(19)
(11) EP 0 365 774 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1990  Patentblatt  1990/18

(21) Anmeldenummer: 89114868.6

(22) Anmeldetag:  11.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 13/16, E04D 1/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE

(30) Priorität: 22.10.1988 DE 8813328 U

(71) Anmelder: Fleck, Oskar
D-45711 Datteln (DE)

(72) Erfinder:
  • Fleck, Oskar
    D-45711 Datteln (DE)

(74) Vertreter: Hoffmeister, Helmut, Dr. Dipl.-Phys. 
Patentanwalt, Postbox 38 28
48021 Münster
48021 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abdichtungs- und Belüftungselement mit unterliegenden Dichtungsstreifen


    (57) Abdichtungs- und Belüftungselement zur Verwendung im Dachbereich, bestehend aus einer streifenförmigen Basis aus Kunststoff-Plattenmaterial, die mit wenigstens einem Teil ihrer Fläche gewölbte Dacheindeckungsplatten dich­tend, jedoch einen Luftaustausch zulassend über- oder untergreift und an ihrer den Dacheindeckungsplatten zu­gewandten Seite wenigstens einen, sich der Wölbung der Dacheindeckungssplatten anschmiegenden Dichtungsstreifen trägt. Der Dichtungsstreifen (14; 14′) besteht aus einem flauschigen, dehn- und zusammendrückbaren, luftdurchläs­sigen Faser-Vlies, insbesondere aus Polyester-Fasern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Abdichtungs- und Belüftungs­element zur Verwendung im Dachbereich, bestehend aus einer streifenförmigen Basis aus Kunststoff-Plattenmate­rial, die mit wenigstens einem Teil ihrer Fläche gewölb­te Dacheindeckungsplatten dichtend, jedoch einen Luftaus­tausch zulassend über- oder untergreift und an ihrer den Dacheindeckungsplatten zugewandten Seite wenigstens einen, sich der Wölbung der Dacheindeckungsplatten an­schmiegenden Dichtungsstreifen trägt.

    [0002] Ein solches Abdichtungs- und Belüftungselement, ausge­staltet als Firstabdichtungselement, ist in der DE-PS 28 42 123 des Anmelders beschrieben. Dieses Element hat sich in vielerlei Hinsicht bewährt. Hierbei weist das Abdichtungs- und Belüftungselement eine Basisplatte auf, bei der sich an einen die Firstbohle übergreifenden Scheitelbereich sich zu beiden Seiten Flügelteile an­schließen. Die Flügel sind mit je einem unterhalb der Flügel liegenden Dichtungsstreifen versehen. Die Dich­tungsstreifen bestehen insbesondere aus PVC-Schaumkunst­stoff, der eine breite Anlagefläche an dem Firstelement und in Richtung der Dacheindeckungsplatten einen sich verjüngenden, dreieckigen Querschnitt mit einer Spitze aufweist. Es hat sich gezeigt, daß Schaumkunststoff der genannten Art relativ kostspielig ist. Nach dem Zusam­mendrücken durch das Gewicht der Firststeine ist über­dies keine optimale Lüftung möglich. Außerdem ist die Temperaturstandfestigkeit über die üblicherweise auf dem Dach herrschenden Temperaturen nicht zufriedenstellend. Andere Schaummaterialien, wie PU (Polyurethan), PE (Poly­ethylen) sind zwar preiswerter, haben aber im allgemei­ nen bezüglich der Standfestigkeit noch schlechtere Eigen­schaften als die vorgenannten PVC- (Polyvinylchlorid) Schäume. Hinzu kommt, daß die Anschmiegefähigkeit der letztgenannten Schäume einer sowohl starke Wölbungen als auch Flachstrecken aufweisenden Dacheindeckungsplatte nicht gewachsen ist.

    [0003] Es sei darauf hingewiesen, daß auch weitere Abdichtungs- und Belüftungselemente im Dachbereich bekannt sind, die ebenfalls mit derartigen Schaumstoffstreifen unterlegt sind. Hierzu zählen beispielsweise Traufenzuluftele­mente, Kehlabdichtungselemente und Gratabdichtungsele­mente. Vorgenannte Aufgabenstellung läßt sich mutatis mutandis auch auf die letztgenannten Abdichtungs- und Lüftungselemente übertragen.

