(19)
(11) EP 0 365 861 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1990  Patentblatt  1990/18

(21) Anmeldenummer: 89117920.2

(22) Anmeldetag:  28.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 9/085
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 07.10.1988 AT 2480/88

(71) Anmelder: HTM Sport- und Freizeitgeräte Gesellschaft m.b.H.
A-2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Freisinger, Henry, Ing.
    A-1210 Wien (AT)
  • Brunnhuber, Egon
    A-1232 Wien (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorderbacken


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbacken mit zwei seitlichen Winkelhebeln (115a, 115b), die gegen die Kraft einer Auslösefeder (106) ausschwenkbar sind. Letztere ist in einem an ei­ner Grundplatte (101) befestigten Gehäuse (105) untergebracht und von einer Zugstange (107) durchsetzt. Zwischen den beiden Winkelhebeln ist am Gehäuse ein Sohlenniederhalter (113) angeordnet.
    Um bei einem solchen Vorderbacken eine niedrige Bau­art zu gewährleisten, sieht die Erfindung vor, daß der kürze­re Arm jedes Winkelhebels (115a) über eine im oberen Bereich des Gehäuses (105) an einer ersten Schwenkachse (109) ange­lenkte Rastschwinge (110) und über die Zugstange (107) von der Auslösefeder (106) beaufschlagt ist, und daß das Gehäu­se (105) um eine weitere, an der Grundplatte (101) befestig­te Schwenkachse (104) hochschwenkbar und mittels einer an der Grundplatte (101) befestigten Rastkurve (111), an der die Rastschwinge (110) anliegt, in der Fahrtstellung ge­halten ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbacken ge­mäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 2.

    [0002] Ein derartiger Vorderbacken ist in der AT-PS 321 170 bereits beschrieben. Bei dieser bekannten Ausführung liegt der Sohlenniederhalter auf der Oberseite der Schuhsohle auf, wogegen die beiden Winkelhebel sich an die Seitenflä­chen der Schuhsohle anlegen. Diese Seitenflächen sind aber einer Abnützung unterworfen.

    [0003] Bei dem Vorderbacken gemäß der DE-OS 20 44 264 ist die­ser Nachteil zwar nicht vorhanden, da hier die beiden Winkel­hebel an der Kappe des Skischuhs anliegen. Doch hat dieser Vorderbacken den Nachteil, daß eine Freigabe der beiden Win­kelhebel nur seitlich, d.h. bei einem reinen Drehsturz, er­folgen kann, und daß ein Auslösen des Vorderbackens bei ei­nem Sturz des Skiläufers nach rückwärts unmöglich ist.

    [0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Ausführungen zu beseitigen und einen Vorder­backen zu schaffen, der sich auch bei einem Rückwärtssturz des Skiläufers öffnet.

    [0005] Ausgehend von einem Vorderbacken gemäß dem Oberbe­griff des Anspruches 1 bzw. 2 wird diese Aufgabe erfindungs­gemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles eines dieser Ansprüche gelöst. Durch diese Merkmale wird nicht nur eine zuverlässige Freigabe des Skischuhs bei einem Rückwärtssturz des Skiläufers gewährleistet, sondern auch eine relativ niedrige Bauart des Vorderbackens herbeigeführt.

    [0006] An sich ist der Gedanke, das Gehäuse eines Vorderbak­kens an dem vom Sohlenniederhalter abgelegenen Bereich um eine an einer Grundplatte angeordnete Querachse schwenkbar zu lagern und in der Fahrtstellung mittels einer Rastschwin­ge, die an einer weiteren Querachse im oberen Bereich des Gehäuses gelagert ist, an einer an der Grundplatte angeord­neten Rastkurve festzuhalten, bereits bekannt, wie die Fig. 4 der DE-PS 26 60 165 zeigt. Bei dieser Ausführung wird die Rastschwinge über ein Federwiderlager in die Raststel­ lung gedrückt. Allerdings gehört dieser Vorderbacken einer anderen Gattung als die erfindungsgemäße Lösung an, zumal der Skischuh durch einen Schalenbacken in der Fahrtstellung gehalten wird.

    [0007] In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungs­formen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch eine erste Ausfüh­rungsform eines Vorderbackens in der Fahrtstellung und Fig. 2 ein Detail desselben im Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1. In den Fig. 3 und 4 sind analoge Darstellungen einer zweiten Ausführungsform wiedergegeben.

    [0008] Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorderbacken ist in seiner Gesamtheit mit 100 bezeichnet. Er besitzt eine Grund­platte 101, welche an einem Ski 102 mittels Schrauben 103 be­festigt ist. Im vorderen Bereich der Grundplatte 101 ist eine Schwenkachse 104 quer zur Längsrichtung des Vorderbackens 100 verlaufend angeordnet, auf der ein Gehäuse 105 gelagert ist.

    [0009] Das Gehäuse 105 nimmt eine Auslösefeder 106 auf, die von einer Zugstange 107 durchsetzt wird. Die Vorspannung der Auslö­sefeder 106 läßt sich in bekannter Weise mittels einer Einstell­mutter 108, die auf der Zugstange 107 gelagert ist, einstellen. Im Gehäuse 105 ist auf einer weiteren Schwenkachse 109, die sich im Bereich der Oberseite des Gehäuses 105 befindet, eine Rast­schwinge 110 gelagert, deren freies Ende sich an einer Rast­kurve 111 der Grundplatte 101 abstützt. Die Rastschwinge 110 wird von der Zugstange 107 durchsetzt, deren Kopf 107a sich an der Rückseite der Rastschwinge 110 abstützt.

    [0010] Hinter der Rastschwinge 110 befinden sich im Gehäuse 105 die beiden Lageraugen 105a und 105b für einen Gewindebolzen 112,auf dem ein Sohlenniederhalter 113 gelagert ist. Weiters trägt das Gehäuse 105 zwei als Bolzen 114a und 114b ausgestaltete Schwenk­achsen, auf denen Winkelhebel 115a und 115b gelagert sind, die sich über Stützrollen 116a und 116b an der Kappe 117a eines Ski­schuhs 117 abstützen. Die beiden Winkelhebel 115a und 115b wer­den über die Rastschwinge 110 von der Auslösefeder 106 beauf­ schlagt. Die durch die Mittelpunkte der beiden Stützrollen 116a und 116b gelegte Parallelebene zur Skioberseite ist von letzte­rer weiter entfernt, als die Parallelebene, in der der Sohlen­niederhalter 113 auf der Oberseite der Schuhsohle 117b des Ski­schuhs 117 aufliegt.

    [0011] In der Fahrtstellung des Vorderbackens 100 nehmen dessen Elemente die in der Zeichnung dargestellte Lage ein. Erfolgt ein Sturz des Skiläufers nach rückwärts, so hebt der Skischuh 117 den Sohlenniederhalter 113 an, und das Gehäuse 105 schwenkt um die Schwenkachse 104. Dabei gleitet das Ende der Rastschwinge 110 entlang der Rastkurve 111 der Grundplatte 101, und die Aus­lösefeder 106 wird zusammengedrückt. Sobald der Schwenkwinkel des Gehäuses 105 ausreichend groß ist, verläßt der Skischuh 117 den Vorderbacken 100.

    [0012] Bei einem reinen Drehsturz hingegen wird der eine der bei­den Winkelhebel 115a und 115b gegen die Kraft der Auslösefeder 106 ausgeschwenkt, so daß der Skischuh 117 den Vorderbacken 100 verlassen kann.

    [0013] Erfolgt jedoch gleichzeitig ein Sturz nach rückwärts und ein Drehsturz, so ist die vom ausschwenkenden Winkelhebel 115a bzw. 115b zu leistende, von der Auslösefeder 106 hervorgerufene Arbeit reduziert, da ein Teil dieser Arbeit bereits von der Rastschwinge 110 verrichtet worden ist. Für die seitliche Frei­gabe des Skischuhs 117 ist daher ein geringerer Arbeitsaufwand als bei einem reinen Drehsturz erforderlich.

    [0014] Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführung eines Vorderbackens 200 ist der zuerst beschriebenen ähnlich. Sie unterscheidet sich von dieser lediglich dadurch, daß die Schwenkachse 209 für die Rastschwinge 120 sich statt im obe­ren Bereich, im unteren Bereich des Gehäuses 205 befindet. Außerdem greift die Zugstange 207 am freien Ende der Rast­schwinge 210 und nicht im mittleren Abschnitt derselben an.

    [0015] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dar­gestellten und im vorstehenden beschriebenen Ausführungs­beispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlas­sen. Beispielsweise müssen die beiden Winkelhebel nicht mit Rollen versehen sein, sie können vielmehr auch ohne Rollen ausgeführt werden.


    Ansprüche

    1. Vorderbacken, der zur Halterung eines einzusetzenden Skischuhs mit zwei seitlichen Winkelhebeln versehen ist, die gegen die Kraft einer Auslösefeder ausschwenkbar sind, welche in einem an einer Grundplatte befestigten Gehäuse unterge­bracht und von einer Zugstange durchsetzt ist, wobei zwischen den beiden Winkelhebeln am Gehäuse ein Sohlenniederhalter an­goerdnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Arm jedes Winkelhebels (115a bzw. 115b) über eine im oberen Bereich des Gehäuses (105) an einer ersten Schwenkachse (109) angelenkte Rastschwinge (110) und über die Zugstange (107) von der Auslösefeder (106) beaufschlagt ist, und daß der Gehäuse (105), wie an sich bekannt, in dem vom Sohlenniederhalter (113) abgelegenen Bereich um eine weitere, an der Grundplatte (101) befestigte Schwenkachse (104) be­grenzt hochschwenkbar und mittels einer an der Grundplatte (101)befestigten Rastkurve (111), an der die Rastschwinge (110) anliegt, in der Fahrtstellung gehalten ist (Fig. 1 und 2).
     
    2. Vorderbacken, der zur Halterung eines einzusetzenden Skischuhs mit zwei seitlichen Winkelhebeln versehen ist, die gegen die Kraft einer Auslösefeder ausschwenkbar sind, welche in einem an einer Grundplatte befestigten Gehäuse unterge­bracht und von einer Zugstange durchsetzt ist, wobei zwischen den beiden Winkelhebeln am Gehäuse ein Sohlenniederhalter an­goerdnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Arm je­des Winkelhebels (215a bzw. 215b) über eine im unteren Be­reich des Gehäuses (205) an einer ersten Schwenkachse (209) angelenkte Rastschwinge und über die Zugstange (207) von der Auslösefeder (206) beaufschlagt ist, und daß das Gehäuse (205), wie an sich bekannt, in dem vom Sohlenniederhalter (213) ab­gelegenen Bereich um eine weitere, an der Grundplatte (201) befestigte Schwenkachse (204) begrenzt hochschwenkbar ist und mittels einer an der Grundplatte (201) befestigten Rast­kurve (211), an der die Rastschwinge (210) anliegt, in der Fahrtstellung gehalten ist (Fig. 3 und 4).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht