[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zeicheneinrichtung mit einer plattenförmigen
Zeichenunterlage und einem Linealelement, das geführt über die Zeichenunterlage bewegbar
ist, sowie mit einer Längenmeßeinrichtung, die eine am Linealelement gehalterte Abtasteinrichtung
mit mindestens einem Sensor zur Abtastung einer in oder an der plattenförmigen Zeichenunterlage
vorgesehenen Längenteilung aufweist.
[0002] Eine bekannte Zeicheneinrichtung dieser Art (DE-OS 29 15 422) in Form einer Laufwagen-Zeichenmaschine
weist an jedem Laufwagen einen elektrooptischen Sensor auf, mit dessen Hilfe eine
gitterförmige Längenteilung abgetastet wird, die an der zugehörigen Laufschiene vorgesehen
ist. Diese Längenmeßeinrichtung ist zwar verhältnismäßig aufwendig in der Herstellung,
doch läßt sich mit ihr eine exakte Längenmessung durchführen, insbesondere da der
Laufwagen und die zugehörige Laufschiene mit engen Toleranzen in fester Lagezuordnung
relativ zueinander bewegt werden, wobei sich der Abstand von elektrooptischem Sensor
und gitterförmiger Längenteilung im Betrieb nicht ändert.
[0003] Es ist auch bereits bekannt (DE-OS 30 27 931), die Messung der Verlagerungsbewegung
des Linealelementes einer Zeichenmaschine dadurch zu ermitteln, daß mit dem Linealelement
ein Signalgeberrad verbunden ist, das bei Bewegung des Linealelementes über die Zeichenunterlage
bewegt wird und das infolge seiner Drehung entsprechende, die Länge der Verlagerungsbewegung
bezeichnende Signale erzeugt. Dieser Aufbau ist jedoch verhältnismäßig ungenau, weil
einerseits durch die unvermeidbaren Toleranzen im mechanischen Teil geringfügige
Verlagerungsbewegungen auftreten und da andererseits nicht immer sichergestellt werden
kann, daß zwischen dem Signalgeberrad und der Zeichenunterlage keinerlei Schlupf eintritt.
[0004] Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Zeicheneinrichtung der eingangs erwähnten
Art, die sich dadurch auszeichnet, daß die Zeichenunterlage eine Zeichenplatte und
das Linealelement eine einseitig geführte Zeichenschiene ist, daß die Längenteilung
aus einem Streifen aus in Richtung der Längserstreckung des Streifens abwechselnd
positiv und negativ magnetisiertem Material besteht und daß zumindest zwei Magnetfeldsensoren
vorgesehen sind, die in Richtung der Längserstreckung des Streifens nebeneinander
und in gleichem Abstand von der Auflageebene der Zeichenschiene befestigt und jeweils
in einem Zweig einer Wheatstone-Brückenschaltung angeordnet sind.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Zeicheneinrichtung besteht somit die Zeichenunterlage aus
einer Zeichenplatte und das Linealelement aus einer Zeichenschiene, die einseitig
an der Zeichenplatte geführt ist. Bei diesem Aufbau besteht infolge der Art der Führung
der Zeichenschine die Gefahr, daß sich der Abstand der Zeichenschiene von der Zeichenunterlage
und damit des Sensors von der Längenteilung ändert, was beispielsweise bei einer
optischen Abtastung der vorstehend erwähnten Art von der Längenmeßeinrichtung als
eine Bewegung in Richtung der Längenteilung interpretiert werden würde.
[0006] Demgegenüber wird bei der erfindungsgemäßen Zeicheneinrichtung eine speziell ausgebildete
Abtasteinrichtung in Form von zwei Magnetfeldsensoren verwendet, die in Richtung der
Längserstreckung des die Längenteilung bildenden Streifens aus magnetisiertem Material
nebeneinander und in gleicher Höhe von der Auflageebene der Zeichenschiene befestigt
sind, so daß diese beiden Magnetfeldsensoren bei Änderung des Abstandes der Zeichenschiene
von der Zeichenplatte eine Intensitätsänderung des Magnetfeldes feststellen, die für
beide Magnetfeldsensoren gleich ist. Da die beiden Magnetfeldsensoren in unterschiedlichen
Zweigen einer Wheatstone-Brückenschaltung angeordnet sind, führt diese Intensitätsänderung
zu gleich großen Signaländerungen in den beiden Zweigen der Brückenschaltung, d.h.
die Differenz der Signale in den Zweigen der Brückenschaltung bleibt gleich, und aus
diesem Grund wird die Signaländerung nicht als Verlagerungsbewegung entlang der Längenteilung
interpretiert.