    [0004] Die Aufgabe wird gelöst bei einem Abdichtungs- und Be­lüftungselement der eingangs genannten Art mit Dichtungs­streifen, bei dem die Dichtungsstreifen aus einem flau­schigen, dehn- und zusammendrückbaren, luftdurchlässigen Faser-Vlies bestehen.

    [0005] Derartige Vliese, z. B. hergestellt aus Polyester-Fa­sern, sind beispielsweise bekannt als Adsorptionsmateri­al in Dunstabzugshauben, als Filtermaterial und derglei­chen; vgl. Artikel "Vliesstoffe" aus RÖMPP, Chemielexi­kon, 8. Auflage. Sie werden beispielsweise unter dem Produktnamen und Warenzeichen "Vilidon" von der Firma Carl Freudenberg, Weinheim, angeboten.

    [0006] Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß die Veröffentlichung WO 85/01538 bereits eine Dachein­deckungsplatte zeigt, bei der die Oberfläche mit einem Abdichtungsstreifen verbunden ist, der auch aus aufrech­ten Fasern bestehen kann. Es handelt sich nicht um ein Vlies. Insbesondere ist das Vlies bei der bekannten Dach­eindeckungsplatte bereits direkt mit dieser verbunden, so daß ein Ausgleich der Balligkeit bzw. der Wölbungen im wesentlichen nicht erforderlich ist.

    [0007] Neben den Vorteilen, die sich der Aufgabenstellung fol­gend erreichen lassen, hat sich als besonderer Vorteil herausgestellt, daß sich die freistehenden Faserenden des Vlieses mit der rauhen Oberfläche der Dachein­deckungsplatten, Dachziegel und dergleichen verhaken, so daß praktisch kein Herausziehen und Herauspressen im zu­sammengepreßten Zustand auftritt. Insbesondere diese Er­scheinung war bei den bekannten Dichtungsstreifen aus Schaumkunststoffen nicht zu beobachten. Hier kam es we­gen der relativ glatten Oberflächen zu den genannten nachteiligen Erscheinungen.

    [0008] Ein wesentlicher Vorteil bei den neuartigen Dichtungs­streifen ist die hohe Luftdurchlässigkeit. Um eine Aus­gewogenheit zwischen Zusammenpreßbarkeit und Luftdurch­lässigkeit zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß die Luftdurchlässigkeit so bemessen ist, daß bei einem Luft­druckunterschied außerhalb und innerhalb des Streifens von 20 Pa eine Luftdurchströmgeschwindigkeit von minde­stens 0,5 m/s erreicht wird. Das Raumgewicht des Vlieses liegt vorzugsweise zwischen 10 - 15 kg pro m³.

    [0009] Die Zusammenpreßbarkeit des Vlieses, aber auch die Ela­stizität, ist gegenüber den Werkstoffen des Standes der Technik wesentlich verbessert. Die Dacheindeckungsplat­ten, insbesondere Dachziegel, weisen eine wellenartige, gewölbte Struktur auf. Dabei ergeben sich "Täler" und "Höhen". Der Vlies soll diesen Strukturen ohne Schwierig­keiten folgen können, ohne daß es zu Lücken oder Auslas­sungen kommt. Als Richtwert hat sich herausgestellt, daß bei aufliegendem Firstziegel beispielsweise ein Zusammen­presser von maximal bis zu 10 % des ungepreßten Zustan­des erfolgt, wenn das Material auf einer ebenen Fläche aufliegt. Dies entspricht etwa der Vorschrift, daß bei einem Anpreßdruck von 1 N/cm² des Vliesmaterial zwischen 10 % und 50 % seiner Ursprungsdicke zusammengedrückt wird. Es sei aber darauf hingewiesen, daß auch ein Zusam­mendrücken praktisch auf eine Dicke "0" möglich ist. Hier ist dann zwar die Belüftung unterbrochen. Da aber bei der wellenartigen Struktur der Dacheindeckungsplat­ten immer genügend Fläche zur Verfügung steht, in denen das Material nicht zusammengedrückt wird, verbleibt eine genügende Austauschfläche.

