[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehteller gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes von
Patentanspruch 1.
[0002] Ein solcher Drehteller ist als Stehfläche für Behinderte aus der US.2 757 388 bekannt.
Zur leichten Drehbarkeit ist ein Kugelkranz vorgesehen. Behinderte müssen in sitzender
Stellung im Bett, auf einem Stuhl und häufig auf einem, in einer Badewanne angeordneten
Liftgerät um 90° gedreht werden, um die Beine in eine neue Position zu bringen. Für
diesen Zweck ist der bekannte Drehteller nicht geeignet, da eine Polsterauflage fehlt,
die auch leicht zu reinigen und auszutauschen sein muß und gleichwohl verschiebesicher
befestigt sein muß. Der Drehteller muß eine möglichst geringe Bauhöhe haben und die
Polsterung muß weich genug sein, um die Bildung von Druckstellen beim Sitzen oder
Liegen zu verhindern. Andererseits muß er biegesteif genug und auch noch dann drehbar
sein,wenn er in eine weiche Bettmatratze eingedrückt ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehteller zu schaffen, der den vorgenannten
Erfordernissen Rechnung trägt, und der insbesondere eine verschiebesichere Polsterauflage
umfaßt, die leicht abnehmbar und austauschbar ist und der ohne Montagewerkzeuge leicht
vollständig demontierbar ist, um die Einzelteile reinigen zu können.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Kennzeichnungsmerkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
[0005] Außer der kraftschlüssigen Einklemmung des Randes der Auflagematte ist gemäß Ausgestaltungen
der Erfindung vorgesehen, daß durch scharfkantige Abbiegungen des eingeklemmten Randes
und/ oder durch Einsteckdorne ein Formschluß der Auflagematte erzielt wird.
[0006] Die Weglassung eines Kugellagers ermöglicht erst die unkomplizierte Demontage des
Drehtellers und vermittelt einen ausreichenden Reibungswiderstand, um unerwünschte
Drehbewegungen als Reaktion auf Körperbewegungen des Behinderten zu vermeiden.
[0007] Anhand eines Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher beschrieben.
[0008] Es zeigt
FIG. 1 eine Draufsicht auf den neuen Drehteller, bei dem ein Ringsegment entfernt
ist,
FIG. 2 eine Seitenansicht des Drehtellers nach FIG. 1,
FIG. 3 eine vergrößterte Schnittansicht des Drehtellers,
FIG. 4 eine Draufsicht auf das in FIG. 1 fehlende Ringsegment in größerem Maßstab
und
FIG. 5 eine Seitenansicht des Ringsegementes gemäß FIG. 4.
[0009] Ein Drehteller 10 besteht aus einer Bodenplatte 12, einer Deckplatte 14, einer auf
dieser aufliegenden flexiblen Auflagematte 16 und einem Haltering 18, der die Auflagematte
16 übergreift und an der Deckplatte 14 festklemmt. Alle vier Teile bestehen aus Kunststoff
und sind achssymmetrisch zur zentralen Achse 20 angeordnet.
[0010] Die Bodenplatte 12 hat einen plattenförmigen Außenrand 22 mit erhöhtem Randwulst
24 und ein dickwandiges zentrales Mittelteil 26 mit ebener Deckfläche. Im Mittelteil
befindet sich eine koaxiale, kreisförmige Vertiefung 28, die sich zu ihrer oberen
Öffnung hin querschnittsmäßig verjüngt. In Löcher der Bodenplatte sind geringfügig
vorstehende Saugnäpfe eingedrückt. Die Deckplatte 14 hat ein plattenförmiges Mittelteil
30, das auf dem Mittelteil 26 der Bodenplatte 12 unmittelbar aufliegt, einen tiefer
liegenden, plattenförmigen ebenen Außenrand 32 der mit dem Außenrand 22 der Bodenplatte
12 einen ebenen Laufspalt bildet, und eine konische Verbindungswand 34. Vom Mittelteil
30 ragen vier angeformte kreisbogenförmige und umfangsmäßig distanzierte Rastlappen
36 nach unten, die bodenseitig je einen äußeren Randwulst 38 aufweisen. Die Randwülste
38 haben einen Außen durchmesser der etwas größer als der Durchmesser der Öffnung
der Vertiefung 28 ist, sodaß sich die Rastlappen 36 elastisch nach innen biegen, wenn
die Deckplatte 14 axial gegen die Bodenplatte 12 gedrückt wird und nach Passieren
der Öffnung wieder nach außen schnappen und damit die Deckplatte 14 an der Bodenplatte
12 in axialer Richtung verrasten. Die Rastlappen 36 zentrieren die Deckplatte 14.
[0011] Der Haltering 18 setzt sich aus acht identischen Ringsegmenten 19 zusammen, die
stirnseitig in Axialebenen aneinanderstoßen. Die Deckfläche des Halteringes 18 ist
konvex gewölbt und schließt absatzfrei an diejenige des Randwulstes 24 an. Der Haltering
18 hat einen Außenrand 40, der vom Randwulst 24 der Bodenplatte 12 mit Spiel rahmenartig
umfaßt ist und der den Außenrand 32 der Deckplatte umgreift und bodenseitig bündig
damit liegt. An den Außenrand 40 schließt sich eine abgesetzte ebene Stützfläche
42 an, die auf dem Außenrand 32 aufliegt. Von der Stützfläche 42 jedes Ringsegmentes
19 ragen vier Rastzapfen 44 nach unten, die in Löchern 46 des Außenrandes 32 der Deckplatte
14 lösbar verrastet sind. Mit einer Stufe schließen sich radial einwärts an die Stützfläche
42 eine erste ebene Klemmfläche 48, eine konische Klemmfläche 50 und eine zweite
ebene Klemmfläche 52 an. Diese drei Klemmflächen 48, 50,52 bilden mit der benachbarten
Deckfläche der Deckplatte 14 einen im Querschnitt doppelt abgewinkelten Ringspalt
54, dessen konstante Spaltbreite etwas geringer als die Dicke der Auflagematte 16
ist, deren zusammengedrückter Rand in den Ringspalt 54 formschlüssig eingeklemmt ist.
Von der konischen Klemmfläche 50 ragen zwei Reihen angeformter Dorne 56 etwa parallel
zur Drehachse 20 des Drehtellers 10 nach unten bis nahe an die konische Verbindungswand
34 heran und graben sich beim Aufsetzen des Ringsegmentes 19 in die Auflagematte
16 ein, die gleichzeitig radial nach außen gespannt wird.
1. Drehteller als Sitzfläche für Behinderte, bestehend aus einer Bodenplatte (12)
und einer Deckplatte (14) mit kreisförmigem Umfangsrand,die parallel zur Bodenplatte
(12) auf dieser drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Deckplatte
(14) eine weiche biegsame Auflagematte (16) zentrisch angeordnet ist und daß auf dem
Außenrand (32) der Deckplatte (14) ein kreisförmiger Haltering (18) lösbar befestigt
ist, der den Umfangsrand der Auflagematte (16) übergreift und diese an der Deckplatte
(14) festklemmt.
2. Drehteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang der Auflagematte
(16) kleiner als derjenige der Deckplatte (14) ist, daß der Haltering (18) im radial
außenliegenden Bereich unmittelbar auf der Deckplatte (14) aufliegt und im innenliegenden
Bereich mit der Deckplatte (14) einen Ringspalt (54) bildet, in den der Außenrand
der Auflagematte (16) eingreift.
3. Drehteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
(12) ein erhöhtes Mittelteil (26) aufweist auf dem die Deckplatte (14) unmittelbar
abgestützt ist.
4. Drehteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mittelteil (13)
eine zentrale kreisförmige,hinterschnittene Vertiefung (28) vorgesehen ist, in die
kreisbogenförmige Rastlappen 36 der Deckplatte (14)eingreifen und diese an der Bodenplatte
(12) radial zentrieren und axial lösbar halten.
5. Drehteller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge- . kennzeichnet, daß der
Haltering (18) die Deckplatte (14) außen übergreift und daß die Bodenplatte (12) ebenfalls
kreisförmig konturiert ist und einen Außendurchmesser aufweist, der mindestens gleich
dem des Halteringes (18) ist.
6. Drehteller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering
(18) aus einer Anzahl identischer Ringsegmente (19) besteht, deren in Axialebenen
liegende Stirnflächen einander berühren und die einzeln an der Deckplatte (14) verrastet
sind.
7. Drehteller nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatte
(14) ein ebenes plattförmiges Mittelteil (30), einen tiefer liegenden, ebenen Außenrand
(32) und eine konische Verbindungswand (34) aufweist, an deren Enden ausgeprägte
Kanten gebildet sind, denen komplementäre Kanten des Halteringes (18) zugeordnet sind,
daß der Ringspalt (54) eine etwa konstante Spaltbreite hat und an beiden Kantenbereichen
abgewinkelt ist.
8. Drehteller nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
den Ringspalt (54) begrenzenden Fläche (48, 50, 52) des Halteringes (18) Dorne (56)
angeformt sind, die in die Auflagematte (16) einstechen.
9. Drehteller nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dorne (56)
an einer, der konischen Verbindungswand (34) benachbarten konischen Klemmfläche (50)
des Halteringes (18) angeordnet und im wesentlichen in Richtung der Drehachse (20)
ausgerichtet sind.
10. Drehteller nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, daß die
Bodenplatte (12) einen erhöhten Randwulst (24) aufweist, der den Außenrand (40) des
Halteringes (18) mit Laufspiel rahmenartig einfaßt.