[0007] Als Magnetfeldsensoren eignen sich besonders solche, die in Form eines Bausteins
(z.B. KMZ 10A der Valvo GmbH) erhältlich sind, in dem vier gleichartige Magnetfeldsensoren
vereinigt und zu einer Wheatstone-Brückenschaltung zusammengeschaltet sind und der
so an der Zeichenschiene angebracht werden kann, daß die Magnetfeldsensoren in einer
Ebene im wesentlichen senkrecht zur Auflageebene der Zeichenschiene liegen und die
beiden der Auflägeebene näheren Magnetfeldsensoren so ausgerichtet sind, daß sie
in Richtung der Längserstreckung des Streifens aus magnetisiertem Material nebeneinander
liegen.
[0008] Der Streifen aus magnetisiertem Material kann in die Zeichenplatte eingelagert sein
und so mit seiner oberen Fläche mit der Oberfläche der Zeichenplatte abschließen.
[0009] Um die Abstandsänderungen zwischen Magnetfeldsensoren und Streifen aus magnetisiertem
Material im Betrieb möglichst gering zu halten, kann der Streifen benachbart zur Führung
der Zeichenschiene angeordnet sein.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematisch und vereinfacht ein Ausführungsbeispiel
zeigenden Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Zeichenplatte mit einer Zeichenschiene.
Figur 2 zeigt in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung einen Streifen aus
abwechselnd positiv und negativ magnetisiertem Material.
Figur 3 zeigt einen Teilschnitt entlang der Linie III-III aus Figur 1.
Figur 4 zeigt einen Baustein mit zwei Magnetfeldsensoren, wie er in die Zeichenschiene
gemäß Figuren 1 und 3 eingesetzt ist sowie die Brückenschaltung der Magnetfeldsensoren
des Bausteins.
Figur 5 zeigt in einem Diagramm den Verlauf der mittels der beiden Magnetfeldsensoren
gewonnenen Signalspannungen bei Bewegung entlang dem Streifen aus magnetisiertem
Material.
Figur 6 zeigt in Diagrammen die Spannungsverläufe aus Figur 5 und die daraus gewonnenen
Signalverläufe zur Ermittlung der Bewegungsrichtung der Zeichenschiene.
[0011] Die dargestellte Zeichenplatte 1 ist im wesentlichen von üblicher Bauart und weist
an ihren vier Seiten Führrippen 3, 4, 5, 6 zur Führung einer Zeichenschiene 10 auf.
Parallel zur Führrippe 3 erstreckt sich eine übliche Klemmschiene 2 zur Befestigung
des Zeichenmaterials. Zwischen dieser Klemmschiene 2 und der Führrippe 3 ist in die
Zeichenplatte ein Streifen 7 aus abwechselnd positiv und negativ magnetisiertem Material
eingelagert, dessen Funktion später beschrieben werden wird.
[0012] Die Zeichenschiene 10 hat an ihrem einen Ende Führrippen 15 und 16, mit deren Hilfe
die Zeichenschiene 10 entlang der jeweiligen Führrippe, etwa der Führrippe 3 der Zeichenplatte
1 verschiebbar ist. An dem die Führrippen 15 und 16 aufweisenden Ende der Zeichenschiene
10 ist an deren Oberseite ein Gehäuse 11 befestigt, das eine nicht dargestellte Klemmeinrichtung
aufnehmen kann, wie dies bei derartigen Zeichenschienen üblich ist. Darüber hinaus
enthält das Gehäuse 11 eine Anzeige 12, etwa eine LCD-Anzeige sowie Bedienungsknöpfe
13 und 14, mit deren Hilfe u.a. eine Nullstellung der Anzeige bewirkt werden kann,
ohne daß die hierfür erforderlichen Schaltungseinzelheiten dargestellt wären.
[0013] Im Bereich des Gehäuses 11 ist in der Zeichenschiene eine Abtasteinrichtung in Form
eines Bausteins oder Chips 20 vorgesehen, dessen bzw. deren Unterseite freiliegt und
sich, wie Figur 3 zeigt, unmittelbar oberhalb des Streifens 7 befindet, wenn die Zeichenschiene
10 in Eingriff mit der Führrippe 3 der Zeichenplatte 1 steht.
[0014] Der die Abtasteinrichtung bildende Chip 20 ist beispielsweise ein Chip mit der Typenbezeichnung
KMZ 10A der Valvo GmbH und enthält vier Magnetfeldsensoren 21, 22, 23, 24 (Figur 4),
die alle in einer Ebene angeordnet sowie zu einer Wheatstone-Brücke geschaltet sind.