    [0010] Bei der Lage "vor Ort" ergeben sich stärkere Zusammen­pressungen bei den auftretenden Wölbungen und schwächere in den Tälern der darunterliegenden Firstziegel. Dies gilt umgekehrt auch für den Fall, daß der Abdichtungs­streifen nach oben weist, wie es beispielsweise bei Trau­fenzuluftelementen der Fall ist. Dabei ist hervorzuhe­ben, daß das Vlies allen vorkommenden Kurvaturen gut folgt, also beispielsweise keine Lücke läßt, wenn ein Zusammendrücken rechts und links von einem nicht-zusam­mengedrückten Mittelbereich erfolgt.

    [0011] Als Fasermaterialien für das Vlies eignen sich insbeson­dere Kunstfasern, vorzugsweise Polyester-Fasern mit einem hohen Rückstellvermögen und einer hervorragenden Standfestigkeit. Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß auch andere Kunststoff-Fasern verwendet werden, oder daß das Vlies aus Glasfasern besteht. Im letzteren Fall wer­den die Fasern vorzugsweise hydrophobisiert, d. h. was­serabstoßend gemacht. Auch natürliches Fasermaterial, wie Kokos- oder Ramiefasern, sind möglich.

    [0012] Zur Herstellung des Vlieses können die Fasern unterein­ander verhakt sein. Es ist jedoch vorzugsweise eine Schmelzverbindung oder eine Kunstharzverklebung der Fasern untereinander gewählt. Die Durchmesser der Fasern liegen bei etwa 10 - 50 µm. Die Stapellänge wird mög­lichst hoch gewählt, um jede Art von Fusselbildung zu vermeiden. Weiterhin ist vorteilhaft, wenn die Vorzugs­ausrichtung der Vliesfasern senkrecht zur Haltefläche an der Basis liegt.

    [0013] Die Höhe der Dichtungsstreifen richtet sich nach der Struktur und der Tiefe (Balligkeit) der darüberliegenden Firstziegel. Im allgemeinen werden die Dichtungsstreifen eine Höhe von 30 - 80 mm haben, wobei jedoch auch Höhen von 10 - 100 mm nicht auszuschließen sind. Vorzugsweise haben sie einen rechteckigen Querschnitt. Es ist jedoch auch möglich, einen trapezförmigen oder dreieckförmigen Querschnitt mit divergierendem oder konvergierendem Quer­schnitt zu wählen, wobei hier zu berücksichtigen ist, daß zahlreiche Typen von Dacheindeckungsplatten existie­ren, die je nach Erfordernissen zu behandeln sind.

    [0014] Die Fasern können als Ganzes eingefärbt sein; es ist jedoch auch möglich, das Vlies nur auf der Sichtseite über eine bestimmte Schichtdicke einzufärben. Wie be­reits gesagt, kann die Anwendung der Dichtungsstreifen bei verschiedenen Elementen, die im Dachbereich zur Abdichtung und Belüftung Verwendung finden, angewandt werden. Beispielsweise sind Dichtungsstreifen bekannt bei Traufendichtungselementen (vgl. DE-C-2 910 129) oder bei Kehlabdichtungsstreifen (vgl. Katalog "Der Dach­profi", herausgegeben von der Fleck GmbH und veröffent­licht im März 1986).

    [0015] Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß im Gegen­satz zu dem Stand der Technik es im vorliegenden Fall möglich ist, einen weichmacherfreien Klebstoff zu ver­wenden, der eine wesentlich bessere Temperaturstand­festigkeit aufweist als ein Kleber, wie er für die be­kannten Dichtungsstreifen verwendet wurde. So läßt sich vorzugsweise das Vlies auf einer Basisplatte aus Poly­ethylen mittels Heißkleber befestigen.

    [0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der beigefüg­ten Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel;

    Figur 2 einen Querschnitt durch ein Abdichtungs- und Belüftungselement gemäß Figur 1;

    Figur 3 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel ein Trau­fenzuluftelement.



