die Vorsatzdüse mit Klemmvorrichtung im offenen Zustand
und
Figur 5 eine Draufsicht entsprechend Figur 4 im teilweise geschlossenen Zustand.
[0012] Die Zeichnung zeigt in den Figuren 1 und 2 die Anordnung mehrerer Ventilatoren 1
als Lockerungsbläser an der Hinterkante eines Bogenstapels 2 und an den beiden dazu
senkrecht verlaufenden Seiten. Mehrere Ventilatoren 1 sind sowohl an der Hinterkante
des Bogenstapels 2 als auch an dessen Seiten nebeneinander und gegebenenfalls auch
übereinander angeordnet. Vor allem an der Hinterkante des Bogenstapels kann die Anordnung
mehrerer Ventilatoren übereinander zu einer erheblichen Verbesserung der Vorlockerung
des Bogenstapels 2 auf dem Stapeltisch des Anlegers führen. Zur Halterung der Ventilatoren
1 sind an dem Gestell 3 des Anlegers Führungen 4 vorgesehen, an denen die Ventilatoren
1 mit Trägern 5 individuell einstellbar befestigt sind. Die in den Figuren 1 und 2
dargestellten Pfeile verdeutlichen die individuelle Einstellbarkeit der Ventilatoren
1 in der Höhe, in der Breite und um die horizontale Achse der Ventilatoren 1. Die
seitlich neben dem Bogenstapel 2 angeordneten Ventilatoren sind außerdem um eine vertikale
und um eine horizontale Achse einstellbar, um den Luftstrom der Ventilatoren zur Unterstützung
der Tragluft in Richtung des Bogentransports des oberen Bogens zu lenken. Schematisch
ist in den Figuren 1 und 2 der Saugkopf 6 mit den Schleppsaugern 7 und den Hubsaugern
8 dargestellt.
[0013] Jeder Ventilator besteht aus einem Schaufelrad 9 mit einem eigenständigen elektromotorischen
Antrieb 10 in einem Gehäuse 11, welches auf der Ansaugseite vorteilhaft durch ein
Staubfilter 12 verschlossen ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist mit dem Gehäuse
11 eine schlauchförmige Vorsatzdüse 13 um die Ventilatorachse 14 dicht, jedoch drehbar,
verbunden. Die Vorsatzdüse 13 besteht aus einem Schlauch eines elastischen Werkstoffes,
dessen eines Ende unter Abdichtung mit dem Verbindungsteil 15 am Gehäuse 11 verbunden
ist und deren anderes Ende in eine Klemmvorrichtung 16 aus zwei Klemmleisten 17 und
18 eingreift, die durch eine Spannschraube 19 mit auf deren Gewinde verschraubbarer
Flügelmutter 20 eingreift. Durch diese Klemmvorrichtung 16 kann der im offenen Zustand
runde Querschnitt des Schlauches der Vorsatzdüse 13 auf einen flach zusammengequetschten
Öffnungsquerschnitt entsprechend Figur 5 verringert und gegebenenfalls geschlossen
werden. Die drehbare Halterung des Verbindungsteiles 15 mit der Vorsatzdüse 13 ermöglicht
die Einstellung eines flachen Luftstroms in einem bestimmten Drehwinkel zur Achse
14 des Ventilators gegen den Bogenstapel.
[0014] Die Figuren 3 bis 5 zeigen lediglich schematisch ein Ausführungsbeispiel für die
Regelung des Luftstromes aus dem Ventilator. Andere Regelglieder für den Luftstrom
aus einem Ventilator sind bekannt und können ebenfalls zur Anwendung kommen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0015]
1 Ventilator
2 Bogenstapel
3 Anlegergestell
4 Führung
5 Träger
6 Saugkopf
7 Schleppsauger
8 Hubsauger
9 Schaufelrad
10 Antrieb
11 Gehäuse
12 Filter
13 Vorsatzdüse
14 Ventilatorachse
15 Verbindungsteil
16 Klemmvorrichtung
17 Klemmleiste
18 Klemmleiste
19 Schraube 10
20 Flügelmutter
1. Lockerungsbläser für Bogenanleger von Bogenrotationsdruckmaschinen, die am Gestell
des Bogenanlegers hinter und seitlich neben dem Bogenstapel in der Höhe verstellbar
und in der Blasleistung regulierbar angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus Ventilatoren (1) bestehen, deren gegen eine Seitenfläche des Bogenstapels
(2) gerichteter Luftstrom winklig zu dieser Seitenfläche einstellbar ist.
2. Lockerungsbläser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Ventilatoren (1) in der Höhe und Breite verstellbar an der Hinterkante des Bogenstapels
(2) im Bogenanleger und an den senkrecht dazu verlaufenden Seiten des Bogenstapels
(2) vorgesehen sind.
3. Lockerungsbläser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den senkrecht zur Hinterkante des Bogenstapels (2) verlaufenden Seiten des
Bogenstapels (2) angeordnete Ventilatoren (1) als Tragluftbläser vorgesehen sind,
die zusätzlich zu der Tragluft aus den Tragluftbläsern an der Hinterkante des Bogenstapels
(2) Tragluft unter die oberen Bogen bei deren Transport in den Anleger blasen.
4. Lockerungsbläser nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilatoren (1) eine Vorsatzdüse (13) aus einem elastischen Werkstoff aufweisen,
deren Düsenquerschnitt in der Größe und in der Lage zur Ventilatorachse (14) verstellbar
ist.
5. Lockerungsbläser nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzdüse (13) aus einem Schlauch gebildet und mit dem freien Ende in einer
Klemmvorrichtung (16) angeordnet ist, die mit dem Schlauch um die Ventilatorachse
(14) verdrehbar und zur Regulierung des Düsenquerschnitts verstellbar ist.
6. Lockerungsbläser nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Ventilatoren (1) auf einem gemeinsamen Träger (5) angeordnet sind, der
an Führungen (4) des Bogenanlegergestells (3) verstellbar ist.
7. Lockerungsbläser nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilatoren (1) mit ihrer Ventilatorachse (14) einzeln gegen die Anströmfläche
des Bogenstapels vertikal und horizontal einstellbar sind.
8. Lockerungsbläser nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Ventilatoren (1) in der Höhe übereinander angeordnet sind.