(19)
(11) EP 0 366 030 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1990  Patentblatt  1990/18

(21) Anmeldenummer: 89119577.8

(22) Anmeldetag:  21.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B02C 4/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 25.10.1988 DE 3836307

(71) Anmelder: Messerschmidt, Wilfried
D-7744 Köningsfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Messerschmit, Wilfried
    D-7744 Königsfeld (DE)
  • Messerschmidt, Ulrich
    D-7744 Königsfeld (DE)

(74) Vertreter: Neymeyer, Franz, Dipl.-Ing. (FH) 
Haselweg 20
D-78052 Villingen-Schwenningen
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flockenpresse


    (57) Bei der zum Erzeugen von Flocken aus Getreidkörnern dienenden Flockenpresse, bei der unterhalb einer das untere Ende einer trichterförmigen Einlaufmulde bildenden Einlauföffnung (5) ein Quetschspalt (26) angeordnet ist, der von zwei keilförmig aufeinanderzulaufenden, im wesentlichen kreisbogenförmigen Quetschflächen gebildet wird, besteht die eine Quetschfläche (15) aus der mit einem Kreuzrändel (18) vesehenen Umfangsfläche einer drehend angetriebenen Quetschwalze (10). Um eine kompakte Bauweise und eine hohe Leistungsfähigkeit zu erzielen, ist vorgesehen, daß die zweite Quetschfläche (16) von einer Außenfläche eines feststehenden, lose in einer seiner Körperform angepaßten Ausnehmung (17) des Gehäuses (1) angeordneten Quetschkeils (11) gebildet wird, deren Krümmungsradius (R) etwa gleich groß ist wie der Quetschwalzendurchmesser (D). Dabei ist ihr Krümmungsmittel­punkt (19) gegenüber der Quetschwalzenachse (14) zur Einlauföff­nung (5) hin so weit versetzt, daß sein Abstand (E) von der Achsebene (42) der Quetschwalzenachse etwa einem Fünftel des Quetschwalzendurchmessers (D) entspricht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Flockenpresse zum Erzeugen von Flocken aus Getreidekörnern, bei der in einem Gehäuse (1) unterhalb einer das untere Ende einer trichterförmigen Einlaufmulde bildenden Einlauföffnung (5) ein Quetschspalt (26) angeordnet ist, der von zwei keilförmig aufeinander zulaufenden, im wesentlichen kreis­bogenförmigen Quetschflächen (15, 16) gebildet wird, wobei eine der Quetschflächen (15) von der mit einem Rändel (18) oder einer Kordel versehenen Umfangsfläche einer drehend angetriebenen Quetschwalze (10) gebildet ist und bei der die zweite Quetschfläche (16) eine konkave, glatte Form aufweist.

    [0002] Bei bekannten Flockenpressen dieser Art ( DE-PS 340 045, DE-GM 87 03 777.7 und DE-GM 87 11 000.8) sind jeweils in einem Gestell zwei Quetschwalzen gelagert, die gemeinsam gegenläufig zueinander ange­ trieben werden und deren Mantelflächen aufgerauht oder mit einem Rändel oder einer Kordel versehen sind.
    Bei der einer der bekannten Flockenpressen (DE-GM 87 03 777) sind die Quetschwalzen nur auf Teilabschnitten ihres Mantels mit einem Rändel versehen, wobei diese gerändelten Teilabschnitte teils schraubenförmig und/oder teils ringförmig verlaufen und die dazwi­schenliegenden Umfangsabschnitte der Quetschwalzen glatt sind.

