[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines zusätzlichen Falzes
in Falzapparaten von Rotationsdruckmaschinen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Falzvorrichtungen der obengenannten Art sind bekannt. Das Falzen erfolgt bei voller
Papierlaufgeschwindigkeit mittels einem rotierenden Falzmesser, das aus der Oberfläche
einer umlaufenden Trommel heraustritt, wobei die Falzmesserspitze das zu falzende
Druckexemplar resp. Druckexemplarpaket in zwei gegenläufig angetriebene Falzwalzen
stösst. Nachteilig ist bei diesen Vorrichtungen das Wegfalzen bei hoher Papierlaufgeschwindigkeit.
Dies führt durch den dabei auftretenden Peitscheneffekt an den nachlaufenden Enden
der Druckexemplare zu Beschädigungen.
[0003] Aus der DE-OS 28 46 191 ist ein Verfahren bekannt geworden, bei welchem die zu falzenden
Exemplarpakete auf zwei analoge Falzvorrichtungen verteilt und damit die Falzgeschwindigkeiten
halbiert werden, was zum Abbau des Peitscheneffektes führen soll. Ein Falzapparat
nach diesem Verfahren ist aber sehr aufwendig, da er für den zusätzlichen Falz zwei
Falzvorrichtungen benötigt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Falzvorrichtung der vorgenannten Art zu schaffen,
bei welcher der unvermeidlich auftretende Peitscheneffekt an den nachlaufenden Enden
der Druckexemplare, ohne an den Druckexemplaren Beschädigungen zu hinterlassen, ausflattern
kann.
[0005] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung der Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale.
[0006] Mit dieser Ausgestaltung der Falzwalzen wird vermieden, dass durch den Peitscheneffekt
hervorgerufene Faltungen nicht eingewalzt werden.
[0007] Besonders vorteilhaft ist, wenn das mittlere Drittel der Druckexemplarlänge durch
stehengelassene Restflächen der Falzwalzenoberfläche zusätzlich mit den Bändern geführt
ist, ohne dass der Mittelteil des Druckexemplares zwischen den Falzwalzen noch ausgewalzt
wird. Dadurch sind hohe Falzgeschwindigkeiten in hoher Falzqualität möglich.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 einen Aufriss der Vorrichtung bei Beginn des Falzvorganges des Exemplares
Fig. 2 einen Aufriss der Vorrichtung bei Ende des Falzvorganges des Exemplares
Fig. 3 eine räumlich dargestellte Ansicht einer Falzwalze
[0010] Die nach Fig. 1 auf einem Falztisch 1 ankommenden Druckexemplare 2 werden durch
die Spitze des Falzmessers 3 zwischen die auf bekannte Art gegenläufig angetriebenen
und symmetrisch angeordneten Falzwalzen 4 und 5 gedrückt. Jede der Falzwalzen 4 und
5 treibt ein Transportbandsystem 6, 7 an. Die Falzwalzen 4 und 5 sind je auf einem
Paar von Schwenk hebeln 8 bzw. 9 drehbar angebracht. Die Schwenkhebel 8 bzw. 9 sind
um die Drehpunkte 10 bzw. 11 schwenkbar gelagert. Durch Einstellmechanismen 12 lässt
sich der Falzspalt zwischen den Falzwalzen 4 und 5 durch Schwenken der Schwenkhebel
8 und 9 jeweils der Dicke des zu falzenden Druckexemplars 2 anpassen.
[0011] Die Falzwalzen 4, 5 ergreifen das durch das Falzmesser 3 in den Falzspalt eingebrachte
Druckexemplar 2, bilden den Falz 32 und führen das Druckexemplar 2 mit Hilfe des Transportbandsystems
6, 7 dem Auslegerrad 13 zu.
[0012] Wie auch Fig. 2 zeigt, weisen die Falzwalzen 4 und 5 Aussparungen 14 bzw. 15 auf.
Diese Aussparungen 14 und 15 ermöglichen, dass das nachlaufende Ende 16 des Druckexemplars
2 frei ausflattern kann, während das Druckexemplar 2 durch die Bänder 17 und 18 des
Transportbandsystems 6, 7 dem Auslegerrad 12 zugeführt wird.
[0013] Fig. 3 zeigt schematisch, wie die Falzwalzen 4 bzw. 5 gestaltet sind. Zur Verdeutlichung
wurde ein Druckexemplar 2 gestrichelt eingezeichnet, um zu zeigen, welcher Bereich
des Druckexemplars 2 wo die Falzwalze 4 bzw. 5 berührt. Die Falzwalze 4 bzw. 5 ist
mit ihren Achsen 19 und 20 in den Schwenkhebelpaaren 8 bzw. 9 drehbar und antreibbar
gelagert. Der den Falz des Druckexemplars 2 bildende Teil 21 der Falzwalzenoberfläche
ist durchgehend ausgeführt und weist lediglich Einschnitte 22 und 23 zur Führung
der Bänder 17 bzw. 18 auf. Dieser den Falz des Druckexemplars 2 bildende Teil 21 erstreckt
sich in Abrollrichtung gesehen etwa über einen Drittel der Länge des Druckexemplars
2.
[0014] Der an den Teil 21 der Falzwalzen 4 bzw. 5 sich anschliessende Bereich 24 ist mit
einer Aussparung 25 versehen, die links und rechts von den Restflächen 26 und 27 begrenzt
ist. Die Breite der Aussparung 25 ist so bemessen, dass das Druck exemplar 2 beidseitig
mit den Randzonen auf den Restflächen 26 und 27 zum Aufliegen kommt. In der Aussparung
25 sind Führungsringe 28, 29 zur Auflage für die Bänder 17 bzw. 18 angeordnet.
[0015] Die Länge des Bereiches 24 entspricht etwa einem Drittel der Länge des Druckexemplars
2, d.h. dass der zweite Drittel des Druckexemplars in Abrollrichtung gesehen diesen
Bereich 24 abdeckt.
[0016] Der letzte Bereich 30 der Falzwalzen 4 bzw. 5, auf den der Endabschnitt 31 des Druckexemplars
2 zu liegen kommt, ist über die ganze Breite der Falzwalzen 4 bzw. 5 ausgespart. Ueber
diesen Bereich 30 erstrecken sich nur die Führungsringe 28, 29 zur Auflage für die
Bänder 16 bzw. 17.
[0017] In diesem Bereich 30 kann das nachlaufende Ende des Druckexemplares 2 frei ausflattern.
Die durch den Peitscheneffekt und durch das dadurch entstehende Flattern der Druckexemplare
2 hervorgerufenen Falten werden nicht eingewalzt, sondern sie glätten sich beim Weitertransport
der Druckexemplare 2, da diese nur durch die Bänder 17 und 18 gehalten sind.
1. Vorrichtung zur Herstellung eines zusätzlichen Falzes in Falzapparaten von Rotationsdruckmaschinen
a) mit einer Falzmessertrommel
b) mit zwei gegenläufig drehenden Falzwalzen
c) mit einem von den Falzwalzen angetriebenen Transportbandsystem zum Wegtransport
der gefalzten Druckexemplare,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
d) die Falzwalzen (4 und 5) sind im Takt zu den ankommenden Druckexemplaren (2) angetrieben,
e) mindestens eine der Falzwalzen (4, 5) ist im an den den Falz (32) des Druckexemplares
(2) bildenden Teil (21) anschliessenden Bereich (24) mit Aussparungen (25) versehen,
f) der Bereich (24) weist neben den Aussparungen (25) Restflächen (26, 27) auf, die
die Druckexemplare (2) während des Weitertransportes festhalten, und
g) der Bereich (30) der Falzwalzen (4, 5), auf den der Endabschnitt (31) des Druckexemplares
(2) zu liegen kommt, ist bis auf die für das Transportbandsystem (6, 7) erforderlichen
Führungen (28, 29) vollständig ausgespart.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der den Falz (32) des
Druckexemplars (2) bildende Teil (21) der Falzwalzen (4, 5) etwa dem ersten Drittel
der Druckexemplarlänge (2) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Aussparungen
(25) versehene Bereich (24) der Falzwalzen (4, 5) etwa dem zweiten Drittel der Druckexemplarlänge
(2) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Restflächen (26, 27) im Bereich (24) der Falzwalzen (4, 5) an der Randzone des Druckexemplars
(2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Restflächen (26, 27) im Bereich (24) der Falzwalzen (4, 5) in der mittleren Zone des
Druckexemplars (2) angeordnet sind.