[0001] Die Erfindung betrifft eine Sportmatte, insbesondere eine Judomatte aus einem elastischen
schaumstoffartigen Material und ggf. einer elastischen Hülle.
[0002] Derartige Sportmatten sind in vielfacher Größe und Stärke bekannt und werden bei
vielen Sportarten eingesetzt, um Verletzungen vorzubeugen. Der Kern derartiger Matten
besteht aus einer zellartigen Struktur. Die Oberflächen weisen eine geschlossene Struktur
auf, wobei die geschlossene Struktur durch eine separate elastische Hülle erzielt
werden kann. Entsprechend der Struktur und dem gewählten Material können Matten von
weicher bis harter Charakteristik hergestellt werden. Die Oberfläche der Hülle bzw.
des elastischen schaumstoffartigen Materials kann zur Verhinderung eines Rutschens
sowohl auf dem Boden als auch für einen oder die Benutzer strukturiert, z.B. mittels
Noppen sein. Durch diese Matten wird ein Stoß, ein Fall, ein Aufsprung usw. eines
oder mehrerer Sportler bei verschiedenen Sportarten wie z.B. Judo, AIKIDO, gedämpft.
[0003] Bei vielen Sportarten kommt es jedoch darauf an, wie z.B. bei Judo, Gewichtsverlagerungen,
z.B. von beiden Beinen auf ein Standbein, erkennen zu können, um wirksame Angriffe
bzw. Abwehren vorsehen zu können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sportmatte, insbesondere eine bewegliche Judomatte
anzugeben, die dahingehend verbessert ist, daß sie es neben der Verhinderung von Verletzungen
ermöglicht, auch Gewichtsverlagerungen eines oder mehrerer Benutzer zu erkennen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Sportmatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel unter Bezug auf schematische
Zeichnungen unter Hinweis auf Varianten und unter Angabe von Vorteilen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine bewegliche Judomatte in Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Variante der Judomatte mit zentraler Belastung,
Fig. 4 die Matte gemäß Fig. 3 mit seitlicher Belastung.
[0007] Die bewegliche Judomatte gemäß Fig. 1 und 2 besteht aus einem zentralen, etwa kreisförmigen
Teil 1, der von einem Rand 2 umgeben ist, der im Ausführungsbeispiel einen quadratischen
Umriß aufweist, der jedoch auch kreisförmig, oval, rechteckig oder vieleckig, wie
fünf- oder sechseckig und auch aus Kombinationen von runden, geraden und eckigen Teilen
bestehen kann.
[0008] Der zentrale Teil 1 ist gemäß Fig. 2 sandwichartig aufgebaut und weist eine kreisförmige
Platte 3 auf, die aus einem relativ biegesteifen Material besteht, z.B. einer Holz-,
Kunststoff- oder Metallplatte ausreichender Steifigkeit, die ggf. ebenfalls sandwichartig
aus mehreren Schichten, u.a. auch aus nicht biegesteifen elastischen Schichten (nicht
dargestellt) bestehen kann.
[0009] Auf der kreisförmigen Platte 3 ist ein elastisches schaumstoffartiges Material 4
angeordnet, wie es bei den bekannten Sportmatten üblicherweise Verwendung findet.
Das elastische schaumstoffartige Material 4 kann auf der kreisförmigen Platte 3 dauerhaft
oder lösbar angeordnet sein. Eine lösbare Anordnung hat den Vorteil, daß unterschiedliche
Mattenstärken und/oder Härte- bzw. Weichheitscharakteristika vorgesehen werden können.
[0010] Im zentralen Punkt der kreisförmigen Platte 3, der auch der Schwerpunkt der Platte
3 sein soll, ist an ihrer unteren Seite ein Vorsprung 5 in Form einer Halbkugel angeordnet.
Der Vorsprung 5 kann auch kegelförmig mit vorzugsweise abgerundeter Spitze (nicht
dargestellt) gestaltet sein. Die kreisförmige Platte 3 mit ihrem Vorsprung 5 ist auf
der Unterseite auf einem gleitfähigen Schaumstoff 6 "schwimmend" gelagert. Unter gleitfähigem
Schaumstoff 6 wird ein Material verstanden, das unter einseitiger Belastung dem Druck
ausweichen, d.h. "wegfließen" kann und/oder komprimierbar bzw. dehnbar ist. Der gleitfähige
Schaumstoff 6 kann zusätzlich zur Erhöhung der Dämpfeigenschaften der Sportmatte auch
Fließ-, Komprimier- und Dehnbarkeitseigenschaften aufweisen. Als gleitfähiger Schaumstoff
6 kann auch ein übliches Sportmattenmaterial verwendet ,werden.
[0011] Im unbelasteten Zustand des zentralen Teils 1 ist auch der Vorsprung 5 von gleitfähigem
Schaumstoff 6 unterlagert (siehe Fig. 2). Der Vorsprung 5 kann aus einem harten, praktisch
unnachgiebigen Material wie Holz, Metall, Kunststoff bestehen, aber auch aus einem
gewisse elastische Eigenschaften aufweisenden Material wie z.B. Hartgummi oder entsprechende
Kunststoffe, was der Sportmatte bei der Benutzung zusätzliche dämpfende Eigenschaften
verleiht. Der gleitfähige Schaumstoff 6 kann in einer Hülle 7 angeordnet sein, die
vorzugsweise aus einem elastischen, jedoch praktisch nicht dehnbaren Material besteht,
so daß zwar eine Verlagerung des gleitfähigen Schaumstoffs 6 innerhalb der Hülle 7
möglich ist, jedoch praktisch keine Volumenveränderung. Es ist aber durchaus möglich,
zumindestens Teile der Hülle 7 auch aus einem elastischen dehnbaren Material herzustellen,
insbesondere wenn der gleitfähige Schaumstoff 6 eine Gerüststruktur aufweist, die
praktisch nur Auf- und Abbewegungen und keine oder nur geringe seitliche Bewegungen
zuläßt.
[0012] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 ist der Rand 2 entsprechend dem zentralen
Teil 1 aufgebaut. Er weist eine Versteifung 8 auf, die beispielsweise aus mehreren
konzentrischen Ringen oder Scheiben bestehen kann, die gar nicht, fest oder gelenkig
miteinander verbunden sein können (nicht dargestellt). Die Versteifung 8 kann jedoch
auch aus radial angeordneten Platten 9 oder Stäben (nicht dargestellt) bestehen, die
ebenfalls an einer oder mehreren Stellen gelenkig oder fest oder gar nicht miteinander
verbunden sein können. Auf der Versteifung 8 kann elastisches schaumstoffartiges Material
4 und unter der Versteifung 8 gleitfähiger Schaumstoff 6 angeordnet sein. Vorzugsweise
nimmt die Stärke des Randes 2 zu seiner Außenkante 10 ab. Der Rand 2 kann auch nur
aus elastisch schaumstoffartigem Material 4 bestehen, wobei er auch aus zwei oder
mehr Schichten unterschiedlicher Härte bzw. Weichheitscharakteristik aufgebaut sein
kann. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 besteht die Sportmatte aus einem separaten
Rand 2, in dem der zentrale Teil 1 eingepaßt anordenbar ist, wobei die Höhe des zentralen
Teils 1 im unbelasteten Zustand der Höhe der Innenkante des Randes 2 entspricht. Um
keine, wenn auch elastische Kanten zwischen dem zentralen Teil 1 und dem Rand 2 zu
erhalten, ist deren Verbindungslinie z.B. durch ein Abdeckband 11 überdeckt, das den
Rand 2 und den zentralen Teil 1 fest, z.B. durch eine Klebeverbindung oder lösbar,
z.B. durch ein Klettverschlußband miteinander verbindet, so daß ein glatter Übergang
zwischen zentralem Teil 1 und Rand 2 besteht.
[0013] Das in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel ist entsprechend dem in Fig.
1 und 2 beschriebenen aufgebaut, mit dem Unterschied, daß der zentrale Teil 1 mit
dem Rand 2 eine Einheit bildet, so daß der gleitförmige Schaumstoff 6 vom Rand 2 und
dem zentralen Teil 1 in einer gemeinsamen Hülle 7 angeordnet sind. Der Rand 2 ist
mit dem zentralen Teil 1 beispielsweise durch ein Abdeckmaterial verbunden.
[0014] Bei einer zentralen oder ausgeglichenen Belastung (siehe den Pfeil in Fig. 3) wird
die Sportmatte gleichmäßig zusammengepreßt, wobei sich die kreisförmige Platte 3 parallel
zur Bodenfläche 12 diesem nähert, wobei der Vorsprung 5 in Richtung der Bodenfläche
12 bewegt wird und sich bei extremer Belastung darauf abstützen kann. Erfolgt eine
außermittige Belastung (siehe den Pfeil in Fig. 4), erfolgt eine Materialbewegung
im Sinne einer Komprimierung auf der einen Seite und einer Dehnung/Entspannung auf
der anderen Seite, so daß die biegesteife Platte 3 eine Kippbewegung durchführt, wobei
der Vorsprung 5 als Drehpunkt dient. Durch die scharnierartige Verbindung des Randes
2 mit dem zentralen Teil 1 wird der Rand 2 im Bereich der Belastung abgeflacht und
im Bereich der Entlastung erhöht (siehe Fig. 4). Die geschilderte Bewegung mittels
des gleitfähigen Schaumstoffs 6 kann nicht nur in einer einseitigen Komprimierung
und einer ensprechenden Dehnung auf einer gegenüberliegenden Seite erfolgen, sondern
auch durch tatsächlichen Materialfluß des gleitfähigen Schaumstoffs 6, wobei dann
die Hülle 7 volumenkonstant oder mittels eines elastischen dehnbaren Materials auch
volumenveränderbar sein könnte.
[0015] Die erfindungsgemäße Sportmatte kann insbesondere als Judomatte nicht nur zum Erlernen
praktisch aller Judowürfe verwendet werden, sondern auch, um Aktions- und Reaktionsfolgen
mit den entsprechenden Bewegungsstereotypen zu entwickeln. Hierdurch kann der Lehrer
dem Schüler die Zug- und Druckverhältnisse bei verschiedenen Schwerpunkt- bzw. Lastverteilungsstellungen
begreiflich machen. Darüber hinaus leistet die Sportmatte gute Dienste bei der Perfektionierung
von Spezialtechniken und beim Ausweiten des Wurfrepertoires. Es wird dadurch das Lehren
der richtigen Folgen Aktion und Reaktion gefördert und die Entwicklung der ensprechenden
Reflexe in weitaus kürzerer Zeit möglich als bisher.
1. Sportmatte, insbesondere bewegliche Judomatte aus einem elastischen schaumstoffartigen
Material (4) und gegebenenfalls einer Hülle (7), dadurch gekennzeichnet, daß das elastische schaumstoffartige Material (4) auf einer annähernd kreisförmigen
biegesteifen Platte (3) angeordnet ist, daß die biegesteife Platte (3) auf der unteren
Seite einen zentralen Vorsprung (5) aufweist und auf einem gleitfähigen Schaumstoff
(6) "schwimmend" gelagert ist.
2. Sportmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (5) eine Halbkugel ist.
3. Sportmatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisförmige Platte (3) von einem mindestens teilweise aus einem elastischen
schaumstoffartigen Material (4) bestehenden Rand (2) umgeben ist.
4. Sportmatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (2) gelenkig mit dem zentralen Teil (1) verbunden ist.
5. Sportmatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (2) auf einem gleitfähigen Schaumstoff (6) "schwimmend" gelagert ist.
6. Sportmatte nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gleitfähige Schaumstoff (6) des Randes (2) und des zentralen Teils (1) eine
Einheit bildet.
7. Sportmatte nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (2) einen eckigen Außenumriß aufweist.
8. Sportmatte nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (2) eine zu seiner Außenkante (10) abnehmende Stärke aufweist.
9. Sportmatte nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem gleitfähigen Schaumstoff (6) und dem schaumstoffartigen elastischen
Material (4) des Randes (2) eine Versteifung (8) angeordnet ist.
10. Sportmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der gleitfähige Schaumstoff (6) in einer elastischen Hülle (7) angeordnet ist.
11. Sportmatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) mindestens teilweise nicht dehnbar ist.
12. Sportmatte nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der gleitfähige Schaumstoff (6) auswechselbar in der Hülle (7) angeordnet ist.