    [0003] Abgesehen davon, daß bei diesen bekannten Flockenpressen jeweils zwei Quetschwalzen vorgesehen sind, die miteinander angetrieben werden müssen, die also auch eine getriebliche Verbindung erfor­dern, ist die Arbeitsleistung und insbesondere der Einzugseffekt des Preßguts in den Preßspalt desto geringer, je kleiner die Walzen­durchmesser sind, weil bei kleinerem Walzendurchmesser der Keil­winkel an der Stelle, wo die Getreidekörner erfaßt werden, relativ groß ist. Dieser Nachteil macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn die zu zerquetschenden Körner relativ dick sind. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, die beiden Quetschwalzen mit einem relativ großen Durchmesser und/oder aber mit einem relativ tiefen nutenartigen, scharfen Rändel bzw. mit einer tiefen, spitzen Kordel zu versehen, was sich nachteilig auf die Festigkeit der fertigen Flocken auswirkt. Indem sich die Kanten oder Spitzen des Rändels bzw. der Kordel tief in die Flocken einpressen, wird die Brüchigkeit der Flocken stark erhöht, zumal dann, wenn die Einpresskanten- oder spitzen auf beiden Seiten der Flocken vorhanden sind.

    [0004] Bei einer anderen bekannten Flockenpresse (DE-GM 85 35 327.2) wird die zweite Quetschfläche von der inneren Zylinderfläche einer Hohl­walze gebildet, die mit einer im Innern dieser Hohlwalze exzentrisch angeordneten Walze mitläuft. Dabei bilden die Außenfläche der klei­neren Walze und die Innenfläche der Hohlwalze den Quetschspalt. Die Hohlwalze muß entweder in ein Wälzlager eingepreßt sein oder aber es muß der Innenring eines Spezial-Wälzlagers als Hohlwalze verwendet werden. In beiden Fällen sind eine voluminöse Bauweise und hohe Herstellungskosten nicht zu vermeiden. Diese bekannte Konstruktion kann deshalb für eine Haushaltsflockenpresse nicht infrage kommen.
    Diese bekannte Getreidepresse weist eine im Verhältnis zu ihrer Baugröße geringe Leistung und zudem eine mangelhafte Funktions­weise auf. Die Zuführung und Abführung des Mahlgutes erfolgt teils radial und teils axial. An der mitlaufenden zweiten Quetschfläche der Hohlwalze können sich trotz eines Abstreifers im Laufe der Zeit Mahlreste festsetzen, die sich relativ schnell zu einer Schicht aufbauen, welche mit zunehmender Dicke zum Stillstand bzw. zur Funktionsunfähigkeit führen kann.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leistungsfähige Flockenpresse der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach und kompakt aufgebaut, billig herstellbar und leicht handhabbar ist und die auch bei kleinem Quetschwalzendurchmesser und einer nur schwach kordierten oder gerändelten Mantelfläche eine höhere Arbeitsleistung, insbesondere eine gegenüber den bekannten Flocken­pressen stark verbesserte Einzugswirkung auch auf Getreidekörner größerer Dicke ausübt und bei der auch dann keine den Quetsch­ spalt verkleinernden und die Leistungsfähigkeit vermindernden Ablagerungen an den Quetschflächen auftreten, wenn ölhaltige oder fetthaltige Körner verarbeitet werden.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die zweite Quetschfläche von einer Außenfläche eines feststehenden, lose in einer seiner Körperform angepaßten Ausnehmung des Gehäuses angeordneten Quetschkeils gebildet wird, deren Krümmungsradius etwa gleich groß ist wie der Quetschwalzendurchmesser und deren Krümmungsmittelpunkt gegenüber der Quetschwalzenachse zur Ein­lauföffnung hin so weit versetzt ist, daß sein Abstand von der Achsebene der Quetschwalzenachse etwa einem Fünftel des Quetsch­walzendurchmessers entspricht.