Die beiden Magnetfeldsensoren 21 und 22 liegen dabei jeweils in einem Zweig der Brücke,
also der Magnetfeldsensor 21 im Zweig mit dem Mangetfeldsensor 23 und der Magnetfeldsensor
22 in einem Zweig mit dem Magnetfeldsensor 24. Die Magnetfeldsensoren 21 und 22 befinden
sich in einer Lage unmittelbar nebeneinander und in gleichem Abstand von der Unterkante
(Figur 4) des Bausteins oder Chips 20. Dieser Baustein oder Chip 20 ist derart in
die Zeichenschiene 10 eingesetzt, daß seine Unterkante (Figur 4) an der Unterseite
der Zeichenschiene 10 liegt und daß die beiden Magnetfeldsensoren 21 und 22 in Richtung
der Längserstreckung des Streifens 7 nebeneinander liegen, also bei einer Verschiebung
der Zeichenschiene 10 entlang der Führrippe 3 der Zeichenplatte 1 nacheinander einen
bestimmten magnetischen Nordpol und dann den benachbarten magnetischen Südpol des
Streifens 7 überlaufen.
[0015] Geht man davon aus, daß bei einem Streifen 7 gemäß Figur 2 der Abstand zwischen einem
magnetischen Nordpol und dem benachbarten magnetischen Südpol 2,5 mm beträgt, und
verfährt man die den Chip oder Baustein 20 enthaltende Zeichenschiene 10 entlang
der Führrippe 3 der Zeichenplatte 1, so erhält man an den Ausgängen der Brückenschaltung
(Figur 4) Ausgangsspannungsverläufe entsprechend Figur 5, wobei der Versatz der beiden
Kurven U₁ und U₂ aus Figur 5 durch den räumlichen Abstand der Magnetfeldsensoren 21
und 22 im Baustein oder Chip 20 gegeben ist. Die Perioden der Kurven betragen 2,5
mm, und die Kurven weisen praktisch geradlinige Abschnitte auf, die in Figur 5 durch
größere Linienbreite angedeutet sind. Dabei ist zu erkennen, daß in jeder Stellung
der Magnetfeldsensoren 21 und 22 bezüglich dem in die Zeichenplatte 1 eingelagerten
Streifen 7 mindestens ein geradliniger Bereich einer der beiden Kurven vorhanden ist.
Wenn man daher diese geradlinigen Bereiche in Richtung der Amplitude V in gleich große
Schritte unterteilt, so läßt sich aus den geradlinigen Abschnitten innerhalb eines
Bereiches von 2,5 mm sehr genau die jeweilige Lage des Bausteins oder Chips 20 und
damit der Zeichenschiene 11 innerhalb des jeweiligen Bereiches von 2,5 mm ermitteln.
Nimmt man beispielsweise an, daß sich die auswertbaren geradlinigen Abschnitte der
Kurven über einen Amplitudenbereich von 2 V erstrecken und unterteilt man diesen Amplitudenbereich
in 80 Schritte, so stehen bei einem überdeckten Bereich von 2,5 mm mehr als 5 Schritte
pro 10tel Millimeter zur Verfügung, wodurch sich eine hohe Genauigkeit in der Bestimmung
der Position der Zeichenschiene 10 innerhalb eines Bereiches von 2,5 mm des Streifens
7 erreichen läßt.
[0016] Wenn also die Zeichenschiene 10 entlang der Führrippe 3 der Zeichenplatte 1 bewegt
wird, so erfolgt mittels der Magnetfeldsensoren 21 und 22 einerseits ein Abzählen
der Nulldurchgänge der Kurven gemäß Figur 5 und damit ein Abzählen der überlaufenen
2,5 mm-Bereiche zwischen benachbarten magnetischen Nord- und Südpolen und andererseits
durch die vorstehend erwähnte Unterteilung in Richtung der Amplitude eine genaue Ermittlung
der Lage innerhalb von nicht vollständig überlaufenen 2,5 mm-Bereichen, d.h. auf
diese Weise läßt sich die von der Zeichenschiene 10 bei Bewegung von einer Lage in
eine andere zurückgelegte Strecke genau ermitteln.
[0017] Wenn bei dieser Verlagerungsbewegung der Zeichenschiene 10 eine Änderung des Abstandes
zwischen Magnetfeldsensoren 21 und 22 und Streifen 7 eintritt, so wird die von den
Magnetfeldsensoren ermittelte Feldstärke geringer, d.h. die Amplituden der Kurven
gemäß Figur 5 werden etwas kleiner, ohne daß sich die Lage und der Verlauf dieser
Kurven sonst ändert. Eine derartige Amplitudenänderung wird daher als Abstandsänderung
erkannt und nicht als Bewegung der Zeichenschiene 10 entlang der Führrippe 3 interpretiert.
[0018] Im Gebrauch der Zeichenschiene muß auch festgestellt werden, in welcher Richtung
eine Verlagerung entlang der Führrippe 3 der Zeichenplatte 1 stattgefunden hat. Zu
diesem Zweck werden, wie Figur 6 zeigt, aus den Kurven U₁ und U₂ gemäß Figur 5 zusätzliche
Rechteck-Kurvenverläufe ermittelt, von denen derjenige im oberen Diagramm gemäß Figur
6 durch seine Flanken anzeigt, wenn die Amplitude der Kurve U₁ größer bzw. kleiner
als die Amplitude der Kurve U₂ wird, während der andere Rechteck-Kurvenverlauf, der
im unteren Diagramm dargestellt ist, mit seinen Flankenverläufen anzeigt, wenn an
einer Stelle innerhalb eines 2,5 mm-Bereiches das arrithmetische Mittel der Amplituden
der beiden Kurven U₁ und U₂ kleiner oder größer als die halbe maximale Amplitude einer
der Kurven wird.
[0019] Mit Hilfe dieser Rechteck-Kurvenverläufe ist es möglich zu bestimmen, in welcher
Richtung die Zeichenschiene 10 entlang der Führrippe 3 bewegt wird, also in Figur
1 nach oben oder nach unten. Hierzu wird beim Durchlaufen der einzelnen 2,5 mm-Bereiche
ermittelt, ob zunächst eine Flanke der oberen Rechteck-Kurve in Figur 6 überlaufen
wird, die anzeigt, daß die Amplitude der Kureve U₁ größer geworden ist als die Amplitude
der Kurve U₂, oder ob zunächst eine Flanke der Rechteck-Kurve im unteren Diagramm
aus Figur 6 überlaufen wird, die anzeigt, daß das arrithmetische Mittel der Amplituden
der beiden Kurven U₁ und U₂ kleiner geworden ist als die halbe maximale Amplitude.
Wird die erstgenannte Flanke zuerst überlaufen, so bedeutet dies, daß eine Bewegung
von links nach rechts in den Diagrammen der Figuren 5 und 6 stattfindet, während anderenfalls
die Bewegung in entgegen gesetzter Richtung erfolgt.
[0020] Es sei erwähnt, daß zur Ermittlung des Richtungsverlaufes selbstverständlich auch
die weiteren in den Diagrammen gemäß Figur 6 dargestellten Flanken der Rechteck-Kurven
herangezogen werden können.
1. Zeicheneinrichtung mit einer plattenförmigen Zeichenunterlage (1) und einem Linealelement
(10), das geführt über die Zeichenunterlage (1) bewegbar ist, sowie mit einer Längenmeßeinrichtung,
die eine am Linealelement (10) gehalterte Abtasteinrichtung (20) mit mindestens einem
Sensor (21, 22) zur Abtastung einer in oder an der plattenförmigen Zeichenunterlage
(1) vorgesehenen Längenteilung (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeichenunterlage eine Zeichenplatte (1) und das Linealelement eine einseitig
geführte Zeichenschiene (10) ist, daß die Längenteilung aus einem Streifen (7) aus
in Richtung der Längserstreckung des Streifens (7) abwechselnd positiv und negativ
magnetisiertem Material besteht und daß mindestens zwei Magnetfeldsensoren (21, 22)
vorgesehen sind, die in Richtung der Längserstreckung des Streifens (7) nebeneinander
und in gleichem Abstand von der Auflageebene der Zeichenschiene (10) befestigt und
jeweils in einem Zweig einer Wheatstone-Brückenschaltung angeordnet sind.
2. Zeicheneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Magnetfeldsensoren (21, 22) Teil eines Bausteins (20) mit vier in
einer Ebene liegenden, als Wheatstone-Brücke geschalteten Magnetfeldsensoren (21,
22, 23, 24) sind.
3. Zeicheneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (7) in die Zeichenplatte (1) eingelagert ist.
4. Zeicheneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (7) benachbart zu einer an der Zeichenplatte (1) ausgebildeten Führung
(3) für die Zeichenschiene (10) angeordnet ist.