[0001] Die Erfindung betrifft ein Probenrack für Probengefäße wie z.B. Reagenzgläser mit
M x N Öffnungen auf seiner Oberseite zur Aufnahme von M x N Probengefäßen.
[0002] Im medizinischen Bereich kennt man eine Vielzahl von Nachweisverfahren zur Entdeckung
bzw. Identifizierung von bestimmten Substanzen, beispielsweise sogenannte Immunoassays.
[0003] Allen diesen Nachweisverfahren ist gemeinsam, daß zu ihrer Durchführung eine mehr
oder weniger große Anzahl von Verfahrensschritten erforderlich ist, um ausgehend von
der Probe des Patienten, in der die betreffende Substanz nachgewiesen werden soll,
schrittweise durch Zugabe von spezifischen Reagenzien, beispielsweise markierten Antikörpern
oder Antigenen, Entfernung überschüssiger Substanzen usw. den Nachweis zu führen.
[0004] Die Durchführung solcher Meßverfahren im labortechnischen Maßstab erfolgt in aller
Regel nicht "individuell", d.h. durch sukzessive Verarbeitung eines einzelnen Probengefäßes,
sondern es sind Durchsatzmengen von bis zu mehreren Hundert Probengefäßen üblich.
Hier taucht folglich das Problem auf, daß also eine große Anzahl von Probengefäße,
in der Regel Reagenzgläser, schnell und sicher, d.h. ohne Vertauschung der Reihenfolge,
diese Verfahrensschritte durchlaufen, wobei eine mehrfache Umsetzung der Probengefäße
zwischen den Verfahrensschritten zu den jeweiligen dafür vorgesehenen Apparaturen
und Einrichtungen und gegebenenfalls in ein Meßgerät erforderlich sein kann.
[0005] Es ist daher üblich, die zur Durchführung einer solchen aus mehreren Verfahrensschritten
bestehenden Messung verwendeten Probenbehälter in einem Probenrack aufzubewahren.
Ein solches Probenrack besteht im einfachsten Fall aus einem Kunststoffunterbau mit
beispielsweise 5 x 10 Bohrungen auf seiner Oberseite, in die die Probengefäße eingesteckt
werden.
[0006] Zur Vermeidung von Probenverwechslungen wird im allgemeinen jedes Probenröhrchen
einzeln beschriftet. Diese Beschriftung kann z.B. erfolgen, solange die Röhrchen noch
nicht im Probenrack sind. Manchmal werden jedoch die Proben schon vom Hersteller in
Probenracks geliefert, dann müssen sie einzeln aus dem Probenrack entnommen, beschriftet,
und anschließend wieder in das Probenrack eingestellt werden. Die Entnahme und das
Wiedereinstellen sind arbeitsintensiv.
[0007] Ein weiteres Problem ist die Zugabe von Substanzen, also etwa das Zupipettieren von
Patientenproben sowie - im Falle des Immunoassays - der sogenannten Labels, nämlich
der radioaktiv oder nicht-radioaktiv markierten Antigene oder Antikörper. Haben die
Probenröhrchen z.B. die häufig verwendete Dimension von 12 mm Durchmesser und 75 mm
Höhe, so ist es nicht möglich, mit gängigen Pipetten oder Dispensern mit der erforderlichen
Genauigkeit in die senkrecht im Probenrack stehenden Proben hinein zu pipettieren.
Dies gilt schon deshalb, weil man während des Pipettierens nicht den Boden der Probenröhrchen
sehen kann so lange durch andere im Probenständer stehende Probengefäße der Blick
gehindert wird. Deshalb ist es üblich, die Probenröhrchen zum Pipettieren einzeln
zu entnehmen, mit der einen Hand schräg zu halten, und mit der anderen Hand die Pipette
oder den Dispenser zu führen und zuzupipettieren. Danach wird jedes Probenröhrchen
wieder einzeln in das Probenrack gestellt.
[0008] Ausgabe der Erfindung ist es daher, ein Probenrack so weiterzubilden, daß es bei
höchstmöglicher Sicherheit in der Handhabung eine Vereinfachung des gesamten Verfahrensablaufs
ermöglicht. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht also in der modularen Gestaltung des Probenracks
durch zweckmäßige Kombination zweier Bauteile insofern, als der Ständer eine sichere
Aufnahme mehrerer Halterungen ermöglicht, wogegen der Halter, in dem die Probengefäße
während sämtlicher Arbeitsgänge verbleiben, als "verlorenes" billiges Kunststoffteil
ausgebildet sein kann, dessen Zweck lediglich die lineare räumliche Zuordnung einer
Anzahl von Probengefäßen ist, und das nach Beendigung der Messung gegebenenfalls
zusammen mit den Probengefäßen weggeworfen werden kann, wobei wegen der Minimalausführung
eines solchen Halters auch nur geringe Entsorgungsprobleme entstehen. In diesem Halter
können die Probengefäße von Anfang an eingesetzt werden und auch dort verbleiben,
so daß aufwendige Umsetzvorgänge, die Anlaß für Vertauschungen und Verwechslungen
sein können, während den Nachweisschritten zuverlässig vermieden werden.
[0010] Die oben geschilderten Nachteile, also das unter Umständen mehrmalige Entnehmen
und Wiedereinstellen der Probenröhrchen in gängige Probenracks, werden durch die Verwendung
des Halters vermieden.
[0011] Die Probengefäße können ohne weiteres beschriftet werden, während sie sich im Halter
befinden, sie müssen also nicht dazu entnommen werden.
[0012] Dasselbe gilt für das Pipettieren. Der Benutzer kann den Halter mit z.B. 10 Proben
in der einen Hand z.B. mit einem Winkel von 45° gegen die Vertikale geneigt halten,
mit der anderen Hand die Pipette einführen und Flüssigkeiten, Suspensionen usw. zugeben,
wobei jeweils das gesamte Probengefäß, insbesondere aber der untere Teil ganz im Blickfeld
verbleibt, da ja jeweils nur eine Reihe von Probengefäßen im Halter sich befindet.
[0013] Jeweils nach Zugabe der Reagenzien wird dann ein Halter nach dem anderen in den Ständer
eingesetzt, bis sich daraus wieder ein vollständiges, aber modular aus mehreren Haltern
und einem Ständer aufgebautes Probenrack ergibt. In dem so zusammengesetzten Probenrack
werden die Proben z.B. in einen Inkubator/Schüttler und/oder in eine Waschstation
gebracht.
[0014] Erst zur gegebenenfalls erforderlichen externen Messung werden die Halter wieder
aus dem Ständer entnommen und in das Meßgerät eingesetzt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Probenracks und seiner Handhabung wird
anhand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
Figur 1: eine Explosionsdarstellung des Ständers des Probenracks mit zugeordnetem
Halter,
Figur 2: eine teilweise geschnittene Darstellung der Einzelheit X in Figur 1,
Figur 3: der Ständer gemäß Figur 1 mit mehreren aufgesetzten Haltern,
Figuren 4A-N eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufs am Beispiel eines
Immunoassays unter Verwendung des erfindungsgemäßen Probenracks.
[0016] In Figur 1 sind die Komponenten des Probenracks dargestellt, ein Halter 20 zur Aufnahme
mehrerer Probengefäße 30 und ein Ständer 40 zur parallelen Ausnahme mehrerer solcher
Halter 20 (Figur 3).
[0017] Ein Halter 20 besteht aus einem Kunststoffteil 21 mit beidseitig an seinen Längsseiten
heruntergezogenen Seitenflächen 24A,24B und beidseitig an seinen Stirnseiten nach
unten abgebogenen vertikalen Ansätzen 23A,23B, so daß der Halter 20 eine etwa wannenförmige
Gestalt besitzt. An den Eckbereichen, also im Übergangsbereich zwischen den Seitenflächen
24A,24B und den vertikalen Ansätzen 23A,23B, sind vertikale Schlitze 25A,25B ausgespart.
An einer Stirnseite ist ferner eine Griffleiste 28 angebracht.
[0018] Die Gestaltung der vertikalen Ansätze 23A,23B im einzelnen ist insbesondere aus Figur
2 entnehmbar. Symmetisch zur Längsmittelachse Y-Y des Halters 20 weist jeder vertikale
Ansatz 23A,23B in seinem unteren mittleren Bereich eine nach innen gerichtete Verdickung
26A,26B auf, beidseitig dieser Verdickung ist jeweils eine Vertiefung 27A,27B vorgesehen
(27B auf der rechten Seite des Halters 20 in den Figuren nicht dargestellt).
[0019] Die beiden vertikalen Ansätze 23A,23B sind gleich lang ausgebildet; die sich bis
zur unteren Kante der Ansätze erstrekkenden Verdickungen 26A,26B sind verschieden
brei ausgebildet (die Ansätze 26B schmaler als die Ansätze 26A).
[0020] Der Ständer 40 ist U-förmig ausgebildet, mit einem Bodenteil 40C und zwei parallelen
Seitenteilen 40A,40B, deren oberer Bereich zur Aufnahme der Halter 20 speziell an
diese angepaßt ist:
[0021] Zunächst sind am oberen Ende rechteckige Aussparungen 40D,40E vorgesehen, jeweils
beidseitig davon Ansätze 41. Hierbei sind die Ausschnitte 40E im Seitenteil 40B weniger
breit als die Ausschnitte 40D im linken Seitenteil 40A.
[0022] Am rechten Seitenteil 40B ist eine horizontale Griffleiste 48 angebracht.
[0023] Die Form der Ausschnitte 40D,40E ist derart auf die rückseitigen Verdickungen 26A,26B
des Halters 20 abgestimmt, daß beim Aufsetzen eines Halters 20 auf den Ständer 40
die vertikalen Ansätze 23A,23B die Seitenteile 40A,40B außen übergreifen, wobei die
Verdickungen 26A,26B dann schubladenähnlich und im wesentlichen formschlüssig in ein
gegenüberliegendes Paar von Ausschnitten 40D,40E eingeschoben werden und in die stehen-gebliebenen,
nicht ausgeschnittenen oberen Enden der Seitenteile in die Schlitze 25A,25B eintauchen,
letzteres ist insbesondere aus Figur 3 deutlich entnehmbar. Hierbei rasten dann auch
die Ansätze 41 in die zugeordneten Vertiefungen 27A,B ein (Schnappverbindung zwischen
Halter 20 und Ständer 40).
[0024] Die oben erläuterte unterschiedliche Ausgestaltung der Verdickungen und zugehörigen
Ausschnitte auf den beiden Seiten des Trägers und des Halters dienen dazu, die Symmetrie
des Halters 20 gegenüber einer Mittelebene parallel zu den Seitenteilen 40A,40B des
Ständers 40 aufzuheben, so daß der Halter 20 nur in einer definierten Position absolut
horizontal, d.h. parallel zum Boden 40C auf den Ständer 40 aufgesetzt werden kann,
wogegen bei einer Vertauschung (also bei einer Verdrehung des Halters um 180°) es
zu einer leicht bemerkbaren Schräglage des Halters 20 auf dem Ständer 40 kommt, da
die (breitere) innenseitige Verdickung 26A auf der linken Seite eines Halters 20
nicht in einen (engeren) Ausschnitt 40E im rechten Seitenteil 40B des Ständers 40
einschiebbar ist.
[0025] Um hier Irrtümer von vornherein zu vermeiden, sind die beiden Griffleisten 28,48
auf der gleichen Seite, im Ausführungsbeispiel auf der rechten Seite, vorgesehen,
so daß die richtige Zuordnung der Halter 20 in den Ständer 40 auch ohne große Aufmerksamkeit
seitens des Benutzers sofort erkennbar ist.
[0026] Diese Vorkehrungen bieten also eine doppelte Sicherung gegen einen möglicherweise
falschen Einsatz von Haltern 20 in den Ständer 40. Dies muß unbedingt vermieden werden,
da hierdurch eine Vertauschung der Reihenfolge der Probengefäße 30 im Halter 20 entstehen
könnte, was für das Meßergebnis und damit für die betroffenen Patienten schwerwiegende
Folgen haben könnte.
[0027] Da in Abhängigkeit vom jeweils angewandten Nachweisverfahren und der beim Benutzer
vorhandenen Ausstattung für die einzelnen Arbeitsgänge eine mehrfache Entnahme und
ein mehrfaches Wieder-einsetzen der Halter 20 in den Ständer 40 erforderlich sein
kann, ist dieses doppelte Sicherheitssystem von besonderer Bedeutung.
[0028] Zur zusätzlichen Sicherung und zur Identifizierung der Proben ist an der Seitenfläche
24A des Halters 20 ein Markierungsstreifen, beispielsweise ein Bar-Code aufgebracht.
[0029] Zur Halterung der Probengefäße 30 im Halter 20 sind die Öffnungen 22 auf der Oberseite
des Halters 20 mit nach unten zeigenden, elastischen Kunststoffzungen 22A versehen,
die im unbelasteten Zustand (also ohne eingeschobenes Probengefäß 30) nach innen
zeigen, d.h., auf einem Kegelstumpfmantel liegen, dessen Achse senkrecht zur Oberseite
des Kunststoffteils 21 liegt. Je nach Außendurchmesser des eingeführten Probengefäßes
30 werden diese elastischen Kunststoffzungen 22A dabei mehr oder weniger nach außen
weggespreizt, so daß ein Reibschluß zwischen diesen Zungen 22A einerseits und dem
Probengefäß 30 andererseits entsteht, der stark genug ist, daß der Halter 20 mit
den eingesetzten Probengefäßen 30 transportiert werden kann, ohne daß diese ihre vertikale
Position im Halter 20 verändern. Darüberhinaus haben diese Kunststoffzungen 22A auch
noch einen zentrierenden Effekt auf die Probengefäße 30 insofern, als sie eine genaue
vertikale Ausrichtung der Probengefäße sicherstellen.
[0030] Zur Unterstützung dieses Zentriereffektes weist der Boden 40C eine Anzahl von Vertiefungen
oder Bohrungen 49 auf, derart, daß bei vollständiger Belegung des Ständers 40 mit
Haltern 20 (Figur 3) vertikal unterhalb jeder Öffnung 22 eine Bohrung 49 zu liegen
kommt. Der Durchmesser der Bohrungen 49 und deren Innenwandgestaltung ist so gewählt,
daß die Probengefäße eine seitliche Fixierung erfahren; dies kann beispielsweise
durch einen sich nach unten verjüngenden Querschnitt der Bohrungen 49 erreicht werden,
wodurch auch Probengefäße unterschiedlichen Durchmessers aufgenommen werden können.
[0031] In Figur 4 ist schematisch ein Verfahrensablauf unter Verwendung der oben im einzelnen
beschriebenen erfindungsgemäßen Probenracks (Halter 20, Ständer 40) dargestellt, wie
er beispielsweise für für die Durchführung eines Immunoassays typisch ist:
[0032] In einem Reagenzglas 60 befindet sich beispielsweise die von einem Patienten entnommene
Blutprobe, in der die interessierende Substanz nachgewiesen werden soll (A). In einer
Zentrifugierstation wird das zur Messung benutzte Serum, das den Analyten enthält,
von den Blutkörperchen getrennt (B) und das Serum wird entnommen (C).
[0033] Die Serumprobe wird meist als Primärprobe (61) zur Verteilung auf mehrere Probengefäße
für unterschiedliche Untersuchungen zwischengelagert.
[0034] Auf einem Datenträger werden die relevaten Daten, wie zum Beispiel der Name des Patienten,
Art der Untersuchung usw. festgehalten (Dokumentation D).
[0035] Zur Durchführung des Immunoassays werden handelsübliche Probengefäße 30 verwendet,
die in Übereinstimmung mit der Dokumentation mit einer Kurzidentifizierung versehen
werden (F). Die hierbei verwendeten Probengefäße 30 können bei bestimmten Immunoassays
bereits mit einer Antikörper-Innenbeschichtung versehen sein, die spezifisch für
den nachzuweisenden Analyten ist.
[0036] Die gegebenenfalls vorbereiteten und beschrifteten Probengefäße werden dann nacheinander
in die auf einem Ständer 40 aufgesetzten Halter 20 eingeführt und bis zum Boden des
Ständers 40 durchgeschoben (G), wo ihr Boden in die Bohrungen 49 des Bodens 40 eintaucht.
Als Alternative können die Probenröhrchen bereits beim Hersteller der Diagnostika
in die Halter eingestellt werden. In diesem Fall können die Röhrchen sehr leicht
beschriftet werden, ohne daß sie dazu aus dem Halter entnommen und nach der Beschriftung
wieder eingestellt werden müssen.
[0037] Daraufhin wird das aus der Primärprobe entnommene, den Analyten enthaltende Serum
in eines der Probengefäße eingefüllt (H), sodann die nächste Patientenprobe usw.,
bis zum Beispiel alle Probenröhrchen die Patientenprobe enthalten. Anschließend werden
die Reagenzien, also im Falle des Immunoassay die markierten Antikörper oder Antigene,
zupipettiert (I). Dies kann entweder erfolgen, während sich die Proben im Rack befinden
oder man entnimmt jeweils einen Halter nach dem anderen zur Reagenzienzugabe und
stellt ihn danach wieder in den Ständer.
[0038] Anschließend wird der entsprechend mit Haltern belegte Ständer 40 in einen Inkubator
eingesetzt, in dem gegebenenfalls unter erhöhter Temperatur die erwünschte Antigen-Antikörper-Reaktion
erfolgt (K). Hierzu kann es erforderlich sein, daß zur Beschleunigung dieses Ablaufs
die Ständer mit den Haltern geschüttelt werden müssen.
[0039] Da zum ordnungsgemäßen Ablauf des Immunoassays bei den beteiligten Substanzen überschüssige
Bestandteile entfernt werden müssen, werden die Ständer mit den Haltern danach in
ein Waschgerät eingesetzt (L). Sofern ein solches im Labor nicht vorhanden ist, können
die Probengefäße mit Reinigungsreagenz gefüllt und das gesamte Probenrack (Ständer
+ Gläser) dekantiert werden. Auch dieser Arbeitsgang kann unter Umständen mehrfach
erforderlich sein.
[0040] Die so vorbereiteten Probengefäße werden dann Halter für Halter jeweils in ein im
eingentlichen Meßgerät 50 umlaufendes Trägerelement eingesetzt und passieren dann
die Meßstelle, wo die die Chemilumineszenz initiierenden Substanzen zugegeben und
die daraus resultierende Lichtausbeute gemessen wird, deren Intensität ein Maß für
die Menge der nachzuweisenden Substanz im Analyten bildet (M).
[0041] Danach werden die Halter mit den ausgemessenen Probengefäßen wieder aus ihrem zugehörigen
Trägerelement entnommen und weggeworfen (N).
[0042] In letzterem ist eine Besonderheit insofern zu sehen, als im Gegensatz zu vorbekannten
Verfahren auch der Halter 20 zusammen mit den Probengefäßen weggeworfen werden kann,
was eine beträchtliche Vereinfachung und Einsparung weiterer Verfahrensschritte darstellt.
[0043] Von Bedeutung ist weiterhin, daß durch die feste Halterung der Probengefäße im Probenrack
auch eine sichere gemeinsame Handhabung ermöglicht wird, beispielsweise beim Schütteln
oder Dekantieren, ohne einzelne Probengefäße oder Halter entnehmen zu müssen.
[0044] Beonders vorteilhaft ist es, wenn die Probenröhrchen, zum Beispiel mit Beschichtung,
bereits vom Diagnostikahersteller in Haltern beliefert werden, da sie dann durchgängig
von der Probenvorbereitung über die Messung bis zur Entsorgung in den Haltern verbleiben
können.
[0045] Bei Immunoassays ist es auch üblich, Antigene oder Antikörper an in Suspension befindliche
magnetische (meist paramagnetische) Teilchen zu binden. Zur Trennung von gebundenen
und freien Reagenzien werden die in Suspension befindlichen Teilchen von externen
Magneten an die Innenseite der Probengefäße gezogen, und in diesem Zustand kann die
Flüssigkeit mit den nichtgebundenen Reagenzien durch Aspirieren oder Dekantieren aus
den Probenröhrchen entfernt werden, während die magnetischen Teilchen im Röhrchen
verbleiben.
[0046] Das erfindungsgemäße Konzept des modularen Racks, bestehend aus Halter und Ständer,
kann auch bei der Verwendung von magnetischen Teilchen vorteilhaft angewendet werden.
Es muß nur vorgesehen werden, daß die Probengefäße zum Bewirken der Trennung sowie
beim eigentlichen Trennschritt selbst im Einflußbereich magnetischer Felder stehen
müssen, während andererseits, z. B. bei Inkubationsphasen, des magnetische Feld nicht
einwirken soll. Der Ständer kann daher in bekannter Weise auch so ausgebildet werden
bzw. mit einer offenen Bodenfläche, daß er auf einen Unterbau gestellt werden kann,
welcher Magnete enthält, die nach Aufsetzen des modularen Racks das zur Trennung erforderliche
magnetische Feld auf die in der Suspension befindlichen Magnetpartikel ausüben. Die
Magnete, im allgemeinen Permanentmagnete, sind dabei so angeordnet, daß sie die magnetischen
Teilchen entweder an den Boden oder, im unteren Bereich, an die Seiten der Probengefäße
ziehen.
[0047] Zum Dekantieren wird dann die Kombination aus Halter, Ständer und Unterbau als Einheit
umgekippt.
[0048] Danach kann die Kombination aus Halter und Ständer wieder vom Unterbau gelöst und
beispielsweise Waschflüssigkeit zugegeben werden. Danach kann die Kombination Halter
und Ständer erneut auf den Unterbau aufgesetzt, das Absetzen der magnetischen Teilchen
an der Wand abgewartet und sodann erneut dekantiert werden.
1. Probenrack für Probengefäße wie z.B. Reagenzgläser, mit M x N Öffnungen auf seiner
Oberseite zur Aufnahme von M x N Probengefäßen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus M baugleichen Haltern (20) zur linearen Aufnahme von jeweils N Probengefäßen
(30) und einem Ständer (40) zur Aufnahme der M Halter (20) gebildet ist, daß jeder
Halter aus einem bügelähnlichen Kunststoffteil (21) besteht mit Öffnungen (22) zur
reibschlüssigen Aufnahme der Probengefäße (30) in seiner Längsachse (Y-Y), und daß
der Ständer (40) vertikale Seitenteile (40A, 40B) aufweist, auf die mehrere Halter
(20) parallel zueinander aufsetzbar und mittels einer Rastverbindung fixierbar sind.
2. Probenrack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (22) mit
nach unten zeigenden, elastischen Kunststoffzungen (22A) versehen sind, die in unbelastetem
Zustand (ohne Probengefäß) auf einem Kegelstumpfmantel liegen, dessen Achse senkrecht
zur Oberseite des Kunststoffteils (21) liegen, und die bei Einführung eines Probengefäßes
(30) gespreizt werden.
3. Probenrack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffteil (21)
an seinen Stirnenden einen vertikalen Ansatz (23A,23B) aufweist.
4. Probenrack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffteil (21)
in der Ebene senkrecht zu seiner Längsachse (Y-Y) einen U-förmigen Querschnitt besitzt.
5. Probenrack nach Anspruch 3 und Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den vertikalen Ansätzen (23A,23B) und den Seitenflächen (24A,24B) ein vertikaler Schlitz
(25A..D) gebildet wird.
6. Probenrack nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale Ansatz (23A,B)
in seinem unteren mittleren Bereich eine nach innen gerichtete Verdickung (26A,26B)
aufweist.
7. Probenrack nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig der Verdickung
(26A,26B) je eine Vertiefung (27A,27B) vorgesehen ist.
8. Probenrack nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme mehrerer
Halter (20) zur Bildung eines Probenracks der Ständer (40) mit U-förmigem Querschnitt
versehen ist, seine vertikalen Seitenteile (40A,40B) an ihrem oberen Ende rechteckige
Ausschnitte (40D,E) aufweist, deren Abstand und Querschnitt so bemessen ist, daß mehrere
Halter (20) parallel zueinander auf den Ständer (40) gesetzt werden können, wobei
deren Verdickungen (26A,26B) an den vertikalen Ansätzen (23A,23B) in die Ausschnitte
(40D,E) eingreift, wenn die vertikalen Ansätze (23A,23B) die Seitenteile (40A,40B)
außen übergreifen und die Seitenteile (40A,40B) in die Schlitze (25A,B) eintauchen.
9. Probenrack nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß korrespondierend
zu den Vertiefungen (27A,27B) in den vertikalen Ansätzen (23A,23B) der Halter (20)
beidseitig der Ausschnitte (40D,E) in den Seitenteilen (40A,40B) Ansätze (41) ausgebildet
sind, so daß die Rastverbindung zwischen Halter (20) und Ständer (40) gebildet wird.
10. Probenrack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (20) zumindest
auf einer Seite eine Griffleiste (28) aufweist.
11. Probenrack nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ständer (40) zumindest
auf einer Seite eine Griffleiste (48) aufweist.
12. Probenrack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zusammenwirkenden Bereiche von Halter (20) und Ständer (40) soweit unsymmetrisch
bezüglich der zu den Seitenteilen parallelen Mittelebene ausgebildet sind, daß eine
parallele Positionierung eines Halters (20) zum Boden (40C) des Ständers (40) nur
bei einer Einsetz-Position erreicht wird.
13. Probenrack nach Anspruch 6, 8, 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickungen
(26A,26B) und die zugehörigen Ausschnitte (40C,40D) paarweise (26A,40C bzw. 26B,40D)
korrespondierend ausgebildet sind.
14. Probenrack nach Anspruch 4 und Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Seitenflächen (24A,24B) ein Identifizierungsteil (29), beispielsweise in Form eines
bar-code-Streifens, aufgebracht ist.
15. Probenrack nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (40C) des Ständers
(40) M x N Bohrungen (49) aufweist, die jeweils unterhalb einer Öffnung (22) der eingesetzten
Halter (20) liegen.
16. Probenrack nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Bohrungen
(49) sich nach unten verjüngt.