[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Gruppensteuerung
von Aufzügen mit Doppelkabinen, wobei zur Ermittlung des für die Bedienung eines Stockwerkrufes
auf einem Stockwerk E in einer Abtasterstellung α optimal einsatzfähigen Aufzuges
die als Verlustzeit aller bei einer Rufbedienung involvierten Fahrgäste definierten
Bedienungskosten als Entscheidungskriterium dienen und wobei diese Bedienungskosten
für jeden Aufzug separat, im Rahmen eines Kostenberechnungszyklus für jede Abtasterstellung
α - gleich ob ein Stockwerkruf vorhanden ist oder nicht - berechnet und abgespeichert
werden und nachfolgend für alle Aufzüge gemeinsam im Rahmen eines Kostenvergleichszyklus
verglichen werden, um mittels einer Steuerungseinrichtung den Aufzug mit den geringsten
Bedienungskosten der betreffenden Abtasterstellung α als Favorit für die Bedienung
eines allfälligen Stockwerkrufes zuzuteilen und dabei auch die Zuordnung einer bestimmten
Einfachkabine der entsprechenden Doppelkabine zu der zu bedienenden Abtasterstellung
vorzusehen. Mit solchen Gruppensteuerungen soll ermöglicht werden, die Doppelkabinen
den Stockwerkrufen derart zuzuteilen, dass minimale durchschnittliche Wartezeiten
und minimale durchschnittliche Zielfahrzeiten der Fahrgäste erreicht werden. Dies
führt bei Aufzugsgruppen zu einer Erhöhung der Förderleistung, zu einem verbesserten
Betriebsverhalten und damit zu einer allgemeinen Verkehrserleichterung.
[0002] Bei einer aus dem europäischen Patent Nr. 0 032 213 bekannten Gruppensteuerung für
Aufzüge mit Einzelkabinen werden Zuordnungen der Kabinen zu den Stockwerkrufen zeitlich
(und wegabhängig) optimiert. Hierbei wird mittels einer Recheneinrichtung in Form
eines Mikroprozessors während eines Abtasterzyklus eines ersten Abtasters bei jedem
Stockwerk, ob ein Stockwerkruf vorhanden ist oder nicht, aus der Distanz zwischen
dem Stockwerk und der von einem Selektor angezeigten Kabinenposition, den innerhalb
von dieser Distanz zu erwartenden Zwischenhalten und der momentanen Kabinenlast eine
den Zeitverlusten von wartenden Fahrgästen und den Zeitverlusten der Fahrgäste in
der Kabine proportionale Verlustsumme errechnet. Dabei wird die im Berechnungszeitpunkt
vorhandene Kabinenlast derart korrigiert, dass die voraussichtlichen Aussteiger und
aus den Aus- und Zusteigerzahlen der Vergangenheit abgeleiteten Zusteiger bei den
zukünftigen Zwischenhalten berücksichtigt werden. Diese, auch Bedienungskosten genannte,
Verlustsumme wird in einem Kostenspeicher gespeichert. Während eines Kostenvergleichszyklus
mittels eines zweiten Abtasters werden die Bedienungskosten aller Aufzüge über eine
Vergleichseinrichtung miteinander verglichen, wobei jeweils in einem Zuteilungsspeicher
des Aufzuges mit den geringsten Bedienungskosten eine Zuteilungsanweisung speicherbar
ist, die dasjenige Stockwerk bezeichnet, dem die betreffende Kabine zeitlich optimal
zugeordnet ist.
[0003] Mit dem schweizerischen Patent Nr. 660 585 ist eine Steuerung für eine Aufzugsgruppe
mit Doppelkabinen bekannt geworden, bei der die vorstehend beschriebene Gruppensteuerung
derartig verbessert worden ist, dass die Zuordnung der einzelnen Kabinen von Doppelkabinen
zu den Stockwerkrufen zeitlich optimiert werden kann. Hierbei werden die Bedienungskosten
für jede der beiden einzelnen Kabinen einer Doppelkabine errechnet und mittels einer
Vergleichsschaltung miteinander verglichen, wobei die geringeren Bedienungskosten
im Kostenspeicher des betreffenden Aufzuges gespeichert werden, und wobei bei Vorliegen
von Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Stockwerkrufe zweier benachbarter Stockwerke
und/oder Koinzidenzen von Kabinenrufen und Abtasterstellungen die zu speichernden
Bedienungskosten reduziert werden. Die Steuerung der Aufzugsgruppe interpretiert die
Doppelkabine als zwei Einzelkabinen, die miteinander konkurrieren.