    [0017] In Figur 1 ist von einer Firstabdichtung für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte Dächer insbeson­dere ein Abdichtungs- und Belüftungselement 1 darge­stellt (im folgenden Element 1). Auf diesem an einer Firstbohle 2 befestigten Element 1 sind den oberen Ab­schluß des Firstes bildende Firststeine 3 und 4 verlegt, von denen einer auf dem Element 1 aufliegt (strichpunk­tiert) und der andere oberhalb, also vor dem Auflegen (in ausgezogenen Linien) dargestellt ist. Zwischen den Firststeinen 3, 4 und den in Figur 2 dargestellten Dach­eindeckungsplatten 20 wird das aus relativ steifem Poly­ethylen hergestellte Element 1 angeordnet. Das Element 1 besitzt einen auf der Oberseite der Firstbohle 2 auflie­genden flachen Mittelteil 5, an den sich beidseitig Sei­tenteile 6 und 7 anschließen, welche die firstseitigen Enden der Dacheindeckungsplatten 20 dichtend übergrei­fen. Die Seitenteile 6, 7 laufen in waagerechte oder we­nig geneigte freie Längsränder 8, 9 aus, auf denen die Firststeine 3, 4 mit ihren Rändern 10 aufliegen.

    [0018] Bei den dargestellten Firststeinen 3, 4 handelt es sich um Firststeine, die eine zylindrische Innenfläche auf­weisen. Das Element 1 ist auf seiner gesamten Länge mit über die Außenseite seiner Seitenteile 6, 7 herausragen­ den Auflagern 12 versehen, welche einen Abstand a vonein­ander haben, der etwa einem Drittel der Firststeinlänge entspricht. Die freien Längsränder 8, 9 der Seitenteile 6, 7 besitzen Anschläge 13 für die Ränder 10 der First­steine 3, 4. Unterhalb der freien Längsränder 8, 9 der Seitenteile 6, 7 sind Dichtungsstreifen 14 aus Poly­ester-Vlies angeklebt. Das Ankleben erfolgt mittels Heiß­kleber, der in zwei oder drei Streifen unterhalb des Elementes 1 aufgebracht wird. Durch das Polyester-Vlies erfolgt bei einem gewissen Luftdruckunterschied, wie er durch den normal wehenden Wind ausgelöst wird, die zur Belüftung erforderliche Luft hindurchgedrückt, wobei Schnee und Regen abgewiesen werden. Die ursprünglich etwa 40 mm starken Polyester-Elemente werden im Bereich der balligen Wölbungen der Dacheindeckungsplattenn 20 zusammengedrückt. Dieses Zusammendrücken erfolgt in erster Linie aufgrund der Schwere der Firststeine.

    [0019] Zur Ermöglichung eines weiteren Luftaustausches sind zwei Reihen von länglichen Lüftungslöchern 18 zu beiden Seiten der Firstbohle 2 vorgesehen. Die Lüftungslöcher 18 sind von einem hochstehenden Kragen ringsherum umge­ben, um das Einlaufen von Wasser zu verhindern.

    [0020] Das Element 1 hat vorzugsweise eine der Länge von drei verlegten Firststeinen 3, 4 entsprechende Länge. Es ist in Firstrichtung mit anderen Elementen 1 derartig ver­legt, daß sich die Enden der Elemente 1 überlappen. Bei der Verlegung wird das Element 1 zunächst auf die First­bohle 2 aufgelegt und dort vernagelt. Anschließend wer­den die Firststeine 3, 4 mit Hilfe von Klammern oder Nägeln, die durch den Kunststoff des Elementes 1 in die Firstbohle 2 eingeschlagen werden, befestigt. Wie sich insbesondere aus Figur 2 ergibt, besitzen die Seitenteile 6, 7 eine an den Rändern des Mittelteils 5 beginnende konkave Querschnittsform, welche in die frei­en Längsränder 8, 9 ausläuft. Der Querschnitt des Elemen­ tes 1 ist damit etwa der eines Pagodendaches, welches bei aufliegenden Firststeinen eine gute Nachgiebigkeit für das Zusammendrücken der Dichtungsstreifen 14 ergibt, eine optimale Anlage des Abdichtungselementes 1 an der Firstbohle 2 ermöglicht und außerdem eine gute Wasserab­tropffähigkeit gewährleistet.

