[0001] Die Erfindung betrifft eine Heissgaskühlanlage zu einer Kohlevergasungsanlage, mit
einer Strahlungskühlvorrichtung und mindestens einer Konvektionskühlvorrichtung,
wobei die Strahlungskühlvorrichtung aus einem im wesentlichen zylindrischen Druckgefäss
mit vertikaler Längsachse, einem im Druckgefäss koaxial angeordneten Einsatz aus
Rohren und einem den Einsatz umgebenden Hemd aus Rohren besteht, wobei der Einsatz
an seinem oberen Ende über einen das Druckgefäss durchdringenden Gaszufuhrkanal mit
der Kohlevergasungsanlage verbunden ist und der Einsatz einen ersten Gaszug und ein
Ringraum zwischen dem Einsatz und dem Hemd einen zweiten, gasseitig nachgeschalteten
Gaszug bilden, wobei ferner die neben der Strahlungskühlvorrichtung stehende Konvektionskühlvorrichtung
aus einem im wesentlichen zylindrischen Druckgefäss mit vertikaler Längsachse und
darin angeordneten Kühlrohrbündeln besteht und wobei nahe dem oberen Ende des Ringraumes
am Druckgefäss eine Gasaustrittsleitung angeschlossen ist, die, gebogen verlaufend,
in das Innere des Druckgefässes der Konvektionskühlvorrichtung führt.
[0002] Eine Heissgaskühlanlage dieser Art ist aus der US-PS 4 328 007 bekannt. Hierbei durchdringt
die Gasaustrittsleitung mit einem geraden Abschnitt die zylindrische Wand des Druckgefässes
der Konvektionskühleinrichtung und führt dann mit einem gebogenen Abschnitt zu einem
die Konvektionsheizflächen enthaltenden Kanal innerhalb des Druckgefässes. Diese Konstruktion
hat den Nachteil, dass sich die Gasaustrittsleitung nicht demontieren lässt, weil
sie zum grössten Teil innerhalb des Druckgefässes verläuft.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heissgaskühlanlage der eingangs genannten
Art auf konstruktiv einfache Weise so zu verbessern, dass die Verbindung zwischen
den beiden Druckgefässen leicht demontierbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Gasaustrittsleitung
von oben her an das Druckgefäss der Konvektionskühlvorrichtung herangeführt ist und
dass sie mittels Flanschverbindungen mit den beiden Druckgefässen lösbar verbunden
ist. Durch diese Gestaltung der Gasaustrittsleitung ist diese auf ihrer ganzen Länge
jederzeit voll zugänglich und lässt sich auf einfache Weise durch Lösen der Flanschverbindungen
demontieren. Damit werden auch etwaige Unterhaltsarbeiten in der Konvektionskühlvorrichtung
wesentlich erleichtert, sofern sie von oben her durchgeführt werden.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der folgenden Beschreibung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch vereinfacht einen Vertikalschnitt durch eine Heissgaskühlage nach
der Erfindung und
Fig. 2 in grösserem Massstab als Fig. 1, den Verbindungsbereich zwischen der Strahlungskühlvorrichtung
und der Konvektionskühlvorrichtung.
[0006] Gemäss Fig. 1 besteht die Heissgaskühlanlage im wesentlichen aus einer Strahlungskühlvorrichtung
1 und einer Konvektionskühlvorrichtung 2, von der nur der obere Teil dargestellt ist.
Die Strahlungskühlvorrichtung 1 weist ein zylindrisches Druckgefäss 3 auf, das an
seinem oberen Ende von einem Gaszufuhrkanal 4 durchdrungen wird, der mit einem nicht
gezeichneten Kohlevergasungsreaktor in Verbindung steht. Koaxial zum Druckgefäss 3
ist in diesem ein Einsatz 42 vorgesehen, der aus vertikalen, eng nebeneinanderliegenden
Rohren 50 gebildet ist und der einen vom Heissgas von oben nach unten durchströmten
ersten Gaszug 5 umschliesst. Der Einsatz 42 ist von einem Hemd 43 umgeben, das ebenfalls
aus vertikalen Rohren gebildet ist, die nach Art einer Membranwand dicht zusammengeschweisst
sind. Das Hemd 43 umgibt den Einsatz 42 mit Abstand, so dass dazwischen ein Ringraum
freibleibt, der vom Gas von unten nach oben durchströmt wird und einen zweiten Gaszug
6 bildet. Die Rohre des Einsatzes 42 und des Hemdes 43 sind an ihren unteren und
oberen Enden mit Ringkollektoren 7 bzw. 8 verbunden. Dem Kollektor 7 wird über eine
Leitung 9 ein Kühlmittel, z.B. Wasser, zugeführt, das beim Durchströmen der Rohre
verdampft und aus dem oberen Kollektor 8 über eine Leitung 10 abgeleitet wird.
[0007] Die Rohre des Einsatzes 42 und des Hemdes 43 sind nahe ihrem oberen Ende an einem
aus Profilträgern 11 bestehenden Tragsystem aufgehängt, so dass sie sich nach unten
frei dehnen können. Unterhalb des unteren Kollektors 7 ist ein sich nach unten verjüngender,
den Boden des Druckgefässes 3 durchdringender Trichter 12 vorgesehen, der teilweise
mit Wasser gefüllt ist und zum Auffangen von Asche und Schlacketeilchen dient, die
vom Heissgasstrom mitgeführt werden und bei dessen Umlenkung vom ersten Gaszug 5
in den zweiten Gaszug 6 ausgeschleudert werden.
[0008] Die Konvektionskühlvorrichtung 2 weist ebenfalls ein Druckgefäss 15 mit vertikaler
Achse auf und in seinem Innern sind mehrere Kühlrohrbündel 13 angeordnet, von denen
in Fig. 1 nur eines dargestellt ist. Das Druckgefäss 15 ist nach oben durch einen
Deckel 16 verschlossen, der über eine Flanschverbindung 17 mit dem Druckgefäss 15
lösbar verbunden ist. Die beiden nebeneinanderstehenden Druckgefässe 3 und 15 sind
in ihrem oberen Bereich über Pratzen 19 und 20 auf einem gemeinsamen Fundament 18
abgestützt.
[0009] Nahe dem oberen Ende des Ringraumes oder zweiten Gaszuges 6 ist am Druckgefäss 3
ein radialer Gasaustrittsstutzen 30 angeschlossen, der sich konisch verjüngt und an
seinem verjüngten Ende einen Flansch 29 aufweist. Im Bereich dieses Austrittsstutzens
30 sind die Rohre des Hemdes 43 schleifenartig so nach aussen gebogen, dass sie die
Innenfläche des Stutzens und des Flansches bedecken. Durch die konische Form des Stutzens
30 wird die Gasströmung beruhigt. An den Flansch 29 schliesst sich eine Verbindungsleitung
26 an, die hier die Form eines 90
o-Krümmers aufweist und die an ihren beiden Enden mit je einem Flansch 27 und 28 versehen
ist. Der Flansch 27 ist über nicht dargestellte Schrauben mit dem Flansch 29 lösbar
verbunden. Dem Flansch 28 steht ein Flansch 32 gegenüber, der über einen Stutzen 33
am Deckel 16 des Druckgefässes 15 befestigt ist und der ebenfalls über mehrere Schrauben
mit dem Flansch 28 lösbar verbunden ist. Die Flansche 27 und 29 einerseits und 28
und 32 andererseits stehen also im rechten Winkel zueinander. Innerhalb der Verbindungsleitung
26 ist eine den Gasstrom führende Leitung 25 angeordnet, die am Flansch 27 beginnt
und in einem 90°-Bogen von oben her den Deckel 16 durchdringt und in das Innere des
Druckgefässes 15 ragt. Dank der lösbaren Flanschverbindungen lässt sich die Verbindungsleitung
26 zusammen mit der Gasführungsleitung 25 von den Druckgefässen 3 und 15 demontieren.
[0010] Gemäss Fig. 2 ist die Gasführungsleitung 25 vom Flansch 27 aus bis zu ihrem in das
Innere des Druckgefässes 15 ragenden Ende als gekühlte Leitung ausgebildet. Zu diesem
Zweck besteht die Leitung 25 aus einer Anzahl, z.B. sechzehn, dem Leitungsverlauf
entsprechend gebogener Rohre 35, die an ihrem oberen Ende mit einem Ringkollektor
36 und an ihrem unteren Ende mit einem Ringkollektor 37 verbunden sind. Jeweils nebeneinanderliegende
Rohre 35 sind über zwischengelegte Stege 38 miteinander verschweisst, so dass sie
einen zusammenhängenden gekrümmten Körper bilden. Nahe dem oberen Ringkollektor 36
ist das mit dem kleinsten Krümmungsradius gebogene Rohr 35 mit einem Kühlmittelzufuhrrohr
39 verbunden, das radial angeordnet ist und die Verbindungsleitung 26 durchdringt.
Der Ringkollektor 36 ist durch zwei Trennwände in zwei Räume unterteilt, und zwar
so, dass fünf in Fig. 2 auf der Krümmungsinnenseite liegende Rohre 35 an den einen
Raum des Kollektors angeschlossen sind, während die übrigen elf auf der Krümmungsaussenseite
befindlichen Rohre 35 an den zweiten Kollektorraum angeschlossen sind. Das Rohr 35
mit dem grössten Krümmungsradius weist ein radiales Kühlmittelabfuhrrohr 39′ auf,
das die Verbindungsleitung 26 durchdringt. Auf diese Weise ergibt sich ein Naturumlauf
des Kühlmittels, indem das über das Rohr 39 zugeführte Kühlmittel in den fünf Rohren
35 auf der Krümmungsinnenseite abwärts strömt und dann nach Sammlung und Verteilung
im Kollektor 37 in den elf Rohren 35 auf der Krümmungsaussenseite aufwärts strömt,
wonach das erwärmte Kühlmittel über das Rohr 39′ abgeführt wird. Das im Rohr 39 zuströmende
Kühlmittel teilt sich an der Verbindungsstelle mit dem Rohr 35 in zwei Teilströme,
von denen der eine direkt in den abwärts gerichteten Abschnitt dieses Rohres weiterströmt,
wogegen der andere Teilstrom zum Ringkollektor 36 strömt und sich dort auf die übrigen
vier Fallrohre verteilt. Analog kommen im Abfuhrrohr 39′ zwei Kühlmittelteilströme
zusammen, nämlich ein aufwärtsströmender Teilstrom im Rohr 35 mit dem grössten Krümmungsradius
und ein Teilstrom aus den übrigen Steigrohren, der über den oberen Raum des Ringkollektors
36 zum Rohr 39′ gelangt.
[0011] Der Ringkollektor 36 ist mit dem Flansch 27 der Verbindungsleitung 26 über einen
Kompensator 40 verbunden. Im übrigen sind über die Länge der Leitung 25 verteilt mehrere
radiale Stützbleche 41 angeschweisst, die im zusammengebauten Zustand an der Innenfläche
der Verbindungsleitung 26 anliegen. Die Durchdringungsstelle des Zufuhrrohres 39
und des Abfuhrrohres 39′ an der Verbindungsleitung 26 kann als dehnbewegliche dichte
Verbindung ausgebildet sein, z.B. in Form von sogenannten Thermosleeves.
[0012] Im oberen Bereich der beiden nebeneinanderstehenden Kühlvorrichtungen 1 und 2 ist
gemäss Fig. 1 zwischen den beiden Druckgefässen 3 und 15 eine Lasche 14 vorgesehen,
die gelenkig mit zwei einander gegenüberstehenden Pratzen 19 und 20 verbunden ist.
Die Lasche 14 nimmt an den Druckgefässen wirkende Horizontalkräfte auf und entlastet
damit die Verbindungsleitung 26 von diesen Kräften. Falls der Abstand zwischen den
Druckgefässen 3 und 15 grösser als in Fig. 1 gezeichnet sein sollte, so kann zwischen
die Flansche 27 und 29 ein geradliniges Rohrstück eingesetzt werden, wobei die Lasche
14 entsprechend länger zu bemessen ist. In einem solchen Fall kann es sich empfehlen,
die Lasche 14 hohl auszubilden und in den Kühlmittelkreislauf einzuschalten, der
in der Gasführungsleitung 25 zirkuliert.
[0013] Abweichend von der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der Gasführungsleitung 25
in Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion kann diese Leitung auch aus einem gebogenen Rohr mit
glatter Innenseite und auf dessen Aussenseite aufgeschweissten, kühlmitteldurchströmten
Rohren bestehen. Eine glatte Innenseite der Gasführungsleitung erhält man auch, wenn
die Leitung aus kühlmitteldurchströmten, an sich bekannten Ω-Rohren zusammengeschweisst
wird.
1. Heissgaskühlanlage zu einer Kohlevergasungsanlage, mit einer Strahlungskühlvorrichtung
und mindestens einer Konvektionskühlvorrichtung, wobei die Strahlungskühlvorrichtung
aus einem im wesentlichen zylindrischen Druckgefäss mit vertikaler Längsachse, einem
im Druckgefäss koaxial angeordneten Einsatz aus Rohren und einem den Einsatz umgebenden
Hemd aus Rohren besteht, wobei der Einsatz an seinem oberen Ende über einen das Druckgefäss
durchdringenden Gaszufuhrkanal mit der Kohlevergasungsanlage verbunden ist und der
Einsatz einen ersten Gaszug und ein Ringraum zwischen dem Einsatz und dem Hemd einen
zweiten, gasseitig nachgeschalteten Gaszug bilden, wobei ferner die neben der Strahlungskühlvorrichtung
stehende Konvektionskühlvorrichtung aus einem im wesentlichen zylindrischen Druckgefäss
mit vertikaler Längsachse und darin angeordneten Kühlrohrbündeln besteht und wobei
nahe dem oberen Ende des Ringraumes am Druckgefäss eine Gasaustrittsleitung angeschlossen
ist, die, gebogen verlaufend, in das Innere des Druckgefässes der Konvektionskühlvorrichtung
führt, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasaustrittsleitung von oben her an das Druckgefäss der Konvektionskühlvorrichtung
herangeführt ist und dass sie mittels Flanschverbindungen mit den beiden Druckgefässen
lösbar verbunden ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasaustrittsleitung gekühlt
ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gasaustrittsleitung
von einem Kühlmittel durchströmte Rohre angeordnet sind.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre dem Verlauf der
Gasaustrittsleitung entsprechend gebogen und miteinander zu einem Rohrkörper verschweisst
sind.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre in Strömungsrichtung
des Gases über das Ende der Gasaustrittsleitung hinaus verlängert sind und in das
Innere des Druckgefässes des Konvektionskühlers ragen.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre an ihren
Enden in je einen Ringkollektor münden.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der an der Gaseintrittsseite
befindliche Ringkollektor durch zwei Trennwände in zwei Räume unterteilt ist, an
die jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Rohren angeschlossen sind.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das in den
Rohren strömende Kühlmittel das gleiche ist, das in den übrigen Heizflächen der Kühlanlage
zirkuliert.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
dem Druckgefäss der Strahlungskühlvorrichtung und der Gasaustrittsleitung ein sich
in Strömungsrichtung des Gases verjüngender Gasaustrittsstutzen vorgesehen ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen
Bereich der beiden Druckgefässe, aber unterhalb der Gasaustrittsleitung eine die beiden
Druckgefässe verbindende, von einem Kühlmittel durchströmte Lasche angeordnet ist.
11. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmittelzufuhr an den
Ringkollektorraum mit der kleineren Anzahl daran angeschlossener Rohre angeschlossen
ist und die Kühlmittelabfuhr an den anderen Ringkollektorraum angeschlossen ist, so
dass das Kühlmittel im Naturumlauf die geringere Anzahl Rohre fallend und die grössere
Anzahl Rohre steigend durchströmt.