[0004] Die aus dem europäischen Patent Nr. 0 032 213 bekannte Verlustsumme, auch Bedienungskosten
genannt, ist lediglich von der Lage und Richtung der Rufe, von der Kabinenlast und
vom Betriebszustand der Kabine abhängig, und wird in der schweizerischen Patentschrift
Nr. 660 585 für jede einzelne Kabine der Doppelkabinen berechnet. Bei solcher Berechnung
werden die gegenseitigen Beeinflussungen und Abhängigkeiten der beiden einzelnen Kabinen
nicht voll berücksichtigt. Die geringeren Bedienungskosten der einzelnen Kabinen einer
Doppelkabine werden dann im Kostenspeicher des betreffenden Aufzuges gespeichert und
stockwerkweise mit den geringeren Bedienungskosten der anderen Doppelkabinen in der
Aufzugsgruppe verglichen. Bei derartigen Steuerungen werden die Stockwerkrufe nicht
der optimalen Doppelkabine, sondern der optimalen einzelnen Kabine zugeordnet. Eine
gleichmässige Verteilung der Fahrgäste auf die Doppelkabinen in der Aufzugsgruppe
ist daher bei Normalbetrieb der Aufzugsanlage beeinträchtigt. Durch separate Berechnung
der Bedienungskosten der beiden einzelnen Kabinen können nur Koinzidenzen von Kabinenrufen
der betreffenden Kabine und Abtasterstellung, durch Reduzierung der Bedienungskosten
der betreffenden Kabine, gefördert werden. Das Anhalten an benachbarten Stockwerken,
wobei die andere nicht an einem Kabinenruf beteiligte einzelne Kabine betroffen ist,
wird nicht gefördert. Eine optimale Zuweisung der Stockwerkrufe zu den Doppelkabinen
wird daher nicht in allen Fällen möglich sein. Aus dem Vorgenannten ergibt sich als
Folgerung, dass eine Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen, welche die beiden
Kabinen einer Doppelkabine als Einzelkabinen betrachtet, in Bezug auf minimum der
Anzahl Halte, kurze durchschnittliche Wartezeiten der Fahrgäste und erhöhte Förderleistung
keine optimalen Ergebnisse erzielen kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom CH-Patent Nr. 660 585 ein
Verfahren und eine Einrichtung zu schaffen, um bei Gruppensteuerungen für Aufzüge
mit Doppelkabinen die durch die Einfachkabinen jeder Doppelkabine und die Doppelkabinen
jeder Gruppe gegebenen zwei Freiheitsgrade für die Rufbedienung voll zu nutzen. Dabei
soll die Einsatzfähigkeit einer Doppelkabine hinsichtlich eines Stockwerkrufes nicht
bloss durch Lage und Richtung dieses Stockwerkrufes sowie die Last- und Betriebszustände
der beiden Einfachkabinen bestimmt sein, sondern auch durch die verschiedenen Varianten
der Rufbedienung, die sich aus der Möglichkeit der gleichzeitigen Bedienung zweier
benachbarter Rufe durch die beiden Einfachkabinen ergeben. Bei der Berechnung der
Bedienungskosten einer Doppelkabine sind deshalb die gegenseitigen kostenmässigen
Beeinflussungen der beiden Einfachkabinen zu berücksichtigen. Im weitern sollen Verfahren
und Einrichtung so gestaltet sein, dass sie leicht und rasch an unterschiedliche Betriebsbedingungen
und Verkehrsverhältnisse angepasst werden können und dass der erforderliche Rechenaufwand
minimal ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung mit den in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Merkmalen vor, unter Berücksichtigung der gegenseitigen Beeinflussung der für jede
Einfachkabine separat berechneten Teil-Bedienungskosten, Gesamt-Bedienungskosten (z.B.
rekursiv) für jede Doppelkabine in der Aufzugsgruppe für alle Abtasterstellungen zu
berechnen, wobei bei Vorliegen von Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Stockwerkrufe
zweier benachbarter Stockwerke (Kongruenz) und/oder Koinzidenzen von Kabinenrufen
und Abtasterstellungen die zu speichernden Gesamt-Bedienungskosten reduziert werden,
die Gesamt-Bedienungskosten aller Aufzüge mittels einer Vergleichseinrichtung miteinander
zu vergleichen, wobei jeweils in einem Zuteilungsspeicher des Aufzuges mit den geringsten
Gesamt-Bedienungskosten eine Zuteilungsanweisung speicherbar ist, die dasjenige Stockwerk
bezeichnet, dem die betreffende Doppelkabine zeitlich optimal zugeordnet ist, und
wobei mittels einer Auswahl aufgrund von Kriterienketten von jeder Doppelkabine eine
bestimmte Einfachkabine dem Stockwerkruf so zugeteilt wird, dass die Bedienung von
Kabinenrufen und gleichgerichteten Stockwerkrufen auf dem gleichen Stockwerk, von
gleichgerichteten Stockwerkrufen zweier benachbarter Stockwerke und von Kabinenrufen
und gleichgerichteten Stockwerkrufen zweier benachbarter Stockwerke gefördert wird,
dass Überlappungen "eigener" Haltepositionen d.h. Halte einer Einfachkabine in einem
Stockwerk, wo die andere Einfachkabine kurz vorher angehalten hat oder kurz nachher
anhalten wird, auf unumgängliche Ausnahmen reduziert werden und dass Überlappungen
"fremder" Haltepositionen d.h. Halte einer Doppelkabine in einem Stockwerk, wo eine
andere Doppelkabine der gleichen Gruppe gleichzeitig anhält, nach Möglichkeit vermieden̂
werden.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen darin, dass jeweils die Doppelkabine
mit den geringsten Gesamt-Bedienungskosten einem Stockwerkruf zugeteilt wird, wobei
bei einem einzelnen Stockwerkruf und nicht vorhandener Koinzidenz und/- oder Kongruenz,
die weniger beladene Kabine oder wählbar auch die in Fahrtrichtung "vordere" oder
"hintere" Kabine dem Stockwerkruf zugeteilt wird und wobei das Anhalten am gleichen
Stockwerk mit Kabinenruf und gleichgerichteten Stockwerkruf und/oder an benachbarten
Stockwerken mit gleichgerichteten Stockwerkrufen oder Kabinen und gleichgerichteten
Stockwerkrufen derart gefördert wird, dass weniger Halte entstehen, die einzelnen
Doppelkabinen den Gesamtverkehr gleichmässig untereinander aufteilen die beiden Einfachkabinen
einer Doppelkabine gleichmässig gefüllt werden, wodurch die Wartezeiten auf den Stockwerken
und die Fahrzeiten verringert werden, die Wartezeiten in der nichtbedienenden Kabine
bei eventuellen Zwischenhalten auf das "absolut notwendige" Minimum beschränkt bleiben
und die Förderleistung gesteigert wird. Weiterhin zeichnet sich diese Lösung dadurch
aus, dass durch die einstellbaren Parameter Prioritäten für das Bedienungsverhalten
der Aufzüge erreicht werden können, so dass z.B. in beiden Einfachkabinen die gleiche
Last angestrebt wird, oder dass der Lastausgleich erst ab einstellbarem Ungleichgewicht
der beiden Einfachkabinen wirksam wird.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Gruppensteuerung für einen
Aufzug einer aus drei Aufzügen bestehenden Aufzugsgruppe,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vergleichsschaltung eines Aufzuges der
Gruppensteuerung gemäss Fig. 1 und
Fig. 3 ein Diagramm des zeitlichen Ablaufes der Steuerung.
[0009] In der Fig. 1 ist mit 1 ein Aufzugsschacht eines Aufzuges a, einer aus beispielsweise
drei Aufzügen a, b und c bestehenden Aufzugsgruppe bezeichnet. Eine Fördermaschine
2 treibt über ein Förderseil 3 eine im Aufzugsschacht 1 geführte, aus zwei in einem
gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordnete Einfachkabinen 5, 6 gebildete Doppelkabine
4 an, wobei gemäss der als Beispiel gewählten Aufzugsanlage sechzehn Stockwerke E1
bis E16 bedient werden. Der Abstand der beiden Einfachkabinen 5, 6 voneinander ist
so gewählt, dass er mit dem Abstand zweier benachbarter Stockwerke übereinstimmt.
Die Fördermaschine 2 wird von einer aus dem europäischen Patent Nr. 0 026 406 bekannten
Antriebssteuerung gesteuert, wobei die Sollwerterzeugung, die Regelfunktionen und
die Stoppeinleitung mittels eines Mikrocomputersystems 7 realisiert werden, und wobei
mit 8 die Mess- und Stellglieder der Antriebssteuerung symbolisiert sind, die über
ein erstes Interface IF 1 mit dem Mikrocomputersystem 7 in Verbindung stehen. Jede
Einfachkabine 5, 6 der Doppelkabine 4 weist eine Lastmesseinrichtung 9, eine den jeweiliegen
Betriebszustand Z der Kabine signalisierende Einrichtung 10 und Kabinenrufgeber 11
auf. Die Einrichtungen 9, 10 sind über das erste Interface IF 1 mit dem Mikrocomputersystem
7 verbunden. Die Kabinenrufgeber 11 und auf den Stockwerken vorgesehene Stockwerkrufgeber
12 sind beispielsweise über eine mit dem europäischen Patent Nr. 0 062 141 bekannt
gewordene Eingabeeinrichtung 13 und ein zweites Interface IF 2 am Mikrocomputersystem
7 angeschlossen. Das Mikrocomputersystem 7 besteht aus einem Stockwerkrufspeicher
RAM 1, zwei den Einfachkabinen 5, 6 der Doppelkabine 4 zugeordneten Kabinenrufspeichern
RAM 2, RAM 3, einem die momentane Last P
M jeder Einfachkabine 5, 6 speichernden Lastspeicher RAM 4, zwei den Betriebszustand
Z der Einfachkabinen 5, 6 speichernden Speichern RAM 5, RAM 6, zwei den Einfachkabinen
des Aufzuges zugeordneten, tabellenförmigen Teilkostenspeichern RAM 7, RAM 8, einem
ersten Gesamtkostenspeicher RAM 9, einem zweiten Gesamtkostenspeicher RAM 10, einem
Einfachkabine/Ruf-Zuordnungsspeicher RAM 11, einem den Aufzug mit den kleinsten Bedienungskosten
pro Abtasterstellung und Bedienungsrichtung bezeichnenden Doppelkabine/Ruf-Zuteilungsspeicher
RAM 12, einem Programmspeicher EPROM, einem spannungsausfallsicheren Datenspeicher
DBRAM und einem Mikroprozessor CPU, der über einen Bus B mit den Speichern RAM 1 bis
RAM 12, EPROM und DBRAM verbunden ist. Mit R1 und R2 sind ein erster und ein zweiter
Abtaster einer Abtasteinrichtung bezeichnet, wobei die Abtaster R1, R2 Register sind,
mittels welcher den Stockwerknummern und der Laufrichtung entsprechende Adressen gebildet
werden. Die Kostenspeicher RAM 7 bis RAM 10 weisen je einen bis mehrere Speicherplätze
auf, welche den einzelnen möglichen Kabinenpositionen zugeordnet werden können. Mit
R3 und R4 sind die den einzelnen Kabinen entsprechenden Selektoren in Form eines Registers
bezeichnet, welches bei fahrender Kabine die Adresse desjenigen Stockwerkes anzeigt,
auf dem die Kabine noch anhalten kann. Im Stillstand zeigen R3 und R4 auf das Stockwerk,
wo ein Ruf bedient werden kann oder auf eine mögliche Kabinenposition (bei "blinden"
Stockwerken). Wie aus vorstehend genannter Antriebssteuerung bekannt, sind den Selektoradressen
Zielwege zugeordnet, die mit einem in einem Sollwertgeber erzeugten Zielweg verglichen
werden. Bei Gleichheit dieser Wege und Vorliegen eines Haltebefehls wird die Verzögerungsphase
eingeleitet. Ist kein Haltebefehl vorhanden, so werden die Selektoren R3 und R4 auf
das nächste Stockwerk geschaltet.