    [0021] In Figur 3 ist als zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Traufenzuluftelement 30 dargestellt, das aus einer korrugierten Basisplatte besteht. Auf die Basisplatte ist ein Abdichtungsstreifen 14′ mit einem dreieckförmigen Profil aufgeklebt, der gegen die Dachein­deckungsplatten von unten andrückt und ebenfalls sowohl Abdichtungs- als auch Belüftungsaufgaben erfüllt. Das Element 30 kann, wie der eingangs genannte Katalog "Der Dachprofi" ausweist, auch ohne weiteres als Kehlabdich­tungselement verwendet werden. Das als Ausführungsbei­spiel gemäß Figur 1 dargestellte Element kann auch im Gratbereich eingebaut werden.

    [0022] In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Eindruckversuchen dargestellt, die an Dichtungsstreifen gemäß Stand der Technik und an Dichtungsstreifen der beschriebenen Art durchgeführt wurden.

    [0023] Es zeigt sich, daß die Vlies-Dichtungselemente insbeson­dere in der Anfangsbelastung sehr viel nachgiebiger sind als die PVC-Schaum-Dichtungselemente. Sie folgen daher Wölbungen wesentlich besser als die Dichtungsstreifen gemäß Stand der Technik.

    [0024] Es sei weiterhin darauf hingewiesen, daß das Vlies bei der Herstellung so ausgerichtet wird, daß die Fasern eine Vorzugsausrichtung bekommen, wobei die Vliesstrei­fen später so geklebt werden, daß die mittlere Vorzugs­ausrichtung der Vliesfasern senkrecht zur Haltefläche des Dichtungsstreifens in Bezug auf die Basisoberfläche liegt. Es ist auch möglich, mehrere Vliesarten in Quer- oder Längsrichtung in wenigstens zwei Schichten zusammen­zusetzen, die sich in ihrer Elastizität und Durchlässig­keit unterscheiden. Beispielsweise wird ein mittlerer Vliesstreifen relativ durchlässig sein, während die bei­den äußeren eine geringere Durchlässigkeit bzw. Elastizi­tät aufweisen.

    [0025] Weiterhin ist vorteilhaft, daß das Vlies in Längsrich­tung, d. h. in Achsenrichtung der Basis, eine Zugfestig­keit besitzt, die vorzugsweise weniger als 50 % der Zug­festigkeit in Querrichtung dazu ist. Damit kann das Vlies den Wölbungen sehr gut folgen, während ein Aus­weichen quer zu der Richtung erschwert wird.

    [0026] Das in den Figuren dargestellte Vliesmaterial ist von den Dichtheiten her eingefärbt. Es ist auch möglich, die Vliesfasern insgesamt zu färben. Die Färbung soll eine optische Angleichung des Materials der Dichtungsstreifen gegenüber dem Dach ergeben.
    Tabelle
    Zusammendrücken von Dichtungsstreifen
    1. Dichtungsstreifen aus PVC-Schaum, Raumgewicht 50 kg/m³, trapezförmig mit folgenden Abmessungen: Höhe 40 mm, Basis 25 mm, obere Spitze 9 mm Breite, Basiswinkel 90 und 45°;
    2. Dichtungsstreifen aus Polyester-Vlies, rechteckig, Raumgewicht 12,5 kg/m³, Höhe 55 mm, Breite 40 mm
    Belastung (N) PVC-Schaum Polyester-Vlies
      Stempel (1000 mm²) Rohr, quergelegt, 25 mm Durchmesser Stempel (1000 mm²) Rohr, quergelegt, 25 mm Durchmesser
      Resthöhe (mm) Resthöhe (%) Resthöhe (mm) Resthöhe (%) Resthöhe (mm) Resthöhe (%) Resthöhe (mm) Resthöhe (%)
    0 40 100 40 100 55 100 55 100
    1,45 28 70 20 50 14 25 15 27
    2,90 16 40 13 33 10 18 5 9



    Ansprüche

    1. Abdichtungs- und Belüftungselement zur Verwendung im Dachbereich, bestehend aus einer streifenförmigen Basis aus Kunststoff-Plattenmaterial, die mit wenig­stens einem Teil ihrer Fläche gewölbte Dachein­deckungsplatten dichtend, jedoch einen Luftaustausch zulassend über- oder untergreift und an ihrer den Dacheindeckungsplatten zugewandten Seite wenigstens einen, sich der Wölbung der Dacheindeckungssplatten anschmiegenden Dichtungsstreifen trägt,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen (14; 14′) aus einem flauschigen, dehn- und zusammen­drückbaren, luftdurchlässigen Faser-Vlies besteht.
     
