[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufspritzen einer Ausbesserungsmasse
auf einen Lochstein in einem metallurgischen Gefäß, der eine Einsatzöffnung für einen
Stein, insbesondere Gasspülstein, aufweist.
[0002] Bei metallurgischen Gefäßen mit einem Gasspülstein verschleißt nicht nur der Gasspülstein,
sondern auch der Lochstein, in den dieser eingesetzt ist. Der Gasspülstein wird nach
einem entsprechenden Verschleiß ausgewechselt. Der Lochstein dagegen wird ausgebessert,
da er sich nicht ohne weiteres auswechseln läßt. Nach dem Stand der Technik wird der
Lochstein nach dem Einsetzen eines neuen Gasspülsteins dadurch ausgebessert, daß von
der offenen Seite der Gefäßes her eine Lanze eingeführt wird, mit der Ausbesserungsmasse
in die Umgebung des Gasspülsteins auf den Lochstein gespritzt wird. Dabei ist ein
gezieltes Aufspritzen der Ausbesserungsmasse auf die verschlissenen Bereiche des Lochsteins
kaum möglich. Durch das ungezielte Aufspritzen gelangt Ausbesserungsmasse nicht nur
auf die verschlissenen Stellen des Lochsteins, sondern auch in deren Umgebung und
insbesondere auch auf den Gasspülstein. Dies verstopft den Gasspülstein. Seine Oberfläche
muß deshalb in einem weiteren Verfahrensschritt von der Ausbesserungsmasse wieder
befreit werden. Das Ausbessern des Lochsteins ist damit umständlich und erfordert
beträchtliche Sorgfalt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
mit der sich der Lochstein einfach und gezielt ausbessern läßt.
[0004] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß ein Schablonenmantel, dessen Außenkontur der des Steines entspricht,
und ein Spritzkopf vorgesehen sind, der an einem sich durch den Schablonenmantel erstreckenden
und von diesem geführten Massezufuhrrohr angeordnet ist.
[0005] Mit dieser Vorrichtung ist das Ausbessern des Lochsteins auf einfache Weise möglich.
Der Schablonenmantel wird in die für den Stein vorgesehene Einsatzöffnung des Lochsteins
eingeschoben. Er nimmt dabei den Bereich des nach den Ausbesserungsarbeiten einzusetzenden
Steins ein. Anschließend wird durch den Spritzkopf Ausbesserungsmasse in die verschlissene
Zone des Lochsteins in die Umgebung des Schablonenmantels gespritzt. Für die Handhabung
ist dabei vorteilhaft, daß die Massenzufuhr von der Außenseite der Wandung erfolgt,
in die der Lochstein eingesetzt ist. Es erübrigt sich eine lange, von der offenen
Seite des Gefäßes her einzuschiebende und zu führende Lanze.
[0006] Nach dem Erhärten der Ausbesserungsmasse wird der Schablonenmantel zusammen mit dem
Spritzkopf aus der Einsatzöffnung gezogen. Es kann nun ein neuer Stein eingesetzt
werden. Die Gefahr, daß dieser mit Ausbesserungsmasse bespritzt wird, besteht nicht
mehr.
[0007] Vorzugsweise lenkt der Spritzkopf die Austrittsrichtung der Ausbesserungsmasse um
einen Winkel zwischen 90° und 180° gegenüber der Fließrichtung im Massezufuhrrohr
um. Dadurch ist die Austrittsrichtung der Ausbesserungsmasse direkt auf die gewöhnliche
Verschleißstelle in der Umgebung der für den Stein, insbesondere Gasspulstein, vorgesehenen
Einsatzöffnung gerichtet.
[0008] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Spritzkopf am Massezufuhrrohr befestigt und
dieses ist in Längsachsrichtung des Schablonenmantels verschieblich und/oder um die
Längsachse drehbar. Durch Bewegen des Massezufuhrrohrs läßt sich damit der Spritzkopf
so verstellen, daß die Verschleißbereiche gleichmäßig mit Ausbesserungsmasse beaufschlagt
werden.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist eine den Innenraum des Schablonenmantels gegen
Ausbesserungsmasse abdeckende Platte vorgesehen. Diese gewährleistet, daß Ausbesserungsmasse
nicht in den Schablonenmantel eintritt.
[0010] Weiters vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung zum Ausbessern eines Lochsteins im Längsschnitt, und
Figur 2 ein Massezufuhrrohr der Einrichtung im Bereich seines Anschlusses.
[0011] Ein Lochstein 1 weist eine Einsatzöffnung 2 für einen nicht dargestellten, kegelförmigen
Gasspülstein auf. Der dargestellte Lochstein 1 ist in einem Bereich 3 in der Umgebung
der Einsatzöffnung 2 verschlissen.
[0012] In die Einsatzöffnung 2 ist ein Schablonenmantel 4 aus Blech eingeschoben, dessen
Außenkontur der des Gasspülsteins gleich ist. Der Schablonenmantel 4 liegt im nicht
verschlissenen Teil der Einsatzöffnung 2 und setzt sich im verschlissenen Bereich
3 fort.
[0013] Der Schablonenmantel 4 ist mit einem Boden 5 versehen, an dem Schraubbolzen 6 befestigt
sind. Mit dem Boden 5 ist eine Führungshülse 7 verbunden, die konzentrisch zur Längsachse
8 des Schablonenmantels 4 angeordnet ist.
[0014] Mittels der Schraubbolzen 6 ist der Schablonenmantel 4 mit einem Deckelteil 9 lösbar
verbunden. Das Deckelteil 9 weist einen Hals 10 auf, der zentrierend in den Boden
5 eingreift. Das Deckelteil 9 ist mit einem Rohrstück 11 versehen, an dessen Ende
eine Klappe 12 an einer Achse 13 schwenkbar gelagert ist. An der Klappe 12 ist ein
Gasanschlußstutzen 14 vorgesehen. Die Klappe 12 ist im hier interessierenden Einsatzfall
geöffnet, so daß das Rohrstück 11 an seinem Ende zur Umgebung offen ist. Durch den
Schablonenmantel 4 und das Rohrstück 11 erstreckt sich ein Massezufuhrrohr 15, das
an der Führungshülse 7 in Richtung der Längsachse 8 verschieblich und um die Längsachse
8 drehbar gelagert ist. Am außerhalb des Rohrstücks 11 liegenden Ende des Massezufuhrrohrs
15 ist ein Bediengriff 16 angebracht (vgl. Figur 2). Das Massezufuhrrohr 15 ist über
eine Kupplung 17 mit einem Massezufuhrschlauch 18 gekoppelt.
[0015] Am anderen Ende des Massezufuhrrohrs 15 ist ein Spritzkopf 19 befestigt, der mit
zwei Düsen 20 versehen ist. Die Düsen 20 sind so angeordnet, daß sie die Austrittsrichtung
A um einen Winkel W gegenüber der Fließrichtung F im Massezufuhrrohr 15 umlenken.
Der Winkel W ist größer als 90° und kleiner als 180°. Er beträgt beispielsweise 135°.
Dadurch ist die Ausströmrichtung A auf den verschlissenen Bereich 3 gerichtet.
[0016] An dem Massezufuhrrohr 15 ist eine Abdeckplatte 21 befestigt, deren Durchmesser in
den Schablonenmantel 4 paßt. An der Abdeckplatte 21 ist ein Kragen 22 vorgesehen.
Dessen Länge bestimmt einen Arbeitshub H. Am Schablonenmantel 4 ist ein Anschlagring
23 für den Kragen 22 angeordnet.
[0017] Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist etwa folgende:
[0018] In der in Figur 1 dargestellten Stellung des Spritzkopfes 19 bzw. des Massezufuhrrohres
15 ist die Ausströmrichtung A auf einen dem Schablonenmantel 4 nächstliegenden Verschleißbereich
gerichtet. Durch das Massezufuhrrohr 15 wird Ausbesserungsmasse gedrückt und trifft
auf den verschlissenen Bereich 3. Die Abdeckplatte 21 deckt den Innenraum 24 des Schablonenmantels
4 gegen Ausbesserungsmasse ab. Durch Drehen des Massezufuhrrohrs 15 und damit des
Spritzkopfes 19 um die Achse 8 läßt sich die Ausbesserungsmasse gleichmäßig um den
Schablonenmantel 4 verteilen. Ist der verschlissene Bereich 3 größer, dann wird das
Massezufuhrrohr 15 in Längsrichtung so weitergeschoben, daß der Spritzkopf 19 weiter
über den Schablonenmantel 4 hinaustritt. Solange diese Verschiebung im Bereich des
Arbeitshubes H bleibt, verhindert der Kragen 22, daß Ausbesserungsmasse in den Innenraum
24 eintritt.
[0019] Ist hinreichend Ausbesserungsmasse aufgebracht, dann wird die Massezufuhr abgeschaltet
und das Massezufuhrrohr 15 wird zurückgezogen, bis der Kragen 22 am Anschlagring 23
ansteht. Der Spritzkopf 19 tritt dabei in den Schablonenmantel 4 zurück.
[0020] Nach dem Erhärten der Ausbesserungsmasse wird die Vorrichtung am Rohrstück 11 aus
der Einsatzöffnung 2 herausgezogen, die nun zum Einsetzen eines Gasspülsteins bereit
ist. Dieser läßt sich beispielsweise dadurch in die Einsatzöffnung 2 einsetzen, daß
der Schablonenmantel 4 mit dem Massenzufuhrrohr 15 von dem Deckelteil 9 getrennt wird
und stattdessen der Gasspülstein am Deckelteil 9 festgelegt wird. Sein Hals 10 greift
dann in eine Gasverteilkammer des Gasspülsteins. Nach dem Schließen der Klappe 12
ist über den Gasanschlußstutzen 14 dem Gasspülstein Spülgas zuleitbar.
[0021] Um die aus dem Spritzkopf 19 austretende Ausbesserungsmasse homogen zu verteilen,
ist mit dem Spritzkopf 19 zuzätzlich zum Massezufuhrrohr 15 eine Druckluftzuführung
verbunden. Durch die mit der Ausbesserungsmasse aus den Düsen 20 des Spritzkopfes
19 austretende Druckluft wird die Ausbesserungsmasse versprüht, so daß sie sich nicht
nur schlangenförmig im verschlissenen Bereich 3 ablagert. Die Druckluftzuführung kann
durch ein Druckluftzufuhrrohr erfolgen, das koaxial zum Massezufuhrrohr 15 angeordnet
ist.
1. Vorrichtung zum Aufspritzen einer Ausbesserungsmasse auf einen Lochstein in einem
metallurgischen Gefäß, der eine Einsatzöffnung für einen Stein, insbesondere Gasspülstein,
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schablonenmantel (4), dessen Außenkontur der des steines entspricht, und ein
Spritzkopf (19) vorgesehen sind, der an einem sich durch den Schablonenmantel (4)
erstreckenden und von diesem geführten Massezufuhrrohr (15) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzkopf (19) die Austrittsrichtung (A) der Ausbesserungsmasse um einen
Winkel (W) zwischen 90° und 180° gegenüber der Fließrichtung (F) im Massezufuhrrohr
(15) umlenkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzkopf (19) am Massezufuhrrohr (15) befestigt ist und dieses in Längsachsrichtung
(8) des Schablonenmantels (4) verschieblich und/oder um die Längsachse (8) drehbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Spritzkopf (19) eine oder mehrere Düsen (20) für den Austritt der Ausbesserungsmasse
vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine den Innenraum (24) des Schablonenemantels (4) gegen Ausbesserungsmasse abdeckende
Abdeckplatte (21) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckplatte (21) an dem Massezufuhrrohr (15) befestigt ist und einen Kragen
(22) aufweist, welcher beim Arbeitshub (H) den Innenraum (24) des Schablonenmantels
(4) gegen Ausbesserungsmasse abdeckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anschlagring (23) im Schablonenmantel (4) vorgesehen ist, an dem der Kragen
(22) bzw. die Abdeckplatte (21) anliegt, wenn der Spritzkopf (19) in den Schablonenmantel
(4) zurückgezogen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Massezufuhrrohr (15) in einer Führungshülse (7) des Schablonenmantels (4)
geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Massezufuhrrohr (15) an der dem Spritzkopf (19) abgewandten Seite des Lochsteins
(1) ein Bediengriff (16) zum Verschieben und/oder Drehen des Massezufuhrrohrs (15)
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schablonenmantel (4) an einem Deckelteil (9) lösbar befestigt ist, das zur
Halterung eines Gasspülsteins geeignet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Spritzkopf (19) zusätzlich eine Druckluftzuführung verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum Massezufuhrrohr (15) ein Druckluftrohr angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Massezufuhrrohr (15) und das Druckluftzufuhrrohr koaxial angeordnet sind.