Eine mit den Teilkostenspeichern RAM 7, RAM 8 den Gesamtkostenspeichern RAM 9, RAM
10 und dem Einfachkabine/Ruf-Zuordnungsspeicher RAM 11 verknüpfte Vergleichsschaltung
VS siehe Fig. 2.
Die Mikrocomputersysteme 7 der einzelnen Aufzüge a, b, c sind über eine aus dem europäischen
Patent Nr. 0 050 304 bekannte Vergleichseinrichtung 14 und ein drittes Interface IF
3 sowie über ein aus dem europäischen Patent Nr. 0 050 305 bekanntes Partyline-Übertragungssystem
15 und ein viertes Interface IF 4 miteinander verbunden und bilden in dieser Weise
die erfindungsgemässe Gruppensteuerung.
[0010] Anhand der Fig. 3 wird im folgenden der zeitliche Ablauf und die Funktion der vorstehend
beschriebenen Gruppensteuerung erläutert:
Beim Auftreten eines einen bestimmten Aufzug a, b, c der Gruppe betreffenden Ereignisses,
wie beispielsweise Eingabe eines Kabinenrufes, Zuteilung eines Stockwerkrufes, Änderung
der Last- oder Türzustände oder Änderung der Selektorstellung, beginnt der dem betreffenden
Aufzug zugeordnete erste Abtaster R1 mit einem Umlauf, im folgenden Kostenberechnungszyklus
KBZ genannt, ausgehend von der "hinteren" Selektorstellung in Fahrtrichtung der Kabine
(bei keiner Fahrtrichtung beginnend bei der unteren Kabine), wobei der Umlauf auch
in anderer Richtung oder Reihenfolge erfolgen kann. Das Ereignis möge eintreten beim
Aufzug a (Zeitpunkt I). Bei jeder Abtasterstellung wird nun vom Mikroprozessor CPU
des Mikrocomputersystems 7 für jede Einfachkabine 5, 6 und für die Doppelkabine 4
gemäss den Patentansprüchen eine den Zeitverlusten von allen involvierten Fahrgästen
proportionale Summe, auch Bedienungskosten K genannt, errechnet, wobei die einzelnen
Kostenanteile durch die nach folgendem Prinzip arbeitende Gruppensteuerung für Aufzüge
mit Doppelkabinen ermittelt werden.
[0011] Beim Berechnungsvorgang werden die inneren Bedienungskosten und die Zunahme der äusseren
Bedienungskosten für beide Einfachkabinen 5, 6 getrennt ermittelt: Die gesamten Innenkosten
für eine Doppelkabinenposition (α, α+1) werden durch Addierung der separat berechneten
inneren Bedienungskosten der beiden Einfachkabinen auf den Stockwerken α und α+1 ermittelt.
Die äusseren Bedienungskosten bestehen wie bei der Gruppensteuerung für Einzelkabinen
aus drei Anteilen;
- einem von der Stockwerkdistanzen-Fahrzeit abhängigen Anteil m·t
m
- einem vom Betriebszustand der beiden Einfachkabinen abhängigen Anteil KAE
- einem von Rufbedienung an Zwischenstockwerken (beide Kabinen) abhängigen Anteil
KAZ.