    2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies aus Kunstfasern besteht.
     
    3. Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies aus Polyester-Fasern besteht.
     
    4. Element nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß das Vliesmaterial ein spezifisches Raumge­wicht von 10 - 15 kg/m³ hat.
     
    5. Element nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß das Vlies aus vorzugsweise hydrophobisier­ten Glasfasern besteht.
     
    6. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies aus Naturfasern, z. B. Kokos oder Ramie-Fa­sern, besteht.
     
    7. Element nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich­net, daß das Vlies in Längsrichtung, d. h. in Achsen­richtung der Basis eine Zugfestigkeit von weniger als 50 % der Zugfestigkeit in Querrichtung dazu auf­weist.
     
    8. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisplatte aus Polyethylen besteht, auf die das Vlies mittels Heißkleber aufgeklebt ist.
     
    9. Element nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeich­net, daß die Fasern des Vlieses untereinander durch Schmelzverbund oder durch Kunstharzverklebung zu einem bauschigen Vlies verbunden sind.
     
    10. Element nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeich­net, daß der ungepreßte Dichtungsstreifen (14; 14′) eine Luftdurchlässigkeit hat, so daß bei einem Luft­druckunterschied außen und innen am Streifen von 20 Pa eine Luftdurchströmgeschwindigkeit von wenigstens 0,5 m/s erreicht wird.
     
    11. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Dichtungsstreifens (14; 14′) zwischen bis 100, vorzugsweise 30 und 80 mm beträgt.
     
    12. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ungepreßten Zustand der Dichtungsstreifen (14; 14′) einen rechteckigen Querschnitt hat.
     
    13. Element nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeich­net, daß der Dichtungsstreifen im ungepreßten Zu­stand einen sich zum freien Ende verjüngenden, vor­zugsweise trapez- oder dreieckförmigen Querschnitt hat.
     
    14. Element nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeich­net, daß die mittlere Vorzugsausrichtung der Vliesfa­sern senkrecht zur Haltefläche des Dichtungsstrei­fens in Bezug auf die Basisoberfläche liegt.
     
    15. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß das Vlies in Quer- oder Längsrichtung aus wenigstens zwei Schichten verschie­dener Elastizität und Durchlässigkeit aufgebaut ist.
     
    16. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesfasern gefärbt sind.
     
    17. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsstreifen (14; 14′) auf ihren Sichtseiten eingefärbt sind.
     
    18. Element nach Anspruch 1 und gegebenenfalls weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies bei einem Anpreßdruck von 1 N/cm² auf 20 - 50 % seiner Ursprungsdicke zusammengedrückt wird.
     
    19. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element ein Firstabdichtungs- und Belüftungsele­ment zur Anbringung zwischen Firstbohle und First­steinen mit einem die Firstbohle übergreifenden Scheitelbereich ist, an dem sich zu beiden Längssei­ten Flügelteile anschließen, die die Randbereiche der firstseitigen Dacheindeckungsplatten dichtend, jedoch belüftbar übergreifen und an ihrer Unterseite jeweils mit einem Dichtungsstreifen aus Vlies unter­legt sind.
     
    20. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element ein Gratabdichtungs- und Belüftungsele­ment zur Anbringung zwischen Gratbohle und Gratstei­nen mit einem die Gratbohle übergreifenden Scheitel­bereich ist, an den sich zu beiden Seiten Flügeltei­le anschließen, die die Randbereiche der gratseiti­gen Firsteindeckungsplatten dichtend, jedoch belüft­ bar übergreifen und an ihrer Unterseite jeweils mit einem Dichtungsstreifen aus Vlies unterlegt sind.
     
    21. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element ein Kehlabdichtungs- oder Traufenzuluft­element ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht