[0001] Die Erfindung betrifft einen liegend angeordneten Trommeltrockner für rieselfähiges
Gut wie Holzspäne, Holzfasern und dergleichen, in dem zumindest ein beheiztes Rohrbündel
vorgesehen ist und am Außenumfang der Trommel gegenseitig beabstandete, in Lagerrollen
geführt abgestützte Laufringe sowie ein Zahnkranz für den Antrieb der Trommel angebracht
sind, und der eingangsseitig ein Frischluftansauggebläse, einen Frischluftvorwärmer
und eine Aufgabeeinheit für das zu trocknende Gut und ausgangsseitig ein Absauggebläse
für die Feinteile enthaltenden Brüden aufweist.
[0002] Es ist bekannt, daß Rohrbündel-Rotationstrockner in Größen von 1,0 bis ca. 6,0 t/h
Wasserverdampfung bzw. -verdunstung gebaut werden und den geringsten Schadstoffanfall
von allen bekannten Trocknerarten haben (Deppe/Ernst, Taschenbuch der Spanplattentechnik,
DRW-Verlag 1982, Seite 115, rechte Spalte).
[0003] Im praktischen Betrieb solcher Trockner, die beispielsweise mit etwa 1 bis 2 Umdrehungen
pro Minute arbeiten, hat sich jedoch herausgestellt, daß das zu trockende Gut selbst
nach entsprechenden Verstellungen von innerhalb der Trommel vorgesehenen Hub- und
Förderschaufeln dennoch mehr und mehr in geringen Mengen zum Trockneraustritt transportiert
wird. Mit der Zeit kann es schließlich zum völligen Verstopfen der Trommel kommen,
was zu einer Unterbrechung des Trocknungsprozesses zwingt. Anschließend muß die Trommel
unter beträchtlichem Arbeits- und Kostenaufwand meist mittels Preßluft ausgeblasen
werden. Das eigentliche Transportproblem innerhalb der Trommel ist aber damit nicht
gelöst.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trockner der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem das an dessen einem Ende zugeführte, zu trocknende
Gut sogar auch ohne Verwendung von Hub- und Förderschaufeln innerhalb der Trommel
nichtsdestoweniger störungsfrei, d. h. ohne jegliche Verstopfungsprobleme zu dem
der Aufgabeseite gegenüberliegende Ende der Trommel transportiert und dort problemlos
als getrocknetes Gut abgeführt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich der Innenwand
der Trommel zumindest eine sich in Trommellängsrichtung und über wenigstens einen
Teilbereich der Trommellänge erstreckende, mit einem Eigenantrieb versehene Förderrichtung
vorgesehen ist.
[0006] Die jeweilige Fördervorrichtung verläuft dabei vorzugsweise parallel zur Trommelachse
und ist unmittelbar angrenzend an die Innenwand der Trommel angeordnet.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht die Fördervorrichtung
aus einem Schneckenförderer oder Doppelschneckenförderer, dessen Antriebsmotor an
der trocknereingangsseitigen Stirnwand angeflanscht ist, so daß die Fördervorrichtung
mit der Trommel umläuft. Diese in ihrem Aufbau denkbar einfach gestaltete Vorrichtung
erfordert nur einen geringen konstruktiv-wirtschaftlichen Aufwand, ist praktisch wartungsfrei
und gewährleistet eine solch hohe Funktions- und Betriebssicherheit, daß sich für
das zu trocknende Gut bzw. das getrocknete Gut im Langzeitbetrieb ein einwandfreier
Transport ergibt.
[0008] In einer Ausführungsvariante können die Fördervorrichtungen und ihr zugehöriger Antrieb
auch an einer ausgangsseitigen, feststehenden Kammer gelagert sein, wobei dann die
Fördervor richtung innerhalb der umlaufenden Trommel stationär in deren Bodenbereich
verbleibt und damit ihre Förderfunktion bei sich drehender Trommel stets erfüllen
kann.
[0009] Eine weitere, sich ebenfalls durch besondere Einfachheit und damit verbundene Betriebssicherheit
kennzeichnende Ausführungsform der Erfindung sieht als Fördervorrichtung eine Vorrichtung
mit beabstandeten, Förderelemente bildenden Querflächen vor, die vorzugsweise mittels
eines an der trocknereingangsseitigen Stirnwand angebrachten Hydraulik- oder Pneumatikzylinders
hin- und herbewegt wird. Die beabstandeten, insbesondere senkrechten Querflächen
können im Rahmen der Erfindung vorzugsweise die entsprechenden Begrenzungsflächen
von einzelnen Keilen bilden, so daß sich aufgrund der Schrägflächen der Keile, die
sich beim Rückhub unter das zu fördernde Material schieben, ein schonender und kraftsparender
Transport des zu trocknenden bzw. des getrockneten Gutes einstellt.
[0010] Die Fördervorrichtung bzw. die Fördervorrichtungen können kontinuierlich oder diskontinuierlich
arbeiten und insbesondere immer dann in Tätigkeit gesetzt werden, wenn sie sich während
des Umlaufs der Trommel im bodenseitigen Bereich befinden, wobei es auch möglich
ist, die Antriebsgeschwindigkeiten der Fördervorrichtung zu modifizieren und vor
allem dann zu erhöhen, wenn sich die Fördervorrichtung im Bodenbereich befindet.
[0011] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielweise und näher erläutert,
in dieser zeigt:
Figur 1 eine vertikale Seitenansicht eines Trommeltrockners mit einer Fördervorrichtung
nach der Erfindung in schematischer Darstellung,
Figur 2 Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung, und
Figur 3 eine schematische Querschnittsdarstellung durch Figur 1 in deren mittleren
Bereich mit drei Fördervorrichtungen der Erfindung.
[0013] Der in der Zeichnung dargestellte, liegend angeordnete und insgesamt mit 1 bezeichnete
Trommeltrockner dient zum Trocknen von rieselfähigem Gut wie Holzspänen, Holzfasern
und dergleichen.
[0014] Der Trockner 1 umfaßt zunächst eine Trommel 2, an deren Außenumfang jeweils beabstandete
Laufringe 3, 4 und ein Zahnkranz 5 angebracht sind. Geführte Abstützungen der Laufringe
3, 4 und der mit dem Zahnkranz 5 zusammenwirkende Antrieb für die Trommel 2 sind bekannt
und der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt.
[0015] In der Trommel 2 ist ein Rohrbündel 6 (Fig. 3) eingebaut. Es besteht aus sternförmig
um ein Zentralrohr 7 angeordneten Rohrwänden einer frei wählbaren Anzahl 9, von denen
jede spannungsfrei ausgeführt ist, das heißt mit einem Los- und Festlager versehen
ist.
Das Rohrbündel 6 wird über das außerhalb der bei 9 abgedichteten, stationären Kammer
10 gelagerte Ende des Zentralrohres 7 mit Heißwasser oder Dampf beaufschlagt, wobei
diese Heizmedien in Richtung der Pfeile 11, 12 strömen.
[0016] Das in Pfeilrichtung 13 zugeführte und zu trocknende Gut tritt in eine Aufgabeeinheit
14 ein und gelangt von dort über einen Rohrabschnitt 15, der gegenüber einem Rohrstutzen
16 abgedichtet ist, in die Trommel 2. In diesem Bereich wird gleichzeitig mittels
eines Frischluftansauggebläses 17 und eines Frischluftvorwärmers 18 vorgewärmte Frischluft
durch einen Rohrabschnitt 19 in die umlaufende Trommel 2 eingeblasen, wodurch der
Anteil der Konvektion entsprechend erhöht und auch die Verweilzeit des zu trocknenden
Gutes in der Trommel 2 beeinflußt wird. Der Anteil der Konvenktion im Vergleich zur
Kontaktwärmeübertragung bleibt jedoch vorzugsweise gering, so daß sich der Schadstoffanteil
in den Brüden im Vergleich zu bekannten Trocknern weiter verringern läßt.
[0017] An den Innenfächen der Trommel 2 angebrachte Auflockerungs-, Umfangs- und Transportschaufeln,
insgesamt mit 20 bezeichnet (Fig. 3) und wenigstens ein kontinuierlich arbeitender
Schneckenförderer 21, der sich über die gesamte Länge der Trommel 2 erstreckt und
dessen Antriebsmotor 22 an der trocknereingangsseitigen Stirnwand 23 angeflanscht
ist, bringen das zu trocknende Gut auf die Rohrwände 8 - das häufige Abrieseln und
die damit verbundene Kontaktaufnahme mit den erhitzten Rohrwänden sorgt für eine
gute Wärmeübertragung - und transportieren es durch die Trommel 2.
[0018] Am Austritt der Trommel 2 kann das getrocknete Gut innerhalb der stationären Kammer
10 über eine Ausfallschleuse 24 in Pfeilrichtung 25 auf eine Transportvorrichtung,
in eine Hammermühle oder in einen Bunker fallen, während die Feinteile enthaltenden
Brüden durch ein Gebläse 26 abgesaugt und in Pfeilrichtung 27 einer Entstaubungsanlage
zugeführt werden.
[0019] Figur 2 zeigt eine in Richtung des Doppelpfeiles 28 mit Hilfe eines Hydraulik- oder
Pneumatikzylinders 29 diskontinuierlich arbeitende Fördervorrichtung 30 mit einer
Vielzahl von beabstandeten, senkrechten Querflächen 31 auch von Keilen 32. Die Fördervorrichtung
30 kann an die Stelle des Schneckenförderers 21 treten oder mit diesem Förderer zusammenwirken.
Die Anordnung von drei Schneckenförderern 33, 34 und 35 geht aus Figur 3 hervor.
1. Liegend angeordneter Trommeltrockner für rieselfähiges Gut wie Holzspäne, Holzfasern
und dergleichen, in dem zumindest ein beheiztes Rohrbündel vorgesehen ist und am
Außenumfang der Trommel gegenseitig beabstandete, in Lagerrollen geführt abgestützte
Laufringe sowie ein Zahnkranz für den Antrieb der Trommel angebracht sind, und der
eingangsseitig ein Frischluftansauggebläse, einen Frischluftvorwärmer und eine Aufgabeeinheit
für das zu trocknende Gut und ausgangsseitig ein Absauggebläse für die Feinteile enthaltenden
Brüden aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Innenwand der Trommel (2) zumindest eine sich in Trommellängsrichtung
und über wenigstens einen Teilbereich der Trommellänge erstreckende, mit einem Eigenantrieb
(22, 23) versehene Förderrichtung (21, 30) vorgesehen ist.
2. Trommeltrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung (21, 30) parallel zur Trommelachse angeordnet ist.
3. Trommeltrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung (21, 30) unmittelbar angrenzend an die Innenwand der Trommel
(2) angeordnet ist.
4. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung (21, 30) kontinuierlich oder diskontinuierlich angetrieben
ist.
5. Trommeltrockner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (22, 29) in Abhängigkeit von dem sich während des Trommelumlaufs ergebenden
Abstand der jeweiligen Fördervorrichtung (21, 30) vom Bodenbereich zu- und abschaltbar
und/oder bezüglich der Antriebsgeschwindigkeit veränderbar ist.
6. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Fördervorrichtungen (21, 30) über den Umfang der Trommel (2) verteilt
angeordnet sind.
7. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kontinuierlich arbeitende Fördervorrichtung (21) aus einem Schneckenförderer
oder einem Doppelschneckenförderer besteht, dessen Antriebsmotor (22) an der trocknereingangsseitigen
Stirnwand (23) angeflanscht ist.
8. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Hilfe eines Hydraulik- oder Pneumatikzylinders (29) diskontinuierlich
arbeitende Fördervorrichtung (30) mit einer Vielzahl von beabstandeten, Mitnahmeelemente
bildenden Querflächen (31, 32) versehen ist.
9. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung (30) zumindest einige Keile (32) mit beabstandeten und senkrechten
Querflächen aufweist.
10. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadruch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung (21, 30) und ihr zugehöriger Antrieb an einer ausgangsseitigen
stationären Kammer (10) gelagert sind und die Fördervorrichtung (21, 30) in der umlaufenden
Trommel (2) in deren Bodenbereich gelegen ist.
11. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Innenflächen der Trommel (2) Auflockerungs-, Umfangs- und Transportschaufeln
(20) angebracht sind.
12. Trommeltrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohrbündel (6) über ein außerhalb der stationären Kammer (10) gelagertes
Ende eines Zentralrohres (7) mit Heißwasser oder Dampf beaufschlagt ist, wobei zwischen
der stationären Kammer (10) und der umlaufenden Trommel (2) eine Dichtung (9) vorgesehen
ist.