Die Zuschläge wegen Betriebszustand und Rufbedienung werden je pro Einfachkabine separat
berechnet. Als Zunahme der äusseren Bedienungskosten wegen Rufbedienung durch die
Doppelkabine wird die grössere Zunahme der beiden Einfachkabinen genommen. Gleich
so wird die Zunahme definiert als die grösste Zunahme aus den beiden für einzelne
Kabinen. In beiden Fällen werden also die "worst case" Werte genommen. Die gesamten
äusseren Bedienungskosten für eine Doppelkabinenposition ergeben sich dadurch, dass
zu den äusseren Bedienungskosten der vorherigen Doppelkabinenposition die drei obengenannten
Anteile addiert werden. Die gesamten Bedienungskosten bestehen aus den inneren und
äusseren Bedienungskosten. Die Gesamtkosten K
g(α) für eine Aufzugsposition (α, α+1) werden im Platz (α+1) des Gesamtkostenspeichers
RAM 9 abgelegt, der Abtaster R1 auf das nächste Stockwerk geschaltet und die Berechnung
sinngemäss wiederholt. Nach Beendigung des Kostenberechnungszyklus KBZ (Zeitpunkt
II) beginnen die zweiten Abtaster R2 bei allen Aufzügen a, b, c gleichzeitig einen
Umlauf, im folgenden Kostenvergleichszyklus KVZ genannt, ausgehend vom ersten Stockwerk
(Zeitpunkt III). Der Start der Kostenvergleichszyklen KVZ erfolgt beispielsweise fünf-
bis zehnmal pro Sekunde. Bei jeder Abtasterstellung werden die in den Gesamtkostenspeichern
RAM 10 der Aufzüge a, b, c enthaltenen modifizierten Gesamt-Bedienungskosten K
gm der Vergleichseinrichtung 14 zugeleitet und miteinander verglichen, wobei jeweils
im Zuteilungsspeicher RAM 12 des Aufzuges a, b, c mit den geringsten modifizierten
Gesamt-Bedienungskosten K
gm eine Zuteilungsanweisung in Form einer logischen "1" speicherbar ist, die dasjenige
Stockwerk bezeichnet, dem der betreffende Aufzug a, b, c zeitlich optimal zugeordnet
ist. Beispielsweise möge aufgrund des Vergleiches in der Abtasterstellung 9 eine Neuzuteilung
durch Löschung einer Zuteilungsanweisung bei Aufzug b und Einschreibung einer solchen
bei Aufzug a erfolgen (Fig. 1). Durch die Neuzuteilung bei Abtasterstellung 9 wird
bei den Aufzügen a und b je ein neuer Kostenberechnungszyklus KBZ gestartet und der
Kostenvergleichszyklus KVZ unterbrochen, da der erstere Priorität hat. Da gemäss Beispiel
für Stockwerk E9 ein Stockwerkruf gespeichert ist und der Aufzug a für dessen Bedienung
vorgemerkt ist, wird in der Abtasterstellung 9 des Abtasters R1 während des Kostenberechnungszyklus
KBZ mittels des Deck/Ruf-Zuordnungsalgorithmus DRZ im Einfachkabine/Ruf-Zuordnungsspeicher
RAM 11 als Resultat der Abklärungen vermerkt, welche Kabine des Aufzuges a die günstigere
für die Bedienung des Stockwerkrufes ist.
[0012] Anschliessend wird der Kostenvergleich ab Abtasterstellung 10 fortgesetzt, um bei
Abtasterstellung 9 (abwärts) durch Eintreten eines Ereignisses bei Aufzug c, beispielsweise
Änderung der Selektorstellung, wieder unterbrochen zu werden (Zeitpunkt IV). Nach
Beendigung des dadurch ausgelösten Kostenberechnungszyklus KBZ bei Aufzug c (Zeitpunkt
VII) erfolgt Fortsetzung des Kostenvergleichszyklus KVZ und dessen Beendigung bei
Abtasterstellung 2 (abwärts). Zwischen den Zeitpunkten VIII und IX läuft ein weiterer,
beispielsweise durch einen Kabinenruf ausgelöster Kostenberechnungszyklus KBZ für
Aufzug a ab, worauf zum Zeitpunkt X der nächste Kostenvergleichszyklus KVZ gestartet
wird. Der ganze Kostenvergleichszyklus kann (wählbar) auch unterbrechungsfrei (unabhängig
von eintreffenden Ereignissen) ablaufen.
1. Verfahren zur Gruppensteuerung von Aufzügen mit Doppelkabinen bei dem zur Ermittlung
des für die Bedienung eines Stockwerkrufes auf einem Stockwerk (E) in einer Abtasterstellung
(α) optimal einsatzfähigen Aufzuges (a, b, c) die als Verlustzeit aller bei einer
Rufbedienung involvierten Fahrgäste definierten Bedienungskosten als Entscheidungskriterium
dienen und bei dem diese Bedienungskosten für jeden Aufzug (a, b, c) separat, im Rahmen
eines Kostenberechnungszyklus (KBZ) für jede Abtasterstellung (α) - gleich ob ein
Stockwerkruf vorhanden ist oder nicht - berechnet und abgespeichert werden und nachfolgend
für alle Aufzüge gemeinsam im Rahmen eines Kostenvergleichszyklus (KVZ) verglichen
werden, wobei mittels einer Steuerungseinrichtung der Aufzug (a, b, c) mit den geringsten
Bedienungskosten der betreffenden Abtasterstellung (α) als Favorit für die Bedienung
eines allfälligen Stockwerkrufes zugeteilt wird und dabei auch die Zuordnung einer
bestimmten Einfachkabine (5, 6) der entsprechenden Doppelkabine (4) zu der zu bedienenden
Abtasterstellung (α) vorgesehen ist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Zur Charakterisierung der Einsatzfähigkeit einer Doppelkabine (4) hinsichtlich
der Bedienung eines Stockwerkrufes in einer Abtasterstellung (α) werden für die Doppelkabine
(4) Gesamt-Bedienungskosten Kg(α) definiert:
Kg(α) = G · KIg(α) + KAg(α) I
wobei bedeuten:
Kg(α) : die Gesamt-Bedienungskosten einer Doppelkabine für die Abtasterstellung α
KIg(α) : die inneren Gesamt-Bedienungskosten einer Doppelkabine für die Abtasterstellung
α
KAg(α) : die äusseren Gesamt-Bedienungskosten einer Doppelkabine für die Abtasterstellung
α
G : ein Gewichtungsfaktor.
b) Für die Bedienung einer Abtasterstellung (u) durch eine Doppelkabine (4) werden
- je nach Bedienungsrichtung - durch die Lage der Einfachkabinen (5, 6) bestimmte
Standard-Bedienungspositionen festgelegt, nämlich die Bedienungsposition α, α+1 für
die Abwärtsbedienungsrichtung, sowie die Bedienungsposition α, α-1 für die Aufwärtsbedienungsrichtung
und dabei standardisierte Gesamt-Bedienungskosten Kgs(α) wie folgt definiert:
Kgs(α)=G·[S· [KIv(α)+KIh(α±1)]]+[KAv(α)+KAh (α±1)] (II)
wobei gilt:
Kgs(α) : die standardisierten Gesamt-Bedienungskosten einer Doppelkabine für die Abtasterstellung
α
G : ein Gewichtungsfaktor
S : ein Statusfaktor für Koinzidenz von Abtasterstellung und Kabinenruf mit S = 0
bei Koinzidenz und S = 1 bei fehlender Koinzidenz
KIv(α) : die inneren Teil-Bedienungskosten der in Fahrtrichtung vorderen Einfachkabine
für die Abtasterstellung α
KIh(α+1) : die inneren Teil-Bedienungskosten der in Fahrtrichtung hinteren Einfachkabine
in der Position (α+1) bzw. (α-1)
KAv(α) : die äusseren Teil-Bedienungskosten der in Fahrtrichtung vorderen Einfachkabine
für die Abtasterstellung α
KAh(α+1) : die äusseren Teil-Bedienungskosten der in Fahrtrichtung hinteren Einfachkabine
in der Position (α+1) bzw. (α-1)
KIv(α)+KIh(α±1)= KIg(α):innere Gesamt-Bedienungskosten
KAv(α)+KAh(α±1)= KAg(α):äussere Gesamt-Bedienungskosten
c) Für jede Doppelkabine (4) werden im Rahmen ihres Kostenberechnungszyklus (KBZ)
in jeder Abtasterstellung (a) die standardisierten Gesamt-Bedienungskosten Kgs(α) nach Schritt b mittels eines Kostenberechnungsalgorithmus (KBA) berechnet und
nachfolgend in einem ersten Gesamtkostenspeicher RAM 9 abgespeichert, wobei die inneren
Bedienungskosten KIv(α) und KIh(α±1) sowie die äusseren Bedienungskosten KAv(α) und KAh(α±1) separat berechnet und in entsprechenden Teilkostenspeichern RAM 7 bzw. RAM 8
auch separat abgespeichert werden.
d) Für jede Doppelkabine (4) wird im Rahmen ihres Kostenberechnungszyklus (KBZ) zu
jeder Abtasterstellung (α) die zur Bedienung optimale Einfachkabine (5, 6) bestimmt
und in einem Einfachkabine/Ruf-Zuordnungsspeicher RAM 11 markiert, wobei unmittelbar
nach dem Kostenberechnungsalgorithmus (KBA), mittels eines Deckzuordnungsalgorithmus
(DZA) jene Bedienungsposition (α, α+1) oder (α, α-1) ermittelt wird, welche im Sinne
einer hierarchisch geordneten Kriterienkette (KK) für die entsprechende Abtasterstellung
(α) optimal ist.
e) Für jede Doppelkabine (4) werden im Rahmen ihres Kostenberechnungszyklus (KBZ)
in jeder Abtasterstellung (α) die als modifizierte Gesamt-Bedienungskosten Kgm(α) bezeichneten Gesamt-Bedienungskosten Kg(α) für die optimalen Bedienungspositionen α, α+1 / α, α-1 nach Schritt d ermittelt
und in einem zweiten Gesamtkostenspeicher RAM 10 abgespeichert, wobei unmittelbar
nach dem Deckzuordnungsalgorithmus (DZA) mittels eines Kostenmodifikationsalgorithmus
(KMA) die standardisierten Gesamt-Bedienungskosten Kgs(α) übernommen oder modifziert werden, je nach dem, ob die Deckzuordnung nach Schritt
d mit der standardisierten Bedienungsposition nach Schritt b übereinstimmt oder nicht.
f) Im Rahmen des alle Aufzüge der Aufzugsgruppe umfassenden Kostenvergleichzyklus
(KVZ) werden die modifizierten Gesamt-Bedienungskosten Kgm(α) aller Aufzüge a, b, c, in einer Vergleichseinrichtung (14) für jede Abtasterstellung
α verglichen und die Doppelkabine (4) mit den geringsten modifizierten Gesamt-Bedienungskosten
Kgm(α) in einem Doppelkabine/Ruf-Zuteilungsspeicher RAM 12 als "Favorit" für die Bedienung
eines allfälligen Stockwerkrufes in Abtasterstellung α markiert und gegebenfalls sofort
zugeteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Kostenberechnungsalgorithmus (KBA) zur Berechnung der standardisierten Gesamt-Bedienungskosten
Kgs(α) folgende Berechnungsformel zugrunde liegt:
Kgs(α)=G·S·tv·[[PMv+K1v·REv-k2v ·RCv]+[PMh+k1h·REh-k2h·RCh]] + [m·tm + KAE + KAZ]·k1g (III)
wobei gilt:
tv : die mittlere, die Innenkosten betreffende Verlustzeit, die sich bei einem Halt
in der Abtasterstellung α ergibt
tv′ : die mittlere, die Aussenkosten betreffende Verlustzeit, die sich bei einem Halt
in der Abtasterstellung α ergibt
PMv;PMh : die momentane Kabinenlast in der vorderen bzw. hinteren Kabine im Zeitpunkt der
Berechnung
REv;REh : die Anzahl zugeteilter Stockwerkrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung, für
die vordere bzw. hintere Kabine
RCv ;RCh : die Anzahl Kabinenrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung, für die vordere
bzw. hintere Kabine
k1v;k1h : eine in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche
Anzahl zusteigende Personen pro Stockwerkruf, für die vordere bzw. hintere Kabine
k2v;k2h : eine in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche
Anzahl aussteigende Personen pro Kabinenruf, für die vordere bzw. hintere Kabine
m : die Anzahl Stockwerkdistanzen zwischen Selektor- und Abtasterstellung
tm : die mittlere Fahrzeit pro Stockwerkdistanz
m·tm : die mittlere, die Aussenkosten betreffende Verlustzeit, die sich aus dem Durchfahren
der Stockwerkdistanzen zwischen Selektor- und Abtasterstellung ergibt
KAE : die mittlere, die Aussenkosten betreffende Verlustzeit, die sich aus der Einfahrt
in eine Abtasterstellung (α) ergibt
KAZ : die mittlere, die Aussenkosten betreffende Verlustzeit, die sich aus den Zwischenhalten
ergibt
[m·tm + KAE + KAZ] : die totale, die Aussenkosten betreffende Verlustzeit
k1g = k1v + k1h : die in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche Gesamtzahl
pro Stockwerkruf zusteigende Personen in der vorderen und hinteren Kabine
[PMv + k1v ·REv - k2v·RCv] : die Anzahl Fahrgäste, die bei einem Halt in Abtasterstellung (α) in der vorderen
Kabine warten müssen
[PMh + k1h·REh - k2hRCh] : die Anzahl Fahrgäste, die bei einem Halt in Abtasterstellung (α) in der hinteren
Kabine warten müssen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die totale, die gesamten Aussenkosten (KAg) bestimmende Verlustzeit gleich der Verlustzeit (m·tm) zum Durchfahren der Stockwerkdistanzen zwischen Selektor- und Abtasterstellung ist,
vermehrt um einen ersten Zuschlag (KAE) für die Verlustzeit beim Einfahren in die
Abtasterstellung (α) und um einen zweiten Zuschlag (KAZ) für die Verlustzeit aus einem
oder mehreren Zwischenhalten.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Zuschlag (KAE) aus den Betriebszuständen der Doppelkabine (4) bestimmt
wird, aus denen in die Abtasterstellung (α) eingefahren werden soll, wobei für die
Betriebszustände "Beschleunigung", "volle Fahrt", und "Bremsung" KAE aus dem entsprechenden
Antriebsstatusfaktor (SA) nach der Formel
KAE = SA·tv′ (IV)
und für den Betriebsstatus "Halt" aus dem grösseren der Türstatusfaktoren STV;STh für die vordere bzw. die hintere Einfachkabine (4, 5) nach der Formel
KAE = max[STv/STh]·tv′ (V)
berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Zuschlag (KAZ) aus dem Zeitverlust (KAZinit) bei einem allfälligen Zwischenhalt in der Selektorstellung und aus den Zeitverlusten
(ΔKAZ) bei allfälligen Zwischenhalten zwischen Selektor- und Abtasterstellung nach
der Formel
KAZ = KAzinit + ΣΔKAZ (VI)
rekursiv berechnet wird, wobei KAZinit gemäss Anspruch 4 aus den Antriebs-und Türstatusfaktoren der Doppelkabine (4) ermittelt
wird, und für ΔKAZ, die grössere der für die vordere oder hintere Einfachkabine berechneten
Verlustzeiten tv′ + k 1v + k2v bzw. tv′ + k1h + k2h genommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Deckzuordnungsalgorithmus (DZA) zugrunde liegenden Kriterienketten hierarchisch
geordnet sind, wobei die Kriterien höchster Priorität in einer Gruppe "Zwangszuteilung"
und die Kriterien niederer Priorität in einer Gruppe "Freie Zuteilung" zusammengefasst
sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Gruppe "Zwangszuteilung" nach Anspruch 6 die entsprechenden Deckzuordnungen
zwingend sind und dabei folgende Kriterien in absteigender Priorität vorgesehen sind:
- Koinzidenz "Kabinenruf-Stockwerkruf"
- Nichtbedienen einer Abtasterstellung (α) mit Einfachkabine (5, 6) in Vollast.
- Nichtbedienen einer Abtasterstellung (α) mit Einfachkabine (5, 6) in Betriebsart
"Nicht-Bedienend".
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Fehlen einer "Zwangszuteilung" nach Anspruch 7 folgende Kriterien einer "Freien
Zuteilung" angewendet werden:
- Gleichzeitige Bedienung zweier benachbarter Stockwerke (kongruente Bedienung).
- Lastausgleich unter den Einfachkabinen (5, 6) mit oder ohne einstellbarem Ungleichgewicht.
- Keine Überlappung "eigener" Haltepositionen, d.h. Bedienung von vier benachbarten
Stockwerken durch bloss zwei Halte des gleichen Aufzuges.
- Keine Überlappung "fremder" Haltepositionen, d.h. Bedienung von vier benachbarten
Stockwerken durch je nur einen Halt zweier Aufzüge derselben Aufzugsgruppe.
- Bevorzugung der vorderen oder der hinteren Einfachkabine (5, 6).
9. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Änderung der dem Deckzuordnungsalgorithmus (DZA) zugrunde liegenden Kriterienketten
die einzelnen Kriterien kombiniert und/oder in ihren Prioritäten, z.B. durch Parametersteuerung,
geändert werden.
10. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer
Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen, welche Doppelkabinen aus zwei in einem
gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordneten, jeweils zwei benachbarte Stockwerke bedienenden
Einfachkabinen gebildet sind, mit den Kabinen zugeordneten Kabinenrufspeichern und
Lastmesseinrichtungen, mit Stockwerkrufspeichern, mit jedem Aufzug der Gruppe zugeordneten,
jeweils das Stockwerk einer möglichen Aufzugsposition (Anhalten) anzeigenden Selektoren
und für jedes Stockwerk mindestens eine Stellung aufweisenden Abtastereinrichtungen
(R₁, R₂) sowie mit einem Mikrocomputersystem (7) und einer Recheneinrichtung (CPU),
welche bei jeder Stellung eines ersten Abtasters (R1) der Abtasteinrichtung (R1, R2)
den Wartezeiten aller involvierten Fahrgäste entsprechende Bedienungskosten (K) ermittelt,
wobei zwei je die inneren und äusseren Teilkosten (KI, KA) speichernde Teilkostenspeicher (RAM 7, RAM 8) mit zwei Speicherplätzen (v, h) pro
Abtasterstellung α für die Teilkosten KIv; KIh; KAv; KAh jeder Einfachkabine (5, 6) vorgesehen sind,
gekennzeichnet durch,
- einen ersten Gesamtkostenspeicher RAM 9, in welchem die aus den inneren Bedienungskosten
KIv(α); KIh(α±1) und den äusseren Bedienungskosten KAv(α); KAh(α±1) ermittelten standardisierten Gesamtkosten Kgs(α) für jede Abtasterstellung (α) abgespeichert sind,
- einen Einfachkabine/Rufzuordnungsspeicher RAM 11, in welchem die Einfachkabine (5,
6) bezeichnet ist, die aufgrund der Kriterienkette nach Anspruch 6 einer Abtasterstellung
(α) optimal zugeordnet ist,
- einen zweiten Gesamtkostenspeicher RAM 10, in welchem die aufgrund der Einfachkabine/Ruf-Zuordnung
durch Modifikation der standardisierten Gesamtkosten Kgs(α) ermittelten modifizierten Gesamtkosten Kgm(α) für jede Abtasterstellung (α) abgespeichert sind,
- eine Vergleichseinrichtung (14), die über einen Bus (B) mit den Gesamtkostenspeichern
RAM 10 für die modifizierten Gesamtkosten Kgm(α) und mit den Doppelkabine/Ruf-Zuteilungsspeichern RAM 12 aller Aufzüge verbunden
ist, wobei der Vergleich der modifizierten Gesamtkosten Kgm(α) bei jeder Abtasterstellung (α) während eines Umlaufes des zweiten Abtasters (R2)
erfolgt.
- einen Doppelkabine/Rufzuteilungsspeicher RAM 12, in welchem für den Aufzug (a, b,
c) der hinsichtlich einer Abtasterstellung (α) die geringsten modifizierten Gesamtkosten
Kgm(α) aufweist, eine Zuteilungsanweisung einschreibbar ist.
- eine Vergleichsschaltung (VS), welche mit den Betriebszustandspeichern RAM 5, RAM
6 der Einfachkabinen 5, 6 verbunden ist, wobei zur Berechnung des ersten Zuschlages
KAE der grössere der Türstatusfaktoren STv oder STh der vorderen bzw. hinteren Einfachkabine 5, 6 und zur Berechnung des zweiten Zuschlages
KAZ die grössere der Verlustzeiten tv′ + k 1v + k2v oder tv′ + k1h + k2h der vorderen bzw. hinteren Einfachkabine 5, 6 auswählbar ist.