[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zum Überwachen des Erfassens
bzw. Freigebens aller Hülsen bzw. Spulen einer selbsttätigen Spulenwechselvorrichtung
einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine, welche mittels Greiforganen gleichzeitig eine
Mehrzahl voller Spulen oder leerer Hülsen von den Spindeln bzw. Haltezapfen abzieht,
mit mindestens einer durch den Bereich der abzuziehenden vollen Spulen verlaufenden
Lichtschranke, welche durch eine nichtabgezogene bzw. nichtfreigegebene Spule oder
Hülse zur Aufgabe eines Fehlersignals unterbrochen wird.
[0002] Bei selbsttätigen Spulenwechselvorrichtungen an Ringspinn- oder -zwirnmaschinen,
welche gleichzeitig eine Mehrzahl von Spulen abziehen bzw. aufstecken, besteht die
Gefahr, daß die Greiforgane der Spulenwechselvorrichtung leere Hülsen oder volle
Spulen nicht ergreifen oder ergriffene nicht loslassen.
[0003] Wenn volle, von den Spindeln der Ringspinn- bzw. -zwirnmaschine abzuziehende Spulen
nicht ergriffen werden und auf den Spindeln verbleiben, wird im weiteren Verlauf des
Wechselvorganges versucht, auf die noch mit einer vollen Spule bestückte Spindel
eine leere Hülse aufzustecken. Dies führt zwangsläufig zur Beschädigung mindestens
der Hülse, ggf. auch der Maschine oder der Wechselvorrichtung, woraus sich unerwünschte
Stillstände ergeben.
[0004] Um diese Wirkung zu vermeiden, ist es bereits bekannt, eine durch den Bereich der
abzuziehenden vollen Spulen verlaufende Lichtschranke vorzusehen, welche beim fälschlichen
Verbleiben einer abzuziehenden Spule auf der Spindel unterbrochen wird und danach
ein den Wechselvorgang unterbrechendes Signal abgibt (DE-OS 2 226 077).
[0005] Wenn eine auf eine Spindel aufzusteckende leere Hülse oder eine abgezogene volle
Spule von einem der Greiforgane nicht freigegeben wird und deshalb am Greiforgan
verbleibt, führt dies darüber hinaus dazu, daß im weiteren Verlauf des Wechselvorganges
beim vorgesehenen Erfassen einer anderen leeren Hülse oder einer vollen Spule Kollisionen
auftreten, welche Beschädigungen an Hülsen, der Spulenwechselvorrichtung oder der
Maschine verursachen können. Außerdem wird beim Fehlen einer leeren Hülse das Garn
auf die nackte Spindel der Ringspinn- bzw. -zwirnmaschine gespult, von wo es nur
sehr schwer, zeitraubend und kostenaufwendig wieder entfernt werden kann.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen
zum Überwachen des Erfassens bzw. Freigebens aller Hülsen bzw. Spulen an einer selbsttätigen
Spulenwechselvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welche
in der Lage sind, diese vorgenannten Fehler zu vermeiden und damit die Leerzeiten
herabzudrücken.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß, nachdem die Spulen oder Hülsen
abgezogen oder von den Greiforganen nach Aufstecken auf Spindeln oder Haltezapfen
freigegeben worden sind, mittels der Lichtschranken festgestellt wird, ob jeweils
alle Spulen oder Hülsen abgezogen bzw. freigegeben worden sind, wobei die Lichtschranke
jeweils durch einen Bereich verläuft, der von den Spulen oder Hülsen vor deren Abziehen
bzw. Freigeben eingenommen worden war. Erfindungsgemäß ist also mindestens eine Lichtschranke
vorgesehen, welche durch den Bereich der von den Greiforganen freizugebenden bzw.
von Haltezapfen oder Spindeln abzuziehenden leeren Hülsen bzw. vollen Spulen verläuft
und bei Nichtfreigabe oder Nichtabziehen einer Hülse oder Spule unterbrochen wird,
ein Signal ausgelöst und den weiteren Wechselvorgang unterbricht. Hierdurch werden
vorteilhafterweise die Leerzeiten erheblich vermindert und Beschädigungen an der Wechselvorrichtung
bzw. der Maschine vermieden. Die Lichtschranke wird aktiviert, nachdem die leeren
Hülsen bzw. vollen Spulen freigegeben oder abgezogen sein müssen und bevor die Greiforgane
erneut leere Hülsen oder volle Spulen ergreifen bzw. aufstecken.
[0008] Wenn Greiforgane vorgesehen sind, welche sowohl die leeren Hülsen, als auch die
vollen Spulen erfassen, genügt eine Lichtschranke, welche je nach Ablaufphase des
Wechselvorganges abwechselnd die leeren Hülsen bzw. die vollen Spulen abtastet. Wenn
dagegen getrennte Greiforgane für leere Hülsen und für volle Spulen bei der Wechselvorrichtung
vorgesehen sind, muß für jede Reihe von Greiforganen eine gesonderte Lichtschranke
vorhanden sein.
[0009] Die Lichtschranken müssen durch Bereiche verlaufen, welche von den abzutastenden
leeren Hülsen bzw. vollen Spulen eingenommen werden, nach deren Entfernen jedoch leer
sind.
[0010] Die Lichtschranke kann ortsfest am Bewegungsweg der leeren Hülsen oder vollen Spulen
oder an dem die Greiforgane tragenden Bauteil angeordnet sein.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können sowohl Sender als auch Empfänger an
einer Verschiebeeinrichtung angeordnet sein, mit der diese die Lichtschranke bildenden
Teile in die abzutastenden Bereiche an dem die Greiforgane tragenden Bauteil verlagerbar
sind. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das die Greiforgane und eine Lichtschranke
tragende, ohnehin bewegbare Bauteil so beweglich zu gestalten, daß es die Lichtschranke
in den Bereich der abzuziehenden vollen Spulen führen kann.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der wirksame Bereich einer Lichtschranke
ohne Verlagerung von deren Sender und Empfänger dadurch verlagerbar, daß der Lichtstrahl
durch paarweise angeordnete Spiegel, welche paarweise gemeinsam aus dem Lichtstrahl
klappbar sind, parallel zu sich selbst verlagert wird. Durch drei Spiegelpaare, von
denen zwei Spiegelpaare klappbar ausgeführt sind, können so mit nur einer Lichtschranke
drei räumlich getrennte Bereiche auf einfache Weise bestrichen werden.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, mehrere Sender über mehrere
Lichtschranken auf eine geringere Anzahl von Empfängern oder umgekehrt eine größere
von Emp-fängern durch Spiegel von einer geringeren Anzahl von Sendern beaufschlagen
zu lassen. So können beispielsweise je ein Sender und ein Empfänger ortsfest am Maschinengestell
der Art angeordnet sein, daß die von ihnen gebildete Lichtschranke durch den Bereich
der auf den Spindeln befindlichen vollen Spulen verläuft. Durch Spiegelpaare kann
diese Lichtschranke parallel zu sich selbst durch von den Greiforganen erfaßte leere
Hülsen bzw. von den Greiforganen erfaßte volle Spulen definierte Bereiche verlagert
werden. Hierbei erfolgt die Abtastung dieser leeren Hülsen oder vollen Spulen an den
Greiforganen in einer relativ zum Maschinengestell festgelegten Stellung.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann am Maschinengestell eine
ortsfeste Lichtschranke durch den Bereich der abzuziehenden vollen Spulen verlaufen.
Gleichzeitig enthält das die Greiforgane tragende Bauteil eine Lichtschranke, welche
durch den Bereich der ergriffenen leeren Hülsen verläuft. Durch Spiegelpaare kann
diese Lichtschranke parallel zu sich selbst durch den Bereich der durch andere Greiforgane
gehaltenen vollen Spulen verlegt werden.
[0015] Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, daß die Lichtschranken mit sichtbarem
oder unsichtbarem Licht arbeiten. Bei besonders langen Spindelreihen an Ringspinn-
oder -zwirnmaschinen bietet die Verwendung eines Laserstrahls geringerer Leistung
infolge seiner guten Bündelung große Vorteile. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist es möglich, diesen Laserstrahl durch eine Aufweiteoptik im Querschnitt flächig
auszubilden, um zu vermeiden, daß ein linienförmiger Strahl durch einen zufällig den
Strahl kreuzenden Faden unterbrochen wird. Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit
der Anwendung von Lichtwellenleitern im Bereich der Lichtschranke.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 bis 17 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung in schematischer
Darstellung;
Fig. 18 I, III jeweils eine schematische Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 18 II a bis i die verschiedenen Ablaufschritte bei einem Wechselvorgang;
Fig. 19 und 20 eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung in Seiten- und Vorderansicht
in schematischer Darstellung.
[0017] Fig 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ringspinnmaschine 1 mit einem Antriebsgestell
2 sowie einem Endgestell 3, die mit einem Greiferbalken 4 ausgestattet ist, welcher
über ein schematisch dargestelltes Scherensystem 6 heb- und senkbar ist. An Spindelbänken
8 befinden sich eine Vielzahl von in zwei Reihen angeordneten Spindeln 7. An dem
Greiforgane 5 tragenden Greiferbalken 4 sind ein Sender 11 sowie ein Empfänger 12
angeordnet, die eine Lichtschranke 10 bilden. Ist nach dem Aufstecken leerer Hülsen
auf die Spindeln 7 eine Hülse 9′ nicht durch die Greiforgane 5 des Greiferbalkens
4 freigegeben worden, so befindet sie sich im Bereich der Lichtschranke 10, wodurch
eine Aktivierung einer Steuervorrichtung erfolgt und der Wechselvorgang unterbrochen
wird. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist also die Lichtschranke 10 an dem
die Greiforgane tragenden Greiferbalken 4 angeordnet.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer Ringspinnmaschine 1 mit einer Lichtschranke
10, deren Sender 11 und Empfänger 12 am Maschinengestell 2 bzw. 3 angeordnet und
mittels je einer durch einen Motor 15 angetriebenen Gewindespindel 14 aus einer Stellung,
in welcher sie den Bereich der auf die Spindeln 7 aufgesteckten vollen Spulen überwacht,
in eine Stellung verlagerbar ist, in welcher sie den Bereich der von den Greiforganen
des Greiferbalkens 4 gehaltenen leeren Hülsen oder vollen Spulen überwacht. Die Bewegung
des Senders 11 bzw. Empfängers 12 kann synchron, beispielsweise mittels Schrittmotoren,
erfolgen; die Antriebsmotoren der Gewindespindeln 14 können jedoch auch Asynchronmotoren
sein, welche Sender 11 und Empfänger 12 jeweils in Endpositionen fahren, welche durch
Endanschläge oder Endschalter definiert sind. Es sind auch andere mechanische Elemente
zur Definition der Endpositionen möglich.
[0019] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine zweiseitige Ringspinnmaschine 1 mit nur einem
Sender 11 und einem Empfänger 12, deren Lichtschranke 10 mittels Spiegel 16, 17, 18
und I9 die zu überwachenden Bereiche beider Maschinenseiten bestreicht. Die Spiegel
16 und 17 sind schwenkbar ausgebildet. Hierdurch ergibt sich auf einfache Weise eine
erhebliche Reduzierung des Aufwandes.
[0020] Die Figuren 4 bis 8 stellen jeweils Schnitte durch den Greiferbalken 4 und die Spindelbank
8 gemäß Fig. 2 dar. Über den oberen Enden der Spindeln 7, jedoch noch innerhalb des
Umrisses von auf die Spindeln aufgesteckten vollen Spulen 13 ist ein Bereich definiert,
durch den eine Lichtschranke 10 verläuft. In diesem Bereich A kann der erfolgte Abzug
voller Spulen 13 von den Spindeln 7 überprüft werden.
[0021] Unter den Greiforganen 5, jedoch noch innerhalb des Umrisses von an den Greiforganen
gehaltenen leeren Hülsen 9 ist ein Bereich B definiert, durch den ebenfalls eine Lichtschranke
10 verläuft. In diesem Bereich B kann mittels der Lichtschranke die Freigabe leerer
Hülsen 9 durch die Greiforgane 5 überprüft werden.
[0022] Unter den Greiforganen 5, jedoch noch innerhalb des Umrisses von an den Greifzapfen
gehaltenen vollen Spulen 13 ist ein Bereich C definiert, durch den eine Lichtschranke
10 verläuft. In diesem Bereich kann die Freigabe voller Spulen 13 durch die Greiforgane
5 überprüft werden.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, bei dem die Greiforgane 5 sowohl volle Spulen
als auch leere Hülsen erfassen, fallen die Bereiche B und C in Bezug auf die Greiferbalken
zusammen. Die durch den Senden 11 und den Empfänger 12 definierte Lichtschranke 10
ist bei der Ausführungsform nach Fig. 4 über die mit dem Pfeil I angedeutete Distanz
zwischen den beiden Bereichen A und B/C verlagerbar.
[0024] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind für beide Bereiche A und B/C am ortsfesten
Maschinengestell angeordnete Lichtschranken vorgesehen, welche durch zwei Sender/Empfängerpaare
11, 12 bzw. 11′, 12′ gebildet werden. Der Bereich B/C kann nur in einer bestimmten
Stellung des Greiferbalkens 4 überprüft werden, in der sich dieser Bereich innerhalb
des Maschinengestells der Ringspinnmaschine 1 befindet.
[0025] Nach Fig. 6 sind der die Lichtschranke im Bereich B/C bildende Sender 11˝ und Empfänger
12˝ über einen Arm 21 am Greiferbalken 4 befestigt. Bei dieser Ausführungsform ist
also die Lichtschranke für den Bereich B/C mit dem Greiferbalken 4 verbunden; für
den Bereich A ist eine getrennte Lichtschranke vorgesehen.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist wieder nur eine, mit dem Greiferbalken 4
über einen Arm 22 verbundene Lichtschranke vorgesehen, welche den Bereich B/C überwacht
und mittels des beweg lichen Greiferbalkens auch zur überwachung in den Bereich A
mittels Pfeil II verlagert werden kann.
[0027] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist ein Greiferbalken 4 mit getrennten Greiforganen
5 bzw. 5′ für volle Spulen 13 bzw. leere Hülsen 9 vorgesehen. Entsprechend sind die
drei Bereiche A, B und C einzeln zu überwachen, was bei dem Ausführungsbeispiel mit
einer einzigen, entsprechend den Pfeilen III verlagerbaren Lichtschranke mit Sender
11 und Emp-fänger 12 im Maschinengestell oder am Greiferbalken 4 erfolgt.
[0028] Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht einer Spindelbank 8 und eines Greiferbalkens 4 mit
Greiforganen 5. Hier findet ein Sender 11 und ein Empfänger 12 Anwendung, wobei die
Lichtschranke durch vier Spiegel 16′, 17′, 18′ und 19′ zwischen dem Bereich A und
dem Bereich B/C verlagerbar ist. Hierbei sind die beiden Spiegel 16′ und 17′ aus dem
Strahlengang ausklappbar. Wie ersichtlich, wird hier durch einen einzigen Sender 11
und einen einzigen Empfänger 12 sowohl der Abzug voller Spulen 13 von Spindeln 7
als auch die Freigabe leerer Hülsen und voller Spulen von den Greiforganen 5 überwacht.
[0029] Fig. 10 stellt einen schematischen Querschnitt durch eine Ringspinnmaschine 1 mit
am Maschinengestell angeordnetem Sender 11 und Empfänger 12 für den Bereich B/C dar.
Fig. 11 stellt einen Querschnitt durch eine Ringspinnmaschine 1 mit am hier ausgeschwenkt
dargestellten Greiferbalken 4 angeordnetem Sender 11 bzw. Empfänger 12 für den Bereich
B/C dar. Wie ersichtlich, verlaufen hierbei wiederum die entsprechenden Lichtschranken
durch Bereiche, welche von den abzutastenden leeren Hülsen bzw. vollen Spulen eingenommen
werden, nach deren Entfernen aber leer sind. Da die Spulenwechselvorrichtung bei der
Ausführungsform nach Fig. 10 bzw. 11 so arbeitet, daß dieselben Greiforgane sowohl
leere Hülsen 9, als auch volle Spulen 13 erfassen, fallen wiederum die Bereiche B
und C zusammen.
[0030] Fig. 12 betrifft eine schematische Darstellung der Anordnung von Sender 11 und Empfängern
12 für zwei Lichtschranken für die Bereiche A und B/C bzw. drei Lichtschranken für
die Bereiche A, B und C am ortsfesten Maschinengestell.
[0031] Fig. 13 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform, bei welcher mittels
nur je eines verlagerbaren Senders 11 und Empfängers 12 die drei Bereiche A, B und
C abgetastet werden können.
[0032] Nach Fig. 14 besteht die Möglichkeit analog der Ausführungsform gemäß Fig. 9, daß
eine Lichtschranke 10 mittels eines Sender/Empfängerpaares 11, 12 über Spiegel zwischen
den Bereichen B und C verlagerbar ist. Dieses Sender/Empfängerpaar ist beispielsweise
am Greiferbalken 4 angeordnet. Für die Überwachung des Bereiches A ist bei dieser
Ausführungsform eine ortsfest am Maschinengestell angeordnete Lichtschranke 10′ vorgesehen.
[0033] Fig. 15 beinhaltet eine schematische Darstellung einer Lösung, mit welcher mit nur
einem Sender/Empfängerpaar die lichtschranke 10 mittels sechs Spiegeln, von denen
vier aus dem Strahlengang ausschwenkbar sind, in alle drei Bereiche A, B und C verlagerbar
ist.
[0034] Die Figuren 16 und 17 beinhalten schematische Darstellungen von Lösungen, bei denen
beim billigeren Teil des Sender/Empfängerpaares 11, 12 auf die Spiegel verzichtet
und dieses Teil in mehrfacher Anzahl gegenüber dem teuereren Teil vorgesehen ist.
Fig. 16 geht dabei von der Ausführungsform nach Fig. 4 aus, Fig. 17 von der Ausführungsform
nach Fig. 15. Sender und Empfänger können hierbei vertauscht sein, wobei beim Einsatz
von Lasern der Sender 11 der teurere Teil ist.
[0035] Fig. 18 I stellt in schematischer Seitenansicht eine Ausführungsform der Erfindung
dar, aus welcher die Anordnung der Bereiche A, B, C und D ersichtlich sind. Hierbei
liegt der Bereich A über den Spindelspitzen, der Bereich D liegt über den Haltezapfen
für die leeren Hülsen 9˝, wobei beide Bereiche ortsfest in Bezug auf das Maschinengestell
sind. Der Bereich B liegt unter den Greifzapfen für die leeren Hülsen; der Bereich
C liegt unter den Greifzapfen für die vollen Spulen; beide Bereich sind also ortsfest
in Bezug auf den Greiferbalken 4. Wenn der Greiferbalken 4 leeren Hülsen 9˝ und vollen
Spulen 13 mit demselben Greifzapfen ergreift, fallen die Bereiche B und C zusammen.
[0036] Fig 18 II a bis i stellt die einzelnen Verfahrensschritte zum Überwachen des Erfassens
bzw. Freigebens leerer Hülsen bzw. voller Spulen einer selbsttätigen Spulenwechselvorrichtung
dar. Nach Fig. 18 II a hat sich der Greiferbalken 4 aus seiner Ruhestellung unter
der Spindelbank 8 nach oben über die Spindeln bewegt und steht im Begriff, mit den
Greiforganen 5 die vollen Spulen 13 zu erfassen und mit Hilfe des Scherensystems 6
von der Spindel 7 abzuziehen, bis die Position nach Fig. 18 II b erreicht ist. Unterhalb
der Ringbank 8 befindet sich eine neue leere Hülse 9˝, welche auf einem auf einem
Transportband gelagerten Haltezapfen 20′ angeordnet ist. In dieser Position wird
mittels der Lichtschranke im Bereich A überprüft, ob tatsächlich alle vollen Spulen
13 von den Spindeln 7 abgezogen worden sind. Wenn dies der Fall ist, werden nach Fig.
18 II c die vollen Spulen 13 nach unten bewegt und nach Fig. 18 II d auf die Haltezapfen
20 aufgesteckt.
[0037] Es kommt vor, daß Niederhalter, die das Herausziehen der Spindeloberteile aus dem
Spindellagergehäuse beim Abziehen der vollen Spulen verhindern, defekt sind und beim
Abziehen der vollen Spulen 13 ein Spindeloberteil 7 mit abgezogen wird. Dieses abgezogene
Spindeloberteil unterbricht dann ebenfalls die Lichtschranke 10 im Bereich A und führt
mit einem Störsignal dazu, daß der Wechselvorgang unterbrochen wird.
[0038] Nachdem die vollen Spulen 13 durch die Greiforgane 5 freigegeben worden sind und
der Greiferbalken 4 sich nach oben bewegt hat, wird durch die Lichtschranke im Bereich
C überprüft, ob alle vollen Spulen freigegeben und auf ihre Haltezapfen 20 auf dem
Transportband aufgesteckt worden sind.
[0039] Bei der Position nach Fig. 18 II f und Fig. 18 II g ergreifen die Greiforgane 5 die
leeren Hülse 9˝ und ziehen sie von ihren Haltezapfen 20′ ab. Nunmehr wird durch die
Lichtschranke im Bereich D überprüft, ob alle leeren Hülsen 9˝ von ihren Haltezapfen
20′ angezogen worden sind. Wenn dies der Fall ist, werden die leeren Hülsen 9˝ in
Pfeilrichtung in den Bereich oberhalb der Spindeln 7 geführt.
[0040] Wie aus Fig. 18 II g hervorgeht, ist über den Haltezapfen 20′ für die leeren Hülsen
9˝, jedoch noch innerhalb des Umrisses von auf diesen Haltezapfen gehaltenen leeren
Hülsen der Bereich D definiert, der ebenfalls von einer Lichtschranke 10 durchsetzt
ist. Mit dieser Lichtschranke kann der Abzug leerer Hülsen 9˝ von den Haltezapfen
20′ überwacht werden. Dieser Bereich D setzt voraus, daß die Haltezapfen 20′ für die
leeren Hülsen 9˝ und die Haltezapfen 20 für die vollen Spulen 13 in getrennten, seitlich
versetzten Reihen angeordnet sind.
[0041] Nach Fig. 18 II h und i werden dann die leeren Hülsen 9˝ auf die Spindeln 7 aufgesteckt,
wobei wiederum dieser Aufsteckvorgang nach Freigabe der leeren Hülsen durch die entsprechende
Lichtschranke im Bereich B überwacht wird.
[0042] Nach Fig. 18 III besteht auch die Möglichkeit, daß die den Bereich A überwachende
Lichtschranke erst dann aktiviert wird, wenn die vollen Spulen 13 aus diesem Bereich
herausbewegt worden sind. Dies ist dann von Vorteil, wenn sich in unerwünschter Weise
Fäden in diesen Bereich erstrecken, die hängen- oder steckengebliebene volle Spulen
13 simulieren würden. Es wird damit ein unerwünschtes, nicht den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Arbeiten der einzelen Vorrichtungen vermieden.
[0043] Weiterhin besteht nach Fig. 18 III die Möglichkeit, daß ein weiterer, von einer
Lichtschranke überwachter Bereich E Anwendung findet, welcher in der Zone liegt, die
durch ein fehlerhafterweise herausgezogenes Spindeloberteil 30 bestrichen werden
könnte. Auch hierdurch wird auf einfache Weise eine Beschädigung der Wechselvorrichtung
oder anderer Maschinenelemente vermieden.
[0044] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 19 und 20 finden Lichtwellenleiter 23, 24
und 25 Anwendung, um über Lichtschranken 10 die entsprechenden Bereiche zur Durchführung
eines einwandfreien Wechselvorganges zu überwachen. Diese Lichtwellenleiter sind innerhalb
eines Lichtleiterkanals angeordnet, wobei die Lichtwellenleiter mindestens zweiadrig
ausgebildet sind. Eine Ader arbeitet mit einer nicht näher dargestellten Lichtquelle
und die andere mit einem Fotosensor zusammen. Die anderen Enden der beiden zusammengefaßten
Adern sind vom Senderbereich 11 auf den Empfängerbereich 12 gerichtet.
[0045] Es ist möglich, Laser als Sender einzusetzen, wenn die Strahlqualität von inkohärenten
Lichtquellen nicht mehr ausreicht, extrem lange Spindelreihen an Ringspinn- oder zwirnmaschinen
zu überwachen. Wegen ihrer kompakten Bauweise und einfachen Regelbarkeit bieten sich
für diesen Zweck Laserdioden an.
[0046] Es besteht auch die Möglichkeit, Laserlichtschranken mit Faseroptik einzusetzen.
Dieses System besteht aus den Komponenten Lichtquelle, lichtleitendes Medium, Sender
und Empfänger. Als Lichtquelle kann eine kohärente Lichtquelle, beispielsweise ein
Helium-Neon-Laser Anwendung finden. Als lichtleitendes Medium werden Lichtleitfasern
hoher Transmission im sichtbaren Spektralbereich, vorzugsweise Single-Mode-Glasfasern
mit kleinem Kerndurchmesser verwendet. Als Sender dient eine Optik, welche das aus
der Lichtleitfaser austretende Licht bündelt und abstrahlt. Als Empfänger werden
Silizium-Foto-Detektoren mit großer aktiver Fläche und nachgeschalteter Verstärkerelektronik
eingesetzt. Es ergibt sich folgende Funktionsweise:
[0047] Das aus dem Laser austretende Licht wird mittels Strahlteilerplatten in mehrere
Teilstrahlen aufgespaltet. Jeder Teilstrahl trifft auf eine Optik, welche das Licht
auf die Endfläche eines Glasfaserkerns abbildet. Je nach Verwendungszweck wird das
Laserlicht über verschieden lange Glasfasern transmittiert, bis es an seinem Bestimmungsort
wieder aus der Faser austritt. Das nun unter einem ganz bestimmten faserspezifischen
Öffnungswinkel austretende Licht wird mit Hilfe einer weiteren Optik, im einfachsten
Falle einer achromatischen Linse, refokussiert bzw. parallelisiert. Gleichzeitig wird
der Strahl aufgeweitet und seine Strahldivergenz verringert. Der aufgeweitete Strahl
überbrückt nun den zu überwachenden Arbeitsbereich und trifft schließlich auf den
Empfänger. Dieser bewirkt eine Schaltfunktion, sobald der Lichtstrahl durch ein Objekt,
beispielsweise eine leere Hülse 9 oder eine volle Spule 13, abgedeckt wird.
[0048] Das Laserlichtschrankensystem dient zur Überwachung der Wechselvorrichtung an der
Ringspinnmaschine. Hierbei wird wiederum der Abzug voller Spulen 13 bzw. das Aufsetzen
bzw. Fallenlassen leerer Hülsen 9 überwacht. Dieser Vorgang dauert ca. 5 Minuten.
Innerhalb dieser Zeit befindet sich der Laser in der Betriebsphase. Freigegeben wird
der Laserstrahl jedoch nur für wenig Sekunden, welche der Meßvorgang benötigt. Sender
11 und Empfänger 12 werden an den bisher üblichen Positionen installiert und mit
Abdeckblenden versehen. Diese Abdeckblenden sollen einerseits Fremdlicht unterdrücken
und andererseits das Hineinblicken in den Laserstrahl verhindern.
1. Verfahren zum Überwachen des Erfassens bzw. Freigebens aller Hülsen bzw. Spulen
einer selbsttätigen Spulenwechselvorrichtung einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine,
welche mittels Greiforganen gleichzeitig eine Mehrzahl voller Spulen oder leerer Hülsen
von den Spindeln bzw. Haltezapfen abzieht, mit mindestens einer durch den Bereich
der abzuziehenden vollen Spulen verlaufenden Lichtschranke, welche durch eine nichtabgezogene
bzw. nichtfreigegebene Spule oder Hülse zur Abgabe eines Fehlersignals unterbrochen
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß, nachdem die Spulen (13) oder Hülsen (9) abgezogen oder von den Greiforganen (5)
nach Aufstecken auf Spindeln (7) oder Haltezapfen (20) freigegeben worden sind, mittels
der Lichtschranken (10, 10′) festgestellt wird, ob jeweils alle Spulen (13) oder Hülsen
(9) abgezogen bzw. freigegeben worden sind, wobei die Lichtschranke jeweils durch
einen Bereich (A; B; C; D) verläuft, der von den abgezogenen Spulen (13) oder Hülsen
(9) vor deren Abziehen bzw. Freigeben eingenommen worden war.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Abziehen der vollen Spulen (13) von den Spindeln (7) mittels einer Lichtschranke,
welche durch den Bereich (A) verläuft, der von den vollen Spulen (13) vor ihrem Abziehen
von den Spindeln (7) eingenommen worden war, geprüft wird, ob alle vollen Spulen (13)
von den Spindeln (7) abgezogen worden sind und/oder
daß nach dem Freigeben der vollen Spulen (13) durch die Greiforgane (5) mittels einer
Lichtschranke, welche durch den Bereich (C) verläuft, der von den vollen Spulen (13)
vor ihrem Freigeben durch die Greiforgane (5) eingenommen worden war, geprüft wird,
ob alle vollen Spulen (13) von den Greiforganen (5) freigegeben worden sind und/oder
daß nach dem Abziehen der leeren Hülsen (9˝) von den Haltezapfen (20) mittels einer
Lichtschranke, die durch den Bereich (D) verläuft, der von den leeren Hülsen (9˝)
vor ihrem Abziehen von den Haltezapfen (20) eingenommen worden war, geprüft wird,
ob alle leeren Hülsen (9˝) von den Haltezapfen (20) abgezogene worden sind und/oder
daß nach dem Freigeben der leeren Hülsen (9˝) durch die Greiforgane (5) mittels einer
Lichtschranke, die durch den Bereich (B) verläuft, der von den leeren Hülsen (9) vor
ihrem Freigeben durch die Greiforgane (5) eingenommen worden war, geprüft wird, ob
alle leeren Hülsen (9) von den Greiforganen (5) freigegeben worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranken (10)
aktiviert werden, wenn die vollen Spulen (13) bzw. leeren Hülsen (9˝) den von den
Lichtschranken (10) überwachten Bereich (A, B, C, D) verlassen haben müßten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von einer Lichtschranke
überwachte Bereich (A) erst dann aktiviert wird, wenn eine volle Spule (13) aus diesem
Bereich herausbewegt worden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein herausgezogenes
Spindeloberteil (30) ein weiterer, durch eine Lichtschranke überwachter Bereich (E)
bestrichen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Sender (11,
11′, 11˝, 11‴) und/oder ein Empfänger (12, 12′, 12˝, 12‴) zum Erzeugen mindestens
zweier Lichtschranken an verschiedenen Stellen eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranken an verschiedenen
Stellen nacheinander erzeugt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranken
(10) an verschiedenen Stellen durch Verlagern derselben Sender (11) und/oder Empfänger
(12) erzeugt werden (Fig. 1, 2).
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranken (10)
an verschiedenen Stellen durch Spiegelumlenkung des Strahles derselben Sender (11)
und/oder Empfänger (12) erzeugt werden (Fig. 3, Fig. 9).
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Abtastvorgänge
an den Greiforganen (5) auf Freigabe aller leeren Hülsen (9) bzw. vollen Spulen (13)
dadurch erfolgen, daß der jeweils abzutastende Bereich (B, C) mittels der beweglichen
Greiforgane (5) in dieselbe, ortsfest angeordnete Lichtschranke geführt wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranke (10) an einem die Greiforgane (5) haltenden
Bauteil (4) angeordnet ist (Fig. 1).
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtschranke (10) im Wirkbereich der Greiforgane (5) ortsfest an der Maschine
angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranke (10)
an einer Verschiebeeinrichtung (14, 15) angeordnet und zwischen dem Bereich (A) der
auf den Spindeln (7) befindlichen vollen Spulen (13) und dem Bereich (B/C) der von
den Greiforganen (5) erfaßten leeren Hülsen (9) bzw. vollen Spulen (13) bewegbar ist
(Fig. 2, Fig. 4).
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebeeinrichtung
eine durch einen gesteuerten Motor (15) getriebene Gewindespindel (14) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranke durch
Bewegung des die Greiforgane (5) tragenden Bauteils (4) in den Bereichen (A) der auf
den Spindeln (7) befindlichen vollen Spulen (13) bringbar ist (Fig. 7).
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranke (10,
10′) mit paarweise angeordneten, schwenkbaren Spiegeln (16′, 17′, 18′, 19′) zusammenwirkt
(Fig. 9).
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch drei im Wirkbereich der Lichtschranke
angeordnete Spiegelpaare, von welchen mindestens eines (16′, 17′) einschwenkbar ausgebildet
ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mehreren Lichtschranken mehrere Spiegelpaare zugeordnet sind (Fig. 14 - 17).
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtschranken mit sichtbarem oder unsichtbarem Licht arbeiten.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch Verwendung mindestens eines
Laserstrahls als Lichtschranke.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch eine Kombination eines Laserstrahls
mit Aufweiteoptik als Lichtstrahl.
22. Vorrichtung nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch Anwendung von Lichtwellenleitern
im Bereich der Lichtschranke (Fig. 19, 20).