    [0007] Dadurch ist es nicht nur möglich, mit einem einzigen drehenden Organ in Form einer kordierten oder gerändelten Quetschwalze geringen Durchmessers auszukommen, was eine sehr kompakte Bauweise erlaubt und zu einer erheblichen Vereinfachung und Verbilligung der Flockenpresse führt, sondern es ist auch die Möglichkeit gegeben, durch die angegebene Krümmung der Quetsch­fläche des Quetschkeils eine Keilform des zum Quetschspalt führenden Einzugsraums zu erzeugen, deren Keilwinkel in dem Bereich, wo die Getreidekörner gleichzeitig an beiden Quetschflächen anliegen und wo der Einzugseffekt zu wirken beginnt, wesentlich kleiner ist, als bei den bekannten Flockenpressen bei denen zwei Quetschwalzen mit größerem Durchmesser vorhanden sind. Es ergibt sich eine für nahezu alle gängigen Getreidearten optimale Keilform des zum Quetschspalt führenden Einzugraums zwischen den beiden Quetsch­flächen, so daß mit Sicherheit Stauungen in diesem Hohlraum ober­halb des Quetschspalts vermieden werden und eine starke Leistung und einwandfreie Funktionsweise gewährleistet ist.
    Auch den Vorteil, daß die eine Quetschfläche glatt ist, macht sich die Erfindung zu nutze, so daß die fertigen Flocken nur auf der einen Seite von einer Kordel, deren Spitzen sich in die eine Flockenfläche eingraben, verformt werden. Dieses Eingraben der Kordelspitzen in die eine Flachseite der Flocken kann auch als Vorteil betrachtet werden, weil dadurch die Gesamtoberfläche ver­größert und zudem elastischer wird. Es besteht auch die Möglich­keit, einen lose im Gehäuse sitzenden Quetschkeil gegen einen anderen, beispielsweise mit einer anderen Krümmung seiner konkaven Quetschfläche, auszutauschen, um für die Korngröße des jeweils zu verarbeitenden Getreides die jeweils optimale Einzugswirkung zu erzielen.

    [0008] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 bzw. nach den Ansprüchen 3 und 4 wird nicht nur ein optimaler Mitnahmeeffekt zwischen der Umfangsfläche der Quetschwalze und den zu verarbei­tenden Körnern erzielt, sondern auch der funktionell sehr wichtige Vorteil erreicht, daß der beim Preßvorgang unvermeidlich auftreten­de mehr oder weniger feinkörnige Bruch- oder Mehlanteil des Mahl­gutes in weit geringerem Maße zu den Stirnflächen der Mahlwalze hin bewegt wird als dies bei einem normalen Rändel oder bei einer herkömmlichen Kordel der Fall ist. Die Laufeigenschaften bzw. Lagereigenschaften der Walze werden somit weit weniger durch den anfallenden Mehlstaub beeinträchtigt, so daß die hohe Leistungs­fähigkeit bei geringer Lagererwärmung über einen wesentlich grö­ßeren Zeitraum erhalten werden kann und Reinigungen seltener er­forderlich sind.

    [0009] Durch die beiden nach Anspruch 5 und 6 vorgesehenen Ringscheiben ist es einerseits auf einfache Weise möglich, ein Mindestmaß der Quetschspaltweite von z.B. 0,2 mm sicherzustellen und zugleich den Quetschspalt in axialer Richtung zu begrenzen.

    [0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 7 bis 15.

    [0011] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 und 2 eine Flockenpresse im Schnitt, wobei die Fig. 1 einen Schnitt I-I aus Fig. 2 und die Fig. 2 einen Schnitt II-II aus Fig. 1 darstellt;

    Fig. 3 eine Quetschwalze in radialer Seitenansicht;

    Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt durch eine Riefe der Quetschwalze und

    Fig. 5 einen Schnitt V-V aus Fig. 4.



    [0012] Bei der in der Zeichnung dargestellten Flockenpresse sind in einem aus zwei Gehäuseteilen 2 und 3 bestehenden blockartigen Gehäuse 1, das eine trichterartige Einlaufmulde 4 mit einer relativ kleinen Einlauföffnung 5 und eine Auslaßöffnung 30 aufweist, unter der Einlauföffnung 5 mittels zweier Kugellager 6 und 7 eine mit zwei Lagerzapfen 8 und 9 versehene Quetschwalze 10 und ein Quetschkeil 11 gelagert bzw. angeordnet.
    Die beiden Gehäuseteile 2 und 3 können aus Kunststoff, aus Stein oder Keramik bestehen. Sie sind durch vier Schrauben 12 lösbar miteinander verbunden und so gestaltet, daß ihre Trennebene 13 quer zur Quetschwalzenachse 14 verlaufend im Bereich der Einlauf­öffnung 5 und somit auch im Bereich der Quetschwalze 10, vorzugs­weise in deren axialer Mitte liegt.

    [0013] Die Quetschwalze 10 ist auf ihrer Mantelfläche, welche zugleich die erste Quetschfläche 15 bildet, mit einem Kreuzrändel 18 versehen, dessen im Profil dreieckförmige Riefen 48 von beiden Stirnseiten 20 und 21 her unter einem spitzen Winkel α von etwa 30°, der aber auch bis zu 45° betragen kann, zur Quetschwalzenachse 14 verlau­fen. Diese Riefen 48 sind durch Abwälzfräsen so gestaltet, daß sie jeweils an der Stirnseite 20 bzw. 21, wo sie beginnen, ihre größte radiale Tiefe t von etwa 1 mm haben und sich unter nach innen stetig abnehmender Tiefe t etwa über drei Viertel der Walzenbreite b erstrecken. Durch die so angeordneten und gestalteten Riefen 48 entsteht nur im axial mittleren Bereich ein Kreuzrändel 18, während an den Rändern jeweils über etwa einem Viertel der Gesamtbreite b nur schräg gestellte Riefen 48 vorhanden sind. Diese Anordnung ist insbesondere aus der Fig. 4 am besten erkennbar. Man erkennt dort, daß der Bereich, in dem sich die jeweils von einer Stirnseite 20 bzw. 21 ausgehenden Riefen 48 nur im mittleren, der halben Breite b entsprechenden Bereich kreuzen und daß sich die Riefen 48 jeweils von einer Stirnseite 20 bzw. 21 her über etwa drei Viertel der Breite b erstrecken.
    Die dreieckförmige Querschnittsform der Riefen 48 ist aus Fig. 5 erkennbar.

    [0014] Dadurch wird nicht nur die Arbeitsleistung verbessert, sondern auch erreicht, daß die unvermeidlich auftretenden Staub- oder Mehlanteile in weit geringerem Maß in axialer Richtung zu den Stirnseiten 20, 21 und den Wellenlagern 6, 7 wandern, als dies bei herkömmlichen Rändeln oder Kordeln der Fall ist.
    Die zweite Quetschfläche 16 wird von der der Quetschwalze 10 zugekehrten, konkaven und völlig glatten, ggf. polierten Außen­fläche des Quetschkeiles 11 gebildet, der in einer seiner Außen­kontur angepaßten gemeinsamen Ausnehmung 17 der beiden Gehäuse­teile 2 und 3 lose und somit leicht austauschbar gelagert ist. Die Quetschfläche 16 hat einen Krümmungsradius R, der etwa gleich groß oder geringfügig größer ist wie bzw. als der Durchmesser D der Quetschwalze 10. In bezug auf die Quetschwalzenachse 14 ist diese Quetschfläche 16 so angeordnet, daß ihr Krümmungsmittelpunkt 19 um ein Maß E zur Einlauföffnung 5 hin gegenüber der horizontalen Achsebene 42 der Quetschwalze 10 versetzt ist, welches etwa einem Fünftel des Quetschwalzendurchmessers D entspricht.
    Hervorzuheben ist dabei, daß die zweite Quetschfläche 16 nicht an der engsten Stelle des Quetschspalts 26 endet, sondern daß sie in Auslaufrichtung darüber hinaus um etwa 5 bis 10 mm verlängert ist, also so weit, daß die Flocken von ihr so lange geführt werden, bis sie den Quetschspalt 26 vollständig verlassen haben. Dadurch wird verhindert, daß die Flocken unter Preßdruck über eine scharfe Kante laufen und somit die Gefahr, daß die Flocken auseinander­brechen, stark vermindert.

    [0015] An den beiden Stirnseiten 20 und 21 der Quetschwalze 10 liegen jeweils kreisförmige Ringscheiben 22 bzw. 23 an, die jeweils einstückig mit Lagernaben 24 bzw. 25 versehen und lose aber mit geringem radialen Spiel auf den Lagerzapfen 8 bzw. 9 der Quetsch­walze 10 gelagert sind. Die Außendurchmesser der Ringscheiben 22 und 23 sind um die doppelte Weite 5 des zwischen der Quetschfläche 16 des Quetschkeiles 11 einerseits und der Quetschfläche 15 der Quetschwalze 10 andererseits bestehenden Quetschspalts 26 größer als der Durchmesser D der Quetschwalze 10; d.h. die Ringscheiben 22, 23 überragen die Quetschwalze 10 um die Quetschspaltenweite S. Der Quetschkeil 11 ist um die Dicke der beiden Ringscheiben 22 und 23 breiter ist als die Quetschwalze 18. Seine Quetschfläche 16 liegt bei der engsten Quetschspalteinstellung an den Umfangsflächen die­ser beiden Ringscheiben 22 und 23 an, so daß die kleinstmögliche Weite des Quetschspaltes 26 dem Maß S entspricht, das zweckmäiger­weise 0,2 bis 0,3 mm beträgt. Durch Herausdrehen einer Stell­schraube 43 ist es möglich, die Weite des Quetschspaltes 26 gering­fügig zu vergrößern. Die Stellschraube 43 ist nicht erforderlich, wenn man stets Flocken gleicher Dicke erzeugen will.

    [0016] Es ist insbesondere aus Fig. 2 erkennbar, daß bei dieser Ausbil­dung der Quetschwalze 10 einerseits und des Quetschkeiles 11 mit seiner Quetschfläche 16 andererseits oberhalb des Quetschspaltes 26 zwischen diesen beiden Teilen ein Einzugsraum 27 gebildet ist, der eine gekrümmte, schlanke sich zum Quetschspalt hin verengende Keilform aufweist, dessen Keilwinkel im Bereich A, in dem der Ein­zugseffekt und auch der Quetschvorgang beginnt, nur etwa 12° be­trägt. Bei einem so kleinen Keilwinkel werden die Körner durch die erhöhte Klemmwirkung mit einem sehr starken Einzugseffekt erfaßt und in den Quetschspalt 26 gezogen, obwohl nur die mit der stär­keren Krümmung versehene Quetschfläche 15 der zylindrischen Quetschwalze 10 durch ein Kreuzrändel 18 aufgerauht ist, während die gegenüberliegende Quetschfläche 16 glatt ist, ggf. poliert sein kann. Zweckmäßigerweise bestehen sowohl die Quetschwalze 10 als auch der Quetschkeil 11 aus Stahl, wobei auch die Möglichkeit be­steht, sie aus einem anderen harten Material, wie z. B. aus Keramik oder Stein zu fertigen.

    [0017] Eine für die störungsfreie Funktion der Flockenpresse wichtige Ausgestaltung besteht auch darin, daß Durchlaßquerschnitt der Einlauföffnung 5 zumindest geringfügig kleiner gehalten ist als der obere Öffnungsquerschnitt des Einzugsraumes 27. Dadurch kann näm­lich sichergestellt werden, daß keine Stauungen in diesem Einzugs­raum 27 entstehen. Das zulaufende Gut wird schneller abtranspor­tiert wird als es zuläuft. Wie aus Fig. 1 durch den Quetschspalt 26 ersichtlich ist, hat die Einlauföffnung 5 eine Breite, die etwa der halben Breite der Quetschwalze 10 entspricht. Der Einzugsraum 27 ist dagegen gleich breit wie die Quetschwalze 10. Auch durch die aus Fig. 2 erkennbare Anordnung der Einlauföffnung 5 in bezug auf die Quetschwalze wird das Vermeiden von Stauungen im Einzugsraum 27 begünstigt. Die Weite W (Fig. 2) der Einzugsöffnung 5 entspricht etwa dem Radius der Quetschwalze 10. Die eine Begrenzung 46 der Einlauföffnung 5 liegt in der vertikalen Achsebene 45 der Quetschwalze 10.

    [0018] Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die beiden Ge­häuseteile 2 und 3 zur nahezu spielfreien Aufnahme der äußeren Ränder der beiden Ringscheiben 22 und 23 jeweils mit zylindrischen Ausnehmungen 28 bzw. 29 versehen, deren Mantelfläche nur im Be­reich des Quetschspalts 26 und im Bereich der sich unterhalb der Quetschwalze 10 befindenden Auslauföffnung 30 unterbrochen sind. Die beiden Ringscheiben 22 und 23 bilden somit nicht nur einen die Mindestweite S des Quetschspalts 26 gewährleistenden Anschlag für den Quetschkeil 11, sondern auch die beidseitige axiale Begrenzung des Quetschspalts 26 und der Quetschfläche 15 der Quetschwalze 10.

    [0019] Die beiden bereits erwähnten Kugellager 6 und 7, in denen die in Lagerzapfen 8 und 9 der Quetschwalze 10 drehbar gelagert sind, sind in zylindrischen Ausnehmungen 31 bzw. 32 der beiden Gehäuse­teile 2 und 3 aufgenommen. Als Staubschutz für die beiden Kugel­lager 6 und 7 sind jeweils Filzringe 33 und Dichtungsscheiben 34 vorgesehen, die jeweils zwischen einem Kugellager 6, 7 und einer Ringscheibe 22, 23 angeordnet sind.

    [0020] Der Lagerzapfen 8 ist auf seiner Stirnseite mit einem Profilzapfen 35 versehen, der eine Bohrung 36 einer Gehäusestirnwand 37 durchragt und auf dem eine Wellenkupplung 38 mit einer Außenverzahnung 39 befestigt ist. In einer zylindrischen Ausnehmung 40 des Gehäuseteils 2 ist ein ringförmiges Kupplungselement 41 einer Renkverbindung angeordnet, mit dessen Hilfe das Gehäuse 1 an die Gestellplatte eines Motors oder einer Handkurbel angeflanscht werden kann, die mit dem Gegenstück ausgerüstet ist und die auch das Gegenstück zu der Wellenkupplung 38 aufweist.

    [0021] Durch die Zweiteilung des Gehäuses und die Lagerung der Quetsch­walze 10 sowie des Quetschkeils 11 läßt sich die Flockenpresse einfach herstellen, insbesondere einfach montieren und auch wieder demontieren, ein Vorteil der nicht nur fertigungstechnisch, sondern auch für die Wartung und Reinigung von Bedeutung ist.
    Im Bereich der Auslauföffnung 30 ist ein an der Quetschwalze 10 federnd anliegender Abstreifer 44 angeordnet, der das Kreuzrändel 18 auber hält.


    Ansprüche

    1. Flockenpresse zum Erzeugen von Flocken aus Getreidkörnern, bei der unterhalb einer das untere Ende einer trichterförmigen Einlaufmulde bildenden Einlauföffnung ein Quetschspalt angeordnet ist, der von zwei keilförmig aufeinanderzulaufenden, im wesentlichen kreisbogenförmigen Quetschflächen gebildet wird, wobei eine der Quetschflächen von der mit einem Rändel oder einer Kordel vesehenen Umfangsfläche einer drehend angetriebe­nen Quetschwalze gebildet ist und bei der die zweite Quetschfläche eine konkave, glatte Form aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die zweite Quetschfläche (16) von einer Außenfläche eines feststehenden, lose in einer seiner Körperform angepaßten Ausnehmung (17) des Gehäuses angeordneten Quetschkeils gebildet wird, deren Krümmungsradius (R) etwa gleich groß ist wie der Quetschwalzendurchmesser (D) und deren Krümmungsmittelpunkt (19) gegenüber der Quetschwalzenachse (14) zur Einlauföffnung (5) hin so weit versetzt ist, daß sein Abstand (E) von der Achsebene (42) der Quetschwalzenachse etwa einem Fünftel des Quetschwalzendurchmessers (D) entspricht.
     
    2. Flockenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Quetschfläche (15) der Quetschwalze (10) mit einem Kreuzrändel (18) versehen ist, dessen dreieckförmig profilierte Riefen (48) kreuzweise jeweils unter einem spitzen Winkel (α) von weniger als 45° zur Quetschwalzenachse (14) verlaufend sich jeweils von einer Stirnseite (20, 21) her über etwa zwei Drittel bis drei Viertel der Quetschflächenbreite (b) erstrecken, so daß sie sich nur im mittleren Drittel bzw. in der mittleren Hälfte der Quetschfläche kreuzen.
     
    3. Flockenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Tiefe (t) der Riefen (48) an den Stirnseiten (20, 21) der Quetschwalze am größten ist und nach innen bis zu Riefenende stetig abnimmt.
     
    4. Flockenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Riefen (48) mit der Quetschwalzenachse jeweils einen Winkel (α) von 30° bilden.
     
    5. Flockenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Stirnseiten (20, 21) der Quetschwalze (10) koaxial dazu kreisförmige Ringscheiben (22, 23) angeordnet sind, deren Umfang die gerändelte oder kordierte Quetschfläche (15) der Quetschwalze (10) um das Maß einer Quetschspaltmindesweite (S) überragt und an der der Quetschkeil (11) mit seiner Quetschfläche (16) anliegt.
     
    6. Flockenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringscheiben (22, 23) jeweils lose auf Lagerzapfen (8, 9) der Quetschwalze (10) gelagert sind.
     
    7. Flockenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Quetschkeil (11) mittels einer Stellschraube (43) radial zur Quetschwalze (10) einstellbar ist.
     
    8. Flockenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschwalze (10) in einem aus zwei Gehäuseteilen (2, 3) bestehenden, mit der Einlaufmulde (4) der Einlauföffnung (5) und einer unterhalb der Quetschwalze (10) liegenden Auslauföffnung (30) versehenen Gehäuse (1) gelagert ist.
     
    9. Flockenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennebene (13) des Gehäuses (1) im Bereich der Quetschwalze (10) und der Einlauföffnung (5) liegt und quer zur Quetschwalzenachse (14) verläuft.
     
    10. Flockenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Einlauföffnung (17) kleiner ist als der ihr zugekehrte Endquerschnitt des zwischen den beiden Quetschflächen (15, 16) liegenden, zum Quetschspalt (26) führenden, keilförmigen Einzugsraumes (27).
     
    11. Flockenpresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauföffnung sich in der einen Richtung über die eine Durchmesserhälfte und in der anderen Richtung über die halbe Breite der Quetschwalze (10) erstreckt.
     
    12. Flockenpresse nach einem der Ansprüche 4 oder 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) aus gegossenen Stein-, Keramik- oder Kunststoffkörpern besteht.
     
    13. Flockenpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringscheiben (22, 23) mit minimalem radialen Spiel in zylindrischen Ausnehmungen (28, 29) der beiden Gehäuseteile (2, 3) aufgenommen sind.
     
    14. Flockenpresse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ringscheiben (22, 23) umschließenden Umfangsflächen der Ausnehmungen (28, 29) nur im Bereich des Quetschspalts (26) und im Bereich der Auslauföffnung (30) unterbrochen sind.
     
    15. Flockenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite feststehende Quetschfläche (16) in Durchlaufrichtung über den Quetschspalt (26) hinaus um ein Maß verlängert ist, das etwa der Größe einer gepreßten Flocke entspricht, also etwa 5 bis 10 mm beträgt.
     




    Zeichnung