[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbacken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 bzw. 2.
[0002] Ein derartiger Vorderbacken ist in der AT-PS 321 170 bereits beschrieben. Bei dieser
bekannten Ausführung liegt der Sohlenniederhalter auf der Oberseite der Schuhsohle
auf, wogegen die beiden Winkelhebel sich an die Seitenflächen der Schuhsohle anlegen.
Diese Seitenflächen sind aber einer Abnützung unterworfen.
[0003] Bei dem Vorderbacken gemäß der DE-OS 20 44 264 ist dieser Nachteil zwar nicht vorhanden,
da hier die beiden Winkelhebel an der Kappe des Skischuhs anliegen. Doch hat dieser
Vorderbacken den Nachteil, daß eine Freigabe der beiden Winkelhebel nur seitlich,
d.h. bei einem reinen Drehsturz, erfolgen kann, und daß ein Auslösen des Vorderbackens
bei einem Sturz des Skiläufers nach rückwärts unmöglich ist.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Ausführungen zu
beseitigen und einen Vorderbacken zu schaffen, der sich auch bei einem Rückwärtssturz
des Skiläufers öffnet.
[0005] Ausgehend von einem Vorderbacken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 2 wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles eines
dieser Ansprüche gelöst. Durch diese Merkmale wird nicht nur eine zuverlässige Freigabe
des Skischuhs bei einem Rückwärtssturz des Skiläufers gewährleistet, sondern auch
eine relativ niedrige Bauart des Vorderbackens herbeigeführt.
[0006] An sich ist der Gedanke, das Gehäuse eines Vorderbakkens an dem vom Sohlenniederhalter
abgelegenen Bereich um eine an einer Grundplatte angeordnete Querachse schwenkbar
zu lagern und in der Fahrtstellung mittels einer Rastschwinge, die an einer weiteren
Querachse im oberen Bereich des Gehäuses gelagert ist, an einer an der Grundplatte
angeordneten Rastkurve festzuhalten, bereits bekannt, wie die Fig. 4 der DE-PS 26
60 165 zeigt. Bei dieser Ausführung wird die Rastschwinge über ein Federwiderlager
in die Raststel lung gedrückt. Allerdings gehört dieser Vorderbacken einer anderen
Gattung als die erfindungsgemäße Lösung an, zumal der Skischuh durch einen Schalenbacken
in der Fahrtstellung gehalten wird.
[0007] In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Fig. 1 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch eine erste Ausführungsform
eines Vorderbackens in der Fahrtstellung und Fig. 2 ein Detail desselben im Schnitt
nach der Linie II - II in Fig. 1. In den Fig. 3 und 4 sind analoge Darstellungen einer
zweiten Ausführungsform wiedergegeben.
[0008] Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorderbacken ist in seiner Gesamtheit mit 100
bezeichnet. Er besitzt eine Grundplatte 101, welche an einem Ski 102 mittels Schrauben
103 befestigt ist. Im vorderen Bereich der Grundplatte 101 ist eine Schwenkachse
104 quer zur Längsrichtung des Vorderbackens 100 verlaufend angeordnet, auf der ein
Gehäuse 105 gelagert ist.
[0009] Das Gehäuse 105 nimmt eine Auslösefeder 106 auf, die von einer Zugstange 107 durchsetzt
wird. Die Vorspannung der Auslösefeder 106 läßt sich in bekannter Weise mittels einer
Einstellmutter 108, die auf der Zugstange 107 gelagert ist, einstellen. Im Gehäuse
105 ist auf einer weiteren Schwenkachse 109, die sich im Bereich der Oberseite des
Gehäuses 105 befindet, eine Rastschwinge 110 gelagert, deren freies Ende sich an
einer Rastkurve 111 der Grundplatte 101 abstützt. Die Rastschwinge 110 wird von der
Zugstange 107 durchsetzt, deren Kopf 107a sich an der Rückseite der Rastschwinge 110
abstützt.
[0010] Hinter der Rastschwinge 110 befinden sich im Gehäuse 105 die beiden Lageraugen 105a
und 105b für einen Gewindebolzen 112,auf dem ein Sohlenniederhalter 113 gelagert ist.
Weiters trägt das Gehäuse 105 zwei als Bolzen 114a und 114b ausgestaltete Schwenkachsen,
auf denen Winkelhebel 115a und 115b gelagert sind, die sich über Stützrollen 116a
und 116b an der Kappe 117a eines Skischuhs 117 abstützen. Die beiden Winkelhebel
115a und 115b werden über die Rastschwinge 110 von der Auslösefeder 106 beauf schlagt.
Die durch die Mittelpunkte der beiden Stützrollen 116a und 116b gelegte Parallelebene
zur Skioberseite ist von letzterer weiter entfernt, als die Parallelebene, in der
der Sohlenniederhalter 113 auf der Oberseite der Schuhsohle 117b des Skischuhs 117
aufliegt.
[0011] In der Fahrtstellung des Vorderbackens 100 nehmen dessen Elemente die in der Zeichnung
dargestellte Lage ein. Erfolgt ein Sturz des Skiläufers nach rückwärts, so hebt der
Skischuh 117 den Sohlenniederhalter 113 an, und das Gehäuse 105 schwenkt um die Schwenkachse
104. Dabei gleitet das Ende der Rastschwinge 110 entlang der Rastkurve 111 der Grundplatte
101, und die Auslösefeder 106 wird zusammengedrückt. Sobald der Schwenkwinkel des
Gehäuses 105 ausreichend groß ist, verläßt der Skischuh 117 den Vorderbacken 100.
[0012] Bei einem reinen Drehsturz hingegen wird der eine der beiden Winkelhebel 115a und
115b gegen die Kraft der Auslösefeder 106 ausgeschwenkt, so daß der Skischuh 117 den
Vorderbacken 100 verlassen kann.
[0013] Erfolgt jedoch gleichzeitig ein Sturz nach rückwärts und ein Drehsturz, so ist die
vom ausschwenkenden Winkelhebel 115a bzw. 115b zu leistende, von der Auslösefeder
106 hervorgerufene Arbeit reduziert, da ein Teil dieser Arbeit bereits von der Rastschwinge
110 verrichtet worden ist. Für die seitliche Freigabe des Skischuhs 117 ist daher
ein geringerer Arbeitsaufwand als bei einem reinen Drehsturz erforderlich.
[0014] Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführung eines Vorderbackens 200 ist der zuerst
beschriebenen ähnlich. Sie unterscheidet sich von dieser lediglich dadurch, daß die
Schwenkachse 209 für die Rastschwinge 120 sich statt im oberen Bereich, im unteren
Bereich des Gehäuses 205 befindet. Außerdem greift die Zugstange 207 am freien Ende
der Rastschwinge 210 und nicht im mittleren Abschnitt derselben an.
[0015] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dargestellten und im vorstehenden
beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen
derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise müssen
die beiden Winkelhebel nicht mit Rollen versehen sein, sie können vielmehr auch ohne
Rollen ausgeführt werden.
1. Vorderbacken, der zur Halterung eines einzusetzenden Skischuhs mit zwei seitlichen
Winkelhebeln versehen ist, die gegen die Kraft einer Auslösefeder ausschwenkbar sind,
welche in einem an einer Grundplatte befestigten Gehäuse untergebracht und von einer
Zugstange durchsetzt ist, wobei zwischen den beiden Winkelhebeln am Gehäuse ein Sohlenniederhalter
angoerdnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Arm jedes Winkelhebels (115a bzw. 115b) über eine im oberen Bereich
des Gehäuses (105) an einer ersten Schwenkachse (109) angelenkte Rastschwinge (110)
und über die Zugstange (107) von der Auslösefeder (106) beaufschlagt ist, und daß
der Gehäuse (105), wie an sich bekannt, in dem vom Sohlenniederhalter (113) abgelegenen
Bereich um eine weitere, an der Grundplatte (101) befestigte Schwenkachse (104) begrenzt
hochschwenkbar und mittels einer an der Grundplatte (101)befestigten Rastkurve (111),
an der die Rastschwinge (110) anliegt, in der Fahrtstellung gehalten ist (Fig. 1 und
2).
2. Vorderbacken, der zur Halterung eines einzusetzenden Skischuhs mit zwei seitlichen
Winkelhebeln versehen ist, die gegen die Kraft einer Auslösefeder ausschwenkbar sind,
welche in einem an einer Grundplatte befestigten Gehäuse untergebracht und von einer
Zugstange durchsetzt ist, wobei zwischen den beiden Winkelhebeln am Gehäuse ein Sohlenniederhalter
angoerdnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Arm jedes Winkelhebels (215a
bzw. 215b) über eine im unteren Bereich des Gehäuses (205) an einer ersten Schwenkachse
(209) angelenkte Rastschwinge und über die Zugstange (207) von der Auslösefeder (206)
beaufschlagt ist, und daß das Gehäuse (205), wie an sich bekannt, in dem vom Sohlenniederhalter
(213) abgelegenen Bereich um eine weitere, an der Grundplatte (201) befestigte Schwenkachse
(204) begrenzt hochschwenkbar ist und mittels einer an der Grundplatte (201) befestigten
Rastkurve (211), an der die Rastschwinge (210) anliegt, in der Fahrtstellung gehalten
ist (Fig. 